Nintendo Wii in öffentlichen Bibliotheken öffentlichen Bibliotheken

 
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Nintendo Wii in öffentlichen Bibliotheken öffentlichen Bibliotheken
Nintendo Wii in
     Nintendo
öffentlichen   Wii in
             Bibliotheken
öffentlichen Bibliotheken

             REGIERUNGSPRÄSIDIUM STUTTGART
     FACHSTELLE FÜR DAS ÖFFENTLICHE BIBLIOTHEKSWESEN

             REGIERUNGSPRÄSIDIUM STUTTGART
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Regierungspräsidium Stuttgart
Fachstelle für das öffentliche Bibliothekswesen
Ruppmannstr. 21
70565 Stuttgart
Tel: 0711 / 904-12331
Fax: 0711 / 904-12390
fst@rps.bwl.de
www.s.fachstelle.bib-bw.de

Impressum
Herausgeber      Regierungspräsidium Stuttgart
                 Fachstelle für das öffentliche Bibliothekswesen
Projektarbeit    Sebastian Ackermann
Bearbeitung      Martin Szlatki
Druck            Druckerei des Regierungspräsidiums Stuttgart

Dezember 2010

Nachdruck mit Quellenangabe und nach Genehmigung möglich.

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Inhalt

Einleitung                                                    4

Warum Konsolenspiele und Spielekonsolen in Bibliotheken?      5

  Abdeckung eines breiten Medienspektrums

  Hohe Nachfrage bei Kindern und Jugendlichen

  Stärkung der Medienkompetenz

  Raum für soziale Kontakte

  Konsolenspiele versus PC-Spiele

Alleinstellungsmerkmale der Nintendo Wii                      7

  Bedienungsfreundlichkeit

  Konsole für alle Altersstufen

Hard- und Software                                            9

Einsatz in öffentlichen Bibliotheken                         10

Qualitätskriterien für Konsolenspiele                        13

  Deutscher Kindersoftwarepreis „Tommi“

  Spielbar.de

  Österreichische Bundesstelle für Positivprädikatisierung
  von Computer- und Konsolenspielen

  Medienbewusst.de

Altersfreigabe von Konsolenspielen                           16

Links                                                        19

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Einleitung

Die Spielekonsole Nintendo Wii kam in Europa im Dezember
2006 auf den Markt und hat sich seitdem zu einer der erfolg-
reichsten Spielekonsolen entwickelt. Was die Nintendo Wii von
anderen stationären Spielekonsolen wie etwa der PlayStation
3 von Sony oder der Xbox 360 von Microsoft, aber auch von
den früheren Konsolen des Herstellers Nintendo unterschei-
det, ist vor allem die Steuerung über einen kabellos mit der
Konsole verbundenen und mit Bewegungssensoren versehe-
nen Controller. Damit werden reale Bewegungs-abläufe in das
Spiel übertragen. Die Kommunikation mit der Konsole wird via
Bluetooth ermöglicht, die Bewegungen werden per Infrarot
übertragen. Nintendo führte diese Technik als erster der drei
großen Konsolenhersteller ein. Inzwischen ziehen sowohl
Microsoft mit der Kinect für die Xbox 360 und Sony mit
Playstation Move zumindest mit Hardware-Erweiterungen auf
dem Feld der sogenannten „Motion sensoring“-Konsolen nach.

Die Broschüre „Nintendo Wii in öffentlichen Bibliotheken“ ent-
stand auf Initiative von Sebastian Ackermann als Masterpro-
jekt an der Hochschule der Medien Stuttgart. Seine Ausfüh-
rungen sind auf andere Konsolensysteme übertragbar ‒ für
welche Angebote sich eine Bibliothek entscheidet, bestimmen
die individuelle Marktsichtung und der jeweilige Geldbeutel.

