Unser Verein Verein der Briefmarkenfreunde Nürtingen/Neckar e.V - Mitglied im LV Südwest im Bund Deutscher Philatelisten e.V. Nr. 09/127 ...
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Verein der Briefmarkenfreunde Nürtingen/Neckar e.V. Mitglied im LV Südwest im Bund Deutscher Philatelisten e.V. Nr. 09/127 Dezember 2019 (4/2019) Nr. 159 Unser Verein Informationen, Aktivitäten, Philatelie -1-
BRIEFMARKEN LINDNER KG Grazer Str. 16 70469 Stuttgart Postfach 300 229 70442 Stuttgart USt.ID,Nr,; DE 147522307 HRB Stuttgart Nr.10572 auktion@briefmarken-lindner.de Ansichtskarten Sammlungsauflösungen Briefmarken oder Nachlassverwaltung Münzen Zubehör… Mitglied in den Fachverbänden: Gerne stehen wir auch Ihnen mit unserem Fachwissen hilfreich zur Seite ! Lassen Sie sich von uns beraten ! 0711 – 81 060 81 -2-
Inhalt Informationen des Vorsitzenden 4 Geburtstagswünsche 5 Auf Platz 1 in der Mitgliederwerbung 2019 5 Einladung zur Hauptversammlung 2020 6 Jahresschlussfeier 2019 7 Schuld hat nur der Chef! 9 Die Turteltaube ist Vogel des Jahres 2020 12 Kunstausstellung Pablo Picasso und Otmar Alt - Kreuzkirche 2019 14 Was sammeln unsere Mitglieder? 17 Luftpostbrief nach Brasilien 18 Der “F.a.” - Stempel auf Kriegsgefangenenpost im 1.WK 20 Termine des Vereins 25 Terminkalender benachbarter Vereine 26 un d e : ten r e und Insere „Unse n le r u fr re nse itschr ift mm äufe insze n Sa ink e re e be r e n E der V Li te bei I serat in “. h it n in S ie b f das I Vere c h tigen ich au i s r ü cks n Sie Be erufe b -3-
Informationen des Vorsitzenden Liebe Mitglieder, der umstrittene Wechsel von Sommer- auf Normalzeit liegt hinter uns und die Abende ziehen sich wieder in die Länge – eine gute Zeit, um sich mit seiner Briefmarkensammlung zu beschäftigen und auch einmal daran zu denken, die Großtauschtage der Nachbarvereine zu besuchen. Ich denke, dass wir Euch in diesem ereignisreichen Jahr viel Interessantes und viele Anregungen bieten konnten. In der Öffentlichkeit hat sich unser Verein in bestem Lichte gezeigt, sowohl mit unseren Veranstaltungen selbst, als auch mit unserer Präsenz in der philatelistischen wie auch lokalen Presse. Gestartet sind wir in das Jahr mit der Beteiligung an der Hundertwasser/Uecker - Ausstellung in der Kreuzkirche. In bewährter Weise haben wir uns mit einem Sonderstempel und –belegen sowie mit Briefmarken Individuell eingebracht. Weiter ging es mit unserem diesmal besonders erfolgreich verlaufenen Großtauschtag. Zum ersten Mal war das Erlebnisteam Briefmarken der Post da und es gab einen Sonderstempel mit Briefmarke Individuell zum Thema „Vogel des Jahres 2019 - die Feldlerche“. Die Verbindung von Philatelie und Naturschutz kam sehr gut an. Unser Vereinsausflug nach Würzburg fand mit 32 Teilnehmern einen erfreulich großen Anklang und wurde sehr gelobt. Mein herzlicher Dank gilt allen, die zu diesen schönen Erfolgen beigetragen haben. Dieser UV-Ausgabe liegt unser Jahresprogramm „Wissenswertes 2020“ bei. Sie sehen, dass in unserem Verein auch im kommenden Jahr wieder einiges los sein wird. Ich lade Sie ein, diese Angebote wahrzunehmen! Die Themen aller Vorträge bei den Phila-Treffs sind komplett aufgeführt, so dass Sie langfristig planen können. Nutzen Sie dieses Heftchen auch als Werbung für unseren Verein und sprechen Sie uns an, wenn Sie noch einige Exemplare für Freunde und Bekannte benötigen. Das neue Jahr wird mit unserer nunmehr 13. Beteiligung an der Kunstausstellung der Stadt Nürtingen und der Galerie „Die Treppe“ beginnen – diesmal ist sie den beiden Künstlern Pablo Picasso und Otmar Alt gewidmet. Sie findet vom 11. Januar bis 23. Februar 2020 in der Kreuzkirche statt. Wir haben wieder Nürtinger Schulen dafür gewinnen können, sich mit Arbeiten der Schüler zu beteiligen. Die besten Arbeiten werden prämiert und wir werden davon in seither geübter Weise philatelistisches Material erstellen und dieses in der Ausstellung anbieten. Für den Verkauf an den Wochenenden benötigen wir wieder Ihre Unterstützung - bitte melden Sie sich, wenn Sie an dieser Stelle mithelfen können. Der nächste Großtauschtag in Neckarhausen am 16. Februar 2020 wird für unseren Verein einmal mehr ein wichtiger Tag sein. Er ist unterdessen der größte Tauschtag im Bereich des Landesverbands Südwest, und unser Ehrgeiz ist, dass dies so bleibt. Der Mobile Beratungsdienst wird zur Verfügung stehen und man darf sich jetzt schon auf die bewährt gute Bewirtung im Hallenrestaurant freuen. Wiederholt wird die Post mit ihrem Erlebnisteam Briefmarken vor Ort sein und es gibt wieder einen Sonderstempel und eine Sonderbriefmarke Individuell zum Thema „Vogel des Jahres 2020 - die Turteltaube“. Voraussichtlich wird auch der NABU mit einem Stand vertreten sein. Nun möchte ich Sie heute schon zu unserer Jahreshauptversammlung am 27. Februar 2020 einladen. Bitte notieren Sie den Termin jetzt schon in Ihrem Kalender, die Einladung ist in diesem Heft abgedruckt. Es finden keine Wahlen statt. -4-
