VORSORGE LUXEMBURG LEBENSVERSICHERUNG S.A. GESCHÄFTSBERICHT 2009

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VORSORGE LUXEMBURG LEBENSVERSICHERUNG S.A. GESCHÄFTSBERICHT 2009
VORSORGE LUXEMBURG
                                             LEBENSVERSICHERUNG S.A.
                                             GESCHÄFTSBERICHT 2009

Ein Unternehmen der   Versicherungsgruppe.
Vorsorge Luxemburg Lebensversicherung S.A.

   Auf einen Blick   Die Vorsorge Luxemburg Lebensversicherung S.A. ist zu 100 % ein Tochterunternehmen der
                      Vorsorge Lebensversicherung AG in Düsseldorf, Deutschland.

                      Die Vorsorge Luxemburg Lebensversicherung S.A. betreibt unmittelbar und mittelbar insbe­
                      sondere das fondsgebundene Ver­siche­rungs­geschäft, einschließlich Zusatz­versicherungen,
                      im Wege der Dienstleitung in Ländern der EU.

                      Neugeschäft und Bestand                        (Produkt-)Entwicklungen

                       Der Neugeschäftsbeitrag betrug               Die Produktpalette wurde durch ein
                         14,9 Mio. € .                                  Produkt mit maßgeschneiderten
                                                                        Garantien erweitert.
                       Der Bestand nach laufendem Jahres­
                         sollbeitrag betrug 97,7 Mio. € .             Mit weiteren Ver­t riebspartnern im
                                                                        Banken- und Finanzumfeld sind
                       Die Kapitalanlagen für Rechnung und            Kooperationen vereinbart worden.
                         Risiko von Inhabern von Lebens­v er­
                         siche­r ungs­p olicen stiegen um 20 % auf   Die Vorsorge Luxemburg Lebens­ver­
                         über 744 (616) Mio. € deutlich an.            siche­rung S.A. ist durch Fokus Money
                                                                       in der Kategorie »Die besten Lebens­ver­
                      Zusammen mit Vorsorge                            siche­rer 2009/inter­natio­nale Anbieter«
                      Lebensversicherung AG                            aus­gezeichnet worden. In dieser Kate­
                                                                       go­rie wurde ein hervorragender 2. Platz
                       Die gebuchten Bruttobeiträge belaufen         belegt.
                         sich auf insgesamt 272,8 Mio. € .
                                                                     Jahresüberschuss,
                       Die Kapitalanlagen für Rechnung und         Ver­waltungs­kostensatz
                         Risiko von Inhabern von Lebens­v er­
                         sicherungs­p olicen stiegen insgesamt        Der Jahresüberschuss konnte um rd.
                         um 31 % auf über 1.191 (909) Mio. €            30 % auf 2,7 (2,1) Mio. € erheblich
                         deutlich an.                                   ­g esteigert werden.

                                                                      Die Ver­w altungs­kosten sanken auf
                                                                        2,4 (2,7) Mio. € . Die Ver­w altungs­­
                                                                        kosten­q uote erhöhte sich aufgrund
                                                                        der gesunkenen gebuchten Beiträge
                                                                        auf 3,8 (2,9) %.
Vorsorge Luxemburg Lebensversicherung S.A.

Bericht über das Geschäftsjahr 2009
Vorsorge Luxemburg im 5-Jahres-Überblick

                                                                                                         2009         2008       2007      2006      2005    mehr
                                                                                                                                                              auf
                                                                                                                                                             Seite

Beitragseinnahmen                                                                                                                                              14
gebuchte Bruttobeiträge                                                                  Tsd. € 111.077 164.433 182.562 174.231 203.677

Eingelöstes Neugeschäft 1)                                                                                                                                     14
Beitrag                                                                                  Tsd. €       14.882         30.412     30.192    18.402    49.492

Ver­siche­rungs­bestand                                                                                                                                        14
Anzahl der Ver­träge                                                                     Stück        95.104        102.206    106.595   108.233   109.600
Anzahl der Ver­träge Einmalbeitragsversicherungen                                        Stück           654            304        387       340       342
Jahressollbeitrag ohne Einmalbeitragsversicherungen                                      Tsd. €       97.674        148.285    167.373   171.116   170.983

Kapitalanlagen 2)                                                                                                                                              16
Bestand                                                                                  Tsd. €       23.782         26.525     26.410    22.471    24.567
Erträge aus Kapitalanlagen                                                               Tsd. €        1.048          1.536      1.162       857       722

Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko der VN                                                                                                                  16
Bestand                                                                                  Tsd. € 744.274 616.026 745.860 630.827 492.557

Ver­siche­rungs­leistungen                                                                                                                                     15
ausgezahlte Leistungen                                                                   Tsd. €       39.986         38.792     32.765    24.308    20.120
Ver­änderung der Leistungs­verpflichtung                                                 Tsd. €           52            – 82        36        60         5

Kosten                                                                                                                                                         15
Abschluss­kostensatz
(in % der Beitragssumme des Neugeschäftes)                                                     %           6,5          5,7        6,9       6,1       4,5
Ver­waltungs­kostensatz
(in % der gebuchten Beiträge)                                                                  %           3,8          2,9        3,0       2,8       2,3

Ergebnis                                                                                                                                                       15
Jahresüberschuss/‑fehlbetrag                                                             Tsd. €         2.746         2.120      1.866     2.045     1.987

Eigenmittel                                                                                                                                                    18
Eigenkapital                                                                                          17.540         14.794     12.585    10.720     8.674
freie RfB und Schluss­überschussanteilfonds                                              Tsd. €           68             62         56        48        41
Eigenmittelquote (in % der Solvabilitätsspanne) 3)                                            %          192            209        136       142       146

Mitarbeiter am Ende des GJ                                                                                                                                     13
Im Innendienst                                                                                                 48        47        49        46        47
1) Selbst abgeschlossene Ver­siche­rungen inkl. Einmalbeiträge und ohne Berufsunfähigkeitszusatzversicherung
2) Ohne Kapitalanlagen für Rechnung und Risiko der Ver­siche­rungs­nehmer
3) Nach Gewinnverwendung
Inhalt

   4   Gesellschaftsorgan/Geschäftsführung

	5     Bericht des Ver­waltungs­rates

        Lagebericht

   6   Geschäft und Rahmenbedingungen

  14   Ertragslage

  16   Ver­m ögenslage

  18   Finanzlage

  19   Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage

  19   Nachtragsbericht

  20   Risikobericht

  25   Ausblick

  28   Bewegung und Zusammensetzung des Ver­s iche­r ungs­b estandes

        Jahresabschluss

  32   Jahresbilanz zum 31. Dezember 2009

  36   Gewinn- und Ver­lustrechnung
        für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2009

	40    Anhang zum Jahresabschluss per 31. Dezember 2009

  50   Anhang

	64    Bericht des Réviseur d’Entreprises
Gesellschaftsorgan/Geschäftsführung

4   Ver­waltungs­rat

    Frank Wittholt
    Generalbevollmächtigter der Vorsorge Lebensversicherung AG , Düsseldorf
    Vorsitzender des Ver­waltungs­rates

    Friedel Hofrichter
    Geschäftsführer der Vorsorge Luxemburg Lebensversicherung S.A., Munsbach
    Stellvertretender Vorsitzender des Ver­w altungs­r ates

    Frank Neuroth
    Vorstandsmitglied der Vorsorge Lebensversicherung AG , Düsseldorf
    Vorstandsmitglied der VICTORIA Lebensversicherung AG , Düsseldorf
    Vorstandsmitglied der Hamburg-Mannheimer Lebensversicherung AG , Hamburg
    Mitglied des Ver­w altungs­r ates

    Dr. Johannes Lörper
    Vorstandsmitglied der Vorsorge Lebensversicherung AG , Düsseldorf
    Vorstandsmitglied der VICTORIA Lebensversicherung AG , Düsseldorf
    Vorstandsmitglied der Hamburg-Mannheimer Lebensversicherung AG , Hamburg
    Mitglied des Ver­w altungs­r ates

    Rainer Schu (seit 01. April 2009)
    Geschäftsführer der Vorsorge Luxemburg Lebensversicherung S.A., Munsbach
    Mitglied des Ver­w altungs­r ates

    Geschäftsführung

    Friedel Hofrichter

    Rainer Schu (seit 01. April 2009)
Bericht des Ver­waltungs­rates

Wir haben im dreizehnten Geschäftsjahr die Aufgaben, die wir nach Gesetz und             5
Satzung zu erfüllen haben, wahrgenommen und die Geschäftsführung der Gesell­
schaft laufend überwacht. Wir haben uns außerdem durch zahlreiche schrift­
liche und mündliche Berichte der Geschäftsführer und in Einzel­g e­s prächen über
die Geschäftsentwicklung der Gesellschaft sowie über alle wichti­g en Angelegen­
heiten unterrichten lassen. Darüber hinaus wurden sowohl Lage und Ent­w icklung
der Gesellschaft als auch grundlegende Fragen der Geschäfts­f ührung in den
regel­m äßig stattfindenden Ver­w altungs­­ratssitzungen eingehend be­s prochen. Die
Geschäfts­führer haben uns insbesondere detaillierte Berichte über den Aufbau
der Gesell­s chaft und die Unter­n ehmens­p lanung für die nächsten Jahre vorgestellt.

