STRESS und BURN OUT im KINDES- und JUGENDALTER - Wie Stress fördert und Burn Out verhindert werden kann
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STRESS und BURN OUT im KINDES- und JUGENDALTER Wie Stress fördert und Burn Out verhindert werden kann Kurt KURNIG E-mail: kurnig@avs-sozial.at Homepage: www.avs-sozial.at
INHALTE DISSTRESS IM KINDES- UND JUGENDALTER – ZAHLEN STRESSSIGNALE STRESSFORMEN Eustress Disstress BURN OUT DISSTRESS IM KINDES- UND JUGENDALTER Mögliche Hintergründe Möglichkeiten gelingender Prävention LITERATUR
DISSTRESS IM KINDES- UND JUGENDALTER – STUDIE (WELTGESUNDHEITSORGANISATION 2006) Diese Studie berichtet, dass annähernd 20 % der zwischen 11- und 16-Jährigen an Phänomenen wie Übelkeit, Kopfschmerzen oder Schlafstörungen leiden Ausgeprägte Tagesmüdigkeit wird bei rund 30 % der Befragten festgestellt
STRESSSIGNALE BEREICHE KÖRPER PSYCHE Fühlen Denken BEZIEHUNGEN LEISTUNGSVERHALTEN
STRESS – ZU UNTERSCHEIDEN EUSTRESS – Vorwärtsbewegung Ausgleich DISSTRESS – Blockaden Ungleichgewicht Stillstand
EUSTRESS DURCH „DIVERSIFIZIERUNG“ Ziele Bereiche Zeitpunkte Personen Orte Abfolgen Intensitäten …
EUSTRESS DURCH GELINGENDES ZEITMANAGEMENT PAUSE Vorbereitung Durchführung (Puffer) Nachbereitung PAUSE
EUSTRESS – EINE MÖGLICHE FOLGE Die betreffenden Menschen können erreichen, was sie umfassend brauchen sie sich wünschen sonstigen Bedarfslagen, Bedürfnissen und Notwendigkeiten entspricht
EUSTRESS – AUSWIRKUNGEN Vorwärtsbewegung Wachsen Reifen Mut Zuversicht Erfolgsorientierung …
EUSTRESS – CHANCEN Anforderung – Herausforderung Belastung – kraftvolle Bewegung Angst – Freude Druck – Zug, „Lust“ Leben – Erleben …
EUSTRESS – EIN ERGEBNIS Die betreffenden Menschen wirken frisch munter strahlend voll Energie freudig lernend wachsend und reifend …
DISSTRESS – ALLGEMEINE HINTERGRÜNDE Physikalische Disstressoren Physiologische Disstressoren Interaktive Disstressoren Psychische Disstressoren Gesellschaftliche Disstressoren
DISSTRESS – MERKMAL DISHARMONISIERUNG – BALANCEVERLUST DURCH Übermäßiges Beschleunigungen = Herzschlag, Gedanken (kein Abschalten möglich) … „Überhöhungen“ = Blutdruck, Gefühlsintensitäten (z. B. Zorn, Angst, Trauer), Konflikte und Clinches … Blockaden in Form von Denkblockaden, Beziehungsblockaden (Missverständnissen, Beziehungsabbrüchen …), körperlichen Blockaden wie Verstopfungen …
DISSTRESS – EINE MÖGLICHE AUSWIRKUNG Die betreffenden Personen bewegen sich eher im Kreis bleiben irgendwann stehen – * mutlos * hilflos * abgekämpft * verkrampft * misserfolgsvermeidend * resignierend …
DISSTRESS – EINE WEITERE KONSEQUENZ Abwehr Ausweichen Flucht Attackieren Resignation Zusammenbruch
DISSTRESS IM KINDES- UND JUGENDALTER – MÖGLICHE SYMPTOMATIKEN Angstzustände Antriebslosigkeit Gereiztheit … Ein- und Durchschlafstörungen Erschöpfungszustände … Kopfschmerzen Magenschmerzen Schweißausbrüche Übelkeit … Unangebrachte Aggressivität Gewalt und Brutalität unterschiedlicher Art und Weise Rückzug Selbstisolation …
BURN OUT – ZU UNTERSCHEIDEN Erschöpfungsburnout Schwerpunktmäßige Sinnkrise Generalisiertes Burn Out
DISSTRESS … – SPEZIFISCHE HINTERGRÜNDE
ELTERN-KIND-BEZIEHUNG – WICHTIG ERWACHSENE, WELCHE negativ geprägt sind (vergleiche Alarmismus …) sich unter Druck fühlen ein zu hohes Tempo aufweisen … SIND NUR SEHR BEGRENZT IN DER LAGE, eine wachstums- und reifungsorientierte Beziehung zu ihren Kinder zu haben Kindern … Ausgewogenheit zu vermitteln entsprechende Verantwortung für diese Kinder … zu übernehmen …
ALARMIERTE ELTERN … – PRINZIP Alarmierte, d.h. unter „Hochspannung“ stehende Eltern … neigen dazu, auf jede „Kleinigkeit“ im Verhalten ihrer Kinder alarmiert zu sein, d.h. also unter bzw. mit „Hochdruck“ zu reagieren Situativität und damit konstruktive Verantwortlichkeit sind nicht mehr oder nur mehr sehr begrenzt möglich