Und dann wird ein wichtiges Ereignis sein, dass wir wieder einmal eine Wettbewerbsausstellung im Rang 3, die NÜBRA 2020, ausrichten werden, und zwar im Rahmen der Internationalen Briefmarkenmesse Sindelfingen, 22. – 24. Oktober 2020. Auch hierfür ist ein dicker Vermerk im Kalender angebracht! Dann beachten Sie bitte, dass der Mitgliedsbeitrag 2020 am 10. März 2020 von Ihrem Konto abgebucht wird. Zu guter Letzt möchte ich Ihnen und Ihrer Familie ein schönes und besinnliches Weihnachtsfest sowie einen guten Rutsch ins Jahr 2020 wünschen. Vor allem – bleiben Sie gesund und aktiv! Ihr Siegfried Stoll Geburtstagswünsche Wir gratulieren unseren Vereinsmitgliedern mit 60, 65, 70, 75 und allen ab 80 Jahren zum Geburtstag in der Zeit vom 1.10.2019 bis 31.12.2019: Manfred Müller Hans-Helmut Kurz Max Lauber Hans-Peter Geil Die Namen werden aus Gründen des Datenschutzes nicht genannt. Gottfried Schoch Heinz Mirkes Tilo Fuchs Sabine Späth Ingrid Bauer Klaus Leitner Der Verein gratuliert herzlich und wünscht allen ein gesundes, glückliches neues Lebensjahr und weiterhin viel Freude mit unserem Hobby! Auf Platz 1 in der Mitgliederwerbung 2019 Auf der diesjährigen Briefmarkenbörse in Sindelfingen wurden im Rahmen des Empfangs zum Tag der Briefmarke 2019 am Donnerstag, den 24.10.2019 auch die Vereine mit der erfolgreichsten Mitgliederwerbung 2019 ausge- zeichnet. Unser Verein erreichte, wie schon im Jahr 2014, den ersten Platz, worüber wir natürlich sehr stolz sind. Allerdings ergab sich dieses Jahr die kuriose Situation, dass mehrere Vereine die gleiche Anzahl an Mitgliedern geworben hatten und wir uns so den ersten Platz mit ihnen teilten. Siegfried Stoll nahm bei der Ehrung den Scheck von 75€ für diesen ersten Platz entgegen. (Bild: Monika Barz) Verfasser: Walter Hilburger -5-
Jahresschlussfeier 2019 Unsere Jahresschlussfeier am 09. November im Hotel Bauer Großbettlingen fand diesmal in etwas bescheidenerem Rahmen statt. Nachdem leider in den vergangenen Jahren der Besuch immer schwächer geworden war, wurde auf Unterhaltungsprogramm und Hintergrundmusik verzichtet und dafür erhielt jedes teilnehmende Vereinsmitglied einen Essensgutschein. Offensichtlich kam diese neue Lösung bei den 27 Teilnehmern, davon 17 Mitglieder, recht gut an. Es entwickelten sich muntere Gespräche und ein lebhafter Gedankenaustausch an den Tischen – und dies ist doch das wesentliche Element einer solchen Veranstaltung. Siegfried Stoll, unser Vorsitzender, konnte in seiner Begrüßung auf ein erfolgreich verlaufenes Jahr verweisen. Er spannte den Bogen von der Beteiligung an der Hundertwasser-Uecker – Kunstausstellung zu Beginn des Jahres, über den überregional beachteten und sehr gut besuchten Großtauschtag im Februar, über den gelungenen Jahresausflug ins Fränkische und den externen Phila-Treff in den Hohenheimer Gärten bis hin zur Jahresschlussfeier, zu der man sich nun zusammengefunden habe. In seinem Ausblick betonte er, dass man im neuen Jahre wieder alles tun werde, um unseren Mitgliedern vielfältige Anregungen und Hilfestellungen zu bieten und in der Öffentlichkeit präsent zu sein. Er verwies dabei auf die Beilage „Wissenswertes 2020“, welche dieser UV-Ausgabe beiliegt und in der unsere zahlreichen Vereinsveranstaltungen aufgeführt sind. Aber er fügte auch einen Appell an die Mitglieder an, von diesem Angebot Gebrauch zu machen und sich ins Vereinsleben einzubringen. Nach dem gemeinsamen Abendessen folgten Ehrungen. Es war für unseren Vorstand eine Freude, folgende Vereinsangehörige für ihre langjährige Treue auszuzeichnen: Anstecknadel für 40 Jahre der Vereinszugehörigkeit Armin Preschel Anstecknadel für 25 Jahre der Vereinszugehörigkeit Eckehard Nadler Hans Schmauder Rainer Gumpert Heiko Seiffert Anstecknadel für 15 Jahre der Vereinszugehörigkeit Josef Huber Michael Fuchs Larissa Schäfer Anstecknadel für 10 Jahre der Vereinszugehörigkeit Dipl.-Ing.Hans-Günther Friedrich Des Weiteren erhielten folgende Mitglieder für Ihre Verdienste um unseren Verein und um die Philatelie eine Ehrenurkunde und die dazu gehörende Verdienstnadel/-medaille des Bundes Deutscher Philatelisten bzw. des Landesverbandes Südwestdeutscher Briefmarkensammlervereine: Auszeichnung in Silber des BDPh Armin Preschel Verdienstmedaille in Silber des Landesverbands Südwest Dr.-Ing. Gerhard Augsten Ein herzlicher Glückwunsch allen Geehrten! -7-
Es war nach allgemeinem Urteil ein gemütlicher Abend und die Tatsache, dass erst gegen 23 Uhr die Zelte abgebrochen wurden, beweist, dass es allen gut gefallen hat. Dr. Gerhard Augsten 12.11.2019 An den Tischen herrscht gute Stimmung und man unterhält sich prächtig. Siegfried Stoll nimmt, assistiert von Josef Huber, die Ehrungen vor – hier ist Hans Schmauder dran. Unser Vorsitzender stellt sich zusammen mit den anwesenden Geehrten dem Fotografen. Von links: Siegfried Stoll, Eckehard Nadler, Josef Huber, Hans Schmauder, Dipl.-Ing. Hans- Günther Friedrich (alle Fotos: M. Lucic). -8-
