Smart Manufacturing als Schlüsseltechnologie für Hochleistungskeramiken
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Was ist Smart Manufacturing? AutomaJsierte und EDV-‐gesteuerte Herstellungsverfahren machen Fabriken flexibler, sicherer und ökologisch nachhalJger: • hohe Effizienz in Energie-‐ und Materialnutzung, sowie im Anlagenbetrieb • Gestaltungsfreiheit und Flexibilität durch InformaJonaustausch in Echtzeit • schnellere ReakJon auf Wechsel in Nachfrage und WeYbewerb • verkürzte Time-‐to-‐Market Intervalle • schnellere Individualisierung von Produkten Dafür sind zwei Schlüsseltechnologien für die Keramikindustrie entscheidend: • AddiJve FerJgungsverfahren • Energieschonende Kurzzeitsintertechnologien 2
AddiJve FerJgungsverfahren Cara Heraeus Kulzer SubtrakJv Stereolithographie Lasersintern (SLA) (SLS / SLM) AddiJv 3D-‐Drucken Fused DeposiJon Modelling J. Presser (2012) TU Darmstadt (3DP) (FDM) 3
AddiJve Verfahren: Vorteile • Prototypen, Musterbauteile schnell und unmiYelbar aus CAD-‐Daten herstellen -‐ ohne den Einsatz von Formen oder Werkzeugen • Bauteile mit beliebiger Stückzahl, individuellem Design und kurzen ProdukJonszeiten (On-‐ demand) • „Design-‐driven manufacturing process“, bei dem die KonstrukJon die FerJgung besJmmt – und nicht umgekehrt • EinzigarJge Bauteile mit komplexer Geometrie 4
Industrielle Entwicklung ProducJon of AM Parts for Final Products (%) „Von tradi+onellen Verfahren unmi2elbar auf 3D-‐Herstellungstechnologien umzustellen, rechnet sich nicht. Sta2 dessen erlaubt ein Ansatz, bei dem der Herstellungsprozeß den Designanforderungen folgt, bessere Produkte herzustellen. Mit addi+ven Herstellungs-‐ verfahren ist Bauteilkomplexität kein Problem mehr. Das erlaubt es, gleichzei+g Gewicht sowie Material einzusparen und die Leistungsfähigkeit zu steigern. “ Greg Morris, Strategy/Business Development Manager, GE AviaJon 5
AddiJve FerJgung von Keramiken Spezielle Herausforderungen wie die IdenJfikaJon von Schlicker-‐ Zusammensetzungen und die nachträgliche Verdichtung haben bisher die Entwicklung von addiJv geferJgten keramischen Bauteilen gehemmt. Lithoz WZR Ceramic SoluJons GHI RWTH Aachen Fraunhofer IKTS “ Dem Stadium einer Kuriosität im Labor-‐ oder Hobby-‐Maßstab entwachsen, öffnen addi+ve Fer+gungsverfahren die Türen zu vollständig neuen Denkansätzen im Bauteildesign und treiben eine milliardenschwere Industrie.” BulleJn of the American Ceramic Society , April 2014 6
IniJaJven InternaJonal: • „AmericaMakes“-‐Programm (NaJonal AddiJve Manufacturing InnovaJon), Präsident Obama in 2013 • Factories of the Future (FoF), Public-‐Private Partnership (PPP) innerhalb Horizon 2020 • Advanced Manufacturing Lab (AML), GE Industrial SoluJons Deutschland: • DGM-‐Fachausschuss AddiJve FerJgung • FA 105 AddiJve Manufacturing des VDI • FA 13 „GeneraJve FerJgung – Rapidtechnologien” des DVS • Fraunhofer-‐Allianz GeneraJve FerJgung 7
Forschungsbedarf • Keramische Ausgangsstoffe für die GeneraJve FerJgung • Modellierung und ProzesssimulaJon • Kontrolle der Sinterschwindung komplexer Komponenten und der Restspannungen • Sehr kleine (10 cm) Strukturen • Erzeugung komplexer 3D-‐Muster, d.h. Kavitäten und Kanalstrukturen • Gradierte Strukturen und lokal variierbare Materialeigenscha
