Aktionsplan Kinderfreundliche Kommune - STADT HANAU 2019-2021
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Inhalt Ausgangslage für die „Kinderfreundliche Kommune“ Hanau und den 1. Aktionsplan der Stadt Hanau 2014 – 2018 zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention ................................................................................................. 3 Abschlussbericht Kinderfreundliche Kommune Stadt Hanau 2018 ...................................................................................... 5 Zukunftsperspektiven von „Hanau gemeinsam gestalten“ ..................................................................................................... 17 Ziele und Maßnahmen ......................................................................................................................................................................... 20 Eine Auswahl von Pressestimmen .................................................................................................................................................... 32 2 Inhalt
Ausgangslage Ausgangslage für die „Kinderfreundliche Kommune“ Hanau und den 1. Aktionsplan der Stadt Hanau 2014 – 2018 zur Umsetzung der UN-Kinderrechts- konvention 2012 stimmte die Stadtverordnetenversammlung einstimmig einer Vereinbarung mit dem Verein „Kinderfreundliche Kommune e.V.“ zu und entschied Bei der Vereinbarungsunterzeichnung: (v.l.n.r.) Anne-Dorothea Stübing, ebenso einstimmig wie alle anderen verantwortlichen Oberbürgermeister Claus Kaminsky, Stadtrat W. Axel Weiss-Thiel, Gremien, den Weg zur „Kinderfreundlichen Kommune“ Dr. Jürgen Heraeus, Andrea Pillmann, Dr. Heide-Rose Brückner und einzuschlagen und langfristig gehen zu wollen. Thorsten Hitzel Auf diesem Weg brachte Hanau als Grundlage seine Brüder-Grimm-Grundschule und Gebeschusschule, Erkenntnisse ein als „Familienfreundliche Stadt“ und wurde das Thema „Kinderrechte“ ab 2012 verbreitet „Modellregion Integration“ mit den Erfahrungen aus und an etlichen Hanauer Kindertagesstätten und den zugehörigen diversen Projekten der Präventions- Grundschulen gelebt. arbeit mit den Facharbeitskreisen „Gegen Gewalt an Frauen“, „Jugend und Gewalt“, „Sicherheit im öffent- Zur Förderung einer „Kinderfreundlichen Rahmen- lichen Personennahverkehr“, „Stadtstruktur und gebung“ kooperierten Mitarbeiter*innen der Kinder- Tatgelegenheiten“ sowie „Frühe Hilfen“. und Jugendarbeit, der „Stabsstelle Prävention und Sicherheit“, des Staatlichen Schulamtes für den Main- Unter dem Aspekt „Vorrang für das Kindeswohl“ wurde Kinzig-Kreis, des „Netzwerkes gegen Gewalt“ des von Anfang an die gute Arbeit im „Netzwerk Frühe Landes Hessen und des Projektbüros „Gewaltpräven- Hilfen“– hervorgegangen aus dem o.g. Facharbeits- tion und Demokratielernen“ des Hessischen Kultus- kreis – mit den „Willkommenspaketen für neugeborene ministeriums. Als vordringliche Maßnahme wurde Hanauer Kinder“, „Familienhebammen“, „Elterncafés“ hier die Verlagerung des bestehenden Kinder- und und „Stadtteilmüttern“ und die Einrichtung von mehr Jugendbüros an eine zentrale Stelle der Stadt mit als 350 Leon-Hilfeinseln seit 2008 im gesamten Stadt- eigener Personalressource genannt. gebiet gewürdigt. Hervorzuheben war von Beginn an die enge Zusammenarbeit von Gesundheitswesen Im Themenfeld „Partizipation von Kindern und Jugend- und Jugendhilfe und darüber hinaus die gute Ver- lichen“ verfügte Hanau seit Jahren mit dem jährlichen netzung innerhalb der Stadt zwischen Verwaltung „Jugendplenum“ im Hans-Böckler-Haus über einen und Freien Trägern, allen Kindertagesstätten und bewährten Ansatz zur stärkeren Einbindung von Grundschulen. Ausgehend von den zwei Modellschulen Jugendlichen in Beteiligungsprozesse wie z.B. beim im Rhein-Main-Netzwerk der Kinderrechteschulen, Stadtumbau. Ausgangslage für die „Kinderfreundliche Kommune“ Hanau und den 1. Aktionsplan 3
Während des gesamten Entwicklungsprozesses zur „Kinderfreundlichen Kommune“ Hanau erfolgte seitens der städtischen Pressestelle eine gute „Infor- mation der Öffentlichkeit“, jedoch entschieden und entscheiden nach wie vor die einzelnen Presseorgane, diese Informationen zu veröffentlichen. So galt und gilt es, sowohl die Welt der Printmedien als auch den Bereich der digitalen Medien durch eine intensive Zusammenarbeit dafür zu gewinnen, die Aktivitäten der „Kinderfreundlichen Kommune“ öffentlichkeits- wirksamer zu verbreiten. Die Steuerungsgruppe Zu den vorstehenden Arbeitsfeldern wurden zehn Ziele und Maßnahmen für den ersten Aktionsplan 2014 – 2018 formuliert: Ein Monitoring fand mindestens drei- bis viermal im Jahr durch die Steuerungsgruppe statt. n Die Mitarbeiter/innen der Verwaltung sind geschult zum Thema „Kinderfreundliche Verwaltung“ und Darüber hinaus nahmen Vorstandsmitglieder und informiert über die Kinderrechte. Vertreter*innen der Sachverständigenkommission des n Kinder und Jugendliche wirken in Stadtplanung Vereins „Kinderfreundliche Kommune e.V.“ zwischen und Stadtteilentwicklung mit. 2014 – 2018 wiederholt an Veranstaltungen der „Kinder- n Die Veranstaltung „Jugendplenum“ bezieht Jugend- freundlichen Kommune Hanau“ teil und vergewisser- liche mit ein. ten sich somit über den Fortgang des gesamten n „Leitlinien Partizipation“ werden erarbeitet. Entwicklungsprozesses. n An zentraler Stelle, im Rathaus, ist das Kinder- und Jugendbüro angesiedelt – mit einem/einer Ansprech- Ferner stand der Verein „Kinderfreundliche Kommune partner/in für alle Kinder und Jugendlichen der e.V.“ von Anfang an ab 2012 in regem Austausch mit Stadt. der koordinierenden „Stabsstelle Prävention und Sicher- n Das Kinder- und Jugendbüro verfügt über einen heit“ der Stadt Hanau. eigenen Etat. n Hanauer Schülerinnen und Schüler kennen die Der Verein begleitete und beriet 2018 die „Stabsstelle Kinderrechte. Prävention, Sicherheit und Sauberkeit“ in der Phase n Leitbild, Konzepte und Richtlinien für die Umset- der Erarbeitung des Abschlussberichtes sowie der Ent- zung von Kinderrechten sowie ein darauf bezogenes wicklung des nunmehr anknüpfenden 2. Aktionsplans Monitoring ist eingerichtet, um den Vorrang des 2019 – 2021. Kindeswohls in der gesamten Verwaltung und eine Überprüfung von Wirksamkeit und Qualität zu Dieser Arbeitsprozess wurde ebenfalls von unserer gewährleisten. Steuerungsgruppe intensiv begleitet und spiegelt sich n Kinderrechtsorganisationen bilden ein Netzwerk. wider in dem Ergebnis des nachstehenden Abschluss- n Beteiligungsstrukturen für Kinder im Grundschul- berichtes des Aktionsplanes Kinderfreundliche Kom- alter werden entwickelt. mune Stadt Hanau 2014 – 2018. 4 Ausgangslage für die „Kinderfreundliche Kommune“ Hanau und den 1. Aktionsplan
