SOLANGE ICH ATME (OT: Breathe) - Kinostart: 19. April 2018 Presseheft - cinema berlin

Die Seite wird erstellt Finja Wiese
 
WEITER LESEN
SOLANGE ICH ATME (OT: Breathe) - Kinostart: 19. April 2018 Presseheft - cinema berlin
präsentieren

SOLANGE ICH ATME
             (OT: Breathe)

                    mit
        Andrew Garfield, Claire Foy,
 Hugh Bonneville, Tom Hollander, Diana Rigg

             Regie: Andy Serkis

         Kinostart: 19. April 2018

                 Länge: 118 Minuten
              Bildformat: Scope (2.39)
                    Tonformat: 5.1

                Presseheft
VERLEIH

SquareOne Entertainment GmbH                            Universum Film GmbH
Bahnhofstr.18                                           Neumarkter Straße
85774 Unterföhring                                      81673 München
Tel: +49-89-2121 15-0                                   Tel: +49-89-41 3696-35
Fax: +49-89-2121 15-10                                  Fax: +49-89-41 3698-71

                           PRESSEBETREUUNG
                  Schmidt Schumacher Presseagentur GmbH
                             Mommsenstraße 34
                                 10629 Berlin
                            Tel: 030 / 26 39 13 - 0
                           Fax: 030 / 26 39 13 - 15
                        info@schmidtschumacher.de

   Weitere Presseinformationen und Bilder stehen online für Sie bereit unter:
                 www.squareone-universumfilm.de/presse

                                       2
INHALTSVERZEICHNIS

Besetzung und Stab                                             4

Kurzinhalt und Pressenotiz                                     5

Langinhalt                                                     6

Produktionsnotizen                                             8

Die Schauspieler

     Andrew Garfield (Robin Cavendish)                         18

     Claire Foy (Diana Cavendish)                              20

     Tom Hollander (Bloggs und David Blecker)                  21

     Stephen Mangan (Dr. Clement Aitken)                       23

     Dean-Charles Chapman (Jonathan Cavendish mit 22 Jahren)   24

     Harry Marcus (Jonathan Cavendish mit 10 Jahren)           24

     Penny Downie (Tid)                                        25

     Hugh Bonneville (Teddy Hall)                              25

     Sylvester Groth (Dr. Erik Langdorf)                       28

Die Filmemacher

     Andy Serkis (Regie)                                       29

     Jonathan Cavendish (Produzent)                            31

     William Nicholson (Drehbuch)                              33

     James Merifield (Produktionsdesign)                       34

     Robert Richardson (Kamera)                                35

     Charlotte Walter (Kostüm)                                 36

     Jan Sewell (Hair & Make-up)                               37

     Masahiro Hirakubo (Schnitt)                               38

                                           3
BESETZUNG

Robin Cavendish ……………………………………………………Andrew Garfield

Diana Cavendish .........……………………………………..……...Claire Foy

David Blacker …………………………………………...............…Tom Hollander

Dr. Clement Aitken .........…………………………………………..Stephen Mangan

Jonathan Cavendish mit 22 Jahren....…………………………….Dean-Charles Chapman

Jonathan Cavendish mit 10 Jahren……………………………….Harry Marcus

Tid .…………………………………………………..…………….…Penny Downie

Teddy Hall .…………………………………………………..………Hugh Bonneville

Dr. Erik Langdorf ……………………………………………………Sylvester Groth

Lady Neville …………………………………………………………Diana Rigg

STAB

Regie .………………………………………………………………….Andy Serkis

Produktion …………………………………………………………… Jonathan Cavendish

Drehbuch ……………………………………………………………..William Nicholson

Produktionsdesign ………………………………………………….. James Merifield

Kamera .................………………………………………………….. Robert Richardson

Kostümdesign ….......……………………………………………….. Charlotte Walter

Hair & Make-up...........…………………………………………...… Jan Sewell

Schnitt ….......……………………………………………………….. Masahiro Hirakubo

                                   4
KURZINHALT

SOLANGE ICH ATME (OT: „Breathe“), mit dem Oscar®-nominierten Andrew Garfield
(„Hacksaw Ridge”, „The Amazing Spider-Man”) und Golden Globe®-Gewinnerin
Claire Foy („The Crown”) in den Hauptrollen, erzählt die wahre Geschichte einer
einzigartigen Liebe. SOLANGE ICH ATME feierte seine Weltpremiere beim
diesjährigen Internationalen Film Festival in Toronto.

England in den 50er Jahren: Der erfolgreiche Geschäftsmann Robin Cavendish
(Andrew Garfield) und die schöne und außergewöhnliche Diane Blacker (Claire Foy)
verlieben sich Hals über Kopf ineinander und heiraten kurz darauf. Als das junge
Paar Nachwuchs erwartet, ist das Glück der beiden Liebenden perfekt. Doch im
Dezember 1958 wird das Leben der Cavendishs von einem Moment zum anderen
auf den Kopf gestellt: Im Alter von nur 28 Jahren wird Robin durch eine Infektion vom
Hals abwärts gelähmt.
Gegen alle Widerstände steht Diane Ihrem Mann zur Seite und schenkt ihm durch
ihre Hingabe, Liebe und ihrem Mut zu unkonventionellen Entscheidungen seine
Freiheit zurück. Zusammen trotzen sie jeglichen Einschränkungen und stecken mit
ihrer Lebenslust und ihrem Humor auch alle in ihrem Umfeld an.

PRESSENOTIZ

SOLANGE ICH ATME von Regisseur Andy Serkis („The Jungle Book“) ist ein im
Wortsinne atemberaubender und hochemotionaler Film über Lebensfreude und die
wahre Liebe, die alle Grenzen überwindet. Der dreifach Oscar®-prämierte
Kameramann Robert Richardson („The Hateful 8“, „Hugo Cabret“) sorgt dabei für
traumhafte Bilder und Drehbuchautor William Nicholson („Mandela: Der lange Weg
zur Freiheit“, „Gladiator“) für eine bewegende Geschichte. Für die Produktion
zeichnet Jonathan Cavendish („Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück“)
verantwortlich, der damit dem ungewöhnlichen Leben seiner Eltern ein Denkmal
setzt.

                                          5
LANGINHALT

Es ist Liebe auf den ersten Blick, als Robin Cavendish (Andrew Garfield) bei einem
Cricket-Match Diana Blacker (Claire Foy) begegnet. Vom ersten Moment an spürt
der charismatische Engländer, dass die faszinierende junge Frau die Richtige ist und
sie ihr Leben mit ihm teilen wird. Schnell heiratet das Paar und zieht nach Nairobi in
Kenia, wo Robin als Tee-Broker arbeitet. Noch ahnen beide nicht, welches
außergewöhnliche Leben voller dramatischer Turbulenzen vor ihnen liegt.

Fasziniert von diesem neuen Leben, das sich so sehr von ihrem eigenen
unterscheidet, begleitet Diana ihren Mann auf seinen Geschäftsreisen, bei denen
Robin Tee von lokalen Produzenten ankauft. Groß ist die Freude, als Diana
schwanger wird. Freunde aus England kommen zu Besuch, um das gemeinsame
Glück zu feiern. Privat und beruflich wirkt das Leben der Cavendishs idyllisch, bis ein
schrecklicher Tiefschlag alles verändert und in Frage stellt.

Nur wenige Monate nach der Heirat wird Robin von einer Infektion niedergestreckt.
Vom Hals abwärts gelähmt und permanent an ein Beatmungsgerät angeschlossen,
ohne dass er ersticken würde, sieht der 27-Jährige einer düsteren Zukunft entgegen.
Die Ärzte haben wenig Hoffnung, geben ihm im besten Fall nur noch wenige Monate,
die er im Krankenhaus und unter ärztlicher Betreuung verbringen muss.

