72 %der Produktionsunternehmen in Deutschland - Nachrichten für Filmschaffende - bsf-s

 
WEITER LESEN
72 %der Produktionsunternehmen in Deutschland - Nachrichten für Filmschaffende - bsf-s
455 | 15. August 2019

                      Nachrichten für Filmschaffende

72 %
 der Produktionsunternehmen in Deutschland

 orientieren sich »immer« oder »überwiegend«

 am Gagentarifvertrag. Sagen sie.

                     herausgegeben von Peter Hartig, Oliver Zenglein und Vincent Lutz
72 %der Produktionsunternehmen in Deutschland - Nachrichten für Filmschaffende - bsf-s
455 | 15. August 2019                                                                                           FFA-Tarifstatistik | 2

     79 %                                         der Produktionsunternehmen in

                                                  Deutschland orientieren sich »immer«

                                                  oder »überwiegend« an den tariflichen

                                                  Arbeitszeitregelungen. Sagen sie.

Wie hältst du’s mit dem Tarifvertrag? Die Filmförderungsanstalt (FFA) wollte es wissen, die Produzentenallianz ließ anders fragen, und antworten

konnte jeder, wie er wollte. Ergebnis: 72 Prozent der Produktionsunternehmen orientieren sich »immer« oder »überwiegend« am Gagentarifvertrag,

sogar 79 Prozent . Die FFA druckte das anstelle einer echten statistischen Auswertung nach.

Orientierungslos
Eigentlich soll die Filmförderungsanstalt in ihrem jährlichen Geschäftsbericht mit Statistiken zei-
gen, wie Tarifverträge oder vergleichbare soziale Standards eingehalten werden. Stattdessen ver-
öffentlichte sie nun seltsame Zahlenfantasien der Produzentenallianz. Deren Botschaft: Alles ist
doch gar nicht so schlecht.

Text Peter Hartig

Titel und Grafiken: cinearte
72 %der Produktionsunternehmen in Deutschland - Nachrichten für Filmschaffende - bsf-s
455 | 15. August 2019                                                            FFA-Tarifstatistik | 3

Seit zwei Jahren hat die Filmförderungsanstalt        zu fragen. Soviel Einfluss hatte sie, weil die FFA
(FFA) des Bundes eine weitere Aufgabe erhalten,       (und acht große Regionalförderer) die Produzen-
nämlich »darauf hinzuwirken, dass in der Film-        tenstudie 2018 mitfinanziert hat. Für deren »Vi-
wirtschaft eingesetztes Personal zu sozialver-        suelle Konzeption« wird im Impressum der FFA-
träglichen Bedingungen beschäftigt wird.«             Pressesprecher genannt, der bis 2018 zehn Jahre
   Wie und wann das geschehen soll, wird nicht        lang die selbe Funktion für die Allianz Deutscher
erklärt. Lediglich eine konkrete Handlungsan-         Produzenten – Film & Fernsehen e.V., kurz Pro-
weisung gibt das Filmförderungsgesetz (FFG)           duzentenallianz, inne hatte.
von 2017 der FFA: Der jährliche Förderbericht            Die Produzentenallianz, mit rund 260 Mit-
soll fortan »eine statistische Auswertung der In-     gliedsunternehmen der größte der Produzenten-
formationen zur Anwendbarkeit von Branchen-           verbände, ist Auftraggeber der Studie. Erstellt
tarifverträgen oder vergleichbaren sozialen Stan-     wurde sie vom Forschungs- und Kompetenzzen-
dards« enthalten, besagt Paragraf 169.                trum Audiovisuelle Produktion der Hamburg
   Doch der Geschäftsbericht 2017, der erste un-      Media School. Das wiederum leitet Oliver Ca-
ter dem aktuellen Gesetz, enthielt nichts derglei-    stendyk, der auch Mitglied der Geschäftsleitung
chen. Die »genannten Daten werden mit der             der Produzentenallianz ist.
Schlussprüfung erhoben, normalerweise zwei
bis drei Jahre nach der Förderzusage«, erklärte       Wunderbar, wie alles miteinander verbunden ist,
die FFA im Mai auf Nachfrage von cinearte. »Eine      doch schon darum sollte man die Ergebnisse
statistische Auswertung ist also frühestens 2019      vorsichtig lesen. Zudem schildern sie nur die
möglich und wird dann im entsprechenden För-          eine Seite des Tarifvertrags. Wie zum Beispiel die
derbericht veröffentlicht.«                           Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) die
   Der Geschäftsbericht 2018 erschien am 11.          Sache sieht, ist im Geschäftsbericht der FFA
Juli dieses Jahres – wieder ohne die verlangte Sta-   nicht erwähnt.
tistik, weil »belastbare Daten aus den seit 2017         Die Produzentenallianz handelt zwar mit Verdi
geförderten Produktionen erst frühestens Mitte        den Tarifvertrag für auf Produktionsdauer be-
2019 vorliegen werden«, schreibt die FFA wieder       schäftigte Film- und Fernsehschaffende (TV FFS)
als Erklärung dazu. Um der Verpflichtung des Pa-      aus. Doch ob den auch irgendwer einhält, gehört
ragrafen 169 dennoch nachzukommen, griff sie          nicht zu den drängendsten Fragen der Produzen-
einfach auf die Produzentenstudie 2018 zurück,        ten. Rund 140 Seiten umfasst die Produzentenstu-
die bereits im vorigen Herbst erschienen ist, und     die 2018 ohne Anhänge und Verzeichnisse – zwei-
druckte den »entsprechenden Abschnitt« ein-           einhalb davon geben Antwort auf die Frage der
fach nach.                                            FFA. Und diese zweieinhalb Seiten sind zwar der
   Als Notlösung könnte man das beinahe               Nummerierung nach Teil des Kapitels »Darstel-
durchgehen lassen, weil doch dieser entspre-          lung der aktuellen Beschäftigungsstruktur«, doch
chende Abschnitt allein deshalb existiert, weil       der Abschnitt ist zusätzlich als »Exkurs« über-
die FFA darauf »hingewirkt« (laut FFA) bezie-         schieben. Er stammt auch nicht von der Autorin
hungsweise die »Bitte« geäußert (laut Produzen-       des Kapitels (die für die Produzentenallianz in
tenallianz) habe, auch nach der Bedeutung des         verschiedenen Positionen arbeitet), sondern Ca-
Tarifvertrags für die Praxis der Filmproduktion       stendyk selbst. Und der stellt im ersten Satz klar,
72 %der Produktionsunternehmen in Deutschland - Nachrichten für Filmschaffende - bsf-s
455 | 15. August 2019                                                                                      FFA-Tarifstatistik | 4

    12 %      der Produktionsunternehmen in Deutschland orientieren sich

              »selten« oder »nie« am Gagentarifvertrag. Sagen sie.

Eigentlich dürfte es Antworten wie »teils teils«, »selten« oder »nie« kaum geben, wenn sich Produktionsunternehmen rechtmäßig verhalten

wollen, sagt die Produzentenstudie 2018. Zum Glück konnten die Produktionsunternehmen in der Umfrage antworten, was sie wollten.

    10 %      der Produktionsunternehmen in Deutschland orientieren sich

              »selten« oder »nie« an den tariflichen Arbeitszeitregelungen. Sagen sie.
72 %der Produktionsunternehmen in Deutschland - Nachrichten für Filmschaffende - bsf-s
455 | 15. August 2019                                                          FFA-Tarifstatistik | 5

