Umgang mit selbstverletzendem Verhalten in der Schule Erhöhung der Beratungs- und Handlungskompetenz in Krisensituationen

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Umgang mit selbstverletzendem Verhalten in der
                      Schule
Erhöhung der Beratungs- und Handlungskompetenz in
                 Krisensituationen

Fachtag „Ritzen, Schneiden, Kratzen, Brennen – Selbstverletzendes
                     Verhalten im Schulalter“
                         15. März 2019

                      Annette Werner-Frommelt, StRin FS
               MSD-Beratungszentrum Carl-August-Heckscher-Schule
Fahrplan – Umgang mit
NSSV
  •   Warnzeichen
  •   Akutbehandlung und Weiterversorgung
  •   Risikoeinschätzung
  •   Umgang mit NSSV: „Basics“
  •   Empfehlenswertes Lehrerverhalten
  •   DON`Ts
  •   „Ansteckungsgefahr“
Fahrplan

 •   Kurzfristige, situative Maßnahmen/ Skills
 •   Elternarbeit, Psychoedukation
 •   Social Media
 •   Schulprotokoll
 •   Gatekeeper-/ Awarenessprogramme
 •   Kurzvorstellung Unterricht auf der Station 6 –
     Krisenintervention im geschlossen-stationären Setting
Nicht - suizidales
selbstverletzendes Verhalten
Warum ist die Schule
wichtig?
  • oft sind es die Lehrkräfte, die als erste (Erwachsene)
    Anzeichen wahrnehmen und durch ein Ansprechen das
    Annehmen weiterer Hilfen ermöglichen können
  • Studien zeigen, dass sich viele Lehrkräfte/
    SchulpsychologInnen trotz häufigen Kontaktes mit
    betroffenen Jugendlichen nicht genügend informiert
    sehen, um den Problemlagen adäquat begegnen zu
    können (vgl. Plener 2015)
  • Problem: niedriges Hilfesuchverhalten (ca. 25 %)
Warnzeichen
• frische oder heilende Wunden oder Narben unklarer
  Herkunft
• häufige, nicht erklärbare Schrammen, Narben, Schnitte oder
  Verbrennungen
• parallele Muster von Wunden
• Wunden, die lange nicht abheilen
Warnzeichen

•   unpassende Kleidung (lange Ärmel, Hosen im Sommer)
•   Verweigerung bei Sport- oder Schwimmunterricht
•   Weigerung, sich vor anderen umzuziehen
•   SchülerInnen verbringen viel Zeit auf der Toilette oder an
    isolierten Orten
Warnzeichen

 •   Anzeichen für soziale Isolation oder Depression
 •   Besitz scharfer Gegenstände
 •   Essstörungen oder Substanzmissbrauch
 •   Texte oder Zeichnungen bezogen auf NSSV
 •   auffällige Risikobereitschaft
Akutbehandlung
• fachgerechte Wundreinigung und –versorgung (gründliche
  Reinigung der Wunde und anschließende Desinfektion) !
• „… muss sichergestellt sein, dass fachgerecht Erste Hilfe geleistet
  werden kann.“ (Bayerischer Gemeindeunfallversicherungsverband
  in Abstimmung mit dem Bayerischen Staatsministerium für
  Unterricht und Kultus. 2. unveränderte Auflage Januar 2007)
• Für den inneren Schulbereich ist für die Durchführung der Ersten
  Hilfe (Grundausbildung der Lehrkräfte in Erster Hilfe, Ausbildung
  von Schülern als Ersthelfer/ Juniorhelfer, Einrichtung des
  Schulsanitätsdienstes) die Schulleitung zuständig.
Akutbehandlung
• Aus- und fortgebildete SchülerInnen betreuen und versorgen
  einfache Verletzungen unter der Aufsicht einer Lehrkraft.
• Bei Unfällen ist die Verabreichung von Medikamenten und die
  Desinfektion von Wunden eine ärztliche Maßnahme und darf
  nicht vom Erst-Helfer durchgeführt werden (KMS vom 26. Juli
  2005).
• KMS 26.4. 2007: „Bei gesundheitlich gefährdeten
  Schülerinnen und Schülern sollte die Lehrkraft auf (…) einer
  schriftlichen Einverständniserklärung mit Haftungsfreistellung
  seitens der Erziehungsberechtigten bestehen.“
Akutbehandlung

• chirurgische Wundversorgung mit
  anschließendem Wundverband bei tieferen
  Schnittwunden oder starken Verbrennungen:
  nächstgelegene Arztpraxis bzw. über
  Rettungsleitstelle/ Rettungsdienst
• Impfschutz gegen Tetanus
Weiterversorgung