Abschlussbericht Kinderfreundliche Kommune Stadt Hanau 2018 1. Allgemeine Einschätzung der Umsetzung des Durch die Auswertung der Fragebögen gab es zentrale Aktionsplanes und des bisherigen Prozesses Aufgaben gemäß der Sachverständigenkommission, die wir uns vorzunehmen hatten, ohne aber alle ande- Die Stadt Hanau erhielt als erste Kommune in Deutsch- ren Aufgaben- und Aktionsfelder dabei aus den Augen land im Juni 2014 das Siegel zur Kinderfreundlichen zu verlieren: Kommune. n Neuausrichtung des Kinder- und Jugendbüros Im Aktionsplan haben wir unsere Maßnahmen auf n Bereich Partizipation von Kindern- und Jugendlichen den damals in Hanau vorliegenden Initiativen und Erfahrungen aufgebaut und Ziele definiert, die wir im Wichtiges Anliegen war eine Neuausrichtung des Sinne der vier Säulen der UN-Kinderrechtskonvention – Kinder- und Jugendbüros. An zentraler Stelle in der den Rechten auf Gleichheit, Schutz und Wohlergehen, Innenstadt sollte es eingerichtet werden, besetzt mit Förderung und Bildung sowie Partizipation/Teilhabe – einer Person, die für alle Belange der Kinder und im Rahmen des kommunalen Handelns umsetzen Jugendlichen ein offenes Ohr hat und sich um ihre wollten und wollen. Anregungen, Anliegen, Wünsche und Bedürfnisse kümmert – z.B. durch Weitergabe an die zuständigen Seit 2014 hat sich die Brüder-Grimm-Stadt durch die Bereiche in Hanaus Verwaltung und Begleitung ent- Entwicklung der umfangreichen Konversionsflächen sprechender Arbeitsprozesse. erheblich verändert: In unserer Stadt ist die Einwohner- zahl von 90.753 auf 98.541 (Stand Mai 2018) gestiegen. Des Weiteren galt es, vor allem dem Bereich Partizi- pation von Kindern- und Jugendlichen besondere Auf- Diese Entwicklung bescherte der Stadt viele neue merksamkeit zu widmen und neue Impulse zu setzen Familien und eine bunte Kinder- und Jugendschar z.B. mittels neuer Strukturen, die aktive Beteiligung aller Altersstufen, unterschiedlichster Herkunft, Natio- von Kindern und Jugendlichen bei Angelegenheiten, nalitäten und Religionen sowie in unterschiedlichsten die sie selbst betreffen – vom Kindergarten- bis zum sozialen Lebenssituationen. Diese Entwicklung ist Jugendalter, zu stärken. Neue Beteiligungsverfahren, für die gesamte Stadtgesellschaft eine besondere diese mit ihnen zu planen und dann gemeinsam mit Herausforderung, die wir auch im Kontext von Zielen ihnen durchzuführen und daraus resultierende Leit- und Maßnahmen der „Kinderfreundlichen Kommune“ linien zu schaffen, ist unser Ziel. motiviert berücksichtigt haben und fortlaufend berücksichtigen. Besonders am Herzen lagen und liegen uns die Kinder- rechte. Ausgehend von den beiden Hanauer Grund- Wir befinden uns auf dem Weg von der großen schulen für Kinderrechte, der Gebeschusschule und Kleinstadt zur kleinen Großstadt und haben mit dem der Brüder-Grimm-Schule, war und ist unser Ziel, auch Gestaltungsprozess von der Sonderstatusstadt in anderen Schulen den Zugang zu den Kinderrechten eine kreisfreie Stadt begonnen. zu erleichtern und damit anzustecken. Abschlussbericht 2018 5
Dafür galt es, die Schulgemeinden zunächst über- Nur das erste Ziel, „Mitarbeiter*innen der Verwaltung haupt erst einmal auf die Kinderrechte aufmerksam sind geschult zum Thema „kinderfreundliche Ver- zu machen und vorrangig die pädagogischen Fach- waltung“ und über Kinderrechte“ konnten wir bisher kräfte – aber auch die Eltern – dafür zu sensibilisieren noch nicht so angehen, wie wir es erwünscht hätten. und fortzubilden. Dieses Ziel wird auch Bestandteil des neuen Plans 2018 – 2021 sein und von uns weiterhin verfolgt. Auch im Kindertagesstättenbereich war und ist der Bekanntheitsgrad der Kinderrechte durchaus noch verbesserungswürdig. Hier ging es uns vor allem 2. Selbsteinschätzung der Bedeutung und Verwirk- darum, geeignete Formate zu finden, in denen selbst lichung der Schwerpunkte die Kindergartenkinder bereits ihre Rechte kennen und auch bei Beteiligungs- und Mitbestimmungs- 2.1 Vorrang für das Kindeswohl prozessen angemessen eingebunden werden können. Angefangen bei den „Frühen Hilfen“ (das Netzwerk In unserer Brüder-Grimm-Stadt hat sich tatsächlich Frühe Hilfen der Stadt Hanau besteht seit 10 Jahren) seit 2014 vieles verändert, was wir ohne das Siegel bis hin zu Gewaltpräventionsprojekten – vom Will- „Kinderfreundliche Kommune“ nicht hätten erreichen kommen im Leben in Hanau bis zur Prävention im können. Jugendalter sieht sich die Stadt gut aufgestellt: Alle Angebote, die bereits vor 4 Jahren etabliert waren, Die „Kinderfreundliche Kommune‘“ hat einen anderen bestehen immer noch und werden weiter ausgebaut. „Spielraum“ bewirkt, zum Bewusstsein für die Kinder- rechte im Verwaltungshandeln und im Alltag diverser Im Einzelnen: Einrichtungen beigetragen, für viele gemeinsame n Facharbeitskreise des Präventionsrates Aktionen und Aktivitäten (z. B. Fortbildungen) der im n Willkommenspaket und Erweiterung auf Elterncafés Aktionsplan genannten Partner und darüber hinaus n Familienhebammen gesorgt. Des Weiteren wurde auch im Kontext der n Streitschlichter, Pausenpaten „Kinderfreundlichen Kommune“ die „Brüder-Grimm- n Busbegleiter Bildungs-Offensive“ entwickelt. Die Offensive erfreut n Ausbildung von „Insoweit erfahrenen Fachkräften“ sich hoher Beachtung und weitreichendem bürger- zu § 8a an allen Hanauer Kindertagesstätten und schaftlichem Engagement. Sie wird seit 2017 mit Grundschulen mit erarbeitetem Konzept großem Erfolg umgesetzt. n Stadtteilmütter (Angebot wurde von einem auf mehrere Stadtteile ausgeweitet und gilt inzwischen Der Aktionsplan 2014 – 2018 ist in vielen Punkten für den gesamten Stadtbereich) bereits vollständig umgesetzt, andere Ziele sind fast n Familienpaten oder werden demnächst erreicht. n Einrichtung einer Beschwerdestelle für Kinder und Jugendliche (beim Kinder- und Jugendbüro) 6 Abschlussbericht 2018
