Reizdarmsyndrom (IBS) - Pathophysiologie und neue Behandlungs-Ansätze - Andrew Macpherson Inselspital, Bern
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Reizdarmsyndrom (IBS) - Pathophysiologie und neue Behandlungs-Ansätze Andrew Macpherson Inselspital, Bern
Unklarheiten bezüglich IBS-Aetiologie In den lezten Jahren nahm das Verständnis der Pathophysiologie des IBS-D stetig zu
Mechanisms of IBS Intestinale Reize Trigger-Faktoren: ZNS 1. Veränderte Neurotransmitter Hypervigilanz 2. Dysbiose des intestinalen microbioms Psychosoziale Factoren 3. Mucosale Immun- Aktivität Genetische Prädisposition 4. Vermehrte parazelluläre Permeabilität 5. Dysfunktion von Verstärkte Transporter-Proteinen Wahrnehmung 6. Malabsorption für kurzkettige Fettsäuren 7. Medikamente Motilitätsstörungen Natürlich vorhandene Folge obiger Reize Mikroorganismen: 1014 > Rektale Eukaryonte Zellen: 1013 Entleerungsstörungen
Definition des IBS – Dauer >6 Monate • Wiederholte Bauchschmerzen während mindestens 3 Tagen pro Monat in den letzen 3 Monaten Mindestens 2 von 3 Besserung Veränderte Veränderung durch Stuhlgang Frequenz der von Form oder Darmmotilität Erscheinung des Stuhls
Characteristickia • Betroffen sind 5-11% der Einwohner der entwickelten Länder • 30-90% der Betroffenen gehen nicht zum Arzt • Prävalenz hat ihre Spitze in der 3. und 4. Dekade • Frauen sind häufiger betroffen (bei den 20-30 jährigen ist das Verhälltnis Frauen:Männer 2:1) • Schübe über 2-3 Tagen, gefolgt von asymptomatischen Perioden
Andere häufige Symptome, welche nicht Teil der Rom III-Kriterien sind und keine Alarmsymptome darstellen • Blähungen • Pressen beim Stuhlgang • Imperativer Stuhlgang • Inkomplette Stuhlentleerung • Schleimabgang • Schmerzen, nicht den Bauch betreffend • Dyspepsie
Alarm-Zeichen • Alter >50 Jahre • Männliches Geschlecht • Gewichtsverlust • Blut am WC-Papier oder im Stuhl • Aufwachen durch Schmerz oder Durchfall • Familienanamnese mit Kolonkarzinom oder Polypen • Antibiotika-Therapie vor Symptombeginn
Auszuschliessende Diagnosen AUSGEPRÄGTE ETNZÜNDUNG, MOTILITÄTS- STÖRUNG, SYSTEMKRANKHEITEN Alarmzeichen aus der Anamnese Diabetes, Gelenksbeschwerden, Gewichtsverlust, Nahrungsmittel oder Medikamente (insbesondere Antibiotika) als Auslöser Abklärungen Elektrolyte, Blutbild, C-reactives Protein, Anti- transglutaminase-AK (Ausschluss Zoeliakie), Stuhl- Calprotectin, C. diff-Toxin, Kolonosopie mit Biopsien.
Differentialdiagnosen beachten ANHALTENDER SCHMERZ Normalerweise sind Kann organisch ‘funktionelle Bauchschmer- bedingt sein zen’ häufig mit zu Grunde liegenden psychologischen Veränderungen assoziiert
Untergruppen des IBS • IBS-C Harter Stuhl in mehr als 25% • IBS-D Flüssiger Stuhl mehr als 25%
Untergruppen des IBS (Alternatoren) • IBS-C Harter Stuhl in mehr als 25% 60% von IBS Patienten • ALTERNATOREN • IBS-D Flüssiger Stuhl mehr als 25% 30% von IBS Patienten
Irritable bowel syndrome – colonic transit IBS-D IBS-C Normale Kolon- 65% 65% Transit-Zeit Schnelle Kolon- 28% 0% Transit-Zeit Langsame Kolon- 7% 34% Transit-Zeit Fortlaufende Postprandial Postprandial Kontraktionen mit erhöht vermindert hoher Amplitude Camilleri M, McKinzie S, Busciglio I, et al. Clin Gastroenterol Hepatol. 2008;6:772-781. Sadik R, Stotzer PO, Simrén M, Abrahamsson H Neurogastroenterol Motil. 2008;20:197-205.
Auslösende Faktoren für Motilitätsstörungen des Kolons Defäkations • IBS-C -Störungen Medikamente, Zoeliakie, bakterielle • ALTERNATOREN Überwucherung, CHO- and Gallensäure- Malabsorption • IBS-D Entzündungen des GI-Traktes
Differentialdiagnosen beachten #2 Defäkations-Störungen Spastisch - Puborectal- Syndrome (Levator spasmus) - Anismus (Fehler- Schlaff hafte Sphinkter- - Descensus des Relaxation) Beckenbodens
Anorektale Entleerungsstörungen Alarmsymptome - Frauen (Speziell nach vaginalen Geburten) - Gefühl der unvollständigen Darmentleerung - Blähungen - Linksseitige Bauchschmerzen, bessernd nach Defäkation Abklärungen - Kolontransitzeit-Messung Sitz-Marker-Studie - Anorektale Manometrie - Ballon Expulsions-Test
Descensus des Beckenbodens Drücke Normal Pathologischer anorektaler Winkel Normal Δ>15o Abnormal Δ
Auslöser für Motilitätsstörungen des Kolons Entleerungs- • IBS-C störungen Medikamente, Zoeliakie,k bakterielle • ALTERNATOREN Überwucherung, CHO- und Gallensäure- Malabsorption • IBS-D Entzündungen des GI-Traktes
Kohlenhydrate als als Auslöser für CHO Motilitätsstörungen Durch Enzyme verdaut Dünndarm und absorbiert Kolon Metabolisiert durch Bacterien – führt zu Reizstoffen wie ‘short chain fatty acids’ (SCFAs), biogene Amine, Stickoxid (NO), etc.
