Rückenschmerzen adé Wirbelsäulenerkrankungen vermeiden - Gesunde Mitarbeiter - gesunder Betrieb
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Gesunde Mitarbeiter – gesunder Betrieb 1 2 3 Rückenschmerzen adé Wirbelsäulenerkrankungen vermeiden Modul 4 5 6 7 Praxishilfen von
Modul 4 StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007 Bearbeitet von: Monika Liebich, Bernhard Kirchner und Matthias Bradatsch 2
Inhaltsverzeichnis Themenauswahl Was interessiert Sie besonders? S. 4 Allgemeine Informationen Die Wirbelsäule – Belastung und Beanspruchung S. 5 Aufbau der Wirbelsäule S. 6 Die kranke Wirbelsäule S. 10 Die Berufskrankheiten der Wirbelsäule S. 11 Was können Sie tun? S. 12 Weitere Vorschläge für Bewegungs- und Entspannungsübungen S. 14 Checklisten und Fragebögen Checkliste: Muskel- und Skelettsystem / Ergonomie S. 16 Inhaltsverzeichnis Vordrucke/Handlungshilfen Leitmerkmalmethode zur Beurteilung von Heben, Halten, Tragen S. 19 Handlungsanleitung für die Beurteilung der Arbeitsbedingungen gemäß Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) und Lasthandhabungsverordnung (LasthandhabV) S. 23 Unterweisungsmaterialien Folie 1: Rückenschmerzen – die Gründe S. 26 Folie 2: Die Muskulatur des Rumpfes S. 27 Modul Folie 3: Die Abschnitte der Wirbelsäule S. 28 Folie 4: Aufbau eines Wirbels Folie 5: Wirbelkörper und Bandscheibe S. 29 S. 30 4 Folie 6: Be- und Entlastung der Wirbelsäule S. 31 Folie 7: Die Bandscheibe S. 32 Folie 8: Rückentraining S. 33 Folie 9: Schwere Lasten – mit Hilfsmitteln bewegen S. 34 Folie 10: Schwere Lasten – zu zweit tragen S. 35 Folie 11: Drehbewegungen vermeiden S. 36 Folie 12: Richtig Heben und Tragen I S. 37 Folie 13: Richtig Heben und Tragen II S. 38 Folie 14: Lasten gleichmäßig verteilen S. 39 StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007 Kontaktadressen/Seminarangebote Ihre Ansprechpartner in der StBG/BBG S. 40 Weitere Kontaktadressen zum Thema Wirbelsäule S. 41 Adressen von Selbsthilfegruppen und Patientenhilfen S. 42 3
Themenauswahl Was interessiert Sie besonders? Ich möchte mich genauer über das Thema „Wirbelsäulenerkrankungen“ informieren. Ë Lesen Sie bitte das Kapitel „Allgemeine Informationen“. Ich möchte mir meinen Betrieb gern daraufhin anschauen, ob es dort Arbeitsbedingungen gibt, die zu Wirbelsäulenerkrankungen führen können. Ë Verwenden Sie bitte die „Leitmerkmalmethode zur Beurteilung von Heben, Tragen, Halten“, die Sie unter dem Punkt „Vordrucke/Handlungs- hilfen“ ab Seite 19 finden. Ich wüsste gern, was man tun kann, um Wirbelsäulenerkrankungen vorzubeugen oder entgegenzuwirken. Ë Auf den Seiten 12-15 finden Sie Tipps zum rückengerechten Heben und Tragen sowie zu Bewegungs- und Entspannungsübungen. Themenauswahl Ich hätte gern Beratung zu einem konkreten Fall bei mir im Unternehmen. Ë Unter „Kontaktadressen“ finden Sie die Adressen und Telefonnummern unserer Arbeitsmediziner und weiterer kompetenter Ansprechpartner, die Sie gerne beraten. Ich möchte eine Informationsveranstaltung/Unterweisung zum Thema „Prävention von Wirbelsäulenerkrankungen“ in meinem Betrieb durchführen. Ë Wenden Sie sich bitte an Ihre Ansprechpartner der Bergbau- und Modul Steinbruchs-Berufsgenossenschaft (Adressen siehe unter „Kontaktad- 4 ressen und Seminarangebote“) oder verwenden Sie die beiliegenden Folien auf der DVD. StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007 4
Allgemeine Informationen So nicht! Sondern so! 1 Allgemeine Informationen Die Wirbelsäule – Belastung und Beanspruchung Nach übereinstimmenden Statistiken der Krankenkassen sind Muskel- Skeletterkrankungen in den letzten Jahrzehnten stetig angestiegen. Zusam- Modul men mit Erkrankungen der Atemwege stehen sie an der Spitze der Arbeitsun- fähigkeitsursachen. Ca. ein Drittel der Arbeitsausfallzeiten und 20 Prozent der Frührenten sind durch Wirbelsäulenerkrankungen bedingt. 4 Im Allgemeinen liegt diesen chronischen Wirbelsäulenleiden ein Missverhält- nis zwischen tatsächlicher Beanspruchung und Leistungsfähigkeit zugrunde. Ursache geringerer Leistungsfähigkeit können angeborene, anlagebedingte Fehlbildungen oder erworbene, sich allmählich entwickelnde Schädigungen sein. Nicht zu vernachlässigen sind auch die Konstitution und der Trainingszu- stand der Beschäftigten. So stellen objektive und messbare Arbeitsbelastun- gen wie etwa das Heben und Tragen 1 mit einer Gewichtsbelastung bestimmter Größe für jeden Menschen zunächst die gleiche Belastung dar. Die gesundheitsrelevante (Über-) Beanspruchung entsteht erst im Zusam- StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007 menspiel der Person und ihrer individuellen Eigenschaften mit den Arbeitsbe- dingungen. Gleiche Belastungen führen demnach zu unterschiedlichen Beanspruchungen. Das wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) hat in den Jahren 1994 – 1998 Befragungen von mehr als 20.000 Beschäftigten in 100 Betrieben durchge- führt. Dabei wurden Rückenbeschwerden von 45 Prozent der Befragten angegeben. An zweiter Stelle folgten mit 34 Prozent Verspannungen und Verkrampfungen der Muskulatur, die eine häufige Ursache von Rückenbe- schwerden darstellen. Das Ergebnis dieser Befragungen ist in Abbildung 1 5