Die Wirtschaftsprüfungs­g esellschaft KPMG Audit S. à. r. l., Luxembourg hat den
Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2009 sowie den Lagebericht geprüft und
mit dem uneingeschränkten Bestätigungs­v ermerk versehen.

Der Jahresabschluss wurde uns von der Geschäftsführung in der Ver­waltungs­­rats­
sitzung am 15. März 2010 vorgelegt und erläutert. Wir hatten keine Ein­wen­d un­gen
zu erheben. Insbesondere sind uns keine Risiken bekannt geworden, denen im
Jahres­a bschluss nicht ausreichend Rechnung getragen worden ist. Wir billigen den
Jahres­a bschluss für das Geschäftsjahr 2009, der damit festgestellt ist.

Der Ver­w altungs­r at dankt der Geschäftsführung und den Mitarbeitern für
ihre Leistungen, ihren tatkräftigen Einsatz und die im Geschäftsjahr erzielten
Ergebnisse.

Luxemburg, 15. März 2010

Der Ver­w altungs­r at
Frank Wittholt
Lagebericht
    Geschäft und Rahmenbedingungen

6   Die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen waren erwartungs­g emäß stark              Die wirtschaftliche Entwicklung
                                                                                            in Deutschland
    geprägt von der globalen Wirtschaftskrise. Auch die deutsche und österreichische
                                                                                            Das deutsche Bruttoinlandsprodukt sank
    Ver­s iche­r ungs­w irtschaft stand unter diesem Einfluss, konnte 2009 aber dennoch     im Jahr 2009 preisbereinigt deutlich
                                                                                            nach vorläufigen Schätzungen um 5,0 %,
    ein Wachstum erzielen.                                                                  während im Vorjahr noch ein leichtes
                                                                                            Wachs­t um von 1,3 % zu verzeichnen
                                                                                            war. Der durch staatliche Kon­jun­ktur­
                                               Gesamtwirtschaftliche Entwicklung            pro­g ramme gestützte private Konsum
                                                                                            wirkte stabilisierend auf die Wirtschaft.
                                               Die Weltwirtschaft verzeichnete 2009         Getrieben durch die Er­ho­lung der Welt­
                                               eine schwere Rezession. Ver­bliebene         wirt­schaft, war ab dem 2. Quartal eine
                                               Wachs­tums­treiber waren China und           leichte konjunkturelle Besserung zu
                                               Indien, wohingegen alle großen Indus­        beobachten.
                                               trie­nationen an Wirt­schafts­leistung
                                               ­ver­loren. Aller­dings gab es bereits ab    Die Entwicklung des Arbeitsmarktes war
                                               Jahres­mitte erste Anzeichen für eine        stark von arbeits­m arkt­p olitischen Maß­
                                               kon­junkturelle Auf­hellung, die sich im     nah­m en geprägt. So verhinderte bei­
                                               weiteren Jahres­verlauf mehrten. So war      spiels­weise der umfangreiche Ein­s atz
                                               bereits ab dem 2. Quartal wieder eine        von Kurz­arbeit einen drastischen Anstieg
                                                posi­tive Wachs­tums­dynamik der Welt­      der Arbeits­losigkeit. Im Jahres­verlauf
                                                wirt­schaft feststellbar.                   sank die Arbeits­losen­quote sogar von
                                                                                            8,3 % im Januar auf 7,8 % im Dezember
                                               In der Eurozone war die Wirt­schafts­leis­   und betrug im Jahres­durch­schnitt 8,2 %.
                                               tung 2009 stark rückläufig. Zwar gab
                                               es erhebliche regionale Unter­s chiede,      Die Teuerungs­rate der Ver­braucher­preise
                                               jedoch konnte keines der Mit­g lieds­        in Deutschland fiel aufgrund des starken
                                               länder ein reales Wirt­schafts­wachs­tum     globalen Wachs­tums­ein­bruchs sehr gering
                                               erreichen.                                   aus. So lag die Inflations­rate im Jahres­
                                                                                            durch­schnitt bei 0,4 %. Im 3. Quartal san­
                                                                                            ken die Kon­sumenten­preise sogar.

                                                                                            Mit 3,1 % (vorläufige Schätzung des GDV)
                                                                                            wuchs das gesamte Prämien­v olumen
                                                                                            der deutschen Ver­siche­rungs­wirt­schaft
                                                                                            stärker als im Vorjahr (1,0 %). Ursäch­lich
                                                                                            dafür waren in erster Linie das Beitrags­
                                                                                            wachs­tum in der privaten Kranken­ver­
                                                                                            siche­r ung sowie das Einmal­b eitrags­ge­
                                                                                            schäft in der Lebens­versicherung.
Die wirtschaftliche                              Der österreichische Arbeitsmarkt re­          Die positive Entwicklung auf den Aktien­    7
Entwicklung in Österreich                        agiert auf die Wirt­schafts­krise mit einem   märkten sowie die zunehmend opti­mis­
                                                 Be­schäfti­gungs­rückgang und einer mar­      tischeren Kon­junktur­erwar­tun­gen lie­
 Die aktuelle Finanzmarkt- und Wirt­             kanten Zunahme der Arbeits­losig­keit, die    ßen die Rendite zehn­jähriger deutscher
 schafts­k rise zog den stärksten welt­          vor­aus­sichtlich auch im Jahr 2010 an­       Staats­anleihen seit Jahres­anfang von
 wei­ten Einbruch der Realwirtschaft seit        halten werden. Nach einer Phase deut­         2,9 % auf 3,4 % steigen. Die Rendite
 50 Jahren nach sich. Die österreichische        licher Beschäfti­gungs­expan­sion in den      zehn­jähriger US-ameri­ka­nischer Staats­
 Wirt­schaft wurde von der Finanz­markt-         Jahren 2006 bis 2008, folgte ein drasti­      an­leihen erhöhte sich im Jahres­verlauf
 und Wirt­s chafts­k rise ab Mitte 2008          scher Anstieg der Arbeits­losen­quote auf     von 2,3 % auf 3,8 %.
­erfasst. Im Jahr 2009 schrumpften der           7,1 %.
 Waren­export und die Sach­güter­erzeugung                                                     Zur Ver­b esserung der Lage auf den
mit zwei­stelligen Raten. In der zweiten         Kapitalmarktentwicklung                       Kapital­m ärkten ergriffen die Zentral­
Jahres­hälfte haben weltweite Kon­junk­                                                        banken auch unkonventionelle geld­poli­
tur­programme die internationale Nach­           Die internationalen Aktienmärkte ver­         tische Maßnahmen. Um die Liqui­di­tät
frage belebt und somit den österreichi­          zeich­neten ab März 2009 kräftige Kurs­       zu erhöhen, wurden teil­weise staat­liche
schen Export angekurbelt. Die Ausfuhren          ge­w inne, nachdem bis dahin immer            und private Wert­p apiere auf­ge­kauft.
stiegen und waren ein wichtiger Träger           wieder deutliche Kurs­ein­brüche zu be­       Außerdem wurden wiederholt Leit­zins­
der Erholung in Österreich. Laut WIFO            obach­ten waren. Im Jahres­ver­lauf konnte    senkungen vorgenommen. Die Euro­
 Prognose schrumpfte die öster­rei­chi­sche      der Euro Stoxx 50 um 21,1 % zulegen.          päische Zentral­b ank reduzierte ihren
 Wirtschaft im Jahr 2009 real um 3,4 %,          Der DAX gewann im Ver­gleich zum Jahres­      Refe­renz­zinssatz von 2,5 % auf 1,0 %
 etwas weniger als der Durch­schnitt des         anfang 23,8 %.                                (Ende Dezember). Die Bank von England
 Euro-Raumes (– 3,9 %).                                                                        senkte ihren Leitzins von 2,0 % auf 0,5 %
                                                                                               (Ende Dezember). Der Referenz­zins­satz
Ausgehend von einem Höchststand der                                                            der US -Notenbank verblieb mit 0 bis
Inflationsrate Ende 2008 sank diese                                                            0,25 % auf seinem Jahres­anfangs­niveau.
im Jahr 2009 in Österreich konti­nuier­
lich. Durch den erheb­lichen Rückgang
der Rohöl­preise kam der Preis­anstieg in
den ersten drei Quartalen nahezu zum
Erliegen. Erst im Oktober ließ der infla­
tions­dämpfende Effekt der niedri­g en
Roh­s toff­p reise nach. Die Infla­tions­r ate
lag im Jahres­durch­schnitt 2009 bei 0,5 %.
Lagebericht
    Geschäft und Rahmenbedingungen

