Seit 150 Jahren hier zu Hause - Freiburger Nachrichten
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Seit 150 Jahren hier zu Hause. A.Z. 1700 Freiburg 1 Sonderausgabe der Freitag, 31. Mai 2013 Nicht im Einzelverkauf erhältlich.
150 Jahre Freiburger Nachrichten 2 Wir feiern Geburtstag! Freitag, 31. Mai 2013 Freiburger Nachrichten zialer Stellung, Weltanschauung oder politischer Couleur, können heute in den FN ihre Meinungen und Anliegen äussern. Wir wissen, dass die digitalen Medien das Konsumverhalten im Bereich der Medien grundlegend verändert haben. Dadurch haben auch die Printme- dien der Schweiz während der letzten zwei Jahrzehnte einen grossen Struk- turwandel erfahren. Schliessungen, Übernahmen und Neugründungen stan- den an der Tagesordnung. Die FN AG hat sich klar entschieden, die Eigen- ständigkeit zu verteidigen und ihre Strukturen und finanzielle Solidität zu kon- solidieren, damit das Zeitungsunternehmen diesen neuen Herausforderun- gen adäquat begegnen kann. Wir sind überzeugt, dass sich regional und lo- kal gut verankerte Printmedien auch in Zukunft behaupten werden! Mit der Schaffung eines Onlineportals ermöglichen wir aber unseren Leserinnen und Lesern auch, die Freiburger Nachrichten überall auf der Welt per Internet zu FELIX BÜRDEL, VERWALTUNGSRATSPRÄSIDENT konsultieren. DER FREIBURGER NACHRICHTEN AG Bereits 1963 wünschte sich Staatskanzler und Verwaltungsratspräsident Die Freiburger Nachrichten sind ein Erfolgsmodell: Vor 150 René Binz eine «bessere Streuung des Aktionariates», das damals 58 Aktio- Jahren brauchte es Mut, um 1863 mit der Gründung des näre zählte. 1998 hat der Verwaltungsrat einer Erhöhung des Aktienkapitals Blattes «Sense» und im Herbst 1864 mit der Herausgabe um 50 Prozent und der Umwandlung der Namenaktien mit einem Nennwert der ersten Nummer der «Freiburger von 500 Franken in 1500 Namenaktien mit einem Nennwert von 100 Fran- Zeitung» den entscheidenden ken zugestimmt. Die Öffnung des Aktionariates war ein voller Erfolg, und Presse-Meilenstein zu legen. heute zählt die Freiburger Nachrichten AG über 300 Aktionärinnen und Aktio- Die ersten Jahrzehnte des näre. Diese breit abgestützte Verankerung unseres Unternehmens in weiten Zeitungsunternehmens wa- Kreisen der Bevölkerung ist auch ein wichtiger Garant für die Erhaltung und ren sehr turbulent, geprägt Weiterführung der Eigenständigkeit. von Geldsorgen und vielen Wechseln der Eigentumsrechte Im Jahre 2010 wurden uns die beiden Lokalzeitungen Murtenbieter und an der Zeitung. Der Wille für den Anzeiger von Kerzers von der Tamedia AG zur Übernahme angeboten. Nach Erhalt und die Herausgabe einer Zei- einer umfassenden Analyse entschloss sich der Verwaltungsrat, diese bei- tung konnte sich aber immer wieder den Titel zu erwerben. Ein Entscheid, der sich für unser Unternehmen in allen durchsetzen, und wir dürfen heute Belangen sehr positiv auswirkt, sei es gesellschaftspolitisch, finanziell oder mit Stolz und Genugtuung feststellen, auch regionalpolitisch. dass dieser Wille zum Erhalt einer Die FN sind eigenständig, aber gleichzeitig sind sie ohne die starke Integra- eigenständigen Tageszeitung für tion in das Gebilde der zweisprachigen Region Fribourg-Freiburg nicht denk- Deutschfreiburg bei den Aktionären, der Poli- bar. Die Zusammenarbeit mit den Medien im französischsprachigen Fribourg tik und der Gesellschaft ungebrochener ist denn je. ist sowohl im publizistischen als auch im unternehmerischen Bereich inten- siv. Fribourg als Brücke zur Westschweiz und Freiburg als Brücke zur Im Jahr 1989 unterstrich Chefredaktor Dr. Erich Deutschschweiz, das ist ein echter Standortvorteil, den es zu nutzen gilt. Als Camenzind in der Jubiläumsausgabe «125 Jahre Zeitungsunternehmen wollen wir den Zusammenhalt der beiden Sprachen FN» das Bekenntnis zu Öffnung und Pluralismus. An und Kulturen aktiv unterstützen! Dass die FN ab 2015 in Bern gedruckt wer- diesen Grundsätzen wurde im darauffolgenden den, ist hier sicher von sekundärer Bedeutung. Vierteljahrhundert zielstrebig weitergearbeitet. Als Volkszeitung und Sprachrohr der Deutschfreibur- Die Freiburger Nachrichten AG ist heute organisatorisch, strukturell und fi- ger, einer Minderheit im zweisprachigen Kanton, nanziell sehr solide aufgestellt. Kompetente Führungsteams im Verlag und in fühlen sich die FN heute der Toleranz, der Öffnung der Redaktion und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden die Er- und den christlichen Grundwerten verpflichtet. Als folgsgeschichte der Freiburger Nachrichten weiterschreiben. Allen, die den umfassende Tageszeitung wollen wir einer objekti- Freiburger Nachrichten AG die Treue gehalten haben und auch künftig halten ven Berichterstattung und einer ausgewogenen werden – Aktionärinnen und Aktionären, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Meinungsbildung in allen Bereichen des öffent- Leserinnen und Lesern sowie Inserenten – danke ich im Namen des Verwal- lichen Lebens absolute Priorität einräumen. Alle Le- tungsrates herzlichst. Möge die Zukunft der FN von einem glücklichen Stern Bild Vincent Murith serinnen und Leser, unabhängig von Wohnort, so- begleitet werden! CHRISTOPH NUSSBAUMER, CHEFREDAKTOR GILBERT BÜHLER, DIREKTOR 1863–2013. Eine Zeitspanne, in der sich die Welt in biet wie Deutschfreiburg nach wie vor eine unabhän- Anlässlich runder Geburtstage richten wir Anzeiger von so mancherlei Hinsicht buchstäblich neu er- gige Tageszeitung gibt. So feiern wir heute den Ge- den Blick oft in die Vergangenheit; hat die Kerzers, errei- finden musste. Und anderthalb burtstag der Freiburger Nachrichten mit Anerken- Jubilarin ein hohes Alter erreicht, ist dies ge- chen die Freibur- Jahrhunderte, in denen eine Zei- nung und Respekt für all jene, die sich seit der radezu die Regel. Dieser Regel will ich mich ger Nachrichten, tung die Menschen in Gründerzeit für den Fortbestand unserer Zeitung ein- nicht entziehen, jedoch erlaube ich mir, die mit abonnierten Deutschfreiburg bewegte. gesetzt haben. Gegenwart zu beleuchten und einen Blick in und bezahlten Aus- Wenn wir heute das 150- Seit 150 Jahren investieren Zeitungsmacherinnen die Zukunft zu wagen. gaben notabene, im jährige Bestehen der Frei- und Zeitungsmacher Energie, Herz und Talent, um deutschsprachigen burger Nachrichten feiern, aus jeder neuen Ausgabe etwas Bewegendes zu Das erste gedruckte Nachrichtenblatt, die Kantonsteil 50 bis 80 dann ist das ein Grund zur machen. Um die Identität Deutschfreiburgs zu er- erste Zeitung im heutigen Sinne, war die Prozent der Freude. Denn es ist ange- spüren und zu prägen. Um das Verbindende zwi- Strassburger Relation. Ab dem Jahr 1605 Haushal- sichts der grossen Umwäl- schen den Sprachgruppen zu unterstreichen, ohne erschien sie einmal wöchentlich. Schon zungen in der Zeitungsbran- das Trennende ganz auszublenden. Alle bisherigen 1650 wurde in Leipzig die che alles andere als selbstver- Redaktionsteams haben auf ihre Weise und mit den erste Tageszeitung ständlich, dass es in einem ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln dazu beige- publiziert. Die al- vergleichsweise kleinen tragen, dass die Freiburger Nachrichten auch nach Einzugsge- 150 Jahren ihren Informationsauftrag immer noch