EINE GROSSE GEFAHR „(Immer) auf dem Laufenden (sein zu müssen)“
PERMANENT „ON“ – HINTERGRÜNDE Streben nach „Einzigartigkeit“ (Individualität …) Vielfachangebote jedweder Art (Hobbies, Urlaube …) Die neuen Medien Höhere Vergleichbarkeit untereinander Größerer Wettbewerbsdruck Kompensation von Defiziten = persönlich, d.h. körperlich und psychisch, aber auch sozial … Alarmismus – vgl. Medien …
GEFAHRENBEREICH MULTITASKING Multitasking bedeutet nicht, dass Menschen sich in Disstress befinden, weil sie keine Zeit haben Multitasking bedeutet viel mehr, dass Menschen zunehmend in Disstress kommen, weil sie sich keine Zeit nehmen = indem sie mehrere Dinge gleichzeitig tun …
MULTITASKING – ZU BEACHTEN Macht man mehrere Dinge gleichzeitig, reduziert sich die für die jeweiligen Einzeltätigkeiten aufgewendete Aktivität des zuständigen Gehirnareals um bis zu 50 % Wenn man die jeweiligen Aufgaben nacheinander lösen würde, hätte man eine Zeitersparnis von bis zu 40 Prozentpunkten
MULTITASKING – EINE AUSWIRKUNG Wer niemals (aus)rastet, rastet einmal aus Wer selten in sich ist, ist oft ausser sich
YEPPIES (Young Experimental Perfection Seeker) „…hüpfen von einer scheinbar folgenlosen Entscheidung zur nächsten und gaukeln sich vor, diese nie endende Suche nach Perfektion sei etwas Positives. … Der Yeppie ist das personifizierte Hamsterrad. Er ist ein Getriebener, der immer unterwegs ist, aber nie ankommen wird, der große Pläne hat, deren Verwirklichung aber gleichzeitig die größte Gefahr für ihn darstellen würde“ (Michael WINTERHOFF, 2011, Seite 77)
ENTSCHEIDUNGSFREIHEIT BEDEUTET, auch die Möglichkeit zu haben, sich nicht (sofort) entscheiden zu müssen DAS GEGENTEIL (Zu) viele Optionen (Zu) viele Entscheidungsnotwendigkeiten (Zu) viele Entscheidungen werden getroffen Es passieren (auch) mehr Fehler Demotivation – Niedergeschlagenheit … Weitere Erhöhung der Optionen (als scheinbare Lösung) ...
DISSTRESS … – MÖGLICHKEITEN GELINGENDER PRÄVENTION …
WORK-LIFE-BALANCE – RELEVANTE BEREICHE Persönlichkeits„optimierung“ Körperliche Gesundheit Tragfähige … Beziehungen im familiären Umfeld, in Hinblick auf FreundInnen … Erfolge in der Schule, im Beruf …
LEBENSQUALITÄT BEDEUTET BALANCIERUNG VON Abenteuer Stimulanz und Dominanz mit Balance, Toleranz und Disziplin Wie viel, wie schnell … – wozu?, für wen?, Erfolgskriterien …
BALANCE – WICHTIGE ZEITLICHE DIMENSIONEN POSITIVE VERGANGENHEITSORIENTIERUNG UMFASSENDE GEGENWARTSORIENTIERUNG = Balancierung in Hinblick auf Hedonismus und Pragmatik anstelle von Fatalismus AUSGEWOGENENE ZUKUNFTSORIENTIERUNG = Balancierung pragmatischer und transzendentaler Zukunftsorientierung
ZIELERREICHUNGEN – PRINZIP EIN zentrales Ziel – Erfolgswahrscheinlichkeit rund 80 % ZWEI gleichzeitige Ziele – Erfolgswahrscheinlichkeit rund 60 % DREI gleichzeitige Ziele – Erfolgswahrscheinlichkeit rund 50 % FÜNF gleichzeitige Ziele – Erfolgswahrscheinlichkeit rund 30 %
FEIERN – FÖRDERNDE QUALITÄTEN Besinnung Sinngewinn Energie…gewinn anstelle von Hetzerei Völlerei …
ERHOLUNG – GRUNDLAGE In Sich zu gehen und dort die notwenige Zeit zu verbleiben – im Sinn von LEEREN und AUFFÜLLEN
KINDER, JUGENDLICHE … – BESONDERE NOTWENDIGKEITEN Gefühle zulassen und nützen zu dürfen Klare Gedanken fassen zu können Sinn zu erkennen Haltbare Entscheidungen zu treffen Etwas zu Ende bringen zu können Abschalten zu können Pausen genießen zu können Sich zu erholen „Innere“ Balance zu finden …
LITERATUR WINTERHOFF, M.: Lasst Kinder wieder Kinder sein. Gütersloher Verlagshaus, München 2011
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