Sprache - Sprachmacht - Sprachbilder - Vorurteilsbewusste Sprache in Alltag und Text - Deutsches Studentenwerk
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Sprache - Sprachmacht - Sprachbilder Vorurteilsbewusste Sprache in Alltag und Text Workshop am 20. Februar 2019 Fachtagung „Internationales/Interkulturelles“ der SIK des Deutschen Studentenwerkes INHALT PowerPoint-Präsentation zum Workshop inkl. Wer sind die Neuen deutschen Medienmacher*innen? S. 3-4 Das Glossar der Neuen deutschen Medienmacher*innen S. 14-18 Handout: Fragen zur Analyse von Beiträgen S. 36 Analysebeispiele aus den Medien S. 37-40 Checkliste der Teilnehmer*innen S. 41 Checkliste der Neuen deutschen Medienmacher*innen S. 42 Recherchequellen für diversitygerechte Sprache und Themen (Menschen aus Einwandererfamilien, Menschen mit Behinderung, LGBTIQ*, Gendergerechte Sprache) S. 43-44 Diskriminierungssensible Sprache als Thema in der Presse S. 45 Link- und Literaturliste zu Framing S. 46 Kontaktdaten S. 47
Sprache - Sprachmacht - Sprachbilder Vorurteilsbewusste Sprache in Alltag und Text Alice Lanzke Fachtagung „Internationales/Interkulturelles“ der SIK des Deutschen Studentenwerkes 20. Februar 2019
Wer sind die Neuen Deutschen Medienmacher (NdM)? • Gemeinnütziger Verein, 2009 gegründet als bundesweiter Zusammenschluss von Medienschaffenden mit und ohne Migrationsgeschichte • Vielfalt der deutschen Einwanderungsgesellschaft soll sich auch in den deutschen Medien widerspiegeln è personell: Mehr nicht- und neudeutsches Medienpersonal è thematisch: Differenzierte Berichterstattung, interkulturelle Kompetenz im Journalismus
Projekte für mehr Vielfalt in den Medien Aufbau lokaler Netzwerke für Journalist*innen in ganz Deutschland: Empowerment, Austausch, Kooperationen, NdM- Salons Online-Recherche-Tool Vielfaltfinder (www.vielfaltfinder.de) Traineeprogramm für geflohene Kolleg*innen und Nachwuchsjournalist*innen aus Einwandererfamilien No Hate Speech Movement: Koordination der Umsetzung der Europarats-Kampagne in Deutschland Handbook Germany (https://handbookgermany.de) Wissensvermittlung zur Rolle der Medien im Einwanderungsland, Medientrainings, Workshops, Veranstaltungen, Sende-/Blattkritiken, Redaktionsgespräche, Glossar, ...
Themen des Workshops • Diskriminierungssensibler Sprachgebrauch in Wort und Bild Fokus: Migration & Integration • Das Glossar der Neuen deutschen Medienmacher*innen • Die Wichtigkeit von Framing • Analyseübungen • Checkliste
Wozu? • Sprache schafft Wirklichkeit. Sie formt das Denken und die Wahrnehmung von Menschen. • In unserem Sprechen orientieren wir uns (bewusst oder unbewusst) daran, was in unserer Gesellschaft als „normal“ gilt. • Sprache ist Ausdruck gesellschaftlicher Machtverhältnisse: Wer über wen spricht, wer nicht spricht, über wen nicht gesprochen wird usw. formt und verfestigt diese Verhältnisse. => Mitgemeint ist nicht mitgedacht. • Für die Entwicklung eines positiven Selbstbildes ist eine positive Sprache zentral. Und das gilt umgekehrt genauso.
Migration & Integration in der Öffentlichkeit Faktoren für eine differenzierte Diskussion: • Themen • Perspektiven • Bilder • Kontext • Sprache
Mechanismen diskriminierender Bezeichnungen • Negative Konnotation • Abwertung, Beleidigung • Begriffe aus Kolonialzeit • Beschönigungen • Generalisierungen
Schlagwort: Integration
Sprache schafft Wirklichkeit • Sprache als bloßes Werkzeug? • Sprache als Grundlage unseres menschlichen Miteinanders • Wie wir sprechen und Dinge benennen beeinflusst, wie wir die Welt sehen.
