PTT & SBB PostParc Bern - ANDREA ROOST Heft 50 - René Furer - René Furer
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2 3 Heft 50 Vorwort Eine Jahrtausendwende ist der Inbegriff für einen wei- ten Sprung im Kalender. Für die Schweizerische Eidge- nossenschaft war das eine Gelegenheit für den weiteren Ausbau der Mitte. So ist Bern gewachsen und dabei noch dichter geworden. Aus der berühmten Zähringer-Gründung in der Aa- re-Schleife führt die Hauptgasse hinauf zum Altstadt-Tor. Dort ist der Bahnhofplatz der Auftakt zur Neustadt. Hier wird die Laupenstrasse zur Hauptsache, weil sie die Vor- gabe fortsetzt. Dort geht es schon an der ersten Kreuzung richtig los. Auf der Nordseite liegen die beiden Stationen der ehemaligen PTT und SBB übereinander. Die beiden Staatlichen Verkehrs-Dienstleister führen eine beträchtli- che Dichte herbei. Das wird in der Folge gezeigt. Das Vorwort endet, wie das Heft, mit dieser zusätzlichen Huldigung: Jetzt sind wir nicht bloss mittendrin, son- dern auch ganz oben. Hier erlebt man, dass ein profanes Flachdach in einen entrückenden und beglückenden Landschaftspark verwandelt wird. Die weite Esplanade erstreckt sich vor dem Hauptge- bäude der Universität bis zum Alpenpanorama. Die kann auch ein Tummelplatz mit Rollbrettern sein. Gewiss, Lie- bespaare werden die kleine Schanze bevorzugen. René Furer
4 5 Das erste Bildpaar zeigt den neuen PostParc als Nachfolger der Schanzenpost. Andrea Roost hebt bei der Besichtigung die Rolle der Bandfester hervor. Zusammen mit den Brüstungen führen sie zur Gebäudehülle den Flächenschluss herbei. Die bodenbe- gleitende Waagrechte ist augenfällig.
6 7 Das sind die Pläne vom PostParc. Es ist der Hauptteil, über der Perron-Schar, vom Damit ist die Megastruktur (MS) beschrieben. So bezeichnet die Fachwelt eine um- neuen Westbahnhof. Der Längsschnitt zeigt den Aufbau des Gebäudes: Es handelt fassende Grundausrüstung seit 1964, nach dem Tokyo-Plan von Kenzo Tange. Die MS sich um einen Fünf-Master; und der hat über seinem Erdgeschoss drei Obergeschos- liefert als Aufbereitung der Umwelt jeweils einen verbindlichen Rahmen für gewisse se. Die Kerne beteiligen sich am Tragwerk, vor allem für die Steifigkeit. Ihre massive betriebliche Möglichkeiten. Der Aufbau kann dem Ausbau vorausgehen und er zieht Schale tritt dem Wind entgegen. dabei auch den allfälligen Nutzungswandel in Betracht. 0 Die Kerne enthalten zu dienende Räume. Treppen und Aufzüge sorgen in Schächten für die Erreichbarkeit. Auch für die Wasserversorgung und die Leitungen der Elektri- zität gibt es mehr und mehr einen Platzbedarf. Diese Aufzählung schliesst so unter- schiedliche Sachen wie die Telekommunikation und die Entsorgung mit ein.
8 9 Die Bilder zeigen den neuen PostParc in seinem gegebenen Rahmen. Die breite Schienenschar des Bahnhofs ist die Unterlage. Die beträchtliche und unvermittelte Geländestufe zum Stadtteil Länggasse ist der zweite Faktor.
10 11 Hier handelt es sich um einen erlösenden Vorgriff. Zuerst bekommen wir eine Ah- Bei der «Schanze» handelt es sich um das ehemalige grosse Bollwerk. Es beschützte nung davon, wie ruppig das unten beginnt. Beklemmend wäre dafür ein anderes die Stadt auf ihrer schmalen Landseite. Wort. Deshalb wird sogleich eingeflochten, wie anmutig die Gartenseite darüber ist.
12 13 Nach dem Ausflug (sic) sind wir zurück auf den Schienen. Weil es die Hauptstadt ist, kommen sie scharenweise als Rudel daher, und man muss unten durch.
14 15 Im Volksmund hat sich der beschwingte Glücksfall gleich fest verankert. «Die Welle» Sie schenkten dem Bahnsteig ein seltenes Längsprofil, und das kommt gleich als Se- brachte schon 2005 eine Erlösung. rienschaltung daher. Die Schanzenbrücke hat den Wellengang ausgelöst, während Das begnadete Werk von Smarch Mathys & Stücheli ist ein hölzerner Leichtbau. der Elektriker für die Abendstimmung zuständig war.