dass diese Abfrage nur »auf Bitte der FFA« statt-    immer das heißen mag. Wer in die Gagentabelle
fand.                                                schaut, das zu teuer findet und weniger zahlt,
   Da es aber nun mal nicht anders ging, nutzte      hat sich damit schon orientiert. Das ist nicht
die Produzentenstudie die Gelegenheit, ihre Seite    »weicher formuliert«, sondern flüssig.
gut aussehen zu lassen. Das tut sie, indem sie als      So flüssig, dass die Produzentenstudie auch in
erstes die eigentliche Frage ändert: »Anwendbar-     der Zusammenfassung verkündet: »Produzenten
keit von Branchentarifverträgen oder vergleich-      orientieren sich überwiegend an den Vorgaben
baren sozialen Standards« ist das Kapitel im FFA-    des Tarifvertrags zu Arbeitszeit und Mindestver-
Geschäftsbericht 2018 überschrieben, ganz der        gütungen.« Im Kapitel selbst wird es genauer er-
Formulierung des FFG folgend. Nach der kurzen        klärt: Gut drei Viertel der Produktionsunterneh-
Einleitung folgt der Nachdruck aus der Produ-        men orientiere sich »immer« oder »überwie-
zentenstudie 2018, der dort eine andere Über-        gend« am Gagentarifvertrag und an den
schrift hat (welche die FFA kommentarlos eben-       tariflichen Arbeitszeitregelungen. Mit dieser wei-
falls wiedergibt): »Orientierung an tariflichen      chen Formulierung hätten es eigentlich alle Un-
Vereinbarungen in der Filmbranche«.                  ternehmen sein müssen. Hier schon offenbart
   »Bei der Fragestellung wurde mit dem Begriff      sich die ganze Unschärfe dieser »Statistik«, und
›Orientierung‹ bewusst eine etwas weichere For-      es kommt noch schlimmer.
mulierung gewählt«, erklärt Castendyk vorab.
»Eine strengere Formulierung, wie ›Halten Sie        Die Zahlen basieren nur auf freiwilliger Selbs-
sich an den TV FFS?‹, wäre auch missverständ-        stauskunft der Produktionsfirmen. Um diese zu
lich und nicht sinnvoll gewesen, weil sich nur ta-   definieren, griff die Produzentenstudie zum Um-
rifgebundene Unternehmen an einen Tarifver-          satzsteuergesetz: Inhaber des Produzentenlei-
trag halten müssen. Alle anderen Unternehmen         stungsschutzrechts dürfen Rechnungen mit ei-
können sich nur am TV FFS orientieren. Der An-       nem reduzierten Umsatzsteuersatz von 7 Pro-
teil nicht-tarifgebundener Unternehmen beträgt       zent stellen. Als zweites Kriterium setzte man
circa vier Fünftel der am Markt agierenden Pro-      einen Mindestumsatz von 100.000 Euro an. 882
duktionsunternehmen.«                                Unternehmen hatten beide Kriterien erfüllt, was
                                                     nur wenig mehr sind als die 815 Unternehmen,
Doch diese scheinbar juristische Argumentation       die das Formatt-Institut im Rahmen einer Voller-
macht es nicht weniger missverständlich. Um          hebung in gezählt hatte. Wie viele nicht ganz so
also ein paar Missverständnisse auszuräumen:         finanzstarke Inhaber des Produzentenleistungs-
Tarifgagen sind kein Leuchtturm am Horizont,         schutzrechts an der zweiten Hürde scheiterten,
den nur die Besten eines Tages erreichen, son-       wird nicht genannt.
dern ein Mindestlohn. Das, was Arbeitgeber               221 dieser 882 Unternehmen, also jedes vierte,
(Produzentenallianz) und Arbeitnehmer (Verdi),       hatten den Fragebogen beantwortet. Wie viele die-
also beide Seiten, als das Minimum ansehen. Die      ser Rückläufe auch auf die Tariffrage antworteten,
Frage, ob jemand diesen Mindeststandard ein-         ist nicht bekannt. Auch nicht, wie viele Antworten
hält, verlangt eine eindeutige Antwort: Ja oder      von Unternehmen mit oder ohne Tarifbindung ka-
Nein. Es gibt keine Grauzone. Es sei denn, man       men. Ob die Antwortenden überhaupt repräsen-
»orientiert« sich lediglich am Tarifvertrag – was    tativ für die Branche sind, wird nicht gesagt.
72 %der Produktionsunternehmen in Deutschland - Nachrichten für Filmschaffende - bsf-s
455 | 15. August 2019                                                                                         FFA-Tarifstatistik | 6

    40 %                                         der Masken- oder Kostumbildner*innen,

                                                 Kameraleute und Oberbeleuchter*innen

                                                 erhält »immer« den tariflich vereinbarten

                                                 Mindestlohn (gerundet).

Wer wirklich wissen will, wie es um die Arbeitsbedingungen in der Branche steht, sollte nicht nur eine Seite fragen. In einer eigenen Studie

hatten die Filmschaffenden selbst auf die Frage geantwortet. Dies ist die Auskunft des »in der Filmwirtschaft eingesetzten Personals« über die

»sozialverträglichen Bedingungen«, von denen das FFG in seinen Aufgaben für die Filmförderungsanstalt spricht.
72 %der Produktionsunternehmen in Deutschland - Nachrichten für Filmschaffende - bsf-s
455 | 15. August 2019                                                               FFA-Tarifstatistik | 7

   Doch was soll’s. Die Antworten sind ja ohne-         Studie nicht herauslesen, die Methodik ist trotz
hin nichts wert, wie die Verfasser selbst einräu-       langer Beschreibung nicht völlig transparent.
men: »Möglich wäre«, dass die Befragten ledig-             Zwei Regelungen des Tarifvertrags stellt die
lich »sozial erwünschte« Antworten geben                Produzentenstudie als die »in der Praxis relevan-
»könnten«.                                              testen« heraus: Arbeitszeit und Vergütung. Und
                                                        fragt sie getrennt ab. Das funktioniert nur in der
Trotzdem lässt sich mit solchem Zahlenwerk ja           Theorie, weil sich Geld und Zeit nicht trennen
noch allerlei Unsinn anstellen. Wenn »Studie«           lassen, so steht’s seit jeher im Gesetz: Tarifverträ-
drübersteht, fragt wahrscheinlich eh keiner             ge gelten ganz oder gar nicht. Der TV FFS ist
nach. Darum sei an dieser Stelle darauf hinge-          nicht bloß eine Bürde für die Produzenten. In-
wiesen, dass »Studie« kein geschützter Begriff ist,     dem sie Mindestlöhne zahlen, erkaufen sie sich
der automatisch wissenschaftliche Seriosität ga-        auch die Spielräume im Arbeitszeitgesetz, ohne
rantiert. Eine »Studie« kann auch bloß eine Skiz-       die angeblich überhaupt keine Filme gedreht
ze, ein erster grober Überblick sein.                   werden könnten. Denn ohne Tarifvertrag darf
   Doch warum zum Beispiel soll dies eine Er-           nur acht Stunden am Tag gearbeitet werden, sagt
kenntnis sein: »Die tarifgebundenen Unterneh-           das Arbeitszeitgesetz und schränkt auch die
men orientieren sich offenbar stärker an den            Überstunden stark ein.
Vorgaben des Gagentarifvertrags und den Ar-
beitszeitregelungen im Manteltarifvertrag als die       Andererseits zeigen die Autoren der Produzen-
nicht-tarifgebundenen Unternehmen.« Ja, was             tenstudie damit, dass sie die Branche kennen.
bedeutet Tarifbindung denn sonst?                       Obwohl es eigentlich nicht sein dürfte, ist be-
   Der eigentliche Skandal folgt als Statistik: Nur     kannt, dass die Orientierung an Gagen und die
75 Prozent der tarifgebundenen Kinofilmprodu-           an Zeiten in der Praxis nicht verknüpft ist. Nun
zenten »orientiert« sich »immer« am Tarifvertrag,       liefert die Produzentenallianz auch Zahlen dazu:
der Rest nur »überwiegend«. Offenbar wird der           72 von 100 Produktionsunternehmen orientie-
TV FFS nicht mal von den tarifgebundenen Un-            ren sich an den an den Gagen, aber sogar 79 von
ternehmen eingehalten! Das sagt die Produzen-           100 an den Arbeitszeiten des Tarifvertrags. Das
tenstudie 2018.                                         ist fast ein Zehntel mehr. Statistisch mögen diese
   Was aber die große Mehrheit denkt, sagt die          Zahlen nichts taugen, sie verraten aber etwas
Studie nicht. Sie liefert die Zahlen zur Branche ins-   vom Denken in der Branche.
gesamt und zu den tarifgebundenen Unterneh-                 Für die Produzentenallianz mag der Zweck
men, nicht aber zu denen, die sich nicht auf den        somit erfüllt sein: Die meisten Produzenten ori-
TV FFS (also Mindestlohn) verpflichten wollen –         entieren sich am Tarifvertrag, Kinofilmhersteller
das sind 80 Prozent der Unternehmen in der deut-        (die Klientel der FFA) mehr als ihre Kollegen
schen Branche. Inwieweit diese sich am TV FFS           beim Fernsehen. Alles in Ordnung – solange man
orientieren, dem zurzeit einzigen Rahmen für so-        nur die richtige Frage stellt.
ziale Standards. wird nicht dargestellt, obwohl die         Eigentlich müsste die FFA ihr Geld zurückver-
Daten erfragt wurden. Gab es zu wenige Rückläu-         langen. Dass sie stattdessen diese Selbstdarstel-
fe? Würden die Antworten die Produzenten                lung mit Zahlenfantasien einfach nachdruckt, ist
schlechter darstehen lassen? Das lässt sich aus der     unverständlich: Wissenschaftlichen Kriterien
72 %der Produktionsunternehmen in Deutschland - Nachrichten für Filmschaffende - bsf-s
455 | 15. August 2019