Worum geht es nicht?
Glossar der Neuen deutschen Medienmacher
Glossar der Neuen deutschen Medienmacher
Glossar der Neuen deutschen Medienmacher Wer sind wir, wer sind die Anderen? • Migrationshintergrund: Menschen aus Einwandererfamilien, Einwanderer und ihre Nachkommen, Menschen mit internationaler Geschichte, Diverskulturelle, Menschen mit Migrationsbiografie/ -geschichte, Bundesrepublikaner, Neue Deutsche • Deutsche: Herkunftsdeutsche, Standard-Deutsche, Copyright-Deutsche, Weiße Deutsche, Neue Deutsche • Farbige: Schwarze, Schwarze Deutsche • Deutsch-Türken, türkischstämmig: Turko-Deutsche, türkeistämmig
Glossar der Neuen deutschen Medienmacher Flucht & Asyl • Flüchtlinge: Geflüchtete, geschützte Personen, Asylberechtigte, Schutzberechtigte, Exilierte, Schutzsuchende, verfolgte Menschen… • Illegale, illegale Migranten: Illegalisierte Migrant*innen, undokumentierte Migrant*innen (Sans Papiers) • Asylbewerber: Geflüchtete, geflohene Menschen, Schutzsuchende, verfolgte Menschen, Exilierte… • Wirtschaftsflüchtling: Arbeitseinwanderer*in
Glossar der Neuen deutschen Medienmacher || Fundamentalist _ stammt aus der Geschichte der christlichen Kirchen und bezeichnete Angehörige einer Strömung im Protestantismus der USA Anfang des 20. Jahrhunderts. Inzwischen wird der Begriff auch im politischen Kontext benutzt. Die Frage, ob der Begriff auf bestimmte Strömungen und Haltungen im Islam anwendbar ist, ist umstritten. Alternativ kann man auf Formulierungen zurückgreifen wie rückwärtsgewandte oder konservative Muslime, traditionell gläubige Muslime oder altherkömmlich gläubige Muslime.
Sprache schafft Wirklichkeit – wirklich! Studie Lera Boroditsky: „How Language Shapes Thought“ – Stanford University 2011 https://psych.stanford.edu/~le ra/papers/sci-am-2011.pdf
Präzision ist entscheidend 25-jähriger nach Messerangriff festgenommen Nach einem Messerangriff auf zwei Fußgänger in Saarbrücken hat die Polizei einen 25-jährigen festgenommen. Die Opfer wurden leicht verletzt. Hintergrund des Angriffs war offenbar, dass die beiden Männer Ausländer sind. (…) Der Täter gab gegenüber der Polizei an, dass er Ausländer hasse. Die Ermittlungen wurden deswegen von der Abteilung Staatsschutz übernommen. (…) Bislang war der 25-jährige nicht auffällig gewesen. Sein genaues Motiv ist nach wie vor noch unklar. (…) SR.de, 04. April 2016
Differenziert über Migration & Integration sprechen Formulierungen: • Korrekte Termini • Leicht verständlich • Nicht wertend • Klischeefrei • Selbstbezeichnungen
Politisches Framing Frames werden durch Sprache im Gehirn aktiviert. Sie sind es, die Fakten erst eine Bedeutung verleihen, und zwar, indem sie Informationen im Verhältnis zu unseren körperlichen Erfahrungen und unserem abgespeicherten Wissen über die Welt einordnen. Dabei sind Frames immer selektiv. Sie heben bestimmte Fakten und Realitäten hervor und lassen andere unter den Tisch fallen. Frames bewerten und interpretieren also. Und sind sie erst einmal über Sprache – etwa jener in öffentlichen Debatten – in unseren Köpfen aktiviert, so leiten sie unser Denken und Handeln an, ohne dass wir es merken. Elisabeth Wehling (2016): Politisches Framing. Wie eine Nation sich ihr Denken einredet – und daraus Politik macht, S. 17f.
