Vermeidungspotenzial von Plastikverpackungen in der textilen Lieferkette - Vortrag von Britta Frommeyer & Julia Koch FATM Münster
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Vermeidungspotenzial von Plastikverpackungen in der textilen Lieferkette Vortrag von Britta Frommeyer & Julia Koch FATM Münster
Anforderungen und Besonderheiten der Verpackungen in der Textilindustrie » Verpackungsanforderungen » Standardisierungsanforderungen in der Transportlogistik » Unterschiedliche Versand- und Verpackungsanforderungen in der Lieferkette » Anforderungen von Umweltvorschriften und Zertifikaten » Besonderheiten der Lieferkette » Entfernung zwischen Produktionsstandort und Handel » Produktion in einem oder mehreren Betrieben » Bedarf an Aufbereitungs- und Veredelungsdienstleistern » Hänge- und Liegeversand » Retouren 3
Materialaufwand für eine Sendung in der Lieferkette Materialaufwand in g für eine Sendung (87l, 60 Teile Liegeware) 1200 1000 800 600 400 200 0 Umreifungs- & Stretchfolie anteilig Karton Polybag Hangtag Klebeband (PE) (PE) (Karton/Kunststoff) (PP) Transportverpackung Produktverpackung 4
Vergleich Hänge- & Liegeware (Produktion in der Türkei) Zulieferer Oberteilbetrieb Ggf. Veredelung Zentrallager Vergleich Kunststoffanteil bei Hänge- & Liegeware für ein Oberteil in g 250 194.79 200 174.42 150 128.28 100 80.79 60.42 50 14.28 0 Nur Verpackungsanteil für Mit Details (Knöpfe & Kragen) und Mit Details und mit Veredlung Produktion und Packaging ohne Veredelung Hängeware Liegeware 5
Das Potenzial von Mehrwegverpackungen Ökobilanzielle Betrachtung Kumulierter Materialaufwand in kg für 1, 2 und 0.010 5 Jahre 0.008 10000 8000 PEF 0.006 6000 4000 0.004 2000 0.002 0 MWB EWB MWB EWB MWB EWB 0.000 Jahr 1 Jahr 1 Jahr 2 Jahr 2 Jahr 5 Jahr 5 EWB MWB PP ABS PE Karton Versandmaterial Transport Mehrwegverpackungen können auch aus ökobilanzieller Sicht vorteilhaft sein • Berechnung anhand des Product Environmental Footprint (PEF) für Versandmaterial und Transport • Erneute Produktion der Einweg-Transportverpackungen hat auch bei längeren Transportwegen eine schlechtere Ökobilanz 6
Ökobilanzielle Betrachtung von verschiedenen Polybeuteln PEF (Personen-Eq.) 0.001 0.0009 0.0008 0.0007 0.0006 0.0005 0.0004 0.0003 0.0002 0.0001 0 LDPE rPE PLA Papier rPP - bei 1 rPP - bei 5 facher Nutzung facher Nutzung LDPE rPE PLA Papier rPP - bei 1 facher Nutzung rPP - bei 5 facher Nutzung 7
Alternativen zur Produktverpackung Funktionale Kriterien: Ökologische Kriterien: 4: trifft zu • Prozesse (Information, Schutz, • Recyclingfähigkeit 3:Einordnung trifft (teilw.) zu – kann nach aktuellem verbessert werden (technologischem) Stand Transport) • Entsorgung 2: trifft gemäß (aktuell) nicht der Abfallhierarchie nach zu – kann verbessert EU-Richtlinie 2009/98/EG werden • Verfügbarkeit & Kosten Umweltwirkung • Herstellung (PEF) 1: trifft nicht zu 4 Konventionelles LDPE Optimum 3.5 Bio-Kunststoff (n) Rezyklat (rPE) 3 Funktional Bio-Kunststoff (a+n) Recyceltes Papier 2.5 Wiederverwendbar 2 1.5 1.5 2 2.5 3 3.5 4 Ökologisch 8
Verbraucherumfrage zu Verpackungen 1491 Personen, die regelmäßig Online-Käufe tätigen, wurden im Juni/Juli 2020 befragt Stichprobe repräsentativ für die deutsche Bevölkerung im erwerbstätigen Alter 48,4% 51,6% 58% 42% 43 Jahre 2000-3000€ Männlich Weiblich Großstadt Kleinstadt Ø-Alter Ø-Monatseinkommen (netto) Produktverpackung Transportverpackung Füllmaterial 1. Pack-/Altpapier Beutel 1. Beutel aus Pack-/ Altpapier 1. Pack-/Altpapier m= 4,45 m= 3,69 m= 3,47 2. Bioabbaubare Kunststoffbeutel 2. Mehrweg-Versandtaschen 2. Kein Füllmaterial m= 3,53 m= 2,97 m= 3,25 3. Recycelte Kunststoffbeutel 3. Bioabbaubare Versandtaschen 3. Pflanzliche Materialien m= 3,36 m= 2,76 m= 3,06 Anmerkung: Die Unterschiede der Mittelwerte (m) sind signifikant. Kunden präferieren im Online-Handel Verpackungen aus Papier oder bioabbaubarem Kunststoff 9
