Universitäts- und Landesbibliothek Tirol - Innsbrucker Nachrichten. 1854-1945 1936
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M ötmAbmöblattLmO Zeitung" unö öet illO.MMgschrist ZerglMö Für nicht ve langte Einsendungen wird keine Haftung übernom¬ men , auch eine Verpflichtung zur Rücksendung nicht anerkannt. Fernruf : Schriftleitung Nr . 250 Fernruf : Verwaltung Nr . 251 Geschäftsstelle in Wien : Dien , I ., Biberstraße 12. Eigentümer , Verleger und Drucker : Wagne - 'sche Llniversitäts- Bezugspreise : Am Platze in den Abholstellen monatlich 8 4 . «0 . Mit Zustellung durch Jernruf R 20
Seite 2. Nr. 258. „Innsbrucker Nachrichten" Samstag , den 7. November 1936. Der Endkampf um Madrid. Als qcäßte JMßaäeuce Lissabon , 6. November. richten die Nationalisten eine Radiostation ein , um von englischer und schottl &ndischer Ware in feinen dort aus der ganzen Welt die Meldung vom Einmarsch Kammgarnen , Cheviot -, Harris -, Tweed -, Mantel - Reuter meldet : Die afrikanische Infanterie der Nationalisten in Madrid zu übermitteln. hat heute mit dem Endkampf um Madrid begonnen . Sie und Ulster stoffen bieten wir Ihnen nicht nur An der Madrider Front haben die Regierungstruppen bei Getafe einen Gegenangriff unternommen , wurden aber zu¬ die Gewähr , wirklich original englische Ware wird hiebei von einigen Hundert Panzerwagen und Tanks rückgeschlagen. Bei ihrem Einmarsch in Getafe befreiten die aus erster Hand zu erhalten , sondern auch unterstützt . In den ersten Verteidigungslinien um Madrid Nationalisten 3000 Personen gerade noch vor ihrer Hinrichtung. besondere Preisvorteile. haben sich Kämpfe Mann gegen Mann mit den Regierung »- Im Augenblick des Angriffes auf Getafe hielten 6000 Miliz¬ Besuchen Sie unverbindlich unsere Herrenstoffabteilung. truppen entspannen. soldaten den Flugplatz besetzt. Sie leisteten zwei Stunden lang Das Deutsche Nachrichtenbüro meldet : Die drei Heeres¬ Widerstand . Dann flüchteten sie. Kurz vor dem Angriff haben Als Herbst - und Winterschlaget in österreichi¬ säulen Asencio , Barren und Tella der nationalen Südarmee die Extremisten zahlreiche Personen erschossen. schem Erzeugnis für Anzüge 145 cm Tropilcaltex haben heute um 9 Uhr früh von Alcorcon , Getafe und Cerro S18 _ in reiner Schurwolle. de los Angelas aus den Vormarsch auf Madrid wie¬ der ausgenommen . Um 12 Uhr standen die Vorhuten beim Aufsehenerregende Kommunistenverhaftung Textilhaus Flughafen Quatros vientos, bei den Truppen¬ in Rumänien. übungsplätzen von Carabanchel und beim Vorort Villa Verde. dnb . Bukarest , 6. Nov . Den rumänischen Behörden ist es ge¬ Innsbruck. MuseumstraBe 14 Der Widerstand der zurückweichenden Roten Milizen be¬ lungen , aufersehenerregende Beziehungen aufzudecken, de schränkt sich auf Gewehrfeuer und schwaches Artilleriefeuer. zwischen einem politisch tätigen rumänischen Rechtsanwalt und der Kommunistischen Partei Frankreichs anscheinend bereits Nationalistische Rundfunkberichte. Rabat , 6. Nov . (A. N .) Der Rundfunksender von Sevilla teilt mit : An der Front der 17. Division haben die Natio¬ seit längerer Zeit bestanden . Der Rechtsanwalt Radu Ol- teanu, Mitglied der national -zaranistischen Partei (radikale Bauernpartei ) , wurde am Freitag nach Abschluß einer ir. Kronstadt in Siebenbürgen vorgenommenen Haussuchung TaQtßmuigMteti nalisten Fresemedilla genommen und dabei den Regie¬ verhaftet . In seiner Wohnung wurden zahlreiche Akten g :- Minister a . D . Dr . Draxler Präsident de» Finauzbuudes. rungstruppen große Verluste zugefügt . In Asturien dauert funden , die den vollen Beweis für feine Beziehungen zu der. h. Wien , 7. Nov . Finanzminister a . D . Dr . Ludwig Drax¬ die Säuberung um Oviedo herum an . AnderSomosierra- französischen Kommunisten erbracht zu haben scheinen. ler hat die Führung der Geschäfte des Präsidentendes front kostete der Kampf bei Sutrago den Marxisten 150 Tote. Gleichzeitig wird gemeldet , daß in I a s s y, in K i ' chi n e n Finanzbundes übernommen . Seine Berufstätigkeit als Das Hauptquartier in Salamanca erklärt gegenüber und Czernowitz kommuni st is che Zellen nufgedeck: Rechtsanwalt hat Staatsrat Dr . Draxler bereits ausge¬ anderslautenden Meldungen , daß auf die Madrider Bevölke¬ wurden . In jeder dieser Städte wurden etwa 40 bis 50 Per¬ nommen. rung keine Bomben abgeworfen wurden . In Salamanca sonen in Hast genommen. Eine siebzigjährige Prinzessin von einem Radfahrer niedergefahren. zu geben, ihn soweit als möglich zu beschleunigen und die Mittel h. Wien , 7. Nov . Gestern wurde auf der Freiung die 70jäh- hiefür zur Verfügung zu stellen ." rige Prinzessin Fanni Hohenlohe - Schillingsfürst, 2. „Der Tiroler Landesverkehrsrat beschließt einstimmig , die die Witwe nach dem seinerzeittgen Statthalter von Triest , Prinz Landesregierung zu ersuchen, bei der Bundesregierung zu er¬ Konrad Hohenlohe -Schillingsfürst , aus eigenem Verschulden wirken , daß die im Winter 1935/36 gewährten Begünsti- von einem Radfahrer niedergestoßen . Die Prinzessin erlitt gungen für Inländer auf den Bundesbahnen einen Schädelgrundbruch und wurde st e r b e n d in das Kran¬ auch im Winter 1936/37 in Geltung treten ." kenhaus gebracht. Dein Anträge des Vollzugsausschußes auf Widmung eines Lebensmüdes Liebespaar. Beitrages von 2000 8 aus Mitteln des Verkehrsförderungs¬ h. Wien , 7. Nov . In Perchtoldsdorf haben sich der fonds für besondere Zwecke des Tiroler Skiverbandes 18jährige Kellnerlehrling Johann W i e n a u e r und feine wurde einhellig zugestimmt . Desgleichen der Widmung von Freundin , die 16jährige Handelsschülerin Clfrisde Wargo, 400 8 für die O st t i r o l e r S k i k l u b s, die nicht an den wegen unglücklicher Liebe erhängt . In Abschiedsbriefen bitten Tiroler , sondern an den KärnMer Skiverband angeschlossen sind. die beiden jungen Leute , in einem gemeinsamen Grabe bestattet Nachdem G r i s s e m a n n - Imst um Verbesserungen im zu werden. Postautoverkehre über den Fernpaß ersucht und Dr . An¬ Verhaftung eines Bavkoteufälfchers. ger e r - Innsbruck zur Frage der Gewerbeorganisationsbei- h. Linz , 7. Nov . In Kollerschlag wurde gestern der Mül- trägc alpiner Verbände gesprochen hatte , verwies Ministerial¬ lergehilse Leopold Seidl verhaftet , well er Z e h n s chi l- rat D e i n l e i n darauf , daß der zweimaligen Ausgabe des IM FACHGESCHÄFT: lingnoten gefälscht und 13 solcher falscher Geldscheine Hotelbuches derzeit noch finanzielle Hindernisse im Wege stehen, REITHOFFER AG - Innsbruck museumstrio e im Bezirke R o h r b a ch ausgegeben hat . Seidl gab zu. bis¬ während die Leitung der Hotelfragebogen durch die Zünfte her 23 Stück Zehnschillingnoten hergestellt zu haben. keinen Schwierigkeiten begegnen würde. Nach Abschluß der Tagesordnung dankte Oppenauer- Vier Todesopfer einer Familientragödie. Die Kolonisierung von Jtalienisch -Ostafrika. Mühlau unter Zustimmung aller Anwesenden dem Landes¬ Budapest . 