UNIVERSUM - UNIVERSITÄT VECHTA
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Ausgabe 02 . März/April 2020 UniVersum Digitalisierung im Fokus: Uni Vechta im Notbetrieb (S. 4) Wissen & Forschen Leben & Studieren Lehren & Arbeiten Stronghouse: Ernährung: gesunde und Kindertagesbetreuung: Personal- Förderprogramm bewilligt Antrag nachhaltige Schulverpflegung notstand und Systementwicklung
Editorial Inhalt Liebe Leserinnen und Leser, UniVersum 02 Editorial, Inhalt & Impressum „Der traurigste Aspekt derzeit ist, dass die Wissen- 03 Neuigkeiten aus der Universität schaft schneller Wissen sammelt, als die Gesell- 04 Neue Herausforderungen! – Uni schaft Weisheit“, schrieb einst Vechta im Notbetrieb Isaac Asimov. Aus heutiger Perspektive könnte 05 Neue Formate man ergänzen, dass es leider sowohl an dem einen als auch 12 Vechaer Alumna an der anderen noch mangelt, wir uns aber hoffentlich gemeinsam 13 Alumni-Statements zu Corona auf den Weg der Besserung machen. 14 Diversity Audit – Uni Vechta erhält Zertifikat des Deutschen Stifterver- Unsere Universität versucht auch und gerade in diesen belastenden bandes Zeiten der Corona-Pandemie mit vielen spannenden Projekten zu Wissen und 16 News Weisheit beizutragen. Regional, national und auch international werden erfolgreiche Aspekte unserer täglichen Arbeit angesprochen. Wissen & Forschen Sie reichen vom Forschungsdatenmanagement bis zum Diversity-Audit, 06 Projekt UniV-FDM vom Crowdmapping über Kindertagesstätten bis zur Ernährung in den 07 Uni Vechta und INTERREG Schulen, von lokalen literarischen Größen bis hin zu grenzüberschreitenden Erasmus-Projekten, von neuen Leben & Studieren Berufungen bis hin zu Verabschiedungen nach langer 08 Täglich frisch verdienstvoller Arbeit an unserer Universität. 08 Goldener Teller 09 „Gespräche auf Augenhöhe“ Ich wünsche uns allen nicht nur Gesundheit, 09 „Stetig steigend“ sondern auch spannende Lektüre. Lehren & Arbeiten 10 Frühjahrstagung der BAG BEK e. V. an der Universität Vechta Prof. Dr. Burghart Schmidt 11 Projekt MetESD ist „Success Präsident story“ 11 Digital ist auch sozial Impressum Herausgeber: Der Präsident der Universität Vechta / Redaktion: Universität Vechta, Marketing und Kommunikation, Katha- rina Genn-Blümlein, Friedrich Schmidt / Layout und Satz: Presse- & Medienbüro Petra Hellmann / Druck: Druckerei B. Hei- mann GmbH / Kontakt und Vertrieb: Universität Vechta, Marketing und Kommunikation, Driverstraße 22, 49377 Vechta, newsletter@uni-vechta.de / Ausgabe 2, März/April / Auflage: 750 / Erscheinungsweise: UniVersum – Der Newsletter der Universität Vechta erscheint alle zwei Monate. Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion gestattet. / Soweit nicht anders angegeben, liegen alle Bildrechte bei der Universität Vechta, Meckel, bitters.de, colourbox 4744348 , DNSV (S. (8), Deutsches Jugendinstitut e. V., München (S. 10), Willi Rolfes (S. 13), Topfotografie GmbH (S. 13), Sagurna (S. 13), Tanja Weidner (S. 13), Welling (S. 13) / Lizenziert nach CC-BY-NC-ND. / doi:10.23660/voado-156 2
Dr.in Sonja Brunsmeier erhält ihre Berufungsurkunde von Universitätspräsident Prof. Dr. Burghart Schmidt. Brunsmeier berufen Einstimmig Seit dem 1. April ist Frau Dr.in Sonja Brunsmeier Universitätsprofessorin für wiedergewählt die Didaktik der englischen Sprache und Literatur in der Anglistik an der Uni- versität Vechta. Zuvor war sie Juniorprofessorin für Sprachliches Lernen in Prof.in Dr.in Corinna Onnen bleibt für der Primarstufe (Englisch) an der PH Ludwigsburg und arbeitete als akade- eine dritte Amtsperiode von weiteren mische Mitarbeiterin an der PH Freiburg im Institut für Anglistik sowie im zwei Jahren 1. Sprecherin der „LAGEN“ englischsprachigen Blended Learning Masterstudiengang. Weiterhin bringt – der Landesarbeitsgemeinschaft sie mehrjährige berufspraktische Erfahrungen als Schulleiterin sowie Grund- der Einrichtungen für Frauen- und und Hauptschullehrerin mit. Brunsmeier ist seit 2014 Mitherausgeberin der Geschlechterforschung in Nieder- Fachzeitschrift „Grundschule Englisch“ (Friedrich Verlag). sachsen. In ihrer Forschung und Lehre ist der gebürtigen NRWlerin eine Verzahnung von Theorie, Empirie und Schulpraxis wichtig. An der Universität Vechta Die „LAGEN“ ist ein Verbund von plant sie, sich weiterhin mit didaktischen Fragestellungen zum Englisch- Einrichtungen der Frauen- und Ge- unterricht (z. B. der Rolle von digitalen Medien im (inklusiven) Englischunter- schlechterforschung/Gender Studies richt) und darüber hinaus auch mit der fachspezifischen Lehrer*innenbildung sowie einer Reihe von assoziierten zu beschäftigen. Mitgliedern, die sich der Institution verbunden fühlen. Gegründet im Dezember 2007 verfügt sie derzeit über zwölf Mitgliedseinrichtungen. Die Universität Vechta ist eine davon. Zu der Aufgabe der „LAGEN“ gehört es, die Frauen- und Geschlechterfor- schung inhaltlich und institutionell vo- ranzubringen. Außerdem vertritt die Institution ihre Mitgliedseinrichtun- Anfang März wurde der Theolo- gen gegenüber den Ministerien und ge Prof. Dr. Raimund Lachner in den Forschungsförderinstitutionen. den Ruhestand verabschiedet. „Ich freue mich, mit dieser Tätigkeit auch die Geschlechterforschung der Abschied nach zwei Jahrzehnten Universität Vechta noch sichtbarer zu Prof. Dr. Raimund Lachner ist mit 64 Jahren in den Ruhestand gegangen. Uni- machen”, sagte Prof.in Dr.in Corinna versitätspräsident Prof. Dr. Burghart Schmidt verabschiedete den engagier- Onnen. ten Theologen. Lachner studierte römisch-katholische Theologie an der Ludwig-Maximili- ans-Universität München, wo er 1985 promovierte und 1993 habilitiert wurde. Seit 2000 ist der 64-Jährige Universitätsprofessor für Dogmatik und Dog- mengeschichte unter Berücksichtigung fundamentaltheologischer Fragestel- lungen, an der Universität Vechta. In seinem akademischen Leben publizierte Lachner unter anderem zahlreiche Artikel im Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikon (BBKL). Weitere Informationen zur Wir wünschen Prof. Dr. Raimund Lachner alles Gute für den Ruhestand. „LAGEN“: https://www.nds-lagen.de/ 3
