Projekt: Passenger-Transfer-System (PTS) Flughafen Frankfurt Main

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Projekt: Passenger-Transfer-System (PTS) Flughafen Frankfurt Main
Projekt: Passenger-Transfer-System (PTS)
Flughafen Frankfurt Main
Im Zuge des Ausbaus des            zontalen Richtungen Kräfte in             Die in den Achsen 67 bis 74       folgte durch die unterschied-
PTS-Systems am Frankfurter         die Unterkonstruktion übertra-            angeordneten Federelemente        liche Anzahl von Einzelfedern,
Flughafen wurden die Fahr-         gen. Gleichzeitig sind sie in             sind aufgrund ihrer Elastizität   die in einem Federelement
werkträger in mehreren Bau-        der Lage, die aus Temperatur-             in der Lage, die aus Tempera-     zusammengefaßt wurden.
abschnitten u.a. zwischen den      dehnung auftretenden Lager-               tur entstehenden Zwangsver-
Achsen 65 und 204 sowie 206        verformungen aufzunehmen.                 formungen aufzunehmen und         Die Federelemente besitzen in
und 222 („A“) auf elastischen      Die Systemdämpfung beträgt                gleichzeitig die auftretenden     vertikaler Richtung eine lineare
Federelementen der Fa. GERB        ca. 10%.                                  horizontalen Lasten zu über-      Last-Weg-Beziehung. Die ver-
gelagert. Die gesamte abgefe-      Die Federelemente stehen auf              nehmen.                           tikale Federeinsenkung beträgt
derte Fahrwegstrecke beträgt       Rahmenkonstruktionen, die in                                                unter Eigengewichtslast der
ca. 600 m. Grund dieses            Längsrichtung über eine nach-             Die Fahrwerkträger verfügen       Fahrwerkträger ca. 6 mm.
Lagerungskonzeptes ist die         träglich einbetonierte Dach-              untereinander über eine Quer-
erforderliche Reduzierung der      scheibe ausgesteift sind. Im              kraftkopplung. Bei Annäherung     Bemerkung: In der nachfol-
eingeleiteten Erschütterungen,     Übergangsbereich zu den An-               eines Fahrzeuges ist dadurch      genden Veröffentlichung der
die trotz Gummibereifung der       schlußachsen, das heißt in                gewährleistet, daß keine Diffe-   Fa. PHILIPP HOLZMANN AG
Fahrzeuge zu erwarten waren,       Achse 65 und in Achse 204,                renzeinsenkung entsteht.          wird anstelle des Begriffes
in die darunter liegenden Ge-      sind Relativverformungen in               Außerdem reduziert sich auf       Federelemente der Begriff
bäude. Die Abstimmung der          horizontaler Richtung von                 diese Weise die Maximalbean-      Federlager verwendet, mit
schwingungsisolierenden La-        +/- 40 mm zu berücksichtigen              spruchung der Federelemente,      anderen Worten immer dann
gerung liegt inklusive Fahr-       gewesen. Da diese von den                 da jeweils zwei Lagerpunkte       wenn dort von Federlagern
zeuggewicht bei etwa 5 Hz. Je      Federelementen selbst nicht               zum Lastabtrag herangezogen       gesprochen wird – handelt es
Fahrwegträger (Einfeldträger)      aufgenommen werden können,                werden.                           sich um GERB Federelemente.
wurden vier Federelemente          wurden dort die Federelemen-
angeordnet. Die Federelemen-       te mit Gleitlagern kombiniert.            Die Federelemente bestehen
te besitzen definierte vertikale   Diese lassen eine Verschie-               aus Schraubendruckfedern
und horizontale Steifigkeiten      bung in Längsrichtung zu.                 aus Stahl. Die Anpassung an
und können so in beiden hori-                                                die zu übertragenen Lasten er-