2.2 Kinderfreundliche Rahmengebung Das heißt, die Stadtverwaltung hat es geschafft, die Strukturen im Laufe der letzten vier Jahre so zu ändern, In diesem Aufgabenbereich haben wir wohl die deut- dass wir dem Anforderungsprofil der „Kinderfreund-li- lichste Steigerung erreicht. Nicht nur, dass das Kinder- chen Kommune“ ein großes Stück nähergekommen und Jugendbüro sehr erfolgreich an zentraler Stelle, sind. nämlich in der Innenstadt im Rathaus, im Januar 2016 neu eröffnet werden konnte, sondern dass sich auch Öffentlichkeitsarbeit erfolgt weiterhin durch Soziale die damit verbundene Ansprechperson für alle Kinder Medien, Flyer und Presseartikel. und Jugendlichen inzwischen eines großen Bekannt- heitsgrades erfreut. Das Kinder- und Jugendbüro arbeitet ressort- und ämterübergreifend, verfügt über ein sehr gutes Netz- Als zentrale Anlaufstelle wird das Büro beworben und werk hin zu allen relevanten Kooperationspartnern, mit geregelten Sprechstunden von vielen Kindertages- wie z. B. Schulen, öffentliche Träger der Jugendhilfe stätten und Schulklassen aufgesucht, die mit gezielten und weitere Vertreter im Präventionsrat. Anfragen oder zur allgemeinen Information vorsprechen. Ebenfalls hat sich die Steuerungsgruppe der „Kinder- Von dort aus werden alle Prozesse, die Kinder und freundlichen Kommune“ etabliert. Zu Beginn noch Jugendliche betreffen, gesteuert. etwas uneins, da so viele Fachbereiche von Stadt und Trägern, die zuvor ihre Arbeit nicht unmittelbar auf- Es dient als Interessensvertretung, als „Kümmerer“ für einander bezogen hatten und nun zusammenarbeiten die Kinder und Jugendlichen unserer Stadt. Das heißt sollten, hat sich dieses Gremium dann doch schnell natürlich, dass auch ihre Wünsche, Ideen und natürlich und sehr gut zusammengefunden. Das liegt auch selbst organisierte Vorhaben berücksichtigt werden. daran, dass kontinuierlich dieselben Mitarbeiter*innen als Ansprechpartner*innen und Mitwirkende zur Wir können so: Verfügung stehen. n eine Interessensvertretung für Kinder und Jugend- liche gewährleisten n eine Interessensvertretung von Kindern und Jugendlichen zulassen n eine Anlaufstelle als Bindeglied zwischen Kindern und Jugendlichen, Verwaltung und Politik sicher- stellen n Kinder und Jugendliche im Beschwerdefall bei der Durchsetzung ihrer Rechte unterstützen (Ombuds- stelle) Abschlussbericht 2018 7
2.3 Partizipation von Kindern und Jugendlichen Allgemeine Leitlinien zur Partizipation, die für die gesamte Verwaltung gültig sein sollen, werden seit Vor vier Jahren war die Beteiligung von Kindern und zwei Jahren entwickelt und stehen kurz vor dem Jugendlichen bei allen Angelegenheiten, die sie Abschluss. selbst betreffen, zwar sehr wichtig, aber nur teilweise bewusst verwirklicht. 2.4 Information der Öffentlichkeit Nach knapp einem Jahr waren die Grundsätze, wie wir Die Berichterstattung in der Tagespresse über Hanau Kinder und Jugendliche bei der Grünflächen-, Spiel- als erste Stadt Deutschlands, die das Siegel „Kinder- platz- und Neubaugebietsflächen beteiligen wollen, freundliche Kommune“ trägt, erfolgt regelmäßig gemeinsam erarbeitet und bereits in der Praxis etab- anhand aller Projekte innerhalb des Aktionsplans. liert worden. So wurde diese Entwicklungsarbeit in den letzten drei Jahren nicht nur sehr gut umgesetzt, Besonders erwähnenswert ist es, dass der Hanauer sondern konnte auch weiterentwickelt werden. Heute Anzeiger seit 2016 jeden Monat ein neues Kinderrecht können wir sagen, dass jeder neue oder renovierte vorgestellt und kindgerecht erklärt hat. In diesem Spiel- oder Bolzplatz mit Kindern und Jugendlichen Zug wurden auch das ein oder andere Beteiligungs- des jeweiligen Wohngebietes, geplant und dann auch projekt gesondert vorgestellt. So konnte auch das eröffnet bzw. wiedereröffnet wurde. Siegel als Erkennungsmerkmal mehr an die Öffent- lichkeit gelangen. Das Jugendplenum, das nach wie vor einmal jährlich stattfindet, hat sich ebenfalls nachhaltig etabliert. Des Weiteren wurde wiederholt in unterschiedlichen Jeweils im Januar eines Jahres beginnen die Vorberei- Gremien über den Stand der Umsetzung des Aktions- tungen für die Veranstaltung im Herbst. Jugendliche planes berichtet, beispielweise im Jugendhilfeaus- suchen das Thema aus, planen und gestalten den Tag schuss, in Dienstversammlungen des Eigenbetriebs gemeinsam mit hauptamtlichen Mitarbeiter*innen Kindertagesbetreuung und Schulleiterdienstver- der Jugendarbeit. sammlungen. In der Nachbereitung werden Veranstaltungsverlauf Anfragen anderer Städte machen deutlich, dass die und die angesprochenen Themen kritisch betrachtet „Kinderfreundliche Kommune“ Hanau weit über die und weiterverarbeitet, um daraus neue Themen Stadtgrenzen hinaus bekannt ist. für das Folgejahr zu entwickeln. So wird auch eine gewisse Nachhaltigkeit gemeinsam sichergestellt. 8 Abschlussbericht 2018
3. Drei Fragen aus dem Verwaltungsfragebogen 3.2 Inwieweit gibt es in Ihrer Kommune stellvertre- und Darstellung der Entwicklung tende Formen zur Berücksichtigung der Kinder- und Jugendbedürfnisse, in Form eines Kinder- und 3.1 Inwieweit haben Kinder und Jugendliche die Jugendbüros? Möglichkeiten sich zu beteiligen? Antwort 2014: In der Kommune gibt es stellvertretende Antwort 2014: Kinder/Jugendliche werden in der Formen wie ein Kinder-/und Jugendbüro. Es ist dem Kommune bei der Neuplanung, inhaltlichen Ausgestal- Fachbereich 5, Soziales und Jugend, angegliedert. tung oder Sanierung von Freizeitangeboten weniger Tätigkeitsfeld: Ferienspiele, Gewaltprävention, Paten- häufig aktiv beteiligt. schulungen Beispiele: Spielplätze Am Hochgericht, Dresdner Straße, Die Mitarbeiter*innen arbeiten hauptamtlich und Francoisgärten verfügen über 39 Stunden. Es stehen Sachmittel in Höhe Für Kinder und Jugendliche war die damalige Ein- von 10.000,00 Euro/Jahr zur Verfügung. schätzung, dass sie Mitsprache hatten und mitgestalten Diese Angaben bezogen sich auf einen Mitarbeiter im durften, wenn sie dennoch bei einem Projekt beteiligt Jugendbildungswerk, der zwar für Gewaltprävention wurden. und die Ferienspiele zuständig war, allerdings mit den Es gab keine internen Richtlinien. originären Aufgaben eines Kinder- und Jugendbüros nichts zu tun hatte. Zunächst setzte sich 2014 die Steuerungsgruppe zu- sammen und plante einen realistischen Ablauf einer Seit Januar 2016 ist das Kinder- und Jugendbüro end- guten Beteiligung von Kindern und Jugendlichen. Das gültig angegliedert an die Stabsstelle Prävention und damalige Grünflächenamt machte bis dato die ganze wiederbesetzt, mit 25 Stunden, einer geregelten Planung mehr oder weniger alleine. Kinder wurden Sprechzeit und wird durch Flyer, soziale Medien und nur partiell befragt, z.B. wenn es Förderprogramme wie natürlich sehr viel Öffentlichkeitsarbeit und Mund- Soziale Stadt gab, in denen ein Etat für Beteiligung propaganda beworben. vorgesehen war. Ab Juli 2018 wird die Stelle auf eine Vollzeitstelle Im Mai 2015 war das neue Konzept fertig und ist seit- (39 Stunden) ausgeweitet. dem in der Umsetzung. Es finden alle Ausgestaltungen nur noch mit Beteiligung statt. Durch Eröffnung des Es hat sich als Anlaufstelle für alle Kinder und Jugend- neuen Kinder- und Jugendbüros im Januar 2016 ist lichen der Stadt etabliert und ist stark frequentiert. dieses federführend verantwortlich. Im Jahr 2017 kam Alle Beteiligungsprozesse laufen dort zusammen bzw. das Thema Nahmobilität ebenfalls hinzu, seit Februar werden von dort aus organisiert. 2018 dann die Neugestaltung des Kinder- und Jugend- stadtplans. Abschlussbericht 2018 9