8   Die Lebensversicherung in Deutschland im Jahr 2009: Die Lebens­v er­                       Die Beitrags­ein­nahmen der Lebens­ver­
                                                                                               sicherung ein­schließ­lich Pensions­kassen
    sicherung hat trotz der schwierigen Bedingungen an den Kapital­m ärkten ihre               und ‑fonds stiegen nach vorläufi­gen
                                                                                               Angaben des Gesamt­ver­b andes der
    große Stabilität unter Beweis gestellt. Die Kunden schätzen die Ver­lässlichkeit           Deutschen Ver­siche­rungs­wirtschaft (GDV)
                                                                                               um 7,1 % auf 85,1 (79,4) Mrd. €. Die
    und Sicherheit bei der Risiko- und Altervorsorge in hohem Maße.                            Aus­zahlun­gen an die Lebens­ver­siche­
                                                                                               rungs­kunden wuchsen um 1 % auf 72,9
                                                                                               (72,1) Mrd. € und belegen ein­drucks­voll
                                               Die Lebensversicherung in                       die hohe Bedeutung der Branche.
                                               Deutschland im Jahr 2009
                                                                                               Die private Altersversorgung
                                               Die Lebensversicherung hat sich 2009
                                               trotz weiterhin schwieriger Bedingungen         Die Möglichkeiten zur privaten Vor­sorge
                                               auf den Kapital­märkten als sehr stabil         mit einer Lebensversicherung sind über­
                                               erwiesen. Gerade vor dem Hintergrund            aus vielfältig: Sie reichen von klassischen
                                               der Finanz­krise wissen die Kunden die          Kapital­lebens- und Renten­versicherungen
                                               Vorteile der Lebens­versicherung zu­            sowie fonds­ge­bun­denen Policen über
                                               nehmend zu schätzen: Sicherheit, Ver­           Risiko­ver­siche­rungen bis hin zu Pro­dukten
                                               lässlichkeit und eine angemessene               mit Ab­siche­rungen gegen Berufs- oder
                                               Rendite. Lebens­ver­siche­rungs­produkte        Erwerbs­unfähig­keit oder den Pflege­fall.
                                               sind her­vor­ragend geeignet, um eigen­         Ins­besondere Ver­siche­rungs­ver­träge mit
                                               ver­ant­wort­lich für das Alter vorzusor­       renten­förmiger Leis­tung gewinnen zu­
                                               gen. Denn nur sie können biometrische           nehmend an Bed­eutung. Vor allem die
                                               Risiken wie Tod, Alter oder Invalidität         klassischen Renten­ver­siche­rungs­pro­
                                               absichern und gleichzeitig garantierte          dukte gegen Einmal­bei­trag ver­zeichneten
                                               Leistungen bieten.                              im Geschäfts­jahr 2009 eine sehr hohe
                                                                                               Nach­frage. Das Neu­geschäft gegen laufen­
                                               Das Ver­trauen der Kunden in die Fähig­         den Beitrag war insgesamt rück­läufig. So
                                               keit der Lebens­versicherer, ihre Leis­tungs­   schwächte sich zum Beispiel im Bereich
                                               ver­sprechen zu erfüllen, ­führte zu einem      der Fonds­ver­siche­rungen sowie staatlich
                                               unerwartet hohen Anstieg der Ein­m al­          ge­förde­r ter Alters­vor­sorge­produkte die
                                               beiträge im Neu­geschäft und damit auch         Nach­frage der Kunden etwas ab. Basis-
                                               insgesamt zu einem Bei­trags­wachs­tum.         und Riester-Rente bleiben jedoch weiter­
                                                                                               hin attraktiv. Die Riester-Rente wurde um
                                                                                               das Leis­tungs­merk­mal »Wohn-Riester« er­
                                                                                               weitert. Aufgrund einer Gesetzes­­änderung
                                                                                               werden Basis-Renten nun auch von staat­
                                                                                               licher Seite ab dem Jahr 2010 zertifiziert.
Ver­änderungen der steuerlichen               Die Lebensversicherung in                       9
Rahmenbedingungen in Deutschland              Österreich im Jahr 2009

Die seit Januar 2009 geltende Ab­gel­tungs­   Mit einem Plus von 0,7 Prozent erhöhte
teuer hat die Wett­be­werbs­position der      sich das Prämien­volumen der Lebens­
Lebens­ver­siche­rungs­branche ­gestärkt.     ver­s iche­rung 2009 auf 7,414 Mrd. €.
Zudem konkretisierte der Gesetzgeber wich­    Während sich die Einmal­e rträge mit
tige Aspekte aus dem Jahres­steuer­gesetz     einem Prämien­volumen von 1,978 Mrd. €
2009. So müssen Kapital­lebens­v er­          (+8,4 %) recht positiv ent­wickelten, blieben
siche­rungen einen Todesfallschutz von        die laufenden Prämien mit einem Auf­
min­des­tens 50 % der vereinbarten Bei­       kommen von 5,436 Mrd. € (– 1,8 %) ein
trags­s umme garantie­ren. Für private        wenig hinter den Erwartungen zurück.
Renten­v ersiche­r ungen for­d ert das        Gute Zuwächse gab es bei der prämien­be­
Bundes­ministerium der Finanzen die           günstigten Zukunfts­vor­sorge: Mittler­weile
kon­krete Angabe entweder der Garantie­       bestehen bei den öster­reichischen Ver­
rente oder eines Renten­faktors bereits       siche­rungs­unter­nehmen über 1,322 Mio.
bei Ver­trags­abschluss. Ins­gesamt wurden    Ver­träge (+ 9,1 %), das Prämien­volumen
die steuer­lichen Rahmen­be­din­gun­gen       daraus be­läuft sich auf knapp 892 Mio. €
präzisiert und das Profil der Lebens­ver­     (+ 8,1 %). Ins­ge­samt ­wurden im an­ge­
siche­rung weiter geschärft.                  laufe­nen Ge­schäfts­jahr 5,732 Mrd. €, das
                                              ent­spricht einer Steigerung von 5,2 %, an
                                              die Kundinnen und Kunden der Lebens­
                                              ver­sich­erung ausgezahlt.
Lagebericht
     Geschäft und Rahmenbedingungen