Als Jonathan, der junge Sohn der Cavendishs geboren wird, kehrt die Familie nach
Oxford zurück. Robin wird in ein örtliches Krankenhaus verlegt, wo er zunächst
einmal das Sprechen neu erlernen muss. Verzweifelt bittet er Dianas Brüder, die
Zwillinge Bloggs und David (Tom Hollander in einer Doppelrolle), ihn sterben zu
lassen. Doch für Diana ist der Tod keine Option: Ihr Mann soll leben, um ihren
gemeinsamen Sohn aufwachsen zu sehen.
Neuen Mut fassend und wohl wissend, dass er den Rest seines Lebens wahrhaftig
leben und nicht ans Krankenhausbett gefesselt verbringen will, fleht Robin seine
Frau an: „Bring mich hier raus!“ Es ist der Moment, in dem Diana den Entschluss
fasst, einen Weg zu finden, der Robin ein Leben ohne das Krankenhaus ermöglicht.
Obwohl alle Ärzte davon abraten und einer der Mediziner Robin sogar warnt, dass er
„in zwei Monaten tot sein würde“, organisiert Diana Robins „Flucht“ aus dem
Krankenhaus. Im neuen Haus der Cavendishs liegt Robin fortan in seinem eigenen
Bett - mit Diana, seinem Sohn und dem Beatmungsgerät stets an seiner Seite.

Es ist ein ungleich besseres Leben, doch es bleibt eines in strengen Fesseln, bis ein
enger Freund der Cavendishs eine brillante Idee hat. Teddy Hall (Hugh Bonneville),
ein genialer und einfallsreicher Professor, der in Oxford lehrt, entwickelt für Robin
einen Rollstuhl mit einem batteriegetriebenen Beatmungsgerät. Von diesem Moment
an hat Robin wieder eine Perspektive der Hoffnung: Dank des Rollstuhls kann er jetzt
das Bett verlassen und gewinnt dadurch einen Teil seiner Mobilität zurück, die er für
immer verloren glaubte.

Diese neue Mobilität befeuert auch die Reiselust der Cavendishs, die ihr früheres
Leben prägte. Ein alter Bedford-Transporter wird kurzerhand umgebaut, damit
Robins Rollstuhl auf der Beifahrerseite Platz finden kann. Unmittelbare Folge der
wiederkehrenden Lebensfreude und Reiselust ist ein Trip nach Spanien – ein lang
gehegter Wunsch Robins, der schon immer einmal die Sonne am Mittelmeer
aufgehen sehen wollte. Diana übernimmt die Organisation des Abenteuers, das die
                                        6
Familie samt ihres Vans an Bord eines Transportflugzeuges nach Spanien bringt.
Obwohl es zu einem nervenaufreibenden Vorfall kommt, als die Batterie des
Beatmungsgeräts versagt, ist es für die ganze Familie ein idyllisches Erlebnis.

Dass er den düsteren Prognosen seiner Ärzte getrotzt und bereits länger überlebt
hat, als diese es für möglich hielten, ist Robin Cavendish bald nicht mehr genug. Er
will noch viel größere Schritte machen und anderen Menschen helfen. Unterstützt
von seiner Frau, kämpft er dafür, dass mehr Rollstühle wie sein eigener hergestellt
werden und auch andere von der neuen Mobilität profitieren können. Was er und
Diana bisher bereits erreicht haben, verblüfft alle Experten – auch auf einer
Konferenz in Deutschland, die die Cavendishs besuchen.

Aller Widerstände zum Trotz und entgegen aller Erwartungen, hat Robin einen neuen
Sinn im Leben gefunden. Und Motor dieses Kampfs ist eine große Liebe, die den
bahnbrechenden Erlebnissen und Abenteuern der beiden einen tiefen Sinn gibt und
diese mit Freude und Humor durchdringt.

                                         7
PRODUKTIONSNOTIZEN

Die Anfänge des Films

Jonathan Cavendish war schon immer der festen Überzeugung, dass die
Lebensgeschichte seines Vaters ein starker Stoff für einen fesselnden Film wäre.
Robin Cavendish war ein Pionier, ein bemerkenswerter, überlebensgroßer Mann. In
seinen späten Zwanzigerjahren wurde bei ihm Kinderlähmung diagnostiziert.
Seitdem war und blieb er vom Hals abwärts gelähmt, völlig abhängig von einem
Beatmungsgerät, das für ihn „atmete“, war er mit der Perspektive konfrontiert, den
Rest seines Lebens in einem Krankenhausbett verbringen zu müssen. Doch dieses
Schicksal wollte Robin Cavendish nicht akzeptieren. Mithilfe seiner Frau Diana und
ihren gemeinsamen einfallsreichen Freunden, die ihnen immer zur Seite standen,
gelang es ihm, einen Weg zu finden, sein Leben in der Welt weiterzuführen und nicht
in einem Krankenhaus.

Unterstützt vom unkonventionellen Oxford-Professor Teddy Hall, entwarf Robin
Cavendish einen revolutionären Rollstuhl, an dem ein mobiles, batteriegetriebenes
Beatmungsgerät angebracht war. Dank des außergewöhnlichen Rückhalts, den er
bei seiner Frau Diana fand, wurde Robin zu einem gefeierten Kämpfer. Er setzte sich
unermüdlich dafür ein, dass auch andere Menschen ein besseres Leben führen
konnten.

Jonathan Cavendishs Plan, einen Film über seine Eltern auf die Leinwand zu
bringen, nahm konkrete Züge an, als er auf der Bühne eine Aufführung von William
Nicholsons Drama „Shadowlands“ sah. „Für mich war das mehr als ein richtig gutes
Theaterstück, ich erkannte darin auch eine kreative Stimme und einen Erzählton, die
mir vertraut waren und gut zu einem Film über meine Eltern und deren
Lebensgeschichte passen würden. Es war eine Mischung aus britischem
Understatement und emotionaler Komplexität.“

Jonathan Cavendish kannte William Nicholson bereits gut, hatte das Historiendrama
ELIZABETH - DAS GOLDENE KÖNIGREICH („Elizabeth: The Golden Age“, 2007)
produziert, für das Nicholson das Drehbuch verfasste. „Ich ging also mit Bill zum
Mittagessen und fragte ihn, ob ich ihm eine Geschichte erzählen dürfte“, blickt
Cavendish zurück. „Als ich damit begann, war er gerade dabei, eine Gabel voll
Essen zum Mund zu führen. Und dort war sie auch noch, als ich 15 Minuten später
meine Ausführungen beendet hatte!“

Auch William Nicholson ist dieser Tag gut in Erinnerung geblieben. „Jonathan sagte
zu mir: ‚Ich muss Dir eine Geschichte erzählen. Es geht dabei um meinen Vater’.
Und sobald er damit fertig war, sagte ich zu ihm: ‚Ich bin dabei. Das ist einfach eine
unglaubliche Geschichte.’ Ich bin schon lange in der glücklichen Lage, dass ich mir
aussuchen kann, was ich schreibe. Und genauso verhielt es sich mit dieser
Geschichte. Es gab kein Geld, keinen Vertrag und auch keine Aussicht darauf, dass
sie je auch verfilmt werden würde. Aber ich hielt sie für großartig und wollte
unbedingt das Drehbuch schreiben.“

Nicholson bestand darauf, dass er für das Verfassen des Skripts vorab kein Geld
bekommen würde. „Es war schließlich Jonathans eigenes Geld, und angesichts
dessen konnte ich nur unter dieser Voraussetzung arbeiten. Ich empfand es als
                                       8
Privileg, dass er mich bat, das Drehbuch zu schreiben. Deshalb sagte ich zu ihm:
‚Wir werden das Risiko gemeinsam tragen. Wird der Film wirklich gedreht, gibst Du
mir einen Anteil an den Einnahmen.‘ Und genauso ist es dann auch passiert.“