Die zweite Schlüsseltechnologie Rapid prototyping... Aber langsame, energieintensive thermische Behandlung? Schwer zu verdichtende Werkstoffe? Materialien und WerkstowombinaJonen in thermodynamischen Ungleichgewicht? F. Wakai J Am Ceram Soc (2006) Kurzzeitsintertechnologien: ü Sind energieschonende Herstellungsverfahren für keramische Werkstoffe und Bauteile ü Ermöglichen ein schnelles Materialscreening und die Entwicklung neuer Komposite und Werkstoffverbunde 10
Feldunterstütze Sintertechnologien • Field Assisted Sintering / Spark Plasma Sintering und ähnliche Methoden (Electro-‐Discharge Sintering, Direct Hot Pressing etc.) Pulverkonsolidierungsmethode unter • Mechanischer Druckspannung • Elektrischem Strom Vorteile: • Hohe Heiz- und Abkühlraten • Durchlaufzeit von 20-30 min. statt mehrerer Stunden Materialeigenschaften beeinflussen den Prozess J.E. Garay, Annu. Rev. Mater. Res. (2010) 11
Erfolge FAST/SPS Dichte Targets (bis 40 cm Durchmesser) für DünnschichYechnologien basierend auf Abscheidung aus der Gasphase 2D/3D-‐geformte Bauteile aus Nitrid-‐ und Karbidkeramiken VenJlkomponenten aus dichtem, reinem TiC Komplexe Legierungssysteme (schmelzmetallurgisch nicht herstellbar) 12
InternaJonale Lage Si3N4/Al2O3 Bauteile für Homogenisatoren In Japan hergestellte SPS Anlagen (2012) • Expertenkreis FAST/SPS im Gemeinscha
Feldunterstütze Sintertechnologien • Mikrowellensintern • „Flash“ Sintering J. Francis, R. Raj, University of Colorado „flash sintering could be one of the most profound and disrup+ng developments in materials in the last 50 years“ American Ceramic Society BulleJn (2013) 14
Notwendigkeit systemaJscher Grundlagenforschung Antrag für die Einrichtung eines neuen DFG-‐ Schwerpunktprogramms: Electric and magne5c field controlled manipula5on of ma9er: Towards novel synthesis and processing routes of inorganic materials • Materialsynthese, welche durch konvenJonelle thermische bzw. mechanische Verfahren nicht erreicht werden kann • Einstellung von maßgeschneiderten Mikrostrukturen, Texturierung durch unabhängige Kontrolle von Phasenumwandlungen oder Kornwachstum • Kontrollierte von Defektbildung und -‐heilung TechnologieorienJerte Forschung (BMBF): • Entwicklung von energiesparenden Sinter-‐ und Formgebungsmethoden • Endkonturnahe ProdukJon mit hohen Verformungsgeschwindigkeiten unter reduziertem Druck und Temperatur 15
PotenJelle Anwendungen • Neue Materialien und einzigarJge WerkstowombinaJonen: - DefektredukJon (bessere Verdichtung, kleinere Korngröße) und Nanomaterialien - Ultrahochtemperaturkeramiken B C Direction of Compressive Force - Thermoelektrika B C - Metall-‐Keramik Verbundwerkstoffe/Werkstoffverbünde Direction of Compressive Force - Gradientenwerkstoffe A A Materialien in tAfter -Before hermodynamischem Ungleichgewicht Before E After F BSCF E F Bilder D D ZrO2-‐TiCN 1 µm 1 NiCoCrAlY µm ZrO2-‐CNT Diamanten aus CNTs 16
Herausforderungen und FuE Bedarf § Flexible Werkzeugkonzepte durch numerische SimulaJonen § Erhöhung der ProdukJvität, höherer AutomaJsierungsgrad § Realisierung von komplexen, endkonturnahen Bauteilen § Hochskalieren der Bauteilabmessungen § OpJmierte Hybrid-‐Heizsysteme, neue Öfenkonzepte § Fügen, Sinterschmieden 17 Guillon et al. Adv. Eng. Mat. 2014
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit GHI 18
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