Strukturierte Versorgungsprogramme - DMP als Heilsbringer?
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Vertragsvielfallt in einem sektoralen Gesundheitswesen Ergänzende Prävention Leistungen zur Modellvorhaben § 20 SGB Reha § 63 SGB V § 43 SGB V V HzV Besondere § 73b SGB V Versicherter Versorgung § 140a SGB V Sonstige Amb. Spez. DMP Selektivverträge Versorgung § 137 f § 140a SGB V (ASV) SGB V § 116b SGB V 1
Vertragsinhalte und –Ziele sind vielfältig und doch gleich Prävention Erkrankungsrisiko senken, Lebensqualität erhalten, Gesundheitliche Kompetenzen erhöhen, Patientensouveränität stärken Erg. Leistung Reha Wirksame und effiziente Patientenschulungen Modellvorhaben Vermeidung unkoordinierter Mehrfachinanspruchnahme HzV Stärkung der hausarztzentrierten Versorgung Besondere Sektorenübergreifende oder interdisziplinäre fachübergreifende Versorgungsformen Versorgung (integrierte Versorgung) Keine verbindlichen Vorgaben an die Durchführung oder die Inhalte 2
Disease-Management-Programme in der GKV vereinen alle Ziele der unterschiedlichen Vertragsmöglichkeiten des SGB V… ... strukturieren und koordinieren die Versorgung für genau definierte Stadien chronischer Erkrankungen über die Sektorengrenzen hinaus ... sollen akute Episoden sowie Begleit- und Folgeerkrankungen durch optimierte, evidenzbasierte Disease-Management- medizinische Behandlung vermeiden Programme ... ... binden den Patienten durch Aufklärung und Schulung aktiv in die Behandlung ein ... richten sich an eingeschriebene Versicherte und ausgewählte zugelassene Leistungserbringer. Koordinierung und Evidenzbasierung unterscheiden Disease-Management-Programme vom klassischen Behandlungsansatz 3
…weisen aber einen höheren Grad an Standardisierung und Strukturierung der Versorgung auf 1 Evidenzbasierte Behandlung nach evidenzbasierten Leitlinien unter Berücksichtigung des Leitlinien jeweiligen Versorgungssektors 2 Qualitäts- Durchführung von Qualitätssicherungsmaßnahmen sicherung 3 Einschreibung/ Voraussetzungen und Verfahren für die Einschreibung des Teilnahmedauer Versicherten in ein Programm, einschließlich Dauer der Teilnahme 4 Schulungen Schulungen der Leistungserbringer und der Versicherten 5 Dokumentation Dokumentation 6 Evaluation Bewertung der Wirksamkeit und der Kosten (Evaluation) 4
Bis zur Umsetzungsmöglichkeit durch die Kassen geht einige Zeit ins Land Formulierung der Formulierung der Inkrafttreten des Zulassungsvoraus- Anforderungen im G-BA Beschlusses setzungen durch das BVA Schaffung technischer Vertrags- und Abstimmung mit dem Voraussetzungen Programmentwicklung BVA Dokumentation Vertragsverhandlungen Antrag auf Zulassung und –Abschluss durch das BVA Umsetzung 5
Sich ständig ändernde Anforderungen erschweren die Durchführung 01. Juli 2002 01. 01.2003 01. 05.2003 01. 04.2004 01. 01.2005 01. 09.2005 01. 02.2006 4. RSAV 6. RSAV 7. RSAV 9. RSAV 11. RSAV 12. RSAV 13. RSAV Diab. mell. Typ 2 1. Anpassung Doku koronare Diab. mell. Typ 1 chron. Obstruktive Überarbeitung Diab. Überarbeitung Diab. mell. Typ 2 Herzkrankheit Atemwegserkrank- ung mell. Typ 2 Brustkrebs Brustkrebs 2. Anpassung Doku Diab. mell. Typ 2 Teil 1: Asthma 1. Anpassung Doku Teil 2: COPD KHK 19. 12. 2006 01. 04.2007 4. Quartal 2007 01.04.2008 11/2008 01.07.2009 2010 10/2012 14. RSAV GKV-WSG 15. RSAV 17. RSAV 18. RSAV 20. RSAV 23. RSAV 24. RSAV Vorbereitung „Entbürokrati- Änderung des diagnoseüber- Sonderregelung für Modul HI, Änderung der Auf- Änderung der Morbi-RSA sierung“ Prüfrhythmus greifende Dokus aus dem 3. bewahrungsfristen Prüfanforder- Überarbeitung KHK, elektronische Quartal 2008 der ungen DM1 und DM2 Dokumentation Dokumentationen 19. 