UNIVERSUM - UNIVERSITÄT VECHTA

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UNIVERSUM - UNIVERSITÄT VECHTA
Ausgabe 02 . März/April 2020

                                  UniVersum
                                  Digitalisierung im Fokus:
                                  Uni Vechta im Notbetrieb (S. 4)

  Wissen & Forschen                    Leben & Studieren               Lehren & Arbeiten
         Stronghouse:                   Ernährung: gesunde und       Kindertagesbetreuung: Personal-
Förderprogramm bewilligt Antrag       nachhaltige Schulverpflegung   notstand und Systementwicklung
UNIVERSUM - UNIVERSITÄT VECHTA
Editorial                                                                                Inhalt

                                 Liebe Leserinnen und Leser,                                     UniVersum
                                                                                             02 Editorial, Inhalt & Impressum
                                 „Der traurigste Aspekt derzeit ist, dass die Wissen-        03 Neuigkeiten aus der Universität
                                   schaft schneller Wissen sammelt, als die Gesell-          04 Neue Herausforderungen! – Uni
                                            schaft Weisheit“, schrieb einst                      Vechta im Notbetrieb
                                   Isaac Asimov. Aus heutiger Perspektive könnte             05 Neue Formate
               man ergänzen, dass es leider sowohl an dem einen als auch                      12 Vechaer Alumna
           an der anderen noch mangelt, wir uns aber hoffentlich gemeinsam                    13 Alumni-Statements zu Corona
                          auf den Weg der Besserung machen.                                   14 Diversity Audit – Uni Vechta erhält
                                                                                                 Zertifikat des Deutschen Stifterver-
         Unsere Universität versucht auch und gerade in diesen belastenden                       bandes
    Zeiten der Corona-Pandemie mit vielen spannenden Projekten zu Wissen und                  16 News
            Weisheit beizutragen. Regional, national und auch international
        werden erfolgreiche Aspekte unserer täglichen Arbeit angesprochen.                      Wissen & Forschen
       Sie reichen vom Forschungsdatenmanagement bis zum Diversity-Audit,                    06 Projekt UniV-FDM
        vom Crowdmapping über Kindertagesstätten bis zur Ernährung in den                    07 Uni Vechta und INTERREG
                  Schulen, von lokalen literarischen Größen bis hin zu
                grenzüberschreitenden Erasmus-Projekten, von neuen                              Leben & Studieren
                  Berufungen bis hin zu Verabschiedungen nach langer                         08 Täglich frisch
                     verdienstvoller Arbeit an unserer Universität.                          08 Goldener Teller
                                                                                             09 „Gespräche auf Augenhöhe“
                       Ich wünsche uns allen nicht nur Gesundheit,                           09 „Stetig steigend“
                            sondern auch spannende Lektüre.
                                                                                                Lehren & Arbeiten
                                                                                              10 Frühjahrstagung der BAG BEK e. V.
                                                                                                 an der Universität Vechta
                                Prof. Dr. Burghart Schmidt                                    11 Projekt MetESD ist „Success
                                         Präsident                                               story“
                                                                                              11 Digital ist auch sozial

    Impressum
    Herausgeber: Der Präsident der Universität Vechta / Redaktion: Universität Vechta, Marketing und Kommunikation, Katha-
    rina Genn-Blümlein, Friedrich Schmidt / Layout und Satz: Presse- & Medienbüro Petra Hellmann / Druck: Druckerei B. Hei-
    mann GmbH / Kontakt und Vertrieb: Universität Vechta, Marketing und Kommunikation, Driverstraße 22, 49377 Vechta,
    newsletter@uni-vechta.de / Ausgabe 2, März/April / Auflage: 750 / Erscheinungsweise: UniVersum – Der Newsletter der
    Universität Vechta erscheint alle zwei Monate. Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion gestattet. / Soweit nicht
    anders angegeben, liegen alle Bildrechte bei der Universität Vechta, Meckel, bitters.de, colourbox 4744348 , DNSV (S. (8),
    Deutsches Jugendinstitut e. V., München (S. 10), Willi Rolfes (S. 13), Topfotografie GmbH (S. 13), Sagurna (S. 13), Tanja Weidner
    (S. 13), Welling (S. 13) / Lizenziert nach CC-BY-NC-ND. / doi:10.23660/voado-156

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Dr.in Sonja Brunsmeier erhält
                                                ihre Berufungsurkunde von
                                                Universitätspräsident Prof. Dr.
                                                Burghart Schmidt.

Brunsmeier berufen                                                                Einstimmig
Seit dem 1. April ist Frau Dr.in Sonja Brunsmeier Universitätsprofessorin für
                                                                                  wiedergewählt
die Didaktik der englischen Sprache und Literatur in der Anglistik an der Uni-
versität Vechta. Zuvor war sie Juniorprofessorin für Sprachliches Lernen in       Prof.in Dr.in Corinna Onnen bleibt für
der Primarstufe (Englisch) an der PH Ludwigsburg und arbeitete als akade-         eine dritte Amtsperiode von weiteren
mische Mitarbeiterin an der PH Freiburg im Institut für Anglistik sowie im        zwei Jahren 1. Sprecherin der „LAGEN“
englischsprachigen Blended Learning Masterstudiengang. Weiterhin bringt           – der Landesarbeitsgemeinschaft
sie mehrjährige berufspraktische Erfahrungen als Schulleiterin sowie Grund-       der Einrichtungen für Frauen- und
und Hauptschullehrerin mit. Brunsmeier ist seit 2014 Mitherausgeberin der         Geschlechterforschung in Nieder-
Fachzeitschrift „Grundschule Englisch“ (Friedrich Verlag).                        sachsen.
In ihrer Forschung und Lehre ist der gebürtigen NRWlerin eine Verzahnung
von Theorie, Empirie und Schulpraxis wichtig. An der Universität Vechta           Die „LAGEN“ ist ein Verbund von
plant sie, sich weiterhin mit didaktischen Fragestellungen zum Englisch-          Einrichtungen der Frauen- und Ge-
unterricht (z. B. der Rolle von digitalen Medien im (inklusiven) Englischunter-   schlechterforschung/Gender Studies
richt) und darüber hinaus auch mit der fachspezifischen Lehrer*innenbildung       sowie einer Reihe von assoziierten
zu beschäftigen.                                                                  Mitgliedern, die sich der Institution
                                                                                  verbunden fühlen. Gegründet im
                                                                                  Dezember 2007 verfügt sie derzeit
                                                                                  über zwölf Mitgliedseinrichtungen.
                                                                                  Die Universität Vechta ist eine davon.
                                                                                  Zu der Aufgabe der „LAGEN“ gehört
                                                                                  es, die Frauen- und Geschlechterfor-
                                                                                  schung inhaltlich und institutionell vo-
                                                                                  ranzubringen. Außerdem vertritt die
                                                                                  Institution ihre Mitgliedseinrichtun-
                                                Anfang März wurde der Theolo-     gen gegenüber den Ministerien und
                                                ge Prof. Dr. Raimund Lachner in   den Forschungsförderinstitutionen.
                                                den Ruhestand verabschiedet.      „Ich freue mich, mit dieser Tätigkeit
                                                                                  auch die Geschlechterforschung der
Abschied nach zwei Jahrzehnten                                                    Universität Vechta noch sichtbarer zu
Prof. Dr. Raimund Lachner ist mit 64 Jahren in den Ruhestand gegangen. Uni-       machen”, sagte Prof.in Dr.in Corinna
versitätspräsident Prof. Dr. Burghart Schmidt verabschiedete den engagier-        Onnen.
ten Theologen.
Lachner studierte römisch-katholische Theologie an der Ludwig-Maximili-
ans-Universität München, wo er 1985 promovierte und 1993 habilitiert wurde.
Seit 2000 ist der 64-Jährige Universitätsprofessor für Dogmatik und Dog-
mengeschichte unter Berücksichtigung fundamentaltheologischer Fragestel-
lungen, an der Universität Vechta. In seinem akademischen Leben publizierte
Lachner unter anderem zahlreiche Artikel im Biographisch-Bibliographischen
Kirchenlexikon (BBKL).                                                            Weitere Informationen zur
Wir wünschen Prof. Dr. Raimund Lachner alles Gute für den Ruhestand.              „LAGEN“: https://www.nds-lagen.de/