16 17 Der Beruf des Architekten führt verschiedene Welten zusammen in die Vereinbarkeit. Das ist fordernd. Hier treffen sich ein Unterbau und ein Überbau zu einer krassen Koexistenz.
18 19 Die neue Schanzen-Brücke erfüllt viele und unterschiedliche Aufgaben. Sie ist auch Endstation für Zweiräder. Hier liegt die Einfahrt in das gesicherte Velo-Parkhaus.
20 21 Der Puls ist spürbar: Hier geht es zum Hauptschalter der Post in der Hauptstadt. Das ist bemerkenswert: Das Gebäude wirkt mit der langen Hohlform von seinem So- Diesen Schritt hat das Titelbild des Heftes schon angekündigt. ckelgeschoss auf der Schanzenbrücke. Der Geländefaktor löst diese Zuspitzung aus.
22 23 Für den Strassenverkehr ist das im Westbahnhof die Endstation. Autos und Busse fahren hierher. Dann geht es bloss als Fussgänger weiter.
24 25 David Bosshard verblüfft als Künstler mit seiner überraschenden Garten-WAND. Bern bietet noch eine und ähnliche Faust auf’s Auge: Auch der namhafte Miniaturist Der gepflegte Rasen gedeiht scheinbar schwerelos als Schattengewächs. Sogar die der Moderne ist in der Stadt zuhause. Die vielen Besucher haben sich dort inzwi- Giesskanne wird damit gefordert. schen an die Nähe zur Autobahn gewöhnt.
26 27 Da sind wir ganz oben, im Schanzenpark vor der Universität. Der räumt eine erhabene Fernsicht ein, je nach Wetterlage. Sie kann vom Alpen-Panorama über das Seeland hinweg, bis zum Jura-Südfuss reichen. Dort gibt es ebenfalls eine beeindruckende Vue des Alpes.
28 29 Das ist die «Bergstation» vom Schanzenlift. Man mag sich da vor allem an Lissabon Für die Landschaftsarchitekten Klötzli & Friedli war 2003 ein Flachdach die Vorgabe, erinnern. Auch das Marzili-Bähnli und der Weg von der Münster-Terrasse ins Mat- wie es zu den Baumeister-Arbeiten gehört. Miracolo! - Sie haben es zum Spriessen te-Quartier sind öffentliche Verkehrsmittel. - Wer hat da soeben Ebikon geflüstert? gebracht; das geht direkt ins Auge.
30 31 Das Netzrohr ist ein vergnügliches Kinderspiel. Stangen sind gerade so anders, wie sie auch anders aussehen. Wer daran hochkommt, darf dann auch ans Reck.
32 33 Zürich hat sein antikes Poly-Bähnli. In Bern geht der neue Schanzen-Lift der GWJ Architekten im Direktgang vor die Universität. Das Stationsgebäude sorgt auch für den Epochen-Kontrast.
34 35 Nach der Länggass-Höhe sind wir jetzt wieder ganz unten beim Bahnhof. Das Bild rechts zeigt die Innenansicht des durch das Atelier 5 gestalteten Seitenportals im Hauptgebäude.
36 37 Hier öffnet sich unmittelbar vor der Altstadt ein Abgrund: Der breite Verkehrsstrom auf der Kantonsstrasse zwischen Thun und Biel muss alltäglich bewältigt werden. Der Bahnhof-Platz selber gehört mit zu den Betroffenen.
38 39 Die poetische Verklärung in Spiegelbildern ist nicht nur für Fotografen ein willkom- mener Glücksfall. Nahe bei der Loebecke bringt die neue Tram- und Busstation das Burgerspital zur Geltung, und vor allem die Heiliggeist-Kirche.
40 41 Spirito Santo steht in der Vereinzelung da, als Unikat. Die beiden Bilder auf der linken Seite sind dafür bezeichnend.
42 43 Das ist die grosse Haltestelle für Tram und Bus bei der Heiliggeist-Kirche. Die liegt Das Bild unten rechts ist beispielhaft für eine Überblendung: Sie gewährt den Durch- buchstäblich am Weg; auch die Verabredung an der Loeb-Ecke ist nahegelegen. blick aus der Gegenwart in die Vergangenheit.
44 45 Hier sind es wieder die beiden Bilder auf der rechten Seite, die weiterführen. Keine Kleinigkeit: Es ist der Ein- und Ausgang vom Hauptbahnhof.
46 47 Die dichte mitmenschliche Anwesenheit vermittelt ein Grossstadtbild. Im Alex von Döblin finden sich Worte dafür.
48 49 Büro-Arbeitstage enden auf dem Platz vor den Briefkästen mit dem entsprechenden Fassungsvermögen. Die Verarbeitung bereitet das Eingesammelte nach Verteilungs- wegen um. So landet es in den häuslichen Briefkästen. - Bei dieser Gelegenheit geht ein respektvolles Dankeschön vom Rande her in die Zentrale zurück.