Außerdem ist es Beschwerdestelle für Kinder und büros, die 2016 eingerichtet wurde, wird immer wieder Jugendliche, die sich über das Jugendamt beschweren das Thema Beteiligung aufgegriffen und kommuniziert. wollen. Auch durch die Einbindung der Grundschulen und Andere Aufgaben, die ein Kinder- und Jugendbüro deren Öffentlichkeitsarbeit mit Vorstellung unter- üblicherweise innehat wie z.B. das Organisieren der schiedlicher Projekte zu den Kinderrechten an Schul- Ferienspiele oder Durchführen von Gewaltpräventions- festen und Fachtagen haben die Kinderrechte in kursen, Pausenpaten, PIT (Prävention im Team) etc. Hanau einen großen Stellenwert erhalten. sind in Hanau weiterhin wie seit Jahren beim Jugend- bildungswerk angedockt. Ebenso wurden die Fachtage 2015, 2016 und 2017 in der Presse angekündigt und hinterher ein Bericht ver- So ist gewährleistet, dass das Kinder- und Jugend- öffentlicht. büro tatsächlich für aktuelle Belange aller Kinder und Jugendlichen in Hanau eingesetzt wird. Wir haben 2014 einen eigenen Kinderrechte Song geschrieben und diesen mit Kindern der Gebeschus- 3.3 Inwieweit führt Ihre Kommune eigenständig schule im Tonstudio aufgenommen und eine CD Kampagnen zur Information über Kinderrechte durch? erstellt. Antwort 2014: Kinderfreundliche Aufbereitung der Die Chöre der Brüder-Grimm-Schule und der Gebe- Kinderrechte in Form von Flyern gab es in Hanau gar schusschule mit ihren Kinderrechteliedern treten nicht. Ebenso die kinderfreundliche Aufbereitung der gerne an Fachtagen und anderen Veranstaltungen Kinderrechte in geeigneten Medien (z.B. Internet, und damit in der Öffentlichkeit auf. Plakate in Schulen). Das jährliche Spielefest zum Weltkindertag des Anlassbezogen gab es kinderfreundliche Vermittlung Deutschen Kinderschutzbundes – Ortsverband Hanau der Kinderrechte in Form von Kita- oder Schulprojekten, e.V. gilt stets den Kinderrechten. Dazu werden Flyer Kampagnen über Kinderrechte an Litfaßsäulen oder gedruckt. anderen öffentlichen Werbeflächen ebenfalls nur anlass- bezogen und maximal einmal jährlich. Kinder der Gebeschusschule mit ihrer „Kinderrechte- arche“ und die Kinderrechtebotschafter der Brüder- In den letzten vier Jahren hat sich in Bezug auf die Grimm-Schule klären andere Kinder über ihre Rechte Öffentlichkeitsarbeit sehr viel getan. Wir konnten 2016 auf. den Hanauer Anzeiger als hiesige Tageszeitung ge- winnen, die Kinderrechte in seiner Samstagsausgabe auf der Kinderseite, unter Einbeziehung des Logos der Kinderfreundlichen Kommune, kindgerecht zu erklären. Auf der Facebookseite des Kinder- und Jugend- 10 Abschlussbericht 2018
Die Kinder der städtischen Kindertagesstätte Francois 4.2 Kinder und Jugendliche wirken in Stadtplanung Gärten haben sich intensiv mit den Kinderrechten und Stadtteilentwicklung mit auseinandergesetzt und einen Film als Dokumentation über ihr Jahresthema „Kinderrechte“ gedreht. In der Diese Maßnahme ist mit Freigabe des Konzeptes im Zukunftswerkstatt plädierten die Jugendlichen und Juli 2016 bereits voll erfüllt. Schon seit 2014 wurden Kinder für eine bessere Öffentlichkeitsarbeit in Sachen alle neuen und umzugestaltenden Grünflächen, Kinderfreundlichkeit, aber auch für bessere Kommuni- Plätze und Spielflächen immer mit Beteiligung von kation untereinander. Deshalb werden wir darüber Kindern und Jugendlichen geplant. nachdenken, wie wir das zukünftig noch verbessern können. Wir planen immer mit Kindern und Jugendlichen, die es direkt betrifft, die im Stadtteil wohnen und dort eine städtische Einrichtung wie Kita, Hort oder Jugend- 4. Einschätzung aller Maßnahmen zentrum besuchen. Auch die Einweihung findet immer mit diesen Personen statt. Alle Altersgruppen 4.1 Mitarbeiter/innen der Verwaltung sind geschult werden eingebunden, wenn es erforderlich ist. zum Thema „Kinderfreundliche Verwaltung“ und über Kinderrechte. Auch wenn diese Maßnahme bereits voll erfüllt ist, wird es eine Ausweitung zu diesem Punkt auf die Das ist die einzige Maßnahme, die im Grunde bis Nutzung von Freiraumflächen im nächsten Aktions- heute noch nicht umgesetzt, aber zumindest ange- plan geben. gangen werden konnte. Zunächst stellte sich heraus, dass eine Schulung nicht so einfach über das Personal- 4.3 Die Veranstaltung „Jugendplenum“ bezieht Entwicklungs-Journal der Stadt abzuwickeln ist. Jugendliche mit ein Dann gestaltete sich die Suche nach einem geeigneten Referenten schwierig. Mitarbeiter aus dem Fachbe- Seit 2003 findet das Jugendplenum einmal jährlich reich Familien- und Jugendarbeit hatten die Möglich- statt. Die Vorbereitungen beginnen im Frühjahr und keit, sich an den Fachtagen für Kinderrechte der gehen bis zum eigentlichen Tag im Herbst. Jugend- Grund- und weiterführenden Schulen anzumelden. liche erarbeiten das Thema und den Ablauf. Der heutige Stand ist, dass diese Maßnahme in jedem Daher ist es jedes Jahr eine neue Herausforderung, Fall Bestandteil des neuen Aktionsplans sein wird. dass der Inhalt aktuell ist und auch zur Stadt passt. Bereits entschieden haben wir uns für Workshop 1 „Toleranz und Menschenrechte“, „Mein Hanau“, „Kinderrechte und Verwaltungshandeln“, der Ende „Deine Stimme wird gehört“, „U-18-Wahl“ und „Räume 2018 durchgeführt wird und Workshop 3 „Von der für Jugendliche“ sind die Themen. Simulation zur Wirklichkeit: Kooperative Verwaltung am Beispiel der Stadtteilentwicklung“, der dann im Februar 2019 stattfindet. Abschlussbericht 2018 11
