Studierenden-Wettbewerb 2021 - "Heute Gast - morgen Eigentümer" - Bundesverband Bausysteme e. V - Baulinks
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Studierenden-Wettbewerb 2021 "Heute Gast - morgen Eigentümer" Bundesverband Bausysteme e. V. Fachverband Vorgefertigte Raumsysteme Schirmherr: Ideelle Partner:
Bundesverband Bausysteme e. V. Fachverband Vorgefertigte Raumsysteme Der Studierenden-Wettbewerb findet alle zwei Jahre statt und bietet den Teilnehmern die Möglichkeit, sich konstruktiv und kreativ mit den Möglichkeiten des Einsatzes von vorgefertigten Raummodulen im Rahmen der Wettbewerbsauf- gabe auseinanderzusetzen. Er richtet sich an Studierende der Fachbereiche Architektur und Bauingenieurwesen. Schirmherr: Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, vertreten durch Staatssekretärin Anne Katrin Bohle Veranstalter: Fachverband Vorgefertigte Raumsysteme im Bundesverband Bausysteme e. V., Bundesverband Bausysteme e. V., Oktober 2021 / Druck-/Ausgabedatum 28.10.2021
Bundesverband Bausysteme e. V. Fachverband Vorgefertigte Raumsysteme INHALTSVERZEICHNIS INHALTSVERZEICHNIS Grußwort des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat............................................... ................................................................ 4 Grußwort des Bundesverbandes Bausysteme e. V. | Vorstandsvorsitzender............ ................................................................ 5 Hintergrund des Wettbewerbs............................................................................................... 6 Ziel des Wettbewerbs............................................................................................................ 6 Teilnehmerkreis..................................................... ................................................................ 6 Aufgabenstellung des Wettbewerbs...................................................................................... 7 Mitglieder der Jury................................................. ................................................................ 8 Reichweite des Wettbewerbs................................ ................................................................ 9 Erster Preis | Platz 1.............................................................................................................. 10/11 Zweiter Preis | Platz 2............................................................................................................ 12/13 Dritter Preis | Platz 3.............................................................................................................. 14/15 Lobende Anerkennungen...................................... ................................................................ 16-18 Impressum
Bundesverband Bausysteme e. V. Fachverband Vorgefertigte Raumsysteme GRUSSWORT DES BUNDESMINISTERIUMS Ich freue mich besonders, dass junge Men- DES INNERN, FÜR BAU UND HEIMAT schen die gewiss nicht leichte Planungsaufgabe angenommen und mit Teamgeist, Fleiß und Der Bedarf an neuem, bezahlbarem Wohn- Intuition Ergebnisse erzielt haben, die bei den raum ist heute so groß wie schon lange nicht Mitgliedern der Jury mit Anerkennung aufge- mehr. Das serielle und modulare Bauen bietet nommen wurden. Mit Ihren Arbeiten haben Sie hier enorme Potenziale: Neue Wohngebäude dazu beigetragen, das Bauen zukunftsfähig und können in kurzer Zeit und mit hohem Qualitäts- innovativer zu machen! anspruch entstehen. Ich danke allen Teilnehmerinnen und Teilneh- Das Bundesministerium des Innern, für Bau mern des Wettbewerbs und wünsche weiterhin und Heimat setzt sich deswegen dafür ein, das Erfolg bei allen beruflichen