Untersuchung zur Entfernung von VOC aus Innenraumluft mittels Lynatox Clean Air Technologie - Lynatox GmbH, Suhler Strasse 11, 99234
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Lynatox GmbH, Suhler Strasse 11, 99234, Ohrdruf Untersuchungsbericht Untersuchung zur Entfernung von VOC aus Innenraumluft mittels Lynatox Clean Air Technologie 3. Juni 2019 Author: Tobias Schnabel M.Sc.
Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis i Abbildungsverzeichnis ii Abkürzungsverzeichnis iii 1 Einführung 1 2 Photokatalytische Oxidation von Luftgetragenen Schadstoffen 2 3 Die Lynatox Photokatalysatoren 3 4 Die Lynatox Clean Air Luftreiniger 5 5 Lynatox Photokatalyse im Vergleich zu üblichen Verfahren 6 6 Beispiele zur Anwendung der Lynatox Luftreiniger in PAK belasteten Gebäuden 8 6.1 Projektierung 1, Klassenraum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 6.2 Projektierung 2, Büro . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Literatur 11 i
Abbildungsverzeichnis 1 Das Lynatox Gründerteam: Daniel Martschoke, Lars Matting, Tobias Schnabel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 2 Schematisches Prinzip der Photokatalyse an Titandioxid . . . . 2 3 REM-Aufnahme des unbeschichteten Materials (links) und des beschichteten Materials in 1000 und 500 facher Vergrößerung . . 4 4 REM-Aufnahme des beschichteten Materials in 2000 und 16.000 facher Vergrößerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 5 Messtechnischer Vergleich der Lynatox Clean Air Systeme mit marktgängigen Aktivkohle Luftreinigern . . . . . . . . . . . . . 7 6 Feldtest der Lynatox Luftreiniger in einem Klassenraum . . . . 9 7 Feldtest der Lynatox Luftreiniger in einem Klassenraum . . . . 10 ii
Abkürzungsverzeichnis KDE K Desktop Environment SQL Structured Query Language Bash Bourne-again shell JDK Java Development Kit VM Virtuelle Maschine I²C Inter-Integrated Circuit iii
1 Einführung Innenraumluft ist insbesondere in der heutigen Zeit eine Ressource die nur zu gerne unterschätzt wird. Wir verbringen die meiste Zeit unseres Lebens in Innenräumen, davon ca. 2/3 in unserer Wohnung. Ein erwachsener Mensch atmet pro Tag ca. 24 m³ Luft ein [4], dies entspricht etwa einer Masse von 24 kg und somit wesentlich mehr als die Nahrung die wir täglich aufnehmen. Dieser Umstand sollte uns veranlassen besondere Obacht auf Schadstoffe und Verunreinigungen in der Innenraumluft zu Geben. Die Lynatox GmbH ist ein forschendes Unternehmen, welches es sich zum Ziel gesetzt hat, technische Lösungen für den Abbau organischer Innenraumluftverunreinigungen zu ent- wickeln, welche die Luftqualität in Wohnungen und Arbeitsplätzen verbessern. Dabei setzen wir auf Eigenentwicklungen im Bereich der photokatalyti- schen Oxidation. Abbildung 1: Das Lynatox Gründerteam: Daniel Martschoke, Lars Matting, Tobias Schnabel 1
2 Photokatalytische Oxidation von Luftgetragenen Schadstoffen Der photokatalytische Effekt beschreibt einen physikalischen Vorgang an halbleitenden Materialien. Halbleiter wie beispielsweise Titandioxide können durch Lichteinstrahlung bei spezifischen Wellenlängen in einen leitenden Zu- stand versetzt werden. Bei Titandioxid ist dies im Bereich der UV-A-Strahlung der Fall [3]. Durch den Energieeintrag kommt es im Halbleiter zu einer La- dungstrennung, wodurch Elektronenfehlstellen im Halbleiter gebildet wer- den. Die gebildenten Elektronenlöcher können mit Hydroxidionen aus der na- türlichen Luftfeuchtigkeit zu Hydroxylradikalen reagieren. Hydroxylradikale sind ein starkes Oxidationsmittel, welches mit organischen und anorganischen Schadstoffen reagieren kann [2]. Die Oxidationsstärke ist dabei so hoch, dass es zu einer vollständigen "kalten Verbrennung"der Schadstoffe kommt, wodurch nur unschädliche Reaktionsprdukte wie Kohlendioxid, Wasser und Mineral- salze entstehen. Die folgende Abbildung zeigt die prinzipielle Funktion eines photokatalytischen Systems. Abbildung 2: Schematisches Prinzip der Photokatalyse an Titandioxid 2
