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U N S E R E KOST E N LOS E N I N F O R M AT I O N S M AT E R I A LI E N Hinweiskarte BEFORE Erhältlich in: Arabisch, Bulgarisch, Chinesisch, Deutsch, Englisch, Farsi, Französisch, Griechisch, Italienisch, Rumänisch, Russisch, Spanisch, Türkisch und Urdu Format: DIN A6 Informationsflyer BEFORE Erhältlich in: zweisprachig Deutsch/Englisch Format: DIN lang Umfang: 6 Seiten Mathildenstraße 3c T +49 89 46 22 467- 0 kontakt@before-muenchen.de Beratungsstelle BEFORE 80336 München F +49 89 46 22 467- 29 www.before-muenchen.de
Informationsbroschüre ‚2 Jahre an der Seite der Betroffenen“ Erhältlich in: Deutsch Format: DIN A4 Umfang: 60 Seiten Mathildenstraße 3c T +49 89 46 22 467- 0 kontakt@before-muenchen.de Beratungsstelle BEFORE 80336 München F +49 89 46 22 467- 29 www.before-muenchen.de
Broschüre ‚Historische Verantwortung“ H I STO 29. September 1980 01 VO RWO R T ap/dpa/picture alliance/ Süddeutsche Zeitung Photo Trauerbeflaggung am Münchner Rathaus im Gedenken an die Betroffenen des Anschlags auf das Oktoberfest. Wer die Täter*innen nicht sehen will, will auch die Perspektive der Opfer nicht sehen RISCHE 3 40 Jahre lang wurde das Attentat auf das Okto- Wer die menschenverachtende Motivation für die berfest nicht als rechtsextrem motivierte Tat einge- Tat nicht sehen will, der will die Perspektive der stuft, sondern als Handlung eines verwirrten Ein- Opfer nicht sehen, der verhindert die Aufarbei- zeltäters. Nur dem langjährigen Engagement Be- tung und Auseinandersetzung mit dem Terror und troffener und zivilgesellschaftlicher Akteur*innen dessen Nährboden. Nach den Morden des NSU, ist es zu verdanken, dass dieses größte rechtsex- der langen Leidensgeschichte von deren Betroffe- treme Attentat mit 13 Toten und mindestens 221 nen und Angehörigen, nach dem OEZ-Attentat Verletzten und Traumatisierten nach mühsam er- und nach den Anschlägen von Halle und Hanau reichter Wiederaufnahme der Ermittlungen inzwi- hat sich der Blick verändert. schen offiziell als rechtsextremes Verbrechen an- VERANT gesehen wird. Das Ausblenden des politischen Die Stadt München hat sich 2018 ihrer Verant- Hintergrunds des Täters hatte immense Auswirkun- wortung gestellt und für die Opfer einen Fonds gen auf die Opfer. Die drängende Frage nach in Höhe von 100.000 Euro bereitgestellt, den dem ‚Warum“, nach dem Motiv des Täters und dem BEFORE an die Überlebenden und ihre Angehöri- Grund des eigenen Leidens blieb unbeantwortet. gen verteilt hat. Wir sind Zeug*innen der massi- Die frühen Zweifel an der Einzeltätertheorie wurden ven körperlichen und seelischen Folgen geworden, bagatellisiert und abgetan und in der Folge später unter denen die Betroffenen und ihre Familien der Zugang zu entsprechenden Hilfsfonds versperrt. bis heute leiden, aber auch der enormen Bedeu- Statt Solidarität und Unterstützung von den Be- tung dieser symbolischen und konsequenten hörden zu erfahren, wurden die oftmals schwer Hinwendung der Landeshauptstadt München zu Erhältlich in: verletzten und massiv traumatisierten Überleben- den Opfern. WO R den und Angehörigen des Anschlags über Jahr- zehnte in die Rolle der störenden Bittsteller*innen Viele Betroffene des Oktoberfestattentats werden gedrängt. Rentenanträge wurden genauso abge- von BEFORE begleitet. Wir freuen uns, dass die lehnt wie dringend nötige Hilfsmittel. Ärzt*innen stempelten Betroffene als Simulant*innen ab, wenn diese auch noch nach Jahren über Beschwerden Landeshauptstadt München der Beratungsstelle außerdem diesen Fonds anvertraut hat und die Betroffenen in einer ganzen Reihe von Fällen un- Deutsch berichteten. Die Betroffenen kämpften meist auf terstützt. sich allein gestellt gegen unwillige und desinte- ressierte Behörden. Eine psychosoziale Hilfestellung Wir müssen daraus, dass die