Schulpost November 2019 Editorial - Schule Knonau

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Schulpost November 2019 Editorial - Schule Knonau
Schulpost
November 2019

Editorial
Sind Sie auch jedes Jahr aufs Neue überwältigt, wie reichhaltig, bunt und üppig sich der Herbst
präsentiert ? Das Sonnenlicht verstärkt die Farben der Wälder, Wiesen und Seen. Mit frischem
Obst und Gemüse lassen sich köstliche Menus zubereiten und das frühere Eindunkeln lädt zum
entspannten Lesen auf dem Sofa ein.

Genauso bunt wie der Herbst setzt sich der Kreis der Autorinnen und Autoren dieser Schulpost
zusammen und mit ihm die Fülle an Beispielen, wo und wie unsere Schülerinnen und Schüler lernen.

Was es mit den verschiedenen Lernorten auf sich hat, erfahren Sie sogleich von Schulleiter
Christoph Weber und im Interview mit Donatus Stemmle, Dozent für Natur, Mensch und Umwelt.
Frau Sandra Gerber, unsere Leiterin der Tagesbetreuung, gibt Ihnen Einblick in die neu
gestaltete BurgRAIN und den SchlossGARTEN, während Frau Karin-Maria Kränzlin Sie in den
Wald entführt – ein spannender Lernort, der immer häufiger von unseren Schulklassen genutzt wird.

Ein Museumsbesuch muss nicht langweilig sein, im Gegenteil : Hier kann Unterrichtsstoff
lebensnah und auf kreative Weise vermittelt werden. Wie weit dies gehen kann, zeigen die Berichte
der 5./6. Klasse A und des Kindergartens B. Die 3./4. Klasse A stellt Ihnen unseren Schulgarten
vor, ein Projekt des Schülerinnen- und Schülerparlamentes und auch zu unserem aktuellsten
Projekt «Pausenengel» erfahren Sie alles Wissenswerte aus erster Hand.

Einen weiteren ausserschulischen Lernort werden Sie bestens kennen – die Bibliothek !
Catherine Müller berichtet über das wertvolle Angebot für unsere Schülerinnen und Schüler.

Die Bedeutung von verschiedenen inspirierenden Lernorten wird auch seitens der Eltern erkannt.
                                                                                                    Inhalt
Sie haben uns am Gesamtelternabend vom Juni 2019 Ihre Wünsche für die Weiterentwicklung
                                                                                                    Lernorte                                       2
unserer Schule mit auf den Weg gegeben. Der Vorstand des Elternforums fasst die
                                                                                                    Interview – Donatus Stemmle                3–4
Ergebnisse hier nochmals eindrücklich zusammen.
                                                                                                    Tagesbetreuung BurgRain                        5
                                                                                                    Der Wald als Lernort                       6–7
Von all diesen Lernorten handelt unsere Schulpost – viel Spass beim Lesen !
                                                                                                    Ein Besuch im Kunstmuseum                  8–9
                                                                                                    Exkursion der 5./6. Klasse A nach Schwyz      10
Schule Knonau
                                                                                                    Schulgarten                                   11
                                                                                                    Pausenengel                              12 – 13
Christoph Weber und Jörg Berger, Schulleiter
                                                                                                    Bibliothek und Schule                         14
                                                                                                    Elternforum                                   15
                                                                                                    Kalender & Innovationspreis                   16
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Lernorte

                                                                      Bergbaumuseum, Horgen ZH :
                                                                      www.bergwerk-kaepfnach.ch

Lernorte sind mehr als Klassenzimmer und Gruppenraum

Die traditionellen Funktionen der Schule, Quali-
fikation, Selektion und Integration reichen im
heutigen Verständnis von Schule nicht mehr
aus. Sie werden ergänzt durch Betreuung,
Lernbegleitung sowohl in fachlichen wie auch
in sozialen Belangen und generell als Ort, an
dem Schülerinnen und Schüler für ein lebens-
langes Lernen fit gemacht werden.