Eine Weiterentwicklung zu einem regelmäßig Wie in den Schwerpunkten verankert, ist in diesem tagenden Partizipationsgremium, in dem Jugendliche Konzept die fortlaufende Beteiligung von Kindern und zwischen 14 und 27 Jahren sich aktiv einbringen Jugendlichen in allen relevanten Prozesse innerhalb können, ließ sich so nicht realisieren. der Kommune geregelt. Kinder und Jugendliche sowie Einrichtungen (Kitas, Schulen, Freizeiteinrichtungen Auf unterschiedlichen Ebenen wurden Jugendliche u.a.) halfen mit, dieses Konzept zu erstellen. angesprochen und zur Mitarbeit befragt. Die Resonanz war allerdings immer so, dass zwar die Mitarbeit Danach geht es in die entsprechenden Gremien zum beim Jugendplenum und dessen Planung gewünscht Beschluss. war, die Jugendlichen ansonsten keine Zeitressourcen hatten. 4.5 An zentraler Stelle, im Rathaus, ist das Kinder- und Jugendbüro angesiedelt. Dort sitzt ein*e Ansprech- Das Jugendplenum gehört so quasi zum Alltag in partner*in für alle Kinder und Jugendlichen der Stadt Hanau, einmal jährlich und das auch zukünftig. Seit Januar 2016 befindet sich das neue Kinder- und 4.4 Leitlinien Partizipation Jugendbüro an zentraler Stelle, im Stadtladen des Rat- hauses. Um Beteiligungsvorhaben professionell und effizient begleiten zu können, bildet die Kommune Mitarbei- Gestartet wurde mit einer Besetzung von 25 Wochen- ter*innen fort. Ebenso bietet sie Kindern und Jugend- stunden, ab 1. Juli 2018 sogar mit 39. lichen Qualifizierungsmöglichkeiten an, um ihre Beteiligungskompetenzen zu stärken. Es ist Ansprechpartner*in für alle Kinder und Jugend- lichen der Stadt, für Schulen, Kitas und Familien. Kinder und Jugendliche werden immer auf dem Laufenden gehalten, was mit ihren Anliegen und Ideen Viele Projekte sind bereits umgesetzt oder schon in aus Beteiligungsvorhaben anschließend geschieht. Planung: Gestaltung und Einweihung von Spielplätzen, Die Prozesse rund um Beteiligungsverfahren sind Bespielbare Innenstadt, Soziale Stadt, Nahmobilität, transparent für die Kinder und Jugendlichen. Beschwerdemanagement sind einige Beispiele. Das Erarbeiten eines gemeinsamen Leitbildes Partizi- Sprechzeiten sind eingerichtet und Kitas und Schul- pation für die gesamte Stadtverwaltung Hanau ist klassen kommen regelmäßig vorbei, um sich zu infor- kurz vor dem Abschluss. In der nächsten Sitzung der mieren. Steuerungsgruppe wird das Konzept den Fachämtern vorgestellt, die nicht bei der Erstellung beteiligt waren, Auch ist dort die Beschwerdestelle für Kinder, die sich um so zu reflektieren, ob das Konzept schlüssig und über das Jugendamt beschweren wollen eingerichtet gut verständlich ist. (Ombudsstelle). 12 Abschlussbericht 2018
Insoweit ist die Maßnahme zwar erst einmal erfüllt, Zunächst hatten alle Grundschulen die Möglichkeit, weiterhin ist angedacht, das Kinder- und Jugendbüro sich mit einem Projekt zum Thema Kinderrechte zu in seiner Kompetenz zu stärken. Das ist ein Ergebnis präsentieren. Dies wurde dann im großen Rahmen im und ein Wusch, den wir aus der Zukunftswerkstatt September 2016 vorgestellt. mitnehmen werden. Die erste Schulung von 20 Lehrkräften war abge- So ist im Sinne der vorgegebenen Schwerpunkte vor- schlossen, der 2. Fachtag folgte im Dezember 2016, der gesehen, dass wir, um Beteiligungsvorhaben noch dritte im Dezember 2017 zum Thema: „Kinder und professioneller und effizienter begleiten zu können, Jugendliche stärken von Anfang an“. Mitarbeiter*innen fortbilden möchten. Im Dezember 2018 richten wir den Hessischen Demo- 4.6 Das Kinder- und Jugendbüro verfügt über einen kratietag aus. eigenen Etat Obwohl die Maßnahme als erfüllt gilt, bleiben wir Der eigene Etat beim Kinder- und Jugendbüro zur weiterhin dabei, die Kinderrechte bekannter machen Umsetzung von zielgerichteten, kleineren Projekten, zu wollen; deshalb werden die Fachtage ebenfalls die von Kindern und Jugendlichen über die Beteili- weitergeführt. gungsprozesse und Anliegen eingebracht werden, ist seit 2015 vorhanden. 4.8 Leitbild, Konzepte und Richtlinien für die Umset- 7.000 Euro sind eingestellt. zung von Kinderrechten sowie ein darauf bezogenes Monitoring ist eingerichtet, um den Vorrang des Die Kommune gibt so Kindern und Jugendlichen inner- Kindeswohls in der gesamten Verwaltung und eine halb eines Beteiligungsvorhabens die Möglichkeit, Überprüfung von Wirksamkeit und Qualität zu eigenständig über ein Budget zu bestimmen. Bei den gewährleisten nächsten Haushaltsverhandlungen muss man sicher- lich über die Budgethöhe erneut nachdenken. Von Beginn an trifft sich die Steuerungsgruppe alle drei bis vier Monate. Das Protokoll dient als regel- 4.7 Hanauer Schülerinnen und Schüler kennen die mäßiger Bericht und Sachstandsanzeige. Kinderrechte Hier erfolgt der Austausch über den Stand der Um- Nach der Projektvorstellung im April 2015 anlässlich setzung des Aktionsplanes, Problemanalysen werden der Schulleiterdienstversammlung der Grundschulen vorgenommen und weitere Planungen besprochen wurden drei Fachtage als Fortbildungen für pädago- und beschlossen. gische Fachkräfte und Lehrkräfte in Kindertagesstätten und Schulen durchgeführt. Abschlussbericht 2018 13
Da unsere beiden Junior-Sachverständigen in der 4.10 Beteiligungsstrukturen für Kinder im Grund- Steuerungsgruppe vertreten sind, halten wir dieses schulalter Gremium zugleich berechtigt, das Monitoring für den Aktionsplan zu übernehmen. Nachdem zu Beginn 2016 die „Handreichung zu Beteiligungsstrukturen“ des Eigenbetriebs Kinder- Besonders stolz sind wir darauf, dass die Steuerungs- tagesbetreuung bereits vorlagen und die Grundsatz- gruppe fast keine Fluktuation aufweist und immer papiere dazu ebenfalls erarbeitet waren, ging es noch dieselben Personen aktiv mitwirken, die von 2017 dann weiter mit dem Grundsatzpapier (GSP) Beginn an dabei waren. „Fachliche Grundsätze für die freizeitpädagogische Arbeit in Kindertageseinrichtungen“. Zeitgleich wurde Das heißt, die Maßnahme ist implementiert, zukünf- ein neues GSP „Beschwerdemanagement/Partizi- tig werden wir jedoch die Steuerungsgruppe für den pation“ erarbeitet, welches zeitnah vorgelegt werden neuen Aktionsplan 2018 – 2021 erweitern. wird. Dies wurde auch in der Zukunftswerkstatt ange- Dieses Papier enthält als Grundsatz die Einbeziehung sprochen. Durch die Zusammenarbeit mit den unter- von Kindergarten- und Schulkindern in den Alltags- schiedlichsten Professionen in den letzten vier Jahren ablauf der Einrichtungen. möchten wir gerne noch die Ämter und freien Träger in das Netzwerk einbeziehen, die noch nicht in der Diese Themenbereiche wurden über den gesamten Steuerungsgruppe verankert waren, aber mit uns Zeitraum aktiv in unterschiedlichsten Konstellationen bereits zusammengearbeitet haben. bearbeitet und weiter intensiviert. 