                                                                                                                             3
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Herausforderung angenommen!
    Am 17. März ist die Universität Vechta aufgrund der Corona-Pandemie in den Notbetrieb gegangen. Forschen, Lehren
    und Studieren in Zeiten von Corona – wie sich unterschiedliche Bereiche den Herausforderungen stellen, zeigen
    folgende Statements:

                                Plötzlich geht‘s: „Publishers     staltet und realisiert. Dass dieses geleistet werden konnte,
                                make coronavirus content          ist dem enormen Einsatz aller Beteiligten zu verdanken
                                freely available and reusable“    und zeugt von hoher Identifikation mit unserer Universität.
                                titelt die Website der Wellco-    Auch in dieser schwierigen Zeit war die Gemeinschaft in
                                me-Stiftung – und belegt da-
                                             1
                                                                  der Universität Vechta Garant für die Bewältigung solcher
                                mit, was Wissenschaft vermag:     Herausforderungen. Zweifelsohne werden wir mit den
     Prof. Dr. Michael Ewig     Forschende arbeiten weltweit      vielfältigen Erfahrungen, die wir im Notbetrieb gesammelt
       Vizepräsident für        verteilt und gemeinsam an der     haben, auch den Übergangsbetrieb ab dem 4. Mai 2020
     Forschung und Nach-        Bewältigung der Pandemie, tau-    meistern. Mein besonderer Dank gilt allen für ihr bisheriges
       wuchsförderung
                                schen Daten und Erkenntnisse      und weiteres Engagement in dieser in jeglicher Hinsicht
    aus, machen sie kollegial und öffentlich zugänglich und       besonderen Zeit!
    werden dabei von Verlagen unterstützt. Jenseits der Krise
    liegt darin vielleicht auch ein Muster für uns: Gemeinsam                                 Die Digitalisierung hat mit der
    forschen, Daten (ab-)sichern, sich über Forschung austau-                                 Corona-Krise einen immensen
    schen. Das geht nicht alles von heute auf morgen – aber wir                               Auftrieb erfahren - Homeoffice,
    könnten uns diesen Herausforderungen moderner Wissen-                                     virtuelle Konferenzen und nun
    schaft stellen – auch jenseits von ‚COVID-19‘. ( https://
                                                   1
                                                                                              auch virtuelle Lehre. Ich freue
    wellcome.ac.uk/press-release/publishers-make-corona-                                      mich sehr, dass die Schulun-
    virus-covid-19-content-freely-available-and-reusable).         Prof. Dr. Martin K. W.     gen, die mein Arbeitsbereich
                                                                         Schweer              augenblicklich ausgehend von
                                Am 17. März 2020 wurde die         Wissenschaftlicher         unserem BMBF-geförderten
                                                                  Leiter des AB Pädago-
                                Universität Vechta im Zuge der                                Verbundprojekt eCULT+ anbie-
                                                                   gische Psychologie
                                Corona-Pandemie erstmals                                      tet, hochschulintern sehr stark
                                in einen Notbetrieb versetzt.     nachgefragt werden. Insofern sehe ich in der Krise durch-
                                Dies hat alle vor neue sowie      aus die Chance, unsere Lehr-Lern-Kultur an der Universität
                                ungewöhnliche Anforderungen       Vechta gemeinsam zu reflektieren und digitale Medien in
     Dr.in Marion Rieken        gestellt – jede Person in ganz    deutlich stärkerem Maße als bislang zielführend dahinge-
     Vizepräsidentin für        unterschiedlicher Form, sei es    hend einzusetzen, unsere Lehr-Lern-Prozesse zu optimie-
    Personal und Finanzen       vor Ort oder auch im Homeoffi-    ren und dabei die stets gegebene Unterschiedlichkeit der
    ce. Denn neben dem universitären waren auch im privaten       Lehrenden und Lernenden (Kompetenzen, Motivationen,
    Bereich aus Gründen des Schutzes und der Verantwortung        Erwartungen usw.) zu berücksichtigen.
    viele Umstellungen erforderlich. Veränderte Arbeitsorga-
    nisation, digitale Arbeits- und Kommunikationsformen und                                  Ich habe wenige Erfahrungen
    vieles andere mehr wurden innerhalb kürzester Zeit ge-                                    mit digitalen Veranstaltungen.
                                                                                              In einigen Psychologie-Modulen
                                                                                              werden Powerpoint-Dokumen-
                                                                                              te als Lernmodule mit Erklärun-
                                                                                              gen für Vorlesungen hochgela-
                                                                          Caro                den. Das wäre vielleicht auch in
                                                                      6. Semester             anderen Fächern möglich. Ich
                                                                    Bachelor Lehramt          wünsche mir, dass Prüfungs-
                                                                  leistungen angepasst werden (z. B. Portfolioaufgaben), um
                                                                  Lehrenden die Korrektur zu erleichtern und Zeitersparnis
                                                                  zu generieren. Von den Lehrenden wünsche ich mir, dass
                                                                  die Digitalisierung langfristig genutzt wird und nicht nur
                                                                  während der Pandemie.

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UNIVERSUM - UNIVERSITÄT VECHTA
Neue Formate
Vizepräsident Prof. Dr. Kim-Patrick Sabla spricht im Interview Mitte April
über die digitale Lehre an der Universität Vechta.

                              Herr Prof. Sabla, die Universi-   wortung lassen sich Online-Formate leichter in den Alltag
                              tät Vechta bietet wegen der       integrieren. Dennoch ist es nicht das Ziel der Universität,
                              Pandemie keine Präsenz- und       ausschließlich digitale Lehre durchzuführen. Die Universi-
                              stattdessen Onlinelehre im        tät Vechta versteht sich weiterhin als Präsenzuniversität
                              Sommersemester bis zum 18.        und setzt auf ein vielfältiges Campusleben. Gleichzeitig
                              Juli an, also bis zum Ende der    wird es sehr begrüßt, digitale Formate auch in zukünftige
                              Veranstaltungszeit – warum?       Semester einzubinden. Das ist kein Selbstzweck. Ziel muss
Vieles hängt von den Bund-Länder-Entscheidungen ab, an          es sein, dass der Erwerb von neuen digitalen Kompetenzen
welche wir gebunden sind. Wir arbeiten gerade intensiv an       nicht nur akut im jetzigen Lehrbetrieb von Lehrenden und
den Plänen für einen Übergangsbetrieb. Denn für eine Rück-      Studierenden abverlangt wird, sondern dass diese Kompe-
kehr in den Normalbetrieb benötigen wir ein voraussichtlich     tenzen später auch in den jeweiligen Berufsfeldern unserer
langfristiges Übergangsszenario, das Schutzmaßnahmen            Absolvent*innen von Nutzen sind.
für alle Mitglieder und Angehörigen der Universität sowie
für externe Partner*innen umfasst und einer fortwährenden       Wird es digitale Prüfungsformate geben?
Überprüfung unterzogen werden muss. Absehbar ist: Der           Ja, in der RPO (§17 Abs.2) sind neben der klassischen
Beginn der Präsenzlehre zieht nicht nur besondere Hygiene-      Präsenzklausur auch mündliche Prüfungen, Referate,
maßnahmen und eine geänderte Raumplanung nach sich.             Hausarbeiten, (e-)Portfolio und Projektberichte verankert.
Der Normalbetrieb kann nur Schrittweise wieder aufgenom-        Zusätzlich zu bereits getroffenen Vereinbarungen zur
men werden. Was dies konkret für alle Beteiligten und für       Abgabe von schriftlichen Prüfungen und das Ermöglichen
alle Bereiche – auch über die Lehre hinweg – bedeutet, wird     von mündlichen Prüfungen via Webmeeting, bietet uns das
nur an den weiteren Auswirkungen der Pandemie zu messen         Campus- und Lernmanagementsystem Stud.IP digitale
sein, auf die wir täglich reagieren.                            Prüfungsformate an. Mithilfe des virtuellen Prüfungs-
                                                                systems können Lehrende Übungen, Tests und Klausuren
Ist die derzeitige Situation auch eine Chance für mehr          online erstellen und durchführen. Herr Gunther Schmidt
digitale Lehr-Lernformate und wie wird sich Lehre an der        und sein Team vom Rechenzentrum haben mit viel Engage-
Universität Vechta dadurch verändern?                           ment und unter hohem Zeitdruck einen IT-Werkzeugkasten
Die derzeitige Situation ist sowohl Herausforderung als         zur Realisierung des Lehr-und Prüfungsbetriebes bereit-
auch Chance für die Digitalisierung der Lehre an der Uni-       gestellt. Diese Erklärungen unterstützen Lehrende nicht
versität Vechta. Präsenzlehre ist nicht einfach in digitale     nur bei der Realisierung von digitaler Lehre, sondern auch
Formate übertragbar, es erfordert ein neues Verständnis         bei der Realisierung von digitalen Prüfungsformaten. Die
von Lehre. Trotz der gegenwärtig schwierigen Umstände           Lehrenden möchten wir nochmals ermuntern, aufgrund der
ist es daher auch eine außergewöhnliche Chance und trifft       Verlängerung des Beschlusses zur Online-Lehre erneut die
den Wunsch von Studierenden, zeitlich flexibler lernen zu       Prüfungsform in den Modulen in den Blick zu nehmen und
können. Insbesondere für Studierende mit Familienverant-        bei Bedarf diese auf Antrag anzupassen.