Als wichtigste Lernorte dafür sind nach wie
vor das Klassenzimmer, der Gruppenraum,
die Turnhalle, der Werkraum oder der Mehr-
zweckraum (zum Beispiel für die musikalische
Grundausbildung). Darüber hinaus gibt es
aber noch viele andere Lernorte, welche für
die Schule von immer zentralerer Bedeutung
werden, um unsere umfassende Idee von Bil-
dung umsetzen zu können. Einige Beispiele
dazu sind : der Pausenplatz, das Kunstmuseum,
Lehrausflüge, der Schulgarten, das Schnee-
sportlager, die Tagesbetreuung, der Wald…

Wie kann denn ein heutiges Schulzimmer
überhaupt aussehen ? Zum Beispiel so, wie das
vom 6. Klässler Lars in Aufsicht gezeichnete
Schulzimmer der 5./6. Klasse B – inklusive
dem Gruppenraum.

                                                   Alter Steinbruch, Holderbank AG :
                                                   www.schuemel-naturschutz.ch
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Interview – Donatus Stemmle                                                                                                                   2|3

                                                                                                              Die online Plattform von «mein
Ausserschulische Lernorte
                                                                                                              Kulturerbe» ist der digitale Ort,
                                                                                                              wo persönliche Erinnerungen,
                                                                                                              Entdeckungen, Wünsche oder
                                                                                                              auch Vermutungen zum Kulturerbe
                                                                                                              in der nächsten Umgebung
                                                                                                              dokumentiert, erfasst und über die
                                                                                                              sozialen Medien geteilt werden.
                                                                                                              Machen Sie mit und teilen Sie Ihren
                                                                                                              Beitrag.
                                                                                                              www.meinkulturerbe.zh.ch

Was ist aus ihrer Erfahrung wichtig, dass           «An ausserschulischen Lern-                       sich ihren Lernprozess gleich selber verant-
ausserschulisches Lernen gelingt ?                  orten liegen die Fragen der                       worten. Darauf drängt sich die Frage, wo denn
Ausserschulisches Lernen – oder wie ich zu          Lernenden quasi auf dem Boden.»                   überhaupt besseres Lernen möglich wird,
sagen pflege «Spaziergangschule» – wird v.a.                                                          wenn nicht in der Originalbegegnung in der
dann gelingen, wenn es zur Regelmässigkeit          Was sagt denn die Wissenschaft zum                Lebenswelt der Lernenden selbst – also vor
wird. Darüber hinaus müssen die Lernenden           Thema «Ausserschulische Lernorte» ?               der Schulhaustür, auf dem Schulweg, in
auch im «innerschulischen Lernen» erfahren,         Die heutige Pädagogik wie Didaktik geht d­ avon   Wald & Feld h­inter dem Schulhaus, auf der
dass jeder an sie herangetragener Lerninhalt        aus, dass für erfolgreiches und nachhaltiges      Strasse zwischen den Häusern, in der Umge-
im Ursprung ihre eigene Lebenswirklichkeit          Lernen der Weg nur über das ureigene Den-         bung der Dorfkirche, auf der Exkursion in
widerspiegelt. Sämtliche Themen der Schule,         ken der Lernenden führt. Konkret heisst das,      Nachbargemeinden oder mehrtägigen Klassen­
auch jene, die im Lehrplan 21 explizit ange-        dass die Lehrperson divergierende Meinungen       fahrten in andere Regionen.
sprochen werden, können sich im Umfeld der          über einen Sachverhalt ebenso zulassen muss
Lernenden, in ihrer Wohngemeinde oder in            wie die unterschiedlichen Wege zu neuen Er-       «Erfolgreiches und nachhaltiges
ihrer Region verankern. Zum Zweiten ist – wie       kenntnissen. Die Ergebnisse hängen vor allem      Lernen führt nur über das
selbstverständlich im Schulzimmer auch – ein        davon ab, was die Lernenden schon wissen.         ureigene Denken der Lernenden.»
lernförderliches Classroom-Management von           Ausserschulisches Lernen hat denn auch meist
Bedeutung. Was heisst, mit den Lernenden            mit Handlungslernen zu tun. Insofern fällt es     Wann ist ein ausserschulischer Lernort ein
zusammen sich den gegebenen Lerninhalten            den Lernenden leichter, durch eigene Erfah-       guter Lernort ?
zu nähern – an sie herantasten, ausloten, darüber   rungen vor Ort jeweils ihre Bedeutung zum         Meiner Meinung nach kann jeder Ort oder jede
sprechen und schreiben – und über gemachte          Lerngegenstand zu konstruieren. Lernen be-        Örtlichkeit zum Nabelpunkt des Weltgeschehens
Erfahrungen sich auszutauschen. An ausser-          deutet aber auch, die bestehenden Wissens-        werden. Der vom Gletscher zurückgelassene
schulischen Lernorten liegen die Fragen der         konzepte nicht nur zu bestätigen, sondern         Findling, das imposante Maisfeld, das den Hori-
Lernenden quasi «auf dem Boden», müssen             schliesst auch die Änderung von Konzepten         zont des nahen Mischwaldes fast zum Ver-
nur aufgelesen werden und die Lehrperson            mit ein. Da das Draussen-Lernen nie nur ein       schwinden bringt, die Kirche im Dorf, die Lärm-
hat darauf einzugehen.                              passiver Vorgang ist, werden die Lernenden        schutzwände der Landschaft durchschneidenden
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Interview – Donatus Stemmle