hält die Befragung nicht stand, bereits die Frage-
stellung geht an dem vorbei, was Paragraf 169 im
FFG beabsichtigt. Dabei hätte man ebensogut
auf vorhandene Daten zurückgreifen können,
die seriöser sind. Die einstige Bundesvereini-
gung Die Filmschaffenden hatte eine Studie zur
sozialen Lage, Berufszufriedenheit und den Per-
spektiven der Beschäftigten in der Film- und
Fernsehproduktionswirtschaft Deutschlands 2015
herausgegeben. Erfragt wurde da (nach wissen-
schaftlicher Methodik) auch umfangreich, wie es
um die Tariftreue in der Branche steht.
   Bleibt zu hoffen, dass die FFA im nächsten Jahr
ihren Auftrag erfüllt und tatsächlich belastbare
und neutrale Daten aufbereitet. Um aber tatsäch-
lich »darauf hinzuwirken, dass in der Filmwirt-
schaft eingesetztes Personal zu sozialverträgli-
chen Bedingungen beschäftigt wird«, wie es im
FFG steht, müsste sie weiterdenken und gestal-
ten. Mehrere Regionalförderungen, allen voran
die MFG Baden-Württemberg, haben in den ver-
gangenen beiden Jahren ihre Förderkriterien er-
weitert und verlangen, dass tarifliche oder ver-
gleichbare Regelungen eingehalten werden. Seit
mehr als zehn Jahren fordert Verdi das schon für
die FFA.

Eine Branche, die es ernst meint mit der Sorge
um ihre Fachkräfte und den Nachwuchs könnte
aber noch weiter gehen. Zum Beispiel durch eine
sogenannte Allgemeinverbindlicherklärung. Da-
mit würde der TV FFS generell für alle gelten, ein
Branchenstandard. Möglich ist das, wenn beide
Seiten zustimmen und der Tarifvertrag in seinem
Geltungsbereich für die Gestaltung der Arbeits-
bedingungen überwiegende Bedeutung erlangt
hat. Am TV FFS orientieren sich bis zu 79 Prozent
der Branche, sagt die Produzentenstudie 2018. c
Der Geschäftsbericht 2018 der FFA:

http://tinyurl.com/yddc8yn5
72 %der Produktionsunternehmen in Deutschland - Nachrichten für Filmschaffende - bsf-s
Bereichern jede Crew.
Mercedes-Benz FlottenSterne.
Zu attraktiven Konditionen. Bei Ihrem Mercedes-Benz Partner. Entdecken Sie die
ganze Vielfalt der FlottenSterne Modelle: sportlich-dynamisch, effizient, sicher, vernetzt
und maßgeschneidert für Ihren Berufsalltag. Mit umfassenden Garantie- und Mobilitäts-
leistungen sowie individuellem Service. Erfahren Sie mehr über die vielen Vorteile des
FlottenSterne Programms. Ihr Mercedes-Benz Partner berät Sie gern persönlich.

                  Jetzt neu für Crew-United-Mitglieder:
                  Das Geschäftskundenprogramm von Mercedes-Benz in
                  Kooperation mit Crew-Driver, einer Marke der bsf-s GmbH.
                  Mehr Informationen unter www.crew-driver.de
72 %der Produktionsunternehmen in Deutschland - Nachrichten für Filmschaffende - bsf-s
455 | 15. August 2019                                                                                       Frankreich | 10

Das Plakatmotive zu High Life, dem preisgekrönten Science-Fiction-Drama von Claire Denis. Frankreichs Filmemacher fürchten, dass solche

außergewöhnlichen Werke in Gefahr sind.

Zu viel des Guten?
Ein Vertrauter und Großspender von Präsident Macron schickt sich an, die französische
Filmlandschaft umzugraben. Die Unruhen sind groß – aber auch inspirierend.

Text Frédéric Jaeger

Foto: Pandora
455 | 15. August 2019                                                              Frankreich | 11

»Erst schämten sie sich für ihre Ignoranz, dann      Das Schreiben unter dem Titel Frankreich: Das
begannen sie, die Kultur zu verachten.« So geht      einzige Land der Welt, das glaubt, zu viel Autoren-
ein Satz von Regielegende Pier Paolo Pasolini        kino zu haben! wurde unter anderen von Bert-
über die Entwicklung von Menschen unter dem          rand Bonello, Robin Campillo, Michel Hazanavi-
Einfluss des Fernsehens. Leicht lässt er sich auf    cius, Céline Sciamma, Mati Diop und Rebecca
die Gegenwart übertragen. Gerade Politikern un-      Zlotowski unterzeichnet. Es ist eine Antwort auf
terstellt man schnell Minderwertigkeitskomple-       zwei Gutachten, die im Mai und Juni veröffent-
xe, immerhin sind die meisten von ihnen qua          licht wurden.
Beruf für Bereiche verantwortlich, die sie selbst
nicht überblicken. Wie die Faust aufs Auge passt     Tatsächlich scheint mit diesen Gutachten nichts
der Satz jedenfalls zum aktuellen Umgang fran-       Geringeres als die so oft gepriesene »exception
zösischer Politiker mit dem Kino.                    culturelle« auf dem Spiel zu stehen: die Kultur
   Kein Wunder, dass der Tweet von Saïd Ben          aus der Logik der Märkte auszunehmen. Noch
Saïd, der den Satz herausgesucht hat, in der vor-    sind es zwar nur Gedankenspiele, für die Pro-
vergangenen Woche in Frankreich oft geteilt          duktion neuer Filme vermehrt auf privates Geld
wurde. Die Aufregung in der dortigen Filmbran-       zu setzen und die förderwürdigen Filme stärker
che ist groß, seitdem im Juli klar geworden ist,     auszusieben. Doch die Gutachten, die das nahe-
dass die marktliberale Haltung der französischen     legen, stammen nicht von irgendwem. Die Auto-
Regierung vor dem Kino keinen Halt machen            rinnen des einen sind Abgeordnete der Regie-
wird. Just das für Franzosen so heilige Kino         rungspartei La République en marche. Der Autor
scheint Präsident Emmanuel Macron nicht allzu        des anderen, Dominique Boutonnat, wurde von
heilig zu sein.                                      Macron Ende Juli zum Chef der mächtigen Film-
   Ben Saïd ist einer der Protagonisten des Wi-      förderung CNC bestellt, die auf fast alles Einfluss
derstands gegen diese Politik. Was hierzulande       nimmt, was in Frankreich mit Kino zu tun hat.
überraschen mag, weil er alles andere als ein           Der Finanzier und Produzent ist 2005 aus dem
klassischer Vertreter der Hochkultur ist. Als Pro-   Versicherungsgeschäft in die Filmfinanzierung
duzent gewagter, lustvoller und manchmal auch        gewechselt und hat bis auf Ziemlich beste Freun-
perverser Filme von Paul Verhoeven, Philippe         de wenig nennenswerte Filme mit Mitteln ver-
Garrel, Agnès Jaoui und Brian De Palma reprä-        sorgt – dafür aber wohl den Präsidenten: In den
sentiert er das Populäre, das Dreckige und das       »Macron Leaks« wurde Boutonnat als einer der
Intellektuelle. Zum Glück muss sich das bislang      Großspender der Präsidentschaftskampagne
im französischen Kino nicht widersprechen.           von Macron gelistet. Nun tritt er mit seinem
   Die Sorge von Ben Saïd und vielen anderen         hoch umstrittenen Bericht dafür ein, künftig ei-
steht damit in engem Zusammenhang: Sie fürch-        nen politischen Schwerpunkt auf die größere
ten, dass das französische Kino um seine beacht-     Rentabilität des Kinos zu setzen, um private In-
liche Vielfalt beraubt werden soll, um es angeb-     vestoren anzulocken. Das genaue Gegenteil also
lich rentabler zu machen. So der Kern des Pro-       der »kulturellen Ausnahme«.
testbriefs, der Anfang Juli in Le Monde                 Ben Saïd gehört zu einer kleinen Gruppe fran-
veröffentlicht wurde und den elf Berufsverbände      zösischer Filmschaffender, die sich in den Sozia-
und 800 Filmschaffende unterschrieben haben.         len Medien besonders klar positionieren. Sie
455 | 15. August 2019                                                             Frankreich | 12