Gesundheitliche Beschwerden im Zusammenhang mit dem Arbeitsplatz Von 100 Befragten leiden unter davon im Zusammenhang mit dem Arbeitsplatz Rückenschmerzen 45,3 77 Verspannungen/Verkrampfungen 34 79,9 Müdigkeit/Abgeschlagenheit 33,9 69,9 Gelenkschmerzen 31,7 72,1 Nervosität/Unruhe 27,8 73,2 Kopfschmerzen 26,3 61,3 Schlafstörungen 24,3 68,2 Allgemeine Informationen Hautprobleme 22,7 53,3 Reizbarkeit 22,2 76,1 Magenschmerzen/Sodbrennen 20,8 48,1 60 40 20 0 20 40 60 80 100 Abbildung 1: Ergebnisse der Befragung des wissenschaftlichen Institutes der AOK (WldO) zu gesundheitlichen Beschwerden am Arbeitsplatz (Wldo 2000) dargestellt (Quelle: WIdO 2000). Besonders für Rückenschmerzen, Verspan- nungen, Reizbarkeit, Nervosität, Unruhe, Augenreizungen und Gelenk- Modul schmerzen wurde von der Mehrzahl der Beschäftigten ein Zusammenhang 4 mit dem Arbeitsplatz gesehen. Es wurden außerdem die Belastungen ausgewertet, die besonders oft mit Rückenschmerzen einhergehen (s. Abbildung 2). Dabei stehen biomecha- Allgemeine Informationen nische Belastungen, wie gebückte Arbeitshaltung, häufiges Bücken, körper- lich schwere Arbeiten, schwere Hebearbeiten und Tragen schwerer Lasten im Vordergrund. Aber auch Belastungen durch hohes Arbeitstempo und psycho- soziale Faktoren, wie schlechtes Betriebsklima, führen bei jeweils 59 Prozent der Befragten zu Rückenschmerzen. Neben dem Betriebsklima ist auch die Arbeitszufriedenheit ein wichtiger Faktor. Beschäftigte, die sehr unzufrieden mit der Arbeit sind, gaben zu 67 Prozent Rückenprobleme an. Je mehr Belas- tungsfaktoren auftreten, desto höher ist das Risiko für Rückenerkrankungen. StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007 Aufbau der Wirbelsäule 2 Die Wirbelsäule ist die tragende Stützkonstruktion unseres Körpers und besteht aus 24 beweglichen und 9 verschmolzenen ehemaligen Wirbeln. Zu den beweglichen Wirbeln gehören die 7 Halswirbel der Halswirbelsäule, die 12 Brustwirbel der Brustwirbelsäule und die 5 Lendenwirbel der Lendenwir- belsäule. 5 Kreuzwirbel und 4 Steißwirbel sind zum Kreuz- und Steißbein verschmolzen. 6
Arbeitsbedingungen, die häufig mit Rückenschmerzen verbunden sind Unter Rückenschmerzen leiden häufig (in Prozent): gebückte Haltung, Bücken 67,7 Arbeit gefällt gar nicht 66,5 körperlich schwere Arbeit 66,5 schwere Hebearbeiten 66,1 Tragen schwerer Gegenstände 65,5 zur Seite gedrehter Oberkörper 65 Schieben/Ziehen schwerer Gegenstände 64 ununterbrochen gleiche Bewegungen 63,8 Unvollständigkeit des Körperschutzes 60,9 harte/kalte Lauf- und Standfläche 60 Allgemeine Informationen Leiden unter hohem Leistungsdruck 59,7 Arbeitstempo 59,1 ständiges Stehen 59,1 Betriebsklima ist schlecht 58,9 beengte Platzverhältnisse 58,5 52 54 56 58 60 62 64 66 68 Abbildung 2: Zusammenhang zwischen Arbeitsbedingungen und Rückenschmerzen (WldO 2000) Die Wirbelsäule ist physiologisch gekrümmt im Sinne einer lang gestreckten Doppel-S-Form. Stabile knöcherne Bestandteile, die Wirbel, sind mit drucke- Modul lastischem Gewebe, den Bandscheiben, kombiniert und verbinden sich mit dazugehörigen Muskeln, Bändern und Sehnen zu einer funktionellen Einheit. 4 Halswirbelsäule Brustwirbelsäule StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007 Lendenwirbelsäule Wirbellöcher Kreuzbein 2 Steißbein 7
Die Doppel-S-Form der Wirbelsäule sorgt im Zusammenspiel mit der Mus- kulatur für eine Art Federwirkung. Durch diesen doppelten Krümmungswech- sel besitzt die Wirbelsäule erheblich mehr Widerstandskraft als wenn sie gerade wäre. Die Bandscheiben im Bereich der sog. Umschlagsbereiche sind jedoch durch die wechselnde Druckbelastung besonders beansprucht und dadurch auch besonders gefährdet. Ein Wirbel 3 besteht aus Wirbelkörper, Wirbelbogen, Querfortsätzen, Dornfortsatz und Gelenkfortsätzen. Wirbelkörper Querfortsatz Allgemeine Informationen Wirbelbogen Gelenkfortsatz Wirbelkanal Dornfortsatz 3 Durch die Aneinanderreihung der Wirbelkörper entsteht das Rückgrat mit dem Wirbelkanal. Der Wirbelkanal umgibt und schützt das weiche, empfindliche Rückenmark und die Rückenmarksnerven. Die Endflächen der Wirbelkörper sind durch elastische Polster, die Bandscheiben, miteinander verbunden. Die Bandscheibe besteht aus einem inneren Gallertkern und einem äußeren Modul Faserknorpelring. 4 Je zwei Wirbelkörper und eine Bandscheibe bilden eine 4 Bewegungseinheit. Die Funktion der Bandscheiben ist vergleichbar mit der von Puffern. Sie verteilen den auf die Wirbelsäule wirkenden Druck gleichmäßig, ermöglichen Bewegungen der Wirbelsäule in alle Richtungen und dämpfen in begrenztem Umfang harte Stöße. Die Festigkeit der knöchernen Wirbelsäule wird zusätz- lich gewährleistet durch Bänder, die sich längs über die Wirbelkörper und die Bandscheiben hinweg ziehen - ein breites vorderes Band ist an den Wirbelkör- pern verankert und ein schmaleres hinteres mit den Bandscheiben verbunden. Bandscheibe StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007 Faserring Gallertkern Wirbelkörper Bänder 4 8
Außerdem ist sowohl für die notwendige Stabilität als auch für die erforder- liche Flexibilität der Wirbelsäule eine gut ausgebildete Muskulatur verantwort- lich, das sog. „Muskelkorsett“ 5 . Die Muskeln und Bänder stützen die Wirbelsäule und gewährleisten eine richtige Einleitung der von außen wirkenden Kräfte. Liegt ein Ungleichgewicht der einzelnen Bauelemente vor, ist die gesamte Struktur bedroht. Durch die Höhe der Bandscheiben und die Form der seitlichen Gelenkfortsätze werden die Zwischenwirbellöcher gebildet, die normalerweise genügend Raum für den Austritt von Rücken- marksnerven lassen. Diese verteilen sich bis in die feinsten Nervenstränge 5 über den gesamten Körper. So ist das Rückenmark die Verbindung zwischen den Organen, den verschiedenen Körperstrukturen und dem Gehirn. Die Bandscheibe wird nicht über den Blutkreislauf ernährt, sondern durch Diffusion im Sinne eines Pumpmechanismus. Belastungen der Bandscheibe Allgemeine Informationen im Sinne von Druck, Drehung oder Kippung führen zu einem Flüssigkeitsaus- tritt. Bei der Entlastung strömt ähnlich wie bei einem sich vollsaugenden Schwamm Flüssigkeit ein. Statische Belastung beim Sitzen oder Stehen führt also zum Stillstand des Stoffwechsels - bei Bewegung jedoch verbessert sich die Ernährung der Bandscheibe. Bei verschiedenen Körperhaltungen verändert sich der Druck auf die Bandscheibe (s. Abbildung 3). Verschiedene Druckbelastungen der Wirbelsäule 500 450 400 Normiert auf Stehen - in % 350 300 Modul 250 200 4 150 100 50 0 MPa 0,1 0,12 0,5 1,1 0,46 0,83 0,3 2,3 1,7 1,1 Abbildung 3: Verschiedene Situationen der Bandscheibenbelas- tung im Bereich der Lendenwirbelsäule (verändert nach Wilke) StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007 Im Laufe des Lebens unterliegen die Bandscheiben einem normalen Alte- rungsprozess und die Elastizität nimmt ab. Durch die damit verbundene Höhenabnahme wird der Mensch kleiner. 9