Herausforderungen. serielle und modulare Bauen in die Fläche zu bringen und zu einer echten, auch gestalteri- schen Alternative zu herkömmlichen Bauweisen zu entwickeln. Das Bundesinnenministerium hat daher gern die Schirmherrschaft für den Wett- bewerb „Heute Gast – morgen Eigentümer“ Anne Katrin Bohle übernommen. Um das Bauen mit vorgefertigten Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern, Bauteilen und Raumsystemen weiter zu etablie- für Bau und Heimat ren, sind Aktivitäten in vielen Bereichen notwen- dig. Eine der Herausforderungen ist es, eine hohe Akzeptanz für das serielle Bauen unter den Architektur- und Planungsbüros sowie in der Bauwirtschaft zu schaffen. Mit den Einreichungen zum Wettbewerb haben die Studierenden mit vielen frischen Ideen und einer großen Hingabe bewiesen, dass das se- rielle Bauen zu architektonisch anspruchsvollen Lösungen führen kann. 4
Bundesverband Bausysteme e. V. Fachverband Vorgefertigte Raumsysteme GRUSSWORT DES VORSTANDS- In den Arbeitskreisen sammeln wir die Argu- VORSITZENDEN mente, um Vertretern von Politik, öffentlichen Auftraggebern sowie Gremien wie DIN und VDI Zum zweiten Mal hat der Fachverband Vorge- darzulegen, dass der Bau mit vorgefertigten fertigte Raumsysteme den Studierenden-Wett- Raumsystemen konventionellen Gebäuden aus bewerb ausgerichtet und wir sind hoch erfreut Beton oder Mauerwerk in nichts nachsteht. über die zahlreichen Einreichungen. Die Sieger- Als Vertreter aller modularer Raumsystemher- entwürfe und die mit Anerkennungen geehr- steller Deutschlands unterstützen wir die Wohn- ten Entwürfe überzeugten die Jury durch ihre raumoffensive des Bundes und setzen uns da- hohe Qualität und ihren Praxisbezug sowie die für ein, den Modulbau aus dem Nischendasein ästhetisch ansprechende Umsetzung der Auf- zu befreien. Mit vorgefertigten Raummodulen gabenstellung. Sie zeigen in hohem Maße die lässt sich nicht nur schneller als mit herkömm- Wandlungsfähigkeit modularer Raumsysteme lichen Bauweisen Wohnraum schaffen, es und sind richtungsweisend dafür, wie sich der können auch die Vorgaben der Regierung zum Modulbau für die Zukunft aufstellen kann. klimaneutralen Bauen sehr gut umgesetzt wer- Wir als Fachverband Vorgefertigte Raumsyste- den. Serielles Bauen trägt dazu bei, dass unser me arbeiten darauf hin, dass der Modulbau in Umfeld, in dem wir wohnen, arbeiten und unse- Zukunft in der Ausbildung, an Hochschulen und re Freizeit genießen, zukünftigen Generationen Universitäten mehr Raum einnimmt. Der Wett- erhalten bleibt. bewerb hat uns diesem Ziel näher gebracht. Wir freuen uns sehr, dass die Studierenden, die Doch das ist nur ein Puzzleteil unserer Arbeit. bei unserem Wettbewerb mitgemacht haben, sich so kreativ mit den Möglichkeiten des Mo- dulbaus auseinandergesetzt haben. Sie haben damit vorbildlich unseren Zielen Leben einge- haucht und bewiesen, dass sich der Modulbau nicht zu verstecken braucht – ob in Sachen Wohngesundheit, Ästhetik, Energieeffizienz und Vielseitigkeit. Wir wünschen uns daher, dass sich Planer, Bauherren und Architekten bewusst für den Modulbau entscheiden. Allen Teilnehmer:innen und Gewinner:innen wünsche ich, dass sie mit ihrer Kreativität zu- künftigen Gebäuden ihren Stempel aufdrücken und dazu beitragen, dass unsere Arbeits- und Wohnumwelt klimafreundlich und lebenswert bleibt. Jörg Bauer Vorstandsvorsitzender Bundesverband Bausysteme e. V. 5