Betroffenen nach gab es nicht. Zusätzlich verhinderte das Negieren dem 26. September 1980 40 Jahre alleingelassen eines politischen, eines rechtsextremen Tatmotivs, wurden, eines lernen: Die Opfer rechtsextremer Format: TUNG dass die Gesellschaft die Dimension der Tat ein- Anschläge brauchen die Solidarität und Unterstüt- ordnen und entsprechende Solidarität mit den Be- zung dieser Gesellschaft – und dafür müssen DIN A4 troffenen zeigen konnte. Und es verstellte den solche Taten möglichst schnell und deutlich als das Blick auf die rechtsextremen Netzwerke, die be- gekennzeichnet werden, was sie sind: Morde von reits in den 1980er-Jahren hätten erkannt und rechtsextremen und rassistischen Täter*innen, die bekämpft werden können. eine moderne und vielfältige Gesellschaft treffen wollen. Deswegen brauchen diejenigen, die getrof- fen wurden, auch den bedingungslosen Rückhalt dieser Gesellschaft. Siegfried Benker Diplom-Sozialpädagoge und Geschäftsführender Vorstand des BEFORE e. V. Umfang: 66 Seiten Schon wenige ST E I N FÜ R ST E I N 03 DIE POLITISCHE EINORDNUNG Stein für Stein erwächst ein Mosaik des Horrors, Münchner Merkur, 29.09.1980 6 Jahre danach: Zweifel bleiben, Münchner Merkur, 26.09.1986 Wiesn Anschlag: Keine Ermittlungen; Abendzeitung, 09.06.1984 Wiesn-Attentat – wer glaubt die Theorie vom Einzeltäter?, Tageszeitung (TZ), 27.09.2000 Verschlusssache, Süddeutsche Zeitung, 12.05.2016 Späte Aufarbeitung, Süddeutsche Zeitung, 12.02.2010 E RWÄC H ST E I N M O SA I K D E S Stunden nach dem Der Einordnung des Attentats als unpolitisches Werk eines Verwirrten widersprechen einige der hunderten Münchner*innen, die sich am 30. Sep- tember 1980 zur offiziellen Trauerfeier vor dem Münchner Rathaus versammeln. Vor dem schwarz- beflaggten Gebäude gedenken sie der Betroffe- nen, in der Menge ist unter anderem ein Transpa- Wie wichtig es ist, rechte Gewalt richtig einzuordnen und entsprechende Netzwerke zu erkennen, zeigt sich schon kurz nach dem Oktoberfestattentat ein- mal mehr: Keine 48 Stunden nachdem an der The- resienwiese hunderte Menschen von der Bombe getroffen wurden, verüben rechte Terroristen den nächsten Anschlag: In Bielefeld setzen drei Männer 18 HORRORS 6 JA H R E DA N AC H : ZWEIFEL BLEIBEN Oktoberfestattentat rent mit der Aufschrift ‚Wir trauern um die Opfer mit Molotowcocktails den Bauernhof engagierter der faschistischen Mörderbande“ zu sehen. ‚Wir Umweltschützer*innen in Brand. In dem kleinen klagen an Gerold Tandler, der die WSG Hoffmann Ort Lämershagen (NRW) verbrennt die junge Fa- als halbverrückte Organisation, nicht eine gefähr- liche Organisation im eigentlichen Sinne bezeich- nete“, heißt es auf einem Schild über den dama- milie am 28. September 1980 nur nicht, weil sie noch wach ist, als die Brandsätze auf ihr Haus geworfen werden. So überleben die schwangere W I E S N A N S C H LAG : ligen bayerischen Innenminister. Frau, ihr Mann und deren zweijähriger Sohn den Die Frage, ob Gundolf Köhler allein handelte, be- jahen die Ermittlungsbehörden im November 1982 Anschlag. KEINE E R M I T T LU N G E N beginnt der im Abschlussbericht der Generalbundesanwalt- schaft. Seiner Einbindung in gewalttätige extrem rechte Netzwerke zum Trotz habe er den Spreng- satz allein gebaut und gelegt. 