wahrnehmen können. Das verpflichtet die heutige sowie die zukünftigen Generatio- nen, es ihren Vorgängern gleichzutun und mit Entschlossenheit an der Weiterent- wicklung der Freiburger Nachrichten zu arbeiten. Nur mit der Bereitschaft zum Wandel und mit der Fähigkeit, sich lau- fend den neuen Gegebenheiten anzu- Bild Charles Ellena passen, wird es möglich sein, die Lese- rinnen und Leser auch in Zukunft von te Tante – dies ist keineswegs despektier- tungen. Mit diesem Spitzenwert verfügen wir, der Notwendigkeit einer unabhängi- lich – von der Zürcher Falkenstrasse, die insbesondere auf dem lokalen und regionalen gen Deutschfreiburger Informations- NZZ, erblickte schon im Jahre 1780 das Werbemarkt über sehr gute Argumente. plattform zu überzeugen. Licht der Welt. So betrachtet, sind die Frei- Die zahlreichen Glückwünsche im burger Nachrichten im besten Alter. Unsere Trotz aller aktuellen und künftigen Widrig- ersten Bund dieser Sonderausgabe Vorgänger haben in guten wie in schlechten keiten blicken wir mit realistischem Optimis- bezeugen das Wohlwollen, das Zeiten sehr solide gearbeitet. Die heutige mus in die Zukunft. Wir sind davon über- unserer Zeitung auch nach 150 Jah- Generation in Redaktion und Verlag hat ein zeugt, dass sich die Menschen in unserem ren entgegengebracht wird. Im zweiten reiches Erbe angetreten. Dies verpflichtet Gebiet auch in Zukunft für das regionale Ge- Bund werfen wir einen Blick zurück in uns, nicht nur Sorge dazu zu tragen, son- schehen interessieren, dass sie wissen wol- die Geschichte der Freiburger Nachrichten, dern es zu mehren. len, was sich in ihrer Umgebung politisch, aber auch auf ein paar ausgesuchte Themen gesellschaftlich und sportlich ereignet. Dafür in der jüngeren Geschichte Deutschfrei- Die jüngere Vergangenheit und die Gegen- sind sie auf eine Instanz angewiesen, die die burgs. Aus dem Blickwinkel von Aussenste- wart sind von grossen strategischen Heraus- Informationen sucht und sammelt, sie ein- henden beleuchten wir im dritten Bund das forderungen geprägt. Unsere Branche leidet ordnet und gewichtet; nur so sind sie in der Hier und Jetzt unserer Zeitung und ihres Ein- unter einem massiven Rückgang der Werbe- Lage, als Wissende und Mündige am gesell- zugsgebietes. Und schliesslich porträtiert die einnahmen. Davon sind auch die Freiburger schaftlichen und politischen Leben teilzuneh- Redaktion im vierten Bund 150 Frauen und Nachrichten nicht verschont geblieben. In men. Die Anbieter von Konsumgütern und Männer, die alle auf ihre Weise einen Teil den vergangenen 25 Jahren haben wir rund Dienstleistungen wollen ihrerseits weiterhin der Zukunft Freiburgs verkörpern. Sie und 50 Prozent des Volumens verloren. Auch auf den Deutschfreiburger Markt bearbeiten. Wir alle anderen Leserinnen und Leser sind dem Nutzermarkt führen wir einen immer här- bieten ihnen dafür, analog und digital, die ef- unser Ansporn, auch weiterhin mit Elan teren, aber doch erfolgreichen Kampf. Leser- fektivste Plattform. Dies alles spricht, voraus- und Begeisterung ans Werk zu gehen und zahl und Auflage bleiben stabil, die Ertrags- gesetzt, dass wir an die über Generationen aus jeder neuen FN-Ausgabe etwas kraft hat gar zugenommen. Zusammen mit erbrachte Leistung anknüpfen, für künftige Bild Charles Ellena Bewegendes zu machen. ihren kleinen Schwestern, Murtenbieter und Erfolge. Wir sind dazu gewillt und bereit.
150 Jahre Freiburger Nachrichten Freitag, 31. Mai 2013 Freiburger Nachrichten Wir feiern Geburtstag! 3 Lokalzeitungen sind ein unverzichtbarer Teil der helvetischen Demokratie. Bild Keystone DORIS LEUTHARD BUNDESRÄTIN, CVP, VORSTEHERIN DES DEPARTEMENTS FÜR UMWELT, VERKEHR, ENERGIE UND KOMMUNIKATION Einmalig und symbolträchtig für unser Land – der Kanton Freiburg/Fribourg; ation lokaler Unternehmen und damit die Garantie für Arbeit in der Region. Dank ebenso wie die Freiburger Medienlandschaft, die mit einer französischen und der Zusammenarbeit mit der Berner Zeitung – auch das eine erfolgreiche Grenz- einer deutschsprachigen Zeitung die Bürgerinnen und Bürger informiert. An einer überschreitung – erfahren Interessierte auch das Neuste aus dem Rest der Scharnierstelle zwischen Sprachregionen, zwischen Deutschschweiz und West- Schweiz, über Asien oder Afrika. schweiz, haben der Kanton und die Menschen – und damit selbstverständlich auch die Leserinnen und Leser der Freiburger Nachrichten – Grenzen nie als Die Berichterstattung aus der lokalen Perspektive schafft Leserbindung und Ausgrenzung, den Röstigraben nie als trennenden Graben betrachtet. Hier wer- Identifikation. Das «Supplement» aus Bundes-Bern, aus den Wirtschaftszentren den Grenzen vielmehr zur Bereicherung, weil man Brücken baut, um Unterschie- oder aus der weiten Welt schafft informierte und damit engagierte Bürgerinnen de zu überwinden. und Bürger. Zeitungen haben deshalb eine besondere staatspolitische Verant- wortung. Die Pressefreiheit ist Recht und Verpflichtung zugleich. Denn nur kor- Seit 150 Jahren agieren die FN als Brückenbauer zwischen Politik und Bür- rekt und umfassend informierte Bürger können aktiv am Staatsgeschehen teil- ger, Wirtschaft und Kundschaft – aber auch zwischen der Region, dem Kanton, nehmen und diesen Staat mitgestalten. Deshalb sind Lokalzeitungen ein unver- der Schweiz und der Welt. Die Lokalzeitung – als solche betrachten sich die FN zichtbarer Teil der helvetischen Demokratie. Das ist der staatspolitische Mehr- mit Stolz – macht die Welt erst komplett. Zwar werden die dicken Schlagzeilen wert einer unaufgeregten, unabhängigen, korrekten, sachlichen, fundierten aus den Ereignissen, Krisen oder Skandalen der Welt konstruiert. Das Leben in Zeitungsarbeit. der Region aber interessiert die Menschen weitaus mehr. Die Region schafft Identität und die Regionalzeitung verbindet. Sie orientiert über das, was die Men- Ich wünsche den Freiburger Nachrichten zum 150. Geburtstag Glück, jour- schen wirklich hautnah berührt: die Entscheide der örtlichen Behörden, die Bau- nalistische Hartnäckigkeit, verlegerisches Durchhaltevermögen und wirtschaft- stelle im Dorf, das Vereinsgeschehen, die Sportresultate, die wirtschaftliche Situ- liche Kontinuität.
1780 Erste Ausgabe der «Zürcher Zeitung» 1789 Ausbruch der Französischen Revolution 1798 Untergang der Alten Eidgenossenschaft 1815 Schlacht von Waterloo 1848 Bundesverfassung 1863 Erste Ausgabe der «Freiburger Nachrichten» unter dem Titel «Die Sense» 1865 Ende des Amerikanischen Bürgerkriegs 1880 Durchstich des Gotthardtunnels 1914 Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1917 Russische Revolution 1939 Ausbruch des Zweiten Weltkriegs 1945 Gründung der Uno 1958 Gründung der EWG 1969 Erster Mensch auf dem Mond 1971 Einführung des Frauenstimmrechts auf Bundesebene 1989 Maueröffnung in Berlin 2002 Uno-Beitritt der Schweiz 2013 150 Jahre «Freiburger Nachrichten» Herzliche Gratulation zum Jubiläum! Qualität ist ein zeitloser Wert, dem wir selbst seit Jahrhunderten verpflichtet sind. Deshalb freuen wir uns ganz besonders über das stolze Jubiläum der «Freiburger Nachrichten» und senden die besten Glückwünsche von Zürich nach Freiburg. Jetzt 4 Wochen kostenlos die «Neue Zürcher Zeitung» digital testen unter www.nzz.ch/digital36.
