Sanieren nach MINERGIE-Standard
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Nutzwert langfristig sichern Sanieren nach MINERGIE -Standard ® 1 Gebäudehülle und Haustechnik als Gesamtsystem 2 Die Komfortlüftung ist ein integraler Bestandteil 3 Bewohner und Umwelt profitieren 4 MINERGIE®-sanierte Wohnhäuser sind zukunftsfähig Die Grundlage jeder MINERGIE®-Sanierung bilden eine gut gedämmte, dichte Gebäudehülle und die Komfortlüftung. ������ ������ ������� ����� ����� ��������� ���� ����� ����������� ����� ����� �� ��� ������������� ������������������� ������������������ �������������� ����������������� ����� ��������������������� ��������������������� ���
Dämmung und Lüftung als Basis Das Haus als Gesamtsystem Eine Sanierung nach MINERGIE®-Standard erfordert ge- Warmwasser. Der lässt sich durch verschiedenste Wärmeer- nügend tiefe Eingriffe in das Gebäude. Blosse Pinselreno- zeuger bereitstellen. vationen bieten also keine brauchbare Basis. MINERGIE® Die Anforderungen an die Wärmedämmung steigen mit der verknüpft die Gebäudehülle mit der Haustechnik zu ei- Gebäudehüllziffer, dem Verhältnis von Aussenfläche (A) zu nem Gesamtsystem. Damit dies gelingt, müssen bereits Energiebezugsfläche (EBF). Beim Planen der Wärmedäm- zu Beginn des Vorprojekts die richtigen Voraussetzungen mung können die Fenster, insbesondere deren Gläser als geschaffen werden. Weil zu diesem Zeitpunkt meist nur der Optimierungselemente eingesetzt werden. Auf der einen Architekt oder die Architektin involviert sind, werden sie Seite sind Dämmmassnahmen an Fenstern einfach zu rea- die ersten Ansprechpersonen in energietechnischen Fragen lisieren, weil sie kaum Anpassungen an den Übergängen zu sein. Bei Bedarf sollen Energie- oder Haustechnikfachleute anderen Bauteilen erfordern. Auf der anderen Seite lässt möglichst früh beigezogen werden. sich durch den Einbau hochwertiger Fenster unter Umstän- Die Grundlage jeder MINERGIE®-Sanierung bilden eine gut den vermeiden, dass andere Bauteile auch saniert werden gedämmte, dichte Gebäudehülle und die Komfortlüftung. müssen. Falls Wände und Dächer ohnehin saniert werden Sind diese Komponenten optimal auf einander abgestimmt, sollen, empfiehlt es sich, möglichst tiefe U-Werte (unter 0,3 bleibt nur noch ein kleiner Wärmebedarf für Heizung und W/m²K) anzustreben. Sanierungsziel = Heizung Erdsonden-Wärmepumpe Öl- oder Gaskessel Holzheizung Aussenluft-Wärmepumpe Warmwasser 80 % Wärmepumpe Öl oder Gas 70 % Holz 80 % Wärmepumpe + 20 % Strom + Solarkollektor 3 % der EBF + 30 % Strom + 20 % Strom Gebäudehüllziffer 1,0 - 1,2 1,3 - 1,8 1,0 - 1,2 1,3 - 1,8 1,0 - 1,2 1,3 - 1,8 1,0 – 1,2 1,3 – 1,8 (A/EBF) U-Wert Dach und 0,40 W/m²K 0,30 W/m²K 0,30 W/m²K 0,20 W/m²K 0,40 W/m²K 0,25 W/m²K 0,40 W/m²K 0,25 W/m²K Wand* U-Wert Fenster* 1,40 W/m²K 1,10 W/m²K 1,40 W/m²K 1,10 W/m²K 1,40 W/m²K 1,10 W/m²K 1,40 W/m²K 1,10 W/m²K U-Wert Boden* 0,40 W/m²K 0,40 W/m²K 0,40 W/m²K 0,30 W/m²K 0,40 W/m²K 0,30 W/m²K 0,40 W/m²K 0,30 W/m²K Bei gegebenem Sanierungsziel lässt sich durch den Einbau von guten Fenstern unter Umständen vermeiden, dass andere Bauteile saniert werden müssen. * Richtwerte Früh in die Planung einbeziehen Die Komfortlüftung ist ein MUSS Der MINERGIE®-Standard für die Sanierung von Wohnbau- Keller, die Einbaumöglichkeiten und Platzverhältnisse für ten schreibt eine Komfortlüftung vor. Wenn sie früh genug Leitungsschächte im Grundriss, das Betriebskonzept mit in die Planung mit einbezogen wird, lässt sich die Lüftung Unterhalt sowie die Möglichkeiten der Aussenluftfassung meist mit vertretbarem Aufwand realisieren. Das bedingt und Fortluftführung. wiederum, dass der Architekt, die Architektin bereits im MINERGIE® spezifiziert sechs verschiedene Lüftungssyste- Vorprojekt die Weichen richtig stellt. Zu diesem Zeitpunkt me. Informationen hierzu liefert das Merkblatt «Standard- muss beispielsweise entschieden werden, ob jede Wohnung Lüftungssysteme»; es kann von www.minergie.ch herun- ein eigenes Lüftungsgerät erhält oder ein zentrales Gerät tergeladen werden. Das weitaus am meisten eingesetzte alle Wohnungen versorgt. Ausschlaggebend sind etwa: Die System ist die Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung. Ansprüche an die Regelbarkeit der Lüftungen, das Platz- Deshalb wird der Einbau einer Komfortlüftung im Folgenden angebot für Geräte in den Wohnungen, im Estrich oder im an Hand dieses Systems dargestellt.