HINTERGRUND DES WETTBEWERBS TEILNEHMERKREIS Heute gewinnen modulare, flexible Raumzellen- Eingeladen waren Studierende der Architektur, systeme im Hochbau immer mehr an Bedeu- des Bauingenieurwesens und der Technischen tung. Längst in Technik und Ausstattung ge- Gebäudeausrüstung sowie verwandter Diszi- reift, bilden sie oft gleichwertige Alternativen zu plinen. Die Studierenden mussten im Winterse- etablierten Bauverfahren, zum Beispiel in den mester 2020/2021 an einer deutschsprachigen Bereichen Wohn-, Verwaltungs- und Versor- Universität oder Hochschule eingeschrieben gungsgebäude, Sozial-, Lehr- und Ausbildungs- sein. einrichtungen. Einer der großen Vorteile von Teilnehmen konnten einzelne Architekturstuden- Raummodulen liegt zum einen in deren hohem tinnen und Studenten oder Wettbewerb-Teams Vorfertigungsgrad, der eine besonders zügige von bis zu drei Personen. Die Teams mussten Errichtung sichert. Zum anderen in der Möglich- aus dem Studiengang Architektur und einem keit, das einmal erstellte Objekt zu einem spä- weiteren der aufgeführten Studiengänge be- teren Zeitpunkt mit vergleichsweise geringem stehen. Aufwand einer erforderlichen Umnutzung oder einem Standortwechsel zuzuführen. Damit wer- den kostenintensive Abbruch- und Neubaumaß- nahmen vermieden. Die Flexibilität hinsichtlich wechselnder Nutzungsanforderungen und sich ändernder Raumbedarfe im Bestand wird in Zu- kunft immer stärker gefordert werden. Und hier bietet der Modulbau gute, ausgereifte Lösungs- konzepte. ZIEL DES WETTBEWERBS Studierende der Architektur, des Bauinge- nieurwesens und der Technischen Gebäude- ausrüstung sollen an das modulare Planen, dem Planen mit Raummodulen, herangeführt werden. Dabei geht es um das Erkennen der Möglichkeiten und Chancen, die das Bauen mit modularen Einheiten sowohl unter ökono- mischen, ökologischen und architekturästheti- schen Aspekten bietet. 6
Bundesverband Bausysteme e. V. Fachverband Vorgefertigte Raumsysteme AUFGABENSTELLUNG DES WETT- Erstnutzung: Für eine Großveranstaltung (Olympiade, Bun- BEWERBS desgartenschau) wird/werden (ein) Hotel(s) benötigt: Großveranstaltungen stellen für eine Stadt, eine Region oder auch für ein Land ein besonderes • Gebäude aus 3-dimensionalen vorgefertig- Ereignis dar. ten Raumsystemen Von der baulichen Seite müssen die Veran- • 50 Doppelzimmer staltungsorte errichtet und die Infrastrukturen • 4 Suiten à 40 m² geschaffen werden. Ausreichende und anspre- • Kategorie **** chende Unterkünfte für Teilnehmer, Gäste usw. • Lobby mit Rezeption und Barbereich (2 müssen vorhanden sein, um eine erfolgreiche Arbeitsplätze und Backoffice) Veranstaltung zu generieren. • Restaurant mit 60 Sitzplätzen Der Bedarf an Unterkünften in unterschied- • Tiefgarage mit 30 KFZ-Stellplätzen lichen Ausstattungs- und Preiskategorien kann • 30 Fahrrad-Stellplätzen und 10 E-Ladesta- üblicherweise nicht durch vorhandene Hotel- tionen, Verwaltungstrakt mit den Abteilungen gebäude gedeckt werden. Neubauten sind Direktion, Personal und Einkauf erforderlich, die den Anforderungen der Gäste • Front Office Manager, F&B Manager, House- qualitativ und quantitativ entsprechen. Hotelbe- keeping treiber halten sich diesbezüglich häufig zurück, da sie wissen, dass ihre Hotelzimmer nach der Folgenutzung: Großveranstaltung nur noch eine geringe Aus- Nach der Erstnutzung ist das Hotel einer Folge- lastungsrate erbringen. nutzung als Wohngebäude mit Gewerbeeinhei- Mit einem neuen Hotelkonzept für Großereig- ten (Restaurant, Einzelhandel, Büroflächen) im nisse wie beispielsweise die Bundesgarten- Erdgeschoss zuzuführen. Es sollen in Summe schau 2029 (Oberes Mittelrheintal) oder eine 20 Wohnungen mit unterschiedlichen Größen Olympiade (ggfs. in NRW im Jahr 2032) soll ein (Wohnflächen) von 1-Zimmer-Apartments bis zu Weg beschritten werden, der mit Beginn der 4-Zimmer-Wohnungen entstehen. Planung bereits auf eine vorgesehene Folge- nutzung abstellt. Mit dreidimensionalen Raumsystemen (Modul- AUSWAHLVERFAHREN ZUR PREIS- oder