Autobahn, die alten Bauern- und Fachwerk-        Hat sich die Bedeutung ausserschulischer            der Lehrperson, um all die kleinen und kleins-
häuser neben dem Schloss und der Ortserwei-      Lernorte in den letzten zehn oder mehr              ten Dinge vor dem Schulhaus entdecken zu
terung der letzten 50 Jahre – all das spricht    Jahren verändert, bzw. wird sich die                wollen, um dann mit dieser Erfahrung reicher
direkt unsere Gesellschaft, unsere Geschichte,   Bedeutung mit der zunehmenden Digitali-             das Weitere – auch digital – in der Klasse oder
unsere Geografie aber ebenso ­unsere Mathe-      sierung zukünftig verändern ?                       allein zu recherchieren. Unsere Schnelllebig-
matik und Sprache darüber an. Wesentlich für     Wer sich die Mühe nimmt, vor einem Sonntags-        keit und der Hickhack des Stundenplans
die Lernenden ist, dass ihnen Raum geboten       ausflug oder Ferienaufenthalt im Internet nach      ­versagt oft solches zu wollen, selbst wenn
wird, ihre Fragen dazu zu haben, zu entwickeln   den zu besuchenden Orten zu suchen, wird             ­ausserschulisches Lernen weiter an Bedeu-
und mit der Lehrperson das Handwerk des          unschwer feststellen, dass sämtliche Websei-          tung gewinnen wird.
­offenen Fragenstellens zu erlernen.             ten eigentlich dazu drängen, sich selbst dort
                                                 vor Ort kundig zu machen. Entsprechend ist          «Es bedarf der offenen Sinne
«Wesentlich für die Lernenden ist,               digitales virtuelles Lernen per iPad eigentlich     der Lernenden und eine grenzen­
dass ihnen Raum geboten wird,                    Vorbedingung, den Lerngegenstand selbst er-         lose Offenheit der Lehrperson,
ihre Fragen dazu zu haben.»                      fahren zu wollen. Selbstverständlich sind Bilder,   um all die kleinen und kleinsten
                                                 Karten, Dias oder Filme seit jeher didaktische      Dinge vor dem Schulhaus
                                                 Hilfsmittel, um Dinge zu begreifen, die nicht       entdecken zu wollen.»
                                                 direkt vor dem Schulhaus liegen. Doch wie be-
                                                 reits erwähnt, bedarf es der offenen Sinne der      Fotos :
                                                 Lernenden und eine grenzenlose Offenheit            Quelle : MIGROSMAGAZIN, August 2017

                                                  Zur Person
                                                  Erst Lehrer, dann Lehrerausbildner, Lehrbuchautor, Lehrgangmitentwickler, Mitarbeiter an
                                                  ­verschiedenen Forschungsprojekten, Schulpflegepräsident der Sekundarschule Hausen und
Kulturama, Zürich ZH :                             Mitglied der Freinet-Gruppe Schweiz. Um die Schule und den Beruf des Lehrers drehte sich
www.kulturama.ch                                   Donatus Stemmles ganzes bisheriges Leben.
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Tagesbetreuung BurgRain                                                                                                                    4|5

Der Lernort schulergänzende Tagesbetreuung BurgRain

Aus der BurgRain :
Die schulergänzende Tagesbetreuung ist eine
pädagogisch und sozial sinnvolle und wichtige
Ergänzung zur Schule. Kinder brauchen Lebens-
und Lernorte ausserhalb ihrer Kleinfamilien.
Sie können so Kontakte zu anderen Kindern
pflegen und soziale Erfahrungen machen.
Die Tagesbetreuung BurgRain ist ein Ort, an
welchem die Begegnung ausserhalb des Unter-
richts, die Freizeitgestaltung, das Miteinander,
die Freude und das soziale und emotionale
Lernen im Zentrum stehen.