Nicholson begann schließlich mit der Arbeit am Drehbuch, dem beide über die Jahre
hinweg den Feinschliff gaben. „Bill und ich arbeiteten an einer Fassung, legten das
Drehbuch dann weg und nahmen es uns dann später wieder vor“, erinnert sich
Produzent Cavendish. „Er rief mich immer an, wenn er zwischen Filmen und Büchern
ein paar Wochen Luft hatte, und dann stürzten wir uns für kurze Zeit hektisch in die
Arbeit.“

In der Zwischenzeit hatte Jonathan Cavendish eine Firma namens The Imaginarium
gegründet. Mitgründer und Geschäftspartner war der britische Schauspieler Andy
Serkis, der als Darsteller von Gollum in Peter Jacksons Trilogie zu DER HERR DER
RINGE („The Lord Of The Rings “) und des Schimpansen Caesar in PLANET DER
AFFEN: PREVOLUTION („Rise Of The Planet Of The Apes“ 2011) und den beiden
Fortsetzungen weltbekannt wurde. The Imaginarium ist eine medienübergreifende
Produktionsgesellschaft mit einem Performance-Capture-Studio, die sich dem
„Geschichtenerzählen der nächsten Generation“ verschrieben hat. Cavendish und
Serkis planten auch, gemeinsam Filme auf die Leinwand zu bringen, die Cavendish
produzieren und Serkis inszenieren würde. Serkis hatte hinter der Kamera als
Regisseur des 2. Aufnahmeteams bei Peter Jacksons Trilogie zu DER HOBBIT („The
Hobbit“) erste Erfahrungen gemacht und dann DAS DSCHUNGELBUCH („The
Jungle Book“) inszeniert – eine Neuverfilmung der Rudyard-Kipling-Story, die
Jonathan Cavendish für The Imaginarium produzierte und 2018 in die Kinos kommen
soll.

Es war ein seltsamer Zufall, dass Serkis und seine Frau, die britische Schauspielerin
Lorraine Ashbourne, sich entschieden, ein Haus auf dem Land in der Nähe von
Oxford zu kaufen. Wie sich nämlich herausstellte, war das Haus nur ein paar hundert
Meter von Diana Cavendishs Haus entfernt, in dem sich die Geschichte von
SOLANGE ICH ATME zu großen Teile abspielt. „Die Folge war, dass Andy meine
Mutter wirklich sehr gut kennenlernte“, erklärt Cavendish.

„Ich las das Drehbuch zu SOLANGE ICH ATME und kam aus dem Heulen nicht
mehr heraus.“, blickt Serkis zurück. „Und eines Tages sagte ich zu Jonathan: ‚Ich will
hier unbedingt Regie führen.’ The Imaginarium war gerade erst lanciert worden und
ich hatte bis zu diesem Zeitpunkt nur das 2. Aufnahmeteam bei den HOBBIT-Filmen
geleitet. Jonathan hätte sich also umdrehen und mir sagen können: ‚Nun, da bin ich
mir nicht sicher’. Das aber hat er nicht getan. Stattdessen sagte er nur: ‚Ich halte das
für eine großartige Idee.’’’

Der Regisseur

„Ich sagte schließlich zu Jonathan“, so Serkis, „dass ich das Drehbuch für
außergewöhnlich hielt. Nicht nur wegen der unglaublichen Liebesgeschichte,
sondern auch wegen der Aufrichtigkeit und des Humors. Zudem sprach mich der
Aspekt an, dass Robin und Diana echte Pionierarbeit geleistet hatten. Wie hart muss
es 1960 gewesen sein, auf eigenen Wunsch und auf eigenes Risiko das
Krankenhaus zu verlassen. Und dann ein neues Leben für sich und eine Technologie
zu erfinden, mit deren Hilfe man überleben konnte. Die Entscheidung zu treffen, dass
                                          9
man praktisch jederzeit innerhalb von zwei Minuten sterben kann. Für mich ähnelte
das einer monumentalen Bergbesteigung. Ich bin selbst Bergsteiger, und für mich
hat Robin hier in seinem Garten den Mount Everest bestiegen. Ich liebte einfach
diese Vorstellung, dass Robin und Diana fortwährend Pionierarbeit geleistet hatten.“

Produzent Jonathan Cavendish fügt hinzu: „Als Andy und ich The Imaginarium
gründeten, wusste ich, dass aus ihm ein großartiger Regisseur werden würde. Ich
war absolut überzeugt davon, dass er das Potenzial dazu hatte. Und als er mich
fragte, ob ich ihn als Regisseur für dieses Projekt in Erwägung ziehen würde,
stimmte er mir zu, worum es dabei im Kern ging. Es ging um die Kraft der Liebe, mit
der sich all die Schwierigkeiten überwinden ließen, mit denen Robin und Diana
konfrontiert wurden. Doch für Andy gab es noch einen weiteren wichtigen Aspekt.
Für ihn war es auch eine Geschichte über Menschen, die Dinge vollbrachten, die vor
ihnen noch niemand getan hatte. Und diese Menschen gingen dabei ihren ganz
eigenen Weg. Obwohl ich all das natürlich selbst miterlebt hatte, war mir zuvor doch
nicht ganz bewusst geworden, was für Pioniere meine Eltern tatsächlich waren.“

Drehbuchautor William Nicholson zeigt sich begeistert davon, dass man Serkis die
Regie bei diesem Stoff übertragen hatte. „Er ist einfach ein wunderbarer Mensch,
durch und durch erwachsen. Im Grunde hat er kein Ego. Er ist schon so lange
Schauspieler und hat den kreativen Prozess oft genug selbst beobachten können.
Vielleicht hat er selbst gesehen, wie Leute dabei ausgerastet sind, deshalb findet
man so etwas bei ihm nicht. Er ist ein angenehmer Zeitgenosse, ruhig und
bescheiden. Und er zeigte sich mir gegenüber sehr angetan vom Drehbuch.
Tatsächlich hat er aus dem Drehbuch viel mehr herausgeholt, als ich zu Papier
gebracht hatte. Andy hat zwei große Stärken. Zum einen die Schauspielerführung.
Die darstellerischen Leistungen sind umwerfend in SOLANGE ICH ATME. Das ist
Filmschauspielerei von höchster Qualität. Er hat Herausragendes aus seinen
Hauptdarstellern Andrew und Claire herausgeholt – aber auch aus allen anderen
Darstellern, bis hin zu den kleinsten Nebenrollen. Er überlegt sich immer sehr genau,
wie er die Kamera in jeder Szene bewegt. Er orientiert sich beim Aufbau einer Szene
häufig an den Kamerabewegungen, denkt gründlich darüber nach, wo sie beginnen
und enden.“

Der Drehbuchautor

Unter den Drehbuchautoren gilt William Nicholson, der unter anderem die Skripts zu
GLADIATOR („Gladiator“, 2000) und LES MISÉRABLES („Les Misérables“, 2012)
schrieb, als Meister des „doppelten Endes“, wie er es selbst nennt. Ein Ende also, in
dem es Elemente von Euphorie und Traurigkeit gibt. „Ich versuche das jedes Mal zu
leisten“, scherzt Nicholson. „Andererseits sieht man das bei den meisten guten
Geschichten. Es gibt nur sehr wenige Geschichten, die unaufhaltsam auf ein Happy
End zusteuern. Und jedes Ende muss auch erstmal verdient werden. Deshalb habe
ich mir ganz bewusst immer Geschichten ausgesucht, die am Ende diesen
emotionalen Widerhaken haben, mit Höhen und Tiefen. Das wirkt für mich
authentisch, denn so ist das Leben.“

