Psychologische Aspekte der Onlinenutzung - ARD-Forschungsdienst* - ARD-Werbung.de
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Media 516 Perspektiven 9/2020 Psychologische Aspekte der Onlinenutzung ARD-Forschungsdienst* Wie gehen Konsumenten mit Onlinemedien – insbe- deren (2019) zeigten, dass die Effekte der Social- sondere den sozialen Medien – um, und welche Media-Nutzung, über die in der Öffentlichkeit häufig Auswirkungen hat das permanente Onlinesein (POPC: kontrovers diskutiert wird, insgesamt eher gering Permanently Online, Permanently Connected) auf sie? bis marginal ausfallen, und es sind sowohl negative Eine Reihe von medienpsychologischen und kom- (z. B. geringeres Wohlbefinden durch soziale Ver- munikationswissenschaftlichen Studien beschäftigt gleichsprozesse; vgl. hierzu auch die Studie von sich mit diesen Fragen. Hier wurde untersucht, Twenge, 2019: siehe Literaturliste) als auch positive welche psychologischen Dispositionen und Motive Konsequenzen (z. B. Erhöhung des sozialen Kapitals) die Nutzung von Onlineangeboten determinieren und zu beobachten. Von zentraler Bedeutung für die welche Effekte sich in kognitiver, emotionaler und Wirkung der Onlinenutzung sind offensichtlich die sozialer Hinsicht erkennen lassen. Die Studie von Nutzungsmotive der User (vgl. auch Manuoglu und Hall, Johnson und Ross (2019) ergab, dass die Be- Uysal, 2019; siehe Literaturliste). Ein weiterer posi- fragten nicht zufriedener waren, wenn sie soziale tiver Effekt ist, dass der Gebrauch des Internets in Medien nicht mehr nutzten. Das psychologische einem positiven Zusammenhang mit der Arbeitszu- Wohlbefinden im Kontext der Onlinenutzung korre- friedenheit steht – auch wenn dies nur für einen Teil liert eher mit stabilen Dispositionen, wie etwa Per- der Beschäftigten gilt (siehe die Ergebnisse der Studie sönlichkeitsfaktoren. So zeigen die Studien von Kir- von Castellacci und Viñas-Bardolet, 2019). caburun und Griffiths (2018) sowie Kircaburun und anderen (2020) signifikante Zusammenhänge zwi- Wie würden Personen ihre Zeit verbringen, wenn sie Hall, Jeffrey A./ schen bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen (z. B. weniger soziale Medien nutzen würden? Vor dem Rebecca M. Johnson/ Machiavellismus oder Neurotizismus) und „proble- Hintergrund der sogenannten Media-Displacement- Elaina M. Ross matischer“ Internetnutzung. Marshall und andere Theorie, die besagt, dass durch das Aufkommen und Where does (2020) fanden heraus, dass die Persönlichkeit ein die Nutzung von neuen Medienangeboten – in die- the time go? relevanter Prädiktor dafür ist, welches soziale Netz- sem Fall sozialen Medien – andere (Kommunika- An experimental werk – Twitter oder Facebook – bevorzugt genutzt tions-)Aktivitäten ersetzt bzw. vernachlässigt werden, test of what social wird. In der Studie von Andrews und anderen (2020) führten die Autoren ein Experiment zu temporärer media displaces wurde beobachtet, dass Persönlichkeit und Online- Social-Media-Abstinenz durch. 135 Teilnehmer and displaced nutzung interagieren und sich offensichtlich über die (Durchschnittsalter: 26 Jahre), die normalerweise activities’ Zeit hinweg gegenseitig beeinflussen bzw. verstär- täglich soziale Medien nutzen, wurden in fünf Grup- associations with ken können. Dieser Effekt zeigte sich bei Persönlich- pen eingeteilt. Vier Gruppen reduzierten ihre Nutzung. affective well-being keitsmerkmalen, die mit emotionaler Instabilität und Sie blieben entweder sieben, 14, 21 oder 28 Tage and quality of day gesteigertem Anspruchsdenken zu tun haben. Zum abstinent. Die fünfte (Kontroll-)Gruppe schränkte ihre In: New Media & anderen kommt es laut der Studie von Mackson, Social-Media-Nutzung nicht ein. Während der Studie Society 21, 3/2019, Brochu und Schneider (2019) sehr darauf an, unter führten die Teilnehmer ein Tagebuch und notierten S. 674-692. welchen aktuellen psychologischen Voraussetzungen darin, welche Aktivitäten sie täglich wie lange aus- DOI: 10.1177/ soziale Medien (hier: Instagram) genutzt werden. Je führten, zum Beispiel Essen, Haushaltsaktivitäten, 1461444818804775 nachdem sind sowohl positive Konsequenzen (z. B. Arbeiten oder Mediennutzung (z. B. Fernsehen, Inter- soziale Integration) als auch negative Auswirkungen net). Die Fragen orientierten sich dabei am American (z. B. sozialer Vergleich und Neid) möglich. Tobin, Time Use Survey, einer standardisierten Umfrage zur Chant und Clay (2020) fanden heraus, dass die inter- Zeitnutzung. Außerdem sollten die Teilnehmer ein- personale Orientierung, also die Frage, wie wichtig schätzen, wie zufrieden sie mit dem jeweiligen Tag einem andere Menschen sind oder wie sehr man auf waren und