Freizeitgestaltung
Die Kinder werden in die Freizeitgestaltung        aufzubauen. Freundschaften werden gepflegt.      werden. Die Kinder werden bei Konflikten
miteinbezogen und sollen die Möglichkeit           Die Kinder üben solidarisches Handeln in der     ­begleitet und dabei unterstützt, Lösungen zu
haben, ihrem natürlichen Bewegungsdrang
­                                                  Gemeinschaft und gewaltfreie Konfliktlösung.      suchen und Kompromisse zu finden.
nachzugehen. Deshalb spielen wir viel draussen,    Rücksichtnahme und Toleranz werden ver­
und bei schlechtem Wetter steht uns die            mittelt und gefördert. Das Aushandeln und        Ämtli
­Turnhalle zur Verfügung. Die Kinder lernen,       Einhalten von Regeln unterstützen das Zusam-     Durch Haushaltsarbeiten in der BurgRain lernen
 selber Spiele durchzuführen, ihre Fantasie im     menleben.                                        die Kinder, Verantwortung zu übernehmen
 Spiel umzusetzen und ihre Ideen mit anderen                                                        und werden so selbstbewusster und selbstän-
 auszuhandeln.                                     Konfliktlösung                                   diger. Die Kinder lernen zu akzeptieren, dass
                                                   Wir vermitteln den Kindern, Konflikte anzu-      auch «lästige» Verrichtungen dazugehören
Sozial- und emotionale Kompetenz fördern           sprechen und diese mit den anderen Kindern       und unvermeidbar sind.
Die Tagesbetreuung ist Dreh- und Angelpunkt,       respektvoll zu lösen. Durch das Miteinander in
um Kontakte zu knüpfen und Beziehungen             der BurgRain kann dieser Prozess stets geübt     Sandra Gerber

                                                                                                       Ziegelei-Museum, Hagendorn ZG :
                                                                                                       www.ziegelei-museum.ch
Schulpost November 2019 Editorial - Schule Knonau
Der Wald als Lernort

Die Natur ist ein unersetzlicher Lernort für Kin-
der. Ich freue mich, als Naturpädagogin und
Umweltbildnerin, ihnen den Zugang dazu zu
eröffnen und ihnen viele intensive Momente
unter freiem Himmel zu ermöglichen.
Seit 2016 begleiten wir von Pura Vida Natur die
Schulkinder von Knonau in den Wald.
Regelmässig finden einmal im Monat Naturer-
lebnisnachmittage statt. Etwa fünf Mal im Jahr
führen wir, in Zusammenarbeit mit der Tages­
betreuung Burgrain, ganze Walderlebnistage
durch. Einzelne Tage im Jahr sind wir auch mit
Schulklassen unterwegs.
Die Natur lädt ein zum Gestalten und Lernen
und bietet viel Platz, um den kindlichen Bewe-
gungsdrang auszuleben.
Auch bietet sie unzählige Möglichkeiten an Er-
fahrungen, die in vergleichbarer Form in einer
anderen Umgebung kaum möglich sind. Beim
gemeinsamen Feuern, Kochen, Spielen und
Erkunden in einer Gruppe lernen die Kinder
sich und die Umwelt neu zu entdecken, einan-
der mit Stärken und Schwächen zu akzeptieren
und die Natur zu achten und zu lieben.

Karin-Maria Kränzlin
Schulpost November 2019 Editorial - Schule Knonau
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Schulpost November 2019 Editorial - Schule Knonau
Ein Besuch im Kunstmuseum

                                                                                                        Tonis Zoo, Rothenburg LU :
                                                                                                        www.toniszoo.ch