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Warum Konsolenspiele und
Spielekonsolen in Bibliotheken?
Für den Einsatz von Konsolenspielen und Spielekonsolen in
öffentlichen Bibliotheken gibt es verschiedene Gründe. Sie
leiten sich aus dem allgemeinen Selbstverständnis von Biblio-
theken ‒ wie zum Beispiel dem Leitbild für öffentliche Biblio-
theken in Baden-Württemberg (2003) ‒ ab.

Abdeckung eines breiten Medienspektrums
Bibliotheken sichern den Zugang in eine vielfältige Medien-
welt. So gehören neben Büchern auch CDs, Filme, Software
sowie das Internet zu den Angeboten einer zeitgemäßen Bib-
liothek. Konsolenspiele sind eine folgerichtige Erweiterung
dieses Medienspektrums.

Hohe Nachfrage bei Kindern und Jugendlichen
Spielekonsolen sind ein fester Bestandteil der Freizeit von
Kindern und Jugendlichen. Laut JIM-Studie 2010 befindet sich
im Haushalt von 74% der 12- bis 19-jährigen Jugendlichen
eine stationäre Spielekonsole. 64% der Jungen und 35% der
Mädchen dieser Altersgruppe besitzen ein eigenes Gerät.
Auch Kinder verfügen bereits über eigene stationäre Konsolen
‒ nach der KIM-Studie 2008 sind es 30% der Jungen und 20%
der Mädchen im Alter von 6 bis 13. Dass Konsolenspiele in
Bibliotheken nicht vernachlässigt werden, ist damit auch eine

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Frage der Kundenorientierung. Die große Nachfrage nach
Konsolenspielen bietet kommunalen Bibliotheken die Möglich-
keit, im Kinder- und Jugendbereich große Nutzergruppen zu
erreichen und zu binden. Konsolenspiele können als „Türöff-
ner“ dienen, die Bibliothek zu nutzen und dabei auf ihr vielfälti-
ges Angebot aufmerksam zu werden.

Stärkung der Medienkompetenz
Eine Kernaufgabe öffentlicher Bibliotheken ist die Förderung
von Lese- und Medienkompetenz. Zur Medienkompetenz ge-
hört der selbstbestimmte Umgang mit den sogenannten „neu-
en Medien“ ‒ dazu zählen auch Spielekonsolen.

Raum für soziale Kontakte
In vielen Kommunen hat die Bibliothek längst die Funktion
eines öffentlichen Raumes, der Anlaufstelle für Informations-
suchende und sozialer Treffpunkt in einem ist. Das Bereit-
stellen von Spielekonsolen, die gemeinsam genutzt werden
können, dient dem Kommunikationsort Bibliothek.

Konsolenspiele versus PC-Spiele
PC-Spiele werden auf Grund verstärkter Kopierschutz- und
Registrierungsmaßnahmen für Bibliotheken unattraktiver. Ihre
Nutzer scheitern verstärkt an den Schutzvorrichtungen zur
Vermeidung von Urheberrechtsverletzungen; in manchen Fäl-
len ist die Anzahl der Installationen limitiert.

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Alleinstellungsmerkmale der
Nintendo Wii

Bedienungsfreundlichkeit
Ein Vorteil, der die Wii zur „Einstiegskonsole“ auch für ältere
Menschen macht, ist die Bedienungsfreundlichkeit. Ist die
Verbindung der Konsole zu den Controllern hergestellt, lässt
sie sich leicht durch intuitive Bewegungen navigieren. Bei eini-
gen Spielen werden die wenigen zu bedienenden Tasten und
die Bewegungsmuster erklärt. Dies geschieht in Form von
eingeblendetem Text und Animationen.