wie gut sie sich fühlten. Je länger die sich selbst fokussiert ist, entscheidenden Einfluss Teilnehmer abstinent waren, desto mehr Zeit ver- darauf hat, ob sich die Onlinenutzung als Unterstüt- brachten sie mit anderen Internetaktivitäten (z. B. zung oder Hindernis für das psychologische Wohlbe- Surfen), Arbeiten, Haushaltsaktivitäten, Beschäfti- finden erweist. Als Mittel zur Prokrastination scheint gung mit Kindern oder anderen Familienmitgliedern, die Nutzung von Onlineangeboten jedenfalls nicht Unterwegssein und Schlafen. Auf die Zeit für Kom- empfehlenswert zu sein (vgl. die Studie von Reinecke munikation mit anderen Personen (z. B. in der Schule und anderen, 2018). Die Metaanalysen von Appel, oder bei der Arbeit) hatte die Social-Media-Abstinenz Marker und Gnambs (2020) sowie von Liu und an- keinen positiven, sondern sogar einen gering nega- tiven Effekt. Entgegen den Erwartungen der Autoren * Uli Gleich, Institut für Kommunikationspsychologie und waren Personen, deren Nutzung von sozialen Medien Medienpädagogik (IKM) der Universität Koblenz-Landau. eingeschränkt war, im Vergleich zur Kontrollgruppe Fax: 06341/28036712; E-Mail: gleich@uni-landau.de. nicht zufriedener mit ihrem Tag und äußerten auch
Psychologische Aspekte der Onlinenutzung Media Perspektiven 517 9/2020 kein größeres Wohlbefinden. Außerdem entstand bei In einer weiteren Studie untersuchten Kircaburun, Kircaburun Kagan/ ihnen das Gefühl, weniger mit anderen Menschen in Alhabash, Tosuntas und Griffiths auf der Basis des Saleem Alhabash/ Kontakt zu sein. Uses-and-Gratifications-Ansatzes die Zusammen- Sule Betül Tosuntas/ hänge zwischen Social-Media-Nutzung, den zu- Mark D. Griffiths Die Abstinenz von sozialen Medien führte dazu, dass grundeliegenden Motiven und der Persönlichkeit der Uses and Menschen einerseits mehr arbeiteten und anderer- User. Bei einer Stichprobe von 1 008 türkischen Stu- gratifications of seits andere Angebote im Internet häufiger nutzten. denten (Durchschnittsalter: 20 Jahre) wurden die problematic social Dies zeigt eine funktionale Nähe von Social-Media- sogenannten Big Five (Extraversion, Neurotizismus, media use among Angeboten und der generellen Internetnutzung. Die Gewissenhaftigkeit, Verträglichkeit und Offenheit für university Tatsache, dass eine Abstinenz die Befindlichkeit der Erfahrungen) erhoben, ebenso der problematische students: Nutzer nicht verbesserte, ist ein Hinweis darauf, dass Gebrauch von sozialen Medien sowie Nutzungsmotive A simultaneous die Nutzung sozialer Medien möglicherweise erfolgt, (z. B. um Beziehungen zu pflegen, zur Unterhaltung, examination of um unangenehme Aktivitäten zu vermeiden. Aller- um sich selbst darzustellen). Extraversion (Gesellig- the big five of dings zeigt die Studie auch, dass das Ausmaß der keit) und Offenheit (Aufgeschlossenheit) für Erfahrung personality traits, Social-Media-Nutzung mit geringerem Wohlbefinden erwiesen sich im Zusammenhang mit der Nutzung social media plat korreliert. Möglicherweise werden also durch die von sozialen Medien als geeignet, um Beziehungen forms, and social Nutzung von sozialen Medien zwar andere unange- aufrechtzuerhalten und bestimmte Aufgabe zu erle- media use motives nehme Aktivitäten vermieden, die Gewähr für bessere digen (z. B. Information oder Bildungszwecke). Intro- In: International Stimmung und Zufriedenheit lässt sich daraus je- vertierte Personen hatten dagegen einen eher prob- Journal of Mental doch nicht ableiten. lematischen Nutzungsstil, unter anderem wegen Health and Addiction eines geringen Selbstwerts. Für Personen mit gerin- 18, 3/2020, Kircaburun Kagan/ Als „problematische Internetnutzung“ (PIU: Proble- gen Werten beim Faktor Gewissenhaftigkeit war So- S. 525-547. Mark D. Griffiths matic internet use) wird eine unkontrollierte Nutzung cial-Media-Nutzung eine Möglichkeit, sich selbst zu DOI: 10.1007/s11469- The dark side mit Suchtpotenzial verstanden. Diese ist von vielen präsentieren. Auch Neurotizismus (emotionale Labi- 018-9940-6 of internet: Faktoren abhängig, unter anderem von der Persön- lität und Verletzlichkeit) war ein Prädiktor für eine Preliminary lichkeit der Nutzer. In der vorliegenden Studie kon- eher problematische Nutzung – hier war das Motiv evidence for the zentrierte man sich insbesondere auf die Bedeutung Zeitvertreib stark ausgeprägt. Insgesamt war bei associations of ungünstiger Eigenschaften für die Nutzung verschie- weiblichen Befragten die Tendenz zur problemati- dark personality dener Onlineangebote (z. B. Spiele, Onlinesex), näm- schen Nutzung stärker ausgeprägt als bei den traits with specific lich auf die als dunkle Triade (Dark Triad) bezeichneten männlichen Teilnehmern. online