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UNIVERSUM - UNIVERSITÄT VECHTA
Projekt UniV-FDM
    Neues Beratungsangebot zum Thema Forschungsdatenmanagement
    Die Produktion von qualitativ hochwertigen Forschungsdaten          Die Universität Vechta hat dies erkannt und sich in dem
    gewinnt in allen empirischen Wissenschaften zunehmend an            BMBF-geförderten Forschungsprojekt „Erforschung eines
    Relevanz. Entsprechend wächst die Menge der überwiegend             Managementmodells zur Etablierung eines institutionellen
    digital erzeugten Daten immer rascher an. Für die Wissenschaft      Forschungsdatenmanagements“ mit der Entwicklung eines
    ergeben sich dadurch große Chancen: die Nutzung bestehen-           zukunftsweisenden FDM-Konzepts beschäftigt, das auch als
    der und frei verfügbarer Daten bietet u. a. die Möglichkeit,        Leuchtturm für andere Hochschulen dienen soll. Ein zentraler
    Forschungsfragen in erweiterten Kontexten schneller, kosten-        Befund der durchgeführten FDM-Kultur und -Bedarfsanalyse
    günstiger und umfassender beantworten zu können als zuvor.          war der Wunsch der Forschenden nach universitärer Beratung
    Die Bedeutsamkeit wissenschaftlichen „Data Sharings“ wird           zum FDM. Diese Beratung ist nun durch das Referat für For-
    uns besonders in diesen Tagen, in denen Organisationen und          schungsentwicklung und Wissenstransfer geschaffen worden
    Wissenschaftler ihre Datensätze zur pandemischen Verbrei-           (Kontakt: Dr. Thomas Enkel, 04441 15269, FDM@uni-vechta.de).
    tung des SARS-CoV-2 auf internationaler Ebene teilen, so            Im Rahmen des Projekts wurden FDM-bezogene Rechtsfragen
    nachdrücklich wie nie vor Augen geführt.                            analysiert, nutzerfreundliche Handreichungen erstellt und
    Gleichzeitig stellen sich im Umgang mit Forschungsdaten auch        ein Schulungskonzept entwickelt. Mehrere FDM-Workshops
    neue Herausforderungen: die Forschenden müssen sich u. a.           wurden bereits durchgeführt, weitere Veranstaltungen zur
    Gedanken machen über Datenorganisation, -dokumentation              Kompetenzbildung werden folgen. Der Ausbau der techni-
    und -legitimität, nicht zuletzt, weil auch die Forschungsförderer   schen Infrastruktur der Bibliothek und des Rechenzentrums
    zunehmend hohe formale Ansprüche an das Datenmanage-                erlaubt es den Forschenden, ihre Forschungsdaten auf Servern
    ment stellen und ihre Förderungsentscheidungen an dieses            (VOADo, VSpace) der Universität zu bewahren und der wissen-
    binden. Die Hochschulen sind daher gefordert geeignete Infra-       schaftlichen Community zur Verfügung zu stellen. So lässt sich
    strukturen zu schaffen, um die Forschenden in diesem Prozess        die Präsenz der eigenen Forschungsarbeit erhöhen und letztlich
    unterstützen zu können. Diese Herausforderungen machen das          auch die Reputation der Universität nachhaltig stärken.
    Forschungsdatenmanagement (FDM) zu einem der wichtigsten
    neuen Handlungsfelder der Forschung.

     Forschungsdatenmanagement (FDM) bezeichnet zusam-                  schenden aber vor zahlreiche Aufgaben organisatorischer
     menfassend alle Maßnahmen des planvollen Umgangs                   (z. B. Einhaltung formaler Anforderungen von Forschungs-
     mit Forschungsdaten. Darunter fallen Rohdaten von                  förderern), technischer (z. B. Umsetzung von Datenspei-
     Messungen (z. B. GPS-Tracking, Fragebögen, Audiotran-              cherungs- und Sicherungskonzepten) und rechtlicher (z. B.
     skriptionen, Videoaufnahmen, Satellitenbilder), aber auch          Beachtung der DSGVO) Art. Ein gutes FDM findet in allen
     Software-Quellcodes. Aufbereitete und ausgewertete                 Phasen eines Forschungsvorhabens - von der Planung,
     Daten (z. B. in Tabellen, Diagrammen) zählen ebenso dazu           über die Durchführung bis hin zur Datenarchivierung und
     wie die Studiendokumentation (z. B. Leitfäden, Metho-              Publikation – geeignete Maßnahmen, um die o. a. Auf-
     denbeschreibungen, Auswerteskripte).                               gaben bestmöglich zu erfüllen und dokumentiert diese in
     Ein verantwortungsvoller Umgang mit diesen Daten ist               Datenmanagementplänen.
     unverzichtbar für eine hochwertige Forschung und den               https://bibliothek.uni-vechta.de/management-von-for-
     Erhalt der wissenschaftlichen Integrität, stellt die For-          schungsdaten/

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UNIVERSUM - UNIVERSITÄT VECHTA
Mit „Stronghouse“ den ökologischen
Fußabdruck reduzieren
Universität Vechta und das transnationale EU-Förderprogramm INTERREG
Zum wiederholten Male hat das Auswahlkomitee des trans-        Veranstaltungen kam ein Absagen des Events nicht infrage.
nationalen Förderprogramms INTERREG den Antrag der             Die Teilnehmer*innen diskutierten über zwei Tage hinweg via
Universität Vechta zusammen mit der Provinz Drenthe aus        Videokonferenz. In einem ersten Schritt wurden neben den
den Niederlanden bewilligt: STRONGHOUSE - Sustainable          Rahmenbedingungen des Projektes, transnationale Vernet-
housing for strong communities. In den kommenden drei          zungsaktivitäten relevanter Forschungs- und Best Practice
Jahren werden das Team um apl. Prof. Karl Martin Born und      Ergebnisse ausgelotet, um entsprechende Pilotprojekte
Prof. Dr. Vanessa Mertins sich dem Ziel widmen, Hausbesit-     anzustoßen.
zer*innen und Wohnungsinhaber*innen Wege aufzuzeigen,          Der Lehrstuhl Management Sozialer Dienstleistungen
in energiesparende Maßnahmen und/ oder alternative Ener-       (Prof.in Dr.in Vanessa Mertins) mit Forschungsschwerpunkt
giequellen für ihre Häuser bzw. Wohnungen zu investieren.      experimenteller Verhaltensökonomie nimmt dabei gezielt
Auf Basis eines verhaltensorientierten Ansatzes arbeiten       das Energiekonsumverhalten als Ressource der CO2-Re-
Projektpartner*innen aus den Niederlanden, Belgien,            duzierung in den Blick, um mithilfe anreizkompatibler
Deutschland, Dänemark, Schweden und dem Vereinigten            Mechanismen eine Änderung dieses Verhaltens analysie-
Königreich für die kommenden drei Jahre zusammen, um           ren zu können. Eine Akteurs-Stakeholder-Netzwerkana-
das Energieeffizienzverhalten von mindestens 15.000 Haus-      lyse in allen Regionen des Konsortiums unter Federführung
besitzer*innen bzw. Wohnungsinhaber*innen zu optimieren.       des ISPA (apl. Prof. Dr. Karl Martin Born) wird wesentlicher
Das Projekt hat zum Ziel, den ökologischen Fußabdruck in       Bestand der Feldforschung sein. Im Fokus der Untersu-
15.000 Wohnungen zu reduzieren.                                chung stehen Eigentümer*innen, Mieter*innen, Energiebe-
STRONGHOUSE hat ein Finanzierungsvolumen von rund              rater*innen, Unternehmer*innen, Kommunalpolitiker*innen
3 Millionen Euro und wird mit ca. 1,5 Millionen Euro durch     und NGOs. Die entstehenden Netzwerkkarten können als
das Programm „INTERREG IVb North Sea Region“ aus dem           Visualisierung wertvolle Hinweise für die weiterführende
Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE)            Entwicklung eines „Customer Journeys“ im Sinne einer
gefördert. Federführender Partner des Projektes ist die        gezielten Adressierung der Akteur*innen genutzt werden.
Provinz Drenthe (Niederlande).                                 Es gilt darzustellen, welche Gruppen mehr Konnektivität
Nach dem offiziellen Startschuss von STRONGHOUSE               in diesen Netzwerken für energieeffizientes Wohnen und
Anfang des Jahres fand vom 17. – 18. März 2020 das Kick-       folglich mehr Potenzial haben, die Energieeinsparungsmaß-
off- Meeting statt. Trotz der mit der Corona-Virus Situation   nahmen umzusetzen.
einhergehenden Schutz- und Sicherheitsmaßnahmen von            https://northsearegion.eu/stronghouse/