Konsole für alle Altersstufen
Während Spielekonsolen seit ihren Anfängen in den 1970er
Jahren stets ein Medium für Kinder und Jugendliche gewesen
sind, lässt sich die Nintendo Wii als Konsole für alle Alters-
gruppen bezeichnen. Selbst Seniorinnen und Senioren, sonst
keine nennenswerte Zielgruppe, wenn es um PC- und Konso-
lenspiele geht, haben die Wii für sich entdeckt. Ein Beispiel
hierfür ist das studentische Projekt „Senioren an die Konsole!“
(www.wii-senioren.de) der Hochschule für angewandte Wis-
senschaften in München. Hier organisieren Schülerinnen und
Schüler für Bewohner von Senioreneinrichtungen seit 2008
jährliche Meisterschaften im Wii(-Sports)-Bowling. Die Initiato-
ren setzen dabei gezielt auf den generationenübergreifenden
Aspekt des Projektes. Die Schüler absolvieren im Vorfeld ein
Sozialkompetenztraining und fungieren dann als Paten für die

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Senioren. Auf diese Weise verbindet das Projekt soziale Kom-
petenzen und Medienkompetenzen miteinander.

Die Eignung der Wii für Senioren wurde sogar wissenschaft-
lich untersucht. Die Diakonie Bayern (Hochfranken) hat in drei
ihrer Senioreneinrichtungen in Zusammenarbeit mit dem Uni-
versitätsklinikum Erlangen eine elfwöchige „Pilotstudie zur
möglichen Wirksamkeit von Sportspielen an der Wii-Konsole
bei Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohnern“ durchgeführt.
Im Rahmen der Studie spielten die Senioren regelmäßig Ten-
nis, Bowling und Dart (Wii-Sports) einzeln und in Gruppen. Bei
Senioren mit leichter Demenz konnte dabei eine positive kog-
nitive Entwicklung beobachtet werden. Eine Kurzfassung der
Studie ist online verfügbar unter: www.diakonie-bayern.de

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Hard- und Software
Bei der Anschaffung von Wii-Software sollte neben der Alters-
beschränkung beachtet werden, welche Hardware notwendig
ist. Die Grundausstattung besteht aus der Konsole sowie aus
den Controllern „Wii Remote“ und „Nunchuk“ (zur beidhändi-
gen Steuerung). Hinzukommen kann weiteres Hardware-
Zubehör wie das „Balance Board“, „Wii Speak“ oder auch „Wii
MotionPlus“, eine nachträglich entwickelte Erweiterung für die
„Wii Remote“-Fernbedienung.

Wichtigster Hersteller von Nintendo Wii Spielen ist naturge-
mäß der Konsolenhersteller selbst. Darunter sind auch Spiele,
deren Vorgänger auf eine längere Tradition bei früheren Kon-
solengenerationen und andere Plattformen von Nintendo zu-
rückblicken. Bekanntestes Beispiel sind die Spieleserien um
das Nintendo-Maskottchen Mario wie z. B. „Mario Kart Wii“
oder „Super Mario Galaxy“.

Neben Nintendo gibt es auch eine Reihe anderer Hersteller
von Wii-Spielen, darunter auch die Marktführer bei Computer-
und Videospielen, Electronic Arts und Activision Blizzard.

Darüber hinaus hat Nintendo mit der „Virtual Console“ noch
eine Möglichkeit gefunden, mit Spielen früherer Konsolen-
generationen Geld zu verdienen. Via Internet können diese
Spiele mit sogenannten WiiPoints per Kreditkarte oder per im
Handel erhältlichen Guthabenkarten eingekauft werden.

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Einsatz in öffentlichen Bibliotheken
In einigen Bibliotheken haben Spiele für die Nintendo Wii be-
reits ihren Platz neben anderen Konsolen- und PC-Spielen
gefunden und können auch entliehen werden.