activities Persönlichkeitsmerkmale Narzissmus, Machiavellis- and problematic mus und (subklinische) Psychopathie, die insgesamt Auch wenn die beobachteten Effekte insgesamt eher internet use mit einem gefühllos-manipulativen interpersonellen gering waren, zeigen die Studien, dass die Nutzung In: Journal Stil verbunden sind (vgl. Stangl, 2020 siehe Litera- von Internetanwendungen und Social-Media-Portalen of Behavioral turliste). Außerdem wurde eine Neigung zu Sadismus multideterminiert ist: Die Persönlichkeit der Nutzer Addictions 7, 4/2018, und Boshaftigkeit als Einflussfaktoren betrachtet. hat Einfluss auf ihre Motive, die wiederum die quan- S. 993-1003. Eine Befragung von 772 türkischen Studenten im titative und qualitative Nutzung unterschiedlicher DOI: 10.1556/2006.7. Durchschnittsalter von knapp 21 Jahren ergab sig- Onlineangebote erklären können. 2018.109 nifikante Zusammenhänge zwischen diesen „un- günstigen“ Persönlichkeitsmerkmalen und einer pro- blematischen Internetnutzung. So führte Machiavel- lismus direkt und indirekt über verstärktes Online- gaming und Onlineglücksspiel zu einem problema- tischen Internetgebrauch (Abhängigkeit). Personen mit höheren Narzissmus-Werten nutzten häufiger Social-Media-Apps, was wiederum die Wahrschein- lichkeit für eine problematische Nutzung erhöhte. Schließlich zeigte sich, dass auch das Charakter- merkmal Boshaftigkeit direkt und indirekt über On- lineglückspiel und Onlineshopping den problema tischen Internetgebrauch verstärkte. Für Sadismus und Psychopathie zeigten sich zwar geringe Zusam- menhänge mit Onlinesex, jedoch keine weiteren Einflüsse auf die problematische Onlinenutzung.
ARD-Forschungsdienst Media 518 Perspektiven 9/2020 Marshall, Tara C./ Unterscheiden sich die Nutzer unterschiedlicher So- Welchen Einfluss hat die Persönlichkeit auf die Nut- Andrews, Nadia P./ Nelli Ferenczi/ cial-Media-Plattformen im Hinblick auf ihre Persön- zung von sozialen Medien? Und wirkt sich die Art der Kumar Yogeeswaran/ Katharina lichkeit? Die Autoren untersuchten psychologische Nutzung langfristig wiederum auf die Persönlichkeit Meng-Jie Wang/ Lefringhausen/ Dispositionen der Twitter-Nutzer und verglichen die- von Konsumenten aus? In der vorliegenden Studie Kyle Nash/ Suzanne Hill/ se mit den Usern von Facebook. Was motiviert Twit- verwendeten die Autoren ein längsschnittliches Un- Diala R. Hawi/ Jie Deng ter-Nutzer? Sind es eher informationsbezogene oder tersuchungsdesign, um den bidirektionalen Zusam- Chris G. Sibley Intellectual, eher soziale Beweggründe? Und worüber schreiben menhang zwischen Social-Media-Nutzung und Per- Is social media narcissistic, or sie auf Twitter? An einer ersten Studie nahmen 622 sönlichkeit zu analysieren. Dazu wurde eine reprä- use changing who machiavellian? Personen im Durchschnittsalter von 31 Jahren teil. sentative Stichprobe von 11 629 Personen in Neu- we are? Examining How Twitter users Davon nutzten 335 sowohl Facebook als auch Twitter, seeland im Jahr 2016 und noch einmal im Jahr 2017 the bidirectional differ from Face 268 nutzten Facebook, aber nicht Twitter, und 11 nutz- befragt. Erhoben wurden die Werte für sechs Fakto- relationship bet book-only users, ten nur Twitter, aber nicht Facebook. Die Teilnehmer ren: Offenheit für Erfahrungen, Gewissenhaftigkeit ween personality why they use Twit machten zum einen Angaben zu ihrer Persönlichkeit (Perfektionismus), Extraversion, Verträglichkeit (Rück- and social media ter, and what they (u. a. Extraversion, Offenheit für Erfahrung, Verträg- sichtnahme, Kooperationsbereitschaft, Empathie), use tweet about lichkeit, Narzissmus). Zum anderen wurden sie nach Neurotizismus sowie Ehrlichkeit/Bescheidenheit (Auf- In: Cyberpsychology, In: Psychology of ihren Social-Media-Aktivitäten befragt und sollten richtigkeit, Zurückhaltung, Loyalität). Außerdem er- Behavior and Social Popular Media 9, angeben, wie sehr bestimmte Motive auf ihre Twitter- fasste man die wöchentliche Nutzung von sozialen Networking. Published 1/2020, S. 14-30. Nutzung zutrafen, die sich als eher sozial oder eher Medien. Die Auswertung mit Hilfe einer Cross- Online: 24 July 2020. DOI: 10.1037/ informationsorientiert klassifizieren ließen. Schließlich Lagged-Panelanalyse ergab – unter Berücksichti- DOI: 10.1089/cyber. ppm0000209 wurde erhoben, worüber die Twitter-Nutzer schrei- gung von Kontrollvariablen (u. a. Geschlecht, sozio 2019.0744 ben, wie zum Beispiel soziale Aktivitäten und Alltag, ökonomischer Status) – signifikante Zusammenhänge intellektuelle Beschäftigungen und Leistungen oder in Bezug auf zwei der sechs Persönlichkeitsfaktoren. Banales (z. B. Sport). Wie sich herausstellte, nutzten 