Hybridgebäude) ist ein Hotelgebäude zu FINDUNG planen, das nach dem Event einer neuen Nut- zung als Wohngebäude gewidmet werden soll. • Vorsichtung der eingereichten Arbeiten Dafür muss die Planung für die Erstnutzung die • Bildung der Shortlist (digital aufgrund der Möglichkeit eines relativ einfachen Umbaus für Coronapandemie) die Folgenutzung beinhalten. • Präsentation durch die Studierenden (Hyb- ridveranstaltung) Hieraus entwickelt sich der Wettbewerb mit • Preisträgerfindung in offener Bewertung folgender Aufgabenstellung: Unter den insgesamt 19 eingereichten Wettbe- werbsarbeiten, die sämtlich ein gutes bis sehr gutes Niveau aufwiesen, nominierte die Jury sechs Arbeiten für die Endauswahl. Unter diesen die Preisträger zu benennen, war wegen der hohen Leistungsdichte eine echte Herausforderung. Um das hohe Niveau der Ent- würfe zu würdigen, entschieden sich deshalb Jury und Veranstalter dafür, für die Plätze vier bis sechs jeweils eine Anerkennung auszuspre- chen. 7
MITGLIEDER DER JURY (Namentlich alphabetisch | A - Z) Raphael Bruns Architekt Geschäftsführer Bolle System- und Modulbau GmbH Bastian Dahms Architekt Ministerium der Finanzen Bauabteilung 5 Ralf Droste Architekt Algeco GmbH Prof. Dr. Bernhard Franken Architekt Franken \ Architekten GmbH Andreas Göbel Architekt Senior Projektleiter Jan Snel GmbH André Hempel Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat Axel Koschany Architekt FREIberufler + Architekt BDA Rudolf Krehan Architekt MAX BÖGL 8
Bundesverband Bausysteme e. V. Fachverband Vorgefertigte Raumsysteme REICHWEITE DES WETTBEWERBS Hochschule 21 Buxtehude Beuth Hochschule für Technik Berlin TU Berlin MSA Münster Universität der Künste Berlin FH Münster TU Dortmund FH Dortmund TH Köln Bauhaus Universität Weimar RWTH Aachen TU Darmstadt Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes TU Wien TH Rosenheim TU Graz 9
PLATZ 1 | Kennziffer 120251 ERSTER PREIS Für ihre Arbeit Mit dem „Urban Jungle“ im Herzen von Müns- ter haben die Verfasserinnen eine kleine Welt "Urban Jungle Münster" für sich entworfen, die über ein simples Hotel, das sich zu Wohnungen umfunktionieren lässt, wurden die Architekturstudentinnen hinausgeht. Das Konzept besticht durch seine hohe Detailtiefe: Neben 52 Hotelzimmern und Constance Bonde vier Suiten sind drei Module für Fahrradstell- FH Münster | MSA Münster School of plätze angedacht sowie eine Tiefgarage mit 34 Architecture Stellplätzen, wovon zwei barrierefrei und drei mit Ladestationen ausgestattet sind. Weitere Franziska Klinz 12 Module – verteilt im ganzen Areal – dienen FH Münster | MSA Münster School of als Sitzgelegenheit. Die Ausarbeitung umfasst Architecture ein Lüftungskonzept mit natürlicher Querlüftung und Maßnahmen zur Stromerzeugung durch mit dem 1. Preis ausgezeichnet. Photovoltaik und Wärmeerzeugung durch Solarthermie auf dem Dach. "Die Verfasserinnen des Projektes "Urban Jungle" in Die Umnutzung vom Hotel zu Wohnraum er- Münster schaffen mit einfachen orthogonalen Baukörpern scheint plausibel, wenn auch mit baulichem eine komplexe städtebauliche Situation. Kleinteilige Mo- Aufwand verbunden. Es gibt zwei verschieden dule eines vorgelagerten Food-Markets kommunizieren große Holzmodule (3,50 x 8,10 m und 2,70 x die Modulbauweise und erzeugen eine permeable Über- gangszone zwischen öffentlichem und privatem Raum. 3,00 m), die später zu Wohnungen mit 61 m2, Der Umbau von der Hotel- zur Wohnnutzung erscheint 90 m2 oder 123 m2 zusammengesetzt werden plausibel, wenn auch mit baulichem Aufwand verbunden. können. Insgesamt ist es eine gelungene und reife Lösung, die Spaß macht." Prof. Bernhard Franken | Architekt 10