Die kranke Wirbelsäule Rückenbeschwerden resultieren meistens aus schmerzhaften Verspannungen der Muskulatur. Diese Form der Rückenschmerzen ist jedoch kein Drama – in den meisten Fällen verschwinden sie von allein. Eine wichtige Grundregel lautet dabei: Aktivität ist besser als Schonung! Rückenbeschwerden sind ein Warnsignal, das körperliche, geistige und seelische Wohlbefinden wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Versuchen Sie, 6 mit ärztlicher Unterstützung die Ursachen für ihre Beschwerden herauszufin- den und geeignete Maßnahmen einzuleiten. Nutzen Sie z.B. die wohltuende Wirkung eines regelmäßigen Bewegungs- und Entspannungsprogramms und Allgemeine Informationen nehmen Sie sich Zeit für Ihre Gesundheit! Rückenerkrankungen sind häufig auf einen vorzeitigen und verstärkten Verschleiß einzelner Bandscheiben zurückzuführen. Die degenerativen Prozesse in einer Bewegungseinheit laufen folgendermaßen ab. Ë Durch den Elastizitätsverlust des Bandscheibengewebes kommt es zu einer Höhenminderung des Bandscheibenkernes und nachfolgend zur Instabilität der kleinen Wirbelgelenke, zur Gefügelockerung. Um diese Instabilität auszugleichen, treten in solchen Bereichen schmerzhafte Muskelverspannungen auf. Ferner können Schmerzen durch eine Reizung der aus dem Rückenmark austretenden Nervenstränge auftreten. Ë Bei Fortschreiten des Prozesses bilden sich in den Randleisten der Modul Wirbelkörper knöcherne Randzacken, die wiederum durch Druck auf die 4 Nervenstränge und die empfindlichen Gelenkkapseln Schmerzen auslösen. 6 Ë Treffen die Randzacken im Laufe des chronischen Prozesses aufeinan- der, verschmelzen die benachbarten Wirbelkörper durch Spangenbil- dungen fest miteinander. Dadurch wird die Beweglichkeit in den betref- fenden Bewegungseinheiten erheblich verschlechtert bis aufgehoben, die Beschwerden jedoch bessern sich letztlich. Die krankhafte Bewertung der Verschleißerscheinungen einzelner Wirbelsäu- lenabschnitte wird im Wesentlichen bestimmt durch das Auftreten chronischer Schmerzen. Schmerz ist nicht allein ein körperliches, sondern zugleich ein psychisches Phänomen. Man spricht nicht umsonst von der „Psychosomatik StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007 des Rückenschmerzes“. Wir wissen heute, dass psychische Belastungen wie lang andauernder innerer oder äußerer Druck, Konflikte mit Partner, Kollegen und Kindern, finanzielle Sorgen und die Unzufriedenheit mit den eigenen Lebensumständen bei immer mehr Menschen zu teilweise chronischen Muskelverspannungen führen. Schmerzen sind in der Regel Warnsignale, die darauf hinweisen, dass eine Störung des Gleichgewichtes der Wirbelsäule eingetreten ist. Liegen die Ursachen im Bereich der Lendenwirbelsäule, spricht man von einem Lumbal- syndrom. Störungen im Gefüge der Hals- oder Brustwirbelsäule werden als 10
Faserring Hals- oder Brustwirbelsäulensyndrom bezeichnet. Reizungen bestimmter Gallertkern Nervenwurzeln führen zum Krankheitsbild der Ischialgie (Lendenwirbelsäule) Nervenbahnen oder zu Neuralgien (Halswirbelsäule). Treten die Schmerzen plötzlich und lokalisiert auf und gehen mit einem erheblichen Verlust der Beweglichkeit einher, wird im Volksmund von „Hexenschuss“ oder „steifem Hals“ gespro- chen. Die Ausprägung der degenerativen Veränderungen muss dabei nicht unbedingt mit der Stärke der Schmerzen in Bezug stehen. Kommt es durch Alterung und/oder Überbeanspruchung zum Reißen des Faserknorpelringes der Bandscheibe, kann deren weicher Gallertkern herausgedrückt werden, es kommt zum Bandscheibenvorfall. 7 Allgemeine Informationen Durch Druck auf die Nervenwurzeln kommt es zu Schmerzen und Gefühls- störungen im betroffenen Bereich bis hin zu Lähmungserscheinungen. Bandscheibenvorfall Am häufigsten tritt der Bandscheibenvorfall in den sog. „Umschlagsberei- chen“ auf, d. h. in den Segmenten L4/L5, L5/S1 (4./5. Lendenwirbel bzw. 5. Nervenbahnen Lenden-/1. Steißbeinwirbel) und C6/C7 (6./7. Halswirbel). Aber noch mal sei gesagt – die meisten Rückenbeschwerden haben nichts damit zu tun, dass die Bandscheiben verletzt sind. Die Berufskrankheiten der Wirbelsäule Seit 01.01.1993 ist es möglich, Rückenerkrankungen unter bestimmten Voraus- setzungen als Berufskrankheit Nr. 2108, 2109 und/oder 2110 anzuerkennen: 7 Modul Nr.2108 Bandscheibenbedingte Erkrankungen der Lendenwirbelsäule durch langjäh- 4 riges Heben oder Tragen schwerer Lasten oder durch langjährige Tätigkeiten in extremer Rumpfbeugehaltung ... Nr.2109 Bandscheibenbedingte Erkrankungen der Halswirbelsäule durch langjähriges Tragen schwerer Lasten auf der Schulter ... Nr. 2110 Bandscheibenbedingte Erkrankungen der Lendenwirbelsäule durch langjähri- ge, vorwiegend vertikale Einwirkung von Ganzkörperschwingungen im Sitzen ... StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007 ... die zur Unterlassung aller Tätigkeiten gezwungen haben, die für die Entstehung, die Verschlimmerung oder das Wiederaufleben der Krankheit ursächlich waren oder sein können. Alle Berufskrankheiten sind in der Berufskrankheitenverordnung (BKV) aufgeführt, die zurzeit in der Fassung vom 5.9.2002 gilt. Die BKV enthält als Anlage die Berufskrankheitenliste. Die Merkblätter der jeweiligen Berufs- krankheiten erläutern u. a. die Voraussetzungen, die für die Anerkennung einer Berufskrankheit erfüllt sein müssen. 11