1) Neurotizismus: Zum ersten Zeitpunkt erwies sich Personen mit höheren Werten auf der Persönlich- dieses Attribut als signifikanter Prädiktor für die Nut- keitsdimension Offenheit für Erfahrung eher Twitter zung sozialer Medien. Gleichzeitig führte eine höhere als Facebook. Gleichzeitig interessierten sie sich eher Social-Media-Nutzung am ersten Messzeitpunkt dafür, Informationen zu erhalten, die für ihr beruf zu höheren Neurotizismus-Werten ein Jahr später. liches Weiterkommen relevant sind. Auch extrover- 2) Anfangs höhere Werte beim Faktor Ehrlichkeit/ tierte Personen tweeteten eher über intellektuelle Bescheidenheit sagten einen geringeren späteren Themen, aber auch über soziale Aktivitäten, nutzten Social-Media-Konsum vorher. Gleichzeitig korrelierte aber nicht häufiger Twitter als andere soziale Medien. eine verstärkte Social-Media-Nutzung zum ersten Narzisstische Personen nutzten Twitter, um Aufmerk- Zeitpunkt mit einer geringeren Ausprägung von Ehr- samkeit für sich zu generieren und posteten häufiger lichkeit/Bescheidenheit zum zweiten Zeitpunkt. Für über persönliche Leistungen und selbstbezogene die anderen Persönlichkeitsfaktoren (Extraversion, Aktivitäten (z. B. Diäten oder Training). Eine zweite Offenheit für Erfahrung, Gewissenhaftigkeit, Verträg- Studie wurde mit 503 Personen im Durchschnitts lichkeit) wurden keine signifikanten bidirektionalen alter von 37 Jahren durchgeführt und bestätigte die Zusammenhänge mit der Nutzung von sozialen Me- Befunde dieser ersten Studie. dien festgestellt. Personen, die Twitter nutzen, unterscheiden sich nach Alle gemessenen Konstrukte erwiesen sich über den Ansicht der Autoren durchaus systematisch von Zeitraum von einem Jahr insgesamt als relativ stabil, Facebook-Nutzern. Sie haben insbesondere höhere das heißt, Veränderungen in der Persönlichkeit bzw. Ausprägungen in Bezug auf den Persönlichkeits- der Social-Media-Nutzung waren nur in geringem faktor Offenheit für Erfahrungen und nutzen Twitter Ausmaß zu beobachten. Dennoch zeigten sich signi- häufiger, um eigene Ideen und Projekte zu verfolgen, fikante Zusammenhänge. Interessant ist nach An- sich mit anderen zu vernetzen und so etwas für ihr sicht der Autoren, dass sie bei Persönlichkeitsmerk- (professionelles) Fortkommen zu tun. Entrepreneure malen zu beobachten waren, die mit emotionaler sind beispielsweise typische Twitter-Nutzer. Für Per- Instabilität (Faktor Neurotizismus) und gesteigertem sonen mit narzisstischen Tendenzen bietet Twitter Anspruchsdenken (Faktor Ehrlichkeit/Bescheiden- eine Plattform zur Selbstpräsentation. Das Motiv der heit) zu tun haben. Durch die wechselseitige Beein- Suche nach Aufmerksamkeit ist hier besonders aus- flussung von Social-Media-Nutzung und Persönlich- geprägt, die Tweets beinhalten häufiger Informatio- keit könnten laut den Autoren auf Dauer eher dys- nen über persönliche Leistungen und Alltagstätig- funktionale Tendenzen verstärkt werden und zwar keiten. bei denjenigen Nutzern, für die soziale Medien die Möglichkeit bieten, emotionale Instabilität zu kom- pensieren und/oder für diejenigen, für die eine ge- steigerte Anspruchshaltung (etwa im Sinne einer narzisstischen Tendenz) wichtig ist.
Psychologische Aspekte der Onlinenutzung Media Perspektiven 519 9/2020 Mackson, Über eine Milliarde Menschen nutzen die Fotoplatt- Wie Personen mit Facebook umgehen, ob sie davon Tobin, Stephanie J./ Samantha B./ form Instagram weltweit. In Deutschland hat sie über profitieren oder eher negative Konsequenzen erle- Grace Chant/ Paula M. Brochu/ 20 Millionen User. Studien zu den psychologischen ben, ist nach Ansicht der Autoren neben weiteren Rhiannon Clay Barry A. Schneider Determinanten und Effekten der Nutzung von Insta dispositionellen Faktoren davon abhängig, welche Interpersonal goals Instagram: gram sind im Vergleich zur Forschung über Face- auf andere Menschen bezogenen Ziele die Nutzer as predictors of Friend or foe? book bislang noch unterrepräsentiert. Daher unter- von sozialen Netzwerken verfolgen. Geht es eher Facebook use, The application’s suchten die Autoren, wie die Instagram-Nutzung mit darum, mit anderen in Kontakt zu treten und Verbin- social capital, association with dem psychologischen Wohlbefinden zusammenhängt, dung herzustellen, sich um andere zu kümmern und and envy psychological insbesondere mit Faktoren wie Depression, Ängst- stabile Beziehungen zu etablieren? Oder steht der In: Cyberpsychology, well-being lichkeit und Einsamkeit. Außerdem sollte geklärt Wettbewerb mit anderen im Vordergrund, der Wunsch Behavior and Social In: New Media & werden, welche Rolle Körperbild, Selbstwert und die besser als andere zu sein und vor anderen gut dazu- Networking 23, Society 21, 10/2019, Tendenz zum sozialen Vergleich spielen. Zunächst stehen? Welchen Einfluss haben diese beiden unter- 4/2020, S. 257-263. S. 2160-2182. wurden Personen, die einen Instagram-Account hat- schiedlichen Ziele auf die Art und Weise, wie soziale DOI: 10.1089/cyber. DOI: 10.1177/ ten, mit Personen ohne Account verglichen. Eine Netzwerke genutzt werden, auf die Schaffung von 2019.0446 1461444819840021 Befragung von 157 Usern und 47 Nicht-Usern im sozialem Kapital und auf das psychologische Wohl- Durchschnittsalter von 25 Jahren ergab, dass erstere befinden der Nutzer? 