Veranstaltungsprogramm der Naturkundlichen Arbeitsgemeinschaft Osttirol (Frühling/Sommer 2018) - Naturkundliche Arbeitsgemeinschaft Osttirol
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Veranstaltungsprogramm der Naturkundlichen Arbeitsgemeinschaft Osttirol (Frühling/Sommer 2018) Ort und Uhrzeit der Vorträge: Die Vorträge der NAGO finden in der neuen Stadtbücherei Lienz, Egger-Lienz-Platz 2 (Vortragsraum; Zutritt über Innenhof), statt und beginnen jeweils pünktlich um 19.30 Uhr. Hinweis zu den Exkursionen: Bei Regenwetter finden die NAGO-Exkursionen nicht statt. Absagen werden ggf. 1-2 Tage vor dem jeweiligen Termin auf der NAGO- Homepage (www.nago-osttirol.at) mitgeteilt. Eine Haftung wird bei den Exkursionen von der NAGO nicht übernommen. E – Exkursion V – Vortrag V Mi, 11.04.2018: Bienen in Osttirol – mehr als nur Honig … Vortrag von Sebastian BAUERNFEIND Bienen sind in den letzten Monaten die Stars in den Medien – leider meist im Zusammenhang mit dem aktuellen globalen Bienensterben durch Pestizide oder Milben. Bienen liefern uns Menschen nicht nur den begehrten Honig, sondern leisten für die Gesellschaft durch ihre Bestäubungstätigkeit auch einen wesentlichen Beitrag, sodass wir überhaupt gewisse Lebensmittel haben. Wie steht es um die Biene in Osttirol? – diese und weitere Fragen wird der Vortrag von Sebastian Bauernfeind beleuchten. Weitere Inhalte des Vortrages sind unter anderem: Organisation der Imkerei in Osttirol Bienenarten und Betriebsweisen Bestäubungstätigkeit und Honigleistung Probleme für die Bienen und die Imkerei in Osttirol Wie kann man selbst Bienen halten? Der Referent ist selbst Imker in Osttirol und gerade in der Meisterausbildung. 1
Honigbiene (Apis mellifera) mit Pollenhöschen (Foto: Oliver Stöhr) E Sa, 26.05.2018: Halbtagesexkursion zum Pappernigmoos am Iselsberg Leitung: Helmut DEUTSCH, Eva BENEDIKT & Oliver STÖHR Auf einem Rundweg um das Pappernigmoos am Iselsberg besteht ausreichend Zeit zum Naturbeobachten, Entdecken und Staunen. Wir wandern durch Feuchtwiesen, extensive Kulturwiesen, vorbei an Waldmooren, die teilweise gut erhalten und artenreich an Insekten und Pflanzen sind. Die Wiesen haben unterschiedlichen Charakter, von Moorwiesen (nass, mit stehendem Wasser, Binsen, Seggen und Schilf), Sickermoore, bis "begehbare" frische feuchte Wollgraswiesen, Waldmoore und schließlich auch blumenreiche Magerwiesen an den sonnenexponierten Hängen. Hier finden wir neben einer Anzahl selten gewordener Pflanzen auch ein reiches Insektenleben vor (Schmetterlinge, Libellen, Käfer, Heuschrecken) und vielleicht auch die ein oder andere ornithologische Überraschung. Es gibt einen ausgewiesenen Lehrpfad durch das Gebiet, der auch einige Schautafeln bietet. Treffpunkt: 08.00 Uhr am Parkplatz Defreggerhof am Iselsberg-Pass an Landesgrenze zu Kärnten auf der rechten Bundesstraßenseite, schräg gegenüber vom Pappernighof 2
Dauer: ca. 4 Stunden Ausrüstung: Festes Schuhwerk, Fernglas, Fotokamera, Sonnenschutz, Jause, Kleingeld für eine abschließende Einkehr Niedermoor im Pappernigmoos mit Wollgras (Foto: Helmut Deutsch) E Sa, 02.06.2018: Vogelkundliche Halbtagesexkursion „Nußdorfer Berg“ Leitung: Matthias GATTERMAYR Das Ziel der heurigen ornithologischen NAGO-Exkursion sind die Sonnenhänge an der Nordseite des Lienzer Talbodens, genauer gesagt starten wir in Nußdorf-Debant, wo wir im Rahmen der Exkursion die südexponierte Kulturlandschaft ornithologisch erkunden. Dem Strukturreichtum geschuldet, beherbergt der Nußdorfer Berg eine reichhaltige Vogelfauna, die wir im Rahmen der Exkursion sowohl akustisch als auch optisch entdecken wollen. Neben dem Wiedehopf, der alljährlich hier brütet, bieten die zahlreichen alten Obstbäume und Streuwiesen auch dem unscheinbaren Wendehals einen geeigneten Lebensraum. Die Exkursion ist – aus ornithologischer Sicht – bewusst erst im Juni angesetzt, um auch gute Chancen auf jene Vogelarten zu haben, die erst später im Gebiet ankommen. Dazu wären neben dem Neuntöter insbesondere der Wespenbussard sowie der Baumfalke zu erwähnen, die hier gut zu beobachten sind. Des Weiteren bietet die Exkursion die Möglichkeit, zahlreiche andere Vogelarten der Kulturlandschaft aus nächster Nähe durchs Spektiv zu beobachten. Dazu zählen Gartenrotschwanz, Grünspecht, Mönchsgrasmücke, Felsenschwalbe, Mäusebussard u.v.m. 3