Schuld hat nur der Chef! Bei der Werbeschau anlässlich des Großtauschtages 2019 hatte unser Vorsitzender Siegfried Stoll eine zuvor günstig erworbene Markensammlung der Åland-Inseln in einem Ausstellungsrahmen präsentiert. Diese Inselgruppe ist eine mit weitgehender politischer und seit 1993 auch postalischer Autonomie ausgestattete Region Finnlands in der nördlichen Ostsee. In einem kurzen Gespräch vor seinem Exponat meinte er, die ansprechenden Motive auf den Åland-Marken haben ihn inspiriert, sich mal wieder mit etwas Neuem zu beschäftigen – als ob er nicht genug zu tun hätte. Diese Begründung für den Kauf der kleinen Sammlung kehrte in den Wochen danach immer wieder in meine Gedanken zurück: Soll ich als 78-jähriger mich auch mal mit einem neuen Sammelgebiet beschäftigen? Deutsches Reich, Bundespost usw. hatte ich schon in den 1990er Jahren abgeschlossen und mich speziellen Themen zugewandt wie Postbeförderung mit Straßenbahnen oder Portofreiheiten. Im März 2019 entschied ich mich, vom „Stoll-Bazillus“ befallen, mich der im Südatlantik liegenden Insel St. Helena zuzuwenden, die als Kronkolonie zum Britischen Commonwealth gehört. Die ersten Schritte: Was zeigt der Michel-Katalog? Schnell war klar, dass ich keine Sammlung von 1856 bis heute aufbaue bzw. erwerbe, sondern dass ich mich nur um die klassische Markenzeit bis 1908 und solche Postwertzeichen kümmern werde, die sich mit der Inselgeschichte, der Landschaft des Felseneilandes, der Entwicklung des Postwesens und der Kommunikation sowie dem Exil des dort 1821 verstorbenen Franzosenkaisers Napoleon Bonaparte und den Kriegsgefangenen aus dem Burenkrieg befassen. Was bieten zu St. Helena Auktionshäuser an, was Ebay und Delcampe? Die Erkenntnis: Viele Angebote haben den englischsprachigen Stanley Gibbons-Katalog als Basis (den ich per Fernleihe bei der Philatelistischen Bibliothek München anforderte), ich werde durch die Einschränkung des Zeitrahmens keine Teilsammlung bei Auktionen erwerben und es sollte etwas „Spielgeld“ vorhanden sein. Und so begann ich im vergangenen Frühjahr, einzelne Marken und Sätze aus der Anfangszeit vorwiegend bei Ebay von englischen und amerikanischen Anbietern zu erwerben (wurde alles korrekt abgewickelt). Einige Ansichtskarten und Belege zu Napoleon und zu den auf St. Helena internierten Burenkriegern kamen hinzu. Mir war dabei klar, dass die geringe Auflagenhöhe der klassischen Marken i.d.R. zweistellige EURO-Beträge erfordern wird. Insgesamt habe ich letztlich ca. 480 € zzgl. Blankoblätter und Blattschutzhüllen für 24 Seiten investiert. Das war es mir aus heutiger Sicht wert. Wie auf britischen Marken damals üblich, wurde das seitliche Portrait der regierenden Königin Viktoria als Motiv verwendet. Abgebildet sind v. l. die gezähnten Ausgaben von 1861 und die geschnittene Ausgabe von 1863 (Mi. Nr. 2/2a-4). -9-
„Land in Sicht“ ruft der Seemann links, als die Insel am 21. Mai 1502 entdeckt wurde. Daneben ist der erste Insulaner zu sehen, der Portugiese Lopez, der 1516 wegen Verrates dort ausgesetzt wurde; er starb 1546. Die zwei rechten Marken von 1997 zeigen Weltumsegler. Auf diesem idealisierenden Gemälde von 1750 ist die Bucht vor Jamestown, dem Hauptort von St. Helena, dargestellt. Tatsächlich stehen die Felsen viel enger zusammen und zwängen den Ort ein. Kein Wunder, dass die Briten 1815 den gefangenen Kaiser Napoleon auf dieses einsame Eiland im Südatlantik brachten. Abhauen war hier nicht drin. Napoleon erblickt am 17. Oktober 1815 an Bord des britischen Segelschiffes „The Bellerophone“ seine künftige Gefängnisinsel. Er verbleibt hier auf seinem Landhaus Longwood im Inneren von St. Helena bis zu seinem Tode 1821. - 10 -
Ein Block von 2008 zeigt Longwood House, die mittlere Marke bildet das Grab Napoleons ab. 1840 wird sein Leichnam auf Wunsch seines Neffen Napoleon III. nach Paris überführt und im Invalidendom beigesetzt. Großbritannien führte 1899 bis 1902 einen heftigen Krieg in Südafrika gegen die Burenrepublik Transvaal und den Oranje- Freistaat, um die Goldfelder und Diamantminen unter seine Kontrolle zu bringen. Gefangene Burenkrieger, darunter auch Niederländer oder Deutsche aus der Kolonie Dt.-Südwestafrika, die als Freiwillige auf Seiten der Buren kämpften, wurden nach St. Helena oder nach Ceylon in rasch eingerichtete Lager interniert. Bei Auktionen und im Internet findet man immer wieder Belege aus dem Briefwechsel dieser Kriegsgefangenen mit der Heimat. Im Jahr 2000 gab die Postverwaltung auf St. Helena eine Markenserie aus, die an die damalige Situation erinnern soll. - 11 -
Die deutschen Freiwilligen sandten im Burenkrieg patriotische Post ins Kaiserreich, so wie diese Ansichtskarte mit Neujahrsgrüßen nach Marburg/Lahn, die den Empfänger am 2. Januar 1902 (Poststempel rückseitig) erreichte. Soweit ein Blick in die Geschichte St. Helenas. Ich hatte besonderes Glück, weil ein lieber Freund im Oktober letzten Jahres auf einer Kreuzfahrt im Atlantik auch die Insel St. Helena besuchte. Er bekam natürlich vorher den „Auftrag“, einige Ansichtskarten zu erwerben und auch Briefe im Post Office in Jamestown aufzugeben. Was bei der Sammelei seit Februar 2019 rausgekommen ist, kann in der Werbeschau am Großtauschtag 2020 besichtigt werden. Bleibt nur noch die Frage, welches neue Exponat Siegfried Stoll diesmal ausstellt? Vielleicht hat sich aber auch ein anderes Vereinsmitglied zu einem neuen Sammelgebiet inspirieren lassen. Dann kann man die „Schuld“ daran wieder dem Chef zuschieben. Verfasser: Ulrich Strauß Die Turteltaube ist Vogel des Jahres 2020 Wie beim Großtauschtag 2019 werden wir in 2020 wieder einen Sonderstempel und eine Sonderbriefmarke Individuell zum Thema „Vogel des Jahres 2020, Turteltaube“ anbieten können Die Turteltaube steht für Glück, Liebe und Frieden. Ihre Lebensbedingungen sind allerdings weniger romantisch: Seit 1980 sind fast 90 Prozent ihrer Bestände in Deutschland verloren gegangen. Was der kleinen Taube fehlt, sind geeignete Lebensräume wie strukturreiche Wald- und Feldränder. Besonders durch die industrielle - 12 -