188 Personen im Durchschnitts weniger ängstlich, weniger depressiv und weniger alter von 25 Jahren nahmen an einer Onlinebefra- einsam waren als Personen, die keinen Instagram- gung teil, in der unter anderem generelle Orientie- Account hatten. Außerdem zeigten die Instagram- rungen gegenüber anderen abgefragt wurden (z. B. User einen höheren Selbstwert als die Nichtnutzer. unterstützend versus selbstbezogen). Die Schaffung Im Hinblick auf die Zufriedenheit mit dem eigenen von sozialem Kapital durch die Facebook-Nutzung Körper und der Tendenz zum sozialen Vergleich mit wurde als Erweiterung von Offlinekontakten – erhal- anderen ergaben sich keine signifikanten Unter- tene emotionale Unterstützung, Horizonterweiterung schiede. Einsamkeit und Selbstwert mediierten den durch Information und Etablierung von Offline-Netz- Zusammenhang zwischen Instagram-Account und werken – operationalisiert. Des Weiteren wurden die Depression sowie Ängstlichkeit. Dies bedeutet: Ins- Tendenz zum sozialen Vergleich sowie das Ausmaß, tagram-Nutzer, die weniger einsam waren und einen in dem man Neid gegenüber anderen empfand, er- höheren Selbstwert aufwiesen, zeigten geringere fasst. Wie sich zeigte, hatten die Befragten im Schnitt Werte im Hinblick auf Depression und Ängstlichkeit. über 500 Facebook-Freunde. Durchschnittlich wurde Aber: Betrachtet man alle Personen mit einem Insta das Portal etwa 14-mal pro Tag besucht, die mittlere gram-Account, so zeigte sich, dass die Befürchtung, Nutzungsdauer lag bei 2,5 Stunden pro Tag. Nutzer, wenig positive Rückmeldung (z. B. Likes) zu bekom- bei denen die sozialen/unterstützenden Motive stär- men, sowie eine ausgeprägte Tendenz zum sozialen ker ausgeprägt waren, zeigten ein responsiveres Vergleich mit negativen Konsequenzen – hier De- Nutzungsverhalten, gingen also häufiger und inten- pression und Ängstlichkeit – verbunden waren. siver auf die Posts und Kommentare von anderen ein. Dies wiederum korrelierte mit einem höheren Wie es scheint, kommt es darauf an, mit welchen sozialen Kapital. Personen, bei denen die selbstbe- psychologischen Voraussetzungen Instagram ge- zogenen Motive stärker ausgeprägt waren, agierten nutzt wird. Prinzipiell sind positive Auswirkungen auf viel weniger responsiv und waren eher daran inte- das Wohlbefinden möglich, die sich durch die Ein- ressiert, Informationen über andere zu generieren, bindung in ein soziales Netzwerk ergeben, weil das indem sie ein expliziteres Suchverhalten in Bezug Bedürfnis nach Zugehörigkeit befriedigt wird. Steht auf andere Personen an den Tag legten. Bei diesen dagegen sozialer Vergleich im Vordergrund, verbun- Personen waren auch die Tendenzen zu sozialem den mit der Angst, nicht genügend positive Rück- Vergleich und Neid deutlicher erkennbar als bei den meldung zu bekommen, verändern sich die Konse- Nutzern mit sozialen Motiven. quenzen ins Negative. Die Tendenz zum sozialen Ver- gleich ebenso wie die Angst, „Wichtiges“ zu verpas- Interpersonale Ziele bzw. Orientierungen, das heißt sen – die sogenannte Fear of Missing Out (FoMO) –, die Frage, wie wichtig einem andere Menschen sind erwiesen sich auch in der repräsentativen Befragung oder wie sehr man auf sich selbst konzentriert ist, von deutschen Internetnutzern im Alter zwischen 14 haben einen Einfluss darauf, wie soziale Netzwerke und 39 Jahren von Reer, Tang und Quandt (2019; genutzt werden und ob diese Nutzung zur Stärkung siehe Literaturliste) als relevante Faktoren für gerin- des sozialen Kapitals und letztendlich auch zum geres psychologisches Wohlbefinden. Der Zusam- psychologischen Wohlbefinden beiträgt. In länger- menhang zwischen dem Gefühl von Einsamkeit, fristig angelegten Studien sollte geklärt werden, Ängstlichkeit und Depression sowie verstärkter Inter- welche kausalen Zusammenhänge zwischen Zielen, netnutzung war besonders deutlich, wenn die Be- Facebook-Nutzung und sozialem Kapital bestehen fragten das Internet nutzten, um sich mit anderen zu und wie wahrscheinlich sich selbst verstärkende vergleichen und Angst hatten, etwas zu verpassen. Wirkungsmechanismen sind.