10   Zusammenarbeit im Konzern: Die Vorsorge Luxemburg Lebensversicherung S.A.                      als Third-Party-Administrator – ergänzt.
                                                                                                    In den je­wei­ligen Ge­s chäfts­feldern
     ist ein Unternehmen der ERGO , einer der großen international operierenden Ver­               ­sollen die ver­schiedenen Rechts­träger
                                                                                                    zu­sammen­geführt werden. Die Marken
     siche­rungs­g ruppen. Die Zugehörigkeit zur ERGO als einer großen und finanzstarken            Hamburg-Mannheimer und Victoria –
                                                                                                    deren Ge­sell­schaften heute vor allem in
     Gruppe bietet viele Vorteile für ihre Kunden.                                                  der Lebens- und Sach­ver­siche­rung aktiv
                                                                                                    sind – sollen in der Marke ERGO aufge­
                                                                                                    hen. Auch im inter­natio­nalen Geschäft,
     Ein Unternehmen der ERGO                      ERGO und ihre Marken bieten ein um­              wo ERGO bereits in vielen Märkten
     Ver­siche­rungs­gruppe                        fassendes Spektrum an Ver­siche­rungen,          unter der eigenen Marke auftritt, wird
                                                   Vor­sorge und Serviceleistungen. Heute           die Ver­siche­rungs­gruppe ihre Marke in
     Die Vorsorge Luxemburg Lebens­ver­            ver­trauen 40 Millionen Kunden der               Zukunft noch konse­quenter posi­tionie­ren
     siche­rung S.A., im Folgenden Vorsorge        Kompe­tenz und Sicherheit der ERGO               als bisher.
     Luxemburg genannt, ist eine 100 %ige          und ihrer Experten in den verschiedenen
     Tochter­gesell­s chaft der Vorsorge           Ge­schäfts­feldern; allein in Deutschland       Diese Schritte sollen in der zweiten Jahres­
     Lebens­versicherung AG und somit der          sind es 20 Millionen Kunden. ERGO               hälfte 2010 erfolgen. Die KarstadtQuelle
     ERGO Ver­siche­rungs­gruppe AG. Diese         spricht sie mit vielfältigen Ver­trieben und    Ver­siche­rungen werden bereits im ersten
     ge­hört zur Munich Re, einem der welt­        ver­schie­denen Marken an. Gemeinsam            Quartal 2010 unter dem neuen Namen
     weit führen­den Rück­ver­sicherer und         bieten sie integrierte Ver­siche­rungs- und     ERGO Direkt Ver­siche­rungen auftreten.
     Risikoträger.                                 Dienstleistungs­konzepte für individuelle
                                                   Kundenbedürfnisse.                              Vorteile für Kunden
     ERGO ist weltweit in über 30 Ländern
     vertreten und konzentriert sich auf die       Neue Markenaufstellung ab 2010                  Die Zugehörigkeit zur ERGO als einer
     Regionen Europa und Asien. In Europa                                                          ­großen und finanzstarken Gruppe bietet
     ist ERGO die Nummer 1 in der Kranken-         Um das Rundum-Angebot der Ver­siche­             viele Vorteile für die Kunden der Vorsorge
     und der Rechts­schutz­ver­siche­rung; im      rungs­gruppe für den Kunden deut­licher          Luxemburg. Sie haben auf lange Sicht
     Heimat­markt Deutschland gehört ERGO          zu machen, hat ERGO Ende 2009 die                einen zuverlässigen Partner.
     über alle Sparten hinweg zu den Markt­        Markenstrategie geändert. Der Konzern
     führern. Über 50.000 Menschen arbei­          wird in Zukunft Lebens- und Sach­ver­
     ten als angestellte Mitarbeiter oder als      siche­rungs­produkte unter der Marke
     selbstständige Ver­mittler haupt­beruf­lich   ERGO in Deutschland anbieten. Dieses
     für die Gruppe. Im Jahr 2009 ­erzielte        An­ge­bot wird wie bisher durch die
     ERGO Beitragseinnahmen von über               Spezial­versicherer – DKV für die Kranken­
     19 Mrd. €.                                    ver­siche­rung, D.A.S. für Rechts­schutz,
                                                   ERV für die Reise­ver­siche­rung und die
                                                   Vor­sorge Gesell­schaften als Spezia­list für
                                                   fonds­ge­bun­dene Ver­siche­rungen sowie
Produkte und Ver­t rieb: Die konsequente Umsetzung ihrer Unternehmens­                          Auszeichnung durch Fokus Money                11

strategie und die große Innovationskraft der Vorsorge Luxemburg sind der                        Beim Focus Money Award 2009 belegt
                                                                                                die Vorsorge Luxemburg S.A. in der
Schlüssel zum Erfolg.                                                                           Kate­gorie »Die besten Lebens­ver­siche­rer
                                                                                                2009/Inter­natio­nale Anbieter« einen her­
                                                                                                vor­ragen­den zweiten Platz.
Über die Marke Vorsorge                         Die Unternehmensstrategie der
                                                Vorsorge                                        Prozessoptimierung und
Die Vorsorge steht für die maßgeschnei­                                                         Service-Level-Agreements
derte Entwicklung und Ver­waltung               Im Berichtsjahr haben wir unser Geschäft
von innovativen fondsgebundenen                 weiter ausgebaut. Hierbei wird das strate­      Die Arbeitsabläufe der Vorsorge
Produkten für die Altersvorsorge. Diese         gische Ziel konsequent weiterverfolgt           Luxemburg sind im Jahr 2009 weiter­
werden unter der eigenen Marke oder             ­sowohl den Anteil der Ver­triebs­ergeb­nisse   ent­w ickelt worden. Dies ist für das
als sogenannte White-label-Produkte             inner­halb als auch außerhalb der ERGO          Unter­n ehmen ein laufender Prozess
angeboten. Die Vorsorge Luxemburg                zu erhöhen. Zu den Maßnahmen zählen            konti­n uier­licher Ver­b esserung, der
und ihre Muttergesellschaft Vorsorge             beispielsweise:                                ­e rforderlich ist, damit die Vorsorge
Lebensversicherung AG verwalteten im                                                             Luxemburg auch zukünftig für Ihre
Jahr 2009 rund 355.000 Ver­träge.               Ausbau der Produktpalette im                   ­Ver­triebs­partner erste Wahl sein kann.
                                                  Segment »Variable Annuities«                    Die Prozess­o ptimierung erfolgt im
Geschäftstätigkeit der                                                                            Einklang mit der Standardisierung
Vorsorge Luxemburg                              Anbau weiterer Ver­triebspartner im             von Produkten und Ver­fahren. Gleich­
                                                  Banken- und Finanzumfeld                        wohl lebt das Geschäftsmodell von der
Die Vorsorge Luxemburg betrieb im Jahr                                                            Inno­vations­kraft der Produkte. Selbst­
2009 fonds­gebundene Lebens- und Renten­        Weitere Optimierung der Prozesse                verständlich bieten die Vorsorge Gesell­
ver­siche­rungen auf ihren Ziel­märk­ten          zur Erzielung eines deutlich unter              schaften Ihren Partnern Service-Level-
Deutschland und Österreich im Wege des            dem Marktdurchschnitt liegenden                 Agreements an.
grenz­über­schrei­ten­den Dienst­leis­tungs­      Ver­waltungs­kostensatzes
ver­kehrs. Für den deutschen Markt wurden
Produkte der ersten und dritten Schicht         Ver­einheitlichung von Teilaufgaben
des Alters­ein­künfte­gesetzes (AltEinkG)         und Funktionen der beiden Standorte
vertrieben. In Öster­reich wurden Ver­            Deutschland und Luxemburg, um zu­
siche­rungen für die private Alters­vor­sorge     sätzliche Synergieeffekte unter Bei­be­
angeboten. Die Vorsorge Luxemburg                 hal­tung der Wachstumsstrategie zu
unter­hielt in 2009 keine Nieder­lassungen.       erreichen.
Lagebericht
     Geschäft und Rahmenbedingungen

12   Fondsgebundene                                Makler- und Bankenvertrieb
     Ver­siche­rungs­konzepte
                                                   Die Vorsorge Luxemburg wurde als »Ver­
     Die Vorsorge Luxemburg hat eine sehr          siche­rungs­fabrik« ohne eigenen End­kun­
     leistungs­s tarke Produktpalette und bie­     den­ver­trieb gegründet. Sie nutzt die auf
     tet marktführende Produkte an:                dem Markt verfügbaren Ver­triebs­mög­
                                                   lich­keiten – sowohl innerhalb als auch
     »universal life«: Hierunter versteht        außerhalb der ERGO – um ihre Pro­dukte
       die Vorsorge Luxemburg fonds­ge­            zu vermarkten. Auch zukünftig sehen wir
       bun­dene Rentenversicherungen, die          unsere Strategie und ­unsere Kern­kompe­
       dem Kunden ein Höchstmaß an Flexi­          ten­zen in Produkt­manage­ment und effi­
       bili­tät in Bezug auf den Ver­siche­        zienter Ver­waltung.
       rungs­schutz, die Kapitalanlage, die
       Ansparmöglichkeiten sowie die Leis­         Im Jahr 2009 erfolgte der Ver­trieb zum
       tungs­ab­läufe bieten.                      überwiegenden Teil über Makler, Banken
                                                   sowie die Aus­s chließ­lich­keits­vertriebe
     Produkte mit maßgeschneiderten              der ERGO.
       Garantien: Im Jahr 2009 ist es der
       Vorsorge Luxemburg gelungen, innova­
       tive, kapitalmarktnahe Ver­siche­rungs­
       produkte an den Markt zu bringen. In
       diesen Produkten wird unter Einsatz von
       Finanz­sicherungs­komponenten eine in­
       teressante Kombination mit hohem
       Kundennutzen geschaffen. Durch
       be­sondere Anlage­konzepte mit maß­
       geschneiderter Garantie kann der
       Kunde von attraktiven Rendite­chancen
       profi­tieren ohne auf Sicherheit verzich­
       ten zu müssen. Über die Beitrags­
       garan­tie hinaus kann auch eine mode­
       rate Ver­zinsung des Beitrages zum
       Ablauf der Ver­siche­rungs­dauer gewährt
       werden.