Landwirtschaft haben sich die Bedingungen für die Turteltaube verschlechtert. Doch auch ein zweiter Punkt bedroht die Turteltaube. Als einzige Langstreckenzieherin unter unseren Tauben verbringt sie ihren Winter in Afrika. Doch durch illegale und legale Jagd ist sie auf ihrem Zugweg massiv gefährdet. Allein in der EU werden jährlich rund zwei Millionen Turteltauben getötet Der wissenschaftliche Name der Turteltaube (Streptopelia turtur) zielt auf die Halszeichnung aller 15 Arten dieser Gattung ab und spiegelt lautmahlend das Gurren der Turteltaube wieder („turrr turrr“). Namensgebend ist dieser Laut für die zärtliche Bewegung des „Tur- telns“. Neben der nah verwandten Türkentaube gibt es mit Hohl- und Ringeltaube noch zwei weitere Wildtaubenarten in Mitteleuropa. Kennzeichen Mit ihren 26 bis 28 cm Körperlänge ist die Turteltaube kaum größer als eine Amsel. Männchen und Weibchen unterscheiden sich äußerlich nicht. Die Flügelspannweite beträgt 47-53 cm und die Vögel sind 100 bis 180 Gramm leicht. Die geschlossenen Flügeldecken sind schwarz gefleckt auf rostgelbem Grund und der Kopf ist grau. Am Übergang zur rosafarbenen Brust zeigen sich vier markante schwarze Streifen auf einem weißen Hals- fleck. Der aufgefächerte dunkle Schwanz zeigte im Flug einen breiten weißen Rand. Die Turteltaube ist recht scheu und hält sich meist in Bäumen auf. Ihre Nahrung sucht sie fast immer am Boden, auch gern in Gruppen mit anderen Tauben. Sie fliegt sehr wendig und bei ihren Balzflügen lässt sie die Flügel klatschen. Auf dem Zug fliegt sie fast immer in der Nacht. Lautäußerungen Die schnurrenden „turrr“-Laute wiederholt die Turteltaube mehrfach, und auch die Weibchen „singen“. Bei Erregung gibt sie einen kurzen Laut ähnlich dem Lösen eines Sektkorkens von sich. Nahrung Die Turteltaube lebt fast ausschließlich vegan. Im Brutgebiet frisst sie Samen von diversen Kräutern, Blumen und Gräsern, gern auch Fichten- und Kiefernsamen am Boden. Ihre Jungen füttert sie wie alle Tauben mit einer Kropfmilch. Die Turteltaube muss täglich trinken. Lebensraum Bevorzugt lebt die Turteltaube bei uns in der halboffenen Kulturlandschaft bis in niedrige Mittelgebirgsbereiche und gern in der Nähe von Flüssen. Sie brütet in hohem Gebüsch, an Waldrändern oder Waldlichtungen sowie in Streuobstwiesen und Obstplantagen. Im Osten ihres Verbreitungsgebiets bewohnt sie Waldsteppen und in ihrem Winterquartier die Savan- ne. Ihr Aktionsradius ist sehr groß, wobei mehr als zehn Kilometer nicht ungewöhnlich sind. Fortpflanzung Ab dem zweiten Lebensjahr baut das Turteltaubenpaar zwischen Mitte April und Anfang Mai im dichten Laub von Bäumen und Sträuchern ein flaches Nest aus trockenen Zweigen. Frühestens ab Mitte Mai werden ein bis zwei weiße ovale Eier hineingelegt, die zwei Wochen von beiden Eltern bebrütet werden. Viele Turteltauben beginnen ihre Brut aber sogar erst im Juli. Die Jungen sind Nesthocker und bleiben 18 bis 23 Tage im Nest und sind nach 30 Tagen flugfähig. Die durchschnittliche Zahl der Brutversuche pro Saison hat sich seit den 1990er Jahren von drei bis vier auf ein bis zwei verringert - ein deutliches Anzeichen für ungünstige Brutbedingungen. Verbreitung Das Verbreitungsgebiet der Turteltaube erstreckt sich im Westen von den Kanarischen Inseln bis nach Nordwestchina und Afghanistan im Osten. Europa besiedelt sie vom Süden Finnlands, Dänemarks und Großbritannien flächendeckend bis nach Nordafrika und die - 13 -
arabische Halbinsel. Ihr Überwinterungsgebiet erstreckt sich über die gesamte Sahelzone von Mau- retanien bis Äthiopien. Turteltauben verbringen zwischen April und September etwa die Hälfte ihres Jahreszyklus in Europa. Der europäische Turteltaubenbestand wird auf 3,2 bis 5,9 Millionen Brutpaare (2015) geschätzt. Die mit Abstand größten Bestände gibt es in Spanien mit 41 Prozent, gefolgt von Frankreich und der Türkei. Doch in über der Hälfte der Länder Europas nimmt sie ab, in keinem einzigen zu. Großbri- tannien ist mit einem Verlust von 93 Prozent in nur 40 Jahren nahezu Turteltauben-frei. In Deutsch- land ist die Turteltaubenpopulation bis 2010 in weniger als 15 Jahren um ca. zwei Drittel auf einen Rest von vermutlich 25.000 bis 45.000 Brutpaare geschrumpft. Viele Gebiete, vor allem im Nordos- ten Deutschlands, die um 1980 noch besiedelt waren, hat die Art inzwischen geräumt. Eine der Hauptursachen für den drastischen Bestandsrückgang der Turteltaube ist die Verschlechterung ihrer Lebensgrundlagen im Brutgebiet. Dazu gehören die folgenden Faktoren: �� Verlust geeigneter Brut - und Nahrungsflächen durch eine industrialisierte Landwirtschaft mit Monokulturen und dem Verlust von Hecken und strukturreichen Waldrändern für Brutplätze �� Nahrungsmangel wegen des Schwunds von Zwischenbrachen und Blühstreifen �� Direkte Vernichtung der Hauptnahrungsquelle Wildkräutersamen durch den Einsatz von Herbiziden Um die europaweiten Rückgänge besser zu verstehen, muss weiterhin