3 Die Lynatox Photokatalysatoren Die Lynatox GmbH hat in verschiedenen Forschungsprojekten mit der MFPA Weimar und der Bauhaus-Universitat Weimar neuartige, stabile und hocheffiziente Photokatalysatoren und Beleuchtungseinheiten entwickelt, wel- che einen Schadstoffumsatz in großen Konzentrationsbereichen mit sehr nied- rigem Energieeinsatz ermöglichen. Die Beschichtung besteht dabei aus binde- mittelfreien Titandioxid, welches auf dem Trägermaterial eine fraktale Struk- tur mit sehr hoher innerer Oberfläche bildet. Die folgenden Abbildungen zei- gen elektronenmikroskopische Aufnahmen der Katalysatoroberflächen auf den Trägermaterial Glasfasergewebe. Der zweite Baustein der Lynatox Technologie ist die Verwendung von langlebigen und hocheffizienten UV-A-LEDs. In den letzten fünf Jahren hat die UV-LED-Technology sehr große Fortschritte gemacht. LED Komponenten mit hoher radiometrischer Leistung und hohem Wirkungsgrad bis 50 % sind erschwinglich geworden und in ausreichender Menge am Markt verfügbar. Mit einer Lebensdauer von 35.000 h sind die UV-A-LED Lichtquellen ohne leistungsverlust mindesten um Faktor vier Langlebiger als Quecksilbermittel- druckstrahler, die den Stand der Technik abbilden. Neben der langen Haltbar- keit weisen die von der Lynatox GmbH verwendeten Lichtquellen folgende entscheidende Vorteile aus: • Die LEDs sind Quecksilberfrei und somit wesentlich unbedenklicher für die Umwelt und die menschliche Gesundheit, • Es können sehr große Strahlungsdichten auf kleinem Bauraum realisiert werden, die photokatalytischen Geräte und Reaktoren können kleiner gebaut werden, • Es kommt zu weniger Energieverlust durch Hitzeentwicklung, • Es können durch geschickte LED Anordnungen wesentlich homogenere Leuchtfelder erzeugt werden. 3
Abbildung 3: REM-Aufnahme des unbeschichteten Materials (links) und des beschichteten Materials in 1000 und 500 facher Vergrößerung Abbildung 4: REM-Aufnahme des beschichteten Materials in 2000 und 16.000 facher Vergrö- ßerung 4
4 Die Lynatox Clean Air Luftreiniger 5
5 Lynatox Photokatalyse im Vergleich zu üblichen Verfahren Im Bezug auf die Reinigung von Innenraumluft von organischen Konta- minationen gibt es zwei etablierte Verfahren. Zum einen sind dies adsorptive Verfahren bsw. mit Aktivkohlefiltern zum anderen oxidative Verfahren wie z.B. die Luftionisation bei der Ozon als Oxidationsmittel gebildet wird. Bei den adsorptiven Verfahren bestehen zwei Nachteile, zum einen können die Aktivkohlefilter nur bis zu einem bestimmten Sättigungspunkt Schadstoffe aufnehmen, ist dieser Punkt erreicht kann die Schadstoffkonzentration nicht weiter gesenkt werden, es werden sogar wieder Schadstoffe aus der Aktivkoh- le an die Raumluft abgegeben. Dies führt unweigerlich zum zweiten Nachteil der Aktivkohlefilter. Die Filter müssen für einen Dauerhaften Reinigungseffekt periodisch ausgetauscht und entsorgt werden, dies steigert den Wartungsauf- wand und produziert Abfallstoffe. Die oxidativen Verfahren mit Ozon haben den Nachteil, dass zum einen Ozon an die Raumluft abgegeben wird, zum anderen kommt je nach Art des organischen Schadstoffs zu einer Transformation des Mutterschadstoffs zu unbekannten