Wenn Sie Fragen haben oder annehmen, dass eine Berufskrankheit vorliegen könnte, sprechen Sie bitte mit Ihrem Betriebsarzt. Zur Beurteilung von Arbeitsbedingungen können Sie auf die nachfolgenden Checklisten und die „Leitmerkmalmethode“ zurückgreifen. 8 Was können Sie tun? Jeder dritte Fehltag im Betrieb geht auf das Konto von Muskel- und Rückener- krankungen. Vor allem Wirbelsäulenschäden sind ein schleichendes Leiden, das nicht von heute auf morgen auftritt. Über Jahrzehnte entstanden, lassen sich die meisten Schäden nicht wieder gutmachen. Allgemeine Informationen Neben der natürlich empfohlenen ausreichenden Bewegung gibt es unter- schiedliche Möglichkeiten, so zum Beispiel die Rückenschulen, die auch von den Krankenkassen unterstützt werden. Das Ziel von Rückenschulen ist die Veränderung von ungünstigen, den Rücken belastenden Verhaltensweisen. Es geht darum, Bewegungsabläufe so zu erlernen, dass sie den Rücken möglichst wenig belasten und diese erlernten Bewegungsabläufe auch im Alltag und Beruf anzuwenden. Es existieren eine Reihe von verschiedenen Rückenschulen, die aber alle 9 gemeinsam haben, dass sie erklären, wie das menschliche Skelett aufgebaut ist, warum und wie es zu Schäden kommen kann und wie man diese versucht zu vermeiden. Weiterhin vermitteln sie Informationen über unterschiedliche gymnastische Übungen. Entscheidend ist, sich viel zu bewegen und die für die Modul Stabilisierung der Wirbelsäule notwendige Muskulatur zu trainieren. Wie weiter 4 oben schon erklärt, brauchen die Bandscheiben den ständigen Wechsel zwischen Be- und Entlastung, um mit Nährstoffen versorgt zu werden. Folgende Inhalte der „präventiven Rückenschule“ wurden von der Konfödera- tion der Deutschen Rückenschulverbände jüngst verabschiedet: 1 Körperwahrnehmung und Körpererfahrung 2 Haltungs- und Bewegungsschulung 8 3 Training der motorischen Grundeigenschaften 4 Entspannung und Stressmanagement 5 Kleine Spiele/ Spielformen und Parcours 6 Wissensvermittlung und Information StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007 7 Strategien zur Schmerzbewältigung 8 Verhältnisprävention 9 Vorstellung von Life-time-Sportarten 10 Gespräche 11 Evaluation 12
So nicht! Sondern so! 10 Allgemeine Informationen So nicht! Sondern so! 11 Modul 4 Wichtig ist auch: Ë Wenn Sie etwas tragen müssen, verteilen Sie die Lasten gleichmäßig. 9 Ë Gehen Sie, wenn Sie etwas anheben, in die Hocke, die Füße möglichst dicht an den zu tragenden Gegenstand. Ë Vermeiden Sie das Anheben von Gegenständen mit gebeugtem 12 Rücken. 10 Ë Vermeiden Sie Drehbewegungen im Rücken. Drehen Sie lieber den ganzen Körper! 11 Ë Holen Sie sich möglichst Hilfe; zu zweit sind viele Arbeiten rücken- StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007 schonender ausführbar als allein 12 Ë Benutzen Sie Hebe- und Tragehilfen, wann immer möglich! 13 Dies waren nur einige Beispiele, wie Sie sich und Ihrer Wirbelsäule das Leben erleichtern können. Informieren Sie sich bei Ihrem Betriebsarzt, Hausarzt oder der Krankenkasse über die Möglichkeiten einer Rückenschule in Ihrer Nähe. 13 13
Weitere Vorschläge für Bewegungs- und Entspannungsübungen: Drei Grundregeln sollten berücksichtigt werden: 1 Die körperlichen Aktivitäten sollten in den Alltag integriert werden. 2 Sie müssen sich am individuellen Wohlbefinden orientieren. 3 Gemeinschaftliches Sporttreiben sorgt in der Regel dafür, dass man kontinuierlich „am Ball“ bleibt. Dafür eignen sich zum Beispiel folgende Sportarten: Allgemeine Informationen Ë Nordic Walking trainiert den ganzen Körper, fördert die Ausdauer und ist für jedes Alter geeignet. Nordic Walking ist strammes Gehen mit kräf- tigem Stockeinsatz, wobei über 600 Muskeln zum Einsatz kommen. Ë Regelmäßiges Radfahren stärkt die Rückenmuskulatur und die gleich- mäßigen Beinbewegungen kräftigen besonders die Region im Bereich der Lendenwirbelsäule. Daneben hat es positiven Einfluss auf die Herzfunktion, stärkt die Ausdauerleistungfähigkeit und regt den Stoff- wechsel an. (Internetadresse: www.cyclingandhealth.com). Ë Beim Schwimmen wird jedes Gelenk bewegt, der Körper ist durch die Auftriebskraft des Wassers leicht, so dass der Kraftaufwand relativ gering ist. Rückenschwimmen ist besonders vorteilhaft für die Wirbel- säule. Ë Tanzen ist auch ein Fitnesstraining. Dabei werden Beweglichkeit, Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer und Koordination trainiert. Modul Ë Joggen verbessert die Funktionsfähigkeit der Gelenke und hilft so bei 4 z.B. Rückenbeschwerden. Laufen schadet auf keinen Fall den Gelenken, sogar Marathonläufer leiden seltener an Arthrosebeschwerden als Nichtläufer im gleichen Alter. Menschen mit Übergewicht und vorgeschä- digten Knochen oder Gelenken sollten jedoch als Alternative andere Sportarten wählen. Wenn die Psyche eines Menschen unter Druck oder Stress gerät, sodass daraus körperliche Krankheiten entstehen, spricht man von psychosoma- tischen Erkrankungen. So können auch muskuläre Beschwerden psychoso- matisch bedingt sein. Hier können Entspannungsverfahren wie Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung nach Jacobson, Yoga, Tai Chi, Qui Gong oder auch Saunabaden Beschwerden vorbeugen oder lindern. StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007 Ë Autogenes Training ist eine Entspannungsmethode, die den ganzen Menschen betrifft. Sie wirkt beruhigend, lösend und regenerierend auf Körper, Seele und Geist. Durch regelmäßiges Üben gelingt es beispiels- weise auf den Spannungszustand der Muskulatur einzuwirken und Beschwerden vorzubeugen oder zu lindern. Ë Die Progressive Muskelentspannung wurde von Edmund Jacobson entwickelt. Durch systematisches Training von Anspannung und Ent- spannung von Muskelgruppen wird eine verstärkte bewusste Körper- wahrnehmung erzielt. 14
Ë Yogaübungen verfolgen grundsätzlich einen ganzheitlichen Ansatz, der Körper, Geist und Seele in Einklang bringen soll, wodurch der Körper geübt und gestärkt wird. Rückenproblemen und arbeitsbedingten Verspannungen wird entgegengewirkt. Ë Tai Chi ist eine alte chinesische Bewegungskunst, die in den letzten 25 Jahren in Deutschland einen großen Auftrieb erfahren hat. Die scheinbar in Zeitlupe ausgeführten Übungen dienen der inneren Ausge- glichenheit und Entspannung, der Vorbeugung von psychosomatischen (Muskel-) Störungen und der allgemeinen Vitalität. Ë Qui Gong sind Atem-, Bewegungs-, Meditationsübungen, die die Selbstheilungskräfte des Körpers anregen sollen. Ë Regelmäßige Saunabäder wirken sehr beruhigend und entspannend (nicht nur auf die Muskulatur) und sorgen auf Dauer für Ausgeglichenheit. Allgemeine Informationen Modul 4 Weitere Informationen: Krankenkassen bieten eigene Kurse und Seminare im Bereich der Gesundheitsförderung an und fördern die Teilnahme oder Organisa- tion von Seminaren (wie z.B. zu Jogging, Nordic Walking, Rücken- schulen). Grundsätzlich prüfen die Krankenkassen die Qualifikatio- StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007 nen der Anbieter und die Inhalte der Maßnahmen der Primärprä- vention und betrieblichen Gesundheitsförderung. Die vermittelten Inhalte und angewandten Methoden sowie die Durchführungsbeding ungen müssen den Anforderungen entsprechen, die der Leitfaden zu den Handlungsfeldern der Spitzenverbände der Krankenkassen nennt. Daher fragen Sie bitte bereits vor einer Seminaranmeldung nach, welche Kurse von Ihrer Krankenkasse angeboten oder bezu- schusst werden. So können Sie sicher sein, dass die Seminarange- bote qualitativ hochwertig sind und ggf. sogar bares Geld sparen! 15