das Ausmaß der Verluste durch legale und illegale Jagd in allen Ländern entlang der afrikanisch-eurasischen Zugrouten mit Turteltaubenvorkommen genauer bestimmt werden. Auf dem Zug spielen außerdem Veränderungen in der Qualität und Verfügbarkeit von Rastplätzen entlang der Zugwege eine Rolle und die Situation im Winterquartier. Auch in der Sahelzone werden Auswirkungen des Klimawandels und Übernutzung vermutet. Überweidung und der Trend zu intensivierter Getreideproduktion verringern auch in Afrika die Nahrungsverfügbarkeit. Forschungsbedarf besteht auch zum Einfluss von Krankheiten. Quelle: NABU Verfasser: Siegfried Stoll Kunstausstellung Pablo Picasso und Otmar Alt – „Kunst bewegt die Seele und setzt Zeichen“ in der Kreuzkirche Nürtingen vom 11.1. – 23.2.2020 Anfang kommenden Jahres findet erneut die von der Stadt Nürtingen und der Galerie „Die Treppe“ seit vielen Jahren veranstaltete Kunstausstellung in der Kreuzkirche in Nürtingen statt. Für 2020 haben sich die Veranstalter für die Künstler Pablo Picasso und Otmar Alt entschieden. Bereits in früheren Ausstellungen gezeigte Künstler wie James Rizzi und Janosch hatten Grafiken speziell für Telefonkarten (allerdings nur Werbekarten mit niedriger Auflage) gefertigt. Nachdem ich mich schon sehr lange mit dem Sammeln von Telefonkarten beschäftige, will ich mich der Ausstellung mit Werken von Otmar Alt auf Telefonkarten (teilweise gibt es diese auch als Grafiken) nähern. Ich hoffe, dass der kleine Bericht zum Besuch der Ausstellung in der Kreuzkirche animiert. Aus einer Reihe interessierter Künstler fiel die Wahl der Deutsche Telekom 1992 auf Otmar Alt, nicht zuletzt wegen der intensiven optischen Reize und humorvollen Komponenten seiner Kunst. Erste Kontakte führten zu Motivideen und schließlich zur Entdeckung des Chinesischen Horoskops als Gestaltungsgrundlage. Alt hatte ab 1992 bis 1997 für die Telekom insgesamt 26 verschiedene Telefonkarten in der A-, P- und PD-Serie entworfen. Die Karten insgesamt haben eine Gesamtauflage von über 20 Millionen Exemplaren, was dadurch bedingt ist, dass zwei Karten aus der Sternzeichen-Serie als PD-Karten (Dauerserie) erschienen sind. Nur die Kinderbuchautorin und -illustratorin Bärbel Haas hatte mit 27 - 14 -
Motiven eine Karte mehr für die Telekom gefertigt; allerdings mit einer deutlichen niedrigeren Auflage, da viele Karten in der A-Serie erschienen waren. 1. Serie „Chinesisches Horoskop“ Die erste von Otmar Alt gestaltete Serie war die Umsetzung des Chinesischen Horoskops; der Erfolg der ersten beiden im November 1992 erschienenen Karten (A 34.92 „Jahr des Affen“, Auflage: 100.000, P 10.92 „Jahr des Hahns“, Auflage: 500.000) bestärkte die Telekom weitere Motive des Chinesischen Horoskops zu produzieren. So wurden bis September 1994 die 10 weiteren Motive des Chinesischen Horoskop ausgegeben. Die letzte Karte der Serie war die P 14.94 „Jahr des Schweins“. A 34 11.92 „Jahr des Affen“ P 10 11.92 „Jahr des Hahns“ P 14 09.94 „Jahr des Schweins“ Im Rahmen der Serie erschien im November 1994 eine handgefertigte Telefonkarten Edition mit einer Auflage von 2.000 Exemplaren. In diesem Buch sind alle 12 Telefonkarten aufwändig eingearbeitet und Informationen zum Künstler, zur Produktion der Karten sowie Erläuterungen zum Chinesischen Horoskop enthalten. Als zusätzliches Feature ist ein Original-Druckbogen mit 4 Telefonkarten der P 14 09.94 „Jahr des Schweins“ (ohne Chip) enthalten. 2. Serie „Sternzeichen“ Aufgrund des außerordentlichen Erfolges mit den Ausgaben des Chinesischen Horoskops wurde Alt von der Telekom mit einer weiteren Serie, den klassischen Sternzeichen beauftragt. Angekündigt wurde die Serie mit der Telefonkarte P 07.95 „Pinguin“. Die ersten Ausgaben der Serie erschienen im September 1995 mit der P 14.95 „Skorpion“, P 15.95 „Schütze“ und P 16.95 „Steinbock“. Vervollständigt wurde die Serie zum Dezember 1997. P 07 05.95 „Pinguin“ P 02 01.97 „Wassermann“ PD 1.96 „Zwillinge“ - 15 -
3. Werbekarten in der K- und O-Serie Neben den Aufträgen für die Telekom hatte Alt für verschiedene Unternehmen sowie für seine Otmar Alt-Stiftung zur Förderung junger Künstler, Hamm, sowie dem Freundeskreis der Stiftung Grafiken für Werbe-Telefonkarten gefertigt, die in der K- und der O-Serie erschienen. Nach meinen Recherchen dürften dies nochmals 12 Telefonkarten in niedriger Auflage gewesen sein. An manche Karten ist heute nur schwer heranzukommen. O 313 10.92 „Katze“ K 850 07.93 „ROSE K 383 07.94 „Art Aspirin / Elektrotechnik“ Bayer“ Der Pinguin ist das Logo der Otmar Alt-Stiftung und die Schnecke stellt das Logo für den Freundeskreis der Stiftung dar. K 1454 10.93 „Gustav-Lübke- K 037 06.95 „Otmar Alt-Stiftung K 009 06.96 „Freundeskreis der Museum, Hamm“ zur Förderung junger Künstler“ Otmar Alt-Stiftung Verein zur Förderung junger Künstler Pablo Picasso Auch Pablo Picasso ist auf mehreren Karten der Deutsche Telekom AG und ausländischen Telecoms vertreten. Zwar hatte er nie Grafiken für eine Telefonkarte erstellt (schließlich gab es zu seinen Lebzeiten noch keine Telefonkarten), doch für von der Deutsche Telekom AG gesponserten Ausstellungen wurden hin und wieder Abbildungen des Künstlers für Telefonkarten genutzt. (Abbildungen auf der nächsten Seite) Alle in meiner Sammlung enthaltenen Telefonkarten von Otmar Alt finden Sie auf meiner Internetseite: telesammler.de/otmaralt.html Homepage von Otmar Alt bzw. der Otmar-Alt-Stiftung zur Förderung junger Künstler: otmar-alt.de Verfasser: Hans-Peter Kroner - 16 -