Ein Gerät für alle Zentrale Komfortlüftung – ein Beispiel Zentral installierte Lüftungsgeräte stehen meist im Keller oder auf dem Dachboden. Sie versorgen über zentrale Zu- und Abluftkanäle mehrere Wohnungen. Zu- und Abluftkanäle erschliessen die einzelnen Wohnungen. Pro Wohnung benötigt man je rund 200 cm² Querschnitt. Die Kanäle lassen sich bei entsprechender Geometrie und Dämmstärke in Fassadendämmungen, in nicht mehr gebrauchten Schächten oder Kaminen führen. Sind sie in der Fassadendämmung geführt, müssen sie gegen die kalte Seite mit mindestens 5 cm Dämmung überdeckt sein. Luftverteilkästen und Abluftsammler sind rund 30 cm hoch. Sie lassen sich gut unter einer abgehängten Decke oder in Schächten einbauen. Auch der Blendenbereich der Küchen eignet sich gut zur Aufnahme von Verteilkästen. Dort sind sie leicht zugänglich, was beispielsweise für die Reinigung unabdingbar ist. Verteilleitungen in den Wohnungen haben etwa 9 cm Durch- messer, sie lassen sich gut unter einer Gipsdecke im Korri- dor verstecken. Die Verteilleitungen können auch in Dämm- schichten geführt werden. Wenn sie in der Aussendämmung liegen, müssen sie gegen die Aussenseite von mindestens 5 cm Dämmmaterial überdeckt sein. Damit in der Dämmung keine Schrägschnitte nötig sind, sollen die Leitungen möglichst senkrecht oder waagrecht geführt werden. Richtungsänderungen mit Bogen sind be- züglich Druckabfall und Reinigung besser als 90°-Ecken. Schalldämpfer sind beim Lüftungsgerät und bei jedem An- schluss an Zu- und Abluftkanäle installiert. Sie müssen für Beispiel einer zentralen Komfortlüftung: Aussenluft (AUL) wird die Reinigung gut zugänglich sein. – beispielsweise über ein Erdregister – vom Gerät angesogen. Die Zuluft (ZUL) gelangt über zentrale Kanäle zu den Wohnungen und tritt in Wohn- und Schlafzimmern ein. Abluft (ABL) wird in Nassräumen und Küche gesammelt und gelangt über zentrale Kanäle zurück zum Gerät, wo sie über den Wärmetauscher die Zuluft erwärmt. Fortluft (FOL) wird wieder ins Freie geblasen. Zentrales Lüftungsgerät im Kel- Verteilleitung, in der Dämm- Verteilkasten im Blendenbe- Ein Abluftdurchlass im Bade- ler eines Mehrfamilienhauses schicht verlegt reich der Küche zimmer
Jeder Wohnung ihre Lüftungszentrale Dezentrale Komfortlüftung – ein Beispiel Dezentral installierte Lüftungsgeräte finden beispielsweise in Nischen, in der Küche, im Bad, in Schächten oder in einem Kniestock Platz. Sie können auf den Boden gestellt, an die Wand gehängt oder in Schränken untergebracht werden. Die meisten Geräte benötigen inklusive Aufbauten wie Schall- dämpfer und Verteilkasten eine Nische mit etwa 110 mal 140 cm Grundfläche. Aussen- und Fortluftleitungen benötigen pro Wohnung je 200 cm² Querschnitt, was bei runden Rohren 16 cm Durch- messer entspricht. Sie sind 3 cm stark gedämmt. Sie lassen sich in einem nicht mehr gebrauchten Kamin oder Schacht führen. Bei entsprechender Geometrie und Dämmstärke können sie auch in Fassadendämmungen verlegt werden. Wenn Aussen- und Fortluft aus mehreren Wohnungen in ei- nem gemeinsamen Kanal gesammelt werden, erfordert dies Massnahmen bezüglich Brandschutz und zur Vermeidung von Falschluft. Unter Umständen ist es auch denkbar, Aus- sen- und Fortluftleitungen direkt auf Stockwerkhöhe durch die Fassade zu führen. In diesem Fall muss anfallendes