Herausforderung angenommen! Am 17. März ist die Universität Vechta aufgrund der Corona-Pandemie in den Notbetrieb gegangen. Forschen, Lehren und Studieren in Zeiten von Corona – wie sich unterschiedliche Bereiche den Herausforderungen stellen, zeigen folgende Statements: Plötzlich geht‘s: „Publishers staltet und realisiert. Dass dieses geleistet werden konnte, make coronavirus content ist dem enormen Einsatz aller Beteiligten zu verdanken freely available and reusable“ und zeugt von hoher Identifikation mit unserer Universität. titelt die Website der Wellco- Auch in dieser schwierigen Zeit war die Gemeinschaft in me-Stiftung – und belegt da- 1 der Universität Vechta Garant für die Bewältigung solcher mit, was Wissenschaft vermag: Herausforderungen. Zweifelsohne werden wir mit den Prof. Dr. Michael Ewig Forschende arbeiten weltweit vielfältigen Erfahrungen, die wir im Notbetrieb gesammelt Vizepräsident für verteilt und gemeinsam an der haben, auch den Übergangsbetrieb ab dem 4. Mai 2020 Forschung und Nach- Bewältigung der Pandemie, tau- meistern. Mein besonderer Dank gilt allen für ihr bisheriges wuchsförderung schen Daten und Erkenntnisse und weiteres Engagement in dieser in jeglicher Hinsicht aus, machen sie kollegial und öffentlich zugänglich und besonderen Zeit! werden dabei von Verlagen unterstützt. Jenseits der Krise liegt darin vielleicht auch ein Muster für uns: Gemeinsam Die Digitalisierung hat mit der forschen, Daten (ab-)sichern, sich über Forschung austau- Corona-Krise einen immensen schen. Das geht nicht alles von heute auf morgen – aber wir Auftrieb erfahren - Homeoffice, könnten uns diesen Herausforderungen moderner Wissen- virtuelle Konferenzen und nun schaft stellen – auch jenseits von ‚COVID-19‘. ( https:// 1 auch virtuelle Lehre. Ich freue wellcome.ac.uk/press-release/publishers-make-corona- mich sehr, dass die Schulun- virus-covid-19-content-freely-available-and-reusable). Prof. Dr. Martin K. W. gen, die mein Arbeitsbereich Schweer augenblicklich ausgehend von Am 17. März 2020 wurde die Wissenschaftlicher unserem BMBF-geförderten Leiter des AB Pädago- Universität Vechta im Zuge der Verbundprojekt eCULT+ anbie- gische Psychologie Corona-Pandemie erstmals tet, hochschulintern sehr stark in einen Notbetrieb versetzt. nachgefragt werden. Insofern sehe ich in der Krise durch- Dies hat alle vor neue sowie aus die Chance, unsere Lehr-Lern-Kultur an der Universität ungewöhnliche Anforderungen Vechta gemeinsam zu reflektieren und digitale Medien in Dr.in Marion Rieken gestellt – jede Person in ganz deutlich stärkerem Maße als bislang zielführend dahinge- Vizepräsidentin für unterschiedlicher Form, sei es hend einzusetzen, unsere Lehr-Lern-Prozesse zu optimie- Personal und Finanzen vor Ort oder auch im Homeoffi- ren und dabei die stets gegebene Unterschiedlichkeit der ce. Denn neben dem universitären waren auch im privaten Lehrenden und Lernenden (Kompetenzen, Motivationen, Bereich aus Gründen des Schutzes und der Verantwortung Erwartungen usw.) zu berücksichtigen. viele Umstellungen erforderlich. Veränderte Arbeitsorga- nisation, digitale Arbeits- und Kommunikationsformen und Ich habe wenige Erfahrungen vieles andere mehr wurden innerhalb kürzester Zeit ge- mit digitalen Veranstaltungen. In einigen Psychologie-Modulen werden Powerpoint-Dokumen- te als Lernmodule mit Erklärun- gen für Vorlesungen hochgela- Caro den. Das wäre vielleicht auch in 6. Semester anderen Fächern möglich. Ich Bachelor Lehramt wünsche mir, dass Prüfungs- leistungen angepasst werden (z. B. Portfolioaufgaben), um Lehrenden die Korrektur zu erleichtern und Zeitersparnis zu generieren. Von den Lehrenden wünsche ich mir, dass die Digitalisierung langfristig genutzt wird und nicht nur während der Pandemie. 4
Neue Formate Vizepräsident Prof. Dr. Kim-Patrick Sabla spricht im Interview Mitte April über die digitale Lehre an der Universität Vechta. Herr Prof. Sabla, die Universi- wortung lassen sich Online-Formate leichter in den Alltag tät Vechta bietet wegen der integrieren. Dennoch ist es nicht das Ziel der Universität, Pandemie keine Präsenz- und ausschließlich digitale Lehre durchzuführen. Die Universi- stattdessen Onlinelehre im tät Vechta versteht sich weiterhin als Präsenzuniversität Sommersemester bis zum 18. und setzt auf ein vielfältiges Campusleben. Gleichzeitig Juli an, also bis zum Ende der wird es sehr begrüßt, digitale Formate auch in zukünftige Veranstaltungszeit – warum? Semester einzubinden. Das ist kein Selbstzweck. Ziel muss Vieles hängt von den Bund-Länder-Entscheidungen ab, an es sein, dass der Erwerb von neuen digitalen Kompetenzen welche wir gebunden sind. Wir arbeiten gerade intensiv an nicht nur akut im jetzigen Lehrbetrieb von Lehrenden und den Plänen für einen Übergangsbetrieb. Denn für eine Rück- Studierenden abverlangt wird, sondern dass diese Kompe- kehr in den Normalbetrieb benötigen wir ein voraussichtlich tenzen später auch in den jeweiligen Berufsfeldern unserer langfristiges Übergangsszenario, das Schutzmaßnahmen Absolvent*innen von Nutzen sind. für alle Mitglieder und Angehörigen der Universität sowie für externe Partner*innen umfasst und einer fortwährenden Wird es digitale Prüfungsformate geben? Überprüfung unterzogen werden muss. Absehbar ist: Der Ja, in der RPO (§17 Abs.2) sind neben der klassischen Beginn der Präsenzlehre zieht nicht nur besondere Hygiene- Präsenzklausur auch mündliche Prüfungen, Referate, maßnahmen und eine geänderte Raumplanung nach sich. Hausarbeiten, (e-)Portfolio und Projektberichte verankert. Der Normalbetrieb kann nur Schrittweise wieder aufgenom- Zusätzlich zu bereits getroffenen Vereinbarungen zur men werden. Was dies konkret für alle Beteiligten und für Abgabe von schriftlichen Prüfungen und das Ermöglichen alle Bereiche – auch über die Lehre hinweg – bedeutet, wird von mündlichen Prüfungen via Webmeeting, bietet uns das nur an den weiteren Auswirkungen der Pandemie zu messen Campus- und Lernmanagementsystem Stud.IP digitale sein, auf die wir täglich reagieren. Prüfungsformate an. Mithilfe des virtuellen Prüfungs- systems können Lehrende Übungen, Tests und Klausuren Ist die derzeitige Situation auch eine Chance für mehr online erstellen und durchführen. Herr Gunther Schmidt digitale Lehr-Lernformate und wie wird sich Lehre an der und sein Team vom Rechenzentrum haben mit viel Engage- Universität Vechta dadurch verändern? ment und unter hohem Zeitdruck einen IT-Werkzeugkasten Die derzeitige Situation ist sowohl Herausforderung als zur Realisierung des Lehr-und Prüfungsbetriebes bereit- auch Chance für die Digitalisierung der Lehre an der Uni- gestellt. Diese Erklärungen unterstützen Lehrende nicht versität Vechta. Präsenzlehre ist nicht einfach in digitale nur bei der Realisierung von digitaler Lehre, sondern auch Formate übertragbar, es erfordert ein neues Verständnis bei der Realisierung von digitalen Prüfungsformaten. Die von Lehre. Trotz der gegenwärtig schwierigen Umstände Lehrenden möchten wir nochmals ermuntern, aufgrund der ist es daher auch eine außergewöhnliche Chance und trifft Verlängerung des Beschlusses zur Online-Lehre erneut die den Wunsch von Studierenden, zeitlich flexibler lernen zu Prüfungsform in den Modulen in den Blick zu nehmen und können. Insbesondere für Studierende mit Familienverant- bei Bedarf diese auf Antrag anzupassen. 5