A 39 12.92 „Picasso – Die A 33 06.94 „Die Sammlung O 694 03.93 „Picasso – Die Zeit nach Guernica / 1992/93 Kahnweiler / Kunstmuseum Zeit nach Guernica / Berlin, München u. Hamburg“ Düsseldorf 1994/95“ Ausstellung der Hypo- Kulturstiftung 1993“ Was sammeln unsere Mitglieder? - Norbert Kraft Nachdem ich von meinem Vater einen Teil seiner Briefmarkensammlung übernommen hatte und selbst in den sechziger Jahren Briefmarken sammelte, wollte ich eine Thematik- Sammlung erstellen. Aber welches Thema? Als Nordsee-Urlauber wurden meine Familie und ich zufällig Zeuge einer Seenotrettungs- übung mit Rettungsschiffen, Helikopter, Feuerwehr und dem Deutschen Roten Kreuz. Damit hatte ich mein Thema. Durch Infos im DGzRS – Rettungsschuppen, Internet, Fachzeitschriften und Michel – Internet entstand so nach ca. 5 Jahren sammeln „Sicherheit auf See und Seenotrettung“ Ein weiteres Sammelgebiet von mir sind Marken aus verschiedenen Materialien: Kork, Holz, Porzellan, Glas, Leder, Kunststoff, Seide, mit Swarovski - Steinen, gestickte, sowie mit Gold und Silber geprägte Marken. Auch Marken mit 3D-Drucken, größte und kleinste Marke, Markenformen auch mit Lochmuster. Außerdem gibt es Marken mit Druckfehlern (keine Plattenfehler) Leder mit Swarovski - Steinen So würde das Pony umfallen - 17 -
Zu unseren Briefmarken gehören auch Postkarten. Diese werden aufgezeichnet, ausgeschnitten und letztendlich gefaltet. Dies ist ein weiteres Hobby von mir. Luftpost Brief nach Brasilien Hiermit möchte ich einen interessanten Luftpost Brief aus dem Generalgouvernement vorstellen. Die Analyse dieses Briefes dürfte auch für Sammler des Deutschen Reiches sowie der Besetzten Gebiete interessant sein. Der Umrechnungskurs der Währung des Generalgouvernement zum Deutschen Reich beträgt: 2 Zloty = 1 Reichsmark Einschreiben Luftpost Brief von Warschau nach Brasilien (Rio de Janeiro) vom 19.06.1941. Dieser Brief ist mit 8 Zloty und 10 Gr. frankiert. Ankunftsdatum ist der 6.7.41. - 18 -
Was gibt es über diesen Brief zu berichten: Die Auslandsprüfstelle Berlin ist für die Prüfung der Lateinamerikanischen Länder (also Südamerika) zuständig. Trotzdem trägt der Brief rückseitig: die Zensur - Banderole des OKW (d) der Auslandsprüfstelle München. München war aber für die Prüfung der Auslandspost nach Italien, Spanien, Portugal und der Schweiz zuständig. Damit zeigt sich bereits, dass der Postverkehr nicht direkt nach Südamerika (Brasilien) erfolgen wird, sondern über Umwege sein Ziel erreichen muss, da der direkte Postverkehr mit Brasilien über Deutschland zu dieser Zeit nicht mehr möglich war. Es gab also 2 Möglichkeiten: - Via Lati (Luftpost) über Italien nach Südamerika - Via Pan American (Schiff) über Lisabon nach Südamerika Da die Portostufen sehr unterschiedlich waren, lässt sich auch ohne speziellen Vermerk schnell nachrechnen, welchen Weg dieser Brief genommen hat. Dieser Brief ging direkt von Warschau nach München, wurde dort mit 3 Prüfstempeln versehen und mit der Verschlussbanderolle wieder verschlossen. Von München ging der Brief nach Italien. In Italien wurde der Italian South Atlantic Air Mail Service (nach Brasilien bis 19.12.41 möglich) benutzt. Diese sogenannte LATI Linie (Linee Aree Transcontinentali Italiane) ging von Rom über Seville (4h Flugzeit) Villa Cisneros (Afrika) (4h Flugzeit) Sal (3,5 h Flugzeit) Recife (9h Flugzeit) nach Rio de Janeiro (6h Flugzeit) Diese Flugroute wurde zwischen 15.12.39 – 19.12.41 mit 2 verschiedenen Flugzeugen durchgeführt. SM83 mit 4 Mann Besatzung und 1000 kg Post bzw. Fracht oder mit der SM82 einem großen italienischen Militär Transporter (für 4000 kg oder 40 voll ausgerüstete Soldaten) geflogen. Die SM 83 flog in der oben genannten Zeit 132 mal diese Route, die SM82 insgesamt 68 mal. Der Flug für diesen Brief musste am 23.6., 28.6., 29.6. oder 05.07.41 - 19 -
durchgeführt worden sein. Dabei konnte dieser Flug nur mit SM82 durchgeführt werden, da die SM83 zwischen 22.6. und 31.07. nicht im Einsatz war. Der Brief war insgesamt mit 26,5 Stunden Flugzeit ca. 2 Tage unterwegs. Welchen Flug dieser Brief genommen hat, lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen, der Ankunftsstempel vom 06.07.41 weist jedoch auf das Abflugdatum vom 05.07.41 (Zeitverschiebung nicht vergessen) hin. Da dieser Ortsstempel vom 06.07.41 leider nicht lesbar ist, kann ich nur vermuten, dass dies der Stempel am Flughafen war, während der Brief dann am 07.07.41 mit dem Ankunftsstempel in Rio abgeschlagen wurde. Folgendes kann ich noch nicht zuordnen: - Stempel mit Zahl 34 (Banderole ist teilw. über diesen Stempel geklebt) ( =>Vermutlich ein weiterer Prüfstempel) - rückseitig der Stempel von Carlos S. Pinheiro ... dessen Adresse nichts mit dem im Brief aufgeführten Adressaten zu tun hat Für Hinweise bin ich hier dankbar. Nun zum Porto: Die Portogebühren lassen sich aus dem Amtsblatt des Reichspostministeriums entnehmen. - Briefgebühr bis 20g: 50 Gr. - Einschreibengebühr: 60 Gr. - Luftpostzuschlag LATI: 2,50 Zl. je 5gr. Also: 15gr. 7,50 Zloty Einschreiben: 0,60 Zloty Summe: 8,10 Zloty Dabei wurde vom Postbeamten wohl das Porto für den normalen Brief, welches zusätzlich zu erheben war, vergessen. Dies ist öfters vorgekommen. Trotzdem dürfte dieser Brief als Bedarf und „portogerecht“ einzustufen sein, denn viele Briefe haben diesen Weg nicht gefunden und ein Postbeamter kann auch nicht alles wissen. Verfasser: Michael Schweizer Der „F.a.