Der Grundbestand sollte mindestens 30 - 40 Titel umfassen.
So startete die Mediathek Schwaigern, Landkreis Heilbronn,
bei ihrer Neueröffnung im Jahr 2010 mit 30 Wii-Spielen. Die
Bayerische Landesfachstelle für das öffentliche Biblio-
thekswesen führt in ihrer Grundbestandsliste für Konsolen-
spiele vom April 2010 38 Titel für die Wii auf:
www.oebib.de/Konsolenspiele.1416.0.html . Als Beispiel für
eine große Einrichtung dient die Stadtbibliothek Essen in
Nordrhein-Westfalen, die rund 150 Spiele für die Wii im Be-
stand hat. Eine Liste mit Stand Januar 2010 ist abrufbar unter
www.stadtbibliothek-essen.de/Service/Konsolen-Spiele2010-
01.pdf

Wie ein solches Angebot kooperativ bereit gestellt werden
kann, zeigen die Bibliotheken im Rems-Murr-Kreis. Acht Bib-
liotheken haben sich seit Oktober 2010 zu einem Leihring mit
anfangs 120 Spielen für Nintendo Wii und Nintendo DS zu-
sammengeschlossen. Alle vier Monate wird der Bestand vor
Ort ausgetauscht.

Manche Bibliotheken bieten über die Spieleausleihe hinaus
auch die Möglichkeit, die Konsole in der Bibliothek zu nutzen
oder sie binden diese direkt in ihre Veranstaltungsarbeit ein.

Für die Stadtbibliothek Gerolzhofen in Bayern war die An-
schaffung und der Einsatz der Wii-Konsole ein wichtiger

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Schritt zur zeitgemäßen Bibliothek. Zur Einweihung der Kon-
sole stellte die Leiterin der Bibliothek, Brigitte Vogt, Konsolen-
spiele in die Tradition von Brettspielen, die seit Jahren in der
Bibliothek angeboten werden. Die Begründung für den Einsatz
einer Konsole in den Bibliotheksräumen im Bereich „Young
World“: Kinder und Jugendliche sollen in ihrem Freizeitverhal-
ten ernst genommen werden.

Ähnlich sieht es in der Stadtbibliothek Straubing, Bayern,
aus. Die Jugendabteilung „BlueOrange“ hat sowohl die Wii mit
Game-Workshops als auch die Playstation 3 mit SingStar-
Karaoke-Abenden in ihr Veranstaltungsprogramm aufgenom-
men. Darüber hinaus wirkt die Stadtbibliothek Straubing neben
einigen anderen Bibliotheken am Deutschen Kindersoftware-
preis „Tommi“ mit. Für den Tommi testen und bewerten Kinder
und Jugendliche im Alter von 6 bis 13 Jahre drei Wochen lang
nominierte Konsolenspiele verschiedener Plattformen. Aus
den zahlreichen freiwilligen jungen Testern wählt die Bibliothek
einen kleinen Kreis offizieller Kinderjuroren für den Preis aus,
die mit ihrer Meinung an der Vergabe des Preises mitwirken.

In der Mediothek Krefeld, Nordrhein-Westfalen, wurde 2009
bei einer Überprüfung der Kundenstruktur festgestellt, dass die
Nutzergruppe 55+ in der Bibliothek unterrepräsentiert ist. Dar-
aufhin nahm man zum “Sport für betagte Bürger Krefeld e.V.”
Kontakt auf, um das Projekt „Wii-Spiele in der Mediothek –
Senioren starten durch“ anzustoßen.

Die Stadtbücherei Kamp-Lintfort in Nordrhein-Westfalen
bietet Wii-Veranstaltungen in ihren Räumen an. So wurde
beispielsweise zur Fußball-Weltmeisterschaft 2010 parallel zur
Vorrunde ein anderthalbstündiger Wii-Nachmittag mit dem

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Spiel „FIFA Fussballweltmeisterschaft Südafrika 2010″ durch-
geführt. Nach einem ähnlichen Prinzip, wie zu dieser Zeit auch
ein großer Elektronikmarkt den Erfolg der deutschen Natio-
nalmannschaft an Kundenvorteile koppelte, wurden für jede
Runde, die das DFB-Team bei der Weltmeisterschaft erreich-
te, weitere Nachmittage angeboten. Krönender Abschluss der
Veranstaltungsreihe war die Ausleih-Freigabe des Konsolen-
spiels. Auch nach der Weltmeisterschaft werden weiterhin Wii-
Nachmittage angeboten. Hier können die neu in den Bestand
aufgenommenen Wii-Spiele vor der Freigabe zur Ausleihe
getestet werden.