Projekt UniV-FDM Neues Beratungsangebot zum Thema Forschungsdatenmanagement Die Produktion von qualitativ hochwertigen Forschungsdaten Die Universität Vechta hat dies erkannt und sich in dem gewinnt in allen empirischen Wissenschaften zunehmend an BMBF-geförderten Forschungsprojekt „Erforschung eines Relevanz. Entsprechend wächst die Menge der überwiegend Managementmodells zur Etablierung eines institutionellen digital erzeugten Daten immer rascher an. Für die Wissenschaft Forschungsdatenmanagements“ mit der Entwicklung eines ergeben sich dadurch große Chancen: die Nutzung bestehen- zukunftsweisenden FDM-Konzepts beschäftigt, das auch als der und frei verfügbarer Daten bietet u. a. die Möglichkeit, Leuchtturm für andere Hochschulen dienen soll. Ein zentraler Forschungsfragen in erweiterten Kontexten schneller, kosten- Befund der durchgeführten FDM-Kultur und -Bedarfsanalyse günstiger und umfassender beantworten zu können als zuvor. war der Wunsch der Forschenden nach universitärer Beratung Die Bedeutsamkeit wissenschaftlichen „Data Sharings“ wird zum FDM. Diese Beratung ist nun durch das Referat für For- uns besonders in diesen Tagen, in denen Organisationen und schungsentwicklung und Wissenstransfer geschaffen worden Wissenschaftler ihre Datensätze zur pandemischen Verbrei- (Kontakt: Dr. Thomas Enkel, 04441 15269, FDM@uni-vechta.de). tung des SARS-CoV-2 auf internationaler Ebene teilen, so Im Rahmen des Projekts wurden FDM-bezogene Rechtsfragen nachdrücklich wie nie vor Augen geführt. analysiert, nutzerfreundliche Handreichungen erstellt und Gleichzeitig stellen sich im Umgang mit Forschungsdaten auch ein Schulungskonzept entwickelt. Mehrere FDM-Workshops neue Herausforderungen: die Forschenden müssen sich u. a. wurden bereits durchgeführt, weitere Veranstaltungen zur Gedanken machen über Datenorganisation, -dokumentation Kompetenzbildung werden folgen. Der Ausbau der techni- und -legitimität, nicht zuletzt, weil auch die Forschungsförderer schen Infrastruktur der Bibliothek und des Rechenzentrums zunehmend hohe formale Ansprüche an das Datenmanage- erlaubt es den Forschenden, ihre Forschungsdaten auf Servern ment stellen und ihre Förderungsentscheidungen an dieses (VOADo, VSpace) der Universität zu bewahren und der wissen- binden. Die Hochschulen sind daher gefordert geeignete Infra- schaftlichen Community zur Verfügung zu stellen. So lässt sich strukturen zu schaffen, um die Forschenden in diesem Prozess die Präsenz der eigenen Forschungsarbeit erhöhen und letztlich unterstützen zu können. Diese Herausforderungen machen das auch die Reputation der Universität nachhaltig stärken. Forschungsdatenmanagement (FDM) zu einem der wichtigsten neuen Handlungsfelder der Forschung. Forschungsdatenmanagement (FDM) bezeichnet zusam- schenden aber vor zahlreiche Aufgaben organisatorischer menfassend alle Maßnahmen des planvollen Umgangs (z. B. Einhaltung formaler Anforderungen von Forschungs- mit Forschungsdaten. Darunter fallen Rohdaten von förderern), technischer (z. B. Umsetzung von Datenspei- Messungen (z. B. GPS-Tracking, Fragebögen, Audiotran- cherungs- und Sicherungskonzepten) und rechtlicher (z. B. skriptionen, Videoaufnahmen, Satellitenbilder), aber auch Beachtung der DSGVO) Art. Ein gutes FDM findet in allen Software-Quellcodes. Aufbereitete und ausgewertete Phasen eines Forschungsvorhabens - von der Planung, Daten (z. B. in Tabellen, Diagrammen) zählen ebenso dazu über die Durchführung bis hin zur Datenarchivierung und wie die Studiendokumentation (z. B. Leitfäden, Metho- Publikation – geeignete Maßnahmen, um die o. a. Auf- denbeschreibungen, Auswerteskripte). gaben bestmöglich zu erfüllen und dokumentiert diese in Ein verantwortungsvoller Umgang mit diesen Daten ist Datenmanagementplänen. unverzichtbar für eine hochwertige Forschung und den https://bibliothek.uni-vechta.de/management-von-for- Erhalt der wissenschaftlichen Integrität, stellt die For- schungsdaten/ 6
Mit „Stronghouse“ den ökologischen Fußabdruck reduzieren Universität Vechta und das transnationale EU-Förderprogramm INTERREG Zum wiederholten Male hat das Auswahlkomitee des trans- Veranstaltungen kam ein Absagen des Events nicht infrage. nationalen Förderprogramms INTERREG den Antrag der Die Teilnehmer*innen diskutierten über zwei Tage hinweg via Universität Vechta zusammen mit der Provinz Drenthe aus Videokonferenz. In einem ersten Schritt wurden neben den den Niederlanden bewilligt: STRONGHOUSE - Sustainable Rahmenbedingungen des Projektes, transnationale Vernet- housing for strong communities. In den kommenden drei zungsaktivitäten relevanter Forschungs- und Best Practice Jahren werden das Team um apl. Prof. Karl Martin Born und Ergebnisse ausgelotet, um entsprechende Pilotprojekte Prof. Dr. Vanessa Mertins sich dem Ziel widmen, Hausbesit- anzustoßen. zer*innen und Wohnungsinhaber*innen Wege aufzuzeigen, Der Lehrstuhl Management Sozialer Dienstleistungen in energiesparende Maßnahmen und/ oder alternative Ener- (Prof.in Dr.in Vanessa Mertins) mit Forschungsschwerpunkt giequellen für ihre Häuser bzw. Wohnungen zu investieren. experimenteller Verhaltensökonomie nimmt dabei gezielt Auf Basis eines verhaltensorientierten Ansatzes arbeiten das Energiekonsumverhalten als Ressource der CO2-Re- Projektpartner*innen aus den Niederlanden, Belgien, duzierung in den Blick, um mithilfe anreizkompatibler Deutschland, Dänemark, Schweden und dem Vereinigten Mechanismen eine Änderung dieses Verhaltens analysie- Königreich für die kommenden drei Jahre zusammen, um ren zu können. Eine Akteurs-Stakeholder-Netzwerkana- das