“-Stempel auf Kriegsgefangenenpost im 1. WK. Die genaue Bedeutung des „F.a.“ – Stempels auf Kriegsgefangenenpost war lange Zeit nicht eindeutig geklärt. Auch heute noch gibt es die verschiedensten Erklärungen für diesen Stempel. 1989 veröffentlichte Heinrich von der Kammer, ein inzwischen verstorbenes Mitglied der Arge Zensurpost Kopien der nachfolgend im Wortlaut wiedergegebenen Dokumente des Kriegsministeriums bzw. des Innenministeriums aus dem Jahre 1915, die aussagen, was der Stempel „F.a.“ bedeutet. Ich gebe hier den Text der beiden Schreiben im Wortlaut wieder: Kriegsministerium Berlin W. 66, den 11.1.1915 Nr.1571/12.14.115. Briefverkehr der Gefangenen. Nach dem Erlaß vom 11.11.1914 Nr. 15#5, 10.14.13 soll aus Gründen der Sicherheit die Absendung der Briefe der Kriegsgefangenen erst 10 Tage, nachdem sie geschrieben sind, erfolgen. Es ist nun zur Sprache gekommen, dass bei den Postüberwachungsstellen Kriegsgefangenensendungen in großer Zahl eingehen, die jener Vorschrift nicht entsprechen. Die Überwachungsstellen haben in solchen Fällen die Briefe an die betreffenden Gefangenenlager oder Reservelazarette zur Innehaltung der vorgeschriebenen Frist zurückzugeben. Da die Briefe der Gefangenen häufig ohne Datum sind, die Russen besonders pflegen die Briefe nur selten mit Datum zu versehen, und das angegebene Datum in vielen Fällen nicht zutreffend ist, weil ein begonnener und mit Datum versehener Brief - 20 -
häufig erst nach mehreren Tagen fertiggestellt wird, so kann die durch die Verfügung vom 11.11.1914 angeordnete Maßnahme leicht unwirksam gemacht werden. Um dies zu verhindern, die Kontrolle der Postüberwachungsstellen zu erleichtern und eine Arbeitsvermehrung zu vermeiden, sind sämtliche Briefe der Kriegsgefangenen von den Kommandanten der Kriegsgefangenenlager und von den Reservelazaretten vor der Weitergabe mit einem Stempel zu versehen, der den Ablauf der 10-tägigen Frist sofort erkennen lässt. Dieser Stempel erhält die Bezeichnung „F.a.“ (Frist abgelaufen).Die Kosten der Beschaffung sind bei den Fonds für die Unterbringung usw. der Kriegsgefangenen zu verrechnen. Durch diese Maßnahme werden die Überwachungsstellen von der Verpflichtung, sämtliche noch nicht mit dem Prüfstempel versehenen Briefe vor der Weitersendung zu lesen und auf ihren Inhalt sorgfältig zu prüfen, nicht entbunden. Der weiter gemachte Vorschlag, die an die deutschen Kriegsgefangenen im feindlichen Ausland gerichteten Briefe ebenfalls ein Zeit lang, etwa eine Woche, anzuhalten, verspricht keinen durchgreifenden Erfolg. Die nach dem eingangs erwähnten Erlaß vom 11.11.1914 für solche Briefe vorgeschriebene sorgfältige Prüfung ihres Inhalts erscheint als die nach Lage der Umstände wirksamste Kontrollmaßregel. 60 Abdrucke Im Auftrage Friedrich Der Minister des Inneren Berlin, den 23.Januar 1915 V.Nr.109 Im Anschluß an meinen Runderlaß vom 25.v.Mts – V.6148 – teile ich ergebenst mit, daß nach einer vom Kriegsministerium bereits unter 11.November v.Js. getroffenen besonderen Anordnung die Absendung der Briefe der Kriegsgefangenen aus Gründen der Sicherheit erst 10 Tage, nachdem sie geschrieben worden sind, erfolgen soll. Es ist nun zur Sprache gekommen, dass bei den Postüberwachungsstellen Kriegsgefangenen-sendungen in großer Zahl eingehen, die jener Vorschrift nicht entsprechen. Die Überwachungsstellen haben in solchen Fällen die Briefe an die betreffenden Gefangenenlager oder die Reservelazarette zur Innehaltung der vorgeschriebenen Frist zurückzugeben. Da die Briefe der Gefangenen häufig ohne Datum sind – die Russen besonders pflegen die Briefe nur selten mit Datum zu versehen -, und das angegebene Datum in vielen Fällen nicht zutreffend ist, weil ein begonnener und mit Datum versehener Brief häufig erst nach mehreren Tagen fertiggestellt wird, so kann die vorerwähnte Maßnahme des Kriegsministeriums leicht unwirksam gemacht werden. Um dies zu verhindern, die Kontrolle der Postüberwachungsstellen zu erleichtern und eine Arbeitsvermehrung zu vermeiden, sind sämtliche Briefe der Kriegsgefangenen von den Kommandanten der Kriegsgefangenenlager und von den Reservelazaretten vor der Freigabe mit einem Stempel zu versehen, der den Ablauf der 10-tägigen Frist sofort erkennen lässt. Dieser Stempel erhält die Bezeichnung „F.a.“ (Frist abgelaufen). Soweit Behörden oder Beamte meines Geschäftsbereichs in Ihrem Bezirke an der Bewachung der Kriegsgefangenen etwa beteiligt sein sollten, ersuche ich, ihnen von dem Inhalt dieses Erlasses zur………. Kenntnis geben zu wollen. In Vertretung Drews An die Herren Regierungspräsidenten und den Herrn Polizeipräsidenten hier. Über die Form dieses Stempels wurden keine bestimmten Auflagen erlassen, so dass es die verschiedensten Formen gibt. Auch die Stempelfarbe war nicht vorgeschrieben, so dass die Stempelabschläge in unterschiedlichen Farben vorkommen, meist violett oder rot. Bei der Darstellung des „F.a.“-Stempels zeige ich (bis auf eine Ausnahme) nur Belege russischer Kriegsgefangener, deren Post über Dänemark (Kopenhagen) gelaufen ist. Größere Gefangenenlager hatten eigene Briefvordrucke. Verfasser: Bernd Hartz - 21 -