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Qualitätskriterien für
Konsolenspiele
Eine qualitative und kundenorientierte Spielauswahl ist bei
Konsolen einfacher als bei PC-Spielen, da der Markt für Kon-
solenspiele überschaubarer ist. Dies gilt auch für die Wii.
Grundlage für eine qualitative Auswahl können Rezensionen
und Auszeichnungen sein. Aber auch die Verkaufszahlen sind
ein Indiz für die Relevanz der entsprechenden Konsolen-
Software.

Deutscher Kindersoftwarepreis „Tommi“
Seit 2008 gibt es beim Deutschen Kindersoftwarepreis
(www.kindersoftwarepreis.de) auch die Ka-
tegorie Konsolenspiele. Wie bei den PC-
Spielen werden hierbei die Plätze 1 bis 3
vergeben. 2008 wurden mit dem ersten
Platz für Mario Kart und dem dritten Platz für
Wii Fit gleich zwei Spiele für die Nintendo
Wii ausgezeichnet, 2009 erhielt Wii Sports
Resort den ersten Platz. Sechs der zehn für
2010 nominierten Spiele sind für die Wii,
Super Mario 1 + 2 landete am Ende auf den ersten beiden
Plätzen. An der Preisvergabe, die vom Deutschen Bibliotheks-
verband unterstützt wird, wirken neben einer Fachjury auch
Kinder mit, die in den 19 teilnehmenden Bibliotheken die no-
minierten Spiele testen und bewerten.

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Spielbar.de
Spielbar.de ist eine Plattform der Bundes-
zentrale für politische Bildung, die sich PC-
und Konsolenspielen widmet. Pädagogische
Beurteilungen zu neuen Spielen unterschiedlicher Plattformen
werden regelmäßig eingestellt und können auch kommentiert
werden.

Die Plattform bietet ergänzend eine Reihe von Fachartikeln
und weiterführende Informationen sowie ein Lexikon zu Com-
puter- und Konsolenspielen und dem Spielverhalten von Kin-
dern und Jugendlichen an.

www.spielbar.de

Österreichische Bundesstelle für Positivprädika-
tisierung von Computer- und Konsolenspielen
In Österreich gibt es mit
der Bundesstelle für die
Positivprädikatisierung
von Computer- und
Konsolenspielen
(www.bupp.at) eine staatliche Prüfstelle für Unterhaltungs-
software, die vom dortigen Bundesministerium für Wirtschaft,
Familie und Jugend getragen wird. Zielsetzung ist „Erziehen-
den eine Orientierungshilfe bei der Auswahl von Computer-
spielen [zu] bieten“. Spielehersteller bzw. -vertreiber können
ihre Produkte bei der Bundesstelle einsenden, worauf diese
von mehreren qualifizierten Gutachtern überprüft, bewertet

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und ggf. mit einem Positivprädikat versehen werden. Die Prüf-
stelle wird dabei vom Gedanken geleitet, dass eine staatliche
Empfehlung sich positiv abhebender Spiele hilfreicher sein
kann als staatliche Verbote, die ggf. unerwünscht Werbung für
entsprechende Spiele sein können.

Das Prädikat erhalten Spiele mit hohem Spaßfaktor, die tech-
nisch dem Stand der Zeit entsprechen und pädagogisch un-
bedenklich sind.

Medienbewusst.de
Mit dem Ziel der
„Sensibilisierung einer
breiten Öffentlichkeit
für das Thema Kinder
und Medien“ befasst
sich das Portal www.medienbewusst.de . Das seit 2008 be-
stehende Portal wird von Studierenden der Technischen Uni-
versität Ilmenau betreut. Neben anderen Schwerpunkten be-
fasst sich die Plattform auch mit Computer- und Videospielen.
Darunter befinden sich vereinzelt auch Wii-Spiele.