ARD-Forschungsdienst Media 520 Perspektiven 9/2020 Reinecke, Leonard/ Die aktuelle Medienwelt bietet viele Gelegenheiten Inwieweit hat die Nutzung von sozialen Medien ne- Appel, Markus/ Adrian Meier/ zur Prokrastination, also dem Aufschieben von an- gative Auswirkungen auf Individuen und Gesell- Caroline Marker/ Stefan Aufenanger/ stehenden Aufgaben. Die ständige Verfügbarkeit von schaft? Angesichts der Aktualität öffentlicher Debat- Timo Gnambs Manfred E. Beutel/ (unterhaltenden) Medienangeboten und Möglich- ten zu dieser Frage sowie der Tatsache, dass die Are social media Michael Dreier/ keiten der Kommunikation mit anderen sind unter Befunde empirischer Studien zum Teil widersprüch- ruining our lives? Oliver Quiring/ anderem dazu geeignet, unangenehme Aufgaben lich sind, werteten die Autoren Metaanalysen aus und A review of meta- Birgit Stark/ auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Die fokussierten dabei drei Themenbereiche: 1) Social- analytic evidence Klaus Wölfling/ Autoren untersuchten daher, wie die Tendenz zur Media-Nutzung und psychologisches Wohlbefinden, In: Review of General Kai W. Müller Prokrastination und die Nutzung von Onlineange- 2) Effekte sozialer Medien auf die schulische Leis- Psychology 24, Permanently online boten zusammenhängen, und ob sich daraus mög tung und 3) den Zusammenhang zwischen der Nut- 1/2020, S. 60-74. and permanently licherweise negative Auswirkungen auf das Wohlbe- zung von sozialen Medien und dem Persönlichkeits- DOI: 10.1177/ procrastinating? finden der Nutzer ergeben. Dazu befragte man ein merkmal Narzissmus. Die vorhandenen Metaanaly- 1089268019880891 The mediating role repräsentatives Sample von Personen über 14 Jah- sen zeigten nur schwache Hinweise auf einen nega- Und: of Internet use for ren in Deutschland (n=1 577; Durchschnittsalter: 42 tiven Zusammenhang im Hinblick auf Einsamkeit, Liu, Dong/ the effects of trait Jahre). Erhoben wurden die individuelle Tendenz zur Selbstvertrauen, Lebenszufriedenheit und Depres- Roy F. Baumeister/ procrastination Prokrastination, wahrgenommener Stress, Ängst- sion (Varianzaufklärung unter 4 %). Etwas deutlicher Chia-Chen Yang/ on psychological lichkeit und Depression, die Nutzung von freizeit korrelierte die Nutzung sozialer Medien mit der posi- Baijing Hu health and well- orientierten Onlineangeboten (z. B. Social Media, tiven Bewertung eines spezifischen Körperbilds sowie Digital being Onlinevideos, Onlinespiele), die Kontrolle über die mit der Wahrnehmung eines höheren Sozialkapitals communication In: New Media & Internetnutzung sowie wahrgenommene negative (im Sinne von mehr Kontakten). Für die Annahme, media use and Society 20, 3/2018, Konsequenzen der Internetnutzung. Personen mit dass die Nutzung von sozialen Medien mit vermin- psychological S. 862-880. höherer Tendenz zur Prokrastination erlebten mehr derten Schulleistungen in Zusammenhang steht, well-being: DOI: 10.1177/ Stress und zeigten gleichzeitig höhere Ausprägun- zeigte sich nur sehr geringe Evidenz. Lediglich 1 Pro- A meta-analysis 1461444816675437 gen von Ängstlichkeit und Depression. Die Neigung zent der Varianz schulleistungsbezogener Variablen In: Journal of zum Aufschieben anstehender Aufgaben ging einher wurden durch die Nutzung von sozialen Medien er- Computer-Mediated mit der ausgedehnteren Nutzung von Onlineangebo- klärt. Zwischen dem Persönlichkeitsmerkmal Nar- Communication 24, ten und einer geringeren Kontrolle dieser Nutzung. zissmus und der Social-Media-Nutzung wurden in 5/2019, S. 259-273. Dies führte in der Folge zur Wahrnehmung negativer den Metaanalysen geringe bis moderate Zusam- DOI: 10.1093/ Konsequenzen der Internetnutzung und einem ge- menhänge gefunden, das heißt, höhere Narzissmus- jcmc/zmz013 ringeren psychologischen Wohlbefinden, das heißt, Werte gingen mit stärkerer Nutzung einher. zu mehr Stress, Angst und Depression. Metaanalysen sind eine gute Möglichkeit, die Aussa- Prokrastination ist ein irrationales bzw. dysfunktiona- gekraft der Forschung zu spezifischen Fragestellun- les Verhalten, bei dem die längerfristigen negativen gen zu bewerten – insbesondere, wenn in der Lite- Konsequenzen (schlechteres psychologisches Wohl- ratur zum Teil widersprüchliche Ergebnisse zu fin- befinden) die kurzfristigen positiven Effekte (Vermei- den sind. Sie zeigten in diesem Fall, dass die vermu- dung von unangenehmen Aufgaben) überwiegen. Es teten Effekte der Social-Media-Nutzung insgesamt dient lediglich als kurzfristiger Aufheller der Stim- eher gering bis marginal ausfallen. Außerdem doku- mung. Die Studie zeigt, dass das Internet als „Vehikel“ mentieren sie einerseits negative Zusammenhänge, für diesen Prozess genutzt wird, weil es offensicht- die sich offensichtlich aus sozialen Vergleichspro- lich die Bedürfnisse von Personen mit der Tendenz, zessen ergeben und das Wohlbefinden der Konsu- unangenehme Aufgaben aufzuschieben, sehr gut menten einschränken können. Anderseits erhöht die bedient. Nutzung sozialer Medien das soziale Kapital und generiert auf diese Weise positive Effekte. Insge- samt – so die Autoren – sind es eher die psycholo- gischen Voraussetzungen, die die Social-Media- Nutzung determinieren (userzentrierte Perspektive) als dass diese zu starken Veränderungen bei den Usern führt (medienzentrierte Perspektive). Eine weitere Metaanalyse von Liu, Baumeister, Yang und Hu (2019) unterstützt diese Perspektive: Es kommt sehr darauf an, wie die Nutzer mit den ange- botenen digitalen Möglichkeiten umgehen. Eine sys- tematische Analyse von 125 Studien ergab, dass direkte Interaktion (z. B. Telefonie, SMS, Instant Mes- saging), aber auch aktive Teilnahme an Social- Media-Angeboten zu besserem psychologischen Wohlbefinden beiträgt, während nicht-interaktive