6. Nov . (A . N .) In der Nähe von B a j a hat hauptmann , der Landesregierung und dem Landesverkehrs¬ Rom , 6. Nov . Vom Jänner 1935 bis zum 31. Oktober 1933 ein 65jähriger Landwirt in einem Tobsuchtsanfall seine amte , insbesondere dem Direktor desselben , Hofrat Dr . Rei¬ sind durch das Kominissariat für Wanderung und Kolonisierung 60jährige Frau und seine beiden Enkelkinder mit che r , für die so überaus tatkräftige Vertretung aller Fremden¬ 134.238 Arbeiter nach Jtalienisch -Ostafrika überführt worden. einer Axt erschlagen. Dann machte er seinem Leben durch verkehrsangelegenheiten , worauf Landesrat Dr . Peer mit Unter Einrechnung der infolge des Ablaufes des Arbeitsver- einen Revolverschuß ein Ende . Schwere materielle Sor¬ Donk an alle Erschienenen nach fast dreistündiger Dauer die trages erfolgten Rückwanderung befindet sich gegenwärtig cuf gen hatten zu einer vollständigen Nervenzerrüttung des Land¬ Sitzung schloß. dem Gebiete des Kaiserreiches eine Zahl von 84.824 italien- wirtes geführt. fchen Arbeitern. Dazu kommen noch 12.000 Front¬ kämpf e r , die das Ansuchen gestellt haben , zur Arbeit in der Dienstpflicht für türkische Frauen. Die gesetzlichen Schutzmaßnahmen für das Kolonie zu verbleiben. London , 7. Nov . Dem Kabinett in Ankara wurde ein Ge¬ Fremdenbeherbergungsgewerbe. Amtlich wird bestätigt , daß Italien auf Grund der Anerken¬ setzentwurf zur Billigung vorgelegt , daß alle Frauen „im Aus Wien wird berichtet : In der Innung des Gast - und nung des italienischen Kolonialreiches durch Deutschland auch Militäralter " im Kriegsfall hinter der Front zu dienen haben. Schankgewerbees wurde bekanntgegeben , daß die gesetz¬ seinerseits die Wirtschaftsinteressen Deutsch¬ Die notwendige Ausbildung soll hauptsächlich Sache der lichen Schutzmaßnahmen für das Fremdenbeherber¬ lands in Abessinien anzuerkennen gewillt ist. Schulen sein. gungsgewerbe (Geschäftsaufsicht) am 1. d. M . a b g e l a u f e n Italien will ferner die deutsche I n d u st r i e au der E r - sind . Die Innung hat in einer Eingabe an die zuständigen schließung Italienisch - Ostasrikas weitgehend be¬ Zwei Selbstmorde wegen des amerikanischen Wahlausganges. Ministerien um eine Verlängerung dieser gesetzlichen teiligen . In wirtschaftlichen Kreisen glaubt man , daß dies zum Aus N e w y o r k wird gemeldet : Aus Verzweiflung über die Bestimmungen um ein Jahr angesucht. Teil schon anläßlich der Reise der deutschen Industrieführcr für die Republikaner ungünstigen Wahlergebnisse haben zwei Der Jnnungsfachausschuß für das Hotelgewerbe hat sich auch durch Italien beschlossen worden sei und daß die deutsche Personen Selbstmord verübt . Der eine Fall ereignete sich in mit der finanziellen Stützung befaßt und wird Vorschläge, die I n d u st r i e b e st i m m t e Abkommen über Bezug und Kansas City (Missouri ), der andere in Randolph im Staare eine Fortführung auf wesentlich erweiterter Grundlage vor¬ Verwertung der in Jtalienisch -Ostafrika vorkommenden Roh¬ Vermont. * sehen , den zuständigen Stellen unterbreiten. stoffe getroffen hätte. Bekanntlich ist ein Verordnungsentwurf über den Schutz der * Das „ Butterfly " Klavier Puccinis . Nach einer Meldung Bezeichnung „Hotel " ergangen . Die Innung des Gast - und aus V i a r e g g i o wurde dort der Flügel entdeckt, auf dem Schankgewerbes hat diesen Entwurf einer Abänderung unter¬ Bildung einer Luft -Infanterie in Frankreich. Puccini feine „Butterfly " schuf. Als für ein Konzert aus einem zogen und angeregt , daß für schon bestehende Betriebe , die die Leihhaus ein Flügel herbeigeschafft werden mußte , fand man Bezeichnung „Hotel " führen , wenn sie auch nicht allen Be¬ dnb. Pari », 6. Nov . Im Rahmen des Neuaufbaues der fran¬ auf der Unterseite des Notenpultes in der Handschrift Puccinis dingungen entsprechen, Ausnahmen vorzusehen sind. Endlich zösischen Luftstreitmacht ist auch die Schaffung einer Luft¬ die Worte : „Giaccomo Puccini schuf mit diesem Klavier einen infanterie vorgesehen . Ihre Einheiten werden aus leich¬ wurde bekänntgegeben , daß die Beschwerde der Innung gegen guten Teil der ,Butterfly ', Abetone , August 1903 ." Puccini das Anbieten freier Garagierung durch Hotels und ten F ü s i l i e r a b t e i l u n g e n bestehen, die im Kriegsfälle hatte sich den Flügel geliehen , als er wegen eines Unfalls hinter feindlichen Linien eingesetzt werden sollen. Die beiden Geschäfte Erfolg hatte und zur Abstellung dieser Gepflogenheit längere Zeit in Abetone zubringen mußte. Gruppen dieser Lustinfanterie werden in Reims und n geführt hat. Algier stationiert werden . Jede dieser Gruppen wird ci :s einer Kompagnie Füsiliere und einem Transport- Alpenländischer Iugendherbergsverband Kleine Nachrichlen. gesch wader bestehen . Diese Truppen sollen mit Hilfe rcn Oesterreichs. Fallschirmen oder durch unmittelbare Landung hinter Den Haag , 6. Nov . (A . 91 ) Wie amtlich mitgeteilt wirb , ist die Salzburg . 7. Nov . Der Landesverband Salzburg für Jugeird- den gegnerischen Linien eingesetzt werden. Trauung der Kronprinzessin Iuliana aut den 7. Jänner on- wandern und Herbergswesen hat sich in eine Arbeitsgemein- gesetzt worden. fchaft mit gleicher Zusammensetzung und Tätigkeit , aber bedeu¬ Rom , 3. Nov . (21. N .) Ministerpräsident M uffolint empftnadcn tend vergrößertem Arbeitsfelde , umgewandelt . Sie wird dem Wir bringen Kleider Marschall De Dono und überreichte ihm das Großkreuz des Mili- tärverdienstordens von Savoyen. Namen „Alpenländischer Iugend -Herbergs -Verband Oester¬ reich" tragen und ihren Sitz in Salzburg haben . Ihre zu besonders ermäßigten Tirana , 6. Nov . (Alb . T. A.) Die albanische Regierung hat ihre Demission gegeben. Wirksamkeit soll sich über das Land Salzburg hinaus zunächst Preisen London , 7. Nov . (A . N .) Das Reuterbüro meldet aus Rom : Noch «ach Oberösterreich , Tirol und V o r a r l b e r g hin erstrecken sechswöchigen Verhandlungen sind die englisch - italienischen lind später über das ganze österreichische Alpenland ausdehnen. Handelsverträge nunmehr sertiggestellt . Sie wurden gestern 0 ^ 2^ aC-^ cuucr für? abends unterzeichnet . Am 16. November 'treten sie in Kraft. Die Umgestaltung war gerade heuer durch den verstärkten Zu¬ zug von Iugendwanderern aus dem In - und Auslände , dem im kommenden Jahre gewiß ein nicht unerheblicher Zustrom W -FekMifftnr -Papp IH N S B R. U C K - MARIA^ THEREcPlENsT 'TR. 0.-+ Jerusalem , 6. Nov. (21. 91.) Das arabische Hochkomltee hat an die Araber eine Kundmachung gerichtet , in der es empfiehlt, an den Arbeiten der englischen Fried enskommission nicht mitzu¬ aus dem Deutschen Reiche folgen wird , dringend notwendig arbeiten, solange die Kommission sich weigert , die jüdische geworden. Eigene Maßwerkstätte ?i» i Einwanderung gang zu sperren.
Samstag , bcrt 7. November 1936. «Innsbrucker Nachrichten' Nr. 258. Seite 3. gebaut werden. Es waren eine Reihe gefährlicher wirtschaft¬ Innenpolitik und monarchistische Frage.licher und finanzieller Schwierigkeiten zu überwinden. Die Fülle der Aufgaben war so groß und schwierig , daß für eine ' Innsbruck , 7. November. gründliche und subtile Erörterung von Fragen der Staatsform Es kann kein Zweifel darüber bestehen , daß die vorzüglichste keine Zeit verfügbar blieb. Unter dem Druck der Vorgänge in Aufgabe der österreichischen Innenpolitik darin besteht, den ent¬ den Nachbarstaaten Oesterreichs war und blieb die einzige Auf¬ schlossen beschrittenen Weg der inneren Befriedung und des gabe: Sicherung der österreichischen Unabhän¬ f/ Ausgleiches innenpolitischer Gegensätze entschieden weiter zu gigkeit. Es hatten sich der Reihe nach Italien, Frankreich, gehen. Wenn auch diese Gegensätze unter der autoritären England und die Kleine Entente für die Unabhängigkeit Oester¬ Staatsführung formal-organisatorisch nicht mehr in Erschei¬ reichs ausgesprochen , später kam auch noch Rußland hinzu, — nung treten können, so muß sich»der verantwortliche Staats¬ aber diese Willenskundgebungwar weniger eine Erklärung für mann doch immer vor Augen halten, daß das geistige Erbe Oesterreich , als ein Warnungsruf an das Deutsche Reich: wenn der Magen nicht will. einer acht Jahrzehnte langen Parteiwirtschaft nicht mit einem HändewegvonOe st erreich! Der seinerzeit beabsichtigte Schlage aus der Welt geschafft werden kann. Die letzte Regie¬ Donaupakt kam hauptsächlich deshalb nicht zustande , weil sich Ka-Aba ist leicht verdaulich und rungsumbildung ist ein äußerer Beweis dafür, daß in der In¬ das Deutsche Reich nicht daran beteiligten wollte, sondern viel¬ nenpolitik unseres ständisch geordneten Bundesstaates nur ein mehr auf seiner diplomatischen Taktik zweiseitiger Abkommen daher nicht stopfend . Auf Grund Bestreben vorherrschend ist: die gesagte Bevölkerung Oester¬ beharrte. seines hohen Gehaltes an den für reichs dem österreichischen Staatsgedanken Durch diese Polllik des Deutschen Reiches mag vielleicht den den Körper so wichtigen Nährsalzen ist Ka-Aba d i e n stb a r zu machen. Absichten des Legitimismus Vorschub geleistet worden sein. Es ein jederzeit bekömmliches Getränk, das einen Die Römischen Protokolle erhielten durch das deutsch -öster¬ wurde die These aufgestellt , daß die Unabhängigkeit Oester¬ herrlichen, schokoladeähnlichen Geschmack reichische Abkommen vom 11. Juli d. I . jene überaus wertvolle reichs nur dann ganz gesichert werden könne , wenn es zur Ergänzung, die nach außen hin den Beweis erbringt, daß Staatsform der Monarchie zurückkehre. Das mag richtig sein hat. Besonders für kleine Kinder und Kranke Oesterreich sich als deutscher Staat bekennt . Aber nicht nur oder nicht, jedenfalls kann ein verantwortlicher Staatsmann ist dieses angenehm schmeckende Kräfti¬ nach der nationalen Seite hin sucht der Bundeskanzler Ver¬ eine Aenderung der Verfassung erst dann durchführen , wenn söhnung und Verständigung , sondem auch nach dersozialen sie unter Mitwirkung des ganzen Volkes durch gungsmittel sehr geeignet. Seite, indem das weitgehende Verständnis der Staatsführung öffentliche Abstimmung herbeigeführt werden kann und wenn für die brennenden Fragen der Arbeiter- und Bauernschaft bei sie keine außenpolitischen Verwicklungen Hervorrust . Höchste Ka - Aba ist gut , billig und gesund. de: Regierungsumbildung entsprechend zum Ausdruck kam. Die Aufgabe in der Staatssührung bleibt immer , den Staat vor Ein Erzeugnis der Kaffee Hag A . G., Wien Rede des Bundeskanzlers vom 18. Oktoberd. I . anläßlich des inneren und äußeren Verwicklungen zu schützen . Die Aende¬ Appells der Vaterländischen Front umriß die Absichten der rung der Staatsverfassung ist eine hoch staatspolitische Frage ln dem Haushalt , wo auf gute Sorge für die Staatsführung in eindeutiger und klarer Weise sowohl hinsicht¬ und solche Fragen können nicht nach individuellen Ueberzeu -- Gesundheit von Groß und lich der Innenpolitik als auch hinsichtlich des Verhältnisses der gungen des persönlichen Gewissens gelöst werden. Was nützte Innenpolitik zur Staatsform. Man darf nicht verkennen , daß es, die Staatsform zu ändern, wenn dann nichts mehr übrig Klein Wert gelegt wird, fehlt feit dem Mai d. I . in den Tatfetzungen der Regierung ein bliebe, woraus eine Monarchie gemacht werden könnte. neben Ka-Aba auch der festes Programm und ganz bestimmte Absichten zu Tage tre¬ Wäre diese Frage aktuell gewesen , so hätte es nie zum Ab¬ coffeinfreie Kaffee Hag nicht. ten. Seit dem Rücktritt des Fürsten Starhemberg aus der kommen vom 11. Juli kommen können. Auch Italien war sicher Regierung machte die Vereinheitlichung der V. F. wesentliche der Auffassung , daß die Frage der österreichischen Staatsform, KAFFEE HÄG SCHONT HERZ UND NERVEN., Fortschritte und rückte die Frage der Miliz stark in den Vorder¬ bzw. ihrer Aenderung im monarchistischen Sinne nicht aktuell grund. Die scharfe Betonung, daß der einzige Waffenträger im ist. Wenn der Bundeskanzler trotzdem in seiner Rede vom Mussolini Hat in seiner Mailänder Rede mit vollem Recht dar¬ Staate nur mehr die berufene Exekutive sein dürfe, machte den 18. Oktober erklärt hat, daß Propaganda für die Mon¬ auf Hingewiesen , daß ihm der Inhalt des Wkommens vor Weg für das Abkommen vom 11. Juli frei. Die Auflösung der archie erlaubt ist, so liegt darin ein Zugeständnis an das demo¬ seiner Veröffentlichung bekannt war und daß dieser Vertrag Wehrverbände anfangs Oktober war der Schlußpunkt unter kratische Gewissen . Wenn Propaganda erlaubt ist, so ist es ein eine erweiterte Sicherung der österreichischen Unabhängigkeit eine Politik der politischen Umwälzung und der Anfang für die Zeichen , daß sie notwendig ist. Diese Notwendigkeit aber besagt bedeutet . Diese Tatsache ist wichtig und ein Beweis dafür, daß Politik verfassungsmäßiger Stabilität. Wenn auch dieser Ab¬ nichts anderes, als daß durchaus nicht das gesamte Volk hinter die österreichische Innenpolitik noch lange nicht in der Lage ist, schnitt der politischen Entwicklung Oesterreichs für die Wehr¬ dem Legitimismus steht. Der Oesterreicher republikanischer die Frage der Staatsversassung für aktuell zu halten. Die Be¬ verbände und insbesondere für den Heimatschutz -bitter war, Auffassung muß ein ebenso guter Oesterreicher sein wie der Le- handlung dieser Frage müßte Störungen der innenpolitischen weil er die Selbstaufopferung bedeutete , so war doch im In¬ gitimist, der von der geschichtlichen Vergangenheit der großen Befriedung und außenpolitische Gegensätze ausiösen. In einer teresse der Folgerichtigkeit und der verfassungsmäßigen Durch¬ Monarchie beeinflußt ist. Die soziale Struktur des österreichi¬ Zeit, da es an verschiedenen Stellen Europas brennt und das führung des Staatsprogrammes kein anderer Weg möglich. schen Legitimismus ist durch ganz bestimmte Schichtungen der ein gigantischer Kampf um die Entscheidung auegefochten wird, Die Befriedung nach der nationalen und sozialen Seite hin Gesellschaft gegeben und es wäre festzustellen , ob diese Gesell- ob in Europa der Bolschewismus oder die nationale und christ¬ wird fortgesetzt werden müssen und die Staatsführung wird schastsschichten nur eine Minderheit der österreichischen Bevöl¬ liche Kultur des Abendlandes regieren soll, ist die Frage „Re¬ alles vermeiden, was dieser Aufgabe störend entgegentreten kerung darstellen. könnte. publik oder Monarchie " keine vordringliche. Das deutsch -österreichische Uebereinkommen vom 11. Juli war Eine solche Störung wäre in dem Falle gegeben, als die ein außen- und innenpolitisch ungemein wichtiger Akt. Das Ab¬ Frage der S t a a t s f o r m allzu stark in den Vordergrund ge¬ kommen bedeutete eine erweiterte Sicherung der österreichischen Ungerechte Angriffe gegen den Turnerbund. rückt würde. Seit der Einführung des autoritären Systems und Unabhängigkeit . Es darf nie und nimmer vergessen werden, daß der neuen Bundesverfassung vom 1. Mai 1934 ist der öster¬ der Punkt 1 dieses Abkommens lautet: „Im Sinne der Fest¬ Cs wird uns geschrieben : „Die neue Bundesführung des reichische Legitimismus politisch überaus stark hervor¬ stellungen des Führers und Reichskanzlers vom 21. Mai 1935 Deutschen Turnerbundes hat an die Vereine einen Aufruf getreten. Die Bundesverfassung sagt nichts darüber aus, ob anerkennt die deutsche Reichsregierung die volle Souveränität zur Mitarbeit erlassen. Das Motto zu diesem Amruse „Die Oesterreich eine Republik ist oder eine Monarchie werden soll, des Bundesstaates Oesterreich ". Der italienische Staatschef Reihen dicht geschlossen und vorwärts unverdrossen " hat das sie erklärt nur: „Oesterreich ist ein Bundesstaat. Der Bundes¬ Mißfallen einer Reihe von Blättern gefunden, die über das staat ist ständisch geordnet. . . " Unsere Gegenwart ist leider Ziel hinausschießendsofort mit scharfen Angriffen gegen den noch immer allzu stark von staatsrechlichen Fachausdrücken be¬ Turnerbund einsetzten . Die Angriffe auf die neue Bundes¬ fangen und nur allzu sehr geneigt, zwischen Monarchie und Re¬ führung sind ungerechtfertigt. Der Deutsche Turner¬ publik zu scharfe Gegensätze herauszulesen . Der stä n di sche bund ist ein unpolitischer Verband. Das steht in seinen F ü h r e r sta a t ist eine Neuschöpfung , die dem Gedankengute Satzungen. Er bekennt sich zu einem freier , unabhän¬ des H e i m a t s chu tze s angehört. Es war notwendig, ihn zu gigen Oe st erreiche enthält sich, wie er in der Kund¬ schaffen , um den Schutt der Revolution aus dem Wege zu gebung des Bundesturntages feierlich erklärt, jeder Stellung¬ räumen, das Staatsgebiet Oesterreichs unversehrt zu erholten nahme zu politischen Fragen und verlangt me jeder andere und seine Unabhängigkeit nach allen Seiten zu sichern . Mit Hilfe Verein, daß man seine Erklärungen respektiert und ihm nicht einer ständischen Neuordnung mußte die Wirtschaft neu auf¬ von vornherein mit Zweifeln und Vorbehalten gegenübertritt. (Nachdruck verboten .) 