wenden sich gegen Boutonnats Analyse der            Was aktuell in Frankreich vor sich geht, erinnert
Filmfinanzierung, bei der sich »ein paar nationa-   an die Debatte 2017 in Deutschland, als die Film-
le Champions« durchsetzen sollten. Weil es wie      förderungsanstalt (FFA) Leitlinien verabschiede-
die Blaupause für ein Szenario wirkt, bei dem       te, um künftig nur noch solche Filme zu fördern,
fast alle auf der Strecke bleiben.                  von denen erwartet wird, dass sie über 250.000
                                                    Zuschauer im Kino anlocken können. Was in
Ben Saïd formulierte es ganz schlicht: »Wenn        Deutschland triste Wirklichkeit geworden ist,
Boutonnat zum Leiter des CNC ernannt würde,         könnte im zentralistisch organisierten Frank-
Gott behüte, würde das bedeuten, dass die Filme     reich noch weitaus dramatischere Folgen haben.
von Philippe Garrel und Franck Dubosc auf die       Wo, wenn nicht dort, können die Filme finan-
gleiche Weise und nach den gleichen wirtschaft-     ziert werden, die sich in die Geschichtsbücher
lichen Kriterien finanziert werden müssten. Wir     einschreiben, die heute ungewollt erscheinen
würden daher keine Filme von Philippe Garrel        und morgen schon als Avantgarde gelten? Wo
mehr sehen.« Dubosc ist ein Komiker und             entstehen in Zukunft die Filme, die Sehgewohn-
Schauspieler, der für die plumpste Sorte Humor      heiten herausfordern?
steht. Garrel ist einer der wichtigsten noch le-        Natürlich hat sich Boutonnat beeilt, nach sei-
benden Vertreter der zweiten Generation der         ner Ernennung die Wogen zu glätten. In einem
Nouvelle Vague.                                     kurzen Interview mit der liberal-konservativen

                                                                         Bereit, dich
                                                                         zu engagieren?

                                                                         www.crewtech.media
455 | 15. August 2019                                                                              Frankreich | 13

Zeitung Le Figaro bemühte er dafür gleich an vier     könnte, haben in Deutschland bereits keine Lob-
Stellen die »Diversität«. Es ist der Begriff der      by. Es sind die Filme von Rudolf Thome, von
Stunde, Politiker und jene, die es werden wollen,     Christoph Hochhäusler, von Jan Bonny, von Ma-
tun sich leicht damit, für sie einzutreten. Doch      ria Schrader, von Franz Müller, von Ramon Zür-
was steckt dahinter? Klar ist, was nicht genügt:      cher und von Valeska Grisebach. Von außen
Das Kino in zwei Kategorien einzuteilen, wie es       wirkt es wie eine Lotterie, ob sie ihren nächsten
auch hierzulande so oft geschieht – einerseits die    Film überhaupt werden finanziert bekommen.
Filme, die ihre Kosten an der Kasse wieder ein-       Vielleicht liegt es auch daran, dass es hier kaum
spielen, und andererseits jene, die das kulturelle    Produzenten wie Ben Saïd gibt.
Kapital der »gesellschaftlichen Relevanz« liefern,
die drängenden Fragen der Gegenwart verständ-         Statt einer Selbstbeschreibung steht in seinem
lich aufzubereiten.                                   Twitter-Profil nur ein kurzes Zitat, sonst nichts:
   Stattdessen muss es darum gehen, das Kino          »Leben heißt, eine Form verteidigen«. Der Autor:
als Ganzes zu denken. Filme dürfen ernst sein,        Hölderlin. Deutschland, oh Land der Dichter,
lustig sein, Lust machen, über die Stränge schla-     zeig mir die Produzenten, die nicht jammern,
gen. Wer ermöglicht sie künftig – all die leichten,   sondern aufbegehren gegen die Politik.          c
ambivalenten, vielschichtigen Filme, die sich
keinem anderen Zweck direkt unterordnen las-
sen als einem ästhetischen? Noch gibt es viele
Regisseurinnen und Regisseure in Frankreich,
die genau dafür stehen und mit ordentlichen
Budgets arbeiten können, die bekanntesten hei-
ßen Claire Denis, Olivier Assayas, Gaspar Noé
und Mia Hansen-Løve.

Sorgen wirft auch die Frage auf, was es mit dem
Kino in Deutschland und der Welt macht, wenn
Frankreich sich auf einen Wettbewerb der künst-
lerischen Unterbietung einlässt. Es ist kein gro-
ßer Sprung von den Vorschlägen Boutonnats der
größeren Rentabilität zu den Fragen von Kultur-
staatsministerin Monika Grütters nach einer effi-
zienteren Filmförderung. Seit ein paar Monaten
konfrontiert sie damit die Filmbranche im Rah-
men von Runden Tischen. Zwar betont die CDU-          Frédéric Jaeger ist Vorstandsmitglied im Verband der deutschen

Politikerin ihre Leidenschaft für die Kultur, bis-    Filmkritik und Chefredakteur von critic.de. In seiner Kolumne auf

her klingt es aber immer so, als meinte sie nur       Spiegel online hält er seit April 2016 regelmäßig Ruckschau auf

diejenige, die auch zur Distinktion taugt.            das vergangene Quartal in der Filmbranche. Diese Folge erschien

   Zur Erinnerung: Die Filme, denen in Frank-         am 12. August. Zweitveröffentlichung mit freundlicher

reich bald der Geldhahn zugedreht werden              Genehmigung von Spiegel online.
455 | 15. August 2019                                                                                    Filmplus Akademie | 14

Im vorigen Jahr startete Filmplus seine Akademie. Der Andrang war groß, darum soll es in diesem Jahr weitergehen.

Weiterbildung
Bei Filmplus wird seit 19 Jahren die Kunst der Filmmontage diskutiert und gefeiert.
Wer außerdem noch etwas lernen mag: Die Filmplus Akademie geht in die zweite Runde.

Foto: Jule Gunder
455 | 15. August 2019                                                      Filmplus Akademie | 15

Am letzten Oktoberwochenende (und noch ei-          und Tom Tykwer zusammengearbeitet hat. »Ver-
nen Tag länger) versammeln sich in Köln die Fil-    tonen wir schon oder schneiden wir noch?« fra-
meditor*innen. Beim Festival Filmplus dreht         gen der Filmproduzent und Mischtonmeister
sich alles um die Filmkunst der Montage. Die be-    Ansgar Frerich (Who Am I, Of Fathers and Sons)
sten Leistungen in Spiel- und Dokumentarfilm        und Andrew Bird gemeinsam.
und des Nachwuchses werden ausgezeichnet               Einen frischen Blick verspricht die Filmedito-
und ein Lebenswerk gewürdigt. Dieses Jahr mit       rin Anne Fabini (Of Fathers and Sons) durch
einer Hommage an Heidi Handorf. Dazu gibt es        »Dramaturgische Schnittberatung im Dokumen-
Publikumsgespräche und Diskussionsrunden.           tarfilm«, und über »Emotionen im Film – Emo-
   Es ist der 19. Jahrgang von Filmplus, im vori-   tionen beim Schneiden« spricht die Editorin und
gen Jahr hatte man das Konzept erweitert: Die       Dozentin Sabine Brose.
Filmplus Akademie mit halbtägigen Workshops
am Freitag vor der Eröffnung des Festivals. Von     Jeweils drei Workshops laufen parallel von 10
»großem Andrang und viel positiver Resonanz«        bis 13:30 Uhr beziehungsweise von 14:30 bis 18
schwärmen die Veranstalter und machen darum         Uhr. Es kann ein halber Tag (ein Workshop) zu
weiter: Am Freitag, 25. Oktober, werden wieder      110 Euro, aber auch der ganze Tag (zwei Work-
sechs halbtägige Workshops bei renommierten         shops) zu 200 Euro gebucht werden. Die ganztä-
deutschen und österreichischen Dozent*innen         gige Masterclass kostet 380 Euro.
angeboten. Dazu eine ganztägige »International         Mitglieder einiger Verbände erhalten eine Er-
Masterclass« in Englisch mit Tim Squyres: Der       mäßigung, für Anmeldungen bis zum 1. Septem-
Stamm-Editor von Ang Lee (Taking Woodstock,         ber gibt es weitere 10 Euro Rabatt.            c
Life of Pi, Tiger and Dragon) spricht am Avid-
Schnittplatz zur Montage von VFX.                   www.filmplus.de/filmplus-akademie
   In den Workshops gehe es nicht um techni-
sche Neuerungen, sondern um dramaturgische
Aspekte, betonen die Veranstalter. Es gehe dar-
um, »das gegenseitige Verständnis von benach-
barten Gewerken zu verbessern, die Kommuni-
kation und das Selbst-Bewusstsein im Montage-
prozess zu stärken.«
   Da erklärt Andrew Bird, Stamm-Editor von Fa-
tih Akin, das »Adaptionen schneiden – Roman,
Drehbuch, Montage im Vergleich«. Christoph
Brunner erzählt unter dem Motto »Mini-Serie,
Makro-Dramaturgie« vom Umgang mit Figuren
und Raum bei M – Eine Stadt sucht einen Mörder.
   »Bäm! Filmmusik und ihre unbewusste Wir-
kung« erläutert der Komponist, Arrangeur, Or-
chestrator und Sounddesigner Max Knoth, der
mit Ryuichi Sakamoto, Lou Reed, Danny Elfman
455 | 15. August 2019                                                                                   Fragebogen | 16