4 Modul Checklisten/Fragebögen 16 StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007 Muskel-Skelettsystem / Ergonomie Nr. Faktoren für arbeitsbedingte Mögliche Maßnahmen zur Verbesserung Weitere Maßnahmen Maßnahmen- Gesundheitsgefahren Gefährdungen/ Beanspruchungen (gewählte Maßnahmen angeben) zur Verbesserung kontrolle 1. Häufiges Heben und Tragen von Lasten 1 Transporthilfsmittel und Hubeinrichtungen Maßnahmen Verantwortlich: Beanspruchungen des einsetzen ausreichend: 1 Muskel-Skelettsystems Heben und Tragen von Lasten > 50 kg auf in der Produktion der Schulter 1 Verringerung der Lastgewichte 1 Ja 1 Nein Checklisten und Fragebögen Termin: Vorhandene technische Hilfsmittel werden 1 Zusätzliche Personen zu Hilfe nehmen Weitere Maßnahmen: 1 nicht eingesetzt 1 1 Rückenschule Langes Stehen ohne Gelegenheit zum Sitzen Erledigung: 1 Unterweisung Weitergehende Dauerndes Sitzen ohne Gelegenheit zum Information: 1 Ja 1 Nein zeitweiligen Stehen und Gehen 1 Wechsel der Körperhaltung ermöglichen BGI 523 Stark gebeugt/gebückt/extreme Rumpfbeu- 1 Individuelle Anpassung der Arbeitshöhen gehaltung Über-Kopf-Arbeit Zwangshaltung durch beengte Raumverhältnisse Schieben und Ziehen von schweren Lasten
Nr. Faktoren für arbeitsbedingte Mögliche Maßnahmen zur Verbesserung Weitere Maßnahmen Maßnahmen- Gesundheitsgefahren Gefährdungen/ Beanspruchungen (gewählte Maßnahmen angeben) zur Verbesserung kontrolle 2. Belastungen durch: 1 Wechselnde Sitz- und Stehhaltung Maßnahmen Verantwortlich: Beanspruchungen des ausreichend: 1 Muskel-Skelettsystems Langes statisches Sitzen/Stehen 1 Einsatz ergonomisch gestalteter Büromöbel im Büro 1 Ja 1 Nein Unergonomische Bedienung von Büroma- 1 Einsatz geeigneter Aufstiege Termin: schinen und -einrichtungen Weitere Maßnahmen: 1 1 Ausgleichsübungen gegen Bewegungsarmut 1 Fehlende bzw. ungeeignete Aufstiege für höhere Regalfächer 1 Einsatz blend-, reflexions- und flimmerfreier Erledigung: Bildschirme Weitergehende Büromöbel sind nicht ergonomisch Information: 1 Ja 1 Nein 1 Anpassung des Kontrastes von Bildschirmen Belastungen der Augen durch Mängel am (BGV A4) Bildschirm (Blendung und Reflexion, falscher 1 Einsatz von Handauflagen für Tastaturen G 37 Kontrast, Flimmern sowie falscher Augenab- BGI 523 stand und Blickwinkel des Auges, Negativ- 1 Positivdarstellung der Bildschirmabbildung BildschArbV darstellung) Statische Beanspruchung der Gelenke beim Schreiben StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007 17 Checklisten/Fragebögen 4 Modul
4 Modul Checklisten/Fragebögen 18 StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007 Nr. Faktoren für arbeitsbedingte Mögliche Maßnahmen zur Verbesserung Weitere Maßnahmen Maßnahmen- Gesundheitsgefahren Gefährdungen/ Beanspruchungen (gewählte Maßnahmen angeben) zur Verbesserung kontrolle 3. Statisches Sitzen/Stehen 1 Wechselnde Sitz- bzw. Stehhaltung Maßnahmen Verantwortlich: Arbeiten an Maschinen mit ausreichend: 1 Werkzeugen Statische Muskelbelastung 1 Ergonomische Anordnung von Anzeigegeräten (z.B. Bohren über Kopf) 1 Ja 1 Nein und Stellteilen Termin: Unergonomische Anordnung von Stellteilen Weitere Maßnahmen: 1 1 Ablage- und Lagermöglichkeiten in Greifnähe und Anzeigegeräten 1 Fehlende Ablage- und Lagermöglichkeiten in 1 Schaffung geeigneter Aufstiege Erledigung: unmittelbarer Nähe Weitergehende Unergonomische Sitz- und Stehplätze Information: 1 Ja 1 Nein Unergonomische Gestaltung von Maschinen BGI 523 und Werkzeugen Zu hohe/niedrige Auf- und Abstiege zu Maschinen 4. Fehlende oder ungeeignete Auf- und 1 Schaffung geeigneter Auf- und Abstiege Maßnahmen Verantwortlich: Arbeiten auf Fahrzeugen Abstiege ausreichend: 1 und Maschinen 1 Anbringen ergonomischer Haltegriffe Fehlende oder unergonomische Haltegriffe 1 Ja 1 Nein 1 Fahrzeuge mit schwingungsgedämpften Sitzen Termin: Unergonomische Steh- und Sitzplätze Weitere Maßnahmen: 1 einsetzen 1 Zu enge/kleine Fahrzeugkabinen 1 Bei der Beschaffung von Fahrzeugen und Maschinen ergonomische Aspekte berücksich- Erledigung: Unergonomische Anordnung von Stellteilen und Anzeigegeräten tigen Weitergehende Information: 1 Ja 1 Nein 1 Ergonomische Anordnung von Stellteilen und Anzeigegeräten BGI 523
Vordrucke/Handlungshilfen Leitmerkmalmethode zur Beurteilung von Heben, Halten, Tragen Zur praxisgerechten Analyse der objektiv vorhandenen Arbeitsbelastung wird die Leitmerkmalmethode empfohlen. Zuerst erfolgt die Erfassung und Dokumentation der vier Leitmerkmale Ë Zeitdauer/Häufigkeit, Ë Lastgewicht, Ë Körperhaltung und Ë Ausführungsbedingungen. Anschließend wird aus den Einschätzungen dieser Leitmerkmale ein Risiko- Vordrucke/Handlungshilfen wert errechnet, der Werte von 2 bis ca. 80 annehmen kann. Rein rechnerisch sind höhere Punktwerte möglich, praktisch jedoch nicht erreichbar. Dabei gelten Werte bis 25 als sicher, Werte oberhalb 50 als stark risikobehaf- tet. Im Bereich von 25 bis 50 ist die Risikoabschätzung unter Berücksichtigung der individuellen Belastbarkeit der Beschäftigten vorzunehmen. 10 25 50 Punkte gering individuelle Belastbarkeit hoch Modul Ansicht und Ausdruck des Formblattes Unbedingte Voraussetzung für die Anwendung ist eine gute Kenntnis der zu 4 beurteilenden Tätigkeit. Ergonomische oder sicherheitstechnische Zusatz- kenntnisse sind nicht erforderlich. Bei Vorhandensein dieser Kenntnis dauert die Beurteilung wenige Minuten. Fehlt diese Kenntnis, muss eine Tätigkeitsanalyse durchgeführt werden. Mögliche Ergebnisse – und was dann? Grundsätzlich gilt: < 25 Punkte kein Handlungsbedarf StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007 > 50 Punkte Notwendigkeit einer technischen und/oder organisatorischen Umgestaltung 25 bis 50 Punkte Notwendigkeit der Ermittlung der individuellen Belastungswahrnehmung der Beschäftigten durch Ë Fragen zur Arbeitsbeanspruchung und Ë Fragen zu den gesundheitlichen Beschwerden Aufklärung von arbeitsbedingten Zusammenhängen und Ableitung von Gestaltungsnotwendigkeiten 19