     	Als ein Beispiel für diese Produkt­
       gattung soll hier das Produkt Vorsorge
       Invest Plus (V.I.P.) angeführt werden,
       welches 2009 mit Erfolg durch die
       Ver­triebe der ERGO-Ver­siche­rungs­
       gruppe vertrieben werden konnte.
Mitarbeiter: Mit Qualität und Flexibilität setzen unsere Mitarbeiter die strategi­           Umwelt                                        13

sche Ausrichtung des Unternehmens um und sichern auf diese Weise unsere er­                  Wir sind davon überzeugt, dass eine
                                                                                             leistungs­fähige Ver­siche­rungs­wirtschaft
folgreiche Marktstellung.                                                                    durch ihr Zusammenwirken mit anderen
                                                                                             Wirtschaftsbereichen, ihren Aktionären,
                                                                                             Kunden und Lieferanten einen wichtigen
Personelle Entwicklung                           Aus- und Weiterbildung                      Beitrag zum Umweltschutz und damit
                                                                                             zu einer nachhaltigen Entwicklung leis­
Die Vorsorge Luxemburg beschäftigt               Die bedarfsgerechte Qualifizierung un­      ten kann. Mit ihren umweltrelevanten
aus­schließlich Mitarbeiterinnen und             serer Mitarbeiter hat unverändert einen     Leistungen und ihren Investitionen in
Mitarbeiter – nachfolgend Mitarbeiter –          hohen Stellenwert innerhalb ­unserer        entsprechende Projekte nimmt die Vor­
im Innendienst. Am Ende des Berichts­            Personalpolitik. Ziel ist es, unser hohes   sorge Luxemburg ihre gesellschaftliche
jahres waren 48 (47) Mitarbeiter im              Qualitäts- und Leistungs­niveau aus­        Ver­antwortung wahr. Zudem folgt sie
Angestellten­verhältnis tätig. Es existier­ten   zubauen, um unsere Position im Wett­        damit auch gesellschaftlichen Ent­wick­
fünf Teilzeit­arbeits­verhältnisse. Das Durch­   bewerb weiter zu stärken. Daher pas­        lungen, die sich ihrerseits auf die Ent­
schnitts­alter der Belegschaft beträgt zum       sen wir unser gesamtes Angebot der          wicklungen des Marktes auswirken.
Stichtag 38,3 (36,7) Jahre. Der Anteil der       Aus- und Weiterbildungs­möglichkeiten
Mitarbeiterinnen liegt bei 43,8 (44,7) %.        ständig den aktuellen und zukünfti­         Wir haben dieses als Marktchance be­
Die durch­schnitt­liche Unter­nehmens­zu­ge­     gen An­for­derungen an. Das Quali­fi­zie­   griffen und bieten dem Kunden dem­
hörig­keit stieg auf 7,1 (6,2) Jahre. Diese      rungs­an­ge­bot für unsere Mitarbeiter      ent­sprechend im Rahmen der fonds­
Zahl ist für die junge Vorsorge Luxemburg        besteht aus internen sowie externen         gebundenen Renten­versicherungen die
sehr positiv.                                    Maßnahmen.                                  Mög­lichkeit der Kapitalanlage in Nach­
                                                                                             haltigkeits-Fonds und so genannten
                                                 Personal- und Sozialaufwand                 Öko-Fonds. Unser Engagement für den
                                                                                             Umwelt­schutz und für eine nachhaltige
                                                 Der Personal- und Sozialaufwand für         Entwicklung werden wir weiterhin syste­
                                                 unsere Mitarbeiter erhöhte sich im          matisch und kontinuierlich fortsetzen.
                                                 Berichtsjahr nur moderat. Ursächlich
                                                 hierfür waren insbesondere tarifliche
                                                 Steigerungen.

                                                 Dank an die Mitarbeiter

                                                 Allen Mitarbeitern möchten wir Dank
                                                 sagen für ihr großes Leistungs­vermögen,
                                                 ihren tatkräftigen Einsatz und das hohe
                                                 Maß an Motivation, sodass wir trotz
                                                 der Ein­f lüsse der Kapitalmarktkrise
                                                 ­wieder ein erfolgreiches Jahr für die
                                                  Gesellschaft erzielen konnten. Unser
                                                  Dank gilt auch dem Personalausschuss
                                                  für die jederzeit vertrauensvolle sowie
                                                  konstruktive Zusammenarbeit bei der
                                                  Bewältigung der personellen, sozialen
                                                  und organisatorischen Aufgaben.
Lagebericht
     Ertragslage

14   Obwohl der Ver­s iche­r ungs­b estand und die Beitragseinnahmen sanken, erhöh­              Ver­­siche­rungs­­bestand

     ten sich die Kapitalanlagen auf Rechnung und Risiko des Kunden deutlich. Das                Der Ver­siche­­rungs­bestand verringerte sich
                                                                                                 im Berichtsjahr mit 95.758 (102.510) Ver­
     Ergebnis konnte gegenüber dem Vorjahr merklich erhöht werden.                               trägen deutlich. Der Bestand, gemessen
                                                                                                 an der Ver­siche­rungs­summe, veränderte
                                                                                                 sich nur unwesentlich und verblieb auf
     Bestand und Neugeschäft                            Neugeschäft                              Vorjahresniveau in Höhe von 1,63 Mrd. €.

     Fondsbestand                                       Die Finanzmarktkrise beeinfluss­te das   Nähere Angaben sind den Übersichten
                                                        Neugeschäft der Vorsorge Luxemburg       auf den Seiten 28 und 30 zu entnehmen.
     Im Bestand wurden zum 31. Dezember                 erheblich. Der Neugeschäftsbeitrag in
     2009 Fondsguthaben für die Inhaber                 Höhe von 14,9 (30,4) Mio. € halbier­     Storno
     von Lebens- und Rentenversicherungs­­              te sich nahezu gegenüber dem Vorjahr.
     policen in Höhe von 744,3 (616,0) Mio. €           Das Neugeschäft gegen Einmal­beitrag     Im Jahr 2009 stieg die Stornoquote auf
     verwaltet. Somit konnte das verwaltete             reduzierte sich um 51,8 %. Die laufen­   16,4 (7,0) %. Hier wirkte sich vor allem
     Fondsvermögen wiederum deutlich um                 den Beiträge sanken um 48,6 %.           die Zunahme von Beitragsfreistellungen
     20,8 % gesteigert werden.                                                                   auf­g rund der Finanzmarktkrise – ins­
                                                                                                 be­s ondere bei einzelnen Individual­ver­
                          Entwicklung des Neugeschäftsbeitrags
                                                                                                 trä­gen – erhöhend aus. Die Vorsorge
                          Hauptversicherung
                                                                                                 Luxem­burg wird in diesem Bereich ihre
                                 Mio. €         05           06       07      08       09
                                                                                                 Maß­nah­men bezüglich Kundenberatung
                                  50                                                             und ‑betreuung weiter verstärken.
                                                49,5

                                  40
                                                                              30,4
                                                                      30,2

                                  30

                                  20
                                                                                       14,9
                                                             18,4

                                   10

                                                        Beitragseinnahmen

                                                        Die Beitragseinnahmen im selbst ab­
                                                        geschlossenen Geschäft sanken – um
                                                        47,8 % auf 111,1 (164,4) Mio. €.

                          Entwicklung der Beitragseinnahmen
                          Gebuchte Bruttobeiträge
                                 Mio. €         05           06       07      08       09

                                  225
                                                203,7

                                                                      182,6

                                  180
                                                             174,2

                                                                              164,4

                                  135
                                                                                       111,1

                                  90

                                  45
Geschäftsverlauf                               Ver­siche­rungs­leistungen                  Gesamtergebnis                              15

