TAGESIMPULS - PFINGSTEN - MAI 2021- MAI 2021
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TAGESIMPULS – PFINGSTEN - 23. MAI 2021 – Bibeltext Apg 2,1-13. Als der Tag des Pfingstfestes gekommen war, waren alle zusammen am selben Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Und alle wurden vom Heiligen Geist erfüllt und begannen, in anderen Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab. In Jerusalem aber wohnten Juden, fromme Männer aus allen Völkern unter dem Himmel. Als sich das Getöse erhob, 1
strömte die Menge zusammen und war ganz bestürzt; denn jeder hörte sie in seiner Sprache reden. Sie waren fassungslos vor Staunen und sagten: Seht! Sind das nicht alles Galiläer, die hier reden? Wieso kann sie jeder von uns in seiner Muttersprache hören: Parther, Meder und Elamiter, Bewohner von Mesopotamien, Judäa und Kappadokien, von Pontus und der Provinz Asien, von Phrygien und Pamphylien, von Ägypten und dem Gebiet Libyens nach Kyrene hin, auch die Römer, die sich hier aufhalten, Juden und Proselyten, Kreter und Araber - wir hören sie in unseren Sprachen Gottes große Taten verkünden. Alle gerieten außer sich und waren ratlos. Die einen sagten zueinander: Was hat das zu bedeuten? Andere aber spotteten: Sie sind vom süßen Wein betrunken. Unfrisierte Gedanken zum Tag Während sich das Weihnachts- und Ostergeschehen still vollziehen, ist Pfingsten von gewaltigem Getöse begleitet, wenn man in die biblischen Texte schaut. Dieses aufrüttelnde Szenario steht diametral aber zu der Bedeutung, die dieses Hochfest im Bewusstsein und auch in der gelebten Glaubenspraxis selbst bei Gläubigen einnimmt. Für viele ist Pfingsten nur noch ein Synonym für 100e Kilometer lange Staus auf den Autobahnen oder ein verlängertes Wochenende. Selbst unter Theologen und Verantwortlichen in den Kirchen fristet dieses Hochfest eher ein kümmerliches Dasein. – Dabei wäre ohne Pfingsten, ohne die Sendung des Geistes die Erinnerung und der Glaube an Jesus als dem Christus längst verschwunden…. Wären die Jüngerinnen und Jünger nicht aus ihrer Trauerdepression über den Tod Jesu nicht herausgekommen. Ohne die Gaben des Geistes hätte es keinen Saulus/Paulus gegeben und damit keine Heidenmission. Aber es scheint so, als wäre es damit dann auch gut gewesen und die Menschen haben dann die Verkündigung und Leitung selbst in die Hand genommen und den Geist Gottes möglichst unter Verschluss gehalten. Man wird nicht müde zu versichern, der Heilige Geist leite und führe die Kirche, nur spürt man davon zuweilen ziemlich wenig… Könnte es daran liegen, dass der Geist Gottes unberechenbar, umstürzlerisch und auch noch eigenwillig ist, da er/sie ja bekanntlich weht, wo er/sie will? Liegt es daran, dass er/sie so wenig fassbar ist, sich nicht in Gesetze, Verordnungen oder zwischen Buchdeckel festlegen lässt? Oder ist dieser anarchisch-subversive Ausfluss der Kraft Gottes einfach den Oberen nicht geheuer, weil er/sie sich nicht vereinnahmen oder exklusiv besitzen lässt? Das war schon am Beginn der Kirchenbildung den Leitenden nicht geheuer, als er/sie seinen/ihren ersten Coup landete, indem er/sie auf Heiden herabkam, ohne die Apostel zu fragen und um Erlaubnis zu bitten? Aber einmal ganz persönlich gefragt: Traue ich selbst diesem Gott zu, dass seine Kraft-Liebe, sein Heiliger Geist auch mich selbst erfüllen kann, bewegen kann, um diese Welt zu erneuern? Scheitert dieser hehre Versuch, die Welt zu erneuern, nicht schon häufig bei mir selbst, wenn es um die Erneuerung meiner selbst als ersten 2
Schritt geht? Wenn ich mich wider bessere Einsicht und wider besseres Wissen einer Veränderung/Erneuerung verweigere. Der Geist Gottes weht wo er/sie will, aber vor allem kann er/sie nur ihre mitreißende Kraft entwickeln, wo ich ihn/sie einlasse und mich nicht verbarrikadiere hinter guten Gründen und Meinungen, mich einschließe in Vorurteilen und vermeintlichem Unvermögen. Die Jüngerinnen und Jünger Jesu brauchten 50 Tage im gemeinsamen Gebet und Miteinander, dann waren sie bereit, sich von Gottes Kraft mitreißen zu lassen…. Vielleicht deuten wir in Kirche und Gemeinde diese Zwangsruhe durch die Pandemie als Gottes Zeichen, in uns zu gehen und uns zu fragen: Was brauche ich wirklich, um in dieser Welt als Christin und Christ leben zu können? In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und mir ein mitreißendes und frohes Pfingstfest. Rainer Gattys IMPULSE Helene Renner (2021) Sende deinen Geist und rüttle mich wach, Gott ich bin in meinen alten Gewohnheiten erstarrt Sende deinen Geist und öffne meine Augen ich bin oft blind für die Realität um mich herum Sende deinen Geist und öffne meine Ohren ich höre im Lärm der Welt deine Stimme nicht mehr Sende deinen Geist und öffne meine Hände, setze mich in Bewegung ich sehe manchmal die nicht mehr, die mich brauchen Sende deinen Geist und gib mir ein offenes Herz ich möchte die Liebe zu dir und zu den Mitmenschen neu entdecken Sende deinen Geist und mach mich neu Bernhard Rathmer (2011) Schlagzeilen heute der Sehnsucht nach Freiheit der Wunsch nach Mitbestimmung 3
die Hoffnung auf Veränderungen der Mut einfacher Menschen Schlagzeilen heute Machthaber die nur Gewalt kennen Krieg der das Leben bedroht Ungerechtigkeit die Menschen tötet Nein zum Leben des anderen Schlagzeilen des Heiligen Geistes Freiheit die in die Weite führt Hoffnung die ermutigt Glauben der stärkt Liebe die den Feind zum Freund macht. Ruach Beatrix Senft Ich bin da Ruach Geistin Geist bunte Vielfalt erregend durchdringend tragend an eurer Seite ICH BIN DA In allen Sprachen Für alle Völker Für jeden Menschen Für dich Werde still höre staune Ich bin im Lauten und im Leisen Im Brausen und im Tosen In der tiefsten Stille 4
im Oben und im Unten In deiner Sprachlosigkeit und in deinem Sprechen In deinen Verletzungen und in deiner Heilung In deiner Lieblosigkeit und in deiner Sehnsucht nach Liebe. In deinem überschäumenden Glück und in deiner tiefsten Traurigkeit In der Enge deines Herzens und in der Weite deines Herzens In allem, was dich ausmacht Ich lege mich segnend auf dich und du wirst spüren: Ich, RUACH, bin da. Beatrix Senft, unveröffentlicht Foto und Texte: RGa 5
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