Bundesverband Bausysteme e. V. Fachverband Vorgefertigte Raumsysteme ERSTER PREIS "Sie haben mit Ihrem Entwurf zum Wettbewerb "Heute Gast, morgen Eigentümer" eindrucksvoll bewiesen, dass modulares Bauen viel mehr sein kann als ein Legospiel Die gesamte Gebäudestruktur ist flexibel er- für Architekten. Die Detailtiefe des Entwurfs und das Kon- weiterbar. In Richtung Süden können weitere zept der städtebaulichen Integration im innerstädtischen Geschosse errichtet werden, was statisch Bereich überzeugen vollends. Man kann die Identifikation möglich ist. Mit eingebunden in den Entwurf mit der Aufgabe und die Hingabe, mit der Sie praxisnahe Lösungen erarbeitet haben, mit großer Freude nachvoll- sind Flächen für die Gartennutzung und Vertical ziehen." Farming. Sechs Module sind vorgesehen für die André Hempel | Bundesministerium des Innern, für Bau Ansiedlung eines Food Market. Darüber hinaus und Heimat ist Platz für ein veganes Restaurant namens Vegantastic (!), einen Shop für lokale Produkte aus dem Vertical Farming und Urban Farming sowie einen Teeladen – hier wurde ein Areal entworfen, das junge Familien und Singles an- zieht, die einen nachhaltigen Lebensstil bevor- zugen. inst Die Detailtiefe des Entwurfs und das Konzept alla tio n der städtebaulichen Integration in den inner- städtischen Bereich überzeugten die Jury. Sie bewertet das Konzept als eine gelungene und reife Lösung, die Spaß macht. Der Entwurf lasse die Identifikation mit der Aufgabe und die Hingabe, mit der die praxisnahe Lösung er- arbeitet wurde, mit Freude nachvollziehen. n rde No GSEducationalVrsion 11 GSEducationalVersion
PLATZ 2 | Kennziffer 102024 ZWEITER PREIS Für ihre Arbeit Auf drei Seiten bildet das Gebäudeensemble ei- nen massiven Rahmen – die vierte Seite bleibt offen und gibt den Blick frei auf den begrünten "34 - Hotel Wohnen" Innenhof, der das Gebäude vom innerstädti- wurden die Architekturstudent:innen schen Lärm abschirmt. Eine Massivbau-Konst- ruktion im Erdgeschoss dient als Basis für die Kaya Perdek vorgefertigten Holzmodule, die nach oben hin FH Münster | MSA Münster School of terrassenförmig aufgestockt werden. Der Innen- Architecture hof soll als Urban-Gardening-Fläche genutzt werden und als Gemeinschaftsfläche für Gäste, René Schmitz Restaurantbesucher und später den Bewohnern dienen. Durch die abgestufte Anpassung der FH Münster | MSA Münster School of Architecture Dächer an die Nachbargebäude entstehen zu- sätzliche Aufenthalts- und Begegnungsstätten mit dem 2. Preis ausgezeichnet. sowie weiterer Raum für Urban Gardening. Das Erdgeschoss aus Sichtbetonfertigteilen bildet "Mit Ihrem Ansatz, ein Gebäudeensemble in modularer einen ansprechenden Kontrast zu den sicht- Bauweise im innerstädtischen Bereich Münsters um ei- baren Holzmodulen aus Brettschicht-Sperrholz. nen grünen Innenhof zu entwickeln, konnten Sie konzep- Bewusst sollen Bewohnern und Passanten die tionell überzeugen. Ihnen ist es gelungen, einen hohen verbauten Materialien wahrnehmen. gestalterischen Anspruch mit dem Planungsauftrag des Wettbewerbs "Heute Gast, morgen Eigentümer" in ganz besonderer Weise zu verbinden und dabei die Vorteile und Konstruktionsprinzipien des modularen Bauens in hervorragender Weise zu nutzen." André Hempel | Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat Fassadendämmung als Teil Aneinanderreihung und Stapelung Die seitliche Dämmung der Fassade im Flurmodule sind mit Ö 1 des Fertigmoduls 2 der Module mit 3 späteren Bauabschnitt 4 vertikale Leitungen versehen Fassadendämmung 12
