Satelliten- und modellgestützte Stickstoffdüngung - Acatech
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Satelliten- und modellgestützte Dr. Heike Bach Stickstoffdüngung Gründerin und CEO VISTA Geowissenschaftliche Fernerkundung GmbH, München Satellitenbasierte Dienste in Hydrologie und Landwirtschaft Symposium: Halle, 6. Mai 2019 seit 2017 BayWa AG Wege in eine nachhaltige Stickstoffwirtschaft Mehrheitseigner © VISTA 2019 No. 1
TalkingFields Service Angebot Kunden global verteilt, derzeit in 25 Ländern; Vertriebspartner © VISTA 2019 www.talkingfields.de No. 2
Sentinel-2 Was zeichnet COPERNICUS aus? Programm der EU und ESA zur Erdbeobachtung mit Satelliten. Alle Daten sind offen und frei. Finanziert vorerst bis 2035. Sentinel-2 Satelliten für die Landwirtschaft besonders interessant. Sentinel-2: Länge: 3.4 m, Breite: 1.8 m, Höhe: 2.35 m Gewicht: 1140 kg Wiederkehrzeit: 2-5 Tage kartierte landw. Fläche pro Tag: >100 Mio. ha Tägliche Daten: ca. 4.6 TByte Kosten der Sensorik: 120 Mio. € Kosten ESA je Satellit: 320– For UNCLASSIFIED Mio. € Use Internal © VISTA 2019 No. 3
Satelliten- und modellgestützte Informationsgewinnung VISTA‘s spezielles Know-how für Big Data Analysen SLC (Verhoef & Bach, RSE 2003, 2007 und 2012) Strahlungstransfermodell für Boden, Blatt, Bestand und Atmosphäre Strahlungstransfer Atmosphäre Strahlungstransfer Landoberfläche Landoberflächenprozesse PROMET (Mauser & Bach, J. of Hydrology 2009) Big Data Prozessierung z.B. mit Multiskaliges Landoberflächenprozessmodell http://foodsecurity-tep.net/ © VISTA 2019 No. 4
Wie dynamisch ist das Monitoring mit Sentinel-2? 4 Monate im Frühjahr 2018, Filderstadt/Hohenheim Zeitliche Entwicklung der Blattfläche ausgewählter Schläge und simulierte Ertragsbildung © VISTA 2019 No. 5
Stickstoffdüngung mit Hintergrundkarte Ertragspotential: Nutzung der TalkingFields Basiskarte und PROMET Simulationen TalkingFields Basiskarte TalkingFields (5-10 Jahre) Ertragspotentialkarte (letzte 15 Jahre) Wetterdaten Ertragspotential 15 Jahre [t/ha] Input: Karten und Tabellen Gemessener Ertrag Jahr x Soil Vegetation Kornertrag [t/ha] Sortenspezifische Parameter © VISTA 2019 No. 6
Nutzung von Sentinel-2 für die Stickstoffdüngung: Monitoring der Stickstoffaufnahme der Bestände mit SLC 40 Blattfläche [m²/m²] Chlorophyllgehalt [µg/cm²] 35 30 Reflexion [%] 25 Chlorophylunter- 20 schiede zeigen 15 Chl = 34 sich in speziellen 10 Chl = 68 Absorptionen und 5 im “red edge shift” 0 0.45 0.65 0.85 Wellenlänge [µm] Nitratgehalt Bestand (g/m²) Empirische Beziehung zwischen Chlorophyllgehalt des Bestandes (Gitelson, 2014) und N-Aufnahme Chlorophyllgehalt Bestand (g/m²) © VISTA 2019 No. 7
Satelliten- und modellgestützte Stickstoffdüngung ➢ Warum ist der Landwirt daran interessiert? ➢ Sind die Verfahren denn schon operationell? ➢ Wie kann der Landwirt den Service einfach nutzen? Serviceangebot NManager und NManager Pro © VISTA 2019 No. 8
Teilflächenspezifische N-Düngung Warum macht das Sinn aus Sicht der Landwirte? Quelle: J. Bosch, FarmFacts TalkingFields Ertragspotentialkarte, auf deren Basis die erste Düngung ausgebracht wird. © VISTA 2019 No. 9
N-Düngung nach Düngeverordnung - gesetzeskonform aber suboptimal 12 t 270 11 t 250 10 t 220 Ertragspotential im Schnitt 9t 200 Tatsächlicher Ertrag im Schnitt 8t 180 7t In Niedrigsertragszonen zuviel Dünger In Hochertragszonen zu wenig Dünger 160 ➔ Geldverschwendung ➔ Verlust von Ertrag/Qualität 6t ➔ Umweltbelastung ➔ Einnahmenverluste 135 ➔ N-Effizienz 75-90% ➔ Raubbau am Humus kg N/ha N-Düngung Ertrag Quelle: J. Bosch, FarmFacts © VISTA 2019 No. 10
Teilflächenspezifische N-Düngung mit NManager nach dem TalkingFields Ertragspotential 12 t 270 11 t 250 N im Schnitt 10 t 220 Tatsächliche Ernte 9t 200 8t 180 7t 160 Keine Umweltbelastung Optimale Düngermenge Ertragspotential voll 6t Besser als die DüV 90 - 100% N-Effizienz ausgeschöpft. 135 Kg N/ha Quelle: J. Bosch, FarmFacts © VISTA 2019 No. 11
Aktuelles Beispiel der Düngung mit NManagerPro: Weizenschläge 2019 in Württemberg Ertragspotential*) t/ha kg N/ha N-Aufnahme bis zu 7.0 ≤ 10 den Düngegaben 8.0 20 9.0 30 10.0 *) langjährig- 40 kg N/ha N-Applikationskarten 60 ≤ 40 70 50 80 60 Erstellung der Applikationskarten 90 > 70 unterstützt durch N1 N2 N3 5 4 Kalibrierung mit Blattfläche [m²/m²] Satellitendaten 3 Vorwärtssimulation mit Pflanzenwachstums- 2 modell PROMET 1 0 01.03.2019 01.04.2019 01.05.2019 01.06.2019 01.07.2019 © VISTA 2019 No. 12
N-Bedarfsplanung zu Saisonbeginn nach Ertragspotential oder Gesamt- bedarf nach dynamischer Nutzung von NManagerPro • NmanagerPro kann je nach aktueller Pflanzenentwicklung die Ausbringmuster noch verschärfen • In 2019 wurden N Gaben zumeist nach unten geregelt wegen geringer beobachteter N-Aufnahmen • Auswertungen zu Auswirkungen auf Ertrag und N-Effizienz für 2019 noch ausstehend • Frühere Auswertungen z.B. von der FH Kiel (Reckleben) und der DLG zeigten sehr positive Ergebnisse. © VISTA 2019 No. 13
Wie kann die Satelliten- und modellgestützte Stickstoffdüngung noch verbessert werden? Aktuelle Forschung zur besseren Simulation of plant Atmosphere growth + water, zeitlichen Empfehlung der carbon and Sensible & Latent Transpiration Heat Flux H2O CO2 Stickstoffdüngung in Abhängigkeit nutrient cycle Radiation Photosynthesis der Mineralisierung im Boden Allocation & Precipitation Interception Growth Vegetation Evaporation Nnnovative Respiration Infiltration Soil Heat N Fertilization Flux & Deposition Runoff Verbundprojekt mit LMU München PROMET attributes: Lateral C-Storage • physically based Flow (Prof. Mauser, Dr. Hank) Soi Root N l • spatially distributed Root Uptake Percolation Water N-