Frame: Sozialleistungen als Hängematte Foto: Joni Räsänen, CC-Lizenz
Frame: Flüchtlinge als Welle
Symbolbilder Fotograf: Patrick Lux, dpa 2004
Normalität als Provokation
Diskriminierungssensible Bilder
Symbolbilder
Empfehlungen migrantischer NGOs • Vorgefertigte Bilder, die man im Kopf hat, zum Thema machen und für einen bewussten Umgang mit Sehgewohnheiten sensibilisieren • Alltägliche, gleichberechtigte Situationen zeigen (z.B. authentische Arbeitsorte) • Bildperspektive auf Augenhöhe • Menschen als handelnde Subjekte, nicht passive Objekte; bei Bildbenennungen darauf achten, dass alle Menschen Namen haben • Reflektieren, welche Machtverhältnisse durch die Bildsprache ausgedrückt werden • Bewusst auf Personenabbildungen verzichten, wenn rassistische/stereotype Darstellungen nicht vermieden werden können => Alternative: Einsatz von Schrift als grafisches Element • Bleibendes Problem: Wie abstrakte Barrieren (Wohnungsmarkt, Arbeitsmarkt) bebildern?
Voll im Bild?! Mehr zum Bild-Workshop von NdM, LSVD und Spzialhelden unter www.neuemedienmacher.de/ projekte/voll-im-bild
Diskriminierungssensible Sprache: Nicht nur ein Thema für migrantische Minderheiten • Genderthemen • LSBTTIQ • Menschen mit Behinderungen • ...
Diskriminierungssensible Sprache: Nicht nur ein Thema für migrantische Minderheiten
Diskriminierungssensible Sprache: Nicht nur ein Thema für migrantische Minderheiten
Diskriminierungssensible Sprache: Nicht nur ein Thema für migrantische Minderheiten
Zwischenfazit • Sprache hat verschiedene, komplexe Dimensionen. • Mit Sprache kann Einfluss auf die Gesellschaft und ihre Werte genommen werden. • Sprache formt Wirklichkeit – im Schlechten wie im Guten.
Diskriminierungssensible Sprache in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Analysefragen • Was fällt auf? • Welche Assoziationen entstehen? • Wie werden Protagonist*innen beschrieben? • Welche Bilder werden genutzt? (sprachlich und visuell) • Welche Haltung zum Thema wird deutlich? • Gibt es wertende/missverständliche Formulierungen? • Gibt es inhaltliche Fehler? • Wie ist die Auswahl der Zitate? • Ist der Kontext richtig?
MZ | Halle (Saale) Unruhe in Idylle Halle-Nietleben: Flüchtlinge? Bitte wegbleiben! Von Julius Lukas 12.04.16, 16:46 Uhr Vor der Bürgerversammlung war es noch ruhig. Foto: TV Halle Halle (Saale) - Es ist still auf der Hauptstraße, die durch Halle-Nietleben führt. An einem Montagmittag trifft man hier kaum jemanden. Nur ab und an braust ein Auto durch die Ruhe. Einfamilienhäuser bestimmen das Bild. Zwei Arbeiter schippen Kies vor eine Einfahrt. Ein alter Mann gießt seinen Vorgarten - sonnengelbe Osterglocken und Tulpen in allen Farben. Davor ein leuchtender Forsythie-Strauch. Nietleben ist ein Stadtteil von Halle. Doch würden nicht hinter manchen Spitzdächern die Hochhäuser der nahe gelegenen Plattenbausiedlung Halle-Neustadt hervorblitzen, man würde denken, man ist in einem Dorf. Leben im "Stadtdorf" Den Menschen hier ist diese Ruhe, diese Idylle am Südrand der Heide wichtig. Für viele ist sie sicher auch der Grund, warum sie in dem Stadtdorf leben. Rund 2 600 Einwohner hat Nietleben. Ein Viertel davon sind im Rentenalter, gut 15 Prozent minderjährig. Arbeitslosigkeit gibt es hier fast nicht. Ab 1. Mai sollen nun 16 neue Einwohner dazu kommen. Und die erregen schon jetzt die Gemüter so mancher Nietlebener. Bei einer Bürgerversammlung am vergangenen Donnerstag (http://www.mz-web.de/halle-saale/asyl-in-halle-nietleben--angst-vor-fluechtlingskindern-23870048) pöbelten und schimpften einige Einwohner gegen den Zuzug. Der Tenor: die sollen bloß wegbleiben. Nietleben richtet sogenannte Clearingstelle ein Die, das sind 16 Kinder- und Jugendliche. Flüchtlinge, die ohne ihre Eltern nach Deutschland und dann nach Halle gekommen sind. Zum Teil traumatisiert aufgrund von Flucht- und Kriegserfahrung. Für sie soll in Nietleben eine sogenannte Clearingstelle (http://www.mz-web.de/halle-saale/halle-nietleben-drk-plant- unterkunft-fuer-minderjaehrige-fluechtlinge-23846362) eingerichtet werden, eine Art betreutes Wohnen. Sozialarbeiter und Erzieher kümmern sich dort um die Jugendlichen. Auf zwei Flüchtlinge kommt ein Betreuer. Der Ort, an dem die Minderjährigen untergebracht werden sollen, liegt in einer kleinen, verwinkelten Sackgasse. Sie zweigt unweit der Dorfkirche von der Hauptstraße ab. Von einem eingezäunten Hof gackern Hühner. Ansonsten herrscht Nietlebener Ruhe. Um das Wort „Beschaulichkeit“ zu bebildern, könnte man problemlos ein Foto dieses Straßenzugs ins Lexikon kleben.