Treffpunkt: Die Exkursion startet pünktlich um 06:00 Uhr vor dem Gebäude der Firma REVITAL in Nußdorf 71 (auch Parkmöglichkeit), von dort beginnt unsere Rundwanderung am Nußdorfer Berg. Alternativer Treffpunkt für Fahrgemeinschaften von Lienz: Parkplatz Tennisverein Union (gegenüber Parkplatz Stadion), Lienz: 05:30 Uhr Dauer: ca. 4 Stunden Ausrüstung: Fernglas, Spektiv (falls vorhanden), Bestimmungsbuch, ev. Proviant; es handelt sich um eine gemütliche Wanderung, bei der feste Turnschuhe ausreichend sind. Der Wiedehopf (Upupa epops) – einer der „Stars“ am Nußdorfer Berg (Foto: Oliver Stöhr) V Fr, 15.06.2018: Faszination Wildbienen Vortrag von Heinz W IESBAUER (Wien) Bienen gelten als fleißige, Honig produzierende Insekten. Doch es gibt bei uns nur eine Art von Biene, die das tut: die Honigbiene. Weitgehend unbekannt ist der Umstand, dass es neben diesem „Haustier“ noch eine große Vielfalt an „Wilden Bienen“ gibt. Österreich hat mit 696 Arten eine besonders hohe Diversität an Wildbienen. Diese Diversität ist für den Menschen von großer Bedeutung, da Wildbienen wichtige Bestäuber sind. Ein weitgehender Verlust von Wildbienen in Agrarlandschaften würde die Produktion vieler Lebensmittel erheblich beeinträchtigen, denn die Bestäubung ist nicht nur wichtig für 88 Prozent aller Wildpflanzen, sondern auch für 70 Prozent der weltweit wichtigsten Nutzpflanzen und beeinflusst 35 Prozent der globalen Nahrungsmittelproduktion. 4
Der Vortrag des ausgewiesenen Wildbienenexperten DI Heinz Wiesbauer informiert über die Biologie und Lebensraumansprüche der Wildbienen. Am Beispiel der österreichischen Kulturlandschaft werden die dramatischen Lebensraumveränderungen und die daraus resultierende Gefährdung der Wildbienen behandelt. Thematisiert werden auch die Möglichkeiten des Wildbienenschutzes. Die Langhornbiene Eucera longicornis ziert den Umschlag des jüngst erschienen Buches über die Wilden Bienen von Heinz Wiesbauer. E Sa, 16.06.2018: Halbtägige Wildbienen-Exkursion in die nahe Umgebung von Lienz Leitung: Heinz W IESBAUER (Wien) Ziel der Exkursion ist es, typische Wildbienen sowie Wespen (u.a. Grab-, Gold-, Weg- und Faltenwespen) des Gebiets vorzustellen. Hoffentlich spielt das Wetter mit, da die Hautflügler nur bei günstigen Witterungsbedingungen aktiv sind. Zum Auffinden einer bestimmten Wildbienenart ist es hilfreich, ihren Entwicklungszyklus und ihr Sozialverhalten zu kennen. Wann schlüpfen die Männchen, wann die Weibchen? Handelt es sich um eine Art mit solitärer oder sozialer Lebensweise? 5
Fast alle Wildbienenarten haben ein kurzes Leben und werden nur drei bis sechs Wochen alt. Nach ihrem jahreszeitlichen Auftreten spricht man von Frühjahrs-, Frühsommer-, Sommer- und Herbstarten. Die meisten Wildbienenarten (etwa 90 Prozent) leben solitär, d.h. das Weibchen erledigt das Brutgeschäft selbstständig ohne die Hilfe anderer Weibchen. Anders als bei Arten mit sozialer Lebensweise (bei Hummeln und einigen Furchenbienenarten sowie der Honigbiene) gibt es bei solitären Bienen keine Arbeitsteilung und keine Vorratshaltung von Nahrung. Aufgrund ihrer kurzen Lebenszeit lernt die Mutter ihren Nachwuchs in der Regel nicht kennen. Bei Arten mit sozialer Lebensweise arbeiten mehrere Weibchen beim Brutgeschäft zusammen. Voraussichtliches Exkursionsgebiet: Südexponierte Kalk-Magerrasen und Extensivwiesen im Bereich Lienzer Dolomitenhütte – Rauchkofel Treffpunkt: 08.30 Uhr Parkplatz Schloss Bruck/Osttirodler (an der Isel), von dort Abfahrt zum Exkursionsgebiet (Bildung von Fahrtgemeinschaften) Dauer: bis ca. 13:30 