Weshalb plagen unterschiedliche Nahrungsmittel unterschiedliche Patienten Kohlenhydrate die das Kolon erreichen pro 80g Kohlenhydrt-Anteil im Nahrungsmittel Eine Gluten-freie Diät enthällt wenig Ballast- stoff-haltige Nahrungsmittel – Daher fühlen Wong J M W , and Jenkins D J A J. Nutr. 2007;137:2539S-2546S sich viele Patienten besser unter dieser Diät
Bacterial overgrowth – CHO higher % available CHO Small Rifaximin zeigte intestine Enzymatically digested eine Wirkung in and absorbed IBS-D-Patienten (30% vs. 20% placebo) N=1260, NEJM Colon 2012;364:22-32 Metabolised by bacteria including irritant products such as short chain fatty acids SCFAs, biogenic amines, nitric oxide, etc.
Gestörtes Gallensäure-Gleichgewicht ist bei vien IBS-D-Patienten vorhanden Meta-analysis Wedlake et al., Alimentary Pharmacol. Therapeut. 2009;30:707-717.
Gallensäuren werden durch den Patienten UND seine kommensalen Bacterien metabolisiert Irritant Irritant Synthesis in liver Abhängig vom bakteriellen Metabolismus
Gallensäuren – Probleme sogar bei normaler Anatomie
Rolle der erhöhten Gallensäure-Synthese in IBS-D-Patienten Synthese von Gallensäuren IBS-D Untergruppe MIT Gallensäure-Malabsorption im Vermehrte hepatische 57SeHCAT-Test IBS-D Untergruppe OHNE Gallensäure-Malabsorption im 57SeHCAT-Test Walters, J et al., Clinical Gastroent. Hepatol. 7, 1189-1194 Serumspiegel der Gallensäureninhibitoren
Postinfektiöses IBS entspricht einer ‘low grade’ Enteropathie • Immunaktivierung im Blut • Mastzell-Aktivierung in der Mukosa • T-Zell subset bias und Infiltration in die Mukosa • Genetische Analysen zeigten eine Immun- Prädisposition (TLR9 und die Gene, welche für Cadherin 1 (CDH1) and Interleukin 6 codieren – McMaster Walkerton-Studie) Ohman L Simren M Nat Rev Gastroenterol Hepatol 2010;7:163-73 Villani et al., Gastroenterology 2010; 138, 1502-1513
5-Hydroxytryptamin als Pro-Motilitäts- Transmitter im Darm Epithelzellen Submuköse afferente Neuronen Neuronen 5-HT4 des Plexus +++ myentericus 5-HT 5-HT 5-HT1P ACh Enteroendokrine CGRP Zells 5-HT 5-HT1P ACh +++ Motilität (+++ Schmerz) Gershon & Tack, Gastroenterol. 132, 397-414
Allgemeine Auswirkungen von 5-Hydroxy- tryptamin auf Motilität und Sekretion Epithelzellen Submuköse Reize: afferente Neuronen Medikamente Neuronen 5-HT4 des Plexus SCFAs +++ myentericus 5-HT 5-HT Gallensäuren 5-HT1P ACh CGRP 5-HT 5-HT1P Enteroendokrine Zells ACh +++ Motilität Gershon & Tack, Gastroenterol. 132, 397-414
5-Hydroxytryptamin Abnormalitäten in IBS-Patienten nach Mahlzeiten
Management – konventionelle Behandlungen • Psychosoziale Abklärung und Unterstützung • Diäts-Anpassungen (wenig Evidenz für Ausschluss-Diäten – Ballaststoffe machen die Symptome oftmals schlimmer) • Spasmolytika (Mebeverin [Duspatalin®], Hyoscin/Butylscopolamine [Buscopan®]) • Antidepressiva (Tricyclika, SSRIs) • Antidiarrhoeika (Loperamide [Imodium®]) • Stuhlregulation (Macrogole [Transipeg®] besser als Lactulose [Duphalac®])
Management – post-infektiöse Enteropathie • Spricht normalerweise auf lokale anti-inflammatorische Therapien an (z.B Budesonid [Budenofalk®]) • ACHTUNG – möglicherweise liegt eine nun demaskierte chronisch entzündliche Darmkrankheit vor
Neue IBS-C drugs Prucaloprid (Resolor®) = Linaclotide 5HT4 agonist (Constella®) = CTFR-Aktivierung (wie bakterielles ST-Toxin) GTP cGMP Sekretion + Wasser HCO3- Cl- PKG Lubprostone Cl- (Amitiza®) = Cl- CIC2 activation
New drugs for IBS-C Medikamenten- Selective 5HT4 Sekretionsfördernde Mittel Klasse Agonisten Prucalopride Lubiprostone Linaclotide Resultate bei Untersucht bei 32-35% 35% bzw. 33% IBS-C schwerer Ansprechen Ansprechen vs. Obstipation über 6 Monate 14% bzw 21% 30% vs. 12% in (open label Placebo (n=805 Placebo (12 study) or 803) weeks, n=620) Arrhythmogene Minimal (QT No No Aktivität interval vor- (Nebeneffekt) sorglich messen) Andere Neben- Diarrhoe, Diarrhoe, Diarrhoe wirkungen Kopfschmerzen Übelkeit Referenzen NEJM 2008, 358, Aliment. Pharm. Am. J. Gastro 2344-2354 Ther. 2012, 35, 2012 107, 1702- 587-599 1712 and 1714- 1724
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