 • die Jugendlichen motivieren, selbstständig
   weitere Hilfen aufzusuchen
 • Verständnis für NSSV, sowie für die
   auslösenden und begleitenden Probleme und
   Konflikte zeigen, gleichzeitig auf Möglichkeiten
   der Veränderung verweisen
Weiterversorgung

 • Verbindlichkeit und Sicherheit: Nennen
   konkreter Anlaufstellen oder Vereinbarung von
   Folgeterminen (Allgemeinambulanz,
   niedergelassener Kinder- und
   JugendpsychiaterInnen;
   SchulsozialarbeiterInnen, SchulpsychologInnen)
Umgang mit NSSV – Risikoeinschätzung

• wenn oberflächliche Schnittverletzungen, keine Suizidgefährdung
  oder keine begleitenden psychischen Erkrankungen vorliegen: i. d. R.
  Beratung des Schülers/ der Schülerin, wiederholte
  Gesprächskontakte
• bei einer unklaren Situation, sich häufig wiederholenden
  Selbstverletzungen oder bei einer Suizidgefährdung: Kontakt zu den
  Sorgeberechtigten und Vorschläge für weiterführende Hilfsangebote
• bei Verdacht auf das Vorliegen einer akuten Suizidgefährdung:
  sofortige Vorstellung bei einem Facharzt für Kinder- und
  Jugendpsychiatrie bzw. in einer kinder- und jugendpsychiatrischen
  Klinik
Umgang mit NSSV –
„Basics“

• Wissen über verschiedene Formen von NSSV aneignen
• Unterscheidung zwischen suizidalem Verhalten und NSSV
  kennen
• body modification ist keine Selbstverletzung
Umgang mit NSSV –
„Basics“

 • sich nicht von der Eindrücklichkeit mancher
   selbstverletzender Handlungen vereinnahmen lassen!
 • sachlich und unaufgeregt bleiben
 • Beobachtungen mit KollegInnen austauschen
 • „respektvolle Neugier“
 • keine Schuldzuweisungen oder Vorwürfe
Empfehlenswertes
Lehrerverhalten

 • dem Schüler/ der Schülerin ruhig und mitfühlend
   begegnen
 • vermitteln, dass er/ sie als Person akzeptiert wird, auch
   wenn das Verhalten als problematisch wahrgenommen
   wird
 • mitteilen, dass sich die Lehrkräfte Gedanken um ihn/ sie
   machen
Empfehlenswertes
Lehrerverhalten

 • verstehen, dass NSSV ein Weg sein kann mit seelischem
   Schmerz umzugehen
 • nicht urteilen oder verurteilen
 • die Worte der Jugendlichen für NSSV verwenden
 • in der Lehrerrolle bleiben
Beispiele

statt: „Du musst sofort damit aufhören!“

„Ich sehe, dass du dich selbst verletzt und würde dir gerne
helfen“ oder „Ich bin vielleicht nicht die richtige Person, mit
der du reden willst, aber ich kann dir helfen, so jemanden zu
finden“
Zu vermeiden!

•   in übertriebenen Aktionismus verfallen
•   Problem herunterspielen
•   Panik, Schock, Abneigung oder Ekel zeigen
•   ein Ultimatum stellen oder Drohungen aussprechen
•   exzessives Interesse zeigen (eventuell Verstärkung des
    Verhaltens)
Zu vermeiden!

•   detaillierten Austausch unter den Jugendlichen erlauben
•   Suizidterminologie!
•   über NSSV vor anderen oder in der Klasse sprechen
•   Stillschweigen versprechen
„Ansteckungsgefahr“
•   Verbreitung von NSSV auf kinder- und jugendpsychiatrischen
    Stationen, in Schulklassen, in Jugendhilfeeinrichtungen
•   Verhalten schafft Gefühl der Zusammengehörigkeit
•   Verhalten mit starkem Kommunikationsaspekt
    (Aufmerksamkeit, wenn Jugendliche bei Ritzdruck auf die
    Erwachsenen zugehen)
•   Verhalten provoziert die Erwachsenengeneration
•   sachlich-neutraler Umgang, auf Wundversorgung beschränkt
    (kein sekundärer Krankheitsgewinn)
„Ansteckungsgefahr“

• NSSV wird durch peers getriggert
  indirekt: sich darüber austauschen,
             sich entsprechende Seiten im Internet
             anschauen
  direkt:    gemeinsame Selbstverletzungen
Umgang mit „Epidemien“