Nicholson war absolut fasziniert von Robin Cavendishs beeindruckender
Lebensgeschichte. „Am meisten aber sprach mich daran an, dass er aufgrund seines
Zustands eine Entscheidung treffen musste, mit der die meisten von uns nie
konfrontiert werden. Diese Entscheidung wurde ihm aufgezwungen. Zunächst wollte
                                        10
er nur eines, er wollte sterben. Dann erfuhr er, dass er nicht sofort sterben müsse.
Und in diesem Moment entschied er sich für das Leben. Ich hatte das Gefühl, dass
er diese Entscheidung jeden Tag wieder aufs Neue traf. Diese Geschichte über
jemanden zu erzählen, der am Anfang jedes Tages damit konfrontiert war, dass er
an diesem Tag sterben könnte, um sich dann für das Leben zu entscheiden – darin
sehe ich eine außergewöhnlich starke Bestätigung dafür, welche Kraft das Leben
haben und einem geben kann. Darum ging es im Kern dieser Geschichte. Keine
Frage, ich war berührt und beeindruckt von Robin Cavendish, und vermutlich, um
total ehrlich zu sein, habe ich gedacht: ‚Daraus könnte ich eine verdammt gute
Geschichte machen.’ Mein Name würde mit einem guten Stoff verbunden sein, und
das ist es doch, was uns Autoren motiviert. Solche Gelegenheiten ergeben sich
schließlich nicht oft.“

Die Hauptdarsteller

Andrew Garfield kann sich noch sehr gut erinnern, welch großen Eindruck das
Drehbuch beim ersten Lesen auf ihn machte. „Ich war auf Reisen, und man hatte mir
gesagt, dass ich mich schnell entscheiden müsste. Als ich das Drehbuch las,
vergoss ich viele Tränen, ich verliebte mich in das Skript. Die erzählte Geschichte
berührte mich ungemein. Man hatte das Gefühl, als wäre sie ein Leitfaden dafür, wie
man sein Leben führen müsse, im Sinne von, in die Fußstapfen von Robin und Diana
zu treten. „Wie lebt man mit Freude, wenn einem das Schicksal eine solche Karte
zugespielt hat? So fühlte sich diese Geschichte für mich an. Sie berührte mich tief.
Sie wirkte einzigartig und speziell, ganz anders als die anderen wahren Geschichten,
die man sonst liest. Sie wirkte weder süßlich noch sentimental, sondern aufrichtig,
speziell und voller Lebensweisheit. Diese Geschichte beantwortet die Frage, wie
man sein Leben führen soll. Und dabei gibt es diesen wichtigen Aspekt, dass man
sich vor allen anderen Dingen für die Freude im Leben entscheiden soll, ganz gleich,
was passiert. Ich fand all das sehr inspirierend.“

Andrew Garfield entschied sich schnell dafür, diese Rolle anzunehmen. „Ich
unterhielt mich am Telefon mit Andy Serkis, brachte ein paar Bedenken vor, die er
sehr schnell zerstreute. Ich wollte sicherstellen, dass wir hier nicht nur eine Biografie
auf die Leinwand bringen und nicht den typischen Erzählmustern dieses Genres
folgen wollten. Im Drehbuch war davon auf jeden Fall nichts zu sehen. Andy sagte zu
mir: ‚Keinesfalls, so einen Film drehen wir hier nicht.’ Ich war natürlich sehr froh, das
aus seinem Munde zu hören. Diese Geschichte ist von einem Element der
Bescheidenheit geprägt, und das gefiel mir. Nichts ist großspurig und grandios an
dieser Geschichte, sie erzählt nur von Menschen, die versuchen, mit ihrem Leben
zurechtzukommen und es so intensiv wie möglich zu leben.“

Wie Andrew Garfield war auch Claire Foy von ihrer Figur fasziniert. Deren reales
Vorbild ist jetzt über 80 Jahre alt und lebt in der englischen Grafschaft Oxfordshire.
Vor und während der Dreharbeiten konnte Claire Foy einige Zeit mit Diana
Cavendish verbringen. „Ich konnte mich wirklich glücklich schätzen, dass ich mit
Diana sprechen konnte“, blickt Foy auf die Dreharbeiten zurück. „Sie hat jetzt drei
Enkel und ein wirklich ausgefülltes Leben. All diese außergewöhnlichen Dinge tat sie
aus Liebe zu Robin. Sie war und ist einfach eine sehr starke Frau. Diana würde
dabei nie zugeben, etwas Besonderes oder Außergewöhnliches zu sein. Sie sagt
immer nur, dass jeder andere das auch getan hätte. Und sie ist eine Frau, die,

                                           11
nachdem sie sich entschieden hatte, Robin zu pflegen, immer zu ihrem Wort und
dieser Verpflichtung stand.“

Auch Andrew Garfield zeigt sich von Diana Cavendish ähnlich beeindruckt: „Sie
macht kein großes Getue oder Aufhebens um sich. Sie ist so elegant, anmutig und
liebenswürdig. Und sie hat ein Rückgrat aus Stahl – allerdings zeigt sie dieses auf
liebevollste Art. Man hat das Gefühl, dass sie eine Art tragende Wand ist.“ Beide
Schauspieler waren sich auch bewusst, wie einzigartig die Situation war, die sie bei
diesem Film erwartete. Sie drehten einen Film über zwei authentische Menschen,
der vom Sohn der beiden Hauptfiguren produziert wurde. Sowohl Diana Cavendish
als auch ihr Sohn Jonathan erwiesen sich für die Arbeit der beiden Schauspieler von
unschätzbarem Wert, was Garfield und Foy bereitwillig zugeben.

„Ich habe intensiv recherchiert. Jonathan als ständigen Ansprechpartner um uns
haben zu können, war unglaublich hilfreich für unsere Arbeit“, betont Andrew
Garfield. „Claire und ich haben uns in diese Geschichte so verliebt. Deshalb ist es
verständlich, dass wir dem Leben von Robin und Diana unbedingt gerecht werden
wollten, das war unser größter Wunsch. Und dafür war Jonathan das beste
Barometer, deshalb haben wir uns immer auf ihn verlassen. Es ging ja nicht nur um
die Entwicklung, die sie durchmachen und die davon betroffenen Gefühle, sondern
auch um technische Fragen. Wie genau haben sie das praktisch umgesetzt? Wenn
etwa Luft in Robins Lungen gepumpt wurde, wie fühlte sich das für ihn an? Wie
würde sich sein Gesichtsausdruck dabei verändern. Wie erlebte er all das? Aus
diesem Grund war es wichtig, Jonathan um uns zu haben. Und er unterstützte uns
unglaublich. Er wollte, dass wir uns diese beiden Figuren zu eigen machten – und wir
wollten, dass dies auch für ihn gelten sollte.“

Diese Rolle stellte für Andrew Garfield eine enorme Herausforderung dar. Schließlich
musste er Robin Cavendish in seinen jungen Jahren als schneidigen Athleten
darstellen - wie auch später in den langen Jahren, in denen er mit den
lebensbedrohlichen Auswirkungen der Infektion fertigwerden musste. „Es war eine
herrliche Herausforderung und sie spiegelte auf gewisse Weise wider, was diese
Figur durchzumachen hatte“, erläutert Garfield. „Ich konnte alle meine Gefühle in die
Darstellung von Robin einbringen. Es gab so viele Fragen. Wie kommuniziert man,
wie kommt man auch mal zu Wort, wie lässt man andere wissen, was man braucht?
Wie behält man die Kontrolle über die eigene Wirklichkeit? Als Robins Lähmung
diagnostiziert wurde, gab es für ihn eine Phase, in der er sehr depressiv war. Das zu
drehen, war natürlich kein Vergnügen.“