Energieeffizienzverhalten von mindestens 15.000 Haus- lyse in allen Regionen des Konsortiums unter Federführung besitzer*innen bzw. Wohnungsinhaber*innen zu optimieren. des ISPA (apl. Prof. Dr. Karl Martin Born) wird wesentlicher Das Projekt hat zum Ziel, den ökologischen Fußabdruck in Bestand der Feldforschung sein. Im Fokus der Untersu- 15.000 Wohnungen zu reduzieren. chung stehen Eigentümer*innen, Mieter*innen, Energiebe- STRONGHOUSE hat ein Finanzierungsvolumen von rund rater*innen, Unternehmer*innen, Kommunalpolitiker*innen 3 Millionen Euro und wird mit ca. 1,5 Millionen Euro durch und NGOs. Die entstehenden Netzwerkkarten können als das Programm „INTERREG IVb North Sea Region“ aus dem Visualisierung wertvolle Hinweise für die weiterführende Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) Entwicklung eines „Customer Journeys“ im Sinne einer gefördert. Federführender Partner des Projektes ist die gezielten Adressierung der Akteur*innen genutzt werden. Provinz Drenthe (Niederlande). Es gilt darzustellen, welche Gruppen mehr Konnektivität Nach dem offiziellen Startschuss von STRONGHOUSE in diesen Netzwerken für energieeffizientes Wohnen und Anfang des Jahres fand vom 17. – 18. März 2020 das Kick- folglich mehr Potenzial haben, die Energieeinsparungsmaß- off- Meeting statt. Trotz der mit der Corona-Virus Situation nahmen umzusetzen. einhergehenden Schutz- und Sicherheitsmaßnahmen von https://northsearegion.eu/stronghouse/ 7
Täglich frisch Modellprojekt zur gesunden, nachhaltigen Schulverpflegung / Ausschreibung zum „Goldenen Teller“ gestartet Bildung gilt als ein wichtiger Verpflegungsangebot in Verbindung mit einer handlungs- Schlüssel, um die Lebens- und orientierten ganzheitlichen Ernährungsbildung im Fokus. Ernährungsgewohnheiten in po- In einem ersten Schritt wurde eine Masterarbeit an der sitivem Sinne zu beeinflussen. Universität Vechta an Marwin Dierßen vergeben, der die Gemeinsam mit dem Kompe- aktuelle Situation der Schulverpflegung an der Integrierten tenzzentrum Schulverpflegung Sekundarschule untersuchen wird. „Ernährung im schuli- Marwin Dießen studiert an der Universität Vechta, dem schen Kontext ist für mich persönlich ein sehr interessantes an der Universität DNSV-Fördermitglied „Menü Thema, weil es die an sich widersprüchlich wirkenden Kom- Vechta und untersucht Partner“ und der Schulleitung ponenten Genuss und Schule vereint“, sagte der Student. in seiner Masterarbeit soll die Verpflegung an der „Ich freue mich, dass ich die Möglichkeit bekomme, mit dem die aktuelle Situation Berliner „Caspar David Fried- Deutschen Netzwerk Schulverpflegung, einer an Ernährung der Schulverpflegung rich“-Schule in Marzahn-Hel- interessierten Schule und einem Caterer zusammen dieses an der Berliner „Caspar David Friedrich“-Schule. lersdorf fit für die Zukunft Gebiet im Rahmen meiner Masterarbeit an der Universität Fotos / (DNSV) gemacht werden. Geplant ist Vechta näher zu erforschen“. ein Modellprojekt zur gesun- Die wissenschaftliche Betreuung erfolgt durch Prof. Dr. den, nachhaltigen Schulverpflegung. Steffen Wittkowske, Leiter des Kompetenzzentrums Mit dem gemeinsamen Projekt soll beispielhaft entwickelt Schulverpflegung (KZSV) an der Universität Vechta. Erste und umgesetzt werden, wie sich die Ernährungssituation Ergebnisse werden voraussichtlich auf dem 12. Deutschen und das -verhalten der Schüler*innen nachhaltig verbes- Kongress für Schulverpflegung im November 2020 in Berlin sern lässt. Hier stehen zum Beispiel ein entsprechendes präsentiert. Goldener Teller Das Deutsche Netzwerk Schulverpflegung (DNSV) e. V. verleiht einmal pro Jahr gemeinsam mit dem Kompetenz- zentrum Schulverpflegung (KZSV) an der Universität Vechta für in den zurückliegenden zwölf Monaten bewer- tete, exzellent beurteilte Masterarbeiten oder Disserta- tionsschriften einen „Goldenen Teller“ als Wissenschafts- preis im Bereich Verbraucher- und Ernährungsbildung. Die Preisvergabe findet im Rahmen des 12. Deutschen Mit der Ausschreibung dieses Wissenschaftspreises Schulverpflegungskongresses voraussichtlich am 06. sollen an der Universität Vechta entstandene, hervor- November 2020 in Berlin statt. Der Preis ist dotiert mit ragende Leistungen in Wissenschaft und Forschung the- 700 EUR für die Masterarbeit oder für die Dissertations- menspezifisch gewürdigt werden. Die Erkenntnisse und schrift, bei einer Dissertation zzgl. einem Druckkosten- Ergebnisse der Arbeiten sollen einen Anwendungsbezug zuschuss von 500 EUR. Auf der Basis der individuellen im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung haben Bewerbung begutachtet eine Jury die eingereichten und die Einflüsse des Ernährungs- und Konsumverhal- Arbeiten und wählt unter Ausschluss des Rechtsweges tens auf die eigene Gesundheit sowie auf regionale und eine Masterarbeit oder Dissertationsschrift aus und globale Strukturen, auf Ökologie, Ökonomie, Gesellschaft schlägt sie dem DNSV zur Preisvergabe vor. und Schule zeigen. Infos: www.schulverpflegungev.net und www.dnsv.eu 8
Mit Spaß und Interesse dabei: Beim Projekt „Gemeinsam statt einsam“ lernten sich die Teilnehmenden kennen und erarbeiteten As- pekte der Teilhabe. „Gespräche auf Augenhöhe“ Projekt „Gemeinsam statt einsam“ feiert Abschluss Passt! Beim Drittmittelprojekt „Gemeinsam statt einsam“ „Nun ist das Projekt zwar abgeschlossen, aber es werden neue an der Universität Vechta erarbeiteten Studierende zu- Angebote daraus generiert“, stellt Stefanie Röhll, Wissen- sammen mit Frauen aus der Justizvollzugsanstalt Vechta, schaftliche Mitarbeiterin von Prof.in Dr.in Baumert, fest. „Im Menschen mit Beeinträchtigung und Jugendlichen mit Rahmen der Bridges–Werkstatt Inklusion, bei der Professorin Migrationshintergrund Aspekte zum Thema Teilhabe. Um Baumert die Leitung des Bausteins ,Inklusion‘ innehat, werden sich besser kennenzulernen, trafen sich die Teilnehmer Hochschuldidaktische Weiterbildungen und Lehrer*innenfort- in kleineren Gruppen. Ein von Studierenden produziertes bildungen konzipiert, die den Begegnungsaspekt sowie die Video fasst das Projekt zusammen. Kooperationen mit dem Andreaswerk, der Caritas Flücht- „Dass Teilhabe und Partizipation im Mittelpunkt stehen, ist lingshilfe und der JVA Vechta aufgreifen.