100 Jahre Fortschritt in der Eisenbahnsignaltechnik

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100 Jahre Fortschritt in der Eisenbahnsignaltechnik
100 Jahre Fortschritt in der
            Eisenbahnsignaltechnik
                 “Keeping a busy Junction running:
                100 years at Zürich Oerlikon Station”

                    •   Oskar Stalder und
                    •   Hans Gottlieb Wägli

                                              Statuten der
                                        Gesellschaft 1912:
                                                      Ziele

Wissenschaft und Praxis der Eisenbahnsignaltechnik*)
zu Nutzen der Öffentlichkeit zu fördern

*) Apparate, Methoden, Regeln und Prinzipien zum Steuern der Züge
100 Jahre Fortschritt in der Eisenbahnsignaltechnik
Ziel des Vortrags:

Entwicklung und Veränderung im betrieblichen und
technischen Bereich zu veranschaulichen, z.B.

- Anforderungen an Leistungsfähigkeit und Betrieb
- Betriebliche Abläufe und Sicherungstechnik
- Information von Personal und Kunden
  zusammen mit den zugehörigen Mitteln

     Eine Fallstudie “Zürich Oerlikon”
     mit 4 Stellwerkgenerationen

 1912     57   1969     10    1979       33   2012
100 Jahre Fortschritt in der Eisenbahnsignaltechnik
Zürich 1912: Abzweigstation Oerlikon

                       Kloten—Seebach direkt
                       ausser Betrieb bis 15.11.1939
                                                X
                                                  Verbindung 26.5.1909

                                              bis 2.10.1932 nur Blockstelle
100 Jahre Fortschritt in der Eisenbahnsignaltechnik
Zürich Oerlikon: Gebäude vollendet 1914

  Oerlikon von Norden um 1920

                    Fgw
Stw III

                                                    MFO
                                         Stw II
100 Jahre Fortschritt in der Eisenbahnsignaltechnik
1912 schematischer Gleisplan

  MFO

Elektrische Lokomotive aus Oerlikon
100 Jahre Fortschritt in der Eisenbahnsignaltechnik
1912 Dampfbetrieb vorherrschend

   Oerlikon 1912: Stellwerk I
100 Jahre Fortschritt in der Eisenbahnsignaltechnik
Freigabewerk
 Bruchsal

 Wechselstrom-
 Stationsblockung

 Bauart Siemens
 von
 Hasler AG, Bern

Wärterstellwerk
Bruchsal J
100 Jahre Fortschritt in der Eisenbahnsignaltechnik
Prozessablauf Zugdurchfart
Wallisellen—Zürich 1

                             Prozessablauf Zugdurchfart
                             Wallisellen—Zürich 2
100 Jahre Fortschritt in der Eisenbahnsignaltechnik
Prozessablauf Zugdurchfart
              Wallisellen—Zürich 3

              4 Personen
             50 Prozessschritte

                                             Gestänge
                                           für Weichen

Doppelte Drahtzüge
für Signale
100 Jahre Fortschritt in der Eisenbahnsignaltechnik
Klappscheiben
                                    Vorsignale

Flügelsignale

     Schützende Zurückweisung

 Einfacher Drahtzug
Schützende Zurückweisung

Einfacher Drahtzug

    Schützende Zurückweisung

Einfacher Drahtzug
Schützende Zurückweisung

Einfacher Drahtzug

     Drahtbruch

   Schützende Zurückweisung

Einfacher Drahtzug
Schützende Zurückweisung

Einfacher Drahtzug

                            angefroren

                   Einfacher Drahtzug

    Schützende Zurückweisung

 Einfacher Drahtzug

                            angefroren

      Drahtbruch
Schützende Zurückweisung

Doppelter Drahtzug

    Schützende Zurückweisung

Doppelter Drahtzug
Schützende Zurückweisung

Doppelter Drahtzug

    Schützende Zurückweisung

Doppelter Drahtzug

      Drahtbruch
Schützende Zurückweisung

Doppelter Drahtzug

      Drahtbruch

    Schützende Zurückweisung

Doppelter Drahtzug

      Drahtbruch
Schützende Zurückweisung

Doppelter Drahtzug

      Drahtbruch

    Schützende Zurückweisung

Doppelter Drahtzug

      Drahtbruch
1912-1960
Morsetelegraph

                         Rangierverbot-
                                signale

    Zürich Oerlikon 1912: Zugzahlen

     x3
Millionen Passagiere   Zürich Oerlikon 1912 - 1969

                                             x3

Vorstand überwacht
die Züge am Perron
und meldet “fertig”.
Der Zugführer pfeift
zum “Abfahren”,

Ab 1928 meldet der
Zugführer “fertig”.
Der Vorstand winkt
per Befehlstab ab.
Zürich 1969: Das modifizierte Eisenbahnnetz

Oerlikon 1969: Käferberglinie verdrängt das Stw. I
Schematischer Gleisplan 1969

           - 370 Züge pro Tag
           - Rationalisierung des Betriebes

1969: 1. Relaisstellwerk,
Domino 55, Bedienpult
1969 Domino 55:
                                             Start- Zielbedienung

Standardisierte Relaisgruppen,
Individuelle Verdrahtung auf der Basis einer Verschlusstabelle

                            Magnetschalter mit zwangsgeführten
                            Ag zu Ag Kontakten
Lichtsignale
                                 zur Signalisierung
                                 der Geschwindigkeit,
                                 autom. Zugsicherung
                                 an allen Signalen

                                 “Abfahrbefehl”

Zugnummernmeldung, Mini-CRT,
Aut.Zuglenkung mit Lenkziffer

    Regionale Zugüberwachung
                     in Zürich
Schematischer Gleisplan 1979