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UNIVERSUM - UNIVERSITÄT VECHTA
Täglich frisch
    Modellprojekt zur gesunden, nachhaltigen Schulverpflegung /
    Ausschreibung zum „Goldenen Teller“ gestartet

                               Bildung gilt als ein wichtiger    Verpflegungsangebot in Verbindung mit einer handlungs-
                               Schlüssel, um die Lebens- und     orientierten ganzheitlichen Ernährungsbildung im Fokus.
                               Ernährungsgewohnheiten in po-     In einem ersten Schritt wurde eine Masterarbeit an der
                               sitivem Sinne zu beeinflussen.    Universität Vechta an Marwin Dierßen vergeben, der die
                               Gemeinsam mit dem Kompe-          aktuelle Situation der Schulverpflegung an der Integrierten
                               tenzzentrum Schulverpflegung      Sekundarschule untersuchen wird. „Ernährung im schuli-
    Marwin Dießen studiert     an der Universität Vechta, dem    schen Kontext ist für mich persönlich ein sehr interessantes
    an der Universität         DNSV-Fördermitglied „Menü         Thema, weil es die an sich widersprüchlich wirkenden Kom-
    Vechta und untersucht      Partner“ und der Schulleitung     ponenten Genuss und Schule vereint“, sagte der Student.
    in seiner Masterarbeit     soll die Verpflegung an der       „Ich freue mich, dass ich die Möglichkeit bekomme, mit dem
    die aktuelle Situation     Berliner „Caspar David Fried-     Deutschen Netzwerk Schulverpflegung, einer an Ernährung
    der Schulverpflegung
                               rich“-Schule in Marzahn-Hel-      interessierten Schule und einem Caterer zusammen dieses
    an der Berliner „Caspar
    David Friedrich“-Schule.   lersdorf fit für die Zukunft      Gebiet im Rahmen meiner Masterarbeit an der Universität
    Fotos / (DNSV)             gemacht werden. Geplant ist       Vechta näher zu erforschen“.
                               ein Modellprojekt zur gesun-      Die wissenschaftliche Betreuung erfolgt durch Prof. Dr.
    den, nachhaltigen Schulverpflegung.                          Steffen Wittkowske, Leiter des Kompetenzzentrums
    Mit dem gemeinsamen Projekt soll beispielhaft entwickelt     Schulverpflegung (KZSV) an der Universität Vechta. Erste
    und umgesetzt werden, wie sich die Ernährungssituation       Ergebnisse werden voraussichtlich auf dem 12. Deutschen
    und das -verhalten der Schüler*innen nachhaltig verbes-      Kongress für Schulverpflegung im November 2020 in Berlin
    sern lässt. Hier stehen zum Beispiel ein entsprechendes      präsentiert.

     Goldener Teller
     Das Deutsche Netzwerk Schulverpflegung (DNSV) e. V.
     verleiht einmal pro Jahr gemeinsam mit dem Kompetenz-
     zentrum Schulverpflegung (KZSV) an der Universität
     Vechta für in den zurückliegenden zwölf Monaten bewer-
     tete, exzellent beurteilte Masterarbeiten oder Disserta-
     tionsschriften einen „Goldenen Teller“ als Wissenschafts-
     preis im Bereich Verbraucher- und Ernährungsbildung.        Die Preisvergabe findet im Rahmen des 12. Deutschen
     Mit der Ausschreibung dieses Wissenschaftspreises           Schulverpflegungskongresses voraussichtlich am 06.
     sollen an der Universität Vechta entstandene, hervor-       November 2020 in Berlin statt. Der Preis ist dotiert mit
     ragende Leistungen in Wissenschaft und Forschung the-       700 EUR für die Masterarbeit oder für die Dissertations-
     menspezifisch gewürdigt werden. Die Erkenntnisse und        schrift, bei einer Dissertation zzgl. einem Druckkosten-
     Ergebnisse der Arbeiten sollen einen Anwendungsbezug        zuschuss von 500 EUR. Auf der Basis der individuellen
     im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung haben      Bewerbung begutachtet eine Jury die eingereichten
     und die Einflüsse des Ernährungs- und Konsumverhal-         Arbeiten und wählt unter Ausschluss des Rechtsweges
     tens auf die eigene Gesundheit sowie auf regionale und      eine Masterarbeit oder Dissertationsschrift aus und
     globale Strukturen, auf Ökologie, Ökonomie, Gesellschaft    schlägt sie dem DNSV zur Preisvergabe vor.
     und Schule zeigen.                                          Infos: www.schulverpflegungev.net und www.dnsv.eu

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UNIVERSUM - UNIVERSITÄT VECHTA
Mit Spaß und Interesse
                                                                                                                           dabei: Beim Projekt
                                                                                                                           „Gemeinsam statt
                                                                                                                           einsam“ lernten sich die
                                                                                                                           Teilnehmenden kennen
                                                                                                                           und erarbeiteten As-
                                                                                                                           pekte der Teilhabe.

                      „Gespräche auf Augenhöhe“
                      Projekt „Gemeinsam statt einsam“ feiert Abschluss
                      Passt! Beim Drittmittelprojekt „Gemeinsam statt einsam“        „Nun ist das Projekt zwar abgeschlossen, aber es werden neue
                      an der Universität Vechta erarbeiteten Studierende zu-         Angebote daraus generiert“, stellt Stefanie Röhll, Wissen-
                      sammen mit Frauen aus der Justizvollzugsanstalt Vechta,        schaftliche Mitarbeiterin von Prof.in Dr.in Baumert, fest. „Im
                      Menschen mit Beeinträchtigung und Jugendlichen mit             Rahmen der Bridges–Werkstatt Inklusion, bei der Professorin
                      Migrationshintergrund Aspekte zum Thema Teilhabe. Um           Baumert die Leitung des Bausteins ,Inklusion‘ innehat, werden
                      sich besser kennenzulernen, trafen sich die Teilnehmer         Hochschuldidaktische Weiterbildungen und Lehrer*innenfort-
                      in kleineren Gruppen. Ein von Studierenden produziertes        bildungen konzipiert, die den Begegnungsaspekt sowie die
                      Video fasst das Projekt zusammen.                              Kooperationen mit dem Andreaswerk, der Caritas Flücht-
                      „Dass Teilhabe und Partizipation im Mittelpunkt stehen, ist    lingshilfe und der JVA Vechta aufgreifen.“ Außerdem werde
                      in dem Video deutlich zu spüren“, sagt Projektleiterin Prof.   ein Service entstehen, der sich vor allem an Lehrer*innen und
                      in Dr.in Britta Baumert. „Das waren zwischenmenschliche        Hochschullehrende richtet, um Beratung für Kooperationen
                      Begegnungen auf Augenhöhe.“ In verschiedenen Workshops         und Begegnungen im Unterricht sowie eine Kontakte zu ver-
                      wurden darüber hinaus mit allen Beteiligten neue Möglich-      schiedenen Organisationen zu ermöglichen.
                      keiten der Teilhabe entwickelt.                                Das Video: www.uni-vechta.de/gemeinsam