“ Außerdem werde in dem Video deutlich zu spüren“, sagt Projektleiterin Prof. ein Service entstehen, der sich vor allem an Lehrer*innen und in Dr.in Britta Baumert. „Das waren zwischenmenschliche Hochschullehrende richtet, um Beratung für Kooperationen Begegnungen auf Augenhöhe.“ In verschiedenen Workshops und Begegnungen im Unterricht sowie eine Kontakte zu ver- wurden darüber hinaus mit allen Beteiligten neue Möglich- schiedenen Organisationen zu ermöglichen. keiten der Teilhabe entwickelt. Das Video: www.uni-vechta.de/gemeinsam „Stetig steigend“ Mehr als 500 Prüfungen: „Test Deutsch als Fremdsprache“ einem Computerprogramm aufgezeichnet wird, müssen die Testteilnehmer*innen zum Beispiel zeigen, dass sie auf Deutsch eine Grafik beschreiben und in einem Seminar ihre Meinung vertreten können. Unter anderem aus Afghanis- tan, China, Großbritannien, Kamerun, dem Kosovo, Mada- gaskar, der Russischen Föderation, Syrien und der Türkei stammen die Geprüften. „Die Nachfrage nach dem TestDaF ist stetig steigend“, sagt Christiane Drave, „Da Deutschland sich als Studien- und Arbeitsort wachsender Beliebtheit erfreut, dürfte dieser Trend auch in den kommenden Jahren Test-DaF-Teil- Jubiläum im Sprachenzentrum der Universität Vechta: der anhalten,“ ergänzte die Leiterin des Sprachzentrums. nehmer*innen und „Test Deutsch als Fremdsprache“ (TestDaF) wurde zum „2018 absolvierten weltweit rund 48.000 Deutschlernende Prüferinnen freuen 500. Mal abgenommen. Die Universität Vechta ist seit Ende den TestDaF, fast doppelt so viele wie noch 2012, als das sich Ende Februar 2011 lizenziertes Prüfungszentrum für den Test Deutsch als Testzentrum in Vechta seine Arbeit aufgenommen hat.“ nach der abgelegten Prüfung. Fremdsprache und bietet seit 2012 regelmäßig bis zu sechs „Wenn im Herbst 2020 eine digitale Version des TestDaF Prüfungstermine pro Jahr an. Dabei werden das Lese- und eingeführt wird, werden wir die Prüfung auch in diesem Hörverstehen sowie die mündliche und schriftliche Aus- Format anbieten.“ drucksfähigkeit der fremdsprachigen Studieninteressier- Kontakt: Christiane Drave, christiane.drave@uni-vechta.de ten getestet. Während der mündlichen Prüfung, die von www.uni-vechta.de/internationales/sprachenzentrum 9
Zwischen Personalnotstand und Systementwicklung Frühjahrstagung der BAG BEK e. V. an der Universität Vechta liche Träger hingegen wesentlich intensiver auf die Perso- nalbindung. Diese Entwicklungen stellen das System der Kindertageseinrichtungen vor große Herausforderungen. „Denn die Kita-Landschaft droht unter den unterschiedlichen Bedingungen auseinanderzudriften“, so König, die an der Uni- versität Vechta den Arbeitsbereich Frühpädagogik leitet. Kindertageseinrichtungen zu Bildungsorten zu entwickeln, werde nicht nur über den Dienstleistungsgedanken allein zu bewältigen sein, meint König. Es gehe nicht nur um die Bereitstellung von Betreuungsplätzen: „Kindertagesein- Professorin Anke König leitet an der Universität Vechta richtungen müssen wieder stärker zurück an die Pädagogik den Arbeitsbereich Frühpädagogik. gebunden werden.“ Es gelte, das Recht auf Bildung auch bei Die diesjährige Frühjahrstagung der „Bundesarbeitsgemein- den Jüngsten zu erfüllen. Dieser doppelte Anspruch der schaft Bildung und Erziehung in der Kindheit (BAG BEK) e. V.“ Kita – für Eltern und Kinder da zu sein – verdeutliche die hohe fand Anfang März an der Universität Vechta statt. Kitas, Komplexität, mit der die pädagogischen Fachkräfte im Alltag Leitungen, Administration, Fachschulen und Wissenschaft konfrontiert seien. Die mittlere Leitungsebene und Fachbe- waren hier aus dem gesamten Bundesgebiet zusammen- ratung sei zu stärken, da Personalentwicklung schon lange gekommen, um über „Personalnotstand und Systementwick- nicht mehr nur als Aufgabe der Träger allein gesehen werde lung“ im Arbeitsfeld Kindertagesbetreuung zu diskutieren. – die Studien zeigten aber, dass für Personalentwicklung in vielen Einrichtungen die Zeit fehle. „Die Träger müssen den Knapp 56.000 Einrichtungen verzeichnet das Statistische Bedarf an Orientierung – der sich in der Befragung deutlich Bundesamt im Jahr 2018. Kita wird kleinräumig organisiert: zeigt – nachkommen. Denn hier liegt das Potenzial, um das auch wenn der Trend zu größeren Einrichtungen geht und System gemeinsam neu auszuloten und den sozialen Wandel heute im Schnitt knapp zwölf pädagogische Mitarbeiter*in- proaktiv zu gestalten“. Mit externen Dienstleistern allein, nen zusammenarbeiten, bleiben es relativ kleine Organisa- werde das wohl kaum zu stemmen sein. Neben Manage- tionseinheiten. Wie es vor dem Hintergrund der unterschied- mentfähigkeiten brauche es ein erziehungswissenschaft- lichen Realitäten in Zukunft gelingt, pädagogische Qualität liches Grundverständnis. Sonst drohe, was Erzieherinnen zu entwickeln – war eine der Kernfragen auf der diesjährigen und Erzieher in der Praxis während des Wachstums schon Frühjahrstagung. Ausgangspunkt der Diskussionen waren mehrfach zum Ausdruck brachten: „Wir verwahren die Kinder Ergebnisse einer bundesweiten Befragung zur Personalent- nur noch, für Bildung bleibt keine Zeit.“ wicklung. Mit dieser wird offengelegt, dass in einem Viertel der Kitas derzeit mindestens eine Stelle nicht besetzt ist. Arbeitsbereich Frühpädagogik an der Universität Vechta Personalschlüssel, Verfügungszeiten und Personalsituation Der Arbeitsbereich Frühpädagogik wird von Professorin Dr.in Anke in den einzelnen Einrichtungen, Kommunen und Bundeslän- König geleitet. Bis April 2019 war sie Projektleiterin der Weiterbildungs- dern nehmen hohen Einfluss auf die Möglichkeiten der päd- initiative Frühpädagogische Fachkräfte (WiFF) am Deutschen Jugend- agogischen Alltagsgestaltung. Professorin Dr.in Anke König, institut e. V. in München. Sie ist Teil des Autorenteams Fachkräftebaro- Gastgeberin der Veranstaltung, hob hervor, „dass Träger meter Frühe Bildung 2019, 2017, 2014. derzeit zwar viel in Personalgewinnung und Personalbindung investieren – Personalentwicklung aber erst am Rande als BAG BEK e. V. Instrument zur Organisationsentwicklung im Zuge der der- Die Bundesarbeitsgemeinschaft Bildung und Erziehung in der Kindheit zeitigen Veränderungsprozesse genutzt wird“. Es zeigen sich e. V. (BAG-BEK e. V.) ist ein wachsendes Netzwerk von Akteur*innen und aber auch erste Trends, die in eine andere Richtung weisen: Institutionen aus dem System der Kindertagesbetreuung. Die BAG-BEK so würden Träger mit mehreren Kindertageseinrichtungen e. V. bietet eine Plattform, Informationen auszutauschen, Initiativen auf- stärker auf Weiterbildung, Personal- und Qualitätsentwick- zugreifen und gegebenenfalls Positionen zu aktuellen Entwicklungen zu lung setzen als kleinere Träger, sagte König, privat-gewerb- formulieren. bag-bek.de. 10