- 490 Züge pro Tag
- Automatisierung des Betriebsablaufs

                         1979: 2. Relaisstellwerk, Domino 67,
                         Anzeigetafel für Oerlikon und
                         11 ferngesteuerte Bahnhöfe
Betriebsleitzentrale in Zurich

        Kunden Information:
        Fallblattanzeige
Relaisgruppen mit
   Spurplanverkabelung

miniaturisiertes Signal-
Relais, doppelte Ag-Ag
Doppel-Kontakte

Lichtsignale (7 Begriffe)
+ Zugsicherung ZUB 121
an Orten mit erhöhtem
Risiko
Verkehrssteigerung bis zu 880 Züge pro Tag dank:
 - Taktfahrplan (1982)     - Züricher S-Bahn System (1990)
 - Bahn 2000 (2004)

                                          S-Bahn System:
                                          Anzahl Linien durch
                                          Oerlikon steigt
                                          von 7 auf 12

2. Durchgangsbahnhof im HB
mit Weinbergtunnel:
bis zu 1600 Züge in Oerlikon
Schematischer Gleisplan 2012 / 2014

- 880 Züge pro Tag 2012
- 1600 Züge pro Tag 2014

    Drei Tunnel nach Zürich HB
2012
Baustelle

Platz des früheren
MFO-Direktions-
Gebäudes wird für
neuen Perron
benötigt
2012 Kommandoraum Oerlikon
  mit 26 fernbedienten Bahnhöfen

Signalisierung in Oerlikon
2012:
Drei Begriffe mit
numerischer Angabe der
Geschwindigkeit
Zugsicherung nach 2012:

ETCS Level 1 L.S.
mit Eurobalisen and
LEU

GSM-R netzweit + ADL

2012
Kundeninformation… und Computer-Stellwerk
                       mit 2 aus 3 System
                Station/Stop              Date        Time

                Stansted Airport          Tue,12.02.13 dep 14:00
                London Liverpool Street                arr 14:47

                Stansted Airport          Tue,12.02.13 dep 14:15
                London Liverpool Street                arr 15:01

                Stansted Airport          Tue,12.02.13 dep 14:30
                London Liverpool Street                arr 15:18

                Stansted Airport          Tue,12.02.13 dep 14:45
                London Liverpool Street                arr 15:31
2015 Betriebszentrale “Ost”:
Sektor Glatt

         Infrastruktur Oerlikon: Zusammenfassung

         Element               1912   2012 (2014)

         Perrongleise           3        6 (8)

         Weichenantriebe       51        (63)

         Signale                24       102

         Gleise nach            2        4 (6)
         Zürich HB
SCHLUSSFOLGERUNG 1

Das IRSE-Ziel: Wissenschaft und Praxis der Eisenbahnsignaltechnik*)
zum (a) Nutzen der Öffentlichkeit zu fördern
*) b) Apparate, c) Methoden, d) Regeln und Prinzipien zur e) Zugsteuerung

a) Zum Nutzen der Öffentlichkeit
-    …
     b)               c)                d)                              e)

       65 Züge pro Gleis zum HB                              220 Züge pro Gleis zum HB
                                                            (270 Züge pro Gleis nach 2014)

    SCHLUSSFOLGERUNG 2
Nr     Gebiet              ab 1912………             ……………………..                 …………..bis 2012
b      Apparate            -   Mechanisch         -   Elektromechanisch      -   Computer
c      Methoden*)          -   Mechanische        -   Redundante             -   Informations
                               Redundanz              Stromkreise                Redundanz
d      Regeln und          -   Mechanische        -   Lichtsignale mit       − Lichtsignale + num.
       Prinzipien              Semaphorsignale        Farbcode (7 Begr.)       V-Anzeige
                           -   Zweimännige        -   Automatisch            − Führerstandsignali-
                               Lokbedienung           Warnung/Halt             sierung mit ATP

e      Betriebs-           -   lokal,dezentral    -   Lokal zentralisiert    -   Regional
       steuerung               (vier Personen )       (eine Person)              zentralisiert
                           -   Morse Alphabet     -    Analoge               -   Digital Funk-
                                                      Telephone                  Telephone
                           -   Autonomer          -   Teilweise informier-   -   ADL geführter
                               Lokführer              ter Lokführer              Lokführer
x      Kundeninfor         -   Mechanische        -   Zugzielanzeiger        -   Internet und
       mation                  Abfahrtsanzeiger                                  Smartphone

    *) Fail-safe Technologie
Bahnrelevante Prognosen 1912:

                               -   Das tragbare drahtlose Telefon und
                                    die Bildübertragung ~ Smartphone
                               -   Der “Aerophor” für den Lokführer =
                                    Führerstandsignale ~ ETCS Level 2

                               Bahn-Realität 1912 - 2012:

                               1. Ph: Betriebs Prozesse definiert, formali-
                                  siert und erzwungen -> SICHERHEIT
                               2. Ph: Automation der Betriebs-
                                  prozesse -> RATIONALISIERUNG
                               3. Ph: Kapazitätserhöhung & Dienst-
                                  leistungsqualität-> KUNDEN-FOKUS
         1910

ZWEI FESTSTELLUNGEN:

1. Die innovativen Entwicklungen wurden hauptsächlich technisch
   oder kaufmännisch veranlasst und kaum je durch den formulierten
   Bedarf der Anwender – auch nicht in der Signaltechnik.

2. Das vorhandene technologische Potential wird durch die heutigen
   Produkte zur Betriebssteuerung nur zu einem kleinen Teil
   ausgenutzt.

                  SCHLUSSFOLGERUNG 3

        Das vorhandene technologische Potential
         eröffnet den Akteuren in der Signal- und
          Betriebstechnik ein weites Aktionsfeld
              für die kommenden 100 Jahre!
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