Beurteilung von Heben, Tragen, Halten anhand von Version 2001 Leitmerkmalen Die Gesamttätigkeit ist ggf. in Teiltätigkeiten zu gliedern. Jede Teiltätigkeit mit erheblichen körperlichen Belastungen ist getrennt zu beurteilen. Arbeitsplatz/Teiltätigkeit: 1. Schritt: Bestimmung der Zeitwichtung (Nur eine zutreffende Spalte ist auswählbar!) Hebe- oder Umsetzvorgänge Halten Tragen (< 5s) (> 5s) (> 5m) Vordrucke/Handlungshilfen Anzahl Zeit- Gesamtdauer Zeit- Gesamtweg Zeit- am Arbeitstag wichtung am Arbeitstag wichtung am Arbeitstag Wichtung < 10 1 < 5 min 1 < 300 m 1 10 bis < 40 2 5 bis 15 min 2 300 m bis < 1 km 2 40 bis < 200 4 15 min bis 1 Stunde 4 1 km bis < 4 km 4 200 bis 500 6 1 Stunde bis < 2 Stunden 6 4 bis < 8 km 6 500 bis < 1000 8 2 Stunden bis < 4 Stunden 8 8 bis < 16 km 8 1000 10 ≥ 4 Stunden 10 16 km 10 Beispiele: Beispiele: Beispiele: • Setzen von Mauersteinen • Halten und Führen eines Gussrohlings • Möbeltransport, Modul • Einlegen von Werkstücken in eine bei der Bearbeitung an einem • Tragen von Gerüstteilen vom Lkw 4 Maschine • Pakete aus einem Container Schleifblock • Halten einer Handschleifmaschine zum Aufstellort entnehmen und auf ein Band legen • Führen einer Motorsense 2. Schritt: Bestimmung der Wichtungen von Last, Haltung und Ausführungsbedingungen Wirksame Last 1) Wirksame Last 1) Lastwichtung Lastwichtung für Männer für Frauen < 10 kg 1 < 5 kg 1 StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007 10 bis < 20 kg 2 5 bis < 10 kg 2 20 bis < 30 kg 4 10 bis < 15 kg 4 30 bis < 40 kg 7 15 bis < 25 kg 7 40 kg 25 25 kg 25 1) Mit der „wirksamen Last“ ist die Gewichtskraft bzw. Zug-/Druckkraft gemeint, die der Beschäftigte tatsächlich bei der Lastenhandhabung ausgleichen muss. Sie entspricht nicht immer der Lastmasse. Beim Kippen eines Körpers wirken nur etwa 50 %, bei der Verwendung einer Schubkarre oder Sackkarre nur 10 % der Lastmasse. 20
Charakteristische Körper- Haltungs- Körperhaltung, Position der Last haltungen und Lastposition2) wichtung • Oberkörper aufrecht, nicht verdreht • Last am Körper 1 • geringes Vorneigen oder Verdrehen des Oberkörpers • Last am Körper oder körpernah 2 • tiefes Beugen oder weites Vorneigen • geringe Vorneigung mit gleichzeitiger Verdrehung des Oberkörpers 4 Vordrucke/Handlungshilfen • Last körperfern oder über Schulterhöhe • weites Vorneigen mit gleichzeitigem Verdrehen des Oberkörpers • Last körperfern 8 • eingeschränkte Haltungsstabilität beim Stehen • Hocken oder Knien 2) Für die Bestimmung der Haltungswichtung ist die bei der Lasthandhabung eingenommene charakteristische Körperhaltung einzusetzen; z.B. bei unterschiedlichen Körperhaltungen mit der Last sind mittlere Werte zu bilden – keine gelegentlichen Extremwerte verwenden! Ausf.- Ausführungsbedingungen wichtung Gute ergonomische Bedingungen, z. B. ausreichend Platz, keine Hindernisse im Arbeitsbereich, ebener rutschfester Boden, ausreichend beleuchtet, 0 gute Griffbedingungen Modul Einschränkung der Bewegungsfreiheit und ungünstige ergonomische Bedingungen 2 4 (z. B. 1.: Bewegungsraum durch zu geringe Höhe oder durch eine Arbeitsfläche unter 1,5 m 1 eingeschränkt oder 2.: Standsicherheit durch unebenen, weichen Boden eingeschränkt) Stark eingeschränkte Bewegungsfreiheit und/oder Instabilität des Lastschwerpunktes 2 3. Schritt: Bewertung Die für diese Tätigkeit zutreffenden Wichtungen sind in das Schema einzu- tragen und auszurechnen. StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007 Lastwichtung Haltungswichtung + Ausführungsbedin- + gungswichtung Summe Zeitwichtung Punktwert = x = Anhand des errechneten Punktwertes und der folgenden Tabelle kann eine grobe Bewertung vorgenommen werden. 3) Unabhängig davon gelten die Bestimmungen des Mutterschutzgesetzes. 21
Risikobereich Punktwert Beschreibung Geringe Belastung, Gesundheitsgefährdung durch körperliche 1 < 10 Überbeanspruchung ist unwahrscheinlich. Erhöhte Belastung, eine körperliche Überbeanspruchung ist bei vermindert 4) 2 10 bis < 25 belastbaren Personen möglich. Für diesen Personenkreis sind Gestaltungs- maßnahmen sinnvoll. Wesentlich erhöhte Belastung, körperliche Überbeanspruchung ist auch für 3 25 bis < 50 normale belastbare Personen möglich. 5) Gestaltungsmaßnahmen sind angezeigt. Vordrucke/Handlungshilfen Hohe Belastung, körperliche Überbeanspruchung ist wahrscheinlich. 4 ≥ 50 5) Gestaltungsmaßnahmen sind erforderlich. 3) Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass mit steigenden Punktwerten die Belastung des Muskel-Skelett-Systems zunimmt. Die Grenzen zwischen den Risikobereichen sind aufgrund der individuellen Arbeitstechniken und Leistungsvoraussetzungen fließend. Damit darf die Entscheidung nur als Orientierungshilfe verstanden werden. 4) Vermindert belastbare Personen sind in diesem Zusammenhang Beschäftigte, die älter als 40 oder jünger als 21 Jahre alt, „Neulinge“ im Beruf oder durch Erkrankungen leistungsgemindert sind. 5) Gestaltungserfordernisse lassen sich anhand der Punktwerte der Tabellen ermitteln. Durch Gewichtsverminderung, Verbesserung der Ausfüh- rungsbedingungen oder Verringerung der Belastungszeiten können Belastungen vermieden werden. 1 Überprüfung des Arbeitsplatzes aus sonstigen Gründen erforderlich: Modul Begründung: ……………………………………………………………………………………………………………………………… 4 ………………………………………………………………………………………………………………………………………………… ………………………………………………………………………………………………………………………………………………… ………………………………………………………………………………………………………………………………………………… ………………………………………………………………………………………………………………………………………………… Datum der Beurteilung: …………………………………………… Beurteilt von: …………………………………………………… StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007 Hrsg.: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin und Länderausschuss für Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik 2001 22