Psychologische Aspekte der Onlinenutzung Media Perspektiven 521 9/2020 Formen der Beschäftigung in der Onlinewelt (z. B. Weitere Literatur Gaming oder das ausschließliche Konsumieren von Social-Media-Inhalten) mit einem geringeren Wohl- Boer, Maartje et al.: Adolescents' intense and prob- befinden korreliert. lematic social media use and their well-being in 29 countries. In: The Journal of Adolescent Health 66, Castellacci, Fulvio/ Die Digitalisierung hat die Arbeitswelt verändert, und 6/2020, S. 89-S. 99. DOI: 10.1016/j.jadohealth.2020. Clara Viñas-Bardolet das Internet ist in vielen Bereichen zum unverzicht- 02.014 Internet use and baren Werkzeug geworden. Es schafft neue Aufga- job satisfaction ben und Tätigkeiten, ermöglicht Zugang zu Daten Döring, Nicola: Sozialkontakte online. Identitäten, In: Computers in Human und Informationen, bedeutet vielfach Zeitersparnis Beziehungen, Gemeinschaften. In: Schweiger, Wolf- Behavior 90, 1/2019, und ermöglicht neue Formen der Kommunikation gang/Klaus Beck (Hrsg.): Handbuch Online-Kommuni- S. 141-152. zwischen Mitarbeitern. In der vorliegenden Studie kation. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden DOI: 10.1016/ untersuchten die Autoren, ob die Nutzung des Inter- 2019, S. 167-194 j.chb.2018.09.001 nets zu höherer Zufriedenheit im Arbeitskontext führt. Sie analysierten dafür die Zusammenhänge der On- Firth, Joseph et al.: The "online brain": How the In- linenutzung mit Einkommen, Bildung, Art der Be- ternet may be changing our cognition. World Psy- schäftigung, Autonomie, Zeitmanagement/Zeitdruck chiatry: Official Journal of the World Psychiatric und sozialen Interaktionen. Grundlage für die Analyse Association (WPA) 18, 2/2019, S. 119-129. DOI: waren Daten aus der Europäischen Erhebung über 10.1002/wps.20617 die Arbeitsbedingungen (EWCS: European Working Conditions Survey) der Jahre 2005 und 2010, in de- Hage, Eveline/Marjolein van Offenbeek/Albert nen insgesamt 63 748 Beschäftigte über 16 Jahren Boonstra: New rules of engagement: How adaptation mit Wohnsitz in einem EU-Land sowie der Schweiz to online media changes older adults' social connec- und Norwegen befragt wurden. Erfasst wurden die tedness. In: Journal of Computer-Mediated Commu- generelle Arbeitszufriedenheit, die professionelle In- nication 25, 2/2020, S. 182-197. DOI: 10.1093/jcmc/ ternetnutzung sowie diverse Merkmal des Jobs (un- zmz028 ter anderem Einkommen, Qualifikation, Autonomie). Zunächst zeigte sich, dass die vermehrte Internet- Hampton, Keith N.: Social media and change in psy- nutzung im Beruf mit höherer Bildung sowie einem chological distress over time: The role of social cau- geringeren Alter und dem männlichen Geschlecht sation. In: Journal of Computer-Mediated Communi- korrelierte. Es konnte kein direkter Effekt von Inter- cation 24, 5/2019, S. 205-222. DOI: 10.1093/jcmc/ netnutzung auf die Arbeitszufriedenheit nachgewie- zmz010 sen werden. Aber: Die Internetnutzung vermittelte die Wirkung von Job-Charakteristika auf die Zufrie- Kaakinen, Markus/Anu Sirola/Iina Savolainen/Atte denheit. Dabei spielten die subjektive Zufriedenheit Oksanen: Shared identity and shared information in mit dem Einkommen und die Jobsicherheit sowie social media: Development and validation of the Autonomie, angemessener Zeitdruck und gute (kom- identity bubble reinforcement scale. In: Media Psy- munikative) Beziehungen mit Kollegen bzw. Füh- chology 23, 1/2020, S. 25-51. DOI: 10.1080/15213269. rungspersonen eine wichtige Rolle. Die positiven 2018.1544910 Effekte dieser Merkmale auf die Jobzufriedenheit waren umso stärker, je ausgeprägter die Nutzung Kim, Jungsu/SukJun Lee: An emerging online social des Internets im Kontext der professionellen Tätig- network and disaster-induced collective stress. In: keit war. Zu Zeitersparnis führte die Internetnutzung Media Psychology 23, 4/2020, S. 521-551. DOI: nach Angaben der Befragten nicht. 10.1080/15213269.2019.1609989 Die Auswirkungen des Internet auf die Zufriedenheit Klobas, Jane E./Tanya J. McGill/Sedigheh Moghav- im Job sind nach Ansicht der Autoren indirekt und er- vemi/Tanousha Paramanathan: Compulsive YouTube geben sich aus der Interaktion mit wesentlichen usage: A comparison of use motivation and persona- Merkmalen der Arbeitsstelle, wie beispielsweise dem lity effects. In: Computers in Human Behavior 87, Einkommen oder der wahrgenommenen Autonomie 10/2018, S. 129-139. DOI: 10.1016/j.chb.2018.05.038 der Mitarbeiter. Dies gilt allerdings vorwiegend für Be- schäftigte, bei denen die erwähnten Merkmale ihrer Kornfield, Rachel/Catalina L. Toma: When do online Arbeitsstelle bereits zu hoher Zufriedenheit führen, audiences amplify benefits of self-disclosure? The also bei Personen mit guter Ausbildung, höherem Ein- role of shared experience and anticipated interacti- kommen und in spezifischen Beschäftigungsverhält- vity. In: Journal of Broadcasting & Electronic Media nissen (z. B. IT- oder Technologiebranche). Sie profitie- 64, 2/2020, S. 277-297. DOI: 10.1080/08838151.2020. ren überproportional durch die Nutzung des Internets 1757366 im Vergleich zu Beschäftigten mit geringerer Bildung und weniger gut bezahlten Jobs.
