SOUVERÄ N! - SANDRA PAULE - PR-Management

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SOUVERÄ N! - SANDRA PAULE - PR-Management
ELLE   Männer

                      SO
         SOUVERÄN!
                   Der Schauspieler Sebastian KOCH
                hat wahren CHARAKTER.
                      Nur darum kann er andere STARKE
                  Charaktere so brillant verkörpern
                                  FOTOS: ANDREAS ORTNER
                                                     –
                                  S T Y L I N G : D A O U D D A F TA R I E
                                                     –
                                PRODUKTION: PIA LÉONI KNOLL

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L I N K E S E I T E : Karierter
                      Trenchcoat von B U R B E R R Y ,
                                 über Lodenfrey, um
                       1900 ¤. Hemd von B O S S ,
                            P. a. A. Hose von D R I E S
                             V A N N O T E N , über The
                        Corner Berlin, um 400 ¤.
                        D I E S E S E I T E : Graubraun
                                karierter Anzug von
                         C L I N T O N B E S P O K E , um
                                 895 ¤. Rollkragen-
                           pull­over aus Cashmere,
                         von L O R O P I A N A , über
                      mrporter.com, um 1150 ¤.
                                 Uhr: Patek Philippe

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ELLE   Männer

                                             Ich mag es, zu
                                               Hause zu sein und nicht
                                             zu wissen, wie der
                                                   Tag weitergeht

                   O B E N : Sakko mit
        verschienen Farbpatches
           von D R I E S V A N N O T E N ,
              um 1300 ¤. Weißes
        Baumwollhemd von C L I N -
        T O N B E S P O K E , um 95 ¤.
             Schwarze Anzughose
        von L A N V I N , über Loden-
            frey, um 640 ¤. Brille:
          Persol. R E C H T S : Dunkel-
        blauer Cashmere-Pullover
             von M U S U M U S U , über
                 The Corner Berlin,
          um 395 ¤. Anzughose
               aus Seidengemisch,
                   von H E R M È S , um
                960 ¤. Uhr: Patek
           Philippe. Gürtel: privat

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Dunkelblauer Trenchcoat
                von B O S S , P. a. A. Anzug
                aus Wolle, von C L I N T O N
                B E S P O K E , um 895 ¤.
                Hellblau gestreiftes
                Hemd von C A N A L I ,
                P. a. A. Schuhe:
                Salvatore Ferragamo

                                               A
                                               M ENDE ZÄHLT             für Sebastian Koch nur der eine Raum. Die
                                                   Kamera darin und das Team um ihn herum. Ob vor der Tür nun
                                                   drei oder dreißig Lichtwagen stehen oder über dem Eingang der
                                                   Name eines großen Hollywood-Studios prangt – egal. Es geht
                                                   um Kreativität, Konzentration und Vertrauen. Dann fühlt sich
                                                   der 56-Jährige am Set wie zu Hause. Was man auch beim ELLE-
                                                   Modeshooting in Berlin gut beobachten konnte. Dass er schon
                                                   mit Größen wie Steven Spielberg oder Tom Hanks gearbeitet
                                                   hat, da winkt er bescheiden ab. Auch von seinem letzten Film
                                                   „Werk ohne Autor“ spricht Hollywood noch begeistert. Koch
                                                   spielt darin den Euthanasie-Arzt Professor Carl Seeband, einen
                                                   brutalen und gnadenlosen Machtmenschen. >

E L L E I März 2019                                                                                            75
ELLE    Männer