150 Jahre Freiburger Nachrichten Freitag, 31. Mai 2013 Freiburger Nachrichten Wir feiern Geburtstag! 5 ANNE-CLAUDE DEMIERRE, STAATSRATSPRÄSIDENTIN, SP So richtig kenne ich die Freiburger Nachrichten schiedenen Regionen kennenzulernen, indem eigentlich erst, seit ich in den Grossen Rat ge- ich beispielsweise etwas über ihren Alltag oder wählt wurde, auch wenn meine Sensler Gross- ihre Freizeit erfahre. Originell und unterhaltsam eltern sie vor vielen Jahren täglich gelesen ha- fand ich unter anderem das Projekt «Zisch» ben. So kam es, dass ich 1996 – als ich mich (Zeitung in der Schule) 2011 – eine tolle Idee, nach und nach mit der Sprache Dürrenmatts um Kinder für die Aktualität zu begeistern! anfreundete oder mich noch darin versuchte, diejenige von Mani Matter zu verstehen – eine Kurz: Durch ihre ab- andere Facette unseres Kantons entdeckte. wechslungsreiche Be- richterstattung helfen mir Als Ausdruck der Zweisprachigkeit unseres die Freiburger Nachrich- Kantons sind die Freiburger Nachrichten ein ten nicht nur, mir als fester Bestandteil unseres Kulturgutes. Der Freiburger Bürgerin eine tägliche Blick in die Freiburger Nachrichten persönliche Meinung zu und andere Freiburger Zeitungen wie die «Li- bilden, sondern sie stärken berté» oder die «Gruyère» ist für mich aber auch mein Zugehörigkeitsgefühl nicht bloss ein morgendliches Ritual. Es be- zum Kanton und zu den Menschen, deutet für mich auch, die Menschen der ver- die hier wohnen. Bilder Charles Ellena BEAT VONLANTHEN, STAATSRAT, CVP Als Sensler habe ich eine ganz besondere Beziehung zu den Freiburger Nachrich- ten. Schon als Kind war die «Fryburgera» für mich ein wichtiges Fenster zur Aussenwelt. Auch heute noch sind die FN für mich ein privilegiertes Informations- und teilweise auch Meinungsbildungs- instrument, auf das ich nicht verzichten möchte. Als politischer Akteur bin ich da- rauf angewiesen, dass die FN Informatio- nen des Staatsrats konstruktiv-kritisch an ERWIN JUTZET, STAATSRAT, SP eine breite Öffentlichkeit übermitteln. Die Redaktion erfüllt ihre anspruchsvolle Seit meiner Kindheit waren die Arbeit im Grossen und Ganzen mit Bra- Freiburger Nachrichten ganz ein- vour. Die FN müssen objektiv berichten fach «unsere» Zeitung. Wir sagten: und orientieren. Sie kommen aber nicht «Die Zeitung ist da», ohne zu präzisie- umhin, als eine Art «Wachhund» den politi- ren, welche wir meinten, denn man schen Amtsträgern zwischendurch auch in hatte ja nur die «Früburgera». Das war die Waden zu beissen, wenn sie vom rech- unsere Informationsquelle für die Re- ten Weg abkommen. gion, den Kanton und die Schweiz. 150 Jahre! Ich gratuliere zu dieser Nach- haltigkeit! Die FN haben die Ent- Noch heute sind die FN die erste Zei- wicklung Freiburgs und nament- tung, die ich frühmorgens aufschlage für lich Deutschfreiburgs über lange alles, was regionale und kantonale Jahre begleitet, aber auch mit- Neuigkeiten – auch aus dem Sport – an- geprägt. Sie haben mitverfolgt, geht. Mit dieser Zeitung verbindet mich wie sich die eher rückständi- also ein sehr starkes Band, eine echte ge Region zu einem dynami- Verbundenheit. Doch es ist eine fordern- schen, wettbewerbsfähigen de Verbundenheit. und attraktiven Kanton gewandelt hat. Ich mag die FN, weil sie für den Das Weiterbestehen deutschsprachigen Kantonsteil, beson- der FN ist für den ders für den Sensebezirk, von grosser Be- Kanton Freiburg deutung sind. Die FN pflegen unsere re- ein zentrales An- gionale Identität und tragen dazu bei, liegen. Diese dass wir nicht eine Randregion von Bern Aufgabe kann sind, die im Regionalteil der Tageszeitun- aber nur dann gen aus der Bundeshauptstadt verloren gelingen, wenn geht. die Zeitung auf gesunden finanziel- Doch gerade weil ich die FN mag, wün- len Füssen steht. Der sche ich mir oft, sie würden eine offenere, Verwaltungsrat hat betreffend fortschrittlichere, weniger konservative Druck einen mutigen Schritt ge- Haltung vertreten. Ich wünschte, dass sie wagt. Die Sicherstellung der sich mehr vom Einfluss der traditionellen Eigenständigkeit der Zeitung Mächte befreien, dass sie der Vielfalt an stellt die weitere zentrale He- Meinungen und Sensibilitäten, die rausforderung dar, der sich die Deutschfreiburg heute prägen, auf ihren Leitung des Unternehmens mit Seiten mehr Platz einräumen würden. So einem visionären Ansatz anneh- könnten sie ihre Position stärken, um der men wird. Ich wünsche den FN Zukunft entgegenzutreten. auch in Zukunft viel Erfolg!
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150 Jahre Freiburger Nachrichten Freitag, 31. Mai 2013 Freiburger Nachrichten Wir feiern Geburtstag! 7 CARL-ALEX RIDORÉ, HUBERT SCHALLER, SCHRIFTSTELLER OLIVIER ANDREY, MEHRFACHER OBERAMTMANN SAANEBEZIRK, SP BADMINTON-SCHWEIZERMEISTER Als Student, also vor über 30 Jahren, habe ich mich in einem Leserbrief an die FN über die Berichterstattung des damali- gen Chefredaktors beschwert. Dieser hatte einen prominen- ten Parteikollegen reinzuwaschen versucht, der wegen illega- ler Machenschaften in die Fänge der Justiz geraten war. Die Partei, die der Chefredaktor auch im Grossen Rat vertrat, hat- te damals die absolute Mehrheit und also das absolute Sa- gen, was eindeutig auf den Stil der Zeitung ab- färbte. Auf die Veröffentlichung meines Le- serbriefes wartete ich vergeblich. Dafür wusste ich jetzt, wieso Revolutionäre im- mer zuerst Zeitungsredaktionen und Fernsehstationen stürmen, wenn sie «Ce journal cimente une communauté»: J’ai die Diktatur der herrschenden Mei- lu avec attention les témoignages de lec- nung beseitigen wollen (was leider teurs des Freiburger Nachrichten à propos oft nur zur Diktatur einer neuen de leur journal favori. Leur attachement sau- herrschenden Meinung führt). te aux yeux. Les lecteurs s’identifient à LEUR journal: ils savent qu’il cimente la Liebe FN, das war vor 30 Die FN sind für mich wie ein Film, der jeden communauté germanophone de Fribourg. Jahren. Heute bezahlst du Tag die verschiedenen Szenen der Region, A l’heure où la presse est soumise à de mich dafür, dass ich mich als der Schweiz und der Welt darstellt. Ein Film, fortes pressions et à de nombreuses res- Kolumnist dreimal jährlich un- der seit 150 Jahren ununterbrochen läuft. tructurations, je ne peux qu’être favorable- zensiert über ein Thema der eige- So etwas hat Hollywood noch nicht zustan- ment impressionné de la pérennité du titre: nen Wahl ärgern darf. Dafür bin ich dir de gebracht und wird es wohl auch nie tun! 150 ans, ça compte! dankbar, auch wenn mich so viel FN-Taug- Wir alle sind dabei die Schauspieler, die die- A titre personnel, j’ai toujours été frappé lichkeit vielleicht eher erschrecken sollte. sen Film gestalten. Es ist ein Glück, dass par la rigueur des journalistes qui suivent les Gewiss, zwischen uns ist es auch nach 30 auch Randsportarten wie Badminton und affaires fribourgeoises: ils rendent compte Jahren nicht zu einer Liebe auf den zweiten kleinere kulturelle Anlässe Platz im Dreh- avec grande objectivité des événements qui Blick gekommen. Dafür sind wir zu verschie- buch finden und dass diese Teil des Films se déroulent dans ce canton. den. Aber ich gebe zu, dass ich dich vermis- sind und ihn prägen und mitgestalten dür- Il est presque banal de dire que la presse se, wenn du einmal nicht im Briefkasten fen. Dafür verleihe ich den Freiburger Nach- joue un rôle central dans nos démocraties, liegst. Irgendetwas fehlt mir dann an diesem richten den Oscar für den besten Film der mais je crois que, au moment de cet anni- Tag. Gestern oder morgen würde ich es un- letzten 150 Jahre. Ich wünsche mir, dass versaire, il faut le rappeler. La liberté de la pathetisch als eine Sache der Gewohnheit