Regisseur Andy Serkis erinnert sich, wie er Garfield bei seiner Darstellung
beobachtete, wie der Schauspieler diese schwierigen Phasen in Robins Leben mit
stählerner Disziplin zu vermitteln versuchte. „Auf dem Set isolierte er sich ganz
bewusst von den anderen. Er saß allein da oder lag im Bett. Andrew ist ein absolutes
Chamäleon und ein echtes Arbeitstier. Er musste wirklich viel lernen. Wir hatten all
diese Filmaufnahmen von Robin und den Leuten aus seinem unmittelbaren Umfeld.
Und er tauchte völlig in diese Rolle ab – während der ganzen Vorbereitungszeit für
diesen Film und auch während der Dreharbeiten. Er studierte, wie Robin es gelernt
hatte, sprechen zu können - permanent angeschlossen an ein Beatmungsgerät.
Robin machte verschiedene Übergangsphasen mit, und Andrew studierte intensiv,
wie er diese vor der Kamera glaubhaft vermitteln konnte. Darüber hinaus musste
Andrew Robin auch als kerngesunden und kraftstrotzenden jungen Mann darstellen,
                                         12
was zur Folge hatte, dass er sein Tennis und sein Cricketspiel auffrischen und
verbessern musste. Er wollte alles genauso gut machen wie Robin, der ein
großartiger Athlet war.“

Dass ihm dies alles gelang, schreibt Andrew Garfield vor allem seiner Kollegin Claire
Foy zu, die bereits vor diesem Film einen hervorragenden Ruf hatte – nicht zuletzt
dank ihrer Hauptrollen in der Miniserie „Wölfe“ („Wolf Hall“) und der Serie „The
Crown“ („The Crown“). Laut Garfield ist die erfolgreiche Darstellung der Partnerschaft
und Beziehung der Cavendishs vor allem ihr Verdienst. „Alles lag an meiner
Beziehung zu Claire“, betont Garfield. „In Robins Beziehung zu Diana war sein
Verstand sehr wohl wach und aktiv, im Endeffekt aber war sie Robins Körper. Es
musste dieser Eindruck von ‚einer Person’ vermittelt werden. Das zu kreieren, war für
Claire und mich eine wirklich schöne, aber auch merkwürdige Erfahrung. Fangen wir
gar nicht erst an, über Claire zu reden“, witzelt Garfield. „Es war meine erste
Zusammenarbeit mit Claire, doch Gott sei Dank drehte ich mit ihr. Wenn wir uns nicht
verstanden hätten, wäre es die Hölle gewesen.“

Garfields Bewunderung kann Foy nur erwidern. Die Schauspielerin erinnert sich, wie
sie zum ersten Mal von SOLANGE ICH ATME hörte: „Ich hatte gerade neun Monate
Dreharbeiten für ‚The Crown’ hinter mir und merkte, dass ich eine Pause brauchte.
Doch sobald ich erfuhr, dass Andrew Robin darstellen würde, hatte ich das Gefühl,
diese Rolle nicht ablehnen zu dürfen. Ich hatte ihn aus der Ferne schon immer
bewundert. Er ist außergewöhnlich, anders kann man ihn nicht beschreiben. Er hat
die unglaubliche Fähigkeit, stark und maskulin, aber auch total verletzlich und offen
zu wirken. Bei einem jüngeren Schauspieler findet man das nur sehr selten. Er wirkt
älter und weiser, als es sein Alter vermuten lassen würde.“

Drehbuchautor William Nicholson kann nur bestätigen, dass sich die beiden
Schauspieler auf Anhieb verstanden. „Erstaunlich ist, dass beide vor der Kamera
aussehen, als würden sie sich tatsächlich lieben. Sie verstanden sich sehr gut, es
war unglaublich charmant. Dadurch bekommt SOLANGE ICH ATME diese etwas
altmodische Aura von stimmiger Chemie, und die braucht jeder gute Film unbedingt.
Es geht bei diesem Film um eine von Liebe geprägte Ehe, und wir konnten uns
wirklich glücklich schätzen, dass Andrew und Claire diese Rollen übernahmen.“

Vor und während der Dreharbeiten ermöglichte Diana Cavendish ihrer Darstellerin
Claire Foy ständigen Kontakt. Die Schauspielerin empfand das als echtes Geschenk.
„Dass Diana bei den Dreharbeiten oft präsent war, gab uns das Gefühl, dass wir alle
hier in etwas ganz Besonderes involviert waren. Die Dreharbeiten waren kurz, und es
war harte Arbeit, aber wir haben sie gemeinsam gestemmt. Wir fühlten uns wie eine
Familie.“

Diana Cavendish in SOLANGE ICH ATME spielen zu können, hat Claire Foys
Einstellung zu ihrem Beruf verändert, wie sie bereitwillig zugibt: „Meine Einstellung
war bis dahin immer, Arbeit ist Arbeit, ich würde eine Rolle nie ‚mit nach Hause
nehmen’. Bis dahin ist es mir immer leichtgefallen, eine Figur hinter mir zu lassen,
wenn ich das Projekt beendet hatte. So habe ich mich früher eingeschätzt. Doch
dann drehte ich diesen Film, und alles veränderte sich. Wie Robin und Diana sich
liebten und ihr Leben gemeinsam führten, das alles hat mich wirklich berührt und
beeinflusst. Dadurch wurde mir auf verschiedenen Ebenen bewusst, wie kurz das
Leben ist. Für mich stehen die beiden beispielhaft für zwei Menschen, denen das
                                         13
Schicksal eine ziemlich miese Karte zuspielte, die aber dennoch entschlossen
waren, so viel wie nur möglich aus ihrem Leben herauszuholen. Ich denke noch
immer an die beiden und die Dreharbeiten des Films. Es ist sehr selten, dass man
auf einer so persönlichen Ebene in ein Projekt involviert ist. Aber persönlich war es
wirklich, schließlich ist unser Produzent Jonathan selbst eine Figur in dieser
Geschichte.“

Beginn der Produktion

„In dem Moment, als ich Andrew Garfield in einem Restaurant in Los Angeles
kennenlernte, spürte ich, dass er meinen Vater darstellen könnte“, blickt Produzent
Jonathan Cavendish zurück. „Andrew ist bescheiden und zuvorkommend, zudem
einfühlsam, interessiert an und fasziniert von Menschen. Andrew hatte etwas an sich,
eine Komplexität und Sanftheit, die mich davon überzeugten: ‚Das genau sind die
Qualitäten, die ich gesucht habe.’“

Cavendish hatte schon früh ein Promotape von „The Crown“ sehen können, traf sich
danach zusammen mit Andy Serkis mit Hauptdarstellerin Claire Foy. „Innerhalb von
30 Sekunden war eigentlich klar, dass sie die Richtige war“, erinnert sich Cavendish.
Im Sommer 2016 fügte sich plötzlich alles zusammen, bekam das Projekt grünes
Licht. BBC Films entschied sich, SOLANGE ICH ATME mitzufinanzieren, unterstützt
von Embankment Films, einer Produktionsgesellschaft aus London, sowie der
Produktions- und Finanzierungsgesellschaft Silver Reel und dem British Film Institute
(BFI). Weil SOLANGE ICH ATME nur mit einem relativ bescheidenen Budget
ausgestattet war, musste der Film, der in England und Südafrika gedreht wurde,
einen straffen Terminplan einhalten. Die zentralen Schauplätze des Films reichen
von England, über Kenia und Spanien bis nach Deutschland.