2 fen aussterbender Naturvölker des Stillen Ozeans, seltene Der Quot-Chang, so hieß der grüne Götze aus Iadestein, Fresken und Töpferarbeiten der vernichteten Majas aus stand wieder aus dem Regal, seine grünen Augen leuchteten Geyeimrsummer io. Mittelamerika, und dazu alle möglichen , ganz verschieden¬ grimmig im hereinflutenden gelben Sonnenlicht. Nahe bei artigen, größtenteils wohlfeilen Kunstgegenstände . Die wert¬ ihm waren jene wunderlich geformten Schnitzereien , die Kriminalroman von I . M. Walsh. vollsten Stücke wurden freilich niemals offen zur Schau ge¬ Samuel Barnes als die ,jBitdwerke des Me sters HLn" be- stellt. zeichnete , aufgestellt . Es waren merkwürdige , aus chinesischem „Laß uns, bitte, von etwas anderem reden", erwiderte das Viele dieser Dinge waren auf sehr merkwürdigen Wegen Speckstein geschnittene Figuren eines Künstlers, der schon iin Mädchen, denn ihr lief eine Gänsehaut über den Rücken . „Ich in Samuel Barnes Hände gekommen , und meist wurde dann Jahre 965 vor Christi Geburt gestorben war. Da waren mag nicht daran denken, daß irgend etwas von unseren ein paar Tage später ein Brief geschrieben , auf den hin ein Tiere, Vögel und alle möglichen anderen D.nge, die HLns Sachen auch nur im entferntesten mit dem Tode eines Men¬ eifriger Sammler in größter Eile herkam, um mit dem Alten schweifende Phantasie angeregt hatten. Aber in jeder Schnit¬ schen verknüpft ist." in dem kleinen Privatbüro hinter dem Laden zu verhandeln. zerei stimmte etwas nicht, irgend eine Kleinigkeit war un¬ „Ich weiß, ich weiß", begütigte sie der Onkel, fuhr aber Da kam Geld herein, und die Käufer pflegten das Büro ver¬ genau und störte die sonst so vollkommene Arbeit. Ein Fuchs trotzdem fort: „Ich begreife nicht, warum er gerade den stohlen durch eine Seitentür zu verlassen , mit einem kleinen, hatte nicht spitze, sondern runde Ohren, ein mandschurisches Ouot-Chang stehlen wollte. Er ist doch ganz wertlos und hat braunen Paket unter dem Arm, das oft mit Gold ausgewogen Pony hatte Zehen und ein Hund Finger an dm Pfoten. Das nur als Andenken für uns eine gewisse Bedeutung. Aber worden war. sind aber nur ein paar von den Irrtümern, die HLn unter¬ vielleicht hat er gedacht , die grünen Augensterne wären Es war ein ungeheuer interessantes Geschäft . Samuel laufen waren, — wenn es wirklich Irrtümer gewesen waren. Smaragde. Ich habe sie übrigens einmal durch einen Sach¬ Barnes kam dadurch mit vielen seltsamen Menschen zu¬ verständigen prüfen lassen. Erzählte ich dir das noch nicht? Und über allen diesen Figuren lag eine Atmosphäre des sammen und — man muß es gestehen— zuweilen auch mit Unheimlichen , die durch den traurigen griinen Götzen noch Dabei hat sich herausgestellt , daß sie aus einem schön ge¬ sehr merkwürdigen Damen. Aber vor allem brachte es ihm gesteigert wurde und jetzt sogar auf den sonst so gleich¬ schliffenen Glas sind, in dem sich das Licht bricht." Geld ein, obwohl weder er selbst noch sein Laden nach Reich¬ mütigen Samuel Barnes nicht ohne Einfluß blieb. Ganz Mehr sagte er nicht über die Augen, denn es war dem tum aussahen. Für sich selbst wandte er nichts auf. Was er gegen seine Art fragte er sich, ob von den Bildwerken nicht Mädchen offenbar peinlich . Er widmete sich wieder seinem ausgab, war für Kay, und den Rest sparte er auch für sie. eine Wirkung ausgegangen sein könne, der Iake Halmont Frühstück , aber nun beunruhigten ihn seine eigenen Gedan¬ Wenn er eines Tages sterben würde, dann sollte für seine zum Opfer gefallen war. Er nahm eines nach dem anderen ken. Er hatte Iake Halmont zu Lebzeiten niemals gesehen Nichte gut gesorgt sein. und würde wohl auch nie von ihm gehört haben, wenn er herunter, entstäubte es vorsichtig, und während dieser pro¬ Das Gefühl der Zufriedenheit , mit dem er die Welt und saischen Arbeit legte sich die Unruhe. nicht gerade den Götzen gestohlen hätte. Trotzdem lastete der die Zukunft betrachtete, war in den letzten sechs Wochen durch Tod dieses Mannes Barnes schwer auf der Seele. Da es auch sehr rasche Erfahrungen erschüttert worden. Das Abenteuer Plötzlich tauchte in der Tür ein Schatten auf, aber Barnes der Polizei nicht gelungen war, das grausige Geheimnis auf¬ mit Iake Halmont hatte dem alten Samuel Barnes die Tat¬ wandte sich nicht um. Kay war ja im Laden und würde es zuklären, hatte er ein Gefühl, als läge in seinem verstaubten, sache vor Augen gerückt , daß in seiner Nähe eine Gefahr schon merken, wenn ein Kunde hereinkäme . Dm Alle fuhr in überfüllten Antiquitätenladen ein unsichtbarer , geheimnis¬ lauerte, an die er zuvor niemals gedacht hatte. Er gehörte seiner Arbeit fort. voller Dämon auf der Lauer. zu den altmodischen Menschen , die ihre Ersparnisse nicht den Es ttat ein Mann ein, ging auf den Ladentisch zu und Es war ein Antiquitätenladen , wie er im Buche steht. Das Banken anvertrauen, und er bildete sich ein, sein ganzes Geld stutzte sichtlich , als er das Mädchen sah. Er fand ihre An¬ kam ihm selbst immer am deutlichsten zum Bewußffein, wenn sei am sichersten im eigenen Hause aufgehoben . Jetzt war er wesenheit in einem solchen Geschäft offenbar seltsam, aber er von der Straße aus in seinen Laden trat und die Tür unsicher geworden. Iake hatte das Versteck nicht gefunden das Mädchen lächelte nicht einmal. Sie wer diese Ueber- offen ließ, so daß eine Flut goldenen Sonnenscheins herein- und war statt dessen an den Götzen geraten und dabei zu raschung bei Gelegenhellskunden gewohnt, die scheinbar alle strömte. Reste und Reliquien vergangener Völker und ver¬ Tode gekommen . Ein glücklicherer Einbrecher könnte aber zu¬ der Meinung waren, daß in einen Antiquitätenladen nur ein sunkener Kulturen füllten Wände und Regale: seltsame Waf¬ fällig auf das Versteck stoßen. mindestens ebenso antiquierter alter Herr hineingehöre.
Seite 4. Nr. 258. „InnsbruckerNachrichten" Samstag, den 7. Ncvember 1S36. spsial 1 in Wien . 1882 promovierte er, wurde Assistent bei 05 5 Kilo in zwei Monaten verloren. Langer und Operationszögling bei dem berühmten Chirurgen Es gibt dreiblätterige und vierblätterige Theodor B i l l r o t h, der für Brenners Schicksal bestimmend Nicht zu alt , um mit 50 abzunehmen. wurde . Bis 1886 war er an Billroths Klinik tätig , deren Kleeblätter . Es gibt Klassenlose — und Assistent, E i s e l s b e r g, sein Freund wurde . Brenner ging Klassenlose vom GLUCKS¬ Hier ist ein Brief , der beweist , daß es auch mit 50 Jahren sodann an die chirurgische Abteilung Prof . Leopold v. D l t- nicht nötig ist, überflüssiges Fett herumzutragen. STOLLEN IN INNSBRUCK t e l s, des Begründers der Urologie in Wien , wo er an der „Ich nahm sehr stark zu, als ich gegen 50 ging und litt an Ausgestaltung des ersten brauchbaren Zystoskops Antel nahm. (Boznerpl . 2). Erste Ziehung verschiedenen Beschwerden in den Gelenken , ebenso an Ver¬ Die Urologie blieb zeitlebens Brenners Lieblingsgebiet. schon am 10 . November A ^ y dauungsstörungen , und meine Lebenslust war verschwunden. 