be- der Film der Freiburger Nachrichten noch presse est un bien précieux que les dirige- zeichnen. Heute, nun ja, heute will ich es dir lange zu sehen ist, ob auf Papier gedruckt ants des Freiburger Nachrichten ont tou- zuliebe aus feierlichem Anlass ein kleines Stück oder über Internet, dass er von einem gros- jours défendu avec beaucoup de conviction. Heimat nennen. Bild Charles Ellena sen Publikum besucht wird und dass er den Spagat schafft zwischen den grossen, welt- bewegenden und den kleineren aber per- sönlicheren Szenen. JOSEF VONLANTHEN, PRÄSIDENT DES DEUTSCHFREIBURGER CÄCILIENVERBANDES JOSEPH DEISS, Die Freiburger Nachrichten, so etwas wie der an Bedeutung verloren. Speziell, wenn es um hat es nicht mehr so eilig, trotzdem kann ich ALT BUNDESRAT, CVP «Santikloustùùrm», ein Stück Freiburger Identität, Anliegen und Angelegenheiten der Deutsch zum Frühstück die Freiburger Nachrichten le- «o eppis waas üüs äbe uus macht», frei nach sprechenden Minderheit in unserem Kanton sen. Selbst in der Südsee war das möglich. dem Senslerlied von Frank Brügger. geht. Sie ist und soll für uns ein kompetentes Super! War unsere Tageszeitung früher praktisch die Sprachrohr bleiben. Ich wünsche mir, dass die Freiburger Nach- einzige Informationsquelle unserer Deutsch Besondere Freude bereitet mir die Möglich- richten noch lange eine eigenständige Zeitung sprechenden Bevölkerung und darum wichtig, keit, und ich nutze sie jeden Tag, die aktuelle der Deutschfreiburger bleiben können. hat sie trotz vielfältiger moderner Medien nichts Ausgabe per Internet herunterzuladen. Die Post Herzlichen Dank der jung-alten Dame. «Die FN bedeuten für mich «Wenn ich die FN lese, eine breit gefächerte, erklärende und dann ausführlich.» relevante Informationsquelle für und Niklaus Talman, Schauspieler über die deutschsprachigen Teile des «Quand je lis les FN, Kantons. Ich hoffe, dass die FN ihre je constate que les thèmes, notamment Unabhängigkeit noch lange de société, ne sont pas toujours traités behalten.» Philippe Huwiler, Chefredaktor RadioFr de la même manière que dans la version romande. On ressent très clairement les Die Gründung der Freiburger Nachrichten différences de sensibilités culturelle et geht zurück bis in die Zeit der zweiten in- linguistique entre les deux côtés de la dustriellen Revolution, jene des Explosions- motors, der Elektrizität und des Telefons. Sarine. Je trouve cet aspect très inté- Heute bekommt unsere Lokalzeitung die ressant et constructif pour la vie du can- Herausforderungen der dritten, der digitalen ton. Les Freiburger Nachrichten permet- Revolution zu spüren. Die Informationsex- tent ainsi un lien direct avec les parties plosion und die damit verbundenen sozialen «Die FN brauche ich, alémaniques et francophones de ce Umwälzungen mit den neuen Kommunika- weil ohne diese Zeitung der Kanton canton.» tionsmethoden berühren die Presse in ihrer Freiburg nicht Freiburg wäre.» Albert Bachmann, Präsident Freiburger Gemeindeverband weiteren Entwicklung oder gar Existenz. Meine ersten Erinnerungen an die Frei- Claude Ducarroz, Dompropst burger Nachrichten gehen zurück in meine Jugendzeit, als meine Mutter an der Lau- «Die FN bedeuten für mich sannengasse sich jedes Mal freute, wenn eine unumgängliche Grundlage für sie unter dem Kürzel «-z.-z.» (Lorenz «Wenn ich an die FN denke, die Identität von Deutschfreiburg.» Schmutz, Briefträger und während 65 Jah- dann kommt mir meine Jugendzeit in Marius Zosso, alt Oberamtmann ren Korrespondent der FN) das Neueste den Sinn. Ich bin mit den FN aufge- über ihre Heimat Überstorf erfahren konnte. wachsen. Auch später waren die FN Das wurde damals zwar nicht «online» erle- digt, aber es hatte eine tief verwurzelte neben der ‹La Liberté› diejenige Zei- menschliche Dimension. Diese regionale «An den FN gefällt mir, tung, mit welcher ich am meisten zu- Verankerung, diese Nähe zu den Leserin- dass sie einen lokalen Fokus haben sammengearbeitet habe.» nen und Lesern macht die FN stark. Das und das kulturelle und sportliche David Aebischer, Eishockey-Goalie muss auch in Zukunft in einer globalisierten Leben des Kantons unterstützen und «Wenn ich an die FN denke, Welt das Erfolgsrezept für die FN bleiben: dokumentieren.» habe ich Erinnerungen an die das zu bringen, wovon sich die Leserschaft Thomas Vaucher, Autor und Schriftsteller Kindheit, als die ausgelesene Zeitung betroffen fühlt und mit dem sie sich identifi- als Toilettenpapier auf dem ‹Hüüsli› zieren kann. noch gebraucht wurde.» Es würde nichts nützen, heute, am Jubilä- umstag, die Lokal- und Regionalpresse zu Mark Kessler, Regisseur loben und gleichzeitig vor den Herausforde- rungen des technologischen Wandels die Augen zu verschliessen. Deshalb müssen «Die FN brauche ich, weil ich viele «An den FN gefällt mir, sich die FN auch in Zukunft immer wieder Informationen über den Kanton dass sie heute gegenüber früher den neuen Gegebenheiten anpassen. Wich- Freiburg erfahren kann und auf dem unabhängiger und mehrheitlich sehr tig ist, dabei nicht seine Kernkompetenz, Laufenden sein möchte.» sachlich informieren.» nämlich lokale, regionale – und auch natio- Andrea Thürler, Skirennfahrerin Moritz Boschung, Alphirt nale – Identitätsstiftung, aufzugeben.
Manche Dinge werden nicht älter, nur besser. 150 Jahre Freiburger Nachrichten – wir gratulieren! Generalagentur Düdingen Aldo Del Monico Duensstrasse 1 3186 Düdingen Telefon 026 492 93 93 Telefax 026 492 93 94 duedingen@mobi.ch www.mobiduedingen.ch 130503M02GA Zum 150-Jahr-Jubiläum der Freiburger Nachrichten gratulieren herzlich Die Partner für Unternehmens- und Medienberatung. Gerbestrasse 2 I 3072 Ostermundigen I Tel. 031 938 42 42 I www.karlen-consulting.ch I www.interpublicum.ch Raiffeisenbanken Deutschfreiburger Liebe Grüsse von den Jahre! weitere 150 erfolgreiche Zusammenarbeit und auf Besten Dank für die gute Nachrichten Liebe Freiburger 150 An die Deutschfreiburg, 31.05.2013 Freiburger Nachrichten Bahnhofplatz 5 1701 Freiburg Schweiz Deutschfreiburger Raiffeisenbanken
150 Jahre Freiburger Nachrichten Freitag, 31. Mai 2013 Freiburger Nachrichten Wir feiern Geburtstag! 9 URS SCHWALLER, STÄNDERAT, CVP CHRISTINE BULLIARD, WINFRIED BÄCHLER, PFARRER NATIONALRÄTIN, CVP 150 Jahre aus der Region – für Deutschfreiburg Die FN bedeuten für mich farbige Nähe: vom Nekrolog bis Gottéron. Es ist gewiss «Es ist für die Online-Ausgabe/für die Abendausga- nicht leicht, eine Lokalzeitung zu machen, be – rufen Sie rasch zurück» – «Wir brauchen einen die es allen recht macht. Manchmal rege ich Satz – wir haben 20 Sekunden». Informationen wer- mich zünftig auf über irgendeinen Titel in den im Sekundentakt getwittert, die am meisten ange- den FN. Aber von Hubert Reidy lese ich so- wählte Online-Meldung bestimmt die Titelgeschichten gar die Kritik, ohne dass ich im Konzert war. des nächsten Tages. Wenn es früher nichts Älteres gab Es freut mich, dass am Mittwoch oder Frei- als die Zeitung von gestern, so gibt es tag der «Soziale Weg» erscheint – und dass heute nichts Älteres als den auch aus den Kirchen nicht nur das Negati- Klick vom Mor- ve berichtet wird. Und schliesslich bin ich als gen. Und doch Alleinstehender erst noch privilegiert: Ich habe ich kann schon zum Morgenessen in Ruhe die noch nie FN lesen. Dafür liegt sie ja auch schon ganz so vie- früh im Briefkasten – auch wenn sie in weiter le Leute Ferne gedruckt wird beziehungsweise ge- sich in- druckt werden muss … formie- rend le- sen gese- hen. Mitten in VERENA VILLIGER, DIREKTORIN dieser unruhi- DES MUSEUMS FÜR KUNST gen Landschaft UND GESCHICHTE FREIBURG unserer Informationsgesellschaft feiern die Freiburger Nachrichten 150 Jahre. Der Leser dankt. Die Chancen