Resilienz im Spannungsfeld Energie / IKT - Dr. Christoph Mayer (OFFIS), Dr. Till Luhmann (BTC AG) DIV-Konferenz, 10.11.2021 - div-konferenz.de
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Resilienz im Spannungsfeld Energie / IKT Dr. Christoph Mayer (OFFIS), Dr. Till Luhmann (BTC AG) DIV-Konferenz, 10.11.2021
Die Inhalte dieser Präsentation basieren auf der ESYS-Studie „Resilienz digitalisierter Energiesysteme“ • Die Studie ist Teil des BMBF-geförderten Programms „Energiesysteme der Zukunft“. • Umsetzungsoptionen für eine sichere, bezahlbare und nachhaltige Energieversorgung. • Koordination: acatech • Projektleiter: Christoph Mayer (OFFIS) und Gert Brunekreeft (Jacobs University). • Ergebnisse wurden in 2021 veröffentlicht. 2
Aussicht: Alles wird digitalisiert! • Auch im Energiesystem. Alles wird smart, vernetzt und digital! • Chance: Digitalisierung bietet die Chance, die Vielzahl neuer Anlagen und Geräte effizient und flexibel zu einem Gesamtsystem zu integrieren. • Risiko: Das Energiesystem wird durch die zunehmende digitale Vernetzung verwundbarer. 4
1. Komplexität und Abhängigkeiten o Abhängigkeiten im Betrieb von Stromnetz, Kommunikations- und IT-Systemen („Strom kann nicht ohne IKT, IKT kann nicht ohne Strom“). o Sinkende System-Beherrschbarkeit durch: o Wachsende technische Komplexität. o Neue Akteure. o Volatilere Märkte. o Wertewandel. o Schnelle Innovationszyklen in der Digitalisierung, mit denen Standardisierung und Regulierung kaum Schritt halten können. 6
2. Destabilisierendes Schwarmverhalten Massenhaft digitalisierte, aktiv steuerbare Geräte/Anlagen werden ins Netz integriert. Diese können anfällig sein für: Gleichzeitigkeitseffekte, unvorhersehbares simultanes Verhalten. Softwarefehler in der Firmware. Eingeschleuste Viren („Schläfer“, die irgendwann losschlagen). Unkontrollierte kollektive Eingriffe durch „dritte Akteure“ (z.B. Serviceanbieter). 7
Welches sind die neuen Akteure – und wo und wie sind sie aktiv? Regionale Dienstleister Marktplätze (Geräte) Dienstleister Dienstleister (IT, Cloud) (Energie) Privatakteure Telkos 8
ESYS-Experten empfehlen „Resilienzstrategie“ als Möglichkeit der Absicherung • „Robustheitsstrategie“ • „Resilienzstrategie“ − Risikobetrachtung bekannter, gravierender − Vorbereit sein auf Unsicherheit und Störereignisse Überraschungen. − Strategie: Robuste Netze − Strategie: Schnelle Recovery-Fähigkeit. 9
Welche Maßnahmen empfehlen die Experten konkret? • Abhängigkeiten Wechselwirkung analysieren IKT und Energie • Regeln für resiliente verstehen und Kommunikationsnetze schaffen lenken • Integrierte Betriebsführung (Energie + Telko + IT) umsetzen 10
Welche Maßnahmen empfehlen die Experten konkret? • Cyber- Sicherheitsstandards Cyber-Sicherheit einführen systemisch • Maßnahmen zum entwickeln Umgang mit Sicherheitslücken definieren 11
Welche Maßnahmen empfehlen die Experten konkret? • Stromnetze Technische digitalisieren Resilienz durch • Resilienz umsetzen, die Netzbetreiber und auf dezentralen Strukturen aufbaut -nutzer stärken Netznutzer 12
Welche Maßnahmen empfehlen die Experten konkret? • Vermeidung IKT-Integration problematischen simultanen Verhaltens, kleiner Anlagen z.B. durch netzdienlich Mindeststandards zur gestalten „Patchability“ • Systemstabilisierung durch dezentrale Anlagen ausbauen, insb. mit SMGW Privatakteure mit/ohne SMGW 13
Welche Maßnahmen empfehlen die Experten konkret? • Ein Stakeholder- Beteiligung von Gremium mit Privatakteuren Privatakteuren bei aufbauen der Gestaltung • Bewusstsein für den und Umsetzung Einfluss privater Akteure von Resilienz schaffen sicherstellen Privatakteure 14
Welche Maßnahmen empfehlen die Experten? • Eine Resilienzkomponente Anreize für in die Anreizregulierung integrieren, damit NB in Netzbetreiber zur Resilienzmaßnahmen Steigerung der investieren Resilienz stärken • Resilienzverbessernde Netzentgelte und Anschlussgebühren einführen, um die Standortwahl und die Betriebsweise für Erneuerbare-Energie- Anlagen zu beeinflussen 15
Welche Maßnahmen empfehlen die Experten? • Organisationsrahmen für die Meldung von Langfristige Störfällen und die Resilienzbewertung Risiko- und schaffen und geeignete Resilienz- Kenngrößen für bewertung Resilienz entwickeln institutionalisieren • Einen übergeordneten Begleitprozess ins Leben rufen, um die Resilienzstrategie regelmäßig zu evaluieren 16
Fazit • Veränderungen und Unsicherheiten verlangen politisches Handeln, um Blackouts auch in Zukunft zu vermeiden. • Wesentliche Trends und Risiken stammen nicht aus der Energiewirtschaft. • Risikobewertungen müssen um Resilienzbewertungen ergänzt werden. • Ohne massive Digitalisierung sind weder Resilienz noch Effizienz zu erreichen. • Neue Akteure (auch außerhalb der elektrischen Energieversorgung) müssen in den Blick rücken. 17
Vielen Dank! Gibt es Fragen? Dr. Christoph Mayer OFFIS e.V. – Institut für Informatik Bereichsleiter Energie mayer@offis.de Koordinierungsstelle Energiesysteme der Zukunft Dr. Till Luhmann Dr. Berit Erlach BTC Business Technology Consulting AG Wissenschaftliche Referentin Managing Director Pariser Platz 4a Unternehmensentwicklung 10117 Berlin till.luhmann@btc.ag.com erlach@acatech.de www.energiesysteme-zukunft.de
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