Reaktionsprodukten. Bei Nikotin kommt es beispielsweise zur Bildung von Nitrosaminen, welche schädlicher sind als das Nikotin selbst. Um die Unterschiede von marktgängigen Raumluftreinigern mit den Lyna- tox Systemen zu verdeutlichen, wurden Emmissionskammeruntersuchungen zur Reinigung von organisch hochbelasteter Inneraumluft durchgeführt. Da- bei wurde die Kammer mit 100 mg/m³ Cyclohexan aufgespikt, dies entspricht einen TVOC von Ca. 75 mg/m³ (ppm). In dieser kontrollierten Atmosphäre wurden ein Lynatox Clean Air Ge- rät gegen zwei marktübliche Aktivkohle + HEPA Luftreiniger getestet. Dabei wurden die Luftreiniger jeweils 24 Stunden betrieben. Die hohen TOC Kon- zentrationen spiegeln dabei beispielsweise einen frisch renovierten Raum mit hohen VOC Gehalten durch Bodebeläge, Kleber oder Lösungmitteln aus Farbe und Lacken wieder. Die nachfolgende Grafik veranschaulicht die Ergebnisse. 6
Abbildung 5: Messtechnischer Vergleich der Lynatox Clean Air Systeme mit marktgängigen Aktivkohle Luftreinigern Es ist deutlich zu erkennen, dass die Aktivkohlesysteme zwar Anfangs schnell die Schadstoffe aufnehmen, jedoch recht in kurzer Zeit gesättigt sind und keine weitere Verbesserung der Raumluftqualität erzielt werden kann. Die Lynantox Photokatalyse baut die VOCs wesentlich weitreichender ab. Die Performance des Systems sinkt über einen längeren Zeitraum nicht. Somit können die Lynatox Systeme sowohl in hochbelasteten Umgebungen und in Räumen mit niedriger Belastung dauerhaft eingesetzt werden. 7
6 Beispiele zur Anwendung der Lynatox Luftreini- ger in PAK belasteten Gebäuden Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) sind eine altlasten- relevante Schadstoffgruppe die mehrere hundert Verbindungen umfasst. Als Innenraumschadstoff erlangt diese Gruppe Bedeutung, da bis in die 70er Jahre teerhaltige Anstriche, Abdichtungen und Estriche verwendet wurden, die diese Schadstoffe in großen Konzentrationen beinhalten [5]. Insbesondere nach einer energetischen Sanierung, die eine Abdichtung der Gebäudehülle und der Fens- ter beinhaltet, kann es zu einer großen Konzentrationszunahme der PAK in der Raumluft kommen. Dabei wird bei den Konzentrationsmessungen zwischen dem gesamten PAK Welche 18 Substanzen umfasst und den Naphthalin uns naphthalinähnlichen Verbindungen unterschieden. Die Verbindungen Naph- thalin und dessen Derivate kommen meist gasförmig in der Raumluft vor, da sie den niedrigsten Siedepunkt und Dampfdruck in der PAK Stoffklasse haben, bei den 18 PAK nach EPA werden auch schwerflüchtigere Verbindungen mit erfasst, welche oftmals nur staubgetragen Vorkomme. Für Naphthalin und napthalinähnliche Verbindungen existieren Richtwerte für Innenräume welche vom Umweltbundesamt herausgegeben werden Richt- wert 1 ist 10 µg/m³ in Summe der Einzelverbindungen, bis zu diesem Wert kann nicht davon ausgegangen werden, dass es bei lebenslanger Exposition zu ge- sundheitlichen Auswirkungen kommt. Richtwert 2 ist 30 µg/m³ in Summe der Einzelverbindungen [1]. Bei diesem Wert kann eine gesundheitliche Gefähr- dung nicht mit hinreichender Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden. Bei empfindlichen Personen können jedoch schon geringere Konzentrationen Be- schwerden auslösen. Die Geruchsschwelle liegt bei Naphthalin bei 2 µg/m³, somit ist ein unangenehmer Geruch schon bei einem Fünftel des Richtwertes 1 zu vernehmen. Die üblichen Maßnahmen gegen eine Belastung von Innenräumen mit Naphthalin und PAK ist das komplette Entfernen aller belasteten Materiali- en oder die gasdichte Abdichtung, dabei entstehen hohe Sanierungskosten und die Räumlichkeiten sind für lange Zeiträume nicht nutzbar. 6.1 Projektierung 1, Klassenraum Die Lynatox GmbH konnte bereits mehrere erfolgreiche Projektierungen in PAK belasteten Innenräumen der öffentlichen Hand durchführen. Dabei handelte es sich zum einen um Klassenräume, zum anderen um Büros mit ver- 8