sind in- takt für eine Zeitung aus der Region für die Region. Nah an den Leuten. Poli- tisch unabhängig. Ohne vorgefasste Meinung, aber mit klarer Positionie- rung, gerade was die Anliegen und das Leben Deutschfreiburgs an- geht. Wir müssen uns dafür einset- zen, andere werden es nicht tun. So wie die FN Deutschfreiburg Ein Forum der freien Meinungsbildung: In brauchen, so braucht Deutsch- einem mehrsprachigen Land ist die Vielfalt freiburg eine Zeitung, welche die der Presse besonders wichtig. Vor allem für Region kennt, in den Gemeinden die deutschsprachige Minderheit der Frei- verankert ist, die professionell burgerinnen und Freiburger sind die Freibur- arbeitet und vertrauenswürdige ger Nachrichten aus unserer Region ein be- Informationen über die Kurzmel- deutendes Instrument der Identifikation und dung hinaus aufbereitet. Der der freien Meinungsbildung. In der heutigen Kanton seinerseits braucht eine Lo- Zeit steht die Presse aber unter grossem kalzeitung, welche sich auch als Druck. Zusätzlich will der Bundesrat jetzt Bindeglied und Informationsplatt- noch seine Unterstützung der Printmedien form des anderen Teils unseres aufgeben. Im Nationalrat setzte ich mich ak- zweisprachigen Kantons «mit Weit- tiv für die Presseförderung ein, damit wir winkelobjektiv» versteht. auch in Zukunft auf unsere Regionalzeitun- In diesem Sinne – Happy Birthday! Bild Charles Ellena gen zählen können. Am liebsten lese ich in den Freiburger Nach- richten die Artikel von Carole Schneuwly. Manchmal ist es aus Eigennutz – dann näm- lich, wenn es sich um einen Bericht zu einer unserer Ausstellungen oder zu anderen Pro- jekten des Museums für Kunst und Ge- JEAN-LUC MOSSIER, DIREKTOR DER schichte handelt. Doch auch wenn es nicht WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG um unser Haus geht, bewundere ich immer DES KANTONS FREIBURG von neuem, wie kompetent cs über ganz unterschiedliche Gebiete schreiben kann. Herzlichen Glückwunsch zum 150-Jahr-Jubi- Mit sicherem Gespür weckt sie das Interes- läum! Die Freiburger Nachrichten, oder kurz se der Leser. Stets sind ihre Beiträge sorg- «Les FN», wie wir Romands sie nennen, sind fältig recherchiert, geschmeidig und aus- ein wesentlicher Teil der kantonalen Medien- drucksvoll geschrieben, freundlich zuge- landschaft. Die FN sind für uns ein zuverlässi- wandt und von feinem Humor durchwoben. ger Partner und seit letztem Jahr sogar Me- dienpartner des Innovationspreises des Kan- tons Freiburg. Danke, dass Sie sich für die Themen der Wirtschaftsförderung interessie- ren und diese an die Leserschaft Deutschfrei- WERNER AUGSBURGER, burgs weitertragen. Bitte bleiben Sie trotz GESCHÄFTSFÜHRER SWISS VOLLEY Ihres stattlichen Alters jung und bewahren Sie auch in Zukunft die nötige Unabhängigkeit und den kritischen Geist, den man sich auch von einer regionalen Tageszeitung wün- schen darf. «Wenn ich die FN lese, «Die FN bedeuten für mich als Bauern- dann weiss ich, dass Dienstag, nicht präsident und Glânois die komplette Infor- Donnerstag ist.» mationsquelle über Deutschfreiburg. Ich Martin Schick, Performancekünstler wünsche den FN eine erfolgreiche, leser- nahe Zukunft.» Fritz Glauser, Präsident des freiburgischen Bauernverbandes «Den FN wünsche ich zum Jubilä- um ein weiteres Jubiläum, viel Kraft und Ausdauer bei den Aufgaben und Dank den Freiburger Nachrichten bekommt Schwierigkeiten, welche noch auf die «Wenn ich die FN lese, lokales Geschehen einen Stellenwert, das Schweizer Druckindustrie zukommen dann lese ich allerhand.» ansonsten nur schwierig zu transportieren werden.» Trudi Lauper, Radiomoderatorin ist. Trotz der modernen, digitalen Welt hat eine gedruckte Zeitung ihre Berechtigung. Stefan Ledergerber, Direktor Gutenberg-Museum Ich als Leser schätze insbesondere die Berichterstattung über den regionalen Sport, informiere mich aber auch regelmäs- sig über das lokale Geschehen ausserhalb des Sports. Die Freiburger Nachrichten dür- «Wenn ich an die FN denke, fen oder müssen aber durchaus eine Frei- «An den FN gefällt mir ... denke ich an die Tatsache, dass burger Optik zu nationalen Themen einbrin- ... ihre Einfachheit und Handlichkeit.» der Kanton Freiburg bilingue ist.» gen und eine gewisse «lokalpatriotische» Urs Kolly, Olympiasieger und Käser Caspar Bijleveld, Direktor Papiliorama Haltung mitbringen.
150 Jahre Freiburger Nachrichten 10 Wir feiern Geburtstag! Freitag, 31. Mai 2013 Freiburger Nachrichten RENÉ JENNY, PRÄSIDENT URSULA SCHWALLER, SPORTLERIN «An den FN gefällt mir, DER FREIBURGER HANDELSKAMMER UND ARCHITEKTIN dass sie nach 150 Jahren noch den Mut und die Unabhängigkeit haben, 150 Jahre, was für ein schönes Alter! Was für ein sich auch gegen Widerstände für das eindrucksvolles Wiegenfest! Es sind die Freibur- zu entscheiden, was sie selbst für ger Nachrichten, die dieses Jahr dieses Jubiläum feiern. Bei solch einem stattlichen Alter angekom- richtig halten.» Michael Hug, Chefredaktor Berner Zeitung men, ist es normal, dass die alte Dame kurz inne- hält und auf ihre Geschichte zurückblickt. Es ist dies die Geschichte der beiden deutschsprachi- gen Bezirke des Kantons, deren Spezifizität und starker Charakter nicht mehr zu rühmen sind. Es ist auch die Geschichte aller deutschsprachigen Freiburger, von welchen sich einige manchmal mehr als Romands fühlen als die Romands selber. Es ist jedoch und nicht zuletzt auch die spannende Geschichte eines Presse- «Wenn ich die FN lese, organs, das es geschafft hat, den Zu- dann ist es draussen noch finster und sammenhalt einer zwischen dem franzö- kalt und die Nachbarn schlafen sischsprachigen Freiburg und dem deutschsprachigen Bern eingeklemm- noch.» Mario Rottaris, ehemaliger Gottéron-Spieler ten Region zu gestalten und zu festi- gen. Aber diese Grundlage ist auch diejenige der Zukunft der FN. Zumin- dest sollte sie es sein, denn in Wirklich- keit fragen wir uns, wie die nächsten 150 Jahre der einzigen deutschspra- chigen Tageszeitung des Kantons aussehen werden, wenn sie kämpfen muss, um ihre Freiburger Identität zu bewahren. Auch wenn die jüngste Entschei- Die erste Entscheidung des Tages nimmt «Die FN brauche ich, dung, die Produktion der Zeitung in mir jeweils die FN per Direktlink auf mei- die Bundeshauptstadt zu verlegen, nem Smartphone ab: Nämlich ob der re- um mit unserer deutschsprachigen wirtschaftlich gesehen vertretbar ist, gionale Wetterbericht mein geplantes Trai- Kundschaft zu kommunizieren und gefährdet diese – ob man das will ning zulässt. ihren Puls zu fühlen. Begeistert bin oder nicht – die Unabhängigkeit der Die gedruckte Ausgabe vom Pöstler wird ich vom Projekt ‹Zeitung in der Schu- regionalen und lokalen Freiburger dann im Verlauf des Nachmittags herzhaft le›, das Schülern erlaubt, in die Rolle Presse, welche bis anhin durch die FN zerpflückt. Während des Lesens reisse ich von zukünftigen Journalisten zu bestens symbolisiert wurde. Wenn es nämlich die wichtigsten Artikel aus der Zei- schlüpfen.» unser Kanton bis heute geschafft hat, tung und lege sie meinem Partner Marcel Dominique Gachoud, Generaldirektor Groupe E eine eigenständige, zweisprachige Iden- aufs Sofa. Er liest dann sozusagen die zen- tität zu bewahren, dann hat er dies auch sierten Freiburger Nachrichten. Diese per- der Existenz einer regionalen, zweispra- sonalisierte Ausgabe ist meist noch regiona- chigen und willensstarken Presse zu ver- ler und vielleicht etwas sportlastiger als das danken. In Bern gedruckt zu werden, Original. Dasselbe tut er mit seiner Hauszei- wird sicherlich die wirtschaftlichen Be- tung, welche dann oft fast nur aus Berichten dingungen der FN verbessern. Aber zu Architektur, Energieeffizienz und sehr viel welche Konsequenzen wird