1888 heiratete Brenner in Wien Rose Dietrich , eine Woche Da ich ein Geschäftsmann bin , beeinträchtigte dieser Zustand später wurde der 29jährige zum Primarius des Allgemeinen meinen Beruf . Ich nahm Kruschensalz laut Vorschrift — und Krankenhauses in Linz ernannt , wo der junge Chirurg ein fühlte mich in Kürze verwandelt , heiterer , stärker, hatte mehr reiches Betätigungsfeld fand . Im großen aseptischen Opera¬ Energie , keinerlei Gelenksbeschwerden , und zu meiner Ueber- ters HIlers zum deutschen Botschafter in London . Herr von tionssaal wurden unter Brenner fast 50.000 Operationen raschung verlor ich nach zwei Monaten 4% Kilo an Gewicht. Riböentrop wird von den Engländern — gewiß mit Recht — durchgeführt , darunter von Brenner selbst gut die Hüllte ; über Auf allen meinen Reisen empfehle ich Kruschensalz. W . H. G ." als ausgesprochen englandfreundlich angesehen . Seine Be¬ hundert Aerzte und viele Schwestern hat Brenner auszebildet; Die verschiedenen Bestandteile im Kruschen fördern die ge¬ rufung auf den Londoner Posten ist hier als betonter Aus¬ die Hälfte seiner Schüler hat er überlebt . Die Operations- regelte Tätigkeit der inneren Organe . Ihre Leber und Nieren druck des deutschen Willens aufgefaßt worden , das deutsch- tätigkeit Brenners zeichnete sich durch Sicherheit der Messer¬ erfahren in Kürze eine Wohltat . Ihr Blut wird gereinigt und engiische Verhältnis im Sinne des Friedens und der Freund- führung aus . Vielen Patienten hat er das Leben gerettet. pulsiert erfrischt durch Ihren Körper . Sie vergessen die Be¬ schasi zu festigen und noch enger zu gestalten , als er nach man¬ deutung von Verdauungsstörungen , Gelenksbeschwerden und Als 1393 die oberösterreichische Aerztekammer errich¬ cherlei Anzeichen bereits ist. Depressionen in einem nie gekannten Wohlbefinden des gan¬ tet wurde , wurde Brenner ihr erster Präsident. Das oberösterreichische Todfallinstitut , das Witwen - und Waisen¬ Es ist eine bekannte und oft vermerkte Tatsache , daß sich zen Systems . Erhältlich nur in Apotheken und Drogerien . + in England seit langem zwei politische „Schulen ", eine deutsch¬ institut sind sein Werk . Die Standesordnung trägt Brenners Unterschrift . 1899 trat Regierungsrat Brenner als Kammer¬ freundliche und eine franzosenfreundliche , gegenüberstehen. Der von den Blättern beanständete Leiffatz „Die Reihen präsident zurück. Brenners Lebensabend trübten balz Schat¬ Anhänger oder Gegner der einen oder der anderen der bei¬ ten der Krankheit , die auch wiederholter Kurgebrauch nicht den Gruppen sind in der Presse , im Parlament , im AuhRramt dicht geschlossen und vorwärts unverdrossen " ist dem in natio¬ verscheuchen konnte . In den letzten zwei Jahren konnte der und im Kabinett vertreten . Die Franzosenfreunde waren noch nalen Vereinen allgemein gesungenen Lied „Weit laßt die Schwerkranke nur mehr mit fremder Hilfe sein Haus rerlaffen. vor etwa zwei Jahren , besonders aber in der Zeit , als Sir Fahnen wehen " entnommen . Die betreffende Strophe lautet: Trotz seines hohen Alters wurde aber Brenner bei der Grün¬ Austen Chamberlain Außenminister war , sowohl rein „Die Reihen dicht geschlossen dung der Linzer Freiwilligen Rettungsgesell¬ zahlenmäßig als auch hinsichtlich ihres politischen Einflusses Und vorwärts unverdrossen! entschieden in der Vormacht . Heute , läßt sich feststellen, daß schaft ihr erster Präsident. Falle , wer fallen mag. das Umgekehrte der Fall ist: die Befürworter des außenpoliti¬ Kann er nicht mit uns laufen, schen Zusammengehens mit Frankreich sind in der Mmderheit, So mag er sich verschnaufen die Freunde einer Annäherung an Deutschland in der Mehr- Bis an den jüngsten Tag ." Deutschland und England. heiü Besonders in den letzten Monaten ist dieser Umschwung sehr deutlich in Erscheinung getreten , und zwar im Gefolge Also kein politisches Lied , ebensowenig wie sich hinter der A . B . London . Anfang November. der Verschiebungen und Veränderungen , die die Auflockerung völkischen Lebensauffassung Politik verbergen muß . Wir alle Der Empfang des neuen deutschen Botschafters im der Versailler Verschraubung und die aus der Erstarrung er¬ wollen den Frieden für unser Land . Vergiften wir nicht im¬ Buckingham -Palast , wo Herr von Ribbentrcp dem löste, in Bewegung geratene europäische Politik mit sich ge¬ mer von neuem die Atmosphäre des Vewrauens , das sich König von England sein Beglaubigungsschreiben über¬ bracht haben . Zu diesen Verschiebungen gehören der Austritt langsam wieder einstellt . Und vor allem : Billigen wir doch reichte, hat der Londoner Presse erneut Anlaß zu Betrachtun¬ Südstcwiens , Rumäniens und Belgiens aus der französischen endlich auch dem nationalen Mitbürger in Oester¬ Einflußsphäre , die deutsch-italienisch -österreichische Annäherung reich den ehrlichen Willen zu , an dem Aufbau unseres gen über das deutsch-englische Verhältnis gegeben . Die Aus- lassungen der Blätter sind durchwegs in sehr freundschaftlichem und , in kausalem Zusammenhang damit , teils als Ursache, Staates und unserer Heimat endlich mitzuarbeiten . Der teils als Wirkung , die französisch-russische Allianz und die zu¬ Deutsche Turnerbund , der seine unanzweifelbaren Verdienste Tone gehalten und spiegeln die Bedeutung wider , die man in England der Pflege guter Beziehungen zu Deutschland bei¬ nehmende Abhängigkeit Frankreichs von Sowjerrußnnd. um die Ertüchtigung des Volkes hat , hat in einer feierlichen Erklärung seine Bereitwilligkeit zu positiverMitarbeit mißt . Es läßt sich dabei herausfühlen , daß es sich nicht ledig¬ Wenn auch England angesichts dieser veränderten Konstel¬ im Staat kundgegeben . Es liegt gewiß nicht im Sinn der lich um die bei solchen Gelegenheiten üblichen höflichen Phra¬ lation neue Wege sucht und anscheinend im Begriff steht, von allen Einsichtigen verlangten Befriedung , wenn , wie in sen handelt , sondern um den Ausdruck wohlerwogener und im seine Außenpolitik planmäßig der sich vollziehenden euro- dem vorliegenden Falle , Kleinigkeiten zu Staats¬ Hinblick auf die jüngsten europäischen Entwicklungen bezeich¬ päi 'chen Wandlung anzupassen , so liegen d .eser Entwicklung verrat und Staatsfeindlichkeit nender Ansichten. Die Kommentare der Blätter können als erhoben werden ." nicht nur gefühlsmäßige , sondern auch durchaus praktische Gradmesser für den Umfang der Wandlung angesehen werden, Erwägungen zugrunde . Die derzeitige englische Regierung die in der englischen Einstellung Deutschland gegenüber ein¬ läß : sich bei ihrer Außenpolitik zwar von dem Gesichtspunkt getreten ist. leiten , daß die Aufrechterhaltung des Friedens die Zusammen¬ Aus dem Leben eines östermchischen Chirurgen. Es ist nicht zu viel gesagt , wenn man behauptet , daß die arbeit der Staaten erfordert . Aber - sie hat euch erkannt , daß Zum Tode des Regiecungsrats Dr. Brenner. deutsch-englische Frage zur Zeit in England als das weitaus alles von der Möglichkeit solcher Zusammenarbeit und von wichtigste von allen Problemen gilt , denen die englische Außen¬ der Haltung der einzelnen Staaten abhängt . Soviel steht fest: Am 27. Oktober starb , wie kurz berichtet , in Linz Regie¬ politik sich gegenübergestellt sieht. Solange die hier vorlie¬ England hat nicht die Absicht, sich einem antibolschewistischen rungsrat Primarius Dr . Alexander B r e n n e r im 78. Jahre gende Aufgabe nicht endgültig und zufriedenstellend gelöst ist, oder einem antifaschistischen Mächteblock anzugliedern . Wohl seines arbeitsreichen Lebens . Vor acht Jahren war er nach wird es in Europa weiterhin Spannungen und Gefahren¬ wird es Sowjeteinflüsse bekämpfen , wenn sie ihm aktiv und 40jähriger Wirksamkeit als Primarius der chirurgischen Ab¬ momente geben . Das hat man in England klar erkannt , und feindlich entgegentreten , aber es behält sich seine Stellung¬ teilung des Allgemeinen Krankenhauses der Stadt Linz in den man ist bestrebt , der Lage Rechnung