Projekt MetESD ist „Success story“ Lehrplan zur Bildung zur nachhaltigen Entwicklung konzipiert Das Projekt wird auch als „success story“ in der Eras- mus+-Projektergebnisplattform gekennzeichnet, einer Datenbank, in der Beschreibungen und Ergebnisse von Pro- jekten zu finden sind, die im Rahmen des Creative Europe Programme gegründet wurden. Als Folge dieser Auswahl wird dem Projekt Sichtbarkeit und Anerkennung zuteil, zum Beispiel auf den Webseiten der Europäischen Union, in den sozialen Medien und bei der Vorbereitung der Dokumenta- Die Teilnehmenden des Projekts freuen sich Anfang des tion für Konferenzen oder andere Veranstaltungen. jahres über die Auszeichnung. Das zentrale Ziel des dreijährigen Projekts MetESD war die Das Erasmus+ Projekt „Methods for ESD-competencies Entwicklung eines Lehrplans zur Bildung zur nachhaltigen and curricula“ (MetESD) unter der Projektleitung von Prof. Entwicklung, der in jeden beruflichen Ausbildungsgang in Dr.in Margit Stein und der Projektkoordination durch integriert werden kann und durch anwendungsbezogene Lukas Scherak und Detlev Lindau-Bank wurde von einer Ex- didaktische Module flankiert wird. Dazu wurde an der Uni- pertenjury der Generaldirektion für Bildung, Jugend, Sport versität Vechta in Zusammenarbeit mit BenE München e. V., und Kultur der Europäischen Kommission als „success dem Umweltdachverband Österreichs und der Kirchlichen story“ ausgewählt. Pädagogischen Hochschule Wien ein Basislehrplan entwi- „Success stories“ sind abgeschlossene Projekte, die sich ckelt, der die grundlegenden Kompetenzen beschreibt, die durch ihre Wirkung, ihren Beitrag zur politischen Entschei- Schülerinnen und Schüler erwerben müssen, um die immer dungsfindung, ihre innovativen Ergebnisse und/oder ihren schneller wechselnden Herausforderungen im Arbeitsle- kreativen Ansatz auszeichnen und eine Quelle der Inspira- ben nachhaltig zu meistern. Im Rahmen des Projekts wurde tion für andere sein können. Die Auswahl des Projekts Me- zudem mit Partner*innen aus Lettland, Großbritannien und tESD wurde auf der Grundlage strenger Kriterien hinsicht- den Niederlanden zusammengearbeitet. lich seiner Qualität, Relevanz und Ergebnisse getroffen. http://www.metesd.eu/ Digital ist auch sozial Online-Quiz verbindet Generationen in Zeiten sozialer Distanzierung Unter dem Motto „Digital lösen und dabei Sachpreise gewinnen können. Das Be- ist auch Sozial“ initiieren die sondere an dem Quiz: die Älteren werden dabei von ihren vier Wissenschaftler*innen jüngeren Tandem-Partner*innen unterstützt. Kommuniziert Prof.in Dr.in Vanessa Mertins, wird dabei über Telefonate, Videogespräche und Textnach- Devin Kwasniok, Julian richten, somit auch ohne Ansteckungsrisiko. Dabei lernt Hülsemann und Bernd Josef man nicht nur Vieles über die jeweils andere Generation, Leisen von der Universität sondern auch das ein oder andere Neue am Smartphone. Vechta digitale Quiz-Tandems zwischen jüngeren und älte- Beiden Tandempartner*innen werden zudem Lernunter- ren Mitbürger*innen. Im Kampf gegen das Virus, bei dem lagen der Kreisvolkshochschule Vechta und des Digital- Freizeit fast ausschließlich in den eigenen vier Wänden zu kompass-Programms kostenlos zur Verfügung gestellt, um verbringen ist und auf persönliche Begegnungen im Alltag weitere Digitalkompetenzen zu erlangen oder bestehende verzichtet werden muss, steigt der Wunsch nach etwas zu erweitern. sozialem Austausch. Hier will das kleine Forschungsteam Abhilfe schaffen. Mitmachen kann jeder/jede, der/die ein Android-Smartphone besitzt. Anmeldung und Infos: smartphone-tandem.de. Für die älteren Tandempartner*innen gibt es jede Woche Für die Teilnahme am Projekt erhalten die jungen Tandem- spannenden Quizfragen, die sie mit ihren Smartphones partner*innen eine Ehrenamtsbescheinigung. 11
» Mein Tipp: Profitiert von der internationalen Vernetzung der Uni – nichts ist bereichernder, als seinen Horizont durch Begegnungen zu erweitern. Vechtaer Alumna Anna Louise Weßling Ich bin Vechtaer Alumnus Anna Louise Weßling ist in Hamburg aufgewachsen und hat dort ihr Bachelorstudium in Religionswissenschaft und Germanistik absolviert. Nach dem Bachelor kam Weßling nach Vechta, um im Master Kulturwissenschaften zu studieren. Wir stellen Sie vor: Ich arbeite jetzt: Mit Vechta verbinde ich: Ich arbeite jetzt als Referentin für interkulturellen Aus- Viele bereichernde Begegnungen, aus denen Freundschaf- tausch beim Verein „Une Terre Culturelle“ in Marseille. ten und ungeahnte Chancen erwachsen sind. Danke, Vechta! Dessen Ziel ist es, durch politische Bildung und interna- tionale Jugendbegegnungen zu Völkerverständigung und Auf dem Stoppelmarkt würde ich gerne mal ein Bier Chancengleichheit beizutragen. trinken mit: Meinen ehemaligen Kommilitoninnen und Kommilitonen, Meine Aufgaben dort sind: um sich gemeinsam an die Studienzeit erinnern zu können. Meine Aufgaben dort sind sehr vielfältig und umfassen (in Teamarbeit) die gesamte inhaltliche, sprachliche, kulturelle, Aus meiner Studienzeit habe ich diesen Gegenstand auf- methodische, logistische und administrative Organisa- gehoben: tion, Durchführung und Begleitung von bi- und trilateralen Neben Fotos von besonderen Momenten und einem Stop- Jugendaustauschwochen in Frankreich, Deutschland und pelmarktbierglas meine Bibliothekskarte – der Zugang zu häufig einem Drittland in Südost- oder Osteuropa oder einer Bibliothek und damit zu Wissensquellen hat für mich dem südlichen Mittelmeerraum. neben dem praktischen Nutzen auch einen symbolischen Wert. Wenn ich an mein Studium zurückdenke, denke ich gerne an: Mein Tipp für Studieninteressierte und Studierende der Die familiäre Atmosphäre an der Uni, die es mir ermöglich- Kulturwissenschaften: te, schnell Fuß zu fassen, eigene Ideen einbringen zu kön- Profitiert von der internationalen Vernetzung der Univer- nen und auf engagierte Kommilitoninnen und Kommilitonen sität Vechta – nichts ist bereichernder, als seinen Horizont sowie Dozent*innen zu treffen. In guter Erinnerung werden durch Begegnungen zu erweitern und durch Gespräche mit mir neben dem Studienalltag, bestehend aus Seminaren, Studierenden und Dozent*innen aus anderen Ländern neue Caféte, Hochschulsport und Feiern, vor allem die Veranstal- Perspektiven zu gewinnen! tungen außerhalb des Lehrplans, wie Aktionswochen und Tagungen, mein Forschungsaufenthalt in Abidjan an der Partneruniversität der Uni Vechta und das Gemeindeleben der Kirche am Campus bleiben. 12