Bundesverband Bausysteme e. V. Fachverband Vorgefertigte Raumsysteme "Der Entwurf "34 - Hotel Wohnen" zeigt eindrucksvoll und ZWEITER PREIS gut recherchiert, was im Modulbau möglich ist. Gestalterisch und konstruktiv. Der Entwurf überzeugte die Jury sowohl gestal- Mit Gespür für die städtebauliche, innerstädtische Situ- terisch als auch konzeptionell. Gelobt werden ation mit einem Innenhof, der durch die Gebäudekörper das Gespür für die städtebauliche Situation vom urbanen Lärmpegel abgeschottet wird und einer an- sprechenden Fassadengestaltung, die mit dem Kontrast sowie die ansprechende Fassadengestaltung, von flächiger Modulrasterung zu monolithischen die mit dem Kontrast von flächiger Modulraste- Fassadenflächen spielt. rung zu monolithischen Fassadenflächen spielt. Konstruktiv bildet eine massive Unterkonstruktion im Da neben den Holzmodulen auch Dämmung, Erdgeschoss die (Tisch)Basis für die Module, die auch Fassadenmodule und Dachdeckungselemente im DG als Staffelgeschoss ausgebildet werden können, eine sehr praxisnahe Lösung. Ein System, das die Modul- möglichst vorfabriziert zur Baustelle geliefert bauer Ihre Vorteile der Vorfertigung von bis zu 95% voll werden, können Modulbauer bei dieser praxis- ausspielen lässt." nahen Lösung die Vorteile der Vorfertigung bis Andreas Göbel | Dipl.-Ing. Architekt & Senior Projektent- zu 95 % ausspielen. wickler, Jan Snel GmbH | Daiwa House Group Nachhaltige Regenwasser- Technische Solar- Natürliche Materialien aufbereitung Belüftung energie Belüftung n 13
PLATZ 3 | Kennziffer 951892 DRITTER PREIS Für ihre Arbeit Die Studierenden haben sich für die Planung ihres Gebäudes für ein Grundstück in einem "Heute Gast - morgen Eigentümer" Bezirk in Berlin-Charlottenburg entschieden, das direkt am Spreeufer liegt. Der Gebäude- wurden die Architekturstudent:innen komplex besteht aus zwei L-förmigen Baukör- pern. Durch die gestapelte Kubatur und je einen Adrianna Rauer markanten Hochpunkt öffnen sie sich auf einer Beuth Hochschule für Technik Berlin Seite zueinander und schaffen einen Hofbe- reich, in den aufgrund der Staffelung genügend Anas Ktesh Licht fällt. Auf der anderen Seite richtet sich das Beuth Hochschule für Technik Berlin Gebäude zum Wasser hin aus. Das Spiel mit den gestapelten Modulen, Terrassen und be- mit dem 3. Preis ausgezeichnet. grünten Dächern ergibt eine Art Landschaft, die sich in die Uferkante integriert. Es gibt drei Modulgrößen, die sich zu 25 m2 gro- "Der Studierenden-Wettbewerb "Heute Gast, morgen ßen Hotelzimmern und größeren Suiten kom- Eigentümer" war in vielerlei Hinsicht eine komplexe Auf- binieren lassen. In der Wohnnutzung werden gabe. Es galt nicht nur einen Entwurf für ein Gebäudeen- zwei bis vier Module zusammengefasst und es semble zu erarbeiten, der den Prinzipien des modularen Bauens gerecht wird, es galt insbesondere die Aufgabe entstehen 30 m² bis 100 m² große Wohnungen. der Umnutzung eines Hotelgebäudes hin zu einem Stützen und Brettsperrholz dienen als horizon- Wohngebäude planerisch umzusetzen. Diese Aufgabe ist tale und vertikale Konstruktionselemente. Ihnen in besonderer Art und Weise gelungen. Besonders begeistert hat die konzeptionell klare Herangehensweise 951892 und die Strukturiertheit der technischen Lösungen." André Hempel | Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat 14
Bundesverband Bausysteme e. V. Fachverband Vorgefertigte Raumsysteme DRITTER PREIS Die Erschließungskerne, das Erdgeschoss und das Untergeschoss sind aus Stahlbeton kon- zipiert, die Module aus Holz. Holz findet sich auch in der Fassadengestaltung wieder. An jedem Modul befinden sich Holzrahmen, in deren Innerem Verschattungselemente ange- bracht sind, die die sommerliche Hitze reduzie- ren. In der Glattfassade im Süden und Westen dominieren die vertikalen Linien, an der Hof- seite sind die Terrassen und die Gründächer prägend. Das Gebäude soll einen großen Teil seines Energiebedarfes selbst decken. Durch die ab- fallende Staffelung entsteht genügend Fläche für die Installation von Photovoltaik-Panels; an- gedacht sind zudem eine Solarthermie-Anlage und eine Wärmepumpe. Regenwasser wird in Tanks aufgefangen. Die Aufgabe, die Umnutzung eines Hotelge- bäudes hin zu einem Wohngebäude planerisch umzusetzen, ist den Verfasser:innen in besonderer Art und Weise gelungen. Besonders begeistert hat die Jury die konzeptionell klare Herangehensweise und die Strukturiertheit der technischen Lösungen. 951892 15