Was treibt die nächste Generation?
Die Umfrage von HFF München und cinearte auf dem Internationalen Festival der Filmhochschulen
München.

Paul Feldmann
Mario Monzó
Regie und Drehbuch
Escola Superior de Cinema i Audiovisuals de
Catalunya. Barcelona (Spanien)

So habe ich mich ins Kino verliebt:
Beim Toy-Story-Schauen – jeden Tag, jede Nacht.

Mein Traumprojekt in drei Sätzen:
Etwas, das mich 24/7 träumen lässt.

Ein Monat, eine einsame Insel und nur ein
Video*. Welches?
Eines meiner Familie und Freunde.

* Stromanschluß vorhanden | Fragebogen und Foto: Sophie Averkamp, Helena Herb, Katharina Rabl, Johanna Seggelke
455 | 15. August 2019                                                  Filmemachen | 17

Filmemachen
»Nicht selten sind [die Komparsen] auch die kleinen Sorgenkinder der Regie-
 assistenz. In der Filmbranche dominiert das Bild der ›lebenden Requisiten‹, die
 nicht maßgeblich zum Handlungsverlauf beitragen und hoffen, sich für einen
 Fünfziger am Tag exklusive Einblicke ins Filmleben verschaffen zu können, nicht
 ohne den Hintergedanken, sich im Anschluss am Mittagsbuffet gratis den Bauch
 vollschlagen zu können.«

Aus dem Artikel Berufe hinter der Kamera: Die Regieassistenz des Aus- und Fortbildungsprogramms
M94.5 der Mediaschool Bayern vom 7. August 2019.

Foto: BBC (»Extras«)
455 | 15. August 2019                                                          Nachlese | 18

Mediengalerie
Unsere Auswahl von Artikeln und Sendungen zum Nachlesen im Netz:

Manfred Salzgeber: Das Leben eines „Filmversklavten“
Am 12. August 1994 starb der Berlinale-Kurator, Teddy-Award-Erfinder und Filmverleiher Manfred Salz-
geber. Ohne ihn wären viele queere Filme, insbesondere zu HIV und Aids, nicht ins Kino gekommen.
http://tinyurl.com/y5cj4nec

Drehpraxis: Filmproduktion soll familienfreundlicher werden
In Deutschland gibt es jetzt eine Initiative für familienfreundlichere Drehbedingungen. Allerdings
kennen noch längst nicht alle in der Branche deren erreichte Richtlinienänderung.
http://tinyurl.com/y3osf3wg

Toy Story 4: Kinderspielzeuge auf Sinnsuche
Im vierten Teil von Toy Story begeben sich die Figuren auf die Suche nach dem Sinn im Leben. Unab-
hängige Frauen und Nachhaltikeitsgedanken machen den neuen Teil der Kinderfilmreihe modern.
http://tinyurl.com/y45chb53

Alfred Hitchcock: »Geradezu frech, was Werktreue anging«
Der Schauspieler Jens Wawrczeck produziert Hörbücher aus den Romanvorlagen von Alfred-Hitch-
cock-Filmen. Ein Gespräch über den Kultregisseur, der am 13. August 120 Jahre alt geworden wäre.
http://tinyurl.com/y3ojmtqu

Ideologie vs Ästhetik: Steckt die Filmkritik in einer Sackgasse?
Was geht noch und was nicht? Oder geht nichts mehr? Die zeitgenössische Filmwahrnehmung nimmt
immer extremere Züge an. Eine persönliche Polemik, mit Hilfe eines Essays aus dem Jahr 1964.
http://tinyurl.com/y58udqkj

Video: Die Berliner Nouvelle Vague
Mitte der 90er Jahre macht eine Gruppe
von jungen Filmemachern zum ersten
Mal auf sich aufmerksam: Die Regisseure
drehen ruhige, ernsthafte Filme, erzäh-
len authentische Geschichten. Sie ver-
bindet ein gemeinsames cineastisches
Verständnis – Realität ist ein Schlüssel-
wort. Kritiker geben der Filmbewegung
bald den Namen »Berliner Schule.
http://tinyurl.com/y2tfb8qu
Foto: Screenshot
455 | 15. August 2019                                                           Wochenschau | 19

                      Indiefilmtalk
                      Im Podcast Indiefilmtalk sprechen Filmemacher mit Filmemachern und anderen
                      übers Filmemachen. Folge 53: Das Märchen von Heldinnen und der Chancen-
                      gleichheit im Film.

                      Wonder Woman kämpft sich zwischen den Fronten nach vorne, die X-Men erhalten
                      Verstärkung von Jean Grey, das Kübelkind und Das melancholische Mädchen treffen
                      unabhängig voneinander bei der Suche nach einer Bleibe auf verschiedene Men-
                      schen. Wir setzten die feministische Filmbrille auf und reden darüber, welche Wir-
                      kung diese Filme auf uns haben. Und dürfen Filme, die starke Frauenfiguren mimen
                      und dabei nicht immer ganz 100-prozentig gendersensibel sind, auch einfach mal
                      nur Spaß machen? Die Antwort ist: »Ja, natürlich!«
                         Sophie-Charlotte Rieger steht uns mit Rat, Tat und vor allem dem genauen Blick
                      zur Seite. Was ist »emanzipatorisch wertvoll« und vor allem wann ist es »emanzipa-
                      torisch wertvoll«? Mit dem Blog der Filmlöwin bereichert sie seit 2014 die deutsche
                      Filmlandschaft. Neben aktuellen Beiträgen zu großen Hollywoodfilmen, beschäftigt  c
                      sich die Site auch mit Independentproduktionen. Es geht um die Darstellung der
                      Frau im Film, um die Sichtbarmachung von Filmfrauen, darum, feministischer
                      Filmkritik einen Weg in den Mainstream zu ebnen.
                       www.indiefilmtalk.de

Foto: Salzgeber (»Das melancholische Mädchen«)
455 | 15. August 2019                                               Kolumne: Das wahre Leben | 20

Wald voll toter Bäume
Es gibt eine Welt jenseits der Leinwände. Bilden wir sie ab! Diese Kolumne ist dem Dokumentar-
und Experimentalfilm gewidmet. Christoph Brandl, selbst Filmemacher, stellt aktuelle Filme,
Trends und Diskussionen vor.