Aufwendungen für den                           Insgesamt stiegen die Ver­siche­rungs­      Vor dem schwierigen Hintergrund der
Ver­siche­rungs­betrieb                        leistungen für unsere Kunden im Jahr        Finanzkrise konnte das Ergebnis erneut
                                               2009 leicht auf 40,0 (38,8) Mio. €.         gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden.
Die Abschluss­kosten sanken aufgrund                                                       Der Jahresüberschuss, das Ergebnis
des rückläufigen Neugeschäftsvolumens          Davon entfielen 1,3 (1,3) Mio. € auf        nach Steuern, stieg merklich um 0,6
auf 6,9 (13,4) Mio. €. Der Abschluss­          Leistungs­fälle. Aufgrund der Rück­         (0,2) Mio. € auf 2,7 (2,1) Mio. €. Im
kosten­satz, das Ver­hältnis der Ab­schluss­   ver­siche­rungs­beziehungen blieb der       Rahmen der Ver­wendung des Bilanz­ge­
kosten zur Beitrags­summe des Neu­             Nettoaufwand für Todes­fall­leistungen      winns in Höhe von 2.745.900,97 € wird
geschäfts, erhöhte sich auf 6,5 (5,7) %.       ebenfalls auf Vorjahresniveau in Höhe       der Gesell­schafter­ver­sammlung vor­ge­
Da die Vorsorge Luxemburg über eige­           von 0,4 (0,4) Mio. €.                       schlagen 2.202.455,92 € an die Anteils­­
ne (fixe) Abschluss­kosten ver­fügt, ist                                                   eigener aus­zu­schütten, 137.295,05 €
die Quote unabhängig von der Produkt­          Die Bruttoaufwendungen für Rückkäufe        in die gesetz­liche Rück­lage und
wahl unserer Ver­triebs­part­ner. Die Ver­     stiegen im Ver­gleich zum Vorjahr gering­   406.150,00 € unter Hinweis auf § 8a
wal­tungs­kosten verringerten sich auf 4,3     fügig auf 38,7 (37,5) Mio. €. Die Höhe      des Ver­mögen­steuer­gesetzes in die an­
(4,8) Mio. €. Der Ver­wal­tungs­kosten­        der Aufwendungen wird wesentlich durch      deren Gewinn­rück­lagen einzustellen.
satz, welcher die Ver­wal­tungs­kosten in      einige wenige Rückkäufe im Indi­vi­dual­
Relation zu den Brutto­bei­trägen zeigt,       bereich, in dem Produkte für ver­mö­        Überschussbeteiligung
stieg auf 3,8 (2,9) %.                         gende Kunden verwaltet werden, be­ein­      Einzelheiten zu den Über­s chuss­a nteil­
                                               fluss­t. Die Rückkäufe im Retail­bereich    sätzen sind den Tabellen am Ende des
Im Geschäftsjahr 2009 bestanden                hingegen verhielten sich leicht rückläu­    Geschäftsberichts zu entnehmen.
wie im Vorjahr keine Forschungs- und           fig. Dies zeigt sich auch am Rück­ver­
Entwicklungs­aufwendungen.                     siche­rer­anteil an den Rück­käufen, der
                                               um rund 1,6 Mio. € zurück­gegangen ist.
                                               Ins­gesamt ergibt sich damit ein Netto­
                                               auf­wand für Rück­käufe in Höhe von 25,1
                                               (22,3) Mio. €.

                                               Kapitalanlageerträge

                                               Die Kapitalanlageerträge sanken auf 1,0
                                               (1,5) Mio. €, darin nicht enthalten waren
                                               1,5 (2,2) Mio. € für Rechnung und Risiko
                                               des Ver­siche­rungs­nehmers.
Lagebericht
     Ver­mögenslage

16   Der Kapitalanlagenbestand stieg deutlich um 19,5 % auf insgesamt                         Inflations- und Wechselkurseinflüsse

     768,0 (642,6) Mio. € . Vor allem die Kapitalanlagen der fondsgebundenen                  Die Vorsorge Luxemburg besitzt wegen
                                                                                              der durch die Kunden definierten Anlage­
     ­Ver­s iche­r ungen wuchsen spürbar.                                                     strategien einen Anteil an Fonds in Fremd­-
                                                                                              währungen. Überwiegend betrifft dies
                                                                                              Investitionen in Fonds der Währung
     Kapitalanlagenbestand                         Bewertungs­reserven                        US‑Dollar. Da die Anlagen auf Rechnung
                                                                                              und Risiko von Ver­siche­rungs­nehmern
     Der Eigenbestand der Vorsorge Luxem­          Der Unterschied zwischen Zeit- und         getätigt werden, wird das Wechsel­kurs­
     burg sank im Jahr 2009 auf 23,8               Buchwert wird als Bewertungs­reserve       risiko auch vom Ver­siche­rungs­nehmer
     (26,5) Mio. €. Die Kapitalanlagen für         bezeichnet. Zeitwerte sind Moment­         getragen.
     Rech­nung und Risiko von Inhabern von         aufnahmen, sie spiegeln die Markt­
     Lebens­ver­siche­rungs­policen – das sind     situation zu einem bestimmten Zeitpunkt    Wesentliche Inflationseinflüsse auf die
     die Kapital­anlagen der fondsgebundenen       wider. Sie entwickeln sich nicht stetig,   Entwicklung der Ergebnisse waren wegen
     Lebens- und Renten­ver­siche­rungen und       sondern unterliegen vielmehr größeren      der sich zurzeit in engen Grenzen be­
     der Variable Annuities Produkte – stiegen     Schwankungen.                              wegen­den Geld­ent­wertungs­raten nicht
     aufgrund der Fonds-Kurs­anstiege sowie                                                   zu verzeichnen.
     Beitrags­zahlungen von 616,0 Mio. € auf       Die Bewertungs­reserve der Vorsorge
     744,2 Mio. € (+ 20,8 %).                      Luxemburg resultiert fast ausschließlich
                                                   aus der Bewertung der festverzinslichen
     Auch im Jahr 2009 haben wir – zur Ver­        Wertpapiere zu den Anschaffungs­kosten
     meidung von Risiken – im Eigenbestand         beziehungs­weise zum Rückzahlungs­preis
     eine vorsichtige Kapitalanlagepolitik be­     unter Beachtung von Agio und Disagio.
     trieben, sodass die Auswirkungen der
     Finanzmarktkrise auf die Kapitalanlagen
     der Vorsorge Luxemburg marginal blieben.      Entwicklung und Zusammensetzung
                                                   der Kapitalanlagen
     Es wurde in acht neue Schuld­ver­schrei­
                                                                                                            2009                    2008
     bungen mit unter­schiedlichen Lauf­zeiten                                                 Mio. €        In %      Mio. €        In %
     von ein bis fünf Jahren investiert. Darüber
     hinaus wird ausschließlich in kurzfristige    Grundstücke, grundstücksgleiche
     Anlagen (Termingelder) investiert.            Rechte und Bauten                                –           –           –           –

     Die Anlagen in Fonds resultieren ledig­       Kapitalanlagen in verbundenen
                                                   Unternehmen und Beteiligungen                    –           –           –           –
     lich aus der Ver­waltung fondsgebunde­
     ner Lebens- und Rentenversicherungen          Sonstige Kapitalanlagen
     und den damit immer einhergehenden            1. Aktien, Investmentanteile und andere
     stichtagsbezogenen Überhängen an                  nicht festverzinsliche Wertpapiere         0,5         2,1         0,6         2,3
     Fonds­anteilen.                               2. Inhaberschuldverschreibungen und
                                                      ­andere festverzinsliche Wertpapiere       19,4        81,5        11,5        48,2
     Die Gesellschaft hat im Geschäftsjahr         3. Hypotheken-, Grundschuld- und
                                                       Rentenschuldforderungen                      –           –           –           –
     keine eigenen Aktien erworben.
                                                   4. Sonstige Ausleihungen
                                                   5. Einlagen bei Kreditinstituten               3,9        16,4        14,5        54,5
     Die Kapitalanlagen sind detailliert mit       6. Andere Kapitalanlagen                         –           –           –           –
     den jeweiligen Entwicklungen im Anhang
     dieses Geschäftsberichts dargestellt.         Kapitalanlagen insgesamt                      23,8      100,0         26,6      100,0
Außerbilanzielle Finanzinstrumente          17

Die Vorsorge Luxemburg setzte keine
außer­bilanziellen Finanzinstrumente ein.

Investitionen in Sachanlagen
und immaterielles Ver­mögen

Außerhalb der reinen Kapitalanlagen,
die ausführlich im Abschnitt »Kapital­
anlagen­bestand« erläutert werden, er­
folgten im Geschäftsjahr 2009 keine
wesent­lichen Investitionen

Alle Investitionen wurden mit Mitteln
aus dem laufenden Geschäftsbetrieb
finanziert.

Für die Folgejahre sind neben den
Kapitalanlagen keine wesentlichen
Investitionen geplant.
Lagebericht
     Finanzlage

18   Die Prozesse der Vorsorge Luxemburg stellen ein vorsichtiges und effizientes                    Liquidität

     Liquiditätsmanagement sicher. Die Solvabilitätsausstattung der Gesellschaft                     Im Rahmen der detaillierten Liqui­di­täts­
                                                                                                     planung wird sichergestellt, dass wir
     ist überaus komfortabel. Zukünftige Investitionen können aus eigenen Mitteln                    jeder­zeit uneingeschränkt in der Lage
                                                                                                     sind, unseren fälligen Zahlungsver­pflich­
     ­f inanziert werden.                                                                            tungen nachzukommen.