• keine zur Schaustellung von Narben in der Schule
  gestatten (lange Ärmel und Hosen, Tattoo-Stulpen)
• Schüler, die bluten, sollen nicht ins Klassenzimmer
• eventuell Exit-Karten, mit denen sich Schüler eine Auszeit
  nehmen können
• Interventionen immer individuell, keine
  Gruppeninterventionen wie z. B. Info-Veranstaltungen
• Kommunikation über NSSV innerhalb der Gruppe
  reduzieren (Ansteckungsgefahr erklären)
„Notfallkoffer“/ Skills – wenn der Ritzdruck steigt
•   mit jemandem sprechen
•   Gedanken und Gefühle aufschreiben
•   Musik hören
•   Massagebälle benützen
•   ein Entspannungsbad nehmen
•   Gummiband am Handgelenk schnalzen lassen
•   Eiswürfel auf die Unterarme legen
•   Chilischoten zerbeißen
•   Duftsäckchen anbieten
Elternarbeit/ Psychoedukation

 • umfangreiche Aufklärung der Eltern über das
   Phänomen und dessen Funktionen mit dem Ziel
   eines besseres Verständnisses und einer
   rationaleren Sicht auf die Problematik
 • Abgrenzung zur body modification und zur
   Suizidalität besprechen
Elternarbeit/ Psychoedukation

 • intensive und unangenehme Gefühle
   (Unverständnis, Wut, Frustration, Empathie,
   Traurigkeit, Schuldgefühle) auf Seiten der Eltern
 • Phase des Schocks
 • z. T. Verdrängung und Bagatellisierung
 • Ziel: emotional neutrale Grundhaltung, um
   nicht verstärkend auf NSSV zu wirken
Exkurs: Social media – Blue whale
facebook-Nachricht Polizei Oberbayern Süd 30. Juni 2017

Eine angeblich hochgefährliche Internet-Challenge
macht derzeit Schlagzeilen und das ist genau das
Problem - Die Challenge bekommt gerade durch die
massive Medienberichterstattung Aufwind und so
werden vor allem Jugendliche darauf aufmerksam. Wie
bei vielen Phänomenen ist die Berichterstattung ein
zweischneidiges Schwert. Einerseits soll gewarnt
werden, andererseits weckt gerade die dramatische
Darstellung erst das Interesse an einem Phänomen.
Exkurs: Social media – Blue whale
Wir wollen dazu folgendes feststellen: Im Internet gibt es natürlich
Foren und Challenges, die Themen wie Suizid oder anderes
selbstzerstörendes Verhalten wie z.B. Magersucht thematisieren.
Die Polizei erhält immer wieder konkrete Hinweise und geht
diesen auch nach.
In Deutschland sind derzeit nur vereinzelte Fälle bekannt, bei
denen die sog. #BlueWhaleChallenge angeblich Auslöser für
Selbstverletzungen gewesen sein soll.
Panikmache in sozialen Netzwerken oder auch im realen Leben
bewirken erst, dass solche Challenges zum Hype und somit
verbreitet werden. Wir raten daher dringend davon ab,
entsprechende Meldungen unreflektiert zu teilen.
Exkurs: Social media – Blue whale

Eltern sollten den Medienkonsum und das Verhalten ihrer Kinder
beobachten und bei Veränderungen hellhörig sein. Je nach dem
Alter des Kindes können Themen auch offen angesprochen
werden. Denn wenn sie in den Medien oder auf den gängigen
Sozialen Netzwerken präsent sind, haben die Kinder schon oft vor
den Eltern Kenntnis davon.
Bei auffälligen Verhaltensänderungen eurer Kinder solltet ihr euch
Hilfe holen, z.B. bei der Nummer gegen Kummer, die sowohl ein
Kinder- und Jugendtelefon (116 111) als auch ein Elterntelefon
(0800 111 0550) betreibt. Deshalb KEINE Panik! Ruhe bewahren,
Informationen einholen und dann handeln.
Schulbasierte Präventionsprogramme

• Informationen über NSSV vermitteln und Fertigkeiten
  fördern, die SchülerInnen und Lehrkräfte befähigen,
  angemessen auf selbstverletzendes Verhalten zu
  reagieren und die Betroffenen zu unterstützen, sich Hilfe
  zu suchen
• Gatekeeper Programme für (Beratungs-) Lehrkräfte,
  ErzieherInnen, SozialarbeiterInnen, SchulpsychologInnen
• Awareness-Trainings
Das 4 S –Programm: Schulen stark machen gegen
Suizidalität und selbstverletzendes Verhalten

