SIMON A. PETER i'm in love with your brother - Galerie ...

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SIMON A. PETER i'm in love with your brother - Galerie ...
SIMON A. PETER
  i’m in love with your brother

                Ausstellung bis 11. September 2021 | Galerie Kleindienst, Leipzig
SIMON A. PETER i'm in love with your brother - Galerie ...
1993        geboren in Jena
     2013 – 19 Studium der Malerei und Grafik an der HGB Leipzig
                 bei Prof. Tilo Baumgärtel und Prof. Christoph Ruckhäberle
     2019        Diplom bei Prof. Christoph Ruckhäberle
     lebt und arbeitet in Leipzig

     Ausstellungen
     2021        I’m in love with your brother, Galerie Kleindienst, Leipzig (S)
                 Phoenix, Galerie Rompone, Köln
                 NEW, Galerie Kleindienst, Leipzig
     2020        Tilo Baumgärtel - Oskar Rink - Simon Adam Peter, Museum Bensheim
                 We are open, Galerie Kleindienst, Leipzig
     2019        Be my Blue Boy, Westside Galerie Kleindienst, Leipzig (S)
                 School's out! Die Klasse Ruckhäberle stellt aus, Galerie Kleindienst, Leipzig
     2018        Be my Blue Boy, De Scale, Leipzig (S)
                 Jahresendausstellung, Westside Galerie Kleindienst, Leipzig
                 Rundgangsausstellung, Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig
     2017        The Soft Animal of Your Body, Festsaal Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig
                 Tag des Offenen Ateliers, Franz-Flemming-Straße, Leipzig

Was sieht das Auge zuerst? Die entfesselte und Formen zerstörende Malerei oder die Wiedergabe sexueller Darstellungen? Es
ist genau diese Ambivalenz für die Wahrnehmung, die Simon Adam Peters Gemälde auszeichnen. Sie haben sich mit jedem
Farbpigment und Pinselstrich und jeder Leinwandfaser der Sexualität verschrieben. Junge Männer einsam auf dem Bett liegend
mit erigiertem Penis, Männer sich küssend, beim Geschlechtstakt, beim Oralverkehr, vor dem Spiegel posierend, sich zärtlich
anfassend. Alles in Formensprache delikat artikuliert, aber Porno ist es nicht. Porno ist die Scharfstellung des Bildes in HD-
Qualität zur besseren körperlichen Aufgeilung des Betrachters. Diese Hilfestellung leisten die Bilder Peters nicht. Sie erregen
den Kopf des Betrachters anders. Keine seiner Kompositionen bilden Stereotype ab. Die Figuren, ihre Interaktionen sind derart
individuell und überraschend angelegt, dass sie dem Leben zu entstammen scheinen und nicht nach langweiligen Vorlagen
aus Pornomagazinen oder Filmen abgemalt sind, die auch keinen mehr provozieren können – es sei denn man ist selbst
langweilig.

Peter drückt in seinen Bildern, obgleich sie sich explizit in den Hemisphären homosexueller Leidenschaften und Begierden
bewegen, existenziell Allgemeingültiges aus und schafft eine emphatische Projektionsfläche, die vollkommen unabhängig von
sexuellen Ausrichtungen und Interessen ist. Dabei sind Stil und Thema deckungsgleich; denn nicht nur die dargestellten
Männer, sondern die Malerei selbst befindet sich in einem permanenten ekstatischen Erregungszustand. Und nicht immer
gelingt es, diese Spannung bis zur Vollendung des Bildes aufrechtzuerhalten. Dann kommt es zum befreienden, weil
formauflösenden Ausbruch. Farbe wird zu Sperma, läuft unkontrolliert die Leinwand runter, bildet Kleckse, löscht Gesichter und
Körperteile aus. Das Bettlaken als klassische Unterlage für sexuelle Bedürfnisse - hier ist es die Leinwand, die als klassische
Trägerfläche für Bilder beschmutzt wird. Dünne, breite Pinsel malen. Zärtlich legen sie Konturlinien an, schaffen Physiognomien,
deuten Innenräume an, doch irgendwann ist es vorbei mit der Triebunterdrückung beim kreativen Akt des Malens. Die Farbe
muss raus. Und dann schießt sie raus.

Peter verhandelt in seinen Bildern, ob er es will oder nicht, den uralten heidnisch griechischen Antagonismus zwischen Apollon
und Dionysos. Auf der einen Seite die der Lichtseite zugewandte vernunftorientierte Formwahrung des Individuums, auf der
anderen Seite die blinde rauschhafte und zugleich lustbringende Formzerstörung des Individuums. Dabei standen die Bildkünste
schon immer erfolgreich unter dem Schutz des Musengottes Apollons. Genauso alt ist wohl der kreative Reiz, Dionysos aus
seinem angestammten Reich der Musik, in der sich die Individuen in eine wilde Tanzhorde auflösen, in diese apollinische
Hoheitszone einzulassen. Peter geht das Risiko ein – im Wissen, dass bei vollständiger Entfaltung der dionysischen Kräfte seine
Bilder in Stücke zerfetzt werden würden. Doch bislang ist ihm der Balanceakt zwischen diesen beiden Mächten überaus
eindrucksvoll geglückt. Bleibt die Frage, wie lange das Betrachterauge den malerischen Rausch Peters standhält und ob es
sich stattdessen und aus heimeliger Wohnzimmergemütlichkeit apollinische HD-Qualität zurückwünscht. Hoffen wir nie.

Marcus Andrew Hurttig, Museum der bildenden Künste Leipzig
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11 Uhr, 2021
Acryl und Lack auf Leinwand
50 x 40 cm                    € 1.800,--
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Alles Liebe, 2021
Acryl und Lack auf Leinwand
115 x 75 cm                   € 3.800,--
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Blow, 2021
Acryl und Lack auf Leinwand
60 x 80 cm                    € 2.800,--
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ohne Titel, 2021
Acryl und Lack auf Leinwand
40 x 50 cm                    € 1.800,--
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ohne Titel, 2021
Acryl und Lack auf Leinwand
60 x 50 cm                    € 2.200,--
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Take it easy from me, 2021
Acryl und Lack auf Leinwand
60 x 50 cm                    € 2.200,--
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Take it easy of me, 2021
Acryl und Lack auf Leinwand
70 x 50 cm                    € 2.400,--
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Venus, 2021
Acryl und Lack auf Leinwand
50 x 40 cm                    € 1.800,--
Never go to sleep 19, 2021
Acryl und Lack auf Leinwand
150 x 160 cm                  € 6.200,--
ohne Titel, 2020
Acryl und Lack auf Leinwand
140 x 100 cm                  € 4.800,--
Rasten, 2021
Acryl und Lack auf Leinwand
70 x 50 cm                    € 2.400,--
Pool Boy, 2021
Acryl und Lack auf Leinwand
70 x 50 cm                    € 2.400,--
Reiter, 2020
Acryl und Lack auf Leinwand
70 x 50 cm                    € 2.400,--
ohne Titel, 2020
Acryl und Lack auf Leinwand
60 x 50 cm                    € 2.200,--
Taucher, 2020
Acryl und Lack auf Leinwand
180 x 110 cm                  € 5.800,--
Flower Power I, 2020
Acryl und Lack auf Leinwand
70 x 50 cm                    € 2.400,--
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