50 weitere Hefte von 51 Impressum Heft 50 René Furer Heft 1 Entwurfsfaktoren Heft 20 Le Palais Idéal du Facteur Der Bauzyklus F. Cheval à Hauterives ISBN 978-3-9523262-0-6 ISBN 978-3-9523419-9-5 ANDREA ROOST Heft 2 Herzog & de Meuron Heft 31 Romero & Schäfle PostParc Bern Rehab Burgfeld Kienast & Vogt ISBN 978-3-9523262-1-3 Ein Vorgarten in Zürich ohne ISBN PTT & SBB Heft 3 Lord Norman Foster Millau Heft 32 Louis-Antoine ISBN 978-3-9523262-2-0 de Bougainville Die Rückseite der Erde Heft 4 Rudolf Gabarel ohne ISBN Waldfriedhof Davos Heftübersicht und Bestellung ISBN 978-3-9523262-3-7 Heft 33 2 Pavillons www.renefurer.ch ohne ISBN Heft 5 Gigon/Guyer über den Verfasser Kalkriese Heft 34 Pavillons & Kapellen René Furer war von 1968-1994 Dozent ISBN 978-3-9523262-4-4 ohne ISBN für Architekturtheorie an der ETH Zürich. Heft 6 Haerle Hubacher Heft 35 Christo & Jean-Claude Text und Bilder Eigenheim Stapel Die Beyeler Baumpakete René Furer ISBN 978-3-9523262-5-1 ISBN 978-3-9523854-5-6 Kontakt Heft 7 K. Moser, O.R. Salvisberg Heft 36 In Kyoto: Die Zen-Gärten furer@bluewin.ch Zwei Eingänge ISBN 978-3-9523854-6-3 René Furer ISBN 978-3-9523262-6-8 Bodenacherstrasse 101 Heft 37 Tokyo Weeekend CH-8121 Benglen Heft 8 Herzog & de Meuron Mit Vito Bertin 1985 Allianz-Arena Bei Isami Kinoshita Druck ISBN 978-3-9523262-7-5 ISBN 978-3-9523854-7-0 Sautercopy AG, Zürich Heft 9 Bob Gysin + Partner BGP Heft 38 In der Bucht von Osaka: © 2021 René Furer, Benglen ZH Ein Glashaus Die Universität der Stadt Kobe Alle Rechte vorbehalten, Nachdruck, ISBN 978-3-9523262-8-2 ISBN 978-3-9523854-9-4 Aufnahme in elektronische Datenbanken, Mailboxen sowie sonstige Vervielfältigungen, Heft 10 Märkte im Orient Heft 40 Parkanlage Universität auch auszugsweise und in Ausschnitten, ISBN 978-3-9523262-9-9 Zürich - Irchel nur mit schriftlicher Genehmigung des Ein Zeitdokument Herausgebers. Heft 11 Wohnungsbau ISBN 978-3-9523854-8-7 ISBN 978-3-9525432-0-7 Die Schweiz im 20. Jh. ISBN 978-3-9523419-0-2 Diese Pracht: Benglen blüth Hans Litz & Christian Stern Heft 12 Theo Hotz für Ernst Göhner, 1972 Sihlcity ohne Nummer / ohne ISBN ISBN 978-3-9523419-1-9 Blütenpracht Heft 13 Christoph Haerle in CH-8121 Benglen Rieselbrunnen ohne Nummer / ohne ISBN ISBN 978-3-9523419-2-6 Im Garten von Peter Heft 14 architextur Rene Furer in Frankfurt verfeinert – vergröbert ohne Nummer / ohne ISBN ISBN 978-3-9523419-3-3 Ein Sonntag für Santiago Heft 15 Atlas – Oasen Calatrava in Rio de Janeiro ISBN 978-3-9523419-4-0 ohne Nummer / ohne ISBN Heft 16 Die Geburt der Allee Iguazú Wasserfälle ISBN 978-3-9523419-5-7 ohne Nummer / ohne ISBN Heft 17 Großgeräte Ostern 2017 in Astano in der Landschaft ohne Nummer / ohne ISBN ISBN 978-3-9523419-6-4 Ein Spaziergang zu Paul Klee ohne Nummer / ohne ISBN Heft 18 Reyner Banham Behälter Ein Wochenende bei Peter ISBN 978-3-9523419-7-1 in München ohne Nummer / ohne ISBN Heft 19 Archigram in Monte-Carlo Pour les Merites ISBN 978-3-9523419-8-8 Archigram in Graz ohne Nummer / ohne ISBN
ISBN 978-3-9525432-0-7
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