«Ich kann einfach nicht malen !» Mit diesem     Zug war unser Ziel. Wir haben den Besuch als   e­ rzählen, was es da vorne zu sehen gab. Hier
Satz aus der Geschichte «der Punkt», haben      Kindergartenreise durchgeführt und so ein       galt es Unsicherheit aushalten, Vertrauen ha-
wir unser Thema «Kunst» gestartet. Die          ganztägiges Erlebnis im Klassenverbund er-      ben, Gesehenes beschreiben, warten, raten,
­Geschichte endet damit, dass die Werke des     möglicht.                                       zuhören…
 Mädchens an einer grossen Ausstellung im
 Museum gezeigt werden. Das Mädchen der         Im Museum hiess es erst mal Mut und Anpas-     Lehrpersonen, Kinder, Begleitpersonen – alle
 Geschichte ist die Freundin unserer Kinder­    sungsfähigkeiten zeigen. Durch die Kunstver-   waren in derselben Situation : für alle war alles
 gartenpuppe Janna. Klar war nun unser aller    mittlerinnen wurden einigen von uns die Au-    neu. Ein richtiges Originalgemälde von Alexey
 ­Interesse geweckt und wir wollten auch eine   gen verbunden. Die andern durften uns auf      Jawlensky hing da ! Was ist ein Portrait ? Wie
  Kunstausstellung besuchen. Das Kunstmuseum    die zugewiesenen Plätze führen und dann        wurde es gemalt ? Welche Farben hat der
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Künstler wo gewählt, was ist ein Farbkreis, lebt   Zurück im Kindergarten machten wir es            durch andere Menschen, mit einer anderen
Alexey noch, hat er noch mehr gemalt, was ist      ­Jawlensky gleich und arbeiteten uns vom         Tagesstruktur, eröffneten sich neue, spannen-
eine Kuratorin…und…und…und ?                        Selbstportrait zum Kunstwerk und zeigten        de Zugänge um zu lernen, Selbstvertrauen zu
                                                    ­diese an einer eigenen Ausstellung. Die Aus-   erlangen und den Blickwinkel zu verschieben.
Die Antworten fanden wir gemeinsam. Schon            dauer, die Beobachtungsgabe, die Ideenviel-    Das Kunstmuseum – was für ein toller Lernort !
wurde das Bild wieder abgeholt und wir beka-         falt und die Qualität der Werke haben uns
men Schürzen und den Auftrag das Bild zu             fasziniert.                                    Text & Bilder : Rita Niederberger und Ursula Stierli
zweit nach zu malen. Die Kunstvermittlerinnen
trauten das allen Kindern einfach zu ! Alle wag-    Wer hätte das am Anfang gedacht ? Durch
ten es – und es gab tolle Ergebnisse !             ­diesen Input, in einer anderen Umgebung,
Schulpost November 2019 Editorial - Schule Knonau
Exkursion der 5./6. Klasse A nach Schwyz

Schloss Lenzburg, Lenzburg AG :
www.schloss-lenzburg.ch

   Wohin genau ?                                     Lerneffekt und Spass                             Unser Guide

   Unsere Reise nach Schwyz ging ins Forum der       Im Schweizer Geschichten Museum (FSG) haben      Wir hatten einen supertollen Guide. Er hat uns
   Schweizer Geschichte (FSG) und ins Bundesbrief­   wir eine Zeitreise ins 12. bis 14. Jahrhundert   die Schweizer Geschichte super spannend und
   museum (BBM). Wir gingen auf diese Reise,         gemacht. Wir haben etwas über Habsburger,        lebendig erzählt. Er war sehr witzig und hat
   weil wir mehr über die Schweizer Geschichte       Wilhelm Tell, Maultiere, Säumer und vieles       immer gescherzt, das hat ihn so sympathisch
   lernen wollten. Die Erlebnisse dieser Reise       mehr gelernt. Im Bundesbriefmuseum (BBM)         gemacht. Er hat uns die Geschichte mit Hän-
   werden uns helfen, nach den Herbstferien          haben wir den Bundesbrief gesehen und ge-        den und Füssen erklärt.
   Kantonsplakate zu gestalten. Mit uns dabei        lernt, was Siegel sind. Danach haben wir eine    Wir können von ihm lernen, dass man, wenn
   ­waren Herr Eugster Junior (unser Lehrer) und     Mittagspause gemacht. Am Nachmittag durf-        man etwas erklärt, das immer auf eine span-
    Herr Eugster Senior (Herr Eugsters Vater).       ten wir einen History Run durch das Altstädtli   nende und coole Art und Weise machen kann.
    ­Gereist sind wir mit dem Zug nach Zug und       von Schwyz machen. Uns hat alles mega Spass      Am Ende des Tages hatten wir immer noch
     danach mit dem Schnellbus nach Schwyz.          gemacht. Es war ein grandioser Ausflug.          Freude an unserem Guide.
                                                                                                      Er hat uns den Tag viel toller und witziger
                                                                                                      ­gemacht mit seiner Ausstrahlung.