dieser Sport besteht. Entscheid auf die soziale Kohäsion in Vermutlich interessieren wir uns mehr für unserem Kanton haben? die Beiträge der jeweils hauseigenen Re- «Den FN wünsche ich zum Jubilä- Ich gratuliere herzlichst zum Ge- daktoren als für Artikel der Presseagentu- um eine grosse Brille mit Weitsicht für burtstag und wünsche trotz allem ren, unsere Artikel überschneiden sich näm- Bild Vincent Murith alles Gute für die Zukunft! das, was dem heutigen Leser wichtig lich praktisch nie. ist – und dass sie den kirchlichen Teil beibehält und nicht vergisst, dass es nicht nur Kritik gibt, sondern auch viel Positives, das in der heutigen Zeit ge- JEAN-FRANÇOIS STEIERT, RAOUL PHILIPONA, tan wird.» NATIONALRAT, SP PRÄSIDENT UND DELEGIERTER DES Jean-Marie Juriens, Pfarrer von Gurmels VERWALTUNGSRATES SCHUMACHER AG Liebe Freiburger Nachrichten Herzliche Gratulation zu deinem 150-jährigen Be- stehen. Herzlichen Dank für deine unschätzbare und unverzichtbare Arbeit. Das Scheinwerferlicht die- ses Jubelanlasses soll deine Bedeutung und die- jenige der Arbeit, welche du für die hiesige Ge- «Die FN brauche ich, sellschaft in all ihren Dimensionen erfüllst, gebüh- rend zur Geltung bringen. Du trägst durch deine weil sie für mich eine direkte Berichterstattung, deine Nachrichten und deine Verbindung mit den Deutsch- Kommentare zur Identitätsstiftung innerhalb einer sprachigen unseres Kantons sind.» Sprachregion im zweisprachigen Kanton Frei- Valérie Piller Carrard, Nationalrätin burg bei. Gleichzeitig bist du ein wichtiges Sprachrohr eben dieser Bevölkerung über die Region hinaus. In einer Zeit, da die traditionelle Printkommunika- tion durch die Konkurrenz der Medien, aber auch publizistisch, auf dem Werbemarkt sowie produk- tionsökonomisch unter vielfältigen Druck gerät, ist diese Aufgabe so herausfordernd wie noch nie. Umso mehr ist die klare Positionierung des Unternehmens, seiner Ziele und Aufgaben unab- dingbar, um im Medienwettbewerb dank hoher Sinnerfüllung dauerhaft zu bestehen. Dabei wün- «An den FN gefällt mir, sche ich mir einerseits eine Zeitung, welche aus dass sie immer wieder interessante der Region hinaus aktuell berichtet, besonders Berichte über das Naturhistorische Die Freiburger Nachrichten als eine der auf- aber wider die Oberflächlichkeit recherchiert, um Museum Freiburg veröffentlichen.» lagekleinsten Tageszeitungen der Schweiz Wissen und Verständnis über die Regionalthe- André Fasel, Direktor des Naturhistorischen Museums können auf ihre ersten 150 Jahre stolz sein. men und die Befindlichkeit der Bevölkerung hi- Sie haben die öffentliche Debatte im Kanton nauszutragen. Andererseits wünsche ich mir ge- und damit auch unsere Demokratie ent- zielte und fundierte Berichterstattung über The- scheidend mitgeprägt – in der jüngeren Ver- men aus anderen Regionen oder mit nationaler gangenheit auch im Bemühen, die politi- Ausstrahlung und die Bewertung ihrer Bedeu- sche Vielfalt im deutschsprachigen Kan- tung für Deutschfreiburg. tonsteil zu berücksichtigen. Damit fördern die Freiburger Nachrichten über Die Freiburger Nachrichten haben nicht die Wissensvermittlung das gegenseitige Ver- nur eine Vergangenheit, sondern auch eine ständnis in einem zweisprachigen Kanton an der Zukunft, wenn sie sich noch vermehrt auf Schnittstelle zweier europäischer Kulturräume ihre Region und die Menschen besinnen, die und regen seine Bewohner täglich zum Nachden- hier leben oder Deutschfreiburg verbunden ken an, wie sinnvoll und aussergewöhnlich wert- sind – und auf unsere ureigene Kultur im voll der Kanton Freiburg mit seinen zwei Sprach- «Wenn ich die FN lese, Grenzgebiet zwischen den Sprachregionen. regionen sein kann und wie stolz deren Bevölke- dann wünschte ich mir, sie hätte Nur dann kann die Kleinheit der Freiburger rung auf diese Rolle sein darf, wenn sie sie denn noch etwas mehr Ressourcen für die Nachrichten auch zu ihrer Stärke werden. auch dank hoher Informiertheit wahrnimmt. kritische Recherche.» Ich wünsche den FN dabei viel Erfolg. Danke, liebe Freiburger Nachrichten! Hugo Fasel, Präsident Caritas
150 Jahre Freiburger Nachrichten Freitag, 31. Mai 2013 Freiburger Nachrichten Wir feiern Geburtstag! 11 CHARLES MOREROD, MARTINA ZURKINDEN-BENEŠ, «Wenn ich die FN lese, BISCHOF VON LAUSANNE, GENF UND FREIBURG VIZEPRÄSIDENTIN DER dann ist es etwa 11.45 Uhr – früher EVANGELISCH-REFORMIERTEN KIRCHE fährt kein Briefträger nach Noflen in Ich bin überzeugt, dass die Rolle der Presse ausserordentlich DES KANTONS FREIBURG Bösingen – dabei trinke ich meinen wichtig ist. Ganz allgemein ist das menschliche Wesen daran circa siebten Kaffee und denke: ‹Es interessiert, zu wissen, was um es herum passiert. Und es wäre sehr traurig, wenn dem nicht so wäre. Die Bürger ist schön, zu Hause zu sein.›» Daniel Fontana, Bad-Bonn-Betreiber müssen informiert sein, um aufgrund ihrer Kenntnis- se und ihres Wissens ihre Verantwortung in der Gesellschaft wahrnehmen zu können. Der Christ ist insbesondere darum besorgt, he- rauszufinden, wie er seinem Nächsten helfen kann. Bei all dem spielt die Pres- se eine wesentliche Rolle. Die Exis- tenz von Zeitungen, die ganz spezi- fische Informationen über eine Re- gion liefern, ist massgeblich für das Leben dieser Region, wie man das im Fall der Freiburger Nach- «Die FN bedeuten für mich ... richten sehr gut erkennen kann. Ich Liebe FN, ... regionales Selbstbewusstsein.» bin froh, dass diese Zeitung auch In- Thomas Rieder, Chefredaktor Walliser Bote formationen über das Leben der Kir- Herzliche Gratulation zum 150-Jahr-Jubilä- che zulässt, um die Zusammenarbeit um! Für mich kommst du inhaltlich und lay- unter den Gläubigen und in der gan- outmässig recht jugendlich daher. Vor 28 zen Gesellschaft Deutschfreiburgs zu Jahren hast du mir geholfen, als Zugezoge- fördern. Seit etwa zwanzig Jahren spürt ne den vielfältigen Kanton Freiburg besser man ein Wiederaufleben des Interesses kennenzulernen. Dank dir fiel es mir viel an religiösen Fragen (in positiver und ne- leichter, aktiv am hiesigen Leben teilzuneh- gativer Hinsicht), was ich selber sehr gut men. Als Synodalrätin (Exekutive der refor- spüre. Gleichzeitig sind die Informationen mierten Kirche) schätze ich deine Offenheit über die katholische Kirche oftmals lü- der evangelisch-reformierten Kirche mit ckenhaft, manchmal auch einseitig, ab- ihren 16 Kirchgemeinden gegenüber sehr. gesehen von grossen Ereignissen wie Damit hast du aktiv dazu beigetragen, dass zum Beispiel der Wahl eines neuen sich die staatlich anerkannten Kirchen Papstes. Ich bin deshalb den Journa- untereinander besser austauschen und zu- listen immer sehr dankbar, die sich sammenarbeiten können. «An den FN gefällt mir, selber gut informieren, um an- Lass mich dir sagen, dass ich meistens dass sie für Deutschfreiburg nicht nur schliessend gut informieren zu über ZAK schmunzle, die geistreichen Gast- umfassend über das aktuelle können (und uns mit dieser In- kolumnen schätze, mich dank fundierten Geschehen in der Region berichten, formation helfen, uns zu ver- Berichten auch gerne mit komplexeren The- sondern auch die politischen Prozes- bessern). Und genau diese men über Religion, Kultur, Natur und Politik se begleiten und notfalls auch an- positive Haltung habe ich beschäftige und mich über den «Aufsteller» stossen.» bei den Freiburger mitfreue. Den Sport- und Fernsehteil blätte- Jean-François Rime, Nationalrat, SVP Nachrichten feststel- re ich nur durch, lese die Headlines und len können! schaue mir die farbigen Bilder an. Liebe FN: Bleibe weiterhin so vielfältig, ge- sund und offen und werde ja nicht zahnlos! JEAN-PIERRE SIGGEN, Bild Aldo Ellena DIREKTOR DES FREIBURGER ARBEITGEBERVERBANDES Die FN