Text Christoph Brandl

Der Kampf um die Reste des Hambacher Forstes von etwas über 12 Quadratkilometern Fläche hielt
von 2015 bis 2018 die ökologisch interessierte Welt in Atem. 31.000 Polizisten gingen in dieser Zeit ge-
gen 100 Baumbesetzer vor und setzten Tränengas, Schlagstöcken und Hubsteiger ein, um die Wald-
bewohner aus ihren Baumhäusern zu vetreiben. Vor allem durch massive Polizeiaktionen und den
dagegen gerichteten Widerstand wurde der Hambacher Forst zum Symbol des Widerstands der Anti-
Kohlekraft-Bewegung gegen die Umweltzerstörung und Klimaschädigung durch die Kohlewirtschaft,
mit Strahlkraft weit über die Landesgrenze hinaus. Am vorigen Samstag, 10. August, besuchte die
schwedische Umweltaktivistin Greta Thunberg den Tagebau Hambach zwischen Aachen und Köln im
rheinischen Braunkohlerevier und zeigte sich entsetzt beim Anblick des kahlen Landstrichs: »Es ist
unvorstellbar, dass für Braunkohle Natur und Landschaft zerstört und Tausende Menschen umgesie-
Foto: Mindjazz Pictures
455 | 15. August 2019                                                       Kolumne: Das wahre Leben | 21

delt wurden«, sagte Thunberg. »Orte wie diesen     über sich hinauswuchsen, aber auch Rückschlä-
zu sehen, bestürzt mich zutiefst. Die Zeit läuft   ge hinnahmen, um ihr Ziele zu erreichen: den Er-
uns davon und die Regierungen enttäuschen uns      halt des Hambacher Forstes, der Dörfer, und den
weiterhin.« Der eindrückliche Dokumentarfilm       Ausstieg aus der Braunkohleverstromung, um
Die rote Linie (Deutschland 2019) von Karin de     die Pariser Klimaziele zu erreichen.
Miguel Wessendorf zeichnet die Ereignisse der         »Im Frühjahr 2015 besuchte ich zum ersten
schockierenden baumweisen Entwaldung nach,         Mal das rheinische Revier«, sagte die Regisseu-
in dem man bei jedem gefällten Baum unweiger-      rin. »Zu dem Zeitpunkt wohnte ich bereits 18
lich an Alexandras Lied »Mein Freund, der          Jahre in Köln, doch von der Braunkohleförde-
Baum« denken muss – und es gibt viele fallende     rung in der Region hatte ich, wie viele Menschen
Bäume in diesem Film.                              in meinem Umfeld, nicht viel mehr mitbekom-
                                                   men als die rauchenden Schlote der Kraftwerke
Seit Anfang der Rodung, seit den frühen 1980er-    in der Kölner Bucht.«
Jahren dauert schon der ungleiche Kampf einzel-
ner Bewohner des Rodungsgebiets, Umweltakti-       Dass sich 40 Kilometer vor ihrer Haustür die
visten und kirchlicher Vertreter gegen den Ener-   größte CO2-Quelle Europas befand, war ihr lan-
gieriesen RWE. Anfangs ging es um eine höhere      ge nicht bewusst. Wessendorfs Interesse an der
Entschädigung für den Verlust der Heimat im ur-    Region und am Widerstand der Menschen wurde
sprünglich mit knapp 225 Quadratkilometern         geweckt, als sie mitbekam, dass internationale
größten zusammenhängenden Wald des Rhein-          Klimaaktivist*innen spektakuläre Besetzungsak-
lands. Doch spätestens seit der Jahrtausendwen-    tionen planten, um im Vorfeld der Pariser Klima-
de wurde der Kampf zu einer Schlacht von Um-       konferenz gegen Braunkohle als klimaschädlich-
weltaktivisten, die nicht mehr nur diesen Wald     ste Form der Energiegewinnung zu protestieren.
vor Augen hatten, sondern die weltweite Zerstö-       Der Schulterschluss dieser Aktivist*innen mit
rung von Klima und Umwelt. Die Umweltschüt-        Menschen aus der Region, die seit Jahrzehnten
zer bauten Baumhäuser und besetzten verschie-      unbemerkt von der Öffentlichkeit gegen den Ver-
dene Waldstücke. Die RWE, die nach wie vor ihr     lust ihrer Heimat durch die Kraftwerke von RWE
Interesse durchsetzen und den Hambacher Forst      kämpften, machte das Thema für die Regisseurin
roden wollte, schlug mit harten Bandagen zu-       bedeutend. So entstand dieser sehenswerte Film
rück. 2018 eskalierte der Widerstand der Demon-    aus einer Verbindung verschiedener Gruppen
stranten gegen die RWE, ein Mensch starb, Dut-     mit unterschiedlichen Motivationen und Metho-
zende wurden verletzt. Der Konflikt zog das In-    den, für die ziviler Ungehorsam zu einem legiti-
teresse vieler anderer Bürger auf sich, der        men Bestandteil des Protestes gegen fossile
öffentliche Widerstand wuchs an.                   Brennstoffe geworden war, und der zumindest
   Die Filmemacherin begleitete die Umwelt-        zum vorübergehenden Rodungsstop durch das
schützer seit 2015, angefangen bei einzelnem       Oberverwaltungsgericht Münster im Oktober
Aufbegehren bis hin zu den bald bundesweiten       2018 führte.                                  ­c
Protesten gegen die Abholzung des Hambacher
Forsts, und erzählt in ihrem Film die Geschichte   Die rote Linie erscheint am 16. August auf DVD und bei den

der Aktivisten – Menschen, die im Lauf der Jahre   bekannten Streamingdiensten.
455 | 15. August 2019                                               Ruhm & Ehre | 22

Wir gratulieren!
Crew-United-Member auf Festivals und bei Preisverleihungen in den vergangenen Wochen.

Foto: Filmfest Dresden
455 | 15. August 2019                                                              Ruhm & Ehre | 23

Preisträger                           Preis | Festival          Kategorie                                Ergebnis

American Apparel – Panarea
Dimitri Tsvetkov     Young Director Award                       Silver – Student Film               gewonnen

Butterflies in Berlin – Diary of a Soul Split in two
Monica Manganelli TLV Fest Tel Aviv                                                           lobend erwähnt

Das Wunder von Wörgl
Urs Egger          Romy                                         Bester TV-Film                      gewonnen

Liebe
Oliver Adam Kusio               Festival du Court Métrage de Clermont-Ferrand
                                                                 Internationaler Wettbewerb          nominiert

Space Dogs
Elsa Kremser                    Locarno Festival                Concorso Cineasti del presente       nominiert
455 | 15. August 2019                                                                 Drehstarts | 24

Drehmomente
30.07.2019–13.09.2019 | Fabian – Der Gang vor die Hunde 2019 | Kinospielfilm | Deutschland | Drama,
Literaturverfilmung | Regie: Dominik Graf | Drehbuch: Constantin Lieb, Dominik Graf | Produktion:
Lupa Film, Amilux Film, Arte, Studio Babelsberg Motion Pictures, ZDF | Vertrieb: DCM
https://www.crew-united.com/?mov=247705

31.07.2019–31.10.2019 | The Romanian Job 2019 | TV-Serie | Rumänien | Regie: Daniel Sandu | Produktion:
Mobra Films [Rumänien]
https://www.crew-united.com/?mov=257260

01.08.2019–31.10.2019 | Rentnercops – Auf alles vorbereitet 2019 | TV-Serie | Regie: Thomas Durchschlag
| Produktion: Bavaria Filmproduktion
https://www.crew-united.com/?mov=258728

03.08.2019–06.10.2019 | Libra 2019 | Spielfilm | Deutschland | Thriller | Regie: Thomas Fischer | Produkti-
on: Film Theater Forum
https://www.crew-united.com/?mov=256831

04.08.2019–18.08.2019 | Masel Tov Cocktail 2019 | Mittellanger Spielfilm | Regie: Arkadij Khaet | Produk-
tion: Filmakademie Baden-Württemberg
https://www.crew-united.com/?mov=258760

04.08.2019–04.09.2019 | Pinhas (aka Pinchas) 2019-2020 | Kinospielfilm | Deutschland, Israel | Regie: Pini
Tavger | Drehbuch: Pini Tavger | Produktion: Riva Film
https://www.crew-united.com/?mov=257693

05.08.2019–06.09.2019 | Die Grenze 2019-2020 | Spielfilm | Regie: Ronald Unterberger | Produktion: Ro-
nald Unterberger Produktion
https://www.crew-united.com/?mov=258642

05.08.2019–08.09.2019 | Enfant Terrible 2019 | Kinospielfilm | Deutschland | Biopic | Regie: Oskar Roehler
| Drehbuch: Klaus Richter, Oskar Roehler | Produktion: Bavaria Filmproduktion, X Filme Creative Pool |
Vertrieb: X Verleih
https://www.crew-united.com/?mov=247056

05.08.2019–04.09.2019 | Nicht ihr Ding 2019 | TV-Film | Deutschland | Komödie | Regie: Ingo Rasper |
Drehbuch: Jörg Lühdorff | Produktion: Moviepool | Auftragssender: ARD, Degeto
https://www.crew-united.com/?mov=257395
455 | 15. August 2019                                                                 Drehstarts | 25

05.08.2019–17.08.2019 | Sunny 2019-2021 | Spielfilm | Deutschland | Horror, Science Fiction, Thriller | Re-
gie: Silke Christina Engler | Drehbuch: Silke Christina Engler | Produktion: Lucid Films
https://www.crew-united.com/?mov=257825