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Altersfreigabe von Konsolenspielen
Die Altersfreigabe von Kon-
solenspielen wird in
Deutschland wie bei PC-
Spielen von der Unterhal-
tungssoftware Selbstkon-
trolle (USK) vergeben und
orientiert sich am §14 des Jugendschutzgesetzes (JuSchG
§14).

Für die Freigabe von Computer- und Konsolenspielen existie-
ren folgende fünf Kategorien:

               Freigegeben ohne Altersbeschränkung

               Freigegeben ab 6 Jahren

               Freigegeben ab 12 Jahren

               Freigegeben ab 16 Jahren

               Keine Jugendfreigabe

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Nachdem seit 2003 aus der unverbindlichen Altersempfehlung
eine verpflichtende Einstufung wurde, werden alle in Deutsch-
land veröffentlichten Konsolenspiele mit den USK- Kennzei-
chen versehen und dürfen in der Öffentlichkeit nur gemäß der
jeweiligen Altersfreigabe zugänglich gemacht werden.

Neben der in Deutschland ver-
bindlichen Kennzeichnung nach
USK ist auf einigen Spielen
auch die PEGI-Kennzeichnung
(Pan European Game Information) zu finden. Diese europa-
weite Kennzeichnung wird nicht in Deutschland, allerdings in
anderen deutschsprachigen Ländern (Österreich, Schweiz)
verwendet. Bei den PEGI-Kennzeichen gibt es sechs Al-
terseinstufungen, welche die Nutzung jeweils ab 3, 7, 12, 16
oder 18 Jahren empfehlen:

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Acht zusätzliche Beurteilungs-Symbole weisen auf für Kinder
und Jugendliche bedenkliche Inhalte hin:

               Schimpfwörter – Spiel verwendet Schimpf-
               wörter

               Diskriminierung – Spiel zeigt Diskriminierung
               oder Spielinhalt fördert Diskriminierung

               Drogen – Spiel bezieht sich auf Drogenkon-
               sum oder zeigt diesen

               Angst – Spiel bereitet kleinen Kindern Angst
               oder ist gruselig

               Glücksspiel – Spiel fordert zum Glücksspiel
               auf oder gibt Anleitung dazu

               Sex – Spiel zeigt Nacktheit und / oder sexuel-
               le Handlungen oder spielt auf sexuelle Hand-
               lungen an

               Gewalt – Spiel enthält Gewaltdarstellungen
               oder verherrlicht / verharmlost Gewalt

               Online – Spiel kann online gespielt werden

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Links

Allgemeine Informationen

Plattform der Nintendo Wii
http://wii.nintendo.de
Die Spieletitel sind nach Altersfreigabe und Kategorien such-
bar

Lexikon zu Computer- und Konsolenspielen auf Spielbar.de
www.spielbar.de/neu/praxiswissen-computerspiele/lexikon/

KIM-/JIM-Studien des Medienpädagogischen Forschungsver-
bundes Südwest
www.mpfs.de

Bewertungen und Rezensionen für Wii-Spiele

Deutscher Kindersoftwarepreis „Tommi“
www.kindersoftwarepreis.de

Spielebeurteilungen von Spielbar.de – alphabetische Liste
www.spielbar.de/neu/spielbeurteilungen

Österreichische Bundesstelle für die Positivprädikatisierung
von Computer- und Konsolenspielen - Liste der Spiele mit
Positivprädikat
http://bupp.at/spiele

Medienbewusst.de – Kategorie Computer- und Videospiele
http://medienbewusst.de/ressort/computer-und-videospiele

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Informationen zu Altersfreigaben und -kennzeichnungen

§14 Jugendschutzgesetz
– Kennzeichnung von Filmen und Film- und Spielprogrammen
www.gesetze-im-internet.de/juschg/__14.html

Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle
www.usk.de

USK-Infobroschüre „Kinder und Jugendliche schützen“
www.usk.de/fileadmin/documents/usk-broschuere-120x120-
online-kl.pdf

Deutschsprachige Webseite der PEGI
www.pegi.info

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