                      „Stetig steigend“
                      Mehr als 500 Prüfungen: „Test Deutsch als Fremdsprache“
                                                                                     einem Computerprogramm aufgezeichnet wird, müssen
                                                                                     die Testteilnehmer*innen zum Beispiel zeigen, dass sie auf
                                                                                     Deutsch eine Grafik beschreiben und in einem Seminar ihre
                                                                                     Meinung vertreten können. Unter anderem aus Afghanis-
                                                                                     tan, China, Großbritannien, Kamerun, dem Kosovo, Mada-
                                                                                     gaskar, der Russischen Föderation, Syrien und der Türkei
                                                                                     stammen die Geprüften. „Die Nachfrage nach dem TestDaF
                                                                                     ist stetig steigend“, sagt Christiane Drave, „Da Deutschland
                                                                                     sich als Studien- und Arbeitsort wachsender Beliebtheit
                                                                                     erfreut, dürfte dieser Trend auch in den kommenden Jahren
   Test-DaF-Teil-     Jubiläum im Sprachenzentrum der Universität Vechta: der        anhalten,“ ergänzte die Leiterin des Sprachzentrums.
 nehmer*innen und     „Test Deutsch als Fremdsprache“ (TestDaF) wurde zum            „2018 absolvierten weltweit rund 48.000 Deutschlernende
 Prüferinnen freuen   500. Mal abgenommen. Die Universität Vechta ist seit Ende      den TestDaF, fast doppelt so viele wie noch 2012, als das
 sich Ende Februar
                      2011 lizenziertes Prüfungszentrum für den Test Deutsch als     Testzentrum in Vechta seine Arbeit aufgenommen hat.“
nach der abgelegten
      Prüfung.        Fremdsprache und bietet seit 2012 regelmäßig bis zu sechs      „Wenn im Herbst 2020 eine digitale Version des TestDaF
                      Prüfungstermine pro Jahr an. Dabei werden das Lese- und        eingeführt wird, werden wir die Prüfung auch in diesem
                      Hörverstehen sowie die mündliche und schriftliche Aus-         Format anbieten.“
                      drucksfähigkeit der fremdsprachigen Studieninteressier-        Kontakt: Christiane Drave, christiane.drave@uni-vechta.de
                      ten getestet. Während der mündlichen Prüfung, die von          www.uni-vechta.de/internationales/sprachenzentrum

                                                                                                                                                      9
UNIVERSUM - UNIVERSITÄT VECHTA
Zwischen Personalnotstand und
     Systementwicklung
     Frühjahrstagung der BAG BEK e. V. an der Universität Vechta
                                                                     liche Träger hingegen wesentlich intensiver auf die Perso-
                                                                     nalbindung. Diese Entwicklungen stellen das System der
                                                                     Kindertageseinrichtungen vor große Herausforderungen.
                                                                     „Denn die Kita-Landschaft droht unter den unterschiedlichen
                                                                     Bedingungen auseinanderzudriften“, so König, die an der Uni-
                                                                     versität Vechta den Arbeitsbereich Frühpädagogik leitet.

                                                                     Kindertageseinrichtungen zu Bildungsorten zu entwickeln,
                                                                     werde nicht nur über den Dienstleistungsgedanken allein
                                                                     zu bewältigen sein, meint König. Es gehe nicht nur um die
                                                                     Bereitstellung von Betreuungsplätzen: „Kindertagesein-
     Professorin Anke König leitet an der Universität Vechta         richtungen müssen wieder stärker zurück an die Pädagogik
     den Arbeitsbereich Frühpädagogik.
                                                                     gebunden werden.“ Es gelte, das Recht auf Bildung auch bei
     Die diesjährige Frühjahrstagung der „Bundesarbeitsgemein-       den Jüngsten zu erfüllen. Dieser doppelte Anspruch der
     schaft Bildung und Erziehung in der Kindheit (BAG BEK) e. V.“   Kita – für Eltern und Kinder da zu sein – verdeutliche die hohe
     fand Anfang März an der Universität Vechta statt. Kitas,        Komplexität, mit der die pädagogischen Fachkräfte im Alltag
     Leitungen, Administration, Fachschulen und Wissenschaft         konfrontiert seien. Die mittlere Leitungsebene und Fachbe-
     waren hier aus dem gesamten Bundesgebiet zusammen-              ratung sei zu stärken, da Personalentwicklung schon lange
     gekommen, um über „Personalnotstand und Systementwick-          nicht mehr nur als Aufgabe der Träger allein gesehen werde
     lung“ im Arbeitsfeld Kindertagesbetreuung zu diskutieren.       – die Studien zeigten aber, dass für Personalentwicklung in
                                                                     vielen Einrichtungen die Zeit fehle. „Die Träger müssen den
     Knapp 56.000 Einrichtungen verzeichnet das Statistische         Bedarf an Orientierung – der sich in der Befragung deutlich
     Bundesamt im Jahr 2018. Kita wird kleinräumig organisiert:      zeigt – nachkommen. Denn hier liegt das Potenzial, um das
     auch wenn der Trend zu größeren Einrichtungen geht und          System gemeinsam neu auszuloten und den sozialen Wandel
     heute im Schnitt knapp zwölf pädagogische Mitarbeiter*in-       proaktiv zu gestalten“. Mit externen Dienstleistern allein,
     nen zusammenarbeiten, bleiben es relativ kleine Organisa-       werde das wohl kaum zu stemmen sein. Neben Manage-
     tionseinheiten. Wie es vor dem Hintergrund der unterschied-     mentfähigkeiten brauche es ein erziehungswissenschaft-
     lichen Realitäten in Zukunft gelingt, pädagogische Qualität     liches Grundverständnis. Sonst drohe, was Erzieherinnen
     zu entwickeln – war eine der Kernfragen auf der diesjährigen    und Erzieher in der Praxis während des Wachstums schon
     Frühjahrstagung. Ausgangspunkt der Diskussionen waren           mehrfach zum Ausdruck brachten: „Wir verwahren die Kinder
     Ergebnisse einer bundesweiten Befragung zur Personalent-        nur noch, für Bildung bleibt keine Zeit.“
     wicklung. Mit dieser wird offengelegt, dass in einem Viertel
     der Kitas derzeit mindestens eine Stelle nicht besetzt ist.      Arbeitsbereich Frühpädagogik an der Universität Vechta
     Personalschlüssel, Verfügungszeiten und Personalsituation        Der Arbeitsbereich Frühpädagogik wird von Professorin Dr.in Anke
     in den einzelnen Einrichtungen, Kommunen und Bundeslän-          König geleitet. Bis April 2019 war sie Projektleiterin der Weiterbildungs-
     dern nehmen hohen Einfluss auf die Möglichkeiten der päd-        initiative Frühpädagogische Fachkräfte (WiFF) am Deutschen Jugend-
     agogischen Alltagsgestaltung. Professorin Dr.in Anke König,      institut e. V. in München. Sie ist Teil des Autorenteams Fachkräftebaro-
     Gastgeberin der Veranstaltung, hob hervor, „dass Träger          meter Frühe Bildung 2019, 2017, 2014.
     derzeit zwar viel in Personalgewinnung und Personalbindung
     investieren – Personalentwicklung aber erst am Rande als         BAG BEK e. V.
     Instrument zur Organisationsentwicklung im Zuge der der-         Die Bundesarbeitsgemeinschaft Bildung und Erziehung in der Kindheit
     zeitigen Veränderungsprozesse genutzt wird“. Es zeigen sich      e. V. (BAG-BEK e. V.) ist ein wachsendes Netzwerk von Akteur*innen und
     aber auch erste Trends, die in eine andere Richtung weisen:      Institutionen aus dem System der Kindertagesbetreuung. Die BAG-BEK
     so würden Träger mit mehreren Kindertageseinrichtungen           e. V. bietet eine Plattform, Informationen auszutauschen, Initiativen auf-
     stärker auf Weiterbildung, Personal- und Qualitätsentwick-       zugreifen und gegebenenfalls Positionen zu aktuellen Entwicklungen zu
     lung setzen als kleinere Träger, sagte König, privat-gewerb-     formulieren. bag-bek.de.