                                                       Moment glaube ich leider, dass wir diese Form
                                                       der Gemeinschaft, zusammen in einem Raum
                                                       einen Film anzuschauen, verlassen …
                                                       E L L E : Gehen Sie privat oft ins Kino?
                                                       S . K . : Bestimmt einmal in zwei Wochen. Es ist
E L L E : „Wenn du Sicherheit im Leben haben           ein festes Ritual mit meinen Freunden. Erst
willst, egal was du tust, dann musst du der            kochen wir zusammen, und anschließend
Beste sein. Nicht einer der Besten, der Beste“,        gehen wir in das Berliner „Delphi Lux“-Kino.
sagen Sie als Professor Seeband in „Werk ohne          E L L E : Was haben Sie zuletzt gesehen?
Autor“. Was hält Sebastian Koch davon?                 S . K . : „Florida Project“, „Under the Silver
S E B A S T I A N K O C H : Wir kennen alle solche     Lake“ und „Lady Bird“ waren die letzten Filme.
autoritären Menschen wie Seeband. Egal in              E L L E : Mögen Sie Serien?
welchem Zusammenhang und in welcher                    S . K . : Erzählerisch finde ich sie sehr spannend.
Lebensphase sie uns begegnen: Lehrer,                  Es kann viel weiter ausgeholt werden. Und
Professor, Chef … Menschen, die genau wissen,          Figuren entwickeln sich. Allerdings brauche
wie das Leben                                                                       ich einen Anfang und
funktioniert und was                                                                ein Ende. Und das
gut für einen ist.              Kino ist die Königin der                            Wesen der Serie ist
Machtmensch durch                                                                   heute ja, dass es um
und durch, die einen                        Künste. Mit der Kraft,                  jeden Preis weiterge-
benutzen und                                                                        hen muss. Bestes
bestimmen wollen.                  uns zu berühren                                  Beispiel ist „Breaking
Sich von so jemandem                                                                Bad“. Sensationell
zu befreien ist eine interessante Aufgabe …            gestartet, doch dann setzte der Erfolg ein, und
E L L E : Sie haben Albert Speer gespielt. Und         um diesen zu halten, werden Dinge dann eben
Andreas Baader. Was nimmt man mit, wenn                wiederholt. Da geht’s nur noch um das Busi-
man solche extremen Charaktere verkörpert?             ness, wird’s redundant – und unzählige Staffeln
S . K . : Diese Menschen waren ja auf ihre Weise       folgen. Das ist nichts für mich.
brillant. Sie kämpften nur für die falsche Sache       E L L E : Dann ist die Mini-Serie wohl ein besseres
und waren leider nicht offen für Dinge, die            Format für Sie.
sonst noch im Leben existieren. Aber das Maß           S . K . : Das stimmt. Acht oder zehn Folgen
an Fokus, an Bedingungslosigkeit, an Disziplin         können auch mal am Stück durchgerockt
dieser Charaktere hat extrem spannende Züge.           werden. Ich bin dann wie ein kleines Kind und
Das hat mit meiner Kunst etwas zu tun. Ich             will wissen, wie es ausgeht. So war das auch bei
lasse auch nicht locker. Manchmal habe ich nur         „The Night Manager“ von Susanne Bier (zu
eine halbe Stunde für eine Szene, will sie             sehen bei Amazon Prime, Anm. d. Red.).
natürlich trotzdem so gut wie möglich spielen          E L L E : Werden wir Sie denn auch mal hinter der
– das hat schon auch eine Penetranz.                   Kamera erleben?
E L L E : Gibt es das Gute und das Böse?               S . K . : Das könnte schon irgendwann mal
S . K . : Es gibt Biografien, die sich durch persön-   passieren. (schmunzelt)
liche Erfahrungen negativ entwickeln. Seeband          E L L E : Und auf was freuen Sie sich beruflich in
denkt ja nicht im Ansatz, dass er ein böser            nächster Zeit am meisten?
Mensch sei. Oder dass er Menschen manipulie-           S . K . : Ich habe mir 2018 bewusst mehr Pausen
re. Mit ein bisschen Menschenkenntnis und              genommen, und das will ich fortsetzen. Die
mit Psychologie kann man aber in diese Art des         Welt wird immer schneller. Das Tempo
Denkens einsteigen. Das ist das, was für mich          mitzugehen fühlt sich für mich nicht richtig an.
diesen Beruf so spannend macht.                        Es ist schön, auch mal zu Hause zu sein und
E L L E : Verbessern Filme die Welt?                   nicht zu wissen, wie der Tag weitergeht.
S . K . : Klar! ( lacht)                               E L L E : Und wie schalten Sie am besten ab?
E L L E : Inwiefern?                                   S . K . : Auf dem Motorrad! Oder in den Bergen
S . K . : Das Kino ist die Königin der Künste.         beim Wandern mit Freunden – ohne Computer
Diese riesige Leinwand hat die Kraft, mit              oder Telefon. Das ist Erholung!
Poesie, Musik, Schauspiel und Kostüm viel zu           INTERVIEW: JULIA LOIBL
transportieren und den Zuschauer zutiefst
zu berühren. Deshalb glaube ich fest daran, dass
Filme uns nachhaltig beeinflussen.
E L L E : Und hat das Kino eine Zukunft?
S . K . : Da bin ich gerade sehr ratlos. Im

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Zweireihiges Jackett mit
 Bügelfalte, um 2300 ¤.
 Weißes Seidenhemd,
 um 990 ¤. Hose mit
 weitem Bein, um 890 ¤.
 Alles von L O U I S V U I T T O N .
 Make-up und Haare:
 Christian Fritzenwanker.
 Set: Amir Abadai. Pro-
 duktion: Pia Léonie Knoll.
 Assistentin: Julia Loibl

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