05.08.2019–30.09.2019 | Think Big 2019 | TV-Serie | Deutschland | Sitcom | Regie: Tobias Wiemann, Wolf-
gang Groos | Produktion: ITV Studios Germany | Auftragssender: Sat.1
https://www.crew-united.com/?mov=258600

06.08.2019–11.10.2019 | Helen Dorn – Kleine Freiheit 2019 | TV-Film (Reihe) | Deutschland | Krimi | Regie:
Marcus O. Rosenmüller | Drehbuch: Mathias Schnelting | Produktion: Network Movie | Auftragssender: ZDF
https://www.crew-united.com/?mov=257242

06.08.2019–11.10.2019 | Helen Dorn – Wer Gewalt sät 2019 | TV-Film (Reihe) | Deutschland | Krimi | Regie:
Marcus O. Rosenmüller | Drehbuch: Mathias Schnelting | Produktion: Network Movie | Auftragssender: ZDF
https://www.crew-united.com/?mov=257243

06.08.2019–02.09.2019 | Krauses Umzug 2019 | TV-Film (Reihe) | Deutschland | Familie | Regie: Bernd
Böhlich | Produktion: Mafilm | Auftragssender: ARD, Degeto, RBB
https://www.crew-united.com/?mov=258098

06.08.2019–03.09.2019 | Letzte Spur Berlin – Im Käfig (Special) 2019-2020 | TV-Film (Reihe) | Deutsch-
land | Krimi | Regie: Peter Ladkani | Drehbuch: Jan Cronauer, Robert Hummel | Produktion: Novafilm –
Odeon TV | Auftragssender: ZDF
https://www.crew-united.com/?mov=257535

06.08.2019–10.10.2019 | Tonio und Julia – Teil 10 2019-2020 | TV-Film (Reihe) | Deutschland | Regie: Anna
Justice | Produktion: Studio TV Film | Auftragssender: ZDF
https://www.crew-united.com/?mov=258133

06.08.2019–10.10.2019 | Tonio und Julia – Teil 9 2019 | TV-Film (Reihe) | Deutschland | Regie: Anna Justice
| Produktion: Studio TV Film | Auftragssender: ZDF
https://www.crew-united.com/?mov=258021

06.08.2019–29.10.2019 | Watzmann ermittelt 2019 | TV-Serie | Deutschland | Krimi | Regie: Heidi Kranz,
John Delbridge | Drehbuch: Christian Lex | Produktion: Lucky Bird Pictures | Auftragssender: ARD, BR
https://www.crew-united.com/?mov=257951

07.08.2019–10.10.2019 | Käthe und ich – 3 2019 | TV-Film (Reihe) | Deutschland | Regie: Philipp Osthus |
Drehbuch: Brigitte Müller | Produktion: Bavaria Fiction | Auftragssender: ARD, Degeto
https://www.crew-united.com/?mov=258371
455 | 15. August 2019                                                              Drehstarts | 26

07.08.2019–10.10.2019 | Käthe und ich – 4 2019 | TV-Film (Reihe) | Deutschland | Regie: Philipp Osthus |
Drehbuch: Brigitte Müller | Produktion: Bavaria Fiction | Auftragssender: ARD, Degeto
https://www.crew-united.com/?mov=258377

10.08.2019–15.08.2019 | Busted 2019 | Kurzspielfilm | Deutschland | Drama | Regie: Tim Jenni | Drehbuch:
Katharina Kiesl | Produktion: HFF München
https://www.crew-united.com/?mov=258549

11.08.2019–30.09.2019 | Das Turnier – Made in Berlin 2019 | Miniserie | Regie: Ahmed Chaer | Produktion:
GWF Film Production
https://www.crew-united.com/?mov=259031

12.08.2019–16.08.2019 | Die Scherbe 2019 | Kurzspielfilm | Regie: Peter Tabatt | Drehbuch: Stephanie En-
gel | Produktion: Stephanie Engel Produktion
https://www.crew-united.com/?mov=259000

12.08.2019–16.08.2019 | Dorfjugend 2019-2020 | Kurzspielfilm | Regie: Josef Fink | Drehbuch: Henrik Fok-
ken | Produktion: Nozy Films
https://www.crew-united.com/?mov=258819

12.08.2019–20.09.2019 | Gott, du kannst ein Arsch sein! 2019 | Kinospielfilm | Deutschland | Coming of
Age, Drama, Jugend, Road Movie | Regie: André Erkau | Drehbuch: Katja Kittendorf, Tommy Wosch | Pro-
duktion: Ufa Fiction, RTL Television | Vertrieb: Universum
https://www.crew-united.com/?mov=255469

12.08.2019–27.09.2019 | Les Meilleures 2019 | Kinospielfilm | Frankreich | Regie: Marion Desseigne-Ravel
| Drehbuch: Marion Desseigne-Ravel | Produktion: 31 Juin Films [Frankreich], Tripode Production
[Frankreich] | Vertrieb: Le Pacte [Frankreich]
https://www.crew-united.com/?mov=255388

12.08.2019–30.11.2019 | The Barbarians 2019-2020 | TV-Serie | Deutschland | Historisch | Regie: Barbara
Eder, Philipp Leinemann | Drehbuch: Andreas Heckmann, Arne Nolting, Jan Martin Scharf | Produktion:
Gaumont | Auftragssender: Netflix
https://www.crew-united.com/?mov=249705

13.08.2019–10.10.2019 | Frühling – Liebe hinter geschlossenen Vorhängen 2019 | TV-Film (Reihe) |
Deutschland | Drama | Regie: Thomas Jauch | Drehbuch: Natalie Scharf | Produktion: Seven Dogs | Auf-
tragssender: ZDF
https://www.crew-united.com/?mov=258480
455 | 15. August 2019                                                                                            Drehstarts | 27

13.08.2019–10.10.2019 | Frühling – Vor’m Leben braucht’s koa Angst 2019 | TV-Film (Reihe) | Deutschland
| Drama | Regie: Thomas Jauch | Drehbuch: Natalie Scharf | Produktion: Seven Dogs | Auftragssender:
ZDF
https://www.crew-united.com/?mov=258481

13.08.2019–23.10.2019 | Hilfe, ich habe meine Freunde geschrumpft 2019-2020 | Kinospielfilm | Deutsch-
land | Kinder | Regie: Granz Henman | Drehbuch: Gerrit Hermans | Produktion: Blue Eyes Fiction, Film-
vergnuegen, Karibufilm, Mini Film [Österreich] | Vertrieb: DCM
https://www.crew-united.com/?mov=253455

13.08.2019–11.09.2019 | Polizeiruf 110 – Der Tag wird kommen 2019 | TV-Film (Reihe) | Deutschland | Kri-
mi | Regie: Eoin Moore | Produktion: Filmpool-Fiction | Auftragssender: NDR
https://www.crew-united.com/?mov=257964

13.08.2019–20.09.2019 | Schoko 2019 | Kinospielfilm | Deutschland | Drama, Familie, Geschichte | Regie:
Sarah Blaßkiewitz | Drehbuch: Sarah Blaßkiewitz | Produktion: Weydemann Bros.
https://www.crew-united.com/?mov=255684

13.08.2019–12.09.2019 | Tatort – Krieg im Kopf 2019 | TV-Film (Reihe) | Deutschland | Krimi | Regie: Jobst
Christian Oetzmann | Drehbuch: Christian Jeltsch | Produktion: Filmpool-Fiction | Auftragssender: NDR
https://www.crew-united.com/?mov=258719

14.08.2019–18.08.2019 | Arada 2019 | Kurzspielfilm | Polen | Regie: Özge Özsan | Produktion: Warsaw Film
School [Polen]
https://www.crew-united.com/?mov=258897

14.08.2019–03.12.2019 | Deutschland 89 2019 | TV-Serie | Deutschland | Drama | Regie: Randa Chahoud,
Soleen Yusef | Drehbuch: Jörg Winger | Produktion: Ufa Fiction | Auftragssender: Amazon Video
https://www.crew-united.com/?mov=247060

14.08.2019–29.08.2019 | Liebe 2019 | Kurzspielfilm | Deutschland | Regie: Timo Benit | Produktion: DFFB
https://www.crew-united.com/?mov=251631

14.08.2019–29.08.2019 | Vertrauen 2019 | Kurzspielfilm | Schweiz | Regie: Philip Müller | Produktion: F+F
Schule für Kunst und Design Zürich
https://www.crew-united.com/?mov=257978