zu tragen . Daß Deutsch¬ nahme von Fall zu Fall vor und weigert sich, sie au sich und Ruhestand getreten . Dr . Brenner war einer der bedeutend¬ land die Absicht hat , an der Beseitigung der zweifellos noch grund ' ätzlich zu befehden . Aus dieser Haltung ergibt sich kei¬ sten , aus rein österreichischer Schule hervorgegangenen bestehenden Reibungsflächen mitzuwirken , ergibt sich aus der neswegs , daß die englische Regierung die Gefahren des Bol¬ Chirurgen. Ernennung eines persönlichen Freundes und vertrauten Bera- schewismus unterschätzt . Gerade in letzter Zeit haben auch Brenners Vater wanderte aus der Gegend von Nörd- die beiden vom Londoner Außenamt inspirierten Blätter — l in gen nach Oesterreich ein, er war Metzger und fand in „Times " und „Daily Telegraph " — wiederholt Worte schärf¬ Wien Stellung . Die Tochter eines Bauern aus dem Wald¬ ster Verurteilung für die Aktivität des russischen Außenmini¬ viertel , Theresia Kainz , wurde Breyners Mutter . Ursprüng¬ Kandahar - Ski - Cord sters gefunden . Aber sozusagen am eigenen Leibe hat Eng¬ lich zum Iusstudium entschlossen, wählte der junge Alexander wind - und wasserdicht , 148 cm breit , pro m . . S 33 . - land die Gefahr nicht verspürt . Es gibt nur wenige tausend schließlich die Medizin , war 1879 bis 1882 Demonstrator an nur im Lodenhaus HUBERTUS „ ” s organisierte Kommunisten in England , und die Regierung der anatomischen Lehrkanzel bei Professor von Langer, und Innsbruck , MuseumstraBe Nr . 26 'E glaub ! es sich leisten zu können , sie und ihre Auftraggeber in diente während der Studienzeit als Eleve im Garnisons- Moskau zu ignorieren. Wenn Kay etwas älter gewesen wäre oder etwas mehr den . An Iake hat freilich die Welt nicht allzuviel verloren ; sein Schlange immer nur zwei Bißwunden hinterläßt , aber Iake Welterfahrung gehabt hätte , würde sie sofort erkannt haben, Tod erspart dem Staat sogar allerlei Kosten . Dennoch möch¬ hatte vier . Ich möchte glauben , daß er zweimal gebissen mit wem sie es zu tun hatte , aber so sah sie in dem Ankömm¬ ten wir gern herausbekommen , wie er eigentlich zu Tode ge¬ wurde ." ling nichts anderes als einen möglichen Käufer. kommen ist." „Das ist nicht unmöglich ", lächelte der Alte . „Wenn es aber „Guten Morgen , Miß ", begrüßte er sie, „bin ich hier Samuel Barnes lächelte : „Die ganze Geschichte hat mich tattäcklich geschehen ist, dann muh ihm die Schlange zwischen richtig bei Barnes ?" wirklich etwas verwirrt . Offen gesagt , ich kann nicht recht da¬ meinem Geschäft und der New Oxford Street über den Weg „Ja , mein Herr . Womit kann ich Ihnen dienen ?" hinterkommen . Von dem Einbruch erfuhr ich überhaupt erst, gekrochen sein." Der Mann strich sich mit der Hand über das glatte, als Sergeant Beamish uns gegen drei Uhr morgens durch sein „Vielleicht . Doch Iake hätte sich gewiß nicht gebückt, um einer blaurasierte Kinn . „Mein Name ich Belcher , Beamter der Klopfen weckte. Es war tatsächlich sonst alles unberührt ge¬ Schlange den Kopf zu streicheln . Der Biß sitzt in der Hand¬ Kriminalabteilung von Scotland Yard ." Als sie ihn verwirrt blieben . Der Götze war das einzige, was fehlte . Wie Sie sehen, fläche. Deswegen könnte man denken, daß die Schlange auf nnjai} r erflnrie er: „Jawohl , Miß , von der Kriminalabteilung. hat die Polizei ihn mir zurückgegeben ." eurem Ihrer Regale gelegen hat ." Wir sind nämlich immer noch über Iake Halmonts Tod im Er zeigte auf den Quot -Chang , und Belcher wandte sich leb¬ Samuel Barnes machte ein ernstes Gesicht. „Das ist wohl unklaren , und ich möchte Ihnen ein paar Fragen vorlegen ." haft dahin um. kaum möglich. Außerdem ist die Handfläche eine sehr merk¬ Der Detektiv sah sich flüchtig um . Samuel Barnes stand „Ist er wertvoll ?" würdige Stelle für einen solchen Biß . Ich könnte es noch ver¬ gerade hinter einem vollgestopften Schaukasten und kam nicht „Nicht in dem Sinne , daß er Geld einbringen könnte ", er¬ stehen. wenn er auf dem Handrücken gebissen wäre ." zum Vorschein. klärte Barnes . „Ich glaube , wir würden nicht mehr als ein „Wieso ?" Den Detektiv interessierte diese Behauptung offen¬ „Sie sind allein hier ?" paar Schillinge dafür bekommen . Aber wir möchten ihn auch sichtlich sehr. „Nein ", erwiderte Kay ohne Zögern . „Mr . Barnes , mein für alles Geld der Welt nicht hergeben , denn er ist ein Ge¬ „Nun , es kommt doch ganz selten vor , daß ein Mensch unter Onkel, ist auch da . Er wird Ihnen Ihre Fragen besser beant¬ schenk von meinem verstorbenen Schwager , dem Vater meiner gewöhnlichen Umständen die innere Handfläche nach außen worten können als ich." Nichte ", — er sah dabei Kay zärtlich an — „und aus diesem kehrt . Sehen Sie sich doch einmal die Menschen auf der Straße Als Barnes seinen Namen nennen hörte , steckte er wie Grunde würde sich keiner von uns beiden von ihm trennen ." an . Fast alle halten ihre Hände mehr oder weniger geschlossen, ein aufgescheuchter Vogel seinen Kopf hinter dem Kasten „Ich verstehe . Er hat einen Erinnerungswert . Darf ich ihn als ob sie die Handflächen schützen wollten ." hervor. mir einmal aus der Nähe ansehen ?" „Ganz recht. Aber Iake mag vielleicht gerade die Hand aus¬ „Wünscht mich jemand zu sprechen, Kay ? Es war mir , als Samuel Barnes nahm die Figur herunter und reichte sie gestreckt haben , um etwas anzufassen ." hätte ich meinen Namen gehört ." dem Detektiv . Dieser betrachtete sie sorgfältig und , wie es schien, „In diesem Falle würde er auf dem Handrücken gebissen sein Noch ehe Kay ihm antworten konnte , machte sich der Detek¬ ein wenig ängstlich. oder an den Fingern oder dazwischen, aber wohl kaum in der tiv ein . „Ich möchte gern ein paar Worte mit Ihnen reden, „Die Augen sind doch keine Smaragde ?" fragte er. Handfläche ." Mr . Barnes ", und ohne Umschweife nannte er dem Alten sei¬ Der Alte schüttelle den Kopf . „Nein , Mr . Belcher , sie sind „Das klingt wahrscheinlich ", sagte Belcher etwas entmutigt nen Namen und erklärte ihm , weswegen er gekommen sei. aus Glas ." Auf technische Einzelheiten ließ er sich nich: ein, und und stellte den Götzen auf das Regal zurück, von dem der Alte „Es tut mir leid ", meinte Samuel Barnes nachdenklich, „ich der Detektiv fragte auch nicht danach. ihn heruntergenommen hatte. werde Ihnen wenig helfen können . Ich habe der Polizei be¬ „Hm . Wie hat Iake nur den Biß bekommen ? Halten Sie Als er dies tat , ertönte ein scharfes Knacken, als ob eine reits eine ganze Reihe von Fragen beamwortet und dachte Schlangen hier im Haus ?" Mausefalle zuschnappte, und der Detektiv sprang mit einem eigentlich , daß damit die Sache erledigt sei." „Wir haben doch keine Tierhandlung ", erwiderte der Alte Schre . zurück: „Was war das ?" „Ich wünschte selbst, es wäre so", gab der Detektiv zu. „Das würdevoll , und der Detektiv lächelte belustigt . „Ich habe Ihr „Ich weiß es nicht", erwiderte Barnes beunruhigt . „ Es klang einzige Ergebnis unserer Nachforschungen war , daß es sich Firmenschild über der Tür studiert , ehe ich eintrat . Aber Iake wie Stahl , der gegen Feuerstein geschlagen wird ." um einen Unfall handeln müsse; aber damit ist eigentlich noch ist doch an Schlangengift gestorben , und es muh sogar eine „Ja , so war es ", gab Belcher zu. „Und ich fühlte auch etwas gar nichts aufgeklärt . Wir sind damit noch nicht recht zufrie¬ sehr giftige Schlange gewesen sein. Man sagt auch, daß eine Scharfes ." (Fortsetzung folgt .)