10
Projekt MetESD ist „Success story“
Lehrplan zur Bildung zur nachhaltigen Entwicklung konzipiert
                                                                Das Projekt wird auch als „success story“ in der Eras-
                                                                mus+-Projektergebnisplattform gekennzeichnet, einer
                                                                Datenbank, in der Beschreibungen und Ergebnisse von Pro-
                                                                jekten zu finden sind, die im Rahmen des Creative Europe
                                                                Programme gegründet wurden. Als Folge dieser Auswahl
                                                                wird dem Projekt Sichtbarkeit und Anerkennung zuteil, zum
                                                                Beispiel auf den Webseiten der Europäischen Union, in den
                                                                sozialen Medien und bei der Vorbereitung der Dokumenta-
Die Teilnehmenden des Projekts freuen sich Anfang des           tion für Konferenzen oder andere Veranstaltungen.
jahres über die Auszeichnung.
                                                                Das zentrale Ziel des dreijährigen Projekts MetESD war die
Das Erasmus+ Projekt „Methods for ESD-competencies              Entwicklung eines Lehrplans zur Bildung zur nachhaltigen
and curricula“ (MetESD) unter der Projektleitung von Prof.      Entwicklung, der in jeden beruflichen Ausbildungsgang
in Dr.in Margit Stein und der Projektkoordination durch         integriert werden kann und durch anwendungsbezogene
Lukas Scherak und Detlev Lindau-Bank wurde von einer Ex-        didaktische Module flankiert wird. Dazu wurde an der Uni-
pertenjury der Generaldirektion für Bildung, Jugend, Sport      versität Vechta in Zusammenarbeit mit BenE München e. V.,
und Kultur der Europäischen Kommission als „success             dem Umweltdachverband Österreichs und der Kirchlichen
story“ ausgewählt.                                              Pädagogischen Hochschule Wien ein Basislehrplan entwi-
„Success stories“ sind abgeschlossene Projekte, die sich        ckelt, der die grundlegenden Kompetenzen beschreibt, die
durch ihre Wirkung, ihren Beitrag zur politischen Entschei-     Schülerinnen und Schüler erwerben müssen, um die immer
dungsfindung, ihre innovativen Ergebnisse und/oder ihren        schneller wechselnden Herausforderungen im Arbeitsle-
kreativen Ansatz auszeichnen und eine Quelle der Inspira-       ben nachhaltig zu meistern. Im Rahmen des Projekts wurde
tion für andere sein können. Die Auswahl des Projekts Me-       zudem mit Partner*innen aus Lettland, Großbritannien und
tESD wurde auf der Grundlage strenger Kriterien hinsicht-       den Niederlanden zusammengearbeitet.
lich seiner Qualität, Relevanz und Ergebnisse getroffen.        http://www.metesd.eu/

Digital ist auch sozial
Online-Quiz verbindet Generationen in Zeiten sozialer Distanzierung
                              Unter dem Motto „Digital          lösen und dabei Sachpreise gewinnen können. Das Be-
                              ist auch Sozial“ initiieren die   sondere an dem Quiz: die Älteren werden dabei von ihren
                              vier Wissenschaftler*innen        jüngeren Tandem-Partner*innen unterstützt. Kommuniziert
                              Prof.in Dr.in Vanessa Mertins,    wird dabei über Telefonate, Videogespräche und Textnach-
                              Devin Kwasniok, Julian            richten, somit auch ohne Ansteckungsrisiko. Dabei lernt
                              Hülsemann und Bernd Josef         man nicht nur Vieles über die jeweils andere Generation,
                              Leisen von der Universität        sondern auch das ein oder andere Neue am Smartphone.
Vechta digitale Quiz-Tandems zwischen jüngeren und älte-        Beiden Tandempartner*innen werden zudem Lernunter-
ren Mitbürger*innen. Im Kampf gegen das Virus, bei dem          lagen der Kreisvolkshochschule Vechta und des Digital-
Freizeit fast ausschließlich in den eigenen vier Wänden zu      kompass-Programms kostenlos zur Verfügung gestellt, um
verbringen ist und auf persönliche Begegnungen im Alltag        weitere Digitalkompetenzen zu erlangen oder bestehende
verzichtet werden muss, steigt der Wunsch nach etwas            zu erweitern.
sozialem Austausch. Hier will das kleine Forschungsteam
Abhilfe schaffen.                                               Mitmachen kann jeder/jede, der/die ein Android-Smartphone
                                                                besitzt. Anmeldung und Infos: smartphone-tandem.de.
Für die älteren Tandempartner*innen gibt es jede Woche          Für die Teilnahme am Projekt erhalten die jungen Tandem-
spannenden Quizfragen, die sie mit ihren Smartphones            partner*innen eine Ehrenamtsbescheinigung.

                                                                                                                             11
»      Mein Tipp: Profitiert von
            der internationalen
            Vernetzung der Uni –
            nichts ist bereichernder,
            als seinen Horizont
            durch Begegnungen
            zu erweitern.

                                                                                                  Vechtaer Alumna
                                                                                                      Anna Louise Weßling

     Ich bin Vechtaer Alumnus
     Anna Louise Weßling ist in Hamburg aufgewachsen und hat dort ihr Bachelorstudium in Religionswissenschaft und
     Germanistik absolviert. Nach dem Bachelor kam Weßling nach Vechta, um im Master Kulturwissenschaften zu
     studieren. Wir stellen Sie vor:

     Ich arbeite jetzt:                                              Mit Vechta verbinde ich:
     Ich arbeite jetzt als Referentin für interkulturellen Aus-      Viele bereichernde Begegnungen, aus denen Freundschaf-
     tausch beim Verein „Une Terre Culturelle“ in Marseille.         ten und ungeahnte Chancen erwachsen sind. Danke, Vechta!
     Dessen Ziel ist es, durch politische Bildung und interna-
     tionale Jugendbegegnungen zu Völkerverständigung und            Auf dem Stoppelmarkt würde ich gerne mal ein Bier
     Chancengleichheit beizutragen.                                  trinken mit:
                                                                     Meinen ehemaligen Kommilitoninnen und Kommilitonen,
     Meine Aufgaben dort sind:                                       um sich gemeinsam an die Studienzeit erinnern zu können.
     Meine Aufgaben dort sind sehr vielfältig und umfassen (in
     Teamarbeit) die gesamte inhaltliche, sprachliche, kulturelle,   Aus meiner Studienzeit habe ich diesen Gegenstand auf-
     methodische, logistische und administrative Organisa-           gehoben:
     tion, Durchführung und Begleitung von bi- und trilateralen      Neben Fotos von besonderen Momenten und einem Stop-
     Jugendaustauschwochen in Frankreich, Deutschland und            pelmarktbierglas meine Bibliothekskarte – der Zugang zu
     häufig einem Drittland in Südost- oder Osteuropa oder           einer Bibliothek und damit zu Wissensquellen hat für mich
     dem südlichen Mittelmeerraum.                                   neben dem praktischen Nutzen auch einen symbolischen
                                                                     Wert.
     Wenn ich an mein Studium zurückdenke, denke ich gerne
     an:                                                             Mein Tipp für Studieninteressierte und Studierende der
     Die familiäre Atmosphäre an der Uni, die es mir ermöglich-      Kulturwissenschaften:
     te, schnell Fuß zu fassen, eigene Ideen einbringen zu kön-      Profitiert von der internationalen Vernetzung der Univer-
     nen und auf engagierte Kommilitoninnen und Kommilitonen         sität Vechta – nichts ist bereichernder, als seinen Horizont
     sowie Dozent*innen zu treffen. In guter Erinnerung werden       durch Begegnungen zu erweitern und durch Gespräche mit
     mir neben dem Studienalltag, bestehend aus Seminaren,           Studierenden und Dozent*innen aus anderen Ländern neue
     Caféte, Hochschulsport und Feiern, vor allem die Veranstal-     Perspektiven zu gewinnen!
     tungen außerhalb des Lehrplans, wie Aktionswochen und
     Tagungen, mein Forschungsaufenthalt in Abidjan an der
     Partneruniversität der Uni Vechta und das Gemeindeleben
     der Kirche am Campus bleiben.