Vermissen Sie etwas? Wir melden in jeder Ausgabe die aktuellen Drehstarts, geprüft und aus erster Hand. Falls Ihre Produktion in unserer

Übersicht trotzdem fehlen sollte, dann melden Sie sie doch einfach an unter:

www.crew-united.com
455 | 15. August 2019                                                                                       Filmförderung | 28

Startkapital
303 2015-2017 | Kinospielfilm | Deutschland | Drama | Regie: Hans Weingartner | Drehbuch: Hans Wein-
gartner, Silke Eggert | Produktion: Kahuuna Films, Neuester | Vertrieb: Alamode, Global Screen, Øst for
Paradis Filmimport [Dänemark] | Drehstart: 10.08.2015
[Bereits erhalten: BKM 30.000 Euro, BKM 137.500 Euro, FFF Bayern 25.000 Euro, FFA, FFA 20.000 Euro,
German Films 6.000 Euro, Medienboard Berlin-Brandenburg 200.000 (Produktion), Medienboard Ber-
lin-Brandenburg 30.000 Euro, Medienboard Berlin-Brandenburg 25.000 Stoffentwicklung)]
https://www.crew-united.com/?mov=207572
German Films                                                      3.000 EUR (Verleihförderung 8/2019)

Das Vorspiel 2018-2019 | Kinospielfilm | Deutschland, Frankreich | Drama | Regie: Ina Weisse | Drehbuch:
Daphne Charizani, Ina Weisse | Produktion: Lupa Film, Arte, Idéale Audience [Frankreich], Port au
Prince, ZDF | Vertrieb: Les Films du Losange [Frankreich], Port au Prince Pictures | Drehstart: 22.10.2018
[Bereits erhalten: Deutsch-Französische Förderkommission 220.000 Euro, FFA 25.000 Euro, Medien-
board Berlin-Brandenburg 300.000 Euro (Produktion 5/2016), Mitteldeutsche Medienförderung 80.000
Euro]
https://www.crew-united.com/?mov=217094
German Films                                                      10 000 EUR (Verleihförderung 8/2019)

Vom Lokführer, der die Liebe suchte 2017-2018 | Kinospielfilm | Deutschland | Drama, Komödie, Ro-
mantik, Tragikomödie | Regie: Veit Helmer | Drehbuch: Leonie Geisinger, Veit Helmer | Produktion: Veit
Helmer Filmproduktion, NDR, SR, SWR | Vertrieb: Bodega Films [Frankreich], Neue Visionen, Pluto Film
Distribution Network | Drehstart: 11.09.2017
[Bereits erhalten: BKM 40.000 Euro, BKM 470.000 Euro, DFFF 75.032,60 Euro, Mitteldeutsche Medien-
förderung 19.000 Euro, Mitteldeutsche Medienförderung 50.000 Euro]
https://www.crew-united.com/?mov=231854
German Films                                                    5 000 EUR (Verleihförderung 8/2019)

Förderungen für Stoffentwicklung und Drehbuch sind wegen des frühen Planungsstadiums in dieser Ausflistung nicht berücksichtigt.
455 | 15. August 2019                                                             Festivals | 29

Filmfestspiele
16.08–23.08 Sarajewo [Bosnien-Herzegowina] »Sarajevo Film Festival« …Spiel- und Dokumentarfil-
me ab 60, Kurzfilme bis 30 Minuten. Wettbewerb.
www.sff.ba

18.08–24.08 Lussas [Frankreich] »Les États généraux du film documentaire« …Dokumentarfilme auf
Einladung.
www.lussasdoc.org

20.08–25.08 Angoulême [Frankreich] »Festival du Film Francophone d’Angoulême«.
www.filmfrancophone.fr

21.08–01.09 São Paulo [Brasilien] »International Short Film Festival« …Wettbewerb für Kurzfilme al-
ler Genres (englische, spanische oder französische Untertitel) bis 35 Minuten.
www.kinoforum.org

26.08–01.09 Odense [Dänemark] »International Odense Film Festival« …Internationaler Wettbewerb
für Kurzfilme bis 60 Minuten.
www.filmfestival.dk

28.08–07.09 Venedig [Italien] »Mostra Internazionale d’Arte Cinematografica« …Internationaler
Wettbewerb: Spielfilme als Weltpremiere. Außer Konkurrenz: Neue wichtige Arbeiten von Regisseu-
ren, die in den Vorjahren vertreten waren. »Orizzonti«: Internationaler Kurzfilmwettbewerb (bis 20
Minuten). Neue Trends im Spielfilm. »Mezzanotte«: Herausragende innovative Spielfilm. »Venezia Di-
gitale«: Langfilme, die mit Digitaltechnik entstanden sind. Internationale Kritikerwoche: sieben aus-
gewählte Erstlingsfilme. Filmmarkt.
www.labiennale.org

28.08–07.09 Venedig [Italien] »Settimana Internazionale della Critica Venezia«
www.sicvenezia.it

28.08–07.09 Venedig [Italien] »Giornate degli Autori«
www.giornatedegliauto$ri.com
455 | 15. August 2019                                                         Festivals | 30

03.09–08.09 Seoul [Süd-Korea] »Seoul International Extreme-Short Image & Film Festival« …Interna-
tionale Wettbewerbe für »Extreme Shorts« und Filme, die mit Mobiltelefon beziehungsweise DSLR-
Kamera aufgenommen wurden – alle unter 5 Minuten Länge. Kurzfilm-Wettbewerb für Filme von 5
bis 15 Minuten.
www.sesiff.org

05.09–15.09 Toronto [Kanada] »Toronto International Film Festival« …»Festival of Festivals«. Kein
Wettbewerb. Lange Spiel- und Dokumentarfilme. Englische Untertitel. Diverse Sektionen: Masters,
Reel to Reel (Dokumentarfilme), Famous Players, Zeitgenössisches Weltkino.
www.tiff.net

11.09–15.09 Varna [Bulgarien] »Varna World Festival of Animated Film Varna«
www.varnafest.org

12.09–21.09 Quebec [Kanada] »Festival de Cinéma de la Ville de Québec«.
www.fcvq.ca
455 | 15. August 2019                                                             Festivals | 31

Anmeldeschluss
15.08 Löwen [Belgien] »Leuven Kort« (30.11–07.12) …Flämischer und europäischer Wettbewerb für
Filme bis 40 Minute mit Fertigstellung nach dem 1. Januar des Vorjahres. Weitere Reihen außer Kon-
kurrenz – auch außereuropäisch: Dokumentar-, Animations- und Kinderfilme, Komödien.
www.kortfilmfestival.be

19.08 Singapur [Singapur] »19th Singapore International Film Festival« (21.11–01.12) …Panorama-
Sektion: Filme aller Genres (englische Untertitel). Wettbewerb nur für asiatische Filme.
www.filmfest.org.sg

23.08 Rotterdam [Niederlande] »International Film Festival Rotterdam« (22.01–02.02.20) …Alle Gen-
res, Längen und Formate außer Animations- und Kinderfilmen. »Tiger«-Preis für erste und zweite
Spielfilme ab 60 Minuten und Kurzfilme. Filmmarkt.
www.iffr.com

24.08 Park City [USA] »Sundance Festival« (23.01–02.02.20) …Wettbewerb: Amerikanische Filme. In-
ternationaler Wettbewerb für Dokumentar- und Spielfilme ab 70, Kurzfilme bis 70 Minuten. Amerika-
nische Premiere. Englische Untertitel.
www.sundance.org

23.08 Austin [USA] »SXSW South By Southwest Film Festival Austin« (13.03–22.03.20) …Wettbewerbe
für Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme. Kurzfilm-Auswahlfestival (bis 40 Minuten) für »Oscar« und
»Bafta«.
www.sxsw.com

30.08 Duisburg »Duisburger Filmwoche« (04.11–10.11) …Deutschsprachige Dokumentarfilme und
Mischformen ab 45 Minuten; Ausnahmen bei TV-Produktionen und Hochschulfilmen möglich. Di-
verse Preise.
www.duisburger-filmwoche.de

31.08 Montreal [Kanada] »Festival international du film sur l'art Montréal« (17.03–29.03.20) …Wettbe-
werb für Filme zum Thema Kunst. Französische oder englische Fassung. Diverse Preise und Sektio-
nen.
www.artfifa.com

31.08 Tampere [Finnland] »International Short Film Festival« (04.03–08.03.20) …Wettbewerb: Spiel-,
Dokumentar- und Animationsfilme bis 30 Minuten.
www.tamperefilmfestival.fi
Sie können auch lesen