                                                                                                       Darum möchten wir ihm nochmals ganz
                                                                                                      ­herzlich danken.

                                                                                                  Verkehrshaus der Schweiz, Luzern LU :
                                                                                                  www.verkehrshaus.ch
Steuergruppe Energie
Schulgarten                                                                                                             10 | 11

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                                                                                                    www.glasi.ch

In unseren Klassenbeeten sind Kartoffeln,         vor der Jahreszeitenwanderung haben wir die
­Pfefferminze, Sonnenblumen, Colakraut, Salbei,   Kartoffeln geerntet und eine Kräutersosse zube-
 Rosmarin, Cherrytomaten, Chili, Karotten und     reitet. Auf der Jahreszeitenwanderung haben
 Blumen für die Bienen gewachsen. Mit der         wir sie im Feuer gekocht und gegessen. Zu-
 Klasse haben wir beobachtet und gelernt, wie     dem können wir jetzt mit Pfefferminze und
 eine Kartoffel wächst. Wir waren regelmässig     Salbei Tee machen. Uns hat das Projekt sehr
 im Garten um Unkraut auszureissen. Einen Tag     viel Spass gemacht.
Pausenengel – Lernort Pausenplatz

Das Pausenengelprojekt begann vor vier Wo-         An der zweiten Pausenengelausbildung starte-
chen. Die Schülerinnen und Schüler, die sich       ten wir mit der Besprechung des Beobach-
dafür interessierten, mussten sich bewerben.       tungsauftrages. Anschliessend wurden Rollen-
Zwanzig Kinder konnten ins Pausenengelpro-         spiele eingeübt und gezeigt. Jede Gruppe
jekt aufgenommen werden. An jeweils drei           musste sich eine Streitsituation ausdenken.
Mittwochnachmittagen trafen sich alle zum          Welche Problematiken kamen vor ? Viele ver-
kleinen Mittagessen im Mehrzweckraum mit           schiedene Situationen wie Mobbing, Hänseln,
anschliessender Schulung bis 14.00 Uhr.            Beleidigungen, körperliche Gewalt, Cyber-Mob-       1
                                                   bing und Ausgrenzungen wurden präsentiert.
Bereits befinden wir uns im letzten Nachmittag     Danach wurde gesammelt, wie in den ver-            spielen übten sich die Pausenengel in der
der Ausbildung, die von der Projektleiterin        schiedenen Situationen agiert werden könnte,       Streitschlichtung. Nun sollten alle Pausenengel
Laura Hess konzipiert und geleitet wurde. Was      es kamen sehr gute Vorschläge zusammen.            mit dem richtigen Werkzeug ausgerüstet sein :
waren die Themen der einzelnen Ausbildungs-        Falls ein Kind zum Beispiel alleine und traurig    keine Partei ergreifen, ruhig bleiben, jedem
elemente ? Zuerst setzten sich die angehenden      auf dem Pausenplatz anzutreffen sei, könnte        Platz zum Erzählen lassen, Klärung schaffen
Pausenengel mit ihren Wünschen und Befind-         es gefragt werden : «Willst du mit uns ein Spiel   und Einigkeit finden, um Frieden zu schliessen.
lichkeiten auseinander : Was brauche ich selber    spielen oder lieber alleine sein ?»
in der Pause und was bedeutet die Pause für                                                           Sehr schön zu sehen war, wie offen und wiss-
mich ? Im nächsten Schritt wurde besprochen,       In der dritten und letzten Ausbildungseinheit      begierig die Kinder sich der Ausbildung zum
wo sich die meisten Schülerinnen und Schüler       wurde die Rollenklärung thematisiert : Wann        Pausenengel widmeten und allesamt die
während der Pause aufhalten. Entstehen dort        müssen die Pausenengel die Pausenaufsicht          ­Ausbildung unbeschwert und mit lachenden
auch die meisten Streitsituationen ? Es wurde      beiziehen ? Unsicherheiten konnten so im Ge-        Gesichtern verliessen. Alle freuten sich auf ihre
fleissig geschrieben und diskutiert. Mit einem     spräch ausgeräumt werden. Auch ging es um           Aufgabe als Pausenengel ab Herbst 2019.
Beobachtungsauftrag, verliessen sie den ers-       die Streitschlichtungsschritte – einen Streit zu
ten Nachmittag.                                    schlichten, ist herausfordernd. In den Rollen-     Tanja Brito-Tolón