Abb.1: Kriegsgefangenenpost aus der Festung Königgstein/Sa., Stempel geprüft und mit dem „F.a.“-Stempel Abb.2: Kriegsgefangenenpost aus dem Kriegsgefangenenlager Gütersloh. Vordruckbrief. Hier Eingang des Briefes zur Zensur 8.12.16. Abgeschickt nach genau 10 Tagen, Briefstempel 18.12.16 Abb. 3: Ausschnitt der Rückseite des Vordruckbriefes des Offiziersge- fangenenlagers Gütersloh. - 22 -
Abb. 4: Auch das Rote Kreuz hatte Vordruckbriefe. Hier zensiert in Cüstrin mit „F.a.“- Stempel. Poststempel Berlin, Abgeordnetenhaus 12.4.17 Abb.5: Vordruckbrief des Offiziersgefangenenlagers Reisen in Posen. Hier Eingang zur Zensur 9.JUN17, Postabgangsstempel 19.6.17, genau 10 Tage Lagerfrist. Hier Abschlag des „F.a.“-Stempels in rot und anderer Formgestaltung. - 23 -
Abb.6: Vordruckpostkarte des Gefangenenlagers Zerbst, hier wiederum eine andere Form des „F.a.“- Stempels. Geschrieben 24.April 16, Poststempel 5.5.16, 10-Tagesfrist. Hier über die Schweiz nach Frankreich. Abb.7: Brief eines russischen Kriegsgefangenen an das Moskauer Hilfskomitee für Kriegsgefangene in Kopenhagen./Dänemark. Auch hier 10 Tage Frist (Eingang 6.8.17, Poststempel 16.8.17) und Abschlag des „F.a.“- Stempels (Frist abgelaufen) sowie diverser Zensurstempel. Abb.8: Ausschnitt der Rückseite des vorigen Briefes mit Eingangsstempel Kopenhagen 18.8.17 - 24 -
Termine des Vereins Beachten Sie bitte, dass die Phila-Treffs im Café Bauer in Großbettlingen, Donnerstags um 19:30 Uhr stattfinden. Die sonntäglichen Tauschvormittage, ab 2019 von 9:30-12:00 Uhr, finden im Bürgertreff in Nürtingen statt. Der Zugang zum Bürgertreff befindet sich für unsere Veranstaltungen auf der dem historischen Teil des Rathauses abgewandten Ostseite des Erweiterungsbaues unterhalb der Stadtbücherei. 15.12.19 Tauschvormittag Bürgertreff 09.01.20 Phila-Treff und Tausch Café Bauer Paketbegleitbriefe und Paketkarten aus Württemberg Ulrich Schülein 11.01. - 23.02. Pablo Picasso und Otmar Alt Kreuzkirche Nürtingen „Kunst bewegt die Seele und setzt Zeichen“ 19.01.20 Tauschvormittag Bürgertreff 08.02.20 Phila-Treff und Tausch Café Bauer Postalische Besonderheiten West- Berlins 1948/49: Luftbrücke, Postkrieg mit der SBZ, Vewendung von Postwert- zeichen anderer Postverwaltungen. Günter Klein 16.02.20 Großtauschtag und Beutwanghalle Briefmarkenschau Neckarhausen 27.02.20 Jahreshauptversammlung Café Bauer 05.03.20 Phila-Treff und Tausch Café Bauer Portostufen im 3. Reich Bernd Hartz/ S.Reiter 22.03.20 Tauschvormittag Bürgertreff 02.04.20 Phila-Treff und Tausch Café Bauer Die Anfänge der Luftpost in Deutschland Walter Hilburger Achtung: Änderungen, Vorträge und Näheres zu Vereinsausflug und Jahresfeier werden stets in „Unser Verein“ bekannt gegeben. - 25 -
Terminkalender benachbarter Vereine 05.01.20 TT, 69469 WEINHEIM: Großtauschtag mit Münzen und Ansichts- karten, Rolf-Engelbrecht-Haus, Breslauer Straße 38, 9-13.00 Uhr. 06.01.20 TT, BS, 78549 SPAICHINGEN: Großtauschtag, Stadthalle, Sal- lancher Straße 2, 9-16 Uhr. 12.01.20 TT, BS, J, 76297 STUTENSEE: Briefmarken-Großtauschtag, Festhalle Blankenloch, Badstraße 1, 9-16 Uhr. 12.01.20 TT, MB, 78166 DONAUESCHINGEN: Großtauschtag, Donauhal- le, An der Donauhalle 2, 9-16 Uhr. 19.01.20 TT, 67061 LUDWIGSHAFEN: Großtauschtag, Sporthalle des Ei- senbahner-Sportverein (ESV) 1927 e.V., Oskar-Vongerichten- Straße 7, 9-16 Uhr. 26.01.20 TT, MB, 72074 TÜBINGEN-PFRONDORF: Briefmarkentausch- tag, Schönbuchhalle, Kohlplattenweg 54, 9-15 Uhr. 23.02.20 TT, J, 69168 WIESLOCH: 42. Kurpfälzer Sammlertreffen, Mensa des Ottheinrich-Gymnasiums, Gymnasiumsstraße 1, 8-15 Uhr. 08.03.20 TT, BS, MB, 78532 TUTTLINGEN-NENDINGEN: Großtauschtag mit Werbeschau, Donau-Hallen, Am Sträßle 21, 9-14 Uhr. 15.03.20 TT, BS, HS, 68199 MANNHEIM: Großtauschtag, Rheingoldhalle, Rheingoldstraße 215-217, 9-15 Uhr. 22.03.20 TT, BS, 71686 REMSECK-Aldingen: Großtauschtag, Gemeinde- halle, Neckarkanalstraße 53, 9-15 Uhr. 22.03.20 TT, BS, MB, 72800 ENINGEN U. A.: 40. Großtauschtag mit Brief- markenschau und Münzbörse, HAP-Grieshaber-Halle, Betzenried- weg 24, 9-15 Uhr. 28.03.20 TT, LW, 69207 SANDHAUSEN: HARDT-Großtauschtag für Brief- marken, Münzen, Postkarten. Turn- und Festhalle, Burgstraße 7, 9-15 Uhr. Legende: TT Tauschtag, Großtauschtag, BS Briefmarkenschau, BÖ Briefmarkenbörse, SM Sammlermarkt, SP Sonderpostfiliale, (+) Sonderstempel, MB Mobiler Beratungsdienst, MMB Münzen, Mineralien, Briefmarken - 26 -
Impressum Copyright: Verein der Briefmarkenfreunde Nürtingen / Neckar e.V. Falkenweg 15, D-72663 Großbettlingen Redaktion: Walter Hilburger Egerländerstraße 63, D-72622 Nürtingen E-Mail: v-nachrichten@vdb-nuertingen.de Alle Rechte vorbehalten, auch die der fotomechanischen Wiedergabe und der Speicherung in elektronischen Medien. Redaktionsschluss für „Unser Verein“ Nr. 160 ist der 14.03.2020 - 27 -
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