                                                                                                     Aufgrund der Besonderheiten des fonds­
     Grundsätze und Ziele des                           Versicherungstechnische                      gebundenen Lebens- beziehungs­weise
     Finanzmanagements                                  Rückstellungen von wesentlicher              Rentenversicherungsgeschäfts kann die
                                                        Bedeutung                                    Vorsorge Luxemburg von einer detail­
     Eine grundsätzliche Zielsetzung des Finanz­                                                     lierteren Liquiditätsplanung im ver­siche­
     managements der Vorsorge Luxemburg                 Die Deckungsrückstellung stieg von           rungs­technischen Bereich absehen und
     ist ein effizientes Liqui­di­täts­management.      4,4 Mio. € auf 5,0 Mio. €. Die Brutto-       auf ein umfassenderes Asset-Liability-
     Hinzu kommen die Ein­haltung der aufsichts­        Rückstellungen für noch nicht abge­          Management verzichten. Ansprüche der
     recht­lichen Solva­bili­täts­vor­schriften sowie   wickelte Versicherungsfälle verringerten     Ver­siche­rungs­nehmer auf Auszahlung
     die Gewähr­leistung der Anforderungen              sich von 0,28 Mio. € auf 0,23 Mio. €. Die    ihres Guthabens bedingen stets den vor­
     aus den internen Risiko­modellen. Diese            Rück­stellung für erfolgsabhängige und er­   herigen Verkauf von Fondsanteilen durch
     An­forde­rungen werden durch ein regel­            folgsunabhängige Beitragsrückerstattung      die Vorsorge Luxemburg. Somit kann
     mäßiges Monitoring der aktuellen Liqui­di­         nahm von 1,0 Mio. € im Jahr 2008 auf         keine Unterdeckung in diesem Bereich
     täts­situation unter Einbeziehung der zu­          1,2 Mio. € im Berichtsjahr zu. Die sons­     auftreten.
     künftigen Zahlungs­verpflichtungen erfüllt.        tigen versicherungstechnischen Rück­
                                                        stellungen verringerten sich um mehr als     Die wesentlichen Mittelzuflüsse beste­
     Kapitalstruktur                                    ein Drittel auf 0,9 Mio. €.                  hen aus laufenden Beitragseinnahmen
                                                                                                     und Einmalbeiträgen, dem Verkauf von
     Zum 31. Dezember 2009 verfügte die                 Die versicherungstechnischen Brutto-         Fonds­anteilen sowie Zahlungen der
     Vorsorge Luxemburg über ein Eigenkapital           Rückstellungen im Bereich der Lebens­        Rückversicherer.
     in Höhe von 17,5 (14,8) Mio. €. Die vor­           versicherung, soweit das Anlagerisiko
     handenen Eigenmittel – berechnet gemäß             von den Ver­siche­rungs­nehmern getra­       Die wesentlichen Mittelabflüsse er­geben
     den aufsichtsrechtlichen Solvabili­täts­vor­       gen wird, stiegen um 128,3 Mio. € von        sich aus den Fondskäufen, Ab­lauf­leis­
     schriften – betrugen unter Berück­sichti­          616,0 Mio. € auf 744,3 Mio. €.               tun­gen, Investitionen in immaterielle Ver­
     gung des Ge­winnver­wendungs­vor­schlags                                                        mögens­g egenstände und festverzins­
     15,2 Mio. €, die notwendigen Eigenmittel           Wesentliche Finanzierungs­                   liche Wertpapiere, den Aufwendungen
     7,9 Mio. €. Die gesetzlich vorgeschriebenen        maßnahmen und ‑vorhaben                      für den laufenden Ver­siche­rungs­be­trieb
     Solvabilitätsanforderungen wurden damit                                                         sowie den Zah­lungen an die Rück­ver­
     weit übertroffen.                                  Die Vorsorge Luxemburg führte im             siche­rer.
                                                        Geschäftsjahr 2009 keine wesent­lichen
     Beschränkungen in der ­Verfügbarkeit               Finanzierungsmaßnahmen durch. Derzeit        Zum Geschäftsjahresende 2009
     von Finanzmitteln                                  sind auch für die Jahre 2010 und 2011        ­betrug der Liquiditätsbestand 21,0
                                                        keine Maßnahmen geplant.                      (14,6) Mio. €.
     Beschränkungen in der Verfügbarkeit
     von Finanz­mitteln lagen im Geschäfts­
     jahr 2009 bei der Vorsorge Luxemburg
     nicht vor.
Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage         Nachtragsbericht

Die Vorsorge Luxemburg konnte in den            Wesentliche Vorgänge von besonde­    19
letzten Jahren ein sehr erfreuliches            rer Bedeutung nach dem Schluss des
Wachstum erreichen. Seit dem Jahr               Geschäftsjahres liegen nicht vor.
2001 wurden ununterbrochen positive
Jahres­überschüsse erzielt.

Die Eigenmittelausstattung der Vor­sorge
Luxemburg ist aufgrund der Bei­be­hal­
tung der betriebenen Ge­schäfts­modelle
und der dauerhaften kom­for­tablen Er­
füllung der Solva­bili­täts­anfor­de­rungen
mehr als ausreichend.

Der Jahresüberschuss konnte im Jahr
2009 trotz Finanzmarktkrise deutlich ge­
genüber dem Vorjahr gesteigert werden,
wohingegen der Bestand an gebuchten
Beiträgen stark rückläufig gewesen ist.

Insgesamt steht die Vorsorge Luxemburg
auf einer sehr soliden wirtschaft­lichen
Basis; sie ist für die Risiken des Ver­siche­
rungs­geschäfts gut gerüstet. Das Ge­
schäfts­modell der Vorsorge Luxemburg –
Kon­z en­tra­tion auf fonds­g e­b un­d ene
Ver­siche­rungen – hat sich gerade in Zeiten
fallender Aktien­kurse als sehr trag­fähig
erwiesen.
Lagebericht
     Risikobericht

20   Ziele des Risikomanagements                       das Risiko­komitee sicher, dass das ge­      Kontroll- und Überwachungssysteme
                                                       samte Risiko­management-System, be­
     Risikomanagement ist ein wichtiger                stehend aus Risikokriterien, Limits und      Das im Geschäftsjahr 2008 gestartete
     Bestand­teil der Unter­nehmens­steuerung.         Governance-Prozessen, im Einklang mit        kon­zern­weite Projekt zur Weiter­ent­wicklung
     Neben der Funktion, Ent­wicklungen,               den regu­la­to­rischen Anforderungen und     unseres internen Risiko­kontroll­systems
     die den Fortbestand der Gesellschaft              den konzern­weiten Richt­linien steht.       (IKS), mit dem die ver­schiedenen Kontroll-
     gefähr­den, frühzeitig zu erkennen, ist es        Risiken werden frühzeitig erkannt und        und Über­wachungs­systeme in der ERGO
     Aufgabe des Risikomanagements, die                ­adäquat gesteuert.                          Ver­siche­rungs­gruppe noch stärker har­
     Finanz­stärke erhalten, um die An­sprüche                                                      monisiert und aufeinander abgestimmt
     unserer Kunden zu sichern und nachhal­            Risikomanagement-Kreislauf                   werden sollen, haben wir 2009 fortge­
     tig für unsere Aktionäre Wert zu schaffen.                                                     setzt. Wir führen mit dem IKS-Projekt ein
     Dies erreichen wir durch ein alle Bereiche        Die praktische Umsetzung des Risiko­         gruppen­weit einheitliches System zum
     umfassendes Risiko­management.                    manage­ments umfasst die Identi­fi­ka­       Management von operatio­nellen Risiken
                                                       tion, Analyse und Bewertung von Risiken      ein, das die An­forde­rungen der Unter­
     Organisatorischer Aufbau                          und daraus abgeleitet die Risiko­be­richt­   nehmens­führung und die lokalen gesetz­
     des Risikomanagements                             erstattung, ‑limitierung (Reduzie­rung auf   lichen und regulatorischen An­forde­rungen
                                                       ein bewusst gewolltes Maß) und ‑über­        erfüllt (siehe hierzu unsere Aus­führungen
     Das Risikomanagement-System der                   wachung. Unser Risiko­m anage­m ent­         zu MaRisk). Die Ver­ant­wortung für das
     Vorsorge Luxemburg ist in die Risiko­             prozess stellt sicher, dass sämtliche        IKS obliegt dem Vorstand und ist organi­
     manage­ment-Prozesse der ERGO Ver­siche­          Risiken konti­n uier­lich beobachtet und     sa­torisch dem CRO zugewiesen.
     rungs­gruppe eingebunden Der Zentral­be­          bei Bedarf aktiv gemanagt werden.
     reich Integriertes Risiko­manage­ment (IRM)                                                    Mit diesem ganzheitlichen Ansatz wer­
     stellt das gruppen­weite Risiko­manage­            Die Risikoidentifikation erfolgt über       den über Prozesse und Unter­nehmens­
     ment sicher, indem zum einen spezifi­             geeignete Systeme und Kennzahlen             bereiche hinweg Risiken und die darauf
     sche Risiko­management-Funktionen und             (quanti­t ativer Teil) sowie über eine       aus­gerichteten Kontrollen identifiziert,
     ‑Gremien eingerichtet wurden und zum              Bottom-up- und Top-down-Risiko­e r­h e­      analysiert und bewertet sowie Ver­besse­
     anderen der Zentral­bereich durch dezen­          bung, die durch Experten-Meinungen           rungs- und Steuer­ungs­maß­nahmen fest­
     trale Risiko­manage­ment-Strukturen in            ­ergänzt wird (qualitativer Teil). Unser     gelegt. Dabei konzentrieren wir uns auf
     allen Bereichen der Gruppe unterstützt             Ad-hoc-Meldeprozess ermöglicht es den       die wesent­lichen Prozesse, Risiken und
     wird. Der genannten Risiko­manage­ment-            Mitarbeitern der Vorsorge Luxemburg         Kontrollen.
     Organisation steht der Chief Risk Officer          jeder­zeit Risiken an den Zentral­bereich
     (CRO) vor, an den die einzelnen dezen­            Integriertes Risiko­manage­ment (IRM) zu     Durch die systematische Verknüpfung von
     tralen Risiko­ver­ant­wort­lichen berichten. Zu   melden.                                      Risiken und Prozessen haben wir eine
     den Aufgaben des CRO gehören die Identi­                                                       »Gefahrenlandkarte« für die Vorsorge
     fizierung, Bewertung und Über­wachung der         Die Risikoanalyse und ‑bewertung er­         Gesellschaften entwickelt, in der alle rele­
     Risiken sowie deren Kommunikation                 folgt auf oberster Ebene im Zentral­         vanten Risiko­kontroll­punkte markiert sind.
     an das Risiko­komitee, als ständigem Aus­         bereich IRM im Austausch mit einer           Damit lassen sich auch bereichs­über­
     schuss des Vorstands der ERGO. Diesem             Viel­z ahl von Experten aus verschie­        greifende Risiken und Kontrollen deutlich
     obliegt die Ein­richtung und Überwachung          denen Bereichen der ERGO Ver­siche­          erkennen. Einbezogen werden dabei auch
     der Risiko­management-Strategien, ‑Sys­           rungs­gruppe. So gelangen wir zu einer       Mit­arbeiter der Fach­bereiche, die auf die­
     teme und ‑Prozesse. Darüber hinaus stellt         Be­wertung mit quanti­ta­tivem und quali­    sem Weg unmittelbar ihre Kenntnisse und
                                                       ta­tivem Charakter, die auch eventuelle
                                                       Inter­depen­denzen zwischen den Risiken
                                                       berück­sichtigt.
Erfahrungen in das IKS einbringen. Durch          Wesentliche Risiken                             Rück­ver­siche­rungs­verträge­. Bei der Wahl     21
diese Einbindung erreichen wir eine hohe                                                          ­unserer Rück­ver­sicherer ist eine hohe
Akzeptanz der Mitarbeiter für die Not­wen­        Als wesentliche Risiken bezeichnen wir           Bonität wesent­liches Kriterium für uns,
dig­keit von Risiko­kontrollen und Risiko­        diejenigen, deren Auswirkungen schwer­           hiermit be­grenzen wir das Ausfall­risiko
manage­ment. Inner­halb der Gruppe schaf­         wiegend genug sind, um den Fort­be­stand         und Risiken hin­sicht­lich der Zahlungs­
fen wir so die Grundlage für ein einheitliches    der Vorsorge Luxemburg als Ganzes zu             strom­schwankungen.
Risiko­ver­ständnis und verbessern unser          gefährden.
Risiko- und Kontroll­bewusst­sein. Die Wirk-                                                      Die spezifischen ver­siche­rungs­tech­ni­schen
samkeit des IKS und notwendige An­pas­            Unser externer Risikobericht wird auf der       Risiken eines Lebens­ver­siche­rungs­unter­
sun­gen an geänderte Rahmen­be­din­gun­           Grundlage der Kalkulations- und Bilanzie­       neh­mens sind das biometrische, das
gen werden mindestens jährlich überprüft.         rungs­vorschriften unserer Gesellschaft         Storno-, das Garantie- und das Kosten­
                                                  dargestellt und ist in Anlehnung an den         risiko.
Die schrittweise Implementierung wird das         Deutschen Rechnungs­legungs­standard
gruppenweit einheitliche IKS bis 2012 für         DRS 5‑20 aufgebaut.                             Biometrische Risiken
die gesamte ERGO Versicherungsgruppe
komplett abgeschlossen haben.                     Wir unterteilen gemäß DRS 5‑20 das Ge­          Zur Berechnung der Deckungs­rück­stellung
                                                  samt­risiko in die fünf Kategorien ver­siche­   werden biometrische Rech­nungs­grundl­agen
Risikoberichterstattung                           rungs­technische Risiken, Risiken aus dem       verwendet, die zu Ver­trags­beginn fest­
                                                  Ausfall von Forderungen aus dem Ver­siche­      gelegt werden und zu diesem Zeitpunkt
Die Risikoberichterstattung obliegt dem           rungs­geschäft, Risiken aus Kapital­anlagen,    für ausreichend erachtete Sicher­heits­
Zentral­bereich Integriertes Risiko­manage­       operationale sowie sonstige Risiken.            margen für adverse Ände­rungen enthal­
ment. Mit ihr erfüllen wir aktuelle recht­liche                                                   ten. Der Risiko­verlauf im Bestand wird
Anforderungen, informieren die Öffent­lich­       Versicherungstechnische Risiken                 regelmäßig durch Ver­gleich der erwarte­
keit und schaffen darüber hinaus intern                                                           ten Leistungs­fälle mit den tatsächlich
Transparenz für das Management.                   Das Management der versicherungs­tech­          beobach­teten überprüft. Zusätzlich zu
                                                  nischen Risiken nimmt im Risiko­manage­         unseren eigenen Analysen beziehen wir
Die interne Risikoberichterstattung in­           ment-System unseres Unter­nehmens               stets die neuesten verfüg­baren Erkennt­
formiert das Management regelmäßig                eine herausgehobene Stellung ein. Kern­         nisse der Branche ein, ins­besondere
(vierteljährlich) über die Risiko­lage be­        elemente dieses Managements sind die            der Deutschen Aktuar­ver­einigung (DAV).
züglich der einzelnen Risiko­kategorien.          Kontrolle der Risikoverläufe und die lau­       Sollten sich die Rech­nungs­grund­lagen
Bei einer signifikanten Veränderung               fende Überprüfung der Rechnungs­grund­          für einzelne Risiken im Laufe der Jahre
der Risiko­situation sowie besonderen             lagen für die Be­rech­nung der Beiträge         als nicht mehr angemessen erweisen,
Schaden­fällen und Ereignissen wird               und der ver­siche­rungs­tech­nischen Rück­      werden sie so angepasst, dass auch zu­
eine sofortige Berichterstattung an das           stellungen.                                     künftig wieder ausreichende Sicher­
Manage­ment der Gesellschaft sicher­                                                              heits­margen vorhanden sind. Bei Bedarf
gestellt, damit das Management in die             Die Beiträge und Rückstellungen kalku­          werden Auffüllungen der Deckungs­rück­
Lage versetzt wird, auf gefährdende Ent­          lieren wir mit vorsichtig gewählten             stellung vorgenommen.
wick­lungen rechtzeitig reagieren zu kön­         Rechnungs­grund­lagen. So können wir
nen. So ist gewährleistet, dass bereits           dauer­h aft die Erfüllung unserer Ver­          Die von uns zur Berechnung der Deckungs­
schwache Signale und negative Trends              pflich­tungen sicher­s tellen. Wir redu­        rückstellung verwendeten biometrischen
rechtzeitig erkannt werden und Gegen­             zieren die ver­s iche­rungs­tech­n ischen       Rechnungs­g rundlagen sind nach Ein­
maß­nahmen ergriffen werden können.               Risiken durch geeignete Zeichnungs­             schätzung des Verant­wort­lichen Aktuars
                                                  richt­linien und aktuarielle Analysen.          und der luxemburgischen Aufsichts­
                                                  Zur Reduzierung des Risikos beson­              behörde angemessen und enthalten aus­
                                                  ders hoher Einzel­schäden oder kumu­            reichende Sicher­heits­spannen.
                                                  lierter Schaden­ereignisse schließen wir
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