schieden hohen Belastungssituationen. Die Messungen wurden für alle 18 PAK nach der VDI 4300 Blatt 2 von einem akkreditierten Labor durchgeführt. Die Funktion der Luftreiniger wurde über einen langen Zeitraum bestätigt. Nach dem erfolgreichen Test wurden die Luftreiniger abgeschaltet was umgehend zu einem Anstieg der Werte Führte. Nachfolgen sind die zeitlich aufgelösten Diagramme der Projektierung zu sehen, nach jedem Diagramm werden die Werte der Messungen diskutiert. Abbildung 6: Feldtest der Lynatox Luftreiniger in einem Klassenraum Das angeführte Beispiel zeigt den Einsatz von zwei Lynatox Luftreinigungs- geräten in einem PAK belasteten Klassenraum einer Grundschule. Das Gebäu- de ist ein Typschulbau aus DDR Zeiten, wobei die Belastung durch Teerabdich- tungen unter dem Estrich stammt. Der Klassenraum hat ein Volumen von 200 m³, wodurch der Einsatz von 2 Geräten nötig war. Mehrere Messungen bestä- tigten eine Grundbelastung von 16 µg/m³ PAK, somit wurde der Richtwert 1 um 6µg/m³ überschritten was eine erhebliche geruchliche Belastung zur Folge hatte. Durch den Einsatz der Luftreiniger konnte die Konzentration im Mittel auf 6,9 µg/m³ gesenkt werden, es stellte sich zum Ende der Projektierung ein Pla- teau bei 5 µg/m³ ein, somit konnte der Richtwert I ohne aufwendige Sanierung sicher und deutlich unterschritten werden. Der Geruch des Klassenraums war am Ende der Projektierung wesentlich unauffälliger. 9
6.2 Projektierung 2, Büro Die zweite Projektierung fand in einem Stark belasteten Büro Statt, welches aufgrund der geruchlichen und Richtwerttechnischen Situation nicht mehr genutzt werden konnte. Die Anfangskonzentration lag mit 29 µg/m³ nur gerin- fügig unter dem Richtwer II. Abbildung 7: Feldtest der Lynatox Luftreiniger in einem Klassenraum Die Ergebnisse zeigen eine deutliche Senkung der Grundbelastung. Im Mit- tel wurde die Belastung von 29,6 µg/m³ auf 6,9 µg/m³ gesenkt, was einer pro- zentualen Verringerung von 77 % entspricht. Der Raum war somit wieder un- eingeschränkt nutzbar. Die geruchliche Belastung war wesentlich geringer, die Subjektive Wahrnehmung der Mitarbeiter des Büros konnten dies bestätigen. Nach Abschalten des Testgeräts kam es zu einen erneuten Anstieg der PAK Konzentrationen, was die Wirkung der Luftreiniger nochmals bekräftigt. 10
Literatur [1] Ad-hoc Arbeitsgruppe Innenraumluftverunreinigungen: Richtwerte für Naphthalin und Naphthalin-ähnliche Verbindungen. In: Bundesgesundheits- blatt , Nr. 56, S. 1448–1459 [2] Peñafiel Ayala, R. : Photokatalytische Behandlung von biologisch schwer ab- baubaren Wasserverunreinigungen mit Titandioxid und simuliertem Sonnenlicht. Berlin, Technischen Universität Berlin, Diss., 2002 [3] Pichat, P. (Hrsg.): Photokatalysis and waterpurification. Wiley VCH, 2013 [4] Salthammer, T. ; Uhde, E. : Organic Indoor Air Pollutants. Wiley VCH, 2007 [5] Verein Deutscher Ingenieure: VDI Messen von Innenraumluftverunreini- gungen - Meßstrategie für polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAH), polychlorierte Dibenzo-p-dioxine (PCDD), polychlorierte Dibenzo- furane (PCDF) und polychlorierte Biphenyle (PCB) , institution = Beuth Verlag, address = Berlin, year = 1997. – Forschungsbericht 11
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