brauche ich, weil ich über das aktu- elle Geschehen in unserem Kanton Be- «Wenn ich die FN lese, scheid wissen muss. Die FN sind eine wich- dann schläft die Sonne meistens DANIEL LEHMANN, noch. Auf meinem Tablet-Computer OBERAMTMANN DES SEEBEZIRKS, FDP tige Informationsquelle, besonders für den deutschsprachigen Teil unseres Kantons. bin ich bereit, einen Artikel über die Liebe FN, Beides, Hochachtung und Applaus, ist aber Die Primärinformationen werden von den TPF zu entdecken. Mobilität ist ein auch mit hohen Erwartungen verbunden. Ich, und Journalisten durch eine erste Analyse er- Hauptthema für die Redaktion, die Mit 150 Jahren hast du ein beachtliches Alter er- mit mir viele Deutschfreiburger sowie viele andere, gänzt, wodurch ich die Wichtigkeit einer uns regelmässig Fragen stellt. Diese reicht. Zwar bist du 83 Jahre jünger als die Do- die etwas von den und über die Deutschfreiburger Nachricht schneller beurteilen kann. Die kulturelle Sensibilität wird auch von Freiburger Nachrichten sind ein kritischer yenne der heutigen Schweizer Zeitungsland- erfahren wollen, wir brauchen dich. Wir brauchen Beobachter des kantonalen Lebens. Sie lie- den Lesern geteilt. Viele TPF-Kunden schaft. Und du musst dich deshalb auch noch deine Informationen. Und wir sind darauf angewie- sind auch FN-Leser. Wir leben in der- längst nicht, wie sie, als «alte Tante» bezeichnen sen, dass wir dir vertrauen können; vertrauen, fern mir sowohl eine Synthese des Tages- dass du unsere Wirklichkeit getreu wiedergibst; geschehens als auch einen Einblick in die selben mobilen Gemeinschaft.» lassen. Und dennoch gebührt dir Respekt für die- ses Alter. Denn wer nicht aus Zürich oder einer vertrauen, dass das Bild, das du von dieser Re- Sorgen und Anliegen unserer Bürger. Dies Vincent Ducrot, Direktor der TPF der anderen Metropolen dieses Landes kommt, gion und ihren Leuten malst, kein Zerrbild ist. ist eine wertvolle Hilfe für meine Arbeit als der hat es schwer in der heutigen Medienland- Hier im Seebezirk hatten wir lange Zeit den Ein- Politiker und als Verantwortlicher einer schaft, wo Masse alles ist und die elektronischen druck, von dir vernachlässigt und nur am Rande Arbeitgeberorganisation. Medien den Zeitungen das Leben immer schwe- wahrgenommen zu werden. Das ist zum Glück rer machen. Dass du in diesem Umfeld nach wie Vergangenheit. Das freut uns. Du hast uns für vor, und dies seit nunmehr 150 Jahren, deine Un- dich eingenommen, und wir vertrauen dir. Und abhängigkeit behaupten kannst, das verdient wir wünschen dir und uns, dass das noch lange BENJAMIN PLÜSS, Hochachtung und einen grossen Applaus. so bleiben kann! EISHOCKEYSPIELER «An den FN gefällt mir URSULA SCHNEIDER SCHÜTTEL, die regionale Sportberichterstattung.» NATIONALRÄTIN, SP, Valerie Lehmann, Leichtathletin VIZE-STADTPRÄSIDENTIN, MURTEN Als Politikerin auf lokaler und nationaler Ebene, welche die Interessen der breiten Bevölkerung vertritt, will ich täglich erfahren, wo «der Schuh drückt». Natürlich ersetzt eine Zeitung nicht das direkte Gespräch. Aber um über Aktuelles in der Region informiert zu sein und um zu erfahren, was Freiburgerinnen und Freiburger bewegt – da- für lese ich die Freiburger Nachrichten. Eine aus- gewogene Berichterstattung über die verschiede- Happy Birthday für 150 Jahre Freiburger nen Regionen des Kantons ist eine Stärke der Nachrichten! Zeitung. Wichtig ist mir, dass dabei nationale oder Ich lese die Freiburger Nachrichten, damit allgemeine Themen nicht zu kurz kommen. Wie ich über das Geschehen in der Region so- stark betreffen sie den Kanton Freiburg? Wie ver- wie der Schweiz und der ganzen Welt infor- gleichen wir uns mit anderen Kantonen? Ist ein miert bin. Natürlich verfolge ich auch die Be- «An den FN gefällt mir, nationales Problem auch ein Thema bei uns? richterstattung über die Gottéronspiele. dass ich jeden Tag auf Deutsch gut Sehr gut gefällt mir die neu gestaltete Internet- Was ich schätze, ist, wie mich die Journalis- und ausgewogen informiert werde Ausgabe der FN mit den Neuigkeiten von mor- ten der Freiburger Nachrichten behandeln, gen, mit Blog und Nachrichtenticker. Der zwei- es ist nicht immer einfach und trotzdem über die wichtigsten Ereignisse im sprachige Kanton Freiburg braucht eine deutsch- wahren sie den Respekt. Kanton, in der Schweiz und im Aus- sprachige Tageszeitung, die Schritt halten kann. Ich wünsche den Freiburger Nachrichten land. Das ist für meine Aufgaben als Darum: Herzliche Gratulation zum Jubiläum – und weitere gute 150 Jahre und hoffe, dass sie Rektor unerlässlich.» weiter so in den nächsten hundertfünfzig Jahren! ihre Eigenständigkeit weiter behalten können. Guido Vergauwen, Rektor der Universität Freiburg
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150 Jahre Freiburger Nachrichten Freitag, 31. Mai 2013 Freiburger Nachrichten Wir feiern Geburtstag! 13 GUSTAV, MUSIKER, FREIBURG FRANZ BAERISWYL, PRÄSIDENT VON THEATER IN FREIBURG Ich sitze hier im Zug nach Zürich. Neben, auf, unter, über und hinter mir lie- nur der Deutschfreiburger in einem zweisprachigen Kanton?) nicht nur gen Pendlerzeitungen. «Endlich!» steht in grossen Lettern auf der Titelseite. eine Zeitung, sondern mein tägliches Ritual. Es gehört zu meinem Alltag, Darunter ein Bild von einem Vogel. Halb interessiert, was denn mit diesem dass ich den Tag mit den FN beginne. Es sind die Berichte über lokale Vogel passiert sein soll, blättere ich durch die Zeitung. Nach 20 Minuten bin Querelen oder Streitigkeiten, die mich immer wieder an die FN fesseln. Mir ich hinten beim Wetter angekommen. Morgen wechselhaft, bewölkt, ist egal, wenn sich zwei Politiker irgendwo in der Welt in die Haare gera- schön, ab und zu Regen möglich – das ist mal eine exakte Wettervorhersa- ten, oder welche europäischen Fussballmannschaften sich duelliert ha- ge. Vielleicht steht das Wetter im Zusammenhang mit dem Brutverhalten ben. Aber wenn sich ein Stadtammann sprachlich des Titelseitenvogels. Die Aufklärung des Vogel-«Endlich» finde ich je- verheddert oder ein Freiburger Politiker zur doch nicht, auch nicht beim erneuten Durchkämmen der handli- Rechten wechselt (welch chen Zeitung. Dafür finde ich ein weises Zitat von Tom Lüthi oben SKANDAL!), dann amü- über dem Horoskop: «Manchmal fahre ich zu schnell.» Aha. siert mich das. Wenn der Gopf, habe ich irgendwo was übersehen? Kurz und bün- Erfolg einer Eishockey- dig, knapp und kernig, mit genügend farbigen Bildern wur- mannschaft kulturverbin- de ich zwar über komplexe Themen informiert, wie über DJ dend wirkt, wenn Hinter- Antoines Lederinterieur seines silberfarbenen HB Coupés gründe zum Bau einer Was möchte ich in den Freiburger Nachrich- und dass sich Miley Cyrus von ihrem Freund Liam Hems- gigantischen, Millionen ten über das Theaterschaffen lesen? Infor- worth getrennt hat – who the fu*** sind die beiden??? Auch teuren Brücke meine miert möchte ich sein über Aufführungen in über die 26. AHV-Revision, den drohenden Atomkrieg in Einstellung zum Auto den Dörfern, über das reichhaltige Theater- Nordkorea und die Ölkrise in Kasachstan wurde ich in grundsätzlich verän- leben in Vereinen und Gemeinden. Natürlich zwei kompetenten und fachgerechten Sätzen aufgeklärt. dern, wenn Menschen erwarte ich eine Kritik, in der ich die Namen Ich bin wieder im Bilde, was in der Welt läuft. Danke. Wenn aus der Region mit der überzeugendsten Darstellerinnen und ich Glück habe, werde ich mich beim Mittagessen noch an verrückten Ideen Pa- Darsteller lesen kann, obwohl ich sie nicht die eine oder andere Schlagzeile erinnern. Aber was ist mit läste aus Eis machen, kenne. Ich stelle mir dann aber vor, wie sie diesem verdammten Vogel? Wurde er vor dem Aussterben