PLATZ 4 | Kennziffer 285407 LOBENDE ANERKENNUNG Für ihre Arbeit Das Restaurant bleibt in seiner Funktion erhal- ten. Die drei Hotelzimmeretagen werden zu 29 "Holzpalais Münster" Ein- bis Vier-Zimmer-Wohnungen für Studieren- de umgebaut. Die oberste Etage wird zu einem wurden die Architekturstudentinnen Treffpunkt für Künstler, die dort Ateliers anmie- ten können. Die Innenhofeinrichtung besteht Eva Hufelschulte ebenfalls aus modularen hölzernen Formen und FH Münster | MSA Münster School of spiegelt damit die modulare Bauweise des Ge- Architecture samtquartiers wider. Die Jury war beeindruckt davon, wie die städtebaulichen Rahmenbedin- Sarah Maier gungen und der „Genius Loci“ – wörtlich der FH Münster | MSA Münster School of „Geist des Ortes“ – mit Hilfe einer stimmigen Architecture Abfolge von ikonografischen Zeichnungen dar- gestellt wurden. Die Juroren loben des Weite- mit einer Anerkennung ausgezeichnet. ren die reife Ausarbeitung: Die vorgestellten Details seien in ihrer Bearbeitungstiefe nahezu fertigungsreif und die Studierenden beweisen LOBENDE ANERKENNUNG ein großes Verständnis der geplanten Modul- konstruktionen. Die positionierten Baukörper Die Verfasserinnen entwarfen ein Holzpalais mit erreichten eine beispiellos effiziente Wirtschaft- 50 Doppelzimmern und vier Suiten. Ein Hotel- lichkeit. zimmer setzt sich aus mindestens zwei von 28 drei verschiedenen Modultypen zusammen. Raumtypen lassen sich sehr flexibel planen und bilden harmonische Raumgeometrien. Vier der fünf Vollgeschosse sind in Modulbauweise, das Erdgeschoss ist in Massivbauweise mit Mauer- werk geplant. Das oberste sechste Geschoss ist ein Staffelgeschoss und soll in Holzbauweise aus vorgefertigten Elementen entstehen. In der Folgenutzung ist angedacht, dass sich in der ehemaligen Hotellobby Geschäfte an- siedeln; im ersten Obergeschoss ist Platz für Büros. 16
Bundesverband Bausysteme e. V. Fachverband Vorgefertigte Raumsysteme PLATZ 5 | Kennziffer 935187 LOBENDE ANERKENNUNG Für ihre Arbeit Der Hotelbau wurde um eine Eventlocation mit Musikschule ergänzt. Um den später neu ge- "WoodU?" schaffenen Wohnraum sollen zusätzlich eine Kindertagesstätte sowie Gewerbeflächen für wurden die Architekturstudentinnen ein Café und einen Supermarkt entstehen. Die außenliegende Laubengang-Erschließung wur- Ramona Langer de aus Brandschutzgründen in Stahl- FH Münster | MSA Münster School of Beton-Hybrid-Bauweise geplant. Durch ein Be- Architecture grünungskonzept soll sich diese in die Grund- stücksbebauung eingliedern. Das Erdgeschoss Svenja Witte erhält eine rote Klinkerfassade. Diese bildet FH Münster | MSA Münster School of einen Kontrast zur Holzfassade und fügt sich Architecture mit ihrer Materialität in das klassische Bild von Münster ein. Mit der vertikalen Holzfassade aus mit einer Anerkennung ausgezeichnet. Lärche wollen die Planerinnen die Materialität der dahinterliegenden Holzmodule aufgreifen und auf die für Münster eher untypische Bau- LOBENDE ANERKENNUNG weise aufmerksam machen. Die Fenster er- halten bewegliche Verschattungselemente aus Die Studentinnen konzipierten vier einzelne Ge- einem dunkleren Holz, durch