Das Hauptproblem war, eine Lücke in den Terminkalendern von Andy Serkis und
den Schauspielern zu finden, in denen alle zur Verfügung standen. Drehbuchautor
William Nicholson erinnert sich noch genau: „Sommer 2016 öffnete sich plötzlich ein
achtwöchiges Fenster, in dem alle Beteiligten Zeit hatten. Zwangsläufig mussten die
Dreharbeiten auch in diesen acht Wochen abgewickelt werden.“ Das bedeutete aber
auch, dass man für die Sicherstellung der Finanzierung und die Vorbereitung der
Dreharbeiten tatsächlich nur sieben Wochen Zeit hatte. „Jonathan musste also eine
Entscheidung treffen“, fährt William Nicholson fort. „Sollen wir den Abzug betätigen
und die Vorproduktionsphase mit nur sieben Wochen Zeit bis zum ersten Drehtag
starten? Machen wir das nicht, verlieren wir unsere Schauspieler.“

Dass Jonathan Cavendish schließlich so mutig war und sich entschied, das Projekt
weiter voranzutreiben, ist für Nicholson Grund zu großem Lob. „Jonathan ging mit
seiner Entscheidung ein extrem hohes Risiko ein und stemmte das Ganze in nur
sieben Wochen. In dieser Zeit mussten die Sets errichtet, die anderen Rollen
besetzt, die richtigen Drehorte gefunden und dort alles arrangiert werden, einfach
alles musste gemacht werden. Aber er hat es geschafft. Das war echtes Produzieren
aus dem Bauch heraus. Auf merkwürdige Art und Weise fällt dabei eine Menge
Druck von einem ab. Es muss einfach getan werden. Und wie es sich herausstellen
sollte, sieht der Film blitzsauber und makellos aus.“

                                         14
Regisseur Serkis und Produzent Cavendish waren geradezu euphorisiert, als sich
Robert Richardson ihrem Film anschloss. Richardson ist einer der angesehensten
Kameramänner der Welt, gehört zu den bevorzugten Kreativkräften von
bedeutenden Filmemachern wie Martin Scorsese, Quentin Tarantino oder Oliver
Stone und wurde für seine Lichtsetzung bei JFK - JOHN F. KENNEDY - TATORT
DALLAS („JFK“, 1991), AVIATOR („The Aviator“, 2004) und HUGO CABRET
(„Hugo“, 2011) jeweils mit dem Oscar® ausgezeichnet. Eine Kopie von William
Nicholsons Drehbuch zu SOLANGE ICH ATME erreichte schließlich auch Hollywood.
Richardsons Agent las das Skript und hatte so eine Vermutung, dass sein Klient das
Drehbuch mögen würde. Und so war es auch. Richardson signalisierte schnell, dass
dieses Projekt ihn interessieren würde. „Bob ist an Budgets in ganz anderen Höhen
gewöhnt“, erläutert Nicholson. „Für ihn war das also ein relativ kleiner Film. Aber den
wollte er unbedingt machen.“

Tom Hollander stand bereits als einer der weiteren Schauspieler fest, er sollte
Dianas eineiige Zwillingsbrüder Bloggs und Blacker darstellen. Der britische
Schauspieler ist ein alter Freund des Regisseurs, wie Andy Serkis erläutert: „Ich
habe mit Tom vor langer Zeit in Jez Butterworths Theaterstück ‚Mojo’ (‚Mojo’) auf der
Bühne gestanden. Wir sind alte Kumpel.“

Serkis setzte verschiedene Techniken ein, damit man Hollander in einer Szene
gleichzeitig in den Rollen der Zwillinge sehen konnte. „Wir griffen auf eine Kamera
mit einem speziellen Kamerakopf zurück, der uns exakt reproduzierbare
Bewegungen ermöglichte. Zunächst spielte Tom einen der beiden Zwillinge in einer
Profileinstellung, den anderen stellte ein Double dar, das er dann selbst ersetzen
würde. Denn dann drehten wir die gleiche Szene mit Fokus auf den ‚anderen’ Bruder,
den erneut er darstellte. Der ganze Prozess erforderte von Tom außergewöhnliche
darstellerische Technik, aber er ist ja auch ein virtuoser Schauspieler.“

Zu den weiteren Schauspielern, die in SOLANGE ICH ATME zentrale Rollen
übernahmen, gehört Hugh Bonneville, der durch die Darstellung des Earl of
Grantham im Serienhit „Downton Abbey“ („Downton Abbey“) weltweit bekannt wurde.
Bonneville spielt Robin Cavendishs Freund, den erstaunlich einfallsreichen Oxford-
Professor Teddy Hall. Er machte es möglich, dass Cavendish sein Krankenhausbett
verlassen und in einem Rollstuhl herumfahren konnte, der mit einem speziellen,
leichtgewichtigen Beatmungsgerät ausgestattet war. Dank diesem konnte Cavendish
überhaupt erst atmen. „Hugh war fantastisch, wir hatten großes Glück, dass wir ihn
für diese Rolle bekamen“, schwärmt Andy Serkis. „Wir suchten einen Schauspieler,
der etwas Besonderes an sich hatte, der etwas onkelhaft war, den man sich aber
auch als brillanten Kopf vorstellen konnte. Und er sollte darüber hinaus eine gewisse
Exzentrik und Direktheit vermitteln können.“

Teddy Halls Karriere verdient eigentlich selbst einen Film. Er erfand ja nicht nur den
Rollstuhl, der später „Cavendish Chair“ genannt wurde, sondern er leistete auch
Pionierarbeit auf dem Gebiet der Kohlenstoffdatierung. Er war es, der das Turiner
Grabtuch (in das der Körper von Jesus Christus nach der Kreuzigung angeblich
eingehüllt wurde) exakt datierte. Darüber hinaus entwickelte er wissenschaftliche
Techniken, um archäologische Funde erforschen zu können, und entlarvte den
vermeintlich prähistorischen Schädel des berüchtigten Piltdown-Menschen als
Fälschung.

                                          15
Stephen Mangan, ein weiterer angesehener britischer Schauspieler, der aus Serien
wie „Green Wing“ oder „Episodes“ („Episodes“) bekannt ist, übernahm die Rolle von
Dr. Clement Aitken, der im Film die gemeinnützige Stiftung Disability Research
Foundation leitet. „Stephen balanciert in seiner Darstellung Leichtigkeit mit einem
Element der Ernsthaftigkeit aus“, beschreibt Andy Serkis Mangans Qualität. „Und
Andrew wie auch Hugh Bonneville genossen die Szenen, die sie mit ihm hatten. Wir
sahen in ihnen die Drei Musketiere, sie spielten Figuren, die das Leben voll
ausschöpften. Wenn Jonathan von seinem Vater und dessen Freunden spricht, fällt
gern der Begriff des ‚feinen Bohemien-Pinkels’. Ganz sicher zeichnet diese Figuren
ein unbekümmerter Abenteurergeist aus, der möglichweise vererbt wurde.“

Diana Cavendishs Vater flog als erster Mensch überhaupt über den Mount Everest
und lebte 20 Jahre im Hindukusch. Um ihren Sohn Jonathan in den verschiedenen
Lebensphasen, vom Baby bis hin zum jungen Erwachsenen, darstellen zu können,
brauchte man schließlich sechs junge Schauspieler, darunter waren auch zwei
Zwillingspaare. Dean-Charles Chapman verkörpert den 22-jährigen Jonathan, Harry
Marcus Jonathan im Alter von 10 Jahren. Den fünfjährigen Jonathan spielen Frank
und Jack Madigan, den zweijährigen schließlich Dallon und Deacon Brewer.

William Nicholsons Drehbuch erzählt eine Geschichte, die uns mit Robin Cavendish
an weit verstreute Schauplätze entführt. Dazu gehören ein Konferenzsaal in
München, ein Krankenhaus und ein Regierungshaus in Nairobi, ein Lagerhaus für
Tee in Mombasa, verschiedene Dörfer in Kenia und Landstraßen in Spanien.
Drehorte für all diese benötigten Szenen fand man in England und Südafrika. Die
meisten der Szenen, die in England spielen, wurden in einem Radius von etwa 80
Kilometer nördlich oder westlich von London gedreht. Hatfield House, ein großartiger,
im jakobinischen Stil errichteter Herrensitz in der Grafschaft Hertfordshire, wurde für
eine Reihe von Schauplätzen eingesetzt. Darunter für den Salon eines Landhauses,
außerdem für einen Ballsaal und das Parkhaus eines Krankenhauses in Oxford, und
schließlich auch für das Interieur eines deutschen Hotels.