Handlungsanleitung für die Beurteilung der Arbeitsbedingungen gemäß Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) und Lasthandhabungsverordnung (LasthandhabV) mit der Leitmerkmalmethode Heben, Halten, Tragen, Ziehen und Schieben Achtung! Dieses Verfahren dient der orientierenden Beurteilung der Arbeitsbe- dingungen beim Heben und Tragen von Lasten. Trotzdem ist bei der Bestimmung der Zeitwichtung, der Lastwichtung, der Haltungswich- tung und Ausführungsbedingungswichtung eine gute Kenntnis der zu Vordrucke/Handlungshilfen beurteilenden Teiltätigkeit unbedingte Voraussetzung. Ist diese nicht vorhanden, darf keine Beurteilung vorgenommen werden. Grobe Schätzungen oder Vermutungen führen zu falschen Ergebnissen Die Beurteilung erfolgt grundsätzlich für Teiltätigkeiten und ist auf einen Arbeitstag zu beziehen. Wechseln innerhalb einer Teiltätigkeit Lastgewichte und/oder Körperhaltungen, so sind Mittelwerte zu bilden. Treten innerhalb einer Gesamttätigkeit mehrere Teiltätigkeiten mit deutlich unterschiedlichen Lastenhandhabungen auf, sind diese getrennt einzu- schätzen und zu dokumentieren. Zur Beurteilung sind 3 Schritte erforderlich: 1 Bestimmung der Zeitwichtung Modul 2 3 Bestimmung der Wichtung der Leitmerkmale Bewertung 4 Bei der Bestimmung der Wichtungen ist grundsätzlich die Bildung von Zwischenstufen (Interpolation) erlaubt. Eine Häufigkeit von 40 ergibt z.B. die Zeitwichtung 3. Einzige Ausnahme ist die wirksame Last von ≥ 40 kg für den Mann und ≥ 25 kg für die Frau. Diese Lasten ergeben kompromisslos eine Lastwichtung von 25. 1. Schritt: Bestimmung der Zeitwichtung StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007 Die Bestimmung der Zeitwichtung erfolgt anhand der Tabelle getrennt für drei mögliche Formen der Lastenhandhabung: Ë Für Teiltätigkeiten, die durch regelmäßiges Wiederholen kurzer Hebe-, Absenk- oder Umsetzvorgänge gekennzeichnet sind, ist die Anzahl der Vorgänge bestimmend für die Zeitwichtung. Ë Für Teiltätigkeiten, die durch Halten einer Last gekennzeichnet sind, wird die Gesamtdauer des Haltens zugrunde gelegt. 23
Gesamtdauer = Anzahl der Haltevorgänge x Dauer für einen einzelnen Haltevorgang Ë Für Teiltätigkeiten, die durch Tragen einer Last gekennzeichnet sind, wird der Gesamtweg, der mit Last gegangen wird, zurunde gelegt. Dabei wird eine mittlere Geschwindigkeit beim Laufen von 4 km/h 1m/s angenom- men. 2. Schritt: Bestimmung der Wichtung von Last, Haltung und Ausführungsbedingungen 2.1 Lastgewicht Vordrucke/Handlungshilfen Ë Die Bestimmung der Lastwichtung erfolgt anhand der Tabelle getrennt für Männer und Frauen. Ë Werden im Verlauf der zu beurteilenden Teiltätigkeit unterschiedliche Las- ten gehandhabt, so kann ein Mittelwert gebildet werden, sofern die größte Einzellast bei Männern 40 kg und bei Frauen 25 kg nicht überschreitet. Zum Vergleich können auch Spitzenlastwerte verwendet werden. Dann muss jedoch die verringerte Häufigkeit dieser Spitzen zugrunde gelegt werden, auf keinen Fall die Gesamthäufigkeit. Ë Bei Hebe-/Halte-/Trage-/Absetztätigkeiten ist die wirksame Last zugrunde zu legen. Mit der wirksamen Last ist die Gewichtskraft gemeint, die der Beschäftigte tatsächlich ausgleichen muss. Die Last ist somit nicht immer gleich dem Gewicht des Gegenstandes. Beim Kippen eines Kartons wirken nur etwa 50 % des Kartongewichtes. Ë Beim Ziehen und Schieben von Lasten ist eine gesonderte Beurteilung erforderlich. Modul 4 2.2 Körperhaltung Die Bestimmung der Körperhaltungswichtung erfolgt anhand der Pikto- gramme in der Tabelle. Es sind die für die Teiltätigkeit charakteristischen Körperhaltungen beim Handhaben der Lasten zu verwenden. Werden als Folge des Arbeitsfortschritts unterschiedliche Körperhaltungen eingenom- men, so kann ein Mittelwert aus den Haltungswichtungen für die zu beurtei- lende Teiltätigkeit gebildet werden. 2.3 Ausführungsbedingungen Zur Bestimmung der Ausführungsbedingungswichtung sind die zeitlich überwiegenden Ausführungsbedingungen zu verwenden. Gelegentlicher Diskomfort ohne sicherheitstechnische Bedeutung ist nicht zu berücksichti- StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007 gen. Sicherheitsrelevante Merkmale sind im Textfeld „Überprüfung des Arbeitsplatzes aus sonstigen Gründen“ zu dokumentieren. 24
3. Schritt: Die Bewertung Die Bewertung jeder Teiltätigkeit erfolgt anhand eines teiltätigkeitsbezogenen Punktwertes (Berechnung durch Addition der Wichtungen der Leitmerkmale und Multiplikatoren mit Zeitwichtung). Ë Bewertungsgrundlage sind biomechanische Wirkungsmechanismen in Verbindung mit Dosismodellen. Hierbei wird berücksichtigt, dass die interne Belastung der Lendenwirbelsäule entscheidend von der Oberkörpervornei- gung und dem Lastgewicht abhängt sowie mit steigender Belastungsdauer und/oder -häufigkeit, Seitneigung und/oder Verdrehung zunimmt. Vordrucke/Handlungshilfen Ë Zusammenfassende Bewertungen bei mehreren Teiltätigkeiten sind problematisch, da sie über die Aussagefähigkeit dieser orientierenden Analyse hinausgehen. Sie erfordern in der Regel weitergehende arbeitsana- lytische Verfahren zur Gefährdungsbeurteilung. Ë Ableitbare Gestaltungsnotwendigkeiten Aus dieser Gefährdungsabschätzung sind sofort Gestaltungsnotwendigkeiten und -ansätze erkennbar. Grundsätzlich sind die Ursachen hoher Wichtungen zu beseitigen. Im Einzelnen sind das bei hoher Zeitwichtung organisatorische Regelungen, bei hoher Lastwichtung die Reduzierung des Lastgewichtes oder der Einsatz von Hebehilfen und bei hoher Haltungswichtung die Verbesserung der Arbeitsplatzgestaltung. Ë Sonderfall Ziehen und Schieben Hier ist die Hilfestellung durch den Betriebsarzt notwendig, da eine einfache Modul Abschätzung durch einen Punktwert noch nicht Bestandteil der Leitmerkmal- methode ist. StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007 4 25