Kon- denswasser von der Fassade ferngehalten werden. Luftverteilkästen sind rund 30 cm hoch und lassen sich unter einer herabgehängten Decke oder in Schächten unterbrin- gen. Auch der Blendenbereich der Küchen eignet sich gut zur Aufnahme von Verteilkästen. Sie sind dort gut zugäng- lich, was beispielsweise für die Reinigung unabdingbar ist. Die Verteilkästen sollten möglichst nahe beim Gerät liegen. Verteilleitungen haben 9 cm Durchmesser. Sie können in einer Wärmedämmung, in herabgehängten Decken oder zwischen den Sparren geführt werden. Werden Sie in einer Beispiel einer dezentralen Komfortlüftung: Aussenluft (AUL) wird Aussendämmung verlegt, müssen sie auf der Aussenseite über separate Aussenluftkanäle von den einzelnen Geräten ange- sogen. Die Zuluft (ZUL) gelangt über Verteilleitungen in Wohn- und von mindestens 5 cm Dämmmaterial überdeckt sein. Schlafzimmer. Abluft (ABL) wird in Nassräumen und Küche gesam- melt und gelangt zurück zum Gerät, wo sie über den Wärmetauscher Schalldämpfer sind nach dem Lüftungsgerät in die Zu- und die Zuluft erwärmt. Fortluft (FOL) wird wieder über separate Aussen- Abluftleitungen integriert. Sie messen etwa 100 cm in der luftkanäle ins Freie geblasen. Länge und 32 cm im Durchmesser. Ein dezentrales Lüftungsgerät, Verteilleitung und Durchlass- Verteilleitungen zwischen Zuluftverteilung mit Auslass auf im Keller montiert gehäuse in der Innendämmung Sparren Putz montiert
Mehr Wohnwert schaffen Starke Argumente Je früher der Grundsatzentscheid für eine MINERGIE®- «Von MINERGIE®-Sanie- Sanierung fällt, desto besser lassen sich die verschiedenen rungen profitieren Energiesparmassnahmen auf einander abstimmen. Dies Bewohner und Umwelt.» wiederum ermöglicht wirtschaftliche Lösungen. Richtig angepackt kostet eine MINERGIE®-Sanierung ge- genüber einer konventionellen Sanierung maximal 10 % mehr – gemeint sind damit die reinen Baukosten, ohne Umgebungsarbeiten und ähnliches. Der zusätzliche Wohnwert einer Wohnung, die für 120 000 Fr. nach MINERGIE® saniert wurde, kostet im Monat rund 60 Fr. Ein grosser Teil dieses zusätzlichen Wohnwerts stammt von der Komfortlüftung. Sie sorgt beispielsweise für • behagliche und ausgeglichene Raumtemperaturen im Sommer wie im Winter, • konsequenten Lärmschutz durch die Möglichkeit, Fenster Bei der MINERGIE®-Sanierung wird der geschlossen zu halten, Primärenergieverbrauch für Heizung • gute Luftqualität, und Warmwasser meist mehr als hal- biert. • ausgeglichene Luftfeuchtigkeit (vermeidet Schimmel- befall), • Sicherheit dank geschlossener Fenster. «MINERGIE®-Wohn- Durch MINERGIE®-Sanierungen entstehen attraktive, kon- bauten sind gefragt und kurrenzfähige Wohnungen, die auch im künftigen Woh- zukunftsfähig.» nungsmarkt ihre Mieterinnen und Käufer finden werden. Zudem lassen sich nach MINERGIE®-Standard sanierte Wohnungen später leichter in Eigentumswohnungen um- wandeln. Wer die Vorzüge von MINERGIE®-Wohnungen kennt, wird al- te, konventionell gelüftete Wohnungen meiden. Das bedeu- tet: Je mehr Wohnungen mit diesem Standard angeboten werden, umso grösser wird auch die Nachfrage dafür. In der Zwischen 2000 und 2002 hat sich die Schweiz sind mittlerweile Wohngebäude mit insgesamt rund Fläche von MINERGIE®-zertifizierten 1 Mio. m² Nutzfläche MINERGIE®-zertifiziert. Wohnhäusern mehr als verdoppelt. Saniertes historisches Einfami- Saniertes Mehrfamilienhaus, Saniertes Mehrfamilienhaus, Saniertes Einfamilienhaus, lienhaus, Amden Zürich Zürich Huttwil