2014 werden die Er- mittlungen auf Drängen von Betroffenen und Un- terstützer*innen wiederaufgenommen. Im Juli 2020 kommt die Bundesanwaltschaft zu dem Schluss, W I E S N - AT T E N TAT – W E R G LAU B T dass politische Überzeugungen, nicht psychische Probleme, Köhler zu der Tat brachten. Die Frage, ob er den Anschlag allein beging, bleibt weiter offen. Kampf um seine D I E T H E O R I E VO M ‚Wir trauern um die Opfer der faschistischen Mörderbande“ – E I N Z E LTÄT E R ? ‚Wir klagen an Gerold Tandler, der die WSG Hoffmann als halbver- V E R S CH LU S S SACH E politische Einordnung. rückte Organisation, nicht eine ge- S PÄT E fährliche Organisation im eigent- lichen Sinne bezeichnete“: Schilder mit diesen Aufschriften sind auf dem Marienplatz bei der offiziellen Trauerfeier für die Betroffenen des Anschlags zu sehen. AU FA R B E I TU N G 26. September 1981 04 D E R B E H Ö R D L I C H E U M GA N G M I T D E N B ET R O F F E N E N 18. September 1981 Nach einer Kranzniederlegung Das Denkmal für die Opfer des an der Gedenkstätte auf der Oktoberfestattentats wurde Theresienwiese und einer De- von dem bayerischen Bildhauer Karl-Heinz Egginger/Süddeutsche Zeitung Photo monstration durch die Münch- Friedrich Koller geschaffen ner Innenstadt wird bei der Ab- und am 18. September der schlusskundgebung auf dem Öffentlichkeit übergeben. Marienplatz an die Betroffenen Standort ist der Ort der Explo- des Anschlags erinnert. sion am nördlichen Rand der Theresienwiese beim Hauptein- gang des Oktoberfests. Im Kampf um die Eingruppierung Der durch die Stadt München 24 ihrer körperlichen Beeinträchti- 2018 eingerichtete Fonds für Hilfs- gung müssen Betroffene Untersu- leistungen war ein erster Beitrag chungen über sich ergehen lassen zur Unterstützung der Betroffenen. und eigene Gutachten beibrin- Im September 2020 haben sich gen. Die Frage, ob eine Beschwer- auch endlich der Freistaat Bayern de auch wirklich Folge des An- und der Bund ihrer Verantwortung schlags ist, müssen Betroffene gegenüber den Betroffenen ge- selbst bei offensichtlichen Fällen stellt und verkündet, dass sie wieder und wieder beantworten. gemeinsam mit der Landeshaupt- Sonst riskieren sie, einen noch stadt München insgesamt 1,2 größeren Teil der Folgen allein be- Millionen Euro für Solidarleistun- wältigen zu müssen. gen für Überlebende und An- gehörige zur Verfügung stellen. Das Vorgehen der zuständigen Nach 40 Jahren ist es höchste Behörden verstärkte über die lan- Zeit, dass sie umfassend und an- ge Zeit von 40 Jahren hinweg, gemessen unterstützt werden. dass sich Betroffene nicht ernst genommen fühlten, nicht aner- kannt in ihrem Erleben, ihrem Lei- den und den Folgen der körper- lichen und seelischen Verletzun- gen. Letztere werden punktuell sogar noch verstärkt. Mit steigen- dem Alter nehmen die Beein- trächtigungen für viele Betroffene zu, der Bedarf an Unterstützung etwa durch psychologische Be- gleitung und medizinische Behand- Picture alliance/dpa/Peter Kneffel lungen steigt. Mathildenstraße 3c T +49 89 46 22 467- 0 kontakt@before-muenchen.de Beratungsstelle BEFORE 80336 München F +49 89 46 22 467- 29 www.before-muenchen.de
Handlungsempfehlung ‚Was tun wenn ich diskriminiert wurde?“ WHAT SHOULD I DO WHEN I WAS DISCRIMINATED AGAINST? Speak to witnesses Health consequences If somebody witnessed the act of dis- If the discrimination resulted in any crimination, speak to them and take a physical or mental consequences, note of their name(s), address(es) and visit a doctor or therapist as soon as telephone number(s). possible. In addition to receiving treat- ment, you should also ask for a medi- cal certificate with an exact description of your symptoms. … Make a written account Write down a record of the occurrence When should I contact the police? In clear cases of discrimination and from memory as soon as possible. insult, the police can be contacted. You should make a detailed account If you contact the police, you should and do not forget details such as the state all damage resulting from the place, date and time as well as the act of discrimination. If you press number of people involved. Keep all charges and file a criminal complaint, evidence such as emails and letters ask for a copy and the police incident and record any damage to property reference number. linked with the discrimination. … CONTACT THE COUNSELLING CENTRE Get