4.9 Kinderrechtsorganisationen bilden ein Netzwerk Kinder nahmen an den Arbeitstreffen teil und ihre Überlegungen wurden entsprechend berücksichtigt. Organisationen, die ihre Arbeit ausschließlich den Ein besonderes Augenmerk galt auch der Schulung Kinderrechten widmen, sind in Hanau rar. Deshalb der pädagogischen Mitarbeiter*innen, besonders zum arbeiten wir auf das Engste mit dem Deutschen Thema der eigenen Haltung gegenüber Beteiligung Kinderschutzbund Ortsverband Hanau e.V. zusammen und Partizipation im Alltag. und unterstützen diesen in seinen Aktionen bzw. gestalten diverse Aktivitäten gemeinsam. Auch in übergreifenden Besprechungen werden kon- tinuierlich Haltungsfragen erörtert. Selbstverständlich Ein gemeinsames Spielefest am Weltkindertag jedes wurden freie Träger in die Beratungen einbezogen. Jahr im September auf dem Freiheitsplatz mit vielen Die Maßnahme ist ebenfalls fast abgeschlossen, die Kooperationspartnern ist mittlerweile gesetzt. Verabschiedung des GSP „Beschwerdemanagement/ Partizipation“ steht gerade an. Auch hier gilt die Maßnahme als abgeschlossen, das Spielefest ist etabliert und wird fortgesetzt. 14 Abschlussbericht 2018
Darüber hinaus wurden und werden im Kontext der Was hat uns das Siegel gebracht? bereits genannten gemeinsamen Fortbildungsarbeit (Stadt, freie Träger und Staatliches Schulamt mit Bereits im „Halbzeit-Gespräch“ im September 2016 diversen Partnern) mit unterschiedlichen Fortbildungs- wurde unserseits deutlich ausgeführt, dass die mit angeboten, mit Fachtagen, mit Modellprojekten zu der Siegelverleihung einhergehende Verantwortung Kinderrechten und sprachlicher Bildung in Kinderta- dazu beigetragen hat, im kommunalpolitischen Han- gesstätten und Schulen unterschiedliche Beteiligungs- deln das Bewusstsein für die Kinderrechte zu schärfen strukturen für Kinder im Grundschulalter bewusst und die Verwaltung für „kinderfreundliches Handeln“ entwickelt und verwirklicht. Kinder im Grundschul- umfänglich zu sensibilisieren. Bestes Zeichen für alter werden mittels dieser Aktivitäten mehr und unser bisheriges erfolgreiches Wirken im Netzwerk mehr befähigt, z.B. als Klassen- und Schulräte Mit- umfassender Prävention ist das große Beteiligungs- Verantwortung zu übernehmen und Wochen- oder potenzial in der Stadt Hanau. Monatsabschlüsse sowie Feste mitzuplanen und -zugestalten. Ohne Siegel hätten wir aber höchstwahrscheinlich kein neues Kinder- und Jugendbüro installieren können. 5. Allgemeine abschließende Bewertung des bisherigen Und ohne Siegel hätten wir aufgrund des sogenann- Verlaufs und Herausforderungen des neuen Plans ten „Rettungsschirmes“ die Ideen der „Kinderfreund- lichen Kommune“ nicht so umfänglich aufgegriffen. Zusammenfassend ist aus unserer Sicht festzuhalten, Das Siegel war also Ansporn, trotz des „Rettungs- dass von zehn Maßnahmen acht abgeschlossen sind, schirms“ Maßnahmen und Ziele auf dem Weg zur eine Maßnahme sich mitten in der Bearbeitung befin- „Kinderfreundlichen Kommune“ anzugehen und in det und die Umsetzung der letzten noch ausstehenden vielerlei Hinsicht erfolgreich umzusetzen. Maßnahme begonnen hat. Das Siegel verhalf auch dazu, die Öffentlichkeitsarbeit Vor allem auf den Erfahrungen und Ergebnissen der zum Thema Kinderrechte deutlich zu verbessern. Maßnahmen werden wir unsere weitere Arbeit auf- bauen und den nächsten Schritt angehen, wie unter Im Ausblick des Aktionsplanes 2014 heißt es: „Grund- Punkt 4 beschrieben. sätzlich haben wir vor, die Maßnahmen auch über die vier Jahre hinaus zu implementieren, weiter zu entwickeln und die daraus resultierenden Möglich- keiten fortzuschreiben, um als „Kinderfreundliche Kommune“ ein gutes Beispiel für die nachfolgenden Städte und Kommunen zu werden.“ Abschlussbericht 2018 15
Diese Erklärung hat weiterhin Bestand. Für Hanau Dieser Aufgabe stellt sich Hanau an der Schwelle zur ist es grundsätzlich selbstverständlich, dass nur durch kreisfreien Großstadt. kontinuierliche Fortsetzung begonnener Wege eine nachhaltige Wirkung sichergestellt werden kann. Ausdruck dafür, diesen Weg der „Kinderfreundlichen Unbenommen bleibt es dabei, in der Weiterentwick- Kommune“ weiterhin vehement beschreiten zu wollen, lung Modifizierungen oder Ergänzungen durch ist der Beitritt Hanaus zum neuen bundesweiten zusätzliche Bausteine im Bereich von Prävention und „Bündnis Bildung für eine demokratische Gesellschaft“ – Integration vorzunehmen. gegründet am 11. Juni 2018. Hanau setzt dabei auf das „Recht auf Bildung für alle“ einschließlich der „kultu- Hauptaugenmerk in der weiteren Arbeit wird jedoch rellen Bildung für alle“ gemeinsam unter dem Dach gerichtet sein auf Festigung der bisherigen Ansätze der neuen „Brüder-Grimm-Bildungsoffensive“ getragen und Intensivierung der Kinderfreundlichkeit in allen von der Stadt mit großem Engagement der Bürger- kommunalen Belangen. schaft und der Wirtschaft. Bei der Umsetzung der Kinderrechte mit wert- Wir freuen uns auf die neuen Herausforderungen schätzendem Umgang und der selbstverständlichen und sind bereits mitten in der Erarbeitung des neuen Achtung unserer Werte nicht nur in den verschiede- Aktionsplanes! nen Institutionen, sondern auch in den Familien selbst, stellt die Einbindung der bunten und vielschichtigen Bevölkerungsgruppen Hanau eine deutliche Heraus- forderung dar. Hanau im Juni 2018 Im Bewusstsein dieser Herausforderung haben Magistrat und Stadtverordnetenversammlung 2017 mit ihrer Unterschrift dazu beigetragen, dass nun- mehr im Oktober 2018 durch Volksentscheid die Kinderrechte in die Hessische Landesverfassung auf- genommen werden können. UN-Kinderrechtskon- vention, Grundgesetz und Landesverfassung geben dann einen unumstößlichen Rahmen für ein verant- wortungsvolles kinderfreundliches Handeln in allen Belangen und Facetten. 16 Abschlussbericht 2018