12
Alumni-Statements zu Corona
                             Christian Bitter, Chef der         finde ich die Lage bedrückend. Ich arbeite ja stets, wo ich
                             Werbeagentur Bitter & Co. in
                                                                bin; nun fehlt das Reisen. Und ungewiss ist, wann unser
                             Calveslage. Er studierte Ger-
                                                                Verlag das neue Buch bringt; ich gebe es heraus zusammen
                             manistik, Geschichte und Poli-
                             tik in Münster – und absolvierte   mit Ralf-Rainer Rygulla, dem Weggefährten von Rolf Dieter
                             das Hauptstudium von 1985 bis      Brinkmann: „OST SÜDOST ! Poetische Töne aus Europa“,
                             1988 mit großer Begeisterung       Texte von 76 Autor*innen aus 17 Ländern.
                             in Vechta.
Corona schwächt die gesamte Werbebranche – und
damit auch Bitter & Company. Wie sich das konkret in                                        Frederik Iven, Dramaturg am
Zahlen ausdrückt, kann ich noch gar nicht beurteilen. Das                                   Wolfgang Borchert Theater in
                                                                                            Münster. 2013 – 2019 Studium
Unternehmen ist aber seit 26 Jahren am Markt und wird
                                                                                            der Sozial- und Erziehungs-
zweifellos auch aus dieser Geschichte heil herauskommen.
                                                                                            wissenschaften und dann
Unser Vorteil: Wir sind breit aufgestellt und können über                                   Fachwechsel zu Kulturwissen-
unsere Web- und PR-Abteilung vieles auffangen, was in der                                   schaften, Abschluss in Kultur-
Printwerbung aktuell fehlt. Und wir haben sehr erfolgreiche                                 wissenschaften.
Jahre hinter uns. Die Kriegskasse ist also gut gefüllt.         Die Krise betrifft meinen beruflichen Alltag so wie alle
                                                                Kunstschaffenden extrem hart. Nicht nur, dass im Thea-
                                                                ter der Sinn und Zweck des Hauses, die Vorstellungen,
                                                                wegfallen, auch der finanzielle Schaden gerade bei den
                             Carola Scherbring, Schullei-
                             terin der Grundschule Bevern       Privattheatern ist enorm. Die Ausfallskosten versuchen
                             in Essen (Oldb.). 2000 - 2005      wir u. a. durch Spendenaktionen aufzufangen. Wann der
                             Studium der Fächer Katholi-        Spielbetrieb wieder öffnet, ist ja auch noch ungewiss. Aber
                             sche Theologie, Mathematik,        irgendwie muss das Ding ja weitergehen – Kopf in den Sand
                             Sachunterricht und Gestalten-      stecken bringt jetzt auch nichts. Das wird schon.
                             des Werken.

„Die Zeit der Entschleunigung ist seit dem 16. April für uns
Schulleitungen vorbei:
      ÜbersiCht behalten: Schüler/Kollegen/Eltern/Familie
                                                                                            Anna Louise Weßling, Refe-
     Neue KOmmunikationswege
                                                                                            rentin für interkulturellen Aus-
      SolidaRität                                                                           tausch beim Verein „Une Terre
SchichtungsmOdelle für den Unterricht                                                       Culturelle“ in Marseille, Frank-
             Notbetreuung                                                                   reich. 2016 – 2018 Studentin
Lernen zu HAuse                                                                             der Kulturwissenschaften.
Das sind viele neue Dinge, aber ich bin überwältigt davon,      Die Corona-Krise hat auf unsere Arbeit erhebliche Aus-
was wir gemeinsam in so kurzer Zeit geschafft haben und         wirkungen. Jugendaustausche durchführen heißt: mit
wie viel Wertschätzung uns Lehrern gegenüber entgegen-          Gruppen verreisen - und genau das ist gerade nicht möglich.
gebracht wird.“                                                 Alle Projekte, die im Moment stattfinden sollten, sind ver-
                                                                schoben worden. Wir nutzen die Zeit im Home-Office, um
                                                                Papierkram zu erledigen, alles vorzubereiten und digitale
                                                                Möglichkeiten des interkulturellen Austauschs zu erpro-
                                                                ben. Es ist schwer abzuschätzen, wann und wie es weiter-
                             Marco Sagurna, Schriftsteller &    gehen wird. Die Ausgangssperre in Frankreich gilt noch bis
                             Journalist. 1988 – 1991 Studium    Mitte Mai und es ist unrealistisch, dass Reisen dann schon
                             der Germanistik, Kunst und         wieder denkbar sind. Der Dialog zwischen Menschen/Kul-
                             Psychologie an der Universität     turen ist jedoch unverändert wichtig. Daher müssen wir nun
                             Osnabrück, Standort Vechta.        neue Methoden entwickeln.
Keine Lesungen, Buchläden zu, Grossisten ordern nicht
mehr aus den kleinen Verlagen; manch angekündigter Titel
erscheint nun doch nicht - was soll ich da sagen? Auch sonst

                                                                                                                               13
„Vielfalt – moakt wi!“
     Diversity Audit – Uni Vechta erhält Zertifikat des Deutschen Stifterverbandes
     „Vielfalt –moakt wi! –machen wir! –is what we do!“– Mit         tragte der Universität Vechta) – widmeten sich im Rah-
     diesem Slogan unterstreicht die Universität Vechta ihr          men des Audits verschiedenen Aspekten von Diversität:
     Engagement für einen chancengerechteren, diskriminie-           Sensibilisierung für die unterschiedlichen Lebenslagen von
     rungs- und barrierefreien Lern- und Arbeitsort und stellt       Studierenden, Vielfalt des Personals, von der Förderung
     sich damit einer der großen Herausforderungen von Hoch-         der baulichen und technischen Barrierefreiheit über die
     schulen für die Zukunft. Nun konnte nach zwei Jahren inten-     Öffnung durch Mehrsprachigkeit bis hin zur Ermöglichung
     siver Arbeit das Diversity Audit erfolgreich abgeschlossen      von Partizipation. Im Zuge dieses Engagements konnten
     werden. Anlässlich des 5. Diversity Forums am 18. Februar       beispielhafte Projekte vorangebracht und umgesetzt wer-
     in Berlin erhielt unsere Universität das Zertifikat des Deut-   den wie etwa die Entwicklung einer interaktiven, digitalen
     schen Stifterverbandes und damit die Bestätigung für das        Campus Map (https://campusmap.uni-vechta.de/) oder die
     umfassende Engagement.                                          „Toilette für alle“. Getragen wurde dieser Prozess durch
                                                                     einen regen Austausch von Studierenden, Lehrenden und
     Das Diversity Audit „Vielfalt gestalten“ des Stifterver-        Beschäftigten.
     bands für die Deutsche Wissenschaft begleitet und berät
     Hochschulen darin, Angebote und Strukturen zu schaffen,         „Mit der Teilnahme am Audit hat sich die Universität Vechta
     die der zunehmenden Diversität von Studierenden und             der wichtigen Frage gestellt, wie wir ein eigenes Profil der
     Beschäftigten gerecht werden. Dabei verknüpft das Audit         gelebten Vielfalt nicht nur an unserer Universität entwi-
     Elemente der Organisationsentwicklung mit kollegialer           ckeln, sondern auch im Kontext des gemeinsamen Arbei-
     Beratung und der Begleitung durch externe Auditor*innen.        tens, in Lehre und Studium und in anderen Handlungsfel-
     Seit dem Jahr 2017 stand die Universität Vechta hierfür im      dern unserer Universität sichtbar machen. Es geht darum,
     engen Austausch mit den Vertreter*innen des Stifterver-         für die vielfältigen individuellen Merkmalsausprägungen,
     bands und anderer Hochschulen.                                  Interessen, Kompetenzen und Perspektiven zu sensibili-
                                                                     sieren und diese in unserer Universität als Bereicherung
     Insgesamt sieben Arbeitsgruppen – in der Koordination           zu sehen.“ So Dr.in Marion Rieken, Vizepräsidentin für
     der Projektleitung Dr.in Tanja Meyer (Gleichstellungsbeauf-     Personal und Finanzen.