Samstag, den 7. November 1936. „Innsbrucker Nachrichten" Nr. 258. Seite 8. Aus dem Gesagten ergibt sich aber auch , daß England 84 Arbeiter und Arbeiterinnen benötigt wurden, ferner eine mecha¬ nicht hinter dem französisch -russischen Bündnis steht. Die nische Weberei mit 178 Arbeitern und Arbeiterinnen, eine Hand¬ englische Regierung hat bisher noch nicht klar zum Ausdruck weberei mit 70 Arbeitern, eine Bleicherei mit 10 und eine Färberei mit 16 Arbeitern. Das Gesamtpersonal der Fabriken Hämmerle gebracht , daß sie durch dieses Bündnis in keiner Weise be¬ zählte 1867 415 Personen. Die Fabrikation umfaßte die Spinnerei, rührt ist, und daß England nicht daran denkt , sich in eine anti¬ Färberei , Glatt - und Buntweberei sowie eine englische Schnell¬ deutsche Kombination unter Einschluß Rußlands verstricken bleicherei für Garne und Tücher mit Vakuumprinzip, die einzige in zu lassen . Je eher die Regierung dies vor aller Welt zu ver¬ Vorarlberg . Immer neue Verbesserungen und Erweiterungen wur¬ den eingesührt und iin Jahre 1873 erhielt die Firma bei der Wiener stehen gibt, um so besser für alle, die es angeht. Aber auch Weltausstellung für ihre Leistungen die Bronzene Medaille. Getreu¬ ohne eine ausdrückliche Erklärung in diesem Sinne kann die lich halsen dem Gründer hiebei seine drei Brüder mit. Idee eines Zusammengehens Englands mit Sowjetrußlanü Mitten aus einem arbeitsreichen Leben entriß der Tod Franz gegen Deutschland als Hirngespinst gekennzeichnet werden, Martin H ä m m e r l e im 64. Lebensjahre am 15. Februar 1878. denn die englische Regierung weiß, daß das englische Volk für Sein Unternehmen hinterließ er testamentarisch seinen vier Söhnen eine solche Politik nicht zu haben ist. Im übrigen reden ja Otto, Viktor, Theodor und Euntram H ä m m e r l e. Mit Ausnahme auch die jüngsten europäischen Entwicklungen und Englands von Theodor Hämmerle, der 1880 die Leitung der im Jahre 1853 errichteten Wiener Niederlassung übernahm , arbeiteten die Reaktion darauf ihre eigene deutliche Sprache. drei in den väterlichen Unternehmungen in Dornbirn . 1880 wurde die Fabrik am F i j chb a ch durch eine Hasplerei und Türkifchrot- färberei vergrößert, 1882 eine Rauherei errichtet, 1883 eine Weberei in Schwarza ch dazugekaust und neu eingerichtet und im Jahre 1892 der Bau der großen Spinnerei in G i si n g e n bei Feld¬ Die Zahnpflege dis sich jeder leisten kann kirch an der Jll begonnen. Im Jahre 1895 wurde eine ehemalige Spinnfabrik in Dornbirn erworben und 1898—1899 als Bunt¬ weberei neu eingerichtet. Die Hauptanlagen am Steinebach in Dorn¬ NIVEA birn wurden dauernd vergrößert und dort 1893 eine neue Färberei errichtet. Im gleichen Jahre ging nian in mehreren Fabriken daran, die vorhandenen Wasserkräfte zur Erzeugung elektrischen Stroms ZAH NPASTA auszunützen. Um die Jahrhundertwende , 1898, wurde eine Iacquard- weberei sowie eine Musterweberei am Steincbach errichtet. 1900 be¬ schickte die Firma die Weltausstellung in Paris , wo ihr die höchste Auszeichnung, der Grand P -ix, zugesprochen wurde. Im Jahre 1906 erwarb die Firma die Weberei Eulental in Dornbirn, die 1907 mild, durch Neubauten vergrößert wurde, 1912 wurde die Spinnerei in Gisingen modernisiert und 1934 die Schwestersirma in Meers¬ laicht schäumend burg am Bodensee gegründet. Den Mittelpunkt der Erzeugung bilden aber trotz aller Neuerun¬ gen, Neubauten und Erwerbungen die Fabriken am Steinebach in Dornbirn . Hier befinden sich außer vier Gebäuden mit Buntwebe¬ reien die Vorbereitsbetriebe und Lagerräume für sämtliche Bunt¬ webereien der Firma , die Garnsärberei und Bleicherei, Zwirnerei, Druckerei, ferner die Einrichtung für die Veredelung der fertigen rohen und bunten Baumwollgewebe aller . Arten, die Senge'rei, Rauherei, Stückbleicherei, Färberei , die Appreturanlagen sowie die Hundertjahrfeier der Vorarlberger Textil- technische Abteilung. Heute beschäftigt die Firma in allen ihren Be¬ trieben 2400 Arbeiter und Angestellte. Mit dem Wachstum der GrotzfirmaF. M. Hämmerle in Dornbirn. Unternehmen wurde die Firma immer vielseitiger. Von den ein¬ sind in der sozialen Fürsorge für die Angestellten und Arbeiter vor¬ aus und weit über sie hinausgegangen . Schon im Jahre 1883 hatten fachsten, rohen, gebleichten oder gefärbten Baumwollstoffen, wie sie sie einen P e n si o n s - und Unter st ützungssonüs gegründet. Die größte Vorarlberger Textilfirma und eine der volks¬ seit bald anderthalb Jahrhunderten in den Handel kommen, erzeugt Seit der Zerstörung dieses Fonds durch die Geldentwertung werden wirtschaftlich bedeutendsten Oesterreichs, die Firma F. M. heute die Firma Gewebe in den verschiedenstenAusführungen, so die Pensionsbeträge lausend gedeckt. Die Stadtgemeinde Dornbirn in Weißwaren Chisfone, Damaste, Bettücher, Tischzeuge und Hand¬ verdankte der Finna ungemein viel und nie wandte sich die Stadt Hämmerle in Dornbirn, beging heuer unter großer tücher, an Buntwaren Modekleiderstoffe, Oxforde, Zephire, Touring- vergebens an sie. Anläßlich des 50. Todestages des Gründers Franz Anteilnahme der Bevölkerung von Dornbirn die Feier ihres stosfe, Kleider- und Wäschebarchente, Hosenstoffe, Bettzeuge, Ma¬ 100 jährigen B e ste he n s. Aus diesem Anlaß hat die Martin Hämmerle im Februar 1928 widmete die Firma der Dorn- tratzengradl und andere. Die heutige Leitung der Firma liegt bereits birncr Ferienkolonie eine Spende von 50.000 Schilling. Dadurch Firma eine von Dr. Ing. Hans Nägele in Bregenz ver¬ in den Händen der dritten und vierten Generation, den Söhnen der wurde es der Ferienkolonie möglich, ihr schönes Haus auf Maien in vier Brüder des Gründers und deren Nachkommen. Von den Söhnen Schwarzenberg im Bregenzerwald zu bauen, nachdem sie faßte und mit Bildern ausgestatteteF e stg a be herausgege¬ des Gründers lebt heute nur noch Kommerzialrat Viktor Häm¬ ben, ein Ehrenbuch der Arbeit, das sich eingehend mit durch die Geldentwertung ihr ganzes Vermögen verloren hatte. merle, Ehrenbürger der Stadtgemeinde Dornbirn. der Entwicklungsgeschichte der Firma und deren volkswirt¬ Ein großes Verdienst für den Wintersport hat sich die Finna durch Das Bild vom Entwicklungsgang des Hauses Hämmerle wäre die Erwerbung und Ausgestaltung des heutigen Wintersportplatzes schaftliche und soziale Bedeutung befaßt . Bei der großen unvollständig, wollte man auch nicht der sozialen Bedeu¬ Bödele erworben . Im Jahre 1901 kauft Otto Hämmerle, der volkswirtschaftlichen und sozialen Bedeutung der Firma für tung der Firma gedenken. Zur Schaffung sozialer Einrichtungen Bruder des jetzigen Seniorchefs Viktor Hämmerle, das Vorsäß Vorarlberg und auch für Oesterreich ist es wohl am Platze, hat die Firma größte Opfer gebracht, angesangen vom Gründer bis Oberlose am Uebergang von Dornbirn nach Schwar¬ einen kurzen Abriß über die Entwicklungsgeschichte des Hau¬ zur heutigen Generation des Hauses. Zu ihren Wohlfahrtseinrich¬ zenberg. um einen alpinen Musterbetrieb einzurichten. 1905 er¬ tungen gehören ein Ledigenheim und drei Mädchenheime, zwei Kin¬ warb er das alte Wirtshaus am Bödele und schon ein Jahr später ses Hämmerle , dessen Textilerzeugnisse heute in ganz Oester¬ dergärten , drei Küchenbetrrebe, Badecknrichtungen in den Fabriken, reich bestens bekannt sind, zu geben. Wir entnehmen der Fest¬ Sport - und Spielplätze usw. begann er mit dem Bau des Hotels. Große Mittel waren für den schrift folgendes: Bau der Bergstraße auf da- Bödele notwendig. Die Straße wurde Die Gründer und Gesellschafter der Firma haben nicht nur die ge¬ heuer auch für den Krastwagenverkehr nach Schwarzenberg frei¬ oorgeschriebenenBeiträge zur Sozialversicherung geleistet, sie setzlich gegeben und damit ist ein weiterer Uebergang in den Bregenzer¬ Mit einer einzigen Zettelmaschinc, mit der er als Fergger Garn wald geschaffen worden. Bald entstanden auf dem prachtvoll gelege¬ zettelte, die Zettel an Hausweber abgab und die Ware auf dem nen Bödele zahlreiche Häuser. Der Wintcrsportplatz ist außerordent¬ Wochenmarkt verkaufte, gründete der damals 2t Jahre alte Franz lich schneereich , gänzlich lawinensicher und genießt daher einen hohen Marian H ä m m e r l c sein Lebenswerk. Im Jahre 1837 erwarb er Ruf in der Wnrtersportwelt. auch die Gewerbeberechtigung zur Weberei, die er mit vier Hand- websmhlen begann. Durch zähen Fleiß und nie rastende Arbeit ent¬ Schon 1875 hatte Franz Martin Häminerle die Alpe aus dem wickelte er sein Unternehmen weiter. Auf allen Märkten war der Qual. 1010, 1467 Meter hohen Hochälpele erworben. Sie ging 1889 in den Be¬ sitz Theodor Hämmerles über, der hier ein Ferienheim schuf. Aber junge, strebsame Unternchincr zu sehen und wurde durch seine gute Ware rasch bekannt. Einige Jahre später beschäftigte er schon 20 bis 30 Weber und durch Ausnahme von Beziehungen in Tirol er¬ weiterte er feinen Absatz von Jahr zu Jahr . 