Theorielehrgang staatl. Ski- und Snowboardlehrer - Bewegungsqualität unter präventivem Aspekt
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Theorielehrgang staatl. Ski- und Snowboardlehrer Bewegungsqualität unter präventivem Aspekt Theorie und Praxisworkshop
Bewegungsanalyse Ski Alpin Stabilisation: Körpermitte Bewegung: Untere Extremitäten (v.a. Oberschenkelmusk.)
Physiologische Bewegungsanalyse Brustwirbelsäule Lendenwirbelsäule + Rumpf Hüfte Knie Sprunggelenk Häufig zu wenig Mobilität/ Beweglichkeit Häufig zu wenig Stabilität
Kreuzband in der Forschung Kreuzbandrisse D: ca. 80.000 pro Jahr, d.h. alle 6,5 Minuten! A: 4.000 pro Jahr S: 10.000-12.000 pro Jahr Weltweit: ca. 1.000.000 pro Jahr Aktuelle Trends Negativ: Häufigkeit bei jungen Sportler/innen Positiv: Optimierung der Rehabilitation Erste erfolgreiche Präventivprogramme
Verletzungsmechanismus Anatomie Kniegelenk Hauptfunktion des vorderen Kreuzbandes: 1. Limitiert die Rotation im Knieglenk 2. Sicherung des Schienbeins gegen eine Verschiebung nach vorne (am wirksamsten erfüllt es diese Aufgabe bei 20-30° Beugung)
Verletzungsmechanismus Flexions-Valgus-Außenrotationstrauma Einfädelsturz an der Torstange beim Skifahrer Abbremsbewegung mit Drehung bei fixiertem Fuß
Verletzungsmechanismus Flexions-Varus-Innenrotationstrauma Hängenbleiben der Stollen im Rasen Verkanten der Außenkante
Verletzungsmechanismus Valgustrauma (häufig mit begleitender Innenbandruptur) Krafteinwirkung von außen auf das (gestreckte) Bein Verkanten/ Verschneiden der Innenkante des Außenskis bei geschlossener Bindung
Risikofaktoren Externe Risikofaktoren Interne Risikofaktoren Anforderungsprofil der Sportart Alter Material/ Sicherheitsausrüstung Geschlecht Wetterbedingungen Fitness/ Physischer Zustand Körperkonstitution/ Anatomie
Geschlechterspezifische Unterschiede Frauen haben ein 2 bis 8-fach höheres Verletzungsrisiko Warum? 1.Anatomie 2.Hormonelle Ursachen 3.Neuromuskuläre Defizite
Geschlechterspezifische Unterschiede Anatomie Engere intercondyläre Notch Erhöhter Q(uadrizeps)-Winkel Valgusposition
Geschlechterspezifische Unterschiede Hormone Weibliches Sexualhormon Östrogen beeinflusst Bindegewebe und Kollagenstruktur Kreuzband besitzt Östrogenrezeptoren Östrogenlevel bei Frauen deutlicher höher als bei Männer Menstruationszyklus und Bandstabilität • Kontroverse Studienergebnisse • Extreme Ergebnisse in beide Richtungen
Geschlechterspezifische Unterschiede Neuromuskuläre Ursachen Frauen haben in Relation zum Körpergewicht weniger Muskulatur Ungünstiges Kraftverhältnis von Quadrizeps zu Hamstrings Spätere Rekrutierung der Hamstrings Unterschiedliche Landetechniken • Geringere Beugung in Knie-/Hüftgelenk • Körperschwerpunkt zu weit nach vorne verlagert (oder zu aufrecht)
Neuromuskuläre Risikofaktoren Klassifizierung nach T. Hewett: 1. Band-Dominanz 2. Quadrizeps-Dominanz 3. Bein-Dominanz 4. Trunk/ Rumpf-Dominanz
Band-Dominanz Fehlende, dynamische Muskelkontrolle der Becken-Bein-Achse
Band-Dominanz Ursachen: Geringe/ späte Aktivierung der Glutealmuskulatur Eingeschränkte Sprunggelenksbeweglichkeit
Quadrizeps-Dominanz Ungünstiges Verhältnis der Muskulatur: Quadrizeps vs. Hamstrings (v.a. bei Frauen)
Quadrizeps-Dominanz Ursachen: Geringe Beugung des Knie- und Hüftgelenkes Muskuläre Schwäche der Hamstrings (Muskulatur Oberschenkelrückseite) Beweglichkeitsdefizit der hinteren, kinematischen Kette
Bein-Dominanz Deutliche Unterschiede in Kraft und Schnellkraft im Seitenvergleich führen zu einseitiger Belastung bei Landungen Ursachen: Frühere Verletzungen Einseitige Trainingsbelastung/ einseitiges Anforderungsprofil der Sportart Muskuläre Dysbalancen
Bein-Dominanz Einbeinige Sprung-/ Krafttestungen
Trunk/ Rumpf-Dominanz Fehlende Stabilisierung des Rumpfes/ Körperschwerpunktes bei dynamischen Bewegungen Ursachen: Schwache Rumpfmuskulatur Defizite in der Verbindung von unteren Extremitäten und Rumpfmuskulatur Muskuläre Dysbalancen
Trainingsempfehlungen Defizite erkennen Testen! Schwächen / Risikofaktoren beseitigen Die richtigen Fähigkeiten trainieren • Mobilität • Stabilität • Kraft • Sensomotorik • Plyometrie Variation der Trainingsreize
Return to Sports Wann ist der optimale Return-to-Sports Zeitpunkt? Return to competitive sports 40 35 30 25 Percent 20 15 10 5 0 after 4 months after 6 months after 8 months after 10 months after 12 months Time Petersen, W. & Zantop, T. (2013)
Return to Sports Wann bin ich nach einer Knieverletzung wieder voll belastbar? Vor.: Ärztliche Diagnostik durch klinische Tests Neuromuskuläre Testungen (siehe späteres Screening) Computergesteuerte Sprungmessungen sowohl einbeinig wie beidbeinig Isokinetische Muskeldiagnostik • Rechts-Links-Vergleich • Quadrizeps-Hamstrings-Verhältnis Functional Movement Screen FMS
Screening Banddominanz Material: App: Ubersense, Coach‘s Eye, Simi Motion Box, Kasten Aufnahme: frontale Ansicht 16° Kriterien Knievalgus bei Landung Fußposition nicht schulterbreit (bei beidbeiniger Testvariante) Rotation der Füße nach außen
Screening Quadrizepsdominanz Material: App Kasten, Box Aufnahme: seitliche Ansicht Kriterien: Lautstärke bei Landekontakt Körperschwerpunkt über den Fußsohlen Initialer Kontakt: • Hüftgelenkswinkel > Kniebeugewinkel Umkehrpunkt: Kniegelenkswinkel > 25°
Screening Rumpfdominanz Material: App Tape Aufnahme: frontale Ansicht Kriterien: Oberkörper nicht vertikal ausgerichtet Schultern nicht parallel zum Boden (bei maximaler Sprunghöhe) Sternum (Brustbein) neben dem Landepunkt
Screening Beindominanz Material: Maßband Tape Stoppuhr Sprungkrafttestung im Seitenvergleich 1.Single Leg Hop auf Distanz 2.Side Hop Test auf Zeit/ Wiederholungen Kriterien: ℎ Risiko: < 90%
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