Uhr Empfohlene Ausrüstung: gutes Schuhwerk, Fotoapparat, ev. Proviant, Kescher E Sa, 21.07.2018: Ganztägige botanische Exkursion ins Innergschlöss (Gletscherlehrweg) Leitung: Susanne GEWOLF & Oliver STÖHR Im „schönsten Talschluss der Ostalpen“ erwandern wir, ausgehend vom Venedigerhaus, den abwechslungsreichen Gletscherlehrweg Innergschlöss und widmen uns dabei ganz der dortigen Pflanzenwelt, die neben vielen häufigen silikatliebenden Arten auch einige „Highlights“ wie das Fleischer-Weidenröschen oder die Zweifarbige Segge bereithält. Weitere Themen der Exkursion stellen die unterschiedlichen Vegetationsformen, die Prozesse der pflanzlichen Wiederbesiedlung im Gletschervorfeld sowie allgemein glaziale und geomorphologische Besonderheiten des Gebietes dar. Da es sich um eine Ganztagesexkursion handelt und rd. 500 Höhenmeter im Auf- und Abstieg im alpinen Gelände überwunden werden müssen, ist eine ausreichende Kondition sowie alpine Geländeerfahrung unbedingt erforderlich. Eine Einkehrmöglichkeit ist am späteren Nachmittag im Venedigerhaus oder im Tauernhaus möglich. Treffpunkt: 07.30 Uhr Parkplatz Schloss Bruck/Osttirodler (an der Isel), von dort Abfahrt Richtung Exkursionsgebiet (Bildung von Fahrtgemeinschaften); Parken beim Matreier Tauernhaus, Auffahrt ins Innergschlöss (Venedigerhaus) mit Taxi oder Bummelzug. Alternativer Treffpunkt: 08.30 Uhr Matreier Tauernhaus Dauer: bis ca. 18:00 Uhr 6
Empfohlene Ausrüstung: festes Schuhwerk, Regenschutz, Fotoapparat, Bestimmungsbuch, Lupe, Proviant, Sonnenschutz. Am Gletscherlehrweg Innergschlöss mit Blick Richtung Großvenediger und Schlatenkees (Foto: Oliver Stöhr) V Fr, 28.09.2018: Die wunderbare Welt der Pilze Vortrag von Wolfgang DÄMON (Salzburg) Pilze führen ein verborgenes Leben. Früher war das „plötzliche Erscheinen“ dieser Wesen unerklärbar, geheimnisvoll und magisch. Auch heute wird die Bedeutung der Pilze mit ihren zumeist unsichtbaren, aber allgegenwärtigen Lebensformen weit unterschätzt. Der Vortrag gibt einen bunten Einblick in das Reich der Pilze, aber hauptsächlich der „Schwammerl“, die uns in der Natur begegnen. Dabei werden auch besondere Pilzarten aus Osttirol vorgestellt. Dr. Wolfgang Dämon, Jahrgang 1969, ist seit Kindheit den Pilzen auf der Spur und beschäftigt sich seit seinem Studium der Biologie in Salzburg mit der wissenschaftlichen Pilzkunde. Seit vielen Jahren betreibt er die „Datenbank der Pilze Österreichs“ (austria.mykodata.net) und ist Autor des Buches „Die Pilze Österreichs. Verzeichnis und Rote Liste 2016“. Er lebt mit seiner Familie im Salzburger Flachgau. 7
Der Rosarote Parfümscheinleistling oder „Aphroditenpilz“ hat einen betörenden blumig- süßlichen Duft und ist eine seltene Art der Bergnadelwälder (Foto: Wolfgang Dämon). E Sa, 29.09.2018: Halbtägige Pilz-Exkursion in die nahe Umgebung von Lienz Leitung: Wolfgang DÄMON (Salzburg) Ziel dieser Pilz-Exkursion ist das Kennenlernen der Formenvielfalt der Pilze in ihrem Lebensraum, die Vorstellung wichtiger Bestimmungsmerkmale, die Erläuterung der Lebensweisen und Standortansprüche sowie der Bedeutung der Pilze in der Natur und im Naturschutz. Die Veranstaltung ist kein organisiertes „Schwammerlsuchen“. Im Vordergrund steht nicht das Sammeln von Speisepilzen, sondern das Interesse der Teilnehmer/innen mehr über diese Lebewesen zu erfahren. Treffpunkt: 08.30 Uhr Parkplatz Schloss Bruck/Osttirodler (an der Isel), von dort Abfahrt zum Exkursionsgebiet (Bildung von Fahrtgemeinschaften); Exkursionsziel wird vor Ort festgelegt. Dauer: bis ca. 13:30 Uhr Ausrüstung: Wetterfeste Kleidung, gutes Schuhwerk, Proviant, Sammelgefäße (Korb, Plastikdosen verschiedener Art und Größe), Messer, Lupe, Pilzbuch, Kamera Achtung: Anmeldung bis spätestens 27.09.2018 unter der Mailadresse nago_osttirol@gmx.at unbedingt erforderlich – beschränkte Teilnehmerzahl von maximal 25 Personen! Kinder ausdrücklich willkommen. 8
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