07.2012 03.10.2012 19.06.2014 …. …. 24.08.2018 …. 16. Änderung DMP- A-RL; DMP Rücken DMP-RL zu DMP-AF-RL DMP-A-RL zu 8. Änderung DMP- 10. Änderung DMP-A- 11. Änderung 12. Änderung DMP-A- Brustkrebs, Asthma, Aufbewahrungs- DM1 und KHK A-RL RL DMP-A-RL RL; COPD fristen Aufbewahrungsfristen Brustkrebs (zum Asthma bronchiale Herzinsuffizienz 6 01.10.2018) (zum 01.04.2019) (zum 01.01.2019)
Grundlage des Erfolges der DMP ist die Verbindlichkeit der Vorgaben 7
DMP als Erfolgsmodell? Die Zahlen sagen „JA“ DMP- Anzahl Teilnehmer nach Indikation GKV Indikation DMP möglich seit Zulassungen (12/2017) 4.500.000 4.243.200 Diabetes mellitus Typ 01. Jul 02 1.580 2 4.000.000 Gesamtteilnehmer** Brustkrebs 01. Jul 02 1.484 3.500.000 8.144.292 Koronare 3.000.000 01. Mai 03 1.539 Herzkrankheit (KHK) 2.500.000 1.885.791 Diabetes mellitus Typ 2.000.000 01. März 04 1.463 1 1.500.000 Asthma bronchiale 01. Jan 05 1.548 969.235 1.000.000 763.876 Chronisch obstruktive 500.000 218.838 125.165 Lungenerkrankung 01. Jan 05 1.559 0 (COPD) AB BK COPD DM1 DM2 KHK 9.173 **Mehfachteilnhamen 2018 Quelle: https://www.bundesversicherungsamt.de/weiteres/disease- management-programme/zulassung-disease-management- Quelle: KM6 Teil 2 31.12.2018 programme-dmp.html 8
DMP 2020 - Ausblick 9
Zukünftig sollen für 5 weitere Indikationen DMP möglich sein Herzinsuffizienz Beschluss seit 24.08.2018 in Kraft Chronischer Rückenschmerz Beschluss am 18.04.2019 gefasst, noch nicht in Kraft Depression Osteoporose Rheuma 10
Auch die neuen Indikation haben „Potenzial“ Teilnehmerpotenzial aus Stichprobe n=2.4 Mio Depression Rücken Osteoporose Rheuma Herzinsuffizienz 19% 8% 4% 6% 2% Quelle: Eigene Auswertung 11
Mehrheitlich bestehen aber bereits Teilnahmen an anderen DMP BEST E HE NDE T E I LNA HME N BE I POT E NZ I A L - T E I LN E HME RN (ME HRFACHT E I LNA HME N MÖ G LI CH) DM2 KHK Asthma COPD DM1 Brustkrebs 1% HE RZ IN SUFFIZ IE N Z 62% 51% 6% 12% 1% RHE UM A 61% 28% 15% 13% 2% 2% OST EOP OROSE 56% 29% 14% 16% 1% 4% RÜCKE N 59% 24% 16% 9% 4% 1% D E P RESSION 61% 24% 16% 12% 3% 3% Quelle: Eigene Auswertung 12
Es bleibt abzuwarten, ob sich der Erfolg auch bei den neuen Indikationen fortsetzt ✓ Teilnehmerpotenzial für neue DMP- Viele der möglichen Teilnehmer nehmen Indikationen ist vorhanden bereits an einem DMP teil ✓ DMP kann einen neuen Fokus auf die Es bestehen bereits Selektivverträgen zu ausgewählten Indikationen setzen den neuen Indikationen Neue Arztgruppe als Koordinator Komplexität in der Koordination steigt Leistungsausgaben werden zukünftig ggf. Selektivverträge sind bereinigungsfähig nicht mehr durch „Anschubkosten“ fließen frühestens nach Programmkostenpauschale ausgeglichen 2 Jahren in die PKP ein 13
Fazit DMP sind in der Versorgungslandschaft etabliert! DMP sind aufgrund ihres Populationsbezogenen Ansatzes aber nicht für jede Erkrankung geeignet Akzeptanz für neue DMP bei Arzt und Versicherten ungewiss DMP können durch ihren hohen Grad an Standardisierung und Strukturierung zu einer Versorgungsverbesserung chronisch Kranker führen 14
Kontaktdaten Anja Schmitz Teamleitung Versorgung & Hilfsmittel DMP-Fachkoordinatorin des BKK Systems Spittelmarkt 12 10117 Berlin Tel: 030 2123 36272 Mail: anja.schmitz@spectrumk.de 15
Sie können auch lesen