«Ich habe gemerkt, dass das Pausenengel-Pro-        «In der Ausbildung habe ich gelernt, was man      «Ich glaube es kann schon einmal schwierige
jekt wirklich gut ist für die Kinder und für den    macht, wenn jemand traurig oder verletzt ist,     Situationen geben. Wenn beispielsweise zwei
Zusammenhalt.»                                      wie man Streit schlichtet und wie die Reihen-     Kinder sehr hartnäckig sind und ihren Streit
                                                   folge ist. Und allgemein wie man sich in           nicht zugeben möchten. Aber ich glaube, ich
                                                   ­solchen Situationen verhält.»                     schaffe das schon !»
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                                                                                                  1 : Mit Hilfe eines Placemats sammeln
                                                                                                       die Pausenengel Gedanken zur Pause.
                                                                                                  2 : Gemeinsam werden Lerninhalte besprochen.
                                                                                                  3: D
                                                                                                      ie Pausenengel freuen sich auf ihren Einsatz !
                                                                                                  4 : Der Beobachtungsauftrag wird in
                                                                                                       der Gruppe besprochen.
                                                                                                  5 : In Rollenspielen werden verschiedene
                                                                                                       Situationen trainiert.

«Als Pausenengel muss man sich immer ruhig      «Die Ausbildung hat mir gut gefallen und es ist
verhalten. Man muss die Situation zuerst ein-   gut gegangen. Es war für mich nicht zu einfach
schätzen, ob sie schlimm ist oder nicht. Erst   und nicht zu schwierig. Der Abschluss war et-
am Ende soll man handeln, aber immer ruhig      was schade, weil ich gerne in die Ausbildung
bleiben.»                                       gegangen bin.»                                                      Freiruum, Zug ZG :
                                                                                                                    www.freiruum.ch
Bibliothek und Schule – zwei starke Partner

Seit vielen Jahren pflegt die Schule Knonau        In regelmässigen Abständen besuchen die             Für Kleinkinder bietet die Bibliothek neu ab
einen engen Kontakt zur Schul- und Gemein-         ­Kinder vom Kindergarten bis zur 6. Klasse wäh-     Januar 2020 die Versli Ziit an und möchten so
de-Bibliothek.                                      rend einer Lektion ausserhalb der Öffnungs-        die Freude und das Interesse am Lesen fördern.
                                                    zeiten die Bibliothek. So können Schülerinnen      Für die etwas Grösseren wird weiterhin die
Unsere Bibliothek spielt nicht nur in der Lese-     und Schüler, mit Hilfe des Online-Kataloges        Gschichtä Ziit angeboten.
förderung eine wichtige Rolle, nein, sie ist ein    oder einer Beratung altersgerechte Medien
wichtiger Bestandteil des Unterrichts geworden.     ­finden, sich zurückziehen, in Ruhe lesen und      Die Bibliothek hat was zu bieten ! Besuchen Sie
Unsere Aufgabe sehen wir darin, dass wir ein         in einer anderen Umgebung neue Eindrücke          die Bibliothek, nutzen Sie das Angebot und
aktiver Bildungspartner sind. Mit unserem            und Erfahrungen sammeln.                          entdecken Sie zusammen mit Ihrem Kind das
­aktuellen Bestand sind wir ein Ort der Leseani-                                                       vielfältige Angebot.
 mation und Motivation. Wir bieten für jedes       Ist ihr Kind ein «Lesemuffel» ? Dann findet es in
 Lesealter geeignetes «Lesefutter». Lesen för-     der Bibliothek bestimmt ein spannendes Hör-         Catherine Müller, Petra Studer, André Spiess
 dert, lesen bildet, ist unterhaltend und berei-   buch, denn hören ist ebenfalls eine wichtige
 chernd !                                          Kompetenz, die nicht unterschätzt werden darf.

                             log ist
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Elternforum                                                                                                                14 | 15

  Gesamtelternabend vom 4. Juni 2019 :
  Ein Abend mit positiver Aufbruchstimmung

  Eingeladen hatten die Schulleitung und der Vorstand des Elternforums. Zu ihrer Freude
  füllten sich nahezu alle Tische des voll bestuhlten Stampfisaals. Noch motivierender als die
  rege Beteiligung war das Ergebnis eines konstruktiven Dialogs.