Vorher Landesrettungsschule des Deutschen Roten Kreuzes In der Sackgasse liegt auch jener Häuserkomplex, der künftig als Unterkunft für die 16 Flüchtlingskinder dienen soll. Zwei Dreigeschosser. Raue, graue Fassade und rotes Ziegeldach. Bis Mitte vergangenen Jahres war hier die Landesrettungsschule des Deutschen Roten Kreuzes untergebracht. Doch die Ausbildungseinrichtung für angehende Sanitäter und Rettungsassistenten zog im August in die Innenstadt um. Schon damals wurde gemutmaßt, dass in den leerstehenden Gebäuden Flüchtlinge untergebracht werden könnten. „Nietleben und die DRK-Schule sind nicht im Gespräch“, machte Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand jedoch gegenüber dem lokalen Nachrichtenmagazin Hallespektrum.de im Juli deutlich, wobei er damit die Umgestaltung der Schule zu einer Gemeinschaftsunterkunft meinte. Auch die Nutzung als Grundschulhort wurde verworfen. „Das gibt das Gebäude baulich nicht her“, erklärt Sozialdezernentin Katharina Brederlow. „Wir werden hier einfach übergangen“ Vor Ort empfindet man das nun als „Verarsche“. So wurde das Vorgehen der Stadt und des DRK auf der Bürgerversammlung bezeichnet. Die Frau, die beim Ortsbesuch am Montagmittag gerade die Tür zu ihrem Grundstück abschließt, drückt sich gewählter aus. Sie wohnt direkt gegenüber der Unterkunft der Minderjährigen. Eigentlich wolle sie gar nichts sagen. „Wir werden hier einfach übergangen“, meint sie dann aber doch. Schon vor den Landtagswahlen hätten die Bewohner gefragt, was mit dem Haus passiere. „Im November haben die hier schon Möbel reingetragen, da dachten wir uns schon, dass da was im Busch ist“, sagt sie. Antworten bekam sie aber nicht. Die gab es erst 14 Tage vor Inbetriebnahme der Clearingstelle, bei eben jener Bürgerversammlung. Die Frage, was eine frühzeitigere Information geändert hätte, beantwortet sie nicht mehr. Die Frau schwingt sich auf ihr Fahrrad und radelt schnell davon. "Unterbringung eine Belastung" Redseliger ist da ein Mann, der gerade Tüten aus seinem Auto auslädt. In der Kleingartenanlage, die am Ende der Sackgasse beginnt, hat er eine Parzelle. Fast täglich sei er hier. Er ist freundlich und vorsichtig. „Das ist für die Menschen hier Ruhe und Idylle“, sagt der Rentner. Und die sei nun in Gefahr. „Da kommen ja Jugendliche und natürlich werden die hier in der Freizeit auf der Straße unterwegs sein und vielleicht auch Unsinn machen“, meint der Mann und ergänzt: „So haben wir es früher ja auch gemacht.“ Er könne sich vorstellen, dass die Kriminalität ansteigen werde. „Für die Anwohner ist die Unterbringung eine Belastung, die sie einfach nicht wollen.“ Dass es sich um Flüchtlinge handelt, ist für ihn allerdings nicht der Grund für die Empörung: „Die Aufregung wäre auch so groß, wenn hier schwer erziehbare Jugendliche herkommen würden.“ Sie wollen, dass alles so bleibt, wie es ist Was die Menschen in Nietleben eigentlich fordern, ist eine Art Bestandsschutz für ihr Örtchen. Die Angst, die sich in Wut und Beschimpfungen äußert, ist eine vor Veränderung. Sie wollen, dass alles so bleibt, wie es ist. Die Probleme der Welt sollen nicht zwischen ihre Einfamilienhäuser gequetscht werden. Allerdings sehen das nicht alle Nietlebener so. Beim Verlassen des Stadtdorfes schlendert eine junge Frau die Hauptstraße entlang. „Aber irgendwohin müssen die Kinder doch“, sagt die 24-Jährige. Sie lebt schon immer in Nietleben, mag die Abgeschiedenheit. Angst vor den neuen Einwohnern hat sie allerdings nicht. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass die hier randalierend durch die Straßen ziehen“, sagt die junge Frau. „Die werden das Viertel eher bereichern.“ (mz)