Zukunftsperspektiven von „Hanau gemeinsam gestalten“ Die Globalisierung mit einer Vielzahl von Trends und Für die „Kinderfreundliche Kommune“ bedeutet dies, Megathemen wie Klimawandel, Digitalisierung, Indi- in den bisherigen Anstrengungen nicht nachzulassen. vidualisierung und die hohe Zuwanderung in den Im Gegenteil: Ballungsräumen mit Magnet-Metropol wie die Rhein- Main-Region führt auch in Hanau zu Wachstum und n zukunftsorientiert heißt, durch größtmögliche per- Veränderungen. sonelle Kontinuität und bedarfsgerechte Einbezie- hung weiterer Mitwirkender u.a. im Bereich von So stellt Hanau jetzt die Weichen für die neuen Heraus- Verwaltung und Kooperationspartnern das trag- forderungen auf dem Weg von der größten Kleinstadt fähige Netzwerk für eine verlässliche und nach- zur kleinsten Großstadt in Hessen mit dem Ziel der haltige Umsetzung bisheriger und künftiger Ziele Kreisfreiheit ab 2021 und der Fragestellung: „Wie soll der „Kinderfreundlichen Kommune“ zu festigen, unser Hanau in Zukunft sein?“ n zukunftsorientiert heißt, das Erreichte nicht zu verwerfen, sondern mit Augenmaß zukunftsper- Dieser Aufbruch ist untermauert von Statistiken und spektivisch zu modifizieren sowie mit zukunfts- Gutachten, die schon im Jahr 2020 Hanau den hundert- orientierten Zielen und Maßnahmen des zweitens tausendsten Einwohner und darüber hinaus in den Aktionsplanes 2019 – 2021 zu erweitern, nächsten 20 Jahren ein überdurchschnittliches Bevöl- n zukunftsorientiert heißt, sich stets bewusst zu sein, kerungswachstum von 18 – 19 % prognostizieren. dass sich Zeiten und Umstände ändern und wir uns Dabei ist von einer zunehmend internationalen und in ihnen ebenfalls ändern: daher ist eine Zukunfts- interkulturellen Zusammensetzung der gesamten orientierung nur mit umfänglicher Beteiligung Bevölkerung sowie der steigenden Zahl von Kindern junger Menschen zielführend. und Jugendlichen auszugehen. Für diese Zukunftsorientierung müssen wir dement- Mit diesem Wachstum wird ein weiterer umfang- sprechend jetzt Kindern und Jugendlichen mit und reicher langfristiger Stadtentwicklungsprozess unter ohne Beeinträchtigung sowie aller Herkunft und Beteiligung der Hanauer Bürger*innen einhergehen. sozialer Lagen Chancen eröffnen, sich vielfältig betei- Dieser Entwicklungsprozess hat zum Ziel, die sich aus ligen und ihre Ideen, Meinungen und Wünsche ein- dem Bevölkerungszuwachs ergebenden Chancen für bringen zu können. Dafür gilt es bereit zu sein, ihre die Stadtgestaltung zu nutzen und damit die Stadt Anregungen gemeinsam mit ihnen kritisch zu prüfen Hanau in ihrer Zukunftsorientierung zu stabilisieren. und Wege der Realisierung nach besten Möglichkeiten zu ebnen. Hierfür müssen wir junge Hanauer*innen qualifizieren, sich einmischen zu können. Zukunftsperspektiven von „Hanau gemeinsam gestalten“ 17
Der 11. Hessische Demokratietag „Aufstehen für Demokratie – Einstehen für Menschenrechte“ bot am 10. Dezember 2018, dem 70. Jahrestag der UN-Men- schenrechtskonvention, in Hanau mehr als 150 jungen Schüler*innen gute Einblicke in Form von Partizipa- tion, Engagement und Mitverantwortung sowie des Bewusstmachens von Kinder- und Jugendrechten als Menschenrechte. Auch bei dieser Veranstaltung wurde einmal mehr die herausragende zukunftsorientierte Bedeutung vor allem der Beteiligungsrechte und Entwicklungsrechte von Kindern und Jugendlichen unterstrichen; die ent- scheidende Schlüsselrolle spielt dabei die Bildung. Und Hanau setzt für die Zukunftssicherung auf Bildung u.a. unter dem Motto „Bildung baut Zukunft“. Dieses Motto liegt der Brüder-Grimm-Bildungsoffen- sive zugrunde, mit deren unterschiedlichen Bausteinen die besonderen Potenziale vorrangig von Kindern in prekären Lebenssituationen an Grundschulen mit besonders hohem Zuwandereranteil erkannt und gefördert werden sollen. Auch das Recht auf kulturelle Bildung und künstlerische Aktivitäten wird in der Offensive berücksichtigt. So hat das 30köpfige „Kinderkomitee“ der Brüder- Grimm-Schule und der Kathinka-Platzhoff-Kinder- tagesstätte an der Konzeptentwicklung für das Mitmachmuseum „GrimmsMärchenReich“ im histori- schen Museum der Stadt Hanau intensiv mitgewirkt und wesentliche Gestaltungsimpulse gegeben. Ein gutes Beispiel gelebter Partizipation auf den Spuren der großen Hanauer Söhne Jakob und Wilhelm Grimm. 18 Zukunftsperspektiven von „Hanau gemeinsam gestalten“
Mit der Volksabstimmung im Oktober 2018 haben Gestärkt durch die neuen rechtlichen Grundlagen die Kinder- und Jugendrechte – also auch das Recht werden in den kommenden Jahren Kinder und Jugend- auf Partizipation – eine erstmalige Verankerung in liche die Zukunftsperspektiven der Stadt Hanau mit- der Verfassung des Landes Hessen erfahren und damit gestalten. Und: Hanau vertraut ihrer Mitwirkung bei eine zukunftsfähige Rahmung erhalten. der Umsetzung des 2. Aktionsplans 2019 – 2021! Gestärkt durch dieses verfassungsrechtliche Funda- Dieser zweite Aktionsplan Kinderfreundliche Kommune ment wird die „Kinderfreundliche Kommune“ auch in Hanau 2019 – 2021 baut auf Kontinuität und Nachhal- Zukunft sicheren Halt und Bestand haben. tigkeit. Unter den nachstehenden acht Zielen werden daher etliche Ziele und Maßnahmen des 1. Aktions- So hatte Hanau – wie beschrieben – gemeinsam mit planes aufgegriffen und weiterentwickelt: engagierten jungen Menschen und einer verantwor- tungsvollen Bürgerschaft bereits viele Ziele des ersten n Die Mitarbeiter*innen der Verwaltung werden „Aktionsplans 2014 – 2018“ in Bereichen einer „kinder- weiterhin zum Thema „Kinderfreundliche Verwal- freundlichen Verwaltung“, der „Mitwirkung in der tung“ geschult und über Kinder- und Jugendrechte Stadt- und Stadtteilentwicklung“, der „Kenntnis von informiert Kinderrechten“, der „Partizipation“ sowie insbesondere n Kinder und Jugendliche wirken an der Stadt- und der „Einrichtung eines Kinder- und Jugendbüros“ im Stadtteilentwicklung sowie an der Freiraum- und Rathaus erreicht. Verkehrsplanung mit n Kinder und Jugendliche werden für den Themen- komplex Klimaschutz, Gesundheit, Nachhaltigkeit Artikel 4 der Verfassung des Landes Hessen und Umwelt sensibilisiert n lautet nunmehr: Hanauer Schülerinnen und Schüler kennen die (1) Ehe und Familie stehen als Grundlage des Kinder- und Jugendrechte Gemeinschaftslebens unter dem besonderen n Beteiligungsstrukturen für Kinder im Grundschul- Schutze des Gesetzes. alter werden weiterentwickelt (2) Jedes Kind hat das Recht auf Schutz sowie auf n Die Gründung eines „Kinderplenums“ für Kinder Förderung seiner Entwicklung zu einer eigen- verantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Per- von 8 – 14 Jahren ist in Vorbereitung sönlichkeit. Bei allen Maßnahmen, die Kinder n Öffentlichkeitsarbeit wird unter Mitwirkung von betreffen, ist das Wohl des Kindes ein wesentlich Kindern und Jugendlichen intensiviert zu berücksichtigender Gesichtspunkt. Der Wille n Die Steuerungsgruppe wird erweitert des Kindes ist in allen Angelegenheiten, die es betreffen, entsprechend seinem Alter und seiner Reife im Einklang mit den geltenden Verfahrens- Diesem 2. Aktionsplan 2019 – 2021 stimmten am vorschriften angemessen zu berücksichtigen. Die 03.12.2018 der Magistrat und am 17.12.2018 die Stadt- verfassungsmäßigen Rechte und Pflichten der verordnetenversammlung einstimmig zu. Eltern bleiben unberührt. Zukunftsperspektiven von „Hanau gemeinsam gestalten“ 19