Quelle: SRT Architekten, AWEL; Redaktion, Layout: OeJ Besser bauen ® MINERGIE -Sanierung: 7 Punkte 1 Der MINERGIE®-Standard verknüpft Wärmedämmung und Haustechnik zu einem Gesamtsystem. Dies bedingt bei Sa- nierungen ziemlich tiefe Eingriffe und eine vorausschauen- Weiterführende Informationen Energieeffizienz von Gebäuden de Planung. Am meisten Knacknüsse gibt erfahrungsgemäss EnergieSchweiz der Einbau der obligatorischen Wohnungslüftung auf. www.energie-schweiz.ch (Ratgeber & 2 Eine gute Bauhülle ist das A und O des MINERGIE®-Stan- dards und massgebend für den Komfort im Gebäude. Beim Planen der Wärmedämmung können die Fenster, insbeson- Angebot, Angebote Gebäude) Komfortlüftungen dere deren Gläser als Optimierungselemente eingesetzt wer- Besteller-Kit Komfortlüftungen den. Durch den Einbau von hochwertigen Fenstern lässt sich gratis zu beziehen bei der Geschäfts- unter Umständen vermeiden, dass andere Bauteile saniert stelle MINERGIE® (Adresse siehe unten) werden müssen. 3 Die Komfortlüftung lässt sich in der Regel mit vernünftigem Aufwand einbauen, wenn sie früh genug in die Planung mit einbezogen wird. Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten und Holzheizungen Holzenergie Schweiz 8008 Zürich der Ansprüche von Seiten der Bewohnerinnen und Bewoh- Tel. 01 250 88 11 ner entscheidet sich, ob eine zentrale oder eine dezentrale Fax 01 250 88 22 Anlage installiert werden soll. info@holzenergie.ch 4 Häuser mit guter Schalldämmung gegen aussen erfordern auch effizienten Schutz vor internem Lärm. Für die Lüf- tungsanlage bedeutet dies unter anderem: Schalldämpfer www.holzenergie.ch Wärmepumpen bei allen Anschlüssen an zentrale Luftkanäle installieren Informationsstelle Wärmepumpen und Leitungsquerschnitte wählen, die Strömungsgeschwin- 3000 Bern 16 digkeiten von höchstens 2,5 m/s, besser 2,0 m/s, ermögli- Tel. 031 350 40 65 chen. Fax 031 350 40 51 5 Komfortlüftungen müssen gelegentlich gereinigt werden, die Filter beispielsweise zweimal jährlich. Deshalb sollen Luft führende Leitungen, Luftverteilkästen und Schall- info@fws.ch www.fws.ch dämpfer gut zugänglich installiert sein. Sonnenenergie 6 Bei der Planung von Aussenluftfassung und Fortluftführung müssen Kurzschlüsse vermieden werden. Swissolar Geschäftsstelle 8008 Zürich 7 MINERGIE®-Bauten bieten ideale Voraussetzungen für den Einbau von effizienten, kondensierenden und modulieren- den Heizkesseln oder für die Nutzung von erneuerbaren En- Tel. 01 250 88 33 Fax 01 250 88 35 info@swissolar.ch ergien wie Erdwärme (Wärmepumpen) und Sonnenenergie www.swissolar.ch oder Holz. Stromsparende Haushaltgeräte S.A.F.E. Allgemeine MINERGIE®-Informationen 8006 Zürich Geschäftsstelle MINERGIE® MINERGIE® Agentur Bau 01 362 92 31 Steinerstrasse 37 Optingenstrasse 54 info@energieeffizienz.ch 3000 Bern 16 3000 Bern 25 www.energieeffizienz.ch Tel. 031 350 40 60 Tel. 031 340 35 30 www.topten.ch Fax 031 350 40 51 Fax 031 340 35 36 info@minergie.ch agentur@minergie.ch -Telefon 0800 678 880 www.minergie.ch Hoval Herzog AG 8706 Feldmeilen Tel. 01 925 61 11 Fax 01 923 11 39 E-Mail: info@hoval.ch www.hoval.ch
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