Konsumentenwünsche zu Verpackungen im Onlinehandel Angemessenes Verhältnis von Verpackung und Produkt wichtig Verpackungen im Eigene Auswahl der gewünschten Verpackung im E-Commerce wichtig (z. Allgemeinen B. Material, Menge der Verpackung) Hohe persönliche Wichtigkeit der Verpackungen im elektronischen Handel Ansprechendes Design der Verpackung wichtig Recyclefähigkeit der Verpackungen wichtig Entsorgung Leicht identifizierbare Entsorgungsmöglichkeiten der Verpackungen wichtig Vorhandener Leitfaden für die Entsorgung wichtig Angenommenes Wissen über Verpackungen höher als der Umweltfreundlic he Verpackung Bevölkerungsdurchschnitt Gute Informationen über umweltfreundliche Verpackungen verfügbar Ausreichendes Angebot an umweltfreundlichen Verpackungen im E- Commerce vorhanden 0% 20% 40% 60% 80% 100% Prozentsatz der Personen, die der Aussage zustimmen 10
Allgemeine Handlungsempfehlungen für Unternehmen der textilen Wertschöpfungskette Festlegen verbindlicher Analyse Aufklären Richtlinien Adressat: Eigenes Unternehmen Adressaten: Eigenes Unternehmen, Adressat: Verbraucher Partner und Zulieferer • Analyse der eigenen • Kommunikation von Umweltwirkungen Verpackungsprozesse • Einsatz von lediglich und Entsorgungswegen der • Durchführung einer sortenreinem Verpackungen Nutzenanalyse zum Einsatz von Verpackungsmaterial • Errichten zentraler Sammelstellen für Mehrweg-Transportboxen bzw. • Einsatz von Alternativen zum Kunststoffverpackungen (bei alternativer Polybags in der konventionellen Polybag aus sortenreine Trennung und Verwertung) Logistik sowie im Versand zum Primärkunststoff Kunden • Umstellung von Hänge- auf Adressaten: Partner und Zulieferer Liegeversand • Sortenreine Trennung von • Über Anforderungen an Verpackungen Kunststoffabfällen und getrennte und Einsparmöglichkeiten aufklären Entsorgung innerhalb der • „Best-Practices“ bei der eigenen Logistikprozesse Verpackungsgestaltung teilen • Über (ökonomische) Anreize für den Einsatz sortenreiner Verpackungen und fachgerechter Entsorgung informieren 11
Allgemeine Handlungsempfehlungen für Verbraucher Einflussnahme durch Treffen von gezielten Aufklären und Einfordern Kaufentscheidungen Im stationären Handel Im Online Handel Adressat: Lokale Entsorgungsunternehmen • Produkte mit geringem • Durch höhere Sichtbarkeit der Verpackungsaufkommen anfallenden Verpackungen • Hinweisen auf Fehlen adäquater bevorzugen können diese aktiv vermieden Mülltrennsysteme • Produkte mit hohem werden • Mitteilen von Verpackungsaufkommen durch • Durch weniger Bestellungen und Verbesserungspotentialen zur Nicht-Kauf sanktionieren Vermeiden von Retouren zu Verbesserung der bestehenden einer Reduzierung des Recyclinginfrastrukturen • Aber: Verpackungen sind wenig Verpackungsaufkommens sichtbar und daher sind beitragen Adressaten: Hersteller und Händler Möglichkeiten zur Einflussnahme ohne zusätzliche Informationen • Einfordern eines geringeren und eingeschränkt umweltbewussteren Verpackungseinsatzes 12
Dissemination Veröffentlichung der Business Cases auf www.plastikvermeidung.de 13
Kontakt Britta Frommeyer FATM Universitätsstr. 14-16 48143 Münster Tel.: +49 (0) 251 - 83 22 816 E-Mail: britta.frommeyer@wiwi.uni-muenster.de Julia Koch FATM Universitätsstr. 14-16 48143 Münster Tel.: +49 (0) 251 - 83 22 759 E-Mail: julia.koch@wiwi.uni-muenster.de 14
Backup
Das Potenzial von Mehrwegverpackungen Break-Even-Analyse Vergleich Mehrweg- und Einwegverpackungen 35,000.00 € • Langfristig gleiche Kosten bei Mehrweg- und 30,000.00 € Einwegverpackungen zu erwarten • Kosten für Rücktransport gleichen 25,000.00 € erneute Anschaffungskosten für Einwegverpackungen aus 20,000.00 € • Schnellere Erreichung des Break-Even- Kosten 15,000.00 € Punktes • System mit hoher Sendungsanzahl 10,000.00 € • schwache Peaks • geringe Umlaufdauer 5,000.00 € - € 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 Annahmen Jahr • Zentrallager 2 Filialen (Ø160km) • Kosten: Anschaffung, Lager, Transport MWB EWB • Referenzgröße: 87l, 27.000 Sendungen 16
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