  Das Thema des Abends war «Kinder unter Druck». Zum Einstieg ergab eine Umfrage bei den Eltern
  folgendes Bild :
  • Unsere (Schul)kinder erfahren einen Leistungsdruck, was aber nicht bei allen Eltern als Prob-
     lem betrachtet wird. Auch Eltern haben gewisse Leistungsansprüche an ihr Kind.
  • Eine hohe Einigkeit herrscht bei den Lösungsansätzen : Gewünscht wird generell mehr Locker-
     heit im Umgang mit Leistungen. Eltern und Schule sollen gemeinsam nach Lösungen suchen.

                                                                                                            Saurier Museum, Aathal ZH :
  Konkreter wurde es beim darauffolgenden konstruktiven Austausch zwischen Lehrer- und Eltern-
                                                                                                            www.sauriermuseum.ch
  schaft, bei dem vor allem die Eltern Lob, Kritik, unterstützende Meinungen und Wünsche an die
  Schule anbringen konnten. Hier ergab sich eine grundsätzlich positive und offene Haltung nicht
  nur gegenüber dem Modell des altersdurchmischten Lernens, sondern auch gegenüber neuen
  Lernformen und alternativen Lernorten. Konkret wurden die gemeinsamen Anlässe ausserhalb
  des Schulhauses (Schneesportlager, Jahreszeitenwanderung etc.) und Projekte neben des regu-
  lären Schulbetriebs (spielzeugfreier Kindergarten, Robotic-Projekt, Bienenprojekt, Zirkusprojekt, etc.)
  gelobt. Es besteht eine Bereitschaft und z.T. ein Wunsch, dass auf diesen bestehenden Modellen
  weiterentwickelt wird. Dabei soll noch mehr in und mit der Natur gelernt werden können. Es soll
  möglichst viel Freiraum für Kreativität geben. Frei vom Fächerdenken soll interdisziplinär und
  ­interessenorientiert unterrichtet werden.

Chokowelt Aeschbach Chocolatier, Root LU :                                                                    Walter Zoo, Gossau SG :
www.aeschbach-chocolatier.ch                                                                                  www.walterzoo.ch
16

    Zoologisches Museum, Zürich ZH :
    www.zm.uzh.ch

Innovationspreis von                                                   Kalender
Spotlight Switzerland                                                  Donnerstag             Samstag – Sonntag
                                                                       14. November 2019      21. Dezember 2019 –
                                                                       Zukunftstag            5. Januar 2020
                                                                                              Weihnachtsferien
                                                                       Samstag
                                                                       30. November 2019      Montag – Samstag
                                                                       Weihnachtsmarkt        17. – 22. Februar 2020
                                                                                              Schneesportlager Mörlialp
                                                                       Sonntag
                                                                       15. Dezember 2019      Montag – Freitag
                                                                       Dorfweihnacht          17. – 28. Februar 2020
                                                                                              Sportferien
                                                                       Freitag
                                                                       20. Dezember 2019
                                                                       Schulsilvester
Unsere Steuergruppe Energie nimmt den Preis für die Unterrichtsreihe
«Robot Your Classroom» entgegen. Von links : Christoph Anderegg,
Schulischer Heilpädagoge und Leiter der Steuergruppe, Nicole Huber
(Kindergarten), Laura Hess (5./6. Klasse), Nadja Purtschert (ehemals
1./2. Klasse), Tamara Kathriner (neu 1./2. Klasse) und Remo Schnell-
mann (3./4. Klasse und pädagogischer ICT-Support).

                    QR-Code scannen und das
                    «Robot Your Classroom Video» schauen !

                                                                                           print+online

                                                                                           Gestaltung und Druck :

Impressum
                                                                                           durch freundliche Unterstützung
                                                                                           der Kalt Medien AG, Zug

                                                                                           www.kalt.ch
«Schulpost» Schule Knonau : Erscheint drei bis vier Mal jährlich
Redaktion : Christine Rey, Jörg Berger, Christoph Weber, Dominik Stöckli
Herausgeber : Schule Knonau, Schulhausstrasse 16, 8934 Knonau, www.schule-knonau.ch
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