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Strahlende Gesichter der Teilnehmer*innen der Uni Vechta nach der Zertifizierung in Berlin. / Fotos: Stifterverband/Kay Herschelmann

             Mit der Verleihung der Urkunde befindet sich die Aus-
             einandersetzung mit Diversität allerdings keineswegs an
             einem Endpunkt. Vielmehr gilt es gemeinsam die Themen
             Chancengerechtigkeit und Diversität an der Universität
             ganz im Sinne von „Vielfalt –moakt wi! –machen wir! –is
             what we do!“ weiterhin mit Leben zu füllen und nachhaltig
             zu verankern. So war unter anderem ein Workshop mit der
             Künstlerin Wiebke Kirchner geplant, bei dem Studierende
             und Beschäftigte zusammen eine große Collage zum Thema
             Vielfalt gestaltet hätten. Durch die Corona Krise musste
             diese Workshopidee der „PARTYzipation“, mit der der er-
             folgreiche Auditabschluss gefeiert werden sollte, zunächst
             einmal verschoben werden. Alle Beteiligten freuen sich aber   Die Tafel und die dazugehörige Urkunde nahmen die Vize-
             jetzt schon, wenn mit diesem Workshop das Thema Diversi-      präsidentin für Personal und Finanzen, Frau Dr.in Marion
                                                                           Rieken, und die Referentin für Diversity Management und
             tät auf künstlerische Weise auf dem Campus sichtbar wird.
                                                                           -entwicklung, Henriette Ullmann, Anfang des Jahres ge-
                                                                           meinsam in Berlin entgegen.
             Zunächst einmal ist jedoch Kreativität gefragt, auch in
             diesem Jahr den Diversity Monat zu gestalten. Start ist
             der diesjährige Diversity-Tag am 26. Mai! Für Fragen, Ideen
             oder Anregungen steht Ihnen die Referentin für Diversity
             Management und -entwicklung gern zur Verfügung unter
             henriette.ullmann@uni-vechta.de.
             Mehr zum Audit erfahren Sie auf den Seiten des Stifterver-
             bands für die Deutsche Wissenschaft e. V. unter:
             https://www.stifterverband.org/diversity-audit.

                                                                                                                                       15
Im gemeinsamen Gespräch über das
                                                                                           Crowdmapping-Tool: Karin Bokop,
                                                                                           Prof. Dr. Michael Ewig, und Dr.in Bar-
                                                                                           bara Grabkowsky.

     Arbeitsstelle Brinkmann erwirbt rund                                                  Klimawandel im OM
     1000 Original-Dokumente                                                               Innerhalb des Projektes TeRRIFICA
                                                                                           wurde ein Crowdmapping-Tool zur
     Große Freude in Vechta: Kurz vor dem        und Uwe Hollweg Stiftung. „Ich freue      Abbildung von lokalen Anzeichen für
     80. Geburtstag des in der Kreisstadt        mich, dass diese Sammlung zurück          den Klimawandel im Oldenburger
     geborenen und aufgewachsenen                nach Vechta kommt“, erklärte Bürger-      Münsterland entwickelt. Ende Februar
     Autors Rolf-Dieter Brinkmann (1940          meister Kater: „Rolf-Dieter Brinkmann     haben die Universität Vechta, der
     – 1975) konnte die Arbeitsstelle            war eine beeindruckende Persönlich-       Science Shop Vechta/Cloppenburg
     Brinkmann der Universität Vechta            keit aus Vechta, dessen Werke von         und die Koordinierungsstelle „Trans-
     eine große Sammlung literarischer           großer Bedeutung für die Aufarbeitung     formationsforschung agrar“ das Tool
     Texte und weiterer Materialien des          der damaligen Bildungsgeschichte          vorgestellt.
     Künstlers erwerben. Die Werke, dar-         unserer Region sind.“                     „Die Klimakarte ist ein wichtiger
     unter viele handschriftlich verfasste                                                 Baustein für einen regionalen Dialog
     Briefe und Postkarten sowie Notizen,                                                  im Oldenburger Münsterland über
     Poesiealben, Vorträge und Hörspie-          Projekt GeneTip                           die Auswirkungen des Klimawandels
     le, umfassen insgesamt rund 1000            Im Zentrum des Pilotprojekts GeneTip      und mögliche Ansatzpunkte für
     Seiten. Sie gehörten Elisabeth Zöller       standen Risiken der Ausbreitung           Klimaschutz und Anpassung an den
     (geborene Piefke), einer Jugendfreun-       neuartiger gentechnisch veränderter       Klimawandel“, sagte Prof. Dr. Marco
     din Brinkmanns.                             Organismen in der Umwelt. Dabei wur-      Rieckmann, Professor für Hoch-
     Bei einem gemeinsamen Termin mit            den insbesondere Tiere und Pflanzen       schuldidaktik an der Universität
     Pressevertretern im Vechtaer Rathaus        mit sogenannten Gene Drives näher         Vechta. Mit dem Crowdmapping-Tool
     stellten Bürgermeister Kristian Kater,      untersucht. Jetzt wurden die Ergebnis-    sollen Hinweise und Erfahrungen von
     Prof. Dr. Markus Fauser, Elisabeth Zöl-     se in einem Buch des Springer Verlags     Bürgerinnen und Bürgern aufgenom-
     ler sowie Mitglieder der Bürgerstiftung     unter dem Titel „Gene Drives at Tipping   men werden, wo der Klimawandel
     und der Universitätsgesellschaft Vech-      Points“ (freier Zugang) veröffentlicht.   in unserer Umgebung sichtbar und
     ta kürzlich die Sammlung vor. Der An-       Gene Drives sollen dafür sorgen, dass     greifbar wird. Gemeinsam entsteht so
     kauf dieser Werke sei ein „Glücksfall“,     sich gentechnische Veränderungen          eine Ortsübersicht, an denen Extrem-
     erklärte der Leiter der Arbeitsstelle       möglichst schnell in wildlebenden         wetterereignisse an sogenannten
     Brinkmann, Prof. Dr. Markus Fauser.         Populationen ausbreiten. Die jetzt auf    „Hot Spots“ besonders negativ
     „Mit diesen Frühwerken Brinkmanns           Englisch publizierten Ergebnisse geben    spürbar sind – gleichzeitig können
     kann die Literatur nun an Ort und Stelle    einen detaillierten Einblick in den       aber auch positive Orte markiert
     verstanden und interpretiert werden.        Stand der technischen Entwicklung von     werden, an denen bereits Maßnahmen
     Dort, wo sie entstanden ist – in Vechta.“   Gene Drives und diskutieren von ihnen     zur Anpassung an diese Extremwet-
     Der Kaufpreis, der sich im mittleren        ausgehende Gefährdungen.                  terereignisse vorhanden sind. Eine
     fünfstelligen Bereich bewegen dürfte,       Das Forschungsprojekt GeneTip wurde       hervorragende Möglichkeit, um „nicht
     war nur mithilfe der Sponsoren zu be-       von 2017 bis 2019 gemeinsam von den       nur objektive Messdaten, sondern
     zahlen. Dazu gehören neben der Stadt        Universitäten Bremen und Vechta,          auch subjektive Empfindungen und
     Vechta vor allem die Kulturstiftung der     der Universität für Bodenkultur Wien      mögliche Anpassungsstrategien
     Länder, die Bürgerstiftung Vechta, die      sowie Testbiotech München durch-          einzutragen“, sagte Michael Ewig,
     Stiftung Kunst und Kultur der Landes-       geführt.                                  Vizepräsident für Forschung, Nach-
     sparkasse zu Oldenburg (LzO), der                                                     wuchsförderung und Transfer.
     Stiftung Niedersachsen sowie die Karin                                                http://klimakarte.terrifica.eu/

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