in contact with an anti-discrimination counselling centre as soon as possible – the earlier, the better. This is also necessary to ensure that deadlines for legal steps do not lapse. You can find an overview of the contact points, for example, Erhältlich in: at www.antidiskriminierungsstelle.de. You can then discuss all further steps with your advisor. Deutsch und Englisch WHAT SHOULD I DO WHEN I WAS DISCRIMINATED AGAINST? Telephone: +49 89 / 462 24 67-0 Mail: kontakt@before-muenchen.de www.before-muenchen.de Format: DIN A6 Handlungsempfehlung ‚Was tun nach einem rechten Angriff?“ WHAT SHOULD BE DONE AFTER A RIGHT-WING ATTACK? Speak to witnesses Make a written account If somebody witnessed the attack, Write down a record of the occurrence speak to them and take a note of their from memory as soon as possible. name(s), address(es) and telephone You should make a detailed account number(s). and do not forget details like the place, date and time as well as the number of people involved. Keep all evidence such as emails and letters. Visit a doctor Even in the event of seemingly minor injuries, it is important to visit a doctor. … The doctor should treat the injuries resulting from the attack and docu- Inform the police If you wish, you can report the attack to the police. In addition, you can ment them in detail in a medical cer- tificate. file a complaint and a demand for prosecution, there and then at best. Depending on the offence, it is pos- sible, however, to do this up to three months after the attack or even later. If you decide to file a complaint and Document material damage a demand for prosecution, ask for a If any material damage was incurred copy and the police incident refe- in the course of an attack, you should rence number. keep a detailed record of it, preferably with the aid of photographs. … CONTACT THE ADVISORY CENTRE Erhältlich in: Get in contact with a counselling centre for victims of right-wing attacks as soon as possible. You can find an overview of the contact points, for example, at www.verband-vbrg.de. You can then discuss all further steps with your advisor. Deutsch und Englisch WHAT SHOULD BE DONE AFTER A RIGHT-WING ATTACK? Telephone: +49 89 / 462 24 67-0 Mail: kontakt@before-muenchen.de www.before-muenchen.de Format: DIN A6 Hinweiskarte München-Chronik Picture: Michael Nagy / Presse- und Informationsamt München The München-Chronik monitors discriminatory incidents and right-wing extremist activities in Munich. Register of right-wing extremist and discriminatory On muenchen-chronik.de incidents and attacks with a racist, antisemitic, homophobic, antiziganist, right-wing extremist or other discrimininatory incidents and activities in Munich background are gathered and published. The Chronik also documents rallies, demonstrations, events, meetings and other actions of right-wing extremist groups in the district of Munich. muenchen-chronik.de The entries in the register can be searched and sorted by a variety of different categories, a map with adjustable overlays provides an overview of the incidents‘ locations in the city area. Please send reports and tips about incidents, attacks and right-wing extremist activites to redaktion@muenchen-chronik.de or fill out the report form on our homepage (muenchen-chronik.de/meldeformular). Erhältlich in: A project of: Deutsch und Englisch antifaschistische informations- Format: dokumentations- und archivstelle münchen e.V. Responsible according to the press law: Marcus Buschmüller, Fachinformationsstelle Rechtsextremismus München (firm), Hansastr. 39-41, 81373 München E.i.S DIN A6 Mathildenstraße 3c T +49 89 46 22 467- 0 kontakt@before-muenchen.de Beratungsstelle BEFORE 80336 München F +49 89 46 22 467- 29 www.before-muenchen.de
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