                                   Foto eines für das PTS-System geliefer-
                                   ten GERB Federelementes
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Passagier-Transfer-System
Flughafen Frankfurt Main
Bautechnische Planung und Ausführung
Projekt: Passenger-Transfer-System (PTS) Flughafen Frankfurt Main
Das Projekt
Das ständig wachsende Ver-
kehrsaufkommen des Flug-
hafens Frankfurt Main erfor-
derte eine erhebliche
Ausweitung der bestehenden
Fluggastabfertigungsanlagen.
Zu dem im Jahr 1972 in Be-
trieb genommenen Terminal 1
kam im Oktober 1994 als
zweite eigenständige Einrich-
tung das Terminal 2 hinzu. Un-
erlässliche Voraussetzung für
die reibungslose Funktion des
Flughafens als Ganzes ist die
schnelle Transfer-Verbindung
beider Terminals.
Die Entscheidung fiel für ein    Die Planungsaufgaben umfas-
Kabinenbahnsystem mit Rad-       sten folgende Leistungen:
antrieb, das vollautomatisch        Koordinierung der Planung
gesteuert wird.                     zwischen allen am Projekt
                                    Beteiligten,
Das System                          Erstellung der Bemessungs-
                                    kriterien gemeinsam mit
Das am Flughafen Frankfurt
                                    der AEG Transportation
Main eingesetzte Passagier-
                                    Systems, Inc., (ATSI) sowie
Transfer-System (PTS) wurde
                                    deren Vertretung beim TÜV-
von der AEG Transportation
                                    Rheinland,
Systems, Inc., Pittsburgh/USA
                                    Detailplanung von Trasse
(ATSI) entwickelt. Es handelt
                                    und Gradiente,
sich um elektrisch betriebene
                                    Erstellung des Bauantrages
Zweiwagenzüge, die auf be-
                                    für das PTS-System,
sonderen Fahrwegen laufen.
                                    Objektplanung,
Die seitliche Führung der
                                    Tragwerksplanung.
Wagen erfolgt durch Radab-
stützung an einem stählernen     Unter Abwägung von Funktio-
Führungsträger, auf dem sich     nalität, Realisierbarkeit und
auch eine Schiene zur Ener-      Kosten wurde eine oberirdi-
gieeinspeisung und Informa-      sche Trasse gewählt, die in
tionsübertragung befindet.       13 m bis 17 m Höhe über
                                 Gelände verläuft.
Bautechnische Planung
und Ausführung                   Konstruktion des Fahrweges
Für die bautechnische Planung    Die Fahrbahnen sind Einfeld-
zeichnete die Zentrale Techni-   träger in Verbundbauweise
sche Abteilung der Philipp       und bestehen aus Zwillings-
Holzmann AG verantwortlich.      Stahlträgern im Abstand von
Den Auftrag zur bautechni-       2,03 m, die oben mit Fahrweg-
schen Ausführung erhielt die     balken aus Ortbeton versehen
Philipp Holzmann AG, Haupt-      und mit Querträgern verbun-      ständige Konstruktion, die je   Einzelauflagerung hat.
niederlassung Frankfurt, mit     den sind. Im Ortbeton liegen     nach Trassenverlauf zusam-      Der Fahrweg ist aus architek-
den Nachunternehmern Stahl-      Heizdrähte, die den Fahrweg      men mit der zweiten Fahrspur    tonischen Gründen außen mit
bau Lavis Offenbach GmbH         schnee- und eisfrei halten.      auf einem gemeinsamen           einer Verkleidung versehen. In
und Stahlbau Kaiser, Peiting.    Jede Fahrspur ist eine eigen-    Unterbau auflagert oder eine    die Konstruktion ist ein 1 m
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breiter Fluchtweg integriert, der   geben. Die Auflagerungen auf     Bauausführung                    Fertigungsbühnen, die in
sich im Regelfall zwischen den      dem Flugsteig A erfolgen teil-   Für die Stahlbetonstützen        Querrichtung, Querneigung
beiden Fahrbahnen befindet.         weise auf Stahlrahmen.           wurde wegen der architektoni-    und Höhenlage exakt auf die
Die Unterbauten bestehen            Die Stützweiten der Fahrweg-     schen Anforderungen und der      geforderten Trassierungsdaten
überwiegend aus Stahlbeton,         träger als Brückenkonstruktion   Einsatzhäufigkeit eine Stahl-    mit den entsprechenden Über-
und zwar als T-förmige Einzel-      ergaben sich aus den örtlichen   schalung verwendet. Die Her-     höhungsvorgaben im Bauzu-
stützen oder als Rahmen. In         Gegebenheiten und der Tras-      stellung der Stützen wurde in    stand eingestellt werden konn-
Teilbereichen sind aufgrund         sengeometrie. Die größte         drei Abschnitte untergliedert:   ten. Mit einem intensiven
der örtlichen geometrischen         gewählte Stützweite beträgt      Anfänger, Stützenschaft und      Qualitätssicherungs- und Ver-
Verhältnisse einseitige Krag-       40 m. Im Bereich der Gebäude     Stützenkopf (Einzelkopf oder     messungsprogramm wurde die
arme erforderlich, so dass die      gaben deren Tragwerksraster      Hammerkopf).                     Einhaltung der geforderten
Stützen hier vorgespannt wer-       und die Möglichkeiten der        Die hohen Genauigkeitsanfor-     Toleranzen sowohl im Werk,
den mussten. Die Stützen sind       Lastabtragung die Spannwei-      derungen des Systems an die      als auch auf der Baustelle
auf Pfählen mit Pfahlkopfplat-      ten vor. Die Krümmungen sind     Oberfläche des Fahrweges         überwacht und dokumentiert.
ten gegründet. Diese Grün-          zum Teil mit Überhöhungen        von 3 mm auf 3 m bedingten       Die Schalung der Fahrwegbal-
dungen wurden vom Bauherrn          ausgebildet.                     schon bei der Stahlträgerher-    ken wurde an der Stahlkon-
getrennt vom PTS-Auftrag ver-                                        stellung im Werk besondere       struktion befestigt.