 • gatekeeper workshop
 • unterstützt von der Baden-Württemberg-Stiftung; richtet
   sich an alle Schulen in BW
 • flexible Anpassung an die jeweiligen Bedürfnisse
 • kostenfrei
Das 4 S –Programm: Schulen stark machen gegen
Suizidalität und selbstverletzendes Verhalten

• 81 – 99 % der Lehrkräfte berichten, wenigstens einmal
  Kontakt mit sich selbstverletzenden SchülerInnen gehabt
  zu haben
• war die 1. Reaktion negativ, ist die Wahrscheinlichkeit,
  sich Hilfe zu holen, signifikant geringer
• 66% der Lehrkräfte empfanden die Selbstverletzungen als
  „Horror“
Das 4 S –Programm: Schulen stark machen gegen
Suizidalität und selbstverletzendes Verhalten

 • schnelle Identifikation und Einleitung von Hilfen für
   SchülerInnen mit NSSV und Suizidalität
 • Stärkung der Kompetenz des Schulpersonals im Umgang
   mit SchülerInnen mit NSSV und Suizidalität
 • Schaffung standardisierter Vorgehensweisen
   („Schulprotokoll“)
 • Verbreitung evidenzbasierten Wissens bei Lehrpersonal
   und Eltern
Das 4 S –Programm: Die Module

• „Train the Trainer“: Fachkräfte, die im schulischen Bereich beratend
  tätig sind, werden im Umgang mit Suizidalität und
  selbstverletzendem Verhalten geschult
• „Starke Schule“: Erarbeitung einer individuellen Vorgehensweise
  für betroffene SchülerInnen mit dem Lehrerkollegium
• „Wissen verbreiten“: Infos werden auf einer Projekt-Homepage
  nutzbar gemacht
• „Hilfe bekommen“: über eine Hotline und über E-Mail
  Kontaktaufnahme zu einer/m approbierten Kinder- und
  Jugendtherapeutin/en möglich
Schulprotokoll
(vgl. Plener et al. 2012)

• wann soll SSV eines Schülers/ einer Schülerin gemeldet
  werden?
• wem soll es gemeldet werden?
• wie ist die Schuladministration miteinzubeziehen?
• welche Rolle spielen Beratungslehrkräfte?
• wie und wann erfolgt die Einbeziehung der Eltern?
Schulprotokoll
(vgl. Plener et al. 2012)

• verantwortliche Person benennen (Vertrauenslehrkraft,
  Schulpsychologie, Schulsozialarbeit)
• sofortige Meldung bei: jeder suizidalen Äußerung,
  Gedichte, Zeichnungen; Spuren von SSV; Hinweisen auf
  Essstörungen; Hinweisen auf stark selbstgefährdendes
  Verhalten; Hinweisen auf Substanzkonsum; Hinweisen auf
  Kindswohlgefährdung
Studie Brown, Straub, Bohnacker und Plener
frontiers in Psychology, July 2018, Volume 9/ Article 1233

   • N= 603 Personen
   • 33 1 ½ - tägige Workshops
   • 1. Tag: Information über Epidemiologie und Ätiologie von
     NSSV, Videoaufzeichnungen betroffener Jugendlicher,
     Rollenspiele, Gesprächsführung, Stressreduktion, Skills
   • 2. Tag: Epidemiologie und Risikofaktoren für Suizidalität,
     Vortrag, Videoclips, Fragen nach Suizidalität im
     Rollenspiel
Studie Brown, Straub, Bohnacker und Plener:
frontiers in Psychology, July 2018, Volume 9/ Article 1233 - Ergebnisse

     • signifikante Werte in Bezug auf Wissenszuwachs,
       Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten mit NSSV
       umzugehen und Abnahme negativer Einstellungen oder
       Vorurteile
     • weiterer Effekt: Die meisten Teilnehmer berichteten, dass
       sie sich sicherer in der Wahrnehmung und Einschätzung
       gefährdeter Schüler fühlen und sich jetzt auch zutrauen
       würden, nach möglichen Suizidgedanken oder –plänen zu
       fragen.
Studie Brown, Straub, Bohnacker und Plener:
frontiers in Psychology, July 2018, Volume 9/ Article 1233 - Ergebnisse