revolutionäre Internet- das Publikum in Bann ziehen, es verführen, gerettet? Irgendwie sieht der nicht so bedroht aus, eher wie codes erfinden oder an zum Lachen und Weinen bringen. Da weiss ein Spatz. Muss zwar zugeben, dass sich mein ornithologi- der Biennale in Venedig ich, die Bühne hat nichts von ihrer Faszina- sches Fachwissen auf eine Handvoll Gefieder beschränkt: ausstellen, wenn Leute tion verloren: Sie bleibt attraktiver als all die Spatz, Taube und Huhn. Was ist wohl mit diesem Spatz und von hier Präsident der neuen Medien. der Überschrift gemeint? Ich check’s nicht. Ich schaue mal UNO-Generalversamm- Ich bin den FN dankbar, dass sie diese zu meinen Sitznachbarn. Die scheinen sich nicht am Titelsei- lung, Rennfahrer oder Rolle ernsthaft wahrnehmen, hingehen und ten-Spatz zu stören. Wobei, wenn ich mir all diese lustlosen Ringer-Legenden wer- über lokale Bühnenereignisse berichten. Da Leser neben mir anschaue, habe ich nicht wirklich das Ge- den, dann ist Deutschfrei- geht es um Kultur in der kleinsten Zelle fühl, dass sich überhaupt jemand für irgendetwas in dieser burg die Schweiz, dann ist unserer Gesellschaft. Zeitung interessiert. Deutschfreiburg die Welt. Natürlich freut es mich auch, dass das Spatz mal beiseite. Ich lese diese Pendlerzeitungen auch Geschichte wird auch hier ge- professionelle Theaterschaffen berücksich- eher lustlos und werfe sie dann wie Junk in den Müll. Die FN schrieben, man muss sie nur tigt und gewürdigt wird. Es mag nicht immer aber, meine Damen und Herren, die heiligen FN werden gelesen als solche erkennen. einfach sein, jeder Aufführung eine gerechte und aufbewahrt und als Unterlage für meine knetenden, malen- Zudem hätte ich in den FN Kritik zu widmen: Nur loben schürt den Ver- den, leimenden und schneidenden Buben gebraucht. Manchmal erfahren, dass mit einem Bild dacht der Unglaubwürdigkeit, jeder Verriss müssen gar zwei Ausgaben herhalten, weil eine zu dünn ist. Das nur eines Vogels und einer «End- bestätigt die Nicht-Theaterbesucherinnen so am Rande. Würde ich noch in der Sensler Pampa wohnen und die lich»-Schlagzeile der lang und -besucher. Zeitung erst am Mittag vom Pöstler zugestellt bekommen, informierte ich ersehnte Frühling ge- Ich meine, dass bei den FN viele kompe- mich am Morgen eventuell online über das Weltgeschehen, aber die FN meint ist. tente und sorgfältige Redaktorinnen und Re- nicht abonnieren, käme einer Blasphemie gleich. daktoren am Werk sind, die es verstehen, Seit ich die FN bereits vor Sonnenaufgang im Briefkasten habe einerseits so zu kritisieren, dass die Truppen (ja, meine Lieben, das sind die Vorzüge hier in der Stadt), bin ich auch wissen, dass sie es in Freiburg mit im Zug dann schon über das Wichtigste informiert. Zudem einer anspruchsvollen «Provinz» zu tun ha- weiss ich, wer was gratis abzugeben hat, was der ben, andererseits die Leserinnen und Leser Sensler Chüngelizuchtverein so tut und dass dazu zu animieren, hin ins Theater zu gehen. der FC Plasselb gegen Brünisried verlo- Zählt nur das Theater zur Kultur? Natürlich ren hat. Ich werde schon vor dem nicht. Musik jeglicher Art ist immer gut ver- Zmorgen mit dem eigenen Tod treten. Dazu die Museen, Ausstellungen und konfrontiert, denn auch mein letz- das literarische Schaffen, das Kino – vieles tes Lächeln wird auf einem erfahre ich aus der Lokalzeitung und muss Schwarz-Weiss-Foto in dieser mir eingestehen, dass ich bei weitem nicht Zeitung abgebildet sein. Für in der Lage bin, überall hinzugehen. mich ist die «einzige deutsch- Mit den Vorschauen, Kritiken und Berich- sprachige Zeitung im zwei- ten über die vielen Kulturereignisse überneh- sprachigen Kanton Freiburg» men die Freiburger Nachrichten die wichtige (steht auf der Liberté eigent- Aufgabe, das gegenwärtige Kulturleben Bild Corinne Aeberhard lich auch so was oder wohnt unserer Region auch in Zukunft noch nach- vollziehbar zu machen. Ob später ein Ereig- nis noch als bedeutsam eingestuft wird, ist allerdings nur beschränkt wichtig. Über das Ereignis in der Zeitung lesen zu können, das THIERRY STEIERT, ist wichtig, das macht es für die Betroffenen GEMEINDERAT DER STADT FREIBURG, SP bedeutsam und schafft daraus ein Kultur- ereignis. Was schert mich die Kritik der spä- Ich wünsche den FN, dass sie für weitere 150 tige Verständnis und den Zusammenhalt zu för- ren mögen. Die Deutschfreiburger und Deutsch- teren Generation an unserem Kulturver- Jahre als Stimme Deutschfreiburgs die sprachli- dern. Weiter wünsche ich den FN, dass sie – un- freiburgerinnen brauchen eine Tageszeitung, die ständnis, wenn ich daran Freude gehabt ha- che Minderheit unseres Kantons vertreten und zu- geachtet der grossen Herausforderungen, denen unverwechselbar deutschfreiburgisch ist und be und diese mit vielen teilen durfte! gleich dazu beitragen, zwischen den beiden die Printmedien in wirtschaftlicher und technischer nicht im journalistischen Einheitsbrei untergeht. Ich hoffe, dass es den Freiburger Nach- Sprachgemeinschaften keine Gräben zu schaffen Hinsicht ausgesetzt sind – ihren Charakter, ihre In diesem Sinne alles Gute und weiterhin viel richten weiterhin gelingt, sich immer so nahe oder zu vertiefen, sondern vielmehr das gegensei- Unabhängigkeit und ihre Eigenständigkeit bewah- Erfolg! an die verschiedensten, auch unspektakulä- ren Kulturereignisse heranzuwagen. «An den FN gefällt mir PIO BRÖNNIMANN, der Nachrichten-Mix mit seinem star- VERWALTUNGSRATSPRÄSIDENT DER ken Bezug zu Deutschfreiburg, ohne WEISS+APPETITO HOLDING AG dabei den Blick auf den ganzen Kanton «An den FN gefällt mir, und über die Kantons- und Landes- dass sie mir die Möglichkeit geben, 150 Jahre Freiburger Nachrichten, eine un- grenzen hinaus zu vernachlässigen. meine nicht immer ganz unkritische glaubliche Zahl. Sechs Generationen haben Das Lesen der FN hat sich nach und Meinung in Leserbriefen kundzutun.» diese Zeitung produziert und gelesen! Ich nach zu einer lieb gewonnenen Ge- Josef Vaucher, ehemaliger Präsident frage mich sofort, was in dieser Zeit im Frei- wohnheit entwickelt, eine Gewohnheit, burger Land alles passiert ist. Wie haben der Deutschfreiburger Arbeitsgemeinschaft sich Land und Leute verändert? Ich weiss die ich in den 1950er-Jahren als Schul- nicht sehr viel von dieser Geschichte, aber bub schon bei meiner Grossmutter eines ist mir klar: Es geht uns heute un- kennengelernt habe und die ich nun glaublich gut. Dafür bin ich allen unseren selber freudig weiter pflege: kein Wo- Vorfahren dankbar, ob sie nun eine Zeitung chentag ohne FN!» «Die FN bedeuten für mich verlegt oder sonst etwas gemacht haben. Elmar Schneuwly, Präsident Kultur im Podium, Düdingen den Beweis, dass es in der Schweiz Heute bedeuten mir die Freiburger Nach- weiterhin kleinere Regionalzeitungen richten Heimat, etwas Überschaubares, weil braucht. Der Gegenwind auf wirt- regional. Bei all unserem Virtuellen und schaftlicher Seite und die Konkurrenz Schnelllebigen sind mir die FN wichtiger als «An den FN gefällt mir, dass sie vonseiten der ‹Grossen› werden tag- auch schon. In Zukunft wünsche ich mir, dass unsere objektiv und neutral berichten und täglich härter. ‹Wer, wenn nicht die Deutschfreiburger Zeitung auch so bleibt. nicht wie andere Zeitungen Boule- Freiburger Nachrichten›, lautet das Das heisst, schnelle, weltweite News bezie- vardjournalismus praktizieren. Als Motto für die vielen kleineren und he ich online von sehr grossen Anbietern, Sportler schätze ich dies sehr.» grösseren lokalen Geschichten.» aber das Handfeste der Region habe ich lie- Christian Schneuwly, Fussballer Bernhard Rentsch, Chefredaktor Bieler Tagblatt ber gedruckt in den Händen.
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