Furlongs, das Haus von Robin und Diana Cavendish, wurde im Film von einem Haus
in der Nähe von Luton architektonisch gedoubelt. „Wir erschufen eine Version von
Furlongs, die dem Vorbild nicht exakt entsprach, aber eine ähnlich exzentrische Aura
und Qualität hatte“, erläutert Jonathan Cavendish. Für die Innenaufnahmen in einem
Krankenhaus in Oxford ging man tatsächlich an eine Schule für darstellende Künste
in Tring, in der Grafschaft Hertfordshire. Das idyllische Cricketspiel, das den Film
eröffnet, drehte man in Englefield in der Grafschaft Berkshire.

Der Kinostart kann kommen

William Nicholson begleitete den Weg von SOLANGE ICH ATME auf die Leinwand
von Beginn an. Von Jonathan Cavendish, der ihm diesen ebnete, schwärmt der
Autor in den höchsten Tönen. „Für ihn war es eine außergewöhnliche Erfahrung. Er
war eine Art permanenter Beobachter in einer wahren Geschichte, zu der er selbst
gehörte. Und darüber hinaus produzierte er den Film auch noch. Als Produzent war
Jonathan gnadenlos – auch zu sich selbst. In früheren Fassungen des Drehbuchs
war seine Rolle stärker ausgebaut, aber er hat dann einige dieser Szenen entfernt.
Er sagte nur: ‚Es geht hier um Robin und Diana.’ Er hat sich darauf konzentriert,
einen Film zu machen, der funktioniert.“

                                          16
„Für mich zählt dieser Film zu den authentischsten Filmbiografien, die je gedreht
wurden“, zeigt sich Produzent Cavendish begeistert. „Viele der Gespräche, die im
Film zu hören sind, hat es tatsächlich gegeben. So hat der Oberarzt in dem
Krankenhaus in Oxford in der Tat zu meinem Vater gesagt: ‚In zwei Wochen werden
sie tot sein.’ Und natürlich war ich selbst Zeuge davon, wie meine Mutter
durchgehend die Verantwortung übernahm, meinen Vater am Leben zu halten. Und
beide sorgten dafür, dass es für all ihre Freunde, aber auch die meinen, immer
Essen und Unterhaltung gab. Der Freundeskreis meiner Eltern setzte sich aus sehr
unterschiedlichen Persönlichkeiten zusammen. Mein Vater und meine Mutter führten
und lebten eine Partnerschaft in absoluter Gleichberechtigung. Sie ermöglichte es
ihm, aus diesem schweren Verlustgefühl ausbrechen und ein neues Leben beginnen
zu können mit vielen Freunden, die uns besuchten und uns unterstützten. Es ist
erstaunlich, was diese Freunde geleistet haben. Ich habe in der Zwischenzeit
erfahren, dass für viele von ihnen diese Erfahrung zu den besten zählt, die sie in
ihrem Leben gemacht haben. Und alle halfen sie meinem Vater dabei, sein Leben
zurückzubekommen.“

Jonathan Cavendish bezeichnet SOLANGE ICH ATME scherzhaft als „teuerstes
Homemovie aller Zeiten“. Seine Erklärung dafür ist, dass er, so wie die Freunde einst
seinem Vater halfen, in gleichem Maße von Schauspielern und Crewmitgliedern
unterstützt wurde. „Alle waren wie eine Familie“, schwärmt der Produzent. „Jeder von
ihnen verdiente hier weniger, als sie es gewohnt waren, brachte mehr ein, als sie das
sonst taten. Das war bemerkenswert. Ich bin so stolz darauf, was wir hier
gemeinsam geleistet haben. Dieser Film zeigt, was die Liebe selbst unter den
schwierigsten Bedingungen ermöglichen kann. Hat man das Glück, zu lieben und
geliebt zu werden, dann kann einem diese Partnerschaft helfen, die schwierigsten
Zeiten und Probleme zu überstehen – und dabei lachen und Freude finden zu
können. Dieser Film wurde von einer Familie für eine Familie gemacht.“

                                         17
DIE SCHAUSPIELER

Andrew Garfield (Robin Cavendish)

Andrew Garfield wurde in Los Angeles geboren, wuchs aber in England auf und ist
Absolvent der Central School of Speech & Drama, einer der renommiertesten
Schauspielschulen und Talentschmieden Großbritanniens.

Der preisgekrönte Darsteller hat sich international einen Namen gemacht mit
aufwendigen Studioprojekten und ambitionierten Independentfilmen, ist darüber
hinaus auch ein versierter und respektierter Bühnenprofi. Er gilt als einer der
vielseitigsten Schauspieler seiner Generation, verkörperte häufig und überzeugend
introvertierte und intelligente Figuren, hat aber auch schon seine komödiantische
Seite unter Beweis gestellt.

In den deutschen Kinos brillierte Garfield zuletzt in zwei Filmen, die von
angesehenen Regisseuren inszeniert wurden. Unter der Regie von Mel Gibson
spielte er im Drama HACKSAW RIDGE - DIE ENTSCHEIDUNG („Hacksaw Ridge“,
2016) eine authentische Figur, den amerikanischen Kriegsdienstverweigerer
Desmond T. Doss. Doss riskierte im 2. Weltkrieg, als Sanitäter in der Schlacht von
Okinawa, unter starkem Feindbeschuss mehrfach sein Leben, rettete schließlich
über 75 Kameraden vor dem Tod und nahm für seinen couragierten Einsatz aus den
Händen von Präsident Truman die Medal of Honror entgegen, die höchste
militärische Auszeichnung der USA. Für seine schauspielerische Leistung in diesem
für sechs Oscars® vorgeschlagenem Film, erhielt Garfield als „Bester Darsteller“
Nominierungen für den Oscar®, den Golden Globe®, den Screen Actors Guild Award ®
und den Award der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA). Nicht
minder herausragend war seine Darstellung in SILENCE („Silence“, 2016), Martin
Scorseses Adaption von Shūsaku Endōs Literaturklassiker SCHWEIGEN
(„Chinmoku“). Hier verkörpern Garfield und sein Kollege Adam Driver zwei junge
jesuitische Missionare, die im Japan des 17. Jahrhunderts nach einem Priester
suchen, der unter Folter von seinem Glauben abgeschworen hat, und auf dieser
Suche, verfolgt und gequält von Feinden des Christentums, selbst ihren Glauben
überprüfen müssen.

Weltweit bekannt wurde er als Peter Parker und das Böse jagender Superheld in
Marc Webbs Comicabenteuern THE AMAZING SPIDER-MAN („The Amazing
Spider-Man“, 2012) und THE AMAZING SPIDER-MAN - RISE OF ELECTRO („The
Amazing Spider-Man 2“, 2014), die zusammen über 1,5 Milliarden Dollar an den
Kinokassen einspielten. Darüber hinaus verkörperte er in David Finchers Hit THE
SOCIAL NETWORK („The Social Network“, 2010) Eduardo Saverin, einen
Mitgründer von Facebook. Für seine schauspielerische Leistung in diesem
biografischen Drama wurde er in Kategorie „Best Performance by an Actor in a
Supporting Role in a Motion Picture“ für den Golden Globe ® vorgeschlagen. Im
gleichen Jahr berührte er in Mark Romaneks Science-Fiction-Drama ALLES, WAS
WIR GEBEN MUSSTEN(„Never Let Me Go“, 2010) als Klon, der als Ersatzteillager
für Organe dienen muss – wie auch die Figuren, die von Carey Mulligan und Keira
Knightley dargestellt wurden.