Praxis-Übung Analyse (HF) Nachlesen unter h*ps://bit.ly/2E0LthB Rassismus an Schulen (SWR 4, 30.05.2016)
Praxis-Übung Analyse (TV) Ansehen unter h*ps://bit.ly/2DYxpVP Flüchtlinge in einer WG (DAS DING, 14.09.2016)
Vorurteilsbewusste Sprache in Alltag und Text Checkliste der Teilnehmer*innen • Adressat*innen involvieren • Sich im jeweiligen Kontext Rat holen und keine Angst vor Fehlern haben • Polarisierungen (bestimmte Begriffe können in bestimmten Kontexten Abwehrhaltungen provozieren) und Othering vermeiden • Kolonialen Blick vermeiden • Phrasen überdenken • Textbestandteile kritisch betrachten (Überschriften, Zwischenüberschriften, Bildunterzeilen) • Genau hingucken: Was will ich eigentlich sagen?
Checkliste • Bin ich mir meiner eigenen Vorurteile bewusst? • Was ist meine persönliche Einstellung zum Thema? • Rede ich mit oder über Menschen? • Hinterfrage ich den vorherrschenden Diskurs? • Benutze ich die korrekten/präzisen und angemessenen Begrifflichkeiten/Termini? Formuliere ich diskriminierungs- und vorurteilsfrei? • Wen lasse ich zu Wort kommen? • Welche sprachlichen Bilder verwende ich? Welche Assoziationen sind mit diesen Bildern verbunden?
Recherchequellen und Lesetipps zu diskriminierungssensibler Sprache und Diversität Menschen aus Einwandererfamilien Formulierungshilfen für die Berichterstattung im Einwanderungsland (Neue deutsche Medienmacher e.V.) http://glossar.neuemedienmacher.de http://www.neuemedienmacher.de/wissen/wording-glossar/ Leitfaden für einen rassismuskritischen Sprachgebrauch - Handreichung für Journalist_innen (AntiDiskriminierungsBüro Köln): http://www.oegg.de/download.php?f=94e78a7441666ccb70161d615209e0a2&target=0 Handreichung Begriffe Einwanderungs- und Integrationspolitik (Arbeitskreis "Kommunaler Qualitätszirkel zur Integration"): https://www.stuttgart.de/img/mdb/item/385012/123829.pdf Glossar für diskriminierungssensible Sprache (Amnesty International): https://www.amnesty.de/2017/3/1/glossar-fuer-diskriminierungssensible-sprache Von Trommlern und Helfern: Checklisten zur Vermeidung von Rassismen in der entwicklungspolitischen Öffentlichkeitsarbeit http://eineweltstadt.berlin/downloads/publikationen/ber-checklisten-rassismen/@@attachment-view Rassismuskritischer Leitfaden zur Reflexion bestehender und Erstellung neuer didaktischer Lehr- und Lernmaterialien für die schulische und außerschulische Bildungsarbeit zu Schwarzsein, Afrika und afrikanischer Diaspora (Autor*innenKollektiv Rassismuskritischer Leitfaden): http://www.elina-marmer.com/wp-content/uploads/2015/03/IMAFREDU-Rassismuskritischer- Leiftaden_Web_barrierefrei-NEU.pdf „Mit kolonialen Grüßen … Berichte und Erzählungen von Auslandsaufenthalten rassismuskritisch betrachtet“ (glokal): https://www.glokal.org/wp-content/uploads/2013/09/BroschuereMitkolonialenGruessen2013.pdf Wie „wir“ über „die“ schreiben: Gedanken