Besonderheiten des Entwurfs

zu Querschnitt 1:
Die Einfügung der PTS-Trasse in das           Gebäudes verläuft. Federlager sorgen
bestehende Terminal 1 erforderte sorg-        dafür, dass durch den Fahrbetrieb der
same ingenieurtechnische Planung und          PTS-Bahn keine Erschütterungen im
intelligente Lösungen für viele Einzel-       Gebäude auftreten. Die Fahrwegträger
probleme. Der Querschnitt 1 zeigt einen       sind durch eine Querkraftkopplung ver-
Bereich, in dem die Trasse mittels            bunden, die den Fahrkomfort auch über
aufgeständerter Stahltische über der          den Fugen gewährleistet.
Dachdecke eines vorhandenen
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1. Ausbaustufe
                                                                                   Abschnitt vom PTS-Wartungs-Center
                                                                                   über „Station Terminal 2“ bis zur
                                                                                   „Station B“ im Terminal 1: in Betrieb.
                                                                                   Abschnitt im Terminal 1 von „Station B“
                                                                                   zur „Station A“: Fertigstellung Oktober
                                                                                   1996.

                                                                                2. Ausbaustufe (geplant):
                                                                                   Verbindung von der „Station Terminal 2“
                                                                                   zum zukünftigen ICE-Bahnhof.

zu Querschnitt 2:
Über dem Abfertigungsfinger A lagern     dass Erschütterungen durch den PTS-
die PTS-Rahmen auf Stützen, die als      Betrieb in das Gebäude übertragen
sogenannte „Hosenrohrstützen“ durch      werden. Die vorhandenen Gebäud-
das Dach in eine wärmedämmende           estützen wurden zur Lastabtragung
Umhüllung eingefädelt wurden. Damit      verstärkt.
kann an diesen Stellen keine Außenluft   Während der Bauarbeiten durften
in das Gebäude eintreten. Eingebaute     Flugverkehr und Passagierabfertigung
Federlager verhindern auch hier,         nicht behindert werden.
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PHILIPP HOLZMANN                                       Zentrale:
                                                                       Taunusanlage 1
                Aktiengesellschaft                                     60329 Frankfurt am Main
                                                                       Postfach
                                                                       60299 Frankfurt am Main
                                                                       Telefon: (069) 2 62-1
                                                                       Telefax: (069) 2 62-433

Passagier-Transfer-System
Flughafen Frankfurt Main

Bauherr:
Flughafen Frankfurt Main AG

Auftraggeber:
AEG Transportation Systems,
Inc., Pittsburgh/USA

Projektsteuerung:
Logplan GmbH, Berlin

Bautechnische Ausführung:
Philipp Holzmann AG, Haupt-
niederlassung Frankfurt mit
Nachunternehmern Stahlbau
Lavis Offenbach GmbH und
Stahlbau Kaiser, Peiting

Bautechnische Planung:
Philipp Holzmann AG,
Technische Abteilung,
Neu-Isenburg

Passagier-Transport-System:
Das PTS-System wurde
erstmalig im Jahre 1963 in
Pittsburgh , Pennsylvenia/USA,   Kapazität:                       Unterbauten:                   Bild oben: Fahrbetrieb mit Zweiwagenzü-
                                                                                                 gen. Die Fahrzeit vom Terminal 1 zum
von der Firma Westinghouse       Fahrzeit zwischen den beiden     44 T-Stützen,
                                                                                                 Terminal 2 beträgt 2,5 Minuten. Pro
installiert und ist inzwischen   Terminals 2,5 Minuten; 4.500     14 Beton-Portalrahmen          Stunde können in einer Richtung 4.500
bei mehr als 15 Flughafenver-    Passagiere pro Stunde/Rich-      vor Terminal 2,                Passagiere transportiert werden.
bindungen in den USA, Groß-      tung; schnellster Fahrzeugtakt   21 gebäudeintegrierte Stahl-
britannien und in Singapur       90 Sekunden; Höchstge-           rahmen auf dem Terminal 1      Titelbild: Blick auf den Fahrweg vom
erfolgreich in Betrieb.                                                                          Terminal 1 zum neuen Terminal 2.
                                 schwindigkeit ca 52 km/h.
Beim Flughafen Frankfurt er-                                      Fahrwerkträger:
folgt die Lieferung, der PTS-    Technische Daten:                141 Stück, größte
Anlage durch die Firma ATSI.
                                 (1. Abschnitt von Werkstattge-   Trägerspannweite 40 m,
                                 bäude bis Station B)             14 Weichen aus Ganzstahl-
Fahrzeug:                                                         konstruktionen mit rauh
Typ C – 100                      Streckenlänge: ca. 1.600 m       beschichteten Oberflächen
Länge           11,9 m,          Fahrweghöhe: 13 m – 17 m         und Heizdrähten an den
Breite            2,8 m,         Fahrwegkonstruktion: Doppel-     Flanschunterseiten.
Höhe              3,4 m;         fahrweg im Richtungsverkehr,
42 Stehplätze;                   Verbundträger mit obenliegen-
16 Sitzplätze;                   den Betonlaufflächen, T-Stüt-
zul. Gesamtgewicht 25 t;         zen und Portalstützen aus
gekuppelt zu Zweiwagenzügen      Stahlbeton, z.T. aus Stahl
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