Ziele und Maßnahmen 1. Die Mitarbeiter*innen der Verwaltung werden weiterhin zum Thema „Kinderfreundliche Verwaltung“ geschult und über Kinder- und Jugendrechte informiert. ZIEL Beispielgebend sind dafür die Workshops des Vereins „Kinderfreundliche Kommune“. Die Umsetzung und Wahrung der Kinder- Nachdem bereits im Dezember 2018 der und Jugendrechte ist auf Verwaltungsebene Workshop „Kinderrechte und Verwaltungs- klar geregelt. handeln“ als Abschluss des Aktionsplans I Eine entsprechende Fortbildung der Mit- der Stadt Hanau durchgeführt wurde, folgt arbeiter*innen war schon bisher und wird zum Auftakt des Aktionsplans II 2019 – 2021 auch weiterhin Grundlage für eine ange- im Februar 2019 der Workshop „Von der messene Beteiligung der Kinder und Jugend- Simulation zur Wirklichkeit – Kooperative lichen in allen Einrichtungen sein. Verwaltung am Beispiel der Stadtent- wicklung“. MASSNAHMEN VERANTWORTUNG Die Stadt Hanau wird eigene Fortbildungs- maßnahmen für diese Themenbereiche ent- – Stabsstelle Prävention, Sicherheit wickeln. Führungskräfte und Fachbereichs-/ und Sauberkeit Eigenbetriebsleitungen werden als Teilneh- – Kinder- und Jugendbüro mer*innen an den Workshops zu Multipli- kator*innen für die gesamte Stadtverwaltung BETEILIGTE AN DER UMSETZUNG fortgebildet. Es sollen pro Jahr bis zu zwei Städtische Mitarbeiter*innen Workshops stattfinden. 20 Ziele und Maßnahmen
2. Kinder und Jugendliche werden für den Themenkomplex Klimaschutz, Gesundheit, Nachhaltigkeit und Umwelt sensibilisiert. ZIEL d) Im Rahmen des neuen Projekts „Schuljahr der Nachhaltigkeit Primar – Klimamodule“ Die Folgen des inzwischen international der Arbeitsgemeinschaft Natur- und anerkannten Klimawandels werden bewusst- Umweltbildung Hessen e.V. werden den gemacht. Hanauer Grundschulen im Rahmen des In Zusammenarbeit von Kindertagesstätten, integrierten Klimaschutzplans Hessen Schulen und freien Trägern (z.B. von Ferien- Module zu den Themen Klima, Ernährung spielen) werden Kinder und Jugendliche für und Energie angeboten. Mit diesem Pro- den Themenkomplex sensibilisiert. jekt werden mit der Förderung des Landes Hessen die drei Module „Klimawandel MASSNAHMEN und Klimaschutz“, „Ernährung fair und klimafreundlich“ sowie „Energie – schlau a) Die Abteilung Energie und Klimaschutz nutzen“ in neue Regionen getragen. In stellt mit Kindern und Jugendlichen eine Lernwerkstätten sollen Schülerinnen und Broschüre mit Empfehlungen für das Ver- Schüler der dritten und vierten Jahrgangs- halten bei großer Hitze zusammen. Dabei stufe die Zusammenhänge und Wirkungen sollen auch Örtlichkeiten geprüft und des Klimawandels verstehen und Hand- gegebenenfalls Schattenplätze für Spiel- lungsoptionen für die Gestaltung des plätze, Kindertagesstätten und Schulen eigenen Lebens kennenlernen. eingerichtet werden. b) Kinder und Jugendliche sollen Gesund- VERANTWORTUNG heitsgefahren (z. B. Hitze) oder (Umwelt- probleme z.B. Wassermangel) kennen- – Stabsstelle Nachhaltige Strategien – lernen. Ein angemessenes Verhalten soll Energie und Klimaschutz geschult werden. c) Die Anschaffung von Trinkwasserspendern BETEILIGTE AN DER UMSETZUNG für Schulen und Kindertagesstätten soll – Kinder und Jugendbüro geprüft und gegebenenfalls gefördert – Hanau Infrastruktur Service werden. – Stadtwerke – Umweltzentrum – Hanauer Schulen Ziele und Maßnahmen 21
3. Kinder und Jugendliche wirken an der Stadt- und Stadtteilentwicklung, sowie an der Freiraum- und Verkehrsplanung mit. ZIEL Informieren kann man sich über den neuen Aktionsplan der Kinderfreundlichen Kom- Kinder und Jugendliche werden weiterhin mune. Die eigene Meinung zu der Frage intensiv bei der Stadtplanung, Stadt- und „Was ist mir wichtig, damit ich zukünftig in Stadtteilentwicklung, sowie bei der Freiraum- Hanau gut leben kann?“ kann per Wording und Verkehrsplanung gemäß der neuen abgegeben werden. Weiterhin gibt es einen „Leitlinien Partizipation“ mit einbezogen, „Sterne-Maltisch für Kinder sowie eine das heißt: Stadtplaner, Hanau Infrastruktur Lego-Baustation, hier können die Kinder ihr Service und Stadtteilentwicklung beziehen zukünftiges Hanau kreativ aufnotieren bzw. Kinder und Jugendliche bei Planungen gestalten. mit ein. Zu der Entwicklung der expandierenden, Im Februar 2019 wird der Stadtentwick- zukünftigen Stadt Hanau gehören auch die lungsprozess „Zukunft Hanau“ gestartet. Vorstellungen und Anregungen von Kindern „Zukunft Hanau“ ist als fortwährender und Jugendlichen zur Planung und Gestal- Prozess für die nächsten Jahre und zwei tung von Kindertagesstätten sowie von Jahrzehnte angelegt und bietet die beson- Schulbauten bzw. Schulräumen einschließ- dere Chance für die aktive Beteiligung lich moderner Lernlandschaften. bzw. Einbindung von Kindern und Jugend- lichen der Stadt Hanau. Nach dem Wochenende werden in mehreren Arbeitsgruppen auch die globalen Trends, Die erste offene Veranstaltung für alle Bür- die sich zweifelsfrei auf verschiedene Hand- ger*innen Hanaus – also auch für Kinder lungsfelder auswirken und für Hanau in und Jugendliche – wird das große „Bürger- diesem Entwicklungsprozess eine besondere wochenende“ vom 29.– 31. März 2019 im Rolle spielen werden, wie z.B. in den Berei- Congresspark Hanau sein. Die Stabsstelle chen Bildung, Mobilität und Digitalisierung Prävention, Sicherheit und Sauberkeit sowie sowie Klimawandel und Gesundheit unter das Kinder- und Jugendbüro werden dabei die Lupe genommen und Hanau-spezifisch mit einem Stand und drei Beteiligungs- unter Einbeziehung der Ideen, Wünsche und aktionen für Kinder und Jugendliche ver- weiteren Anregungen der Bürger aus- und treten sein. aufgearbeitet. In diesen Arbeitsgruppen sollen jeweils mindestens ein bis zwei Kinder/ Jugendliche langfristig mitwirken. 22 Ziele und Maßnahmen
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