     • moderate Werte in Bezug auf die konkrete
       Verhaltensebene und Umsetzbarkeit; dabei wurden als
       Haupthindernisse „mangelnde Unterstützung durch die
       Schuladministration“ und „fehlende Zeitressourcen“
       genannt
     • Follow-Up: Effekte auch nach 6 Monaten noch erkennbar
Studie Brown, Straub, Bohnacker und Plener:
frontiers in Psychology, July 2018, Volume 9/ Article 1233 – Ergebnisse

     • Problem Nachhaltigkeit: Aufbau eines sozialen
       Netzwerkes, Erfahrungsaustausch, weitere
       Gesprächsrunden, „Auffrischungskurse“ wird als nötig
       erachtet
Krisenintervention im stationären Setting -
Beschulung auf Station 6
Besonderheiten auf der geschützten Akutstation
• bei nicht einschätzbaren vor allem mittelgradigen bis
  schweren Formen der Suizidalität
• Spannungsfeld zwischen therapeutischer
  Atmosphäre und Sicherungsnotwendigkeit
• Rund-um-die Uhr-Betreuung, Überwachungsraum,
  ausreichende personelle Besetzung, bauliche
  Sicherung, Entfernung gefährlicher Gegenstände
Aufgaben und Ziele der Klinikklasse

• Unterricht als Brückenfunktion zwischen Klinik und
  Alltag
• Strukturierung des Tagesablaufs
• Unterricht für Schüler der Jgst . 1-11 aller Schularten
• Anmeldung
• Unterrichtsort, Umfang des Unterrichts
Aufgaben und Ziele der Klinikklasse

• Zielsetzungen/ Unterrichtsinhalte
• Zusammenarbeit
  – mit dem behandelnden Ärzteteam, dem Pflege- und
    Erziehungsdienst, den TherapeutInnen, dem Sozialdienst
  – mit den Eltern
  – mit der Stammschule (Schweigepflichtsentbindung!)
Häufige Problemkonstellationen unserer Schüler-
Patienten
• Verschlechterung der Schulleistungen
• oft unstete Schullaufbahnen
• Schulabsentismus
• schwieriges Sozialverhalten, Defizite in der sozialen
  Interaktionsfähigkeit
• Probleme bzgl. Konzentration und Aufmerksamkeit
• Komorbide Störungen (Depression, Angst, emotionale Störungen,
  ADHS…)
Häufige Problemkonstellationen unserer Schüler-
Patienten

• stabiles Problemverhalten
• ambivalentes Verhalten
• Zeit (begrenzte Zeit, unklare Verweildauer)
Auszug aus Wochenplan

• 1. Stunde: 10-jähriger Schüler aus dem Ausland; gute
  Deutschkenntnisse; spricht fließend Englisch; 5. Klasse Gymnasium;
  Comics
• 2. Stunde: 2 Realschülerinnen: M 10 Prüfung Englisch/ Reading
  Comprehension
• 3. Stunde: Flüchtling aus Afghanistan; stark traumatisiert; Deutsch-
  Kurs: „Die Uhrzeiten“
• 4. Stunde: 20-minütig: Kennenlerngespräche; Lernstandsermittlung;
  Wochenplanung für 2 neue Schüler (Mittel- und Realschule)
Literatur
• In- Albon, T., Plener, P.L., Brunner, R. Kaess, M.:
  Selbstverletzendes Verhalten. Hogrefe 2015
• Petermann, F., Nitkowski, D.: Selbstverletzendes
  Verhalten. Hogrefe 2015
• Plener, P. L.: Suizidales Verhalten und nichtsuizidale
  Selbstverletzungen. Springer 2015
• Sachsse, U., Herbold, W.: Selbst-Verletzung. Schattauer
  2016
Hilfreiche Links

• www.frnd.de (Freunde fürs Leben, aktuell, fachlich
  korrekt, auch für Jugendliche)
• www.suizidprophylaxe.de (Deutsche Gesellschaft für
  Suizidprävention)
• www.suizidpraevention-deutschland.de
• www.agus-selbsthilfe.de (Angehörige, Hinterbliebene
  nach Suizid)
Hilfreiche Links
 • www.rotetraenen.de (Selbsthilfe-Community zum Thema
   Selbstverletzendes Verhalten)
 • www.rotelinien.de (Selbsthilfeforum für Angehörige SVV-
   betroffener Menschen)
 • www.projekt-4s.de (Schulen Stark machen gegen
   Suizidalität und Selbstverletzendes Verhalten; Prof. Fegert
   Uni Ulm)
 • AWMF online: Leitlinie Nicht-Suizidales
   Selbstverletzendes Verhalten im Kindes- und Jugendalter
Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit und Ihr
       Interesse!
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