Zu seinen weiteren wichtigen Filmen der letzten Jahre zählt auch Ramin Bahranis
Drama 99 HOMES: STADT OHNE GEWISSEN („99 Homes“, 2014), in dem er als
                                      18
liebevoller Familienvater sein Haus an einen von Michael Shannon verkörperten
Immobilienhai verliert und dann für den skrupellosen Spekulanten die Drecksarbeit
erledigt. Darüber hinaus war er zu sehen in Terry Gilliams DAS KABINETT DES DR.
PARNASSUS („The Imaginarium Of Dr. Parnassus“, 2009), in dem er mit seinen
Kartentricks zur Truppe der von Christopher Plummer verkörperten Titelfigur gehörte,
Spike Jonzes Kurzfilm I’M HERE (2010), in dem er und Sienna Guillory Roboter
spielten, die füreinander Gefühle entwickeln, Robert Redfords Drama VON LÖWEN
UND LÄMMERN („Lions For Lambs“ , 2007), in dem er einen vom Erfolgskurs
abgewichenen Studenten von Redfords Dozentenfigur darstellte, sowie in John
Crowleys Drama BOY A („Boy A“, 2007), seinem Filmdebüt. Für seine
schauspielerische Leistung als aus dem Gefängnis entlassener Mädchenmörder, der
seiner Vergangenheit zu entkommen versucht, erhielt er als „Bester Darsteller“ den
Award der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA).

Wesentlich gefördert wurde seine Karriere auch von drei fürs Fernsehen realisierten
Kriminaldramen, die von der Jagd auf den berüchtigten Yorkshire Ripper, einen
vielfachen Frauenmörder, erzählten. In Julian Jarrolds Eröffnung „Red Riding: 1974“
(„Yorkshire Killer 1974“) spielte er die Hauptrolle eines Journalisten, der eigene
Ermittlungen durchführt und sich tief in die Mordfälle vergräbt. Andrew Garfield war in
dieser Rolle auch in den beiden anderen Teilen, James Marshs „Red Riding 1980“
(„Yorkshire Killer 1980“) und Anand Tuckers „Red Riding 1983“ („Yorkshire Killer
1983“), zu sehen.

Seine Karriere hatte der gebürtige Kalifornier aber im Theater begonnen – in einer
Bühnenversion von Alan Parkers Filmmusical BUGSY MALONE („Bugsy Malone“,
1976), die am National Music Youth Theatre in London zur Aufführung kam. 2006
wurde er bei der Verleihung der Evening Standard Theatre Awards mit dem Milton
Shulman Award als „Outstanding Newcomer“ ausgezeichnet – Anerkennung für
seine Leistungen in Jonathan Harveys Drama „Beautiful Thing“ („Beautiful Thing“), in
Deborah Gearings „Burn“, Enda Walshs „Chatroom“ („Chatroom“) und Mark
Ravenhills „Citizenship“ sowie in J.T. Rogers’ Drama „The Overwhelming“.

2012 feierte Garfield an der Seite von Phillip Seymour-Hoffman sein Broadway-
Debüt in einer von Mike Nichols inszenierten Wiederaufführung von Tennessee
Williams’ Klassiker „Tod eines Handlungsreisenden“ („Death of a Salesman“). Für
seine Darstellung von Biff Loman wurde er in der Kategorie „Best Featured Actor in a
Play“ für den Tony®, Amerikas wichtigsten Theaterpreis, vorgeschlagen. Von April bis
Ende August 2017 war Garfield am National Theatre in London in Marianne Elliots
Inszenierung von Tony Kushners mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnten Drama
„Engel in Amerika“ („Angels in America“) zu sehen. Hier stellte er an der Seite von
Nathan Lane und James McArdle die an AIDS erkrankte Hauptfigur Prior Walter dar,
unterstützt von Denise Gough als Harper Pitt und Russell Tovey als Joe Pitt.

Nach SOLANGE ICH ATME hat Andrew Garfield die Hauptrolle in David Robert
Mitchells in Los Angeles angesiedeltem Noir-Thriller UNDER THE SILVER LAKE
übernommen. Hier spielt er einen exzentrischen Mann, dessen Suche nach seiner im
Stadtviertel Los Feliz mysteriös verschwundenen Nachbarin, dargestellt von Riley
Keough, zur Obsession wird.

                                          19
Claire Foy (Diana Cavendish)

Claire Foy ist eine der renommiertesten britischen Schauspielerinnen. Sie kann auf
der Bühne, im Fernsehen und auch auf der Leinwand große Erfolge und ein
beeindruckendes Spektrum an außergewöhnlichen Darstellungen vorweisen.

Aktuell brilliert sie als junge Königin Elizabeth II in „The Crown“ („The Crown“), der
international gefeierten Netflix-Serie. „The Crown“, kreiert und geschrieben von Peter
Morgan und unter anderem inszeniert von Stephen Daldry und Julian Jarrold,
beleuchtet die englische Königsfamilie aus einem privaten und öffentlichen
Blickwinkel und ist die aufwendigste Serie, die Netflix bisher in Auftrag gegeben hat.
Für ihre schauspielerische Leistung wurde Foy in der Kategorie „Best Performance
by an Actress in a Television Series - Drama“ mit dem Golden Globe ® ausgezeichnet,
darüber hinaus erhielt sie den Screen Actors Guild Award® sowie eine Nominierung
für den TV Award der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA). Die
zweite Staffel der Erfolgsserie wird ab Dezember dieses Jahres auf Netflix
ausgestrahlt.

„The Crown“ war nicht Foys erster beruflicher Kontakt mit einer englischen
Königsfamilie, heiratete sie als Anne Boleyn in der Miniserie ‚“Wölfe“ („Wolf Hall“)
doch einen Tudor-Monarchen. Diese sechsteilige BBC-Adaption von Hilary Mantels
mit dem Man Booker Prize ausgezeichneten historischen Romanen „Wölfe“ („Wolf
Hall“) und „Falken“ („Bring up the Bodies“) wurde von Peter Straughan geschrieben,
der für sein Drehbuch zu Tomas Alfredsons Romanverfilmung DAME KÖNIG AS
SPION („TINKER, TAILOR, SOLDIER, SPY“, 2011) für den Oscar ® nominiert war.
Für ihre herausragende Leistung wurde Claire Foy als „Beste Darstellerin“ für den
TV-Award der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA) vorgeschlagen.

Eine weitere TV-Reise in die Vergangenheit führte Foy 2014 zurück in das goldene
Zeitalter der Piraten, in die ersten drei Jahrzehnte des 18. Jahrhunderts. Im
Mittelpunkt der Serie „Crossbones“ („Crossbones“) stand der legendäre Pirat Edward
„Blackbeard“ Teach, verkörpert von John Malkovich. Foy spielte eine
Gouverneurstochter, die zur Piratin wird, in weiteren Rollen waren Ezra Buzzington
und Tracy Ifeachor zu sehen.

Foys erste große TV-Rolle, mit der sie sich einen Namen machte, liegt neun Jahre
zurück. „Charles Dickens’ Little Dorrit“ („Little Dorrit“), eine hochgelobte BBC-
Miniserie nach dem Romanklassiker von Dickens, wurde in der Kategorie
„Outstanding Miniseries“ mit dem Emmy® ausgezeichnet und in der Kategorie „Best
Miniseries or Motion Picture Made for Televison“ für den Golden Globe ®
vorgeschlagen. Foy übernahm hier die Titelrolle und wurde für ihre schauspielerische
Leistung 2009 mit einer Nominierung für den Award der Royal Television Society
belohnt. In einer weiteren zentralen Rolle stand hier auch Andy Serkis vor der
Kamera, der Foy jetzt in SOLANGE ICH ATME inszeniert hat.

In „White Heat“, einer weiteren BBC-Miniserie, spielte sie die Hauptrolle der
Charlotte. Unterstützt wurde sie in diesem von der preisgekrönten Autorin Paula
Milne verfassten Drama von Sam Claflin und MyAnna Buring. Darüber hinaus war sie
im kontroversen TV-Film „Hacks“ sowie in allen neun Folgen der populären Serien-
Fortsetzung „Rückkehr ins Haus am Eaton Place“ („Upstairs Downstairs“) zu sehen.
Des Weiteren übernahm Claire Foy an der Seite von Christian Cooke die Hauptrolle
                                        20
Sie können auch lesen