Folie Modul Unterweisungsmaterialien 1 4 26 StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007 Rückenschmerzen – die Gründe Angaben in % Verspannungen Überbelastung 43 28 Knochenverschleiß Einseitige Belastung 28 21 Schweres Heben/Tragen Ungünstige/falsche Körperhaltung 20 18 Bandscheibenvorwölbung Bandscheibenvorfall 14 14 Wirbelsäulenverkrümmung Bewegungsmangel 13 13 Ungünstige Sitzhaltung Übergewicht 12 12 Stress Zugluft 12 12 Kälte Zuviel Sitzen 1 1 Zuviel Stehen Unfall 8 2 Abnutzung, Verschleiß 1
Die Muskulatur des Rumpfes Funktionen Ë Streckung Ë Seitneigung Ë Drehung der Wirbelsäule StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007 27 Folie Modul Unterweisungsmaterialien 2 4
Folie Modul Unterweisungsmaterialien 3 4 28 StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007 Die Abschnitte der Wirbelsäule Halswirbelsäule Brustwirbelsäule Lendenwirbelsäule Wirbellöcher Kreuzbein Steißbein
Aufbau eines Wirbels Wirbelkörper Querfortsatz Wirbelbogen Gelenkfortsatz Wirbelkanal Dornfortsatz StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007 29 Folie Modul Unterweisungsmaterialien 4 4
Folie Modul Unterweisungsmaterialien 5 4 30 StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007 Wirbelkörper und Bandscheibe Bandscheibe Faserring Gallertkern Wirbelkörper Bänder
Be- und Entlastung der Wirbelsäule 500 450 400 350 300 250 200 150 100 Normiert auf stehen - in % 50 0 MPa 0,1 0,12 0,3 0,5 1,1 0,46 0,83 2,3 1,7 1,1 Nährstoff- und Eingeschränkte Flüssigkeitsauf- Nährstoffaufnahme, nahme möglich Flüssigkeitsabgabe StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007 31 Folie Modul Unterweisungsmaterialien 6 4
Folie Modul Unterweisungsmaterialien 7 4 32 StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007 Die Bandscheibe Ë Normale Bandscheibe Ë Bandscheibenvorfall Faserring Bandscheibenvorfall Gallertkern Nervenbahnen Nervenbahnen
Rückentraining Ë Bandscheiben brauchen den ständi- gen Wechsel zwischen Belastung und Entlastung, um funktionsfähig zu bleiben StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007 33 Folie Modul Unterweisungsmaterialien 8 4
Folie Modul Unterweisungsmaterialien 9 4 34 StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007 Schwere Lasten – mit Hilfsmitteln bewegen Ë Wenn möglich, immer Hebe- und Tragehilfen benutzen
Schwere Lasten – zu zweit tragen Ë Beim Heben und Tragen – Hilfe holen Ë zu zweit sind viele Arbeiten rücken- schonender StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007 35 Folie Modul Unterweisungsmaterialien 10 4
Folie Modul Unterweisungsmaterialien 11 4 36 StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007 Drehbewegungen vermeiden Ë Beim Tragen von Lasten Oberkörper gerade halten, nicht verdrehen So nicht! Sondern so!
Richtig Heben und Tragen I Ë Lasten körpernah mit gestrecktem Rücken heben, dabei in die Hocke gehen... So nicht! Sondern so! StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007 37 Folie Modul Unterweisungsmaterialien 12 4
Folie Modul Unterweisungsmaterialien 13 4 38 StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007 Richtig Heben und Tragen II Ë ... und die Füße möglichst dicht an den zu tragenden Gegenstand platzieren. So nicht! Sondern so!
Lasten gleichmäßig verteilen Ë Lasten körpernah tragen und dabei möglichst gleichmäßig verteilen StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007 39 Folie Modul Unterweisungsmaterialien 14 4
Kontaktadressen/Seminarangebote Ihre Ansprechpartner Bitte wenden Sie sich an den Betriebsarzt des für Sie zuständigen Präventionsbereichs bzw. unsere Arbeitspsychologin: Steinbruchs-Berufsgenossenschaft Tel.: 09 11 – 9 29 85 14 Präventionsbereich Nürnberg Fax: 09 11 – 9 29 85 46 Am Plärrer 33 Klemens Wüstefeld-Silbersdorff Mobil: 01 60 – 4 74 93 63 90443 Nürnberg Facharzt für Allgemeinmedizin E-Mail: wuestefeld@stbg.de Kontaktadressen/Seminarangebote Dr. med. Veit Stoßberg Mobil: 01 71 – 3 36 90 51 Facharzt für Arbeitsmedizin E-Mail: stossberg@stbg.de Facharzt für innere Medizin Steinbruchs-Berufsgenossenschaft PD Dr. med. Dipl. Biol. Tel.: 07 21 – 9 12 46 43 Präventionsbereich Karlsruhe Manfred Korn Fax: 0 71 27 – 58 08 73 Kriegsstr. 154 Facharzt für Arbeitsmedizin Mobil: 01 71 – 3 36 90 00 76133 Karlsruhe Allergologie, Umweltmedizin E-Mail: korn@stbg.de Steinbruchs-Berufsgenossenschaft Matthias Bradatsch Tel.: 02 28 – 9 17 26 30 Präventionsbereich Bonn Facharzt für Arbeitsmedizin Fax: 0 26 42 – 90 11 08 Peter-Hensen-Str. 1 Mobil: 01 75 – 2 92 49 47 53175 Bonn E-Mail: bradatsch@stbg.de Steinbruchs-Berufsgenossenschaft Dr. med. Bernhard Kirchner Tel.: 05 11 – 72 57 809 Präventionsbereich Langenhagen Facharzt für Arbeitsmedizin Fax: 0 52 32 – 97 12 59 Theodor-Heuss-Str. 160 Mobil: 01 71 – 3 36 90 11 30853 Langenhagen E-Mail: kirchner@stbg.de Modul Steinbruchs-Berufsgenossenschaft Dipl.-Med. Simone Freiberger Tel.: 0 30 – 5 46 00 333 4 Präventionsbereich Berlin Rhinstr. 48 Fachärztin für Arbeitsmedizin Fax: 0 30 – 20 68 74 24 Mobil: 01 71 – 3 36 90 44 12681 Berlin-Marzahn E-Mail: freiberger@stbg.de Steinbruchs-Berufsgenossenschaft Andrea Maria Kronen Tel.: 03 51 – 2 54 72 24 Präventionsbereich Bonn/Dresden Fachärztin für Allgemeinmedizin Fax: 0 62 42 – 50 38 69 Ludwig-Hartmann-Str. 40 Mobil: 01 71 – 3 36 90 01 01277 Dresden E-Mail: kronen@stbg.de Steinbruchs-Berufsgenossenschaft Dipl.-Psych. Nicole Jansen Tel.: 05 11 – 72 57 752 Hauptverwaltung Arbeitspsychologin Fax: 05 11 – 72 57 790 Theodor-Heuss-Str. 160 Mobil: 01 60 – 97 84 39 45 StBG / BBG Rückenschmerzen adé Stand: September 2007 30853 Langenhagen E-Mail: jansen@stbg.de Steinbruchs-Berufsgenossenschaft Klaus Schlingplässer Tel.: 05 11 – 72 57 702 Hauptverwaltung Leitender Arbeitsmediziner Fax: 05 11 – 72 57 790 Theodor-Heuss-Str. 160 Mobil: 01 70 – 7 80 50 72 30853 Langenhagen E-Mail: schlingplaesser@stbg.de Bergbau-Berufsgenossenschaft Dipl.-Med. Monika Liebich Tel.: 02 34 – 3 16 355 Geschäftsbereich Prävention Fachärztin für Arbeitsmedizin Fax: 02 34 – 3 16 160 355 Hunscheidtstraße 18 E-Mail: m.liebich@bergbau-bg.de 44789 Bochum 40
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