1840 legte er den Grundstein der heutigen großen Fabriksanlagen im S t c i n e b a ch enger die einzige Damenhose mit nahtlos er benützte es nicht nur für sich und seine Familie , er machte es auch den Mitarbeitern und Beamten der Firma als Wintercrholungsheim dienstbar. Franz Martin .Hämmerle hatte schon lange vor anderen Unter¬ durch Kauf einiger Gebäude, in denen er eine Bleicherei und Appre¬ verstärkter nehmungen erkannt, daß ein leistungsfähiger Großbetrieb die zweck¬ tur cinrichtete und 1861 erbaute er die große Spinnerei im Gütle Schrittfläche entsprechendeUnterbringung der Arbeiterschaft voraussetzt, weshalb am Eiimang der Rappenlochschlucht . 1804 wurde die Fabrik mit die Fima ihren Arbeitern ' Wohnhäuser erbaute. Heute verfügt die 11.000 Spindeln in Betrieb genommen und vier Jahre später um . . . aus edler Wolfe, faltenlos anliegend! Firma über 315 Wohnungen in 119 eigenen Häusern. Außerdem weitere 10.000 Spindeln vermehrt. ermöglichte die Firma ihren Arbeitnehmern durch Gewährung von Aus dem Jahre 1867 erfahren wir, daß die Firma F . M. Häm¬ R II günstigen Baukrediten den Bau von eigenen Wohnhäusern. merte über 11.240 Selsaktorspindeln verfüge, zu deren Bedienung Eugen Neurauter. (Nachdruck verboten.) 30 auf Grund deren entlastenden Aussagen sich der mit der Unter¬ darstellt , einem neuerlichen scharfen Kreuzverhör unterzogen, suchung betraute Amtsgerichtsrat Hagenbruch veranlaßt sah, bei dem es zu zahlreichen Widersprüchen kam . Die Zeugin Ehe im Nebel. den Haftbefehl gegen den Baron aufzuheben. Palfy hatte kaum das Gefängnis verlassen , als sich dem wurde daraufhin in Haft genommen ." Lena versteht kein Wort von dem, was da steht . Sie weiß Roman von Georg Strelisker. Untersuchungsrichter aus eigenem Antrieb ein neuer Zeuge nur, daß die Kette der Irrtümer noch immer nicht abgerissen, Dr. Präger Prelledtenll, Wien. I„ FleychmarNNr. l. stellte , dessen Bekundungen in so krassem Widerspruch zu den daß irgendein Verhängnis den Geliebten von neuem bedroht. Wo bleibt nur Palfy? Aussagen der oben erwähnten jungen Dame standen , daß Aber auf einmal stutzt sie. Da wird eine junge Dame erwähnt, Manch prüfender , kosender , bewundernder Dlick streift von die neuerliche Festnahme des Barons notwendig wurde. die Palfy entlastet haben soll! Wie konnte sie ihn entlasten? den Nachbartischen zu ihr herüber . Die Ungeduld hat ihre Merkwürdig erscheint in der ganzen Angelegenheit , daß der Wie kam sie überhaupt dazu? Wer war die Frau? Wie Wangen gerötet. Aus den Augen strahlt der Glanz innerer neue Zeuge, dessen Name vorläufig noch geheimgehalten wird, hieß sie? Erregung und freudiger Bereitschaft . Es tut so wohl, ein offensichtlich bestrebt ist, ebenfalls die Unschuld Palfys nach¬ Und der andere , der neue Zeuge? Was ging da überhaupt bißchen heimlich angestarrt zu werden. zuweisen . Durch sein plötzliches Auftauchen — nach einer an¬ vor? Ein Zeitungshändler kommt herein , hält ihr die Blätter ent¬ dern Version soll es sich um eine Dame, und zwar um eine Darum also kam Palsy nicht zu dem verabredeten Stell¬ gegen, murmelt gleichmütig , fast unwirsch : „Zweite Ausgabe! prominente Künstlerin handeln— scheint mit dem ersten Alibi¬ dichein . Ihr Warten ist zwecklos . Wahrscheinlich hat man ihn Die neuesten Meldungen!" beweis ein bewußtes Täuschungsmanöver vorgenommen wor¬ von der Straße weg verhaftet! Ihr Auge erhascht die Titelüberschrift : „Wendung in der den zu sein, in der Absicht, ' dem Baron die Freiheit zu ver¬ Was tun? Tausend Pläne durchkreuzen ihr Hirn. Aber es Diebstahlsaffäre Baron Palfy!" schaffen. ist ihr unmöglich , einen Gedanken durchzudenken . Nur ein Und schon greift sie in ihre Handtasche , holt ein Geldstück Die Sache kam dadurch auf, daß der neue Entlastungszeuge dumpfes Gefühl beherrscht sie und zersplittert jede Ueber- heraüs und legt es dem Händler in die Hand. Der reicht ihr von der Existenz und den Aussagen der ersten„Entlastungs¬ legung. Aber eines steht für sie fest: der Nebel muß zerrissen ein Exemplar hin und schlendert weiter durch die Tischreihen. zeugin" nichts wußte, da die Kriminalpolizei die Ergebnisse werden! Sie darf nicht mehr zögern und den Dingen ihren Eine Sekunde lang hört sie noch das Gesumme der Stimmen der bisherigen Untersuchung der Oefsentlichkeit vorenthalten Lauf lassen , abwarten , immer wieder nur abwarten und ban¬ ringsumher , das Rücken der Stühle, das Klappern der Teller hatte. gen und zagen. Sie muß handeln! und Löffel, dann stürzt sie sich mit aller Aufmerksamkeit auf Es fragt sich nun: Wer von den beiden Entlastungszeugen Entschlossen legt sie das Zeitungsblatt auf den Tisch und die Meldung: spricht die Wahrheit ? Wer hat gelogen? Und warum wurde ruft nach dem Kellner . Dann stürzt sie auf den chaotisch be¬ „Wie wir in letzter Minute erfahren , ist in der Affäre des gelogen? lebten Platz hinaus. Der Tumult des abendlichen Verkehrs ungarischen Barons Egonv. Palfy, der vor einigen Tagen im Zur Stunde wird Palfy noch gesucht . Nach seiner um die braust ihr entgegen . Von den Dächern und Giebeln flammen Zusammenhang mit dem mysteriösen Einbruch in der chemi¬ Mittagszeit erfolgten Enthaftung aus dem Moabiter Unter¬ die Lichtreklamen . Fiebrige Schwüle liegt über der Stadt, schen Versuchsanstalt Dr. Balhans' verhaftet wurde , eine über¬ suchungsgefängnis hat er die Pension am Kurfürstendamm,Benzindämpfe schleichen über den Boden, das vielstimmige raschende Wendung eingetretcn . Palfy hat von Anfang an wo er zu wohnen pflegte , aufgesucht , diese aber, als die Kri¬ Quaken der Autohupen»nicht sich mit dem donnernden Rollen die Teilnahme an dem Einbruch energisch bestritten , trotzdem minalbeamten dort erschienen , bereits wieder verlassen . Um der Hochbahnzüge . Eingekeilt drängen die Wagen ineinander. eine Reihe schwerwiegender Indizien gegen ihn Vorlagen. eine eventuelle Flucht ius Ausland zu verhüten , ging sämt¬ Da flitzt eine freie Droschke heran. Lena hebt die Hand. Vor allem fiel es auf, daß er in allen mit ihm vorgenom- lichen Bahnhöfen und Grenzbehörden das genaue Signale¬ Als sie vor ihrer Villa aussteigt und den Chauffeur entlohnt, mencn Verhören die Stellung eines Alibis unter fadenscheini¬ment des Barons zu. Die Polizei rechnet aber mit Bestimmt¬ huscht fast geräuschlos die große Limousine der Andrewna an ger Begründung ablehnte. heit darauf , ihn noch während der Abendstunden dingfest zu ihr vorbei, über und über mit Koffern beladen . Ein Kopf Nun soll sich im Laufe Öc' Vorun.cesu.huno eine Zeugin ge¬ machen. beugt sich neugierig durch das Fenster , ein Handschuh flattert meldet haben— es bürisstc.ne jung Dame der Berliner Ge¬ Wie wir ferner erfahren , hat Kriminalrat Beckmann die grüßend . Lena wendet erstaunt den Blick . Wohin, Frau , bereu Bcrtrai'.ens»Würdigkeit außer Zweifel stand—, junge Danie, deren Alibibeweis anscheinend eine Fälschung Andrewna sellschaft ?-
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