die Bewegung in bäude mit vier bis sieben Geschossen, die auf- die Fassade kommt. grund ihrer Formgebung die in der Umgebung typische Blockrandbebauung aufgreifen, jedoch Abstand für die Wegeführung einhalten und so eine Verschattung anderer Gebäude vermei- den. Die unterschiedlichen Geschoss- höhen fungieren als Lärmblockade und schüt- zen den Innenhof vor der stark befahrenen Ha- fenstraße in Münster. Die verwendeten Module sind allesamt 4 x 8 Meter groß und drei Meter hoch. Sie bestehen aus einer Holzvorfertigung mit integriertem Holzmobiliar. Verwendet wurde Lärche, ein Holz, das als nachwachsender Roh- stoff nachhaltig und ökologisch ist. 17
B ü r o Hotel C a f é PLATZ 6 | Kennziffer 940116 LOBENDE ANERKENNUNG Für ihre Arbeit Durch die Anordnung der Baukörper entste- hen Versprünge, die attraktive Außenbereiche Spielplatz "Heute Gast - morgen Eigentümer" schaffen sollen. Einen besonderen Fokus legt die Verfasserin auf die gemeinschaftliche Nut- wurde die Architekturstudentin zung von Flächen. Ein Elterncafé ist ebenso Back Office vorgesehen wie Co-Working-Flächen sowie Rezeption Gepäcklager Jessica Smidt eine Dachterrasse und ein Kaminzimmer mit Lounge mit Hotelbar Kaffeebar. Nach der Umnutzung vom Hotel zum Gaderobe Lobby Technische Hochschule Köln Verwaltung Wohnraum soll es vielfältige Möglichkeiten ge- Restauran á 60 Sitzp mit einer Anerkennung ausgezeichnet. ben, zusammen zu kochen, zu arbeiten, zu ent- spannen und sich Auto und Fahrrad zu teilen. LOBENDE ANERKENNUNG Erdgeschoss - Hotel M 1:200 Für ihren Entwurf entschied sich die Verfasserin für die Bebauung eines Grundstücks im Kölner Stadtteil Ehrenfeld, bei dem eine Blockbebau- Köln, Ehrenfeld, K ung ergänzt wird. Sie entwirft ein KfW-55- Piusstraße Effizienzhaus, bei dem ressourcenschonende Baustoffe inklusive reversibler Verbindungen verwendet werden sollen. Das TGA- und Innenhof mit Spielplatz Gemeinschaftsterasse IV > Nat Energiekonzept sieht Pelletkessel und Solar- thermie im Keller sowie Photovoltaik auf dem Privater Zuweg Wohnen Dach vor. Das Hotel und die späteren Apparte- V TG ments und Wohnungen sollen in Hybrid-Bau- Verwaltung Lobby Kaminzimmer weise entstehen: das Untergeschoss wie der Vorplatz Eingang Hotel III Erschließungskern sind aus Stahlbeton. Für / Gewerbe Privater Zuweg verbesserten Schall- und Brandschutz werden Wohnen Restaurant/ Café Holz-Beton-Verbunddecken eingebaut. S > Versprünge ermö attraktive Außenber 18
Bundesverband Bausysteme e. V. Fachverband Vorgefertigte Raumsysteme 1 1. PREIS | FH Münster | MSA Münster School of Architecture Constance Bonde und Franziska Klinz 2 2. PREIS | FH Münster | MSA Münster School of Architecture Kaya Perdek und René Schmitz 3 3. PREIS | Beuth Hochschule für Technik Berlin Adrianna Rauer und Anas Ktesh 951892 19
IMPRESSUM Bundesverband Bausysteme e. V. Fachverband Vorgefertigte Raumsysteme Herausgeber: Bundesverband Bausysteme e. V. Fachverband Vorgefertigte Raumsysteme, Bundesverband Bausysteme e. V. Stiftsholz 1, 88138 Weißensberg/Bodensee Fachverband Vorgefertigte Raumsysteme Geschäftsstelle Süd: Bildnachweise: Stiftsholz 1 Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat Bundesverband Bausysteme e. V. 88138 Weißensberg / Bodensee Fachverband Vorgefertigte Raumsysteme Wettbewerbsteilnehmer:innen Tel.: +49 (0) 8389 - 795 220 29 Rampant-Pictures Heller & Köse GbR E-Mail: info@bv-bausysteme.de Adobe iStock pixabay.com www.bv-bausysteme.de www.fv-raumsysteme.de Ausgabe 10/2021 Gestaltung: Bundesverband Bausysteme e. V. Fachverband Vorgefertigte Raumsysteme, Stiftsholz 1, 88138 Weißensberg/Bodensee Der Umwelt zu liebe zu 100% auf FSC-zertifiziertem Altpapier gedruckt.
Sie können auch lesen