zur Sprache in Reiseberichten (heldenwetter.de): https://www.heldenwetter.de/2015/04/antirassistische-sprache-reiseberichte „Rassismus auf gut Deutsch: Ein kritisches Nachschlagewerk zu rassistischen Sprachhandlungen“ (Verlag Brandes & Apsel): http://www.brandes-apsel- verlag.de/cgibib/germinal_shop.exe/VOLL?titel_id=8300643&titel_nummer=8300643&backpage=brap_kurzliste. html&verlag=83&caller=brap&session_id=ED7EB3FD-A10C-46B3-BFAD-01723A09AEA6 Menschen mit Behinderung Leidmedien – über Menschen mit Behinderung berichten https://leidmedien.de/begriffe/ Das Buch der Begriffe, Universität Salzburg https://www.uni-salzburg.at/fileadmin/oracle_file_imports/550594.PDF Gesellschaftsbilder, Fotodatenbank für neue Perspektiven http://gesellschaftsbilder.de Ramp Up – Barrierefreie Veranstaltungen planen, Veranstaltungskommunikation http://ramp-up.me/kommunikation/
LGBTI Bund Lesbischer & Schwuler JournalistInnen Schöner schreiben über Lesben und Schwule: http://www.blsj.de/uploads/Schoener-schreiben-ueber-Lesben-und-Schwule_BLSJ-Leitfaden_2013.pdf Trans* inter* queer-ABC TransInterQueer e.V. http://www.transinterqueer.org/download/Publikationen/TrIQ-ABC_web(2).pdf http://www.transinterqueer.org/download/Publikationen/InterUndSprache_A_Z.pdf Medienguide Transgender Network Switzerland https://www.transgender-network.ch/wp-content/uploads/2014/09/Medienguide-Transgender-Network-1.pdf Gendergerechte Sprache Johanna Müller, Diversity-Trainerin, Geschickt gendern http://geschicktgendern.de Agentur für Gleichstellung im Europäischen Soziafonds Leitfaden zum geschlechtergerechten Formulieren im Bereich Arbeitsmarktpolitik http://www.esf-gleichstellung.de/fileadmin/data/Downloads/Materialsammlung/GeM-sprachleitfaden.pdf IG Metall: Tipps für die Gendersprache in der Öffentlichkeitsarbeit https://www.igmetall.de/0140857_Gendersprache_v6_84ddc545a1f142d4eb580d9f68103bef662c26a2.pdf „Leitfaden gendergerechte Sprache“ (LMU München) http://www.frauenbeauftragte.uni-muenchen.de/genderkompetenz/sprache/sprache_pdf.pdf Geschlechtersensible Sprache (FU Berlin) https://www.fu-berlin.de/sites/frauenbeauftragte/aktivitaeten/Geschlechtergerechte-Sprache/index.html Leitfaden zur Anwendung einer gendergerechten Sprache (Uni Potsdam) https://www.uni- potsdam.de/fileadmin01/projects/gleichstellung/Publikationen/Leitfaden_gendergerechte_Sprache_UP- 2012.pdf Recherche vielfältiger Fachleute und Protagonist*innen Vielfaltfinder: Expertendatenbank und Recherchetool für Medienschaffende https://www.vielfaltfinder.de/ Recherchequelle zu Themen rund um Migration und Integration Mediendienst Integration: Informationen zu Fragen der Einwanderungsgesellschaft https://mediendienst-integration.de/
Diskriminierungssensible Sprache als Thema in der Presse "Maischberger"-Talk zu Sprache: Peter Hahne verliert ein Wort Das ewige "Man wird ja wohl noch sagen dürfen!": In Sandra Maischbergers Sendung wurde dieses Mal hoffentlich klar, dass genau darüber nun echt nicht mehr diskutiert werden muss. http://www.spiegel.de/kultur/tv/sandra-maischberger-mit-bushido-ueber-sprache-peter-hahne-weint-a- 1205914.html Sprache und Macht: Die politische Korrektheit ist kein Unterdrückungsinstrument Auch wenn Neu-Rechte das gerade sehr erfolgreich propagieren: Freiheit und politisch korrekte Sprache schließen sich nicht aus. https://www.sueddeutsche.de/kultur/sprache-und-macht-die-politische-korrektheit-ist-kein- unterdrueckungsinstrument-1.3904425 Klischeehafte Berichterstattung: Ach du liebe Minderheit Der Migrant als Täter, der Mensch mit Behinderung als Opfer. Die Berichterstattung orientiert sich an Merkmalen, nicht an Individuen. https://www.taz.de/Klischeehafte-Berichterstattung/!5497795/ Schlachtfeld Sprache: Formulierungen mit Tabu Der Streit über Formulierungen ist eng mit Macht verbunden. Im Zeitalter der Digitalisierung nimmt die Empfindlichkeit zu - auch wenn die Auseinandersetzungen nicht neu sind. https://www.tagesspiegel.de/wissen/schlachtfeld-sprache-formulierungen-mit-tabu/20857998.html Serie Über Rassismus reden: Fühlen Sie sich angesprochen, bitte! Die Gesellschaft ist von Rassismus durchzogen. Deshalb denken, sprechen, fühlen wir rassistisch. Wo ist der Weg aus dem Teufelskreis? http://taz.de/Serie-Ueber-Rassismus-reden/!5384310/ Medien und Migration: Was ist eine angemessene Sprache für eine vielfältige Gesellschaft? Muss es Fremdenfeindlichkeit oder Rassismus heißen? Genau zu formulieren ist auch für Journalisten nicht leicht, in einem Einwanderungsland aber unerlässlich. Ein Glossar hilft. https://www.tagesspiegel.de/themen/diversity/medien-und-migration-was-ist-eine-angemessene-sprache-fuer- eine-vielfaeltige-gesellschaft/12538276.html Am Anfang ist das Wort (PDF ab S. 28) In der Februar-Ausgabe des “Sprachreport”, herausgegeben vom Institut für Deutsche Sprache, gibt es unter der Überschrift “Am Anfang ist das Wort” einen Beitrag der Neuen deutschen Medienmacher. Verfasst von Konstantina Vassiliou-Enz, Alice Lanzke und Daniel Bax geht es um unser Glossar, die Deutungsmacht von Journalist*innen und den Einfluss von Rechtspopulist*innen auf gesellschaftliche Debatten und Sprachgebrauch. http://www.neuemedienmacher.de/wp-content/uploads/2017/06/Sprachreport-2-2017.pdf Über Sprache und Rassismus „Das wird man ja wohl noch sagen dürfen“ - Rassismus in unserer Sprache ist ein regelmäßiges Streitthema. Die Fronten wirken verhärtet, eine Auseinandersetzung mit rassismuskritischer Sprache lohnt sich dennoch. http://www.kultur-oeffnet-welten.de/positionen/position_899.html
Lesetipps Framing Framing-Check der Süddeutschen Zeitung: https://www.sueddeutsche.de/thema/Framing-Check Interview mit Johannes Hillje zu Rechtspopulismus und Journalismus: „Wir brauchen ein Frame-Checking“ (Deutschlandfunk): https://www.deutschlandfunk.de/rechtspopulismus-und-journalismus-wir-brauchen-ein- frame.2907.de.html?dram:article_id=395884 Wehling, Elisabeth: „Politisches Framing. Wie eine Nation sich ihr Denken einredet - und daraus Politik macht“, Köln 2016 re:publica 2017 - Elisabeth Wehling: Die Macht der Sprachbilder https://www.youtube.com/watch?v=iLnemLCu5OY „Ich würde auf Patriotismus setzen“: Elisabeth Wehling im Interview: https://www.republik.ch/2018/01/13/interview-wehling
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! Neue Deutsche Medienmacher: – www.neuemedienmacher.de – www.facebook.com/neuedeutschemedienmacher – https://twitter.com/NDMedienmacher Alice Lanzke lanzke@neuemedienmacher.de
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