ARD-Forschungsdienst Media 522 Perspektiven 9/2020 Lee, Sang Yup/Kyungeun Jang: Antecedents of im- Reer, Felix/Wai Yen Tang/Thorsten Quandt: Psycho- pression management motivations on social net- social well-being and social media engagement: The work sites and their link to social anxiety. In: Media mediating roles of social comparison orientation and Psychology 22, 6/2019, S. 890-904. DOI: 10.1080/ fear of missing out. In: New Media & Society 21, 15213269.2019.1580588 7/2019, S. 1486-1505. DOI: 10.1177/146144481 8823719 Lyons, Minna/Ashleigh Messenger/Rebecca Perry/ Gayle Brewer: The dark tetrad in tinder: Hook-up app Schaffer, Daniel R./Scott M. Debb: Assessing Insta for high psychopathy individuals, and a diverse utili- gram use across cultures: A confirmatory factor tarian tool for Machiavellians? In: Current Psychology, analysis. In: Cyberpsychology, Behavior and Social published online: January 2020. DOI: 10.1007/ Networking 23, 2/2020, S. 100-106. DOI: 10.1089/ s12144-019-00589-z cyber.2019.0247 Manuoglu, Elif/Ahmet Uysal: Motivation for different Schweiger, Wolfgang/Klaus Beck (Hrsg.): Handbuch Facebook activities and well-being: A daily experience Online-Kommunikation. Wiesbaden: Springer Fach- sampling study. In: Psychology of Popular Media medien, 2019 Culture, online first publication, October 10th 2019. DOI: 10.1037/ppm0000262 Sherlock, Mary/Danielle L. Wagstaff: Exploring the relationship between frequency of Instagram use, Marker, Caroline/Timo Gnambs/Markus Appel: Active exposure to idealized images, and psychological well- on Facebook and failing at school? Meta-analytic being in women. In: Psychology of Popular Media findings on the relationship between online social Culture 8, 4/2019, S. 482-490. DOI: 10.1037/ networking activities and academic achievement. In: ppm0000182 Educational Psychological Review 30, 3/2018, S. 651-677. DOI: 10.1007/s10648-017-9430-6 Stangl, W. (2020): Stichwort: 'Dunkle Triade'. Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik. Quelle: Moor, Lily/Joel R. Anderson: A systematic literature https://lexikon.stangl.eu/26182/dunkle-triade/ (ab- review of the relationship between dark personality gerufen am 5.8.2020). traits and antisocial online behaviours. In: Personality and Individual Differences 144, 7/2019, S. 40-55. Tifferet, Sigal: Gender differences in social support DOI: 10.1016/j.paid.2019.02.027 on social network sites: A meta-analysis. In: Cyber psychology, Behavior and Social Networking 23, Orosz, Gábor et al.: The personality, motivational, and 4/2020, S. 199-209. DOI: 10.1089/cyber.2019.0516 need-based background of problematic Tinder use. In: Journal of Behavioral Addictions 7, 2/2018, Twenge, Jean M.: More time on technology, less S. 301-316. DOI: 10.1556/2006.7.2018.21 happiness? Associations between digital-media use and psychological well-being. In: Current Directions Peng, Tai-Quan/Jonathan J. H. Zhu: Mobile phone use in Psychological Science 28, 4/2019, S. 372-379. as sequential processes: From discrete behaviors to DOI: 10.1177/0963721419838244 sessions of behaviors and trajectories of sessions. In: Journal of Computer-Mediated Communication Wang, Xinghua: Mobile SNS addiction as a learned 25, 2/2020, S. 129-146. DOI: 10.1093/jcmc/zmz029 behavior: A perspective from learning theory. In: Media Psychology 23, 4/2020, S. 461-492. DOI: Perks, Lisa Glebatis/Jacob S. Turner: Podcasts and 10.1080/15213269.2019.1605912 productivity: A qualitative uses and gratifications study. In: Mass Communication and Society 22, Zhao, Gai et al.: Internet use influences self-related 1/2019, S. 96-116. DOI: 10.1080/15205436.2018. process: Evidence from behavior and ERPs. In: Fron- 1490434 tiers in Psychology 9/2018, Article 2597. DOI: 10.3389/fpsyg.2018.02597
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