Alumni-Statements zu Corona Christian Bitter, Chef der finde ich die Lage bedrückend. Ich arbeite ja stets, wo ich Werbeagentur Bitter & Co. in bin; nun fehlt das Reisen. Und ungewiss ist, wann unser Calveslage. Er studierte Ger- Verlag das neue Buch bringt; ich gebe es heraus zusammen manistik, Geschichte und Poli- tik in Münster – und absolvierte mit Ralf-Rainer Rygulla, dem Weggefährten von Rolf Dieter das Hauptstudium von 1985 bis Brinkmann: „OST SÜDOST ! Poetische Töne aus Europa“, 1988 mit großer Begeisterung Texte von 76 Autor*innen aus 17 Ländern. in Vechta. Corona schwächt die gesamte Werbebranche – und damit auch Bitter & Company. Wie sich das konkret in Frederik Iven, Dramaturg am Zahlen ausdrückt, kann ich noch gar nicht beurteilen. Das Wolfgang Borchert Theater in Münster. 2013 – 2019 Studium Unternehmen ist aber seit 26 Jahren am Markt und wird der Sozial- und Erziehungs- zweifellos auch aus dieser Geschichte heil herauskommen. wissenschaften und dann Unser Vorteil: Wir sind breit aufgestellt und können über Fachwechsel zu Kulturwissen- unsere Web- und PR-Abteilung vieles auffangen, was in der schaften, Abschluss in Kultur- Printwerbung aktuell fehlt. Und wir haben sehr erfolgreiche wissenschaften. Jahre hinter uns. Die Kriegskasse ist also gut gefüllt. Die Krise betrifft meinen beruflichen Alltag so wie alle Kunstschaffenden extrem hart. Nicht nur, dass im Thea- ter der Sinn und Zweck des Hauses, die Vorstellungen, wegfallen, auch der finanzielle Schaden gerade bei den Carola Scherbring, Schullei- terin der Grundschule Bevern Privattheatern ist enorm. Die Ausfallskosten versuchen in Essen (Oldb.). 2000 - 2005 wir u. a. durch Spendenaktionen aufzufangen. Wann der Studium der Fächer Katholi- Spielbetrieb wieder öffnet, ist ja auch noch ungewiss. Aber sche Theologie, Mathematik, irgendwie muss das Ding ja weitergehen – Kopf in den Sand Sachunterricht und Gestalten- stecken bringt jetzt auch nichts. Das wird schon. des Werken. „Die Zeit der Entschleunigung ist seit dem 16. April für uns Schulleitungen vorbei: ÜbersiCht behalten: Schüler/Kollegen/Eltern/Familie Anna Louise Weßling, Refe- Neue KOmmunikationswege rentin für interkulturellen Aus- SolidaRität tausch beim Verein „Une Terre SchichtungsmOdelle für den Unterricht Culturelle“ in Marseille, Frank- Notbetreuung reich. 2016 – 2018 Studentin Lernen zu HAuse der Kulturwissenschaften. Das sind viele neue Dinge, aber ich bin überwältigt davon, Die Corona-Krise hat auf unsere Arbeit erhebliche Aus- was wir gemeinsam in so kurzer Zeit geschafft haben und wirkungen. Jugendaustausche durchführen heißt: mit wie viel Wertschätzung uns Lehrern gegenüber entgegen- Gruppen verreisen - und genau das ist gerade nicht möglich. gebracht wird.“ Alle Projekte, die im Moment stattfinden sollten, sind ver- schoben worden. Wir nutzen die Zeit im Home-Office, um Papierkram zu erledigen, alles vorzubereiten und digitale Möglichkeiten des interkulturellen Austauschs zu erpro- ben. Es ist schwer abzuschätzen, wann und wie es weiter- Marco Sagurna, Schriftsteller & gehen wird. Die Ausgangssperre in Frankreich gilt noch bis Journalist. 1988 – 1991 Studium Mitte Mai und es ist unrealistisch, dass Reisen dann schon der Germanistik, Kunst und wieder denkbar sind. Der Dialog zwischen Menschen/Kul- Psychologie an der Universität turen ist jedoch unverändert wichtig. Daher müssen wir nun Osnabrück, Standort Vechta. neue Methoden entwickeln. Keine Lesungen, Buchläden zu, Grossisten ordern nicht mehr aus den kleinen Verlagen; manch angekündigter Titel erscheint nun doch nicht - was soll ich da sagen? Auch sonst 13
„Vielfalt – moakt wi!“ Diversity Audit – Uni Vechta erhält Zertifikat des Deutschen Stifterverbandes „Vielfalt –moakt wi! –machen wir! –is what we do!“– Mit tragte der Universität Vechta) – widmeten sich im Rah- diesem Slogan unterstreicht die Universität Vechta ihr men des Audits verschiedenen Aspekten von Diversität: Engagement für einen chancengerechteren, diskriminie- Sensibilisierung für die unterschiedlichen Lebenslagen von rungs- und barrierefreien Lern- und Arbeitsort und stellt Studierenden, Vielfalt des Personals, von der Förderung sich damit einer der großen Herausforderungen von Hoch- der baulichen und technischen Barrierefreiheit über die schulen für die Zukunft. Nun konnte nach zwei Jahren inten- Öffnung durch Mehrsprachigkeit bis hin zur Ermöglichung siver Arbeit das Diversity Audit erfolgreich abgeschlossen von Partizipation. Im Zuge dieses Engagements konnten werden. Anlässlich des 5. Diversity Forums am 18. Februar beispielhafte Projekte vorangebracht und umgesetzt wer- in Berlin erhielt unsere Universität das Zertifikat des Deut- den wie etwa die Entwicklung einer interaktiven, digitalen schen Stifterverbandes und damit die Bestätigung für das Campus Map (https://campusmap.uni-vechta.de/) oder die umfassende Engagement. „Toilette für alle“. Getragen wurde dieser Prozess durch einen regen Austausch von Studierenden, Lehrenden und Das Diversity Audit „Vielfalt gestalten“ des Stifterver- Beschäftigten. bands für die Deutsche Wissenschaft begleitet und berät Hochschulen darin, Angebote und Strukturen zu schaffen, „Mit der Teilnahme am Audit hat sich die Universität Vechta die der zunehmenden Diversität von Studierenden und der wichtigen Frage gestellt, wie wir ein eigenes Profil der Beschäftigten gerecht werden. Dabei verknüpft das Audit gelebten Vielfalt nicht nur an unserer Universität entwi- Elemente der Organisationsentwicklung mit kollegialer ckeln, sondern auch im Kontext des gemeinsamen Arbei- Beratung und der Begleitung durch externe Auditor*innen. tens, in Lehre und Studium und in anderen Handlungsfel- Seit dem Jahr 2017 stand die Universität Vechta hierfür im dern unserer Universität sichtbar machen. Es geht darum, engen Austausch mit den Vertreter*innen des Stifterver- für die vielfältigen individuellen Merkmalsausprägungen, bands und anderer Hochschulen. Interessen, Kompetenzen und Perspektiven zu sensibili- sieren und diese in unserer Universität als Bereicherung Insgesamt sieben Arbeitsgruppen – in der Koordination zu sehen.“ So Dr.in Marion Rieken, Vizepräsidentin für der Projektleitung Dr.in Tanja Meyer (Gleichstellungsbeauf- Personal und Finanzen. 14
Strahlende Gesichter der Teilnehmer*innen der Uni Vechta nach der Zertifizierung in Berlin. / Fotos: Stifterverband/Kay Herschelmann Mit der Verleihung der Urkunde befindet sich die Aus- einandersetzung mit Diversität allerdings keineswegs an einem Endpunkt. Vielmehr gilt es gemeinsam die Themen Chancengerechtigkeit und Diversität an der Universität ganz im Sinne von „Vielfalt –moakt wi! –machen wir! –is what we do!“ weiterhin mit Leben zu füllen und nachhaltig zu verankern. So war unter anderem ein Workshop mit der Künstlerin Wiebke Kirchner geplant, bei dem Studierende und Beschäftigte zusammen eine große Collage zum Thema Vielfalt gestaltet hätten. Durch die Corona Krise musste diese Workshopidee der „PARTYzipation“, mit der der er- folgreiche Auditabschluss gefeiert werden sollte, zunächst einmal verschoben werden. Alle Beteiligten freuen sich aber Die Tafel und die dazugehörige Urkunde nahmen die Vize- jetzt schon, wenn mit diesem Workshop das Thema Diversi- präsidentin für Personal und Finanzen, Frau Dr.in Marion Rieken, und die Referentin für Diversity Management und tät auf künstlerische Weise auf dem Campus sichtbar wird. -entwicklung, Henriette Ullmann, Anfang des Jahres ge- meinsam in Berlin entgegen. Zunächst einmal ist jedoch Kreativität gefragt, auch in diesem Jahr den Diversity Monat zu gestalten. Start ist der diesjährige Diversity-Tag am 26. Mai! Für Fragen, Ideen oder Anregungen steht Ihnen die Referentin für Diversity Management und -entwicklung gern zur Verfügung unter henriette.ullmann@uni-vechta.de. Mehr zum Audit erfahren Sie auf den Seiten des Stifterver- bands für die Deutsche Wissenschaft e. V. unter: https://www.stifterverband.org/diversity-audit. 15
Im gemeinsamen Gespräch über das Crowdmapping-Tool: Karin Bokop, Prof. Dr. Michael Ewig, und Dr.in Bar- bara Grabkowsky. Arbeitsstelle Brinkmann erwirbt rund Klimawandel im OM 1000 Original-Dokumente Innerhalb des Projektes TeRRIFICA wurde ein Crowdmapping-Tool zur Große Freude in Vechta: Kurz vor dem und Uwe Hollweg Stiftung. „Ich freue Abbildung von lokalen Anzeichen für 80. Geburtstag des in der Kreisstadt mich, dass diese Sammlung zurück den Klimawandel im Oldenburger geborenen und aufgewachsenen nach Vechta kommt“, erklärte Bürger- Münsterland entwickelt. Ende Februar Autors Rolf-Dieter Brinkmann (1940 meister Kater: „Rolf-Dieter Brinkmann haben die Universität Vechta, der – 1975) konnte die Arbeitsstelle war eine beeindruckende Persönlich- Science Shop Vechta/Cloppenburg Brinkmann der Universität Vechta keit aus Vechta, dessen Werke von und die Koordinierungsstelle „Trans- eine große Sammlung literarischer großer Bedeutung für die Aufarbeitung formationsforschung agrar“ das Tool Texte und weiterer Materialien des der damaligen Bildungsgeschichte vorgestellt. Künstlers erwerben. Die Werke, dar- unserer Region sind.“ „Die Klimakarte ist ein wichtiger unter viele handschriftlich verfasste Baustein für einen regionalen Dialog Briefe und Postkarten sowie Notizen, im Oldenburger Münsterland über Poesiealben, Vorträge und Hörspie- Projekt GeneTip die Auswirkungen des Klimawandels le, umfassen insgesamt rund 1000 Im Zentrum des Pilotprojekts GeneTip und mögliche Ansatzpunkte für Seiten. Sie gehörten Elisabeth Zöller standen Risiken der Ausbreitung Klimaschutz und Anpassung an den (geborene Piefke), einer Jugendfreun- neuartiger gentechnisch veränderter Klimawandel“, sagte Prof. Dr. Marco din Brinkmanns. Organismen in der Umwelt. Dabei wur- Rieckmann, Professor für Hoch- Bei einem gemeinsamen Termin mit den insbesondere Tiere und Pflanzen schuldidaktik an der Universität Pressevertretern im Vechtaer Rathaus mit sogenannten Gene Drives näher Vechta. Mit dem Crowdmapping-Tool stellten Bürgermeister Kristian Kater, untersucht. Jetzt wurden die Ergebnis- sollen Hinweise und Erfahrungen von Prof. Dr. Markus Fauser, Elisabeth Zöl- se in einem Buch des Springer Verlags Bürgerinnen und Bürgern aufgenom- ler sowie Mitglieder der Bürgerstiftung unter dem Titel „Gene Drives at Tipping men werden, wo der Klimawandel und der Universitätsgesellschaft Vech- Points“ (freier Zugang) veröffentlicht. in unserer Umgebung sichtbar und ta kürzlich die Sammlung vor. Der An- Gene Drives sollen dafür sorgen, dass greifbar wird. Gemeinsam entsteht so kauf dieser Werke sei ein „Glücksfall“, sich gentechnische Veränderungen eine Ortsübersicht, an denen Extrem- erklärte der Leiter der Arbeitsstelle möglichst schnell in wildlebenden wetterereignisse an sogenannten Brinkmann, Prof. Dr. Markus Fauser. Populationen ausbreiten. Die jetzt auf „Hot Spots“ besonders negativ „Mit diesen Frühwerken Brinkmanns Englisch publizierten Ergebnisse geben spürbar sind – gleichzeitig können kann die Literatur nun an Ort und Stelle einen detaillierten Einblick in den aber auch positive Orte markiert verstanden und interpretiert werden. Stand der technischen Entwicklung von werden, an denen bereits Maßnahmen Dort, wo sie entstanden ist – in Vechta.“ Gene Drives und diskutieren von ihnen zur Anpassung an diese Extremwet- Der Kaufpreis, der sich im mittleren ausgehende Gefährdungen. terereignisse vorhanden sind. Eine fünfstelligen Bereich bewegen dürfte, Das Forschungsprojekt GeneTip wurde hervorragende Möglichkeit, um „nicht war nur mithilfe der Sponsoren zu be- von 2017 bis 2019 gemeinsam von den nur objektive Messdaten, sondern zahlen. Dazu gehören neben der Stadt Universitäten Bremen und Vechta, auch subjektive Empfindungen und Vechta vor allem die Kulturstiftung der der Universität für Bodenkultur Wien mögliche Anpassungsstrategien Länder, die Bürgerstiftung Vechta, die sowie Testbiotech München durch- einzutragen“, sagte Michael Ewig, Stiftung Kunst und Kultur der Landes- geführt. Vizepräsident für Forschung, Nach- sparkasse zu Oldenburg (LzO), der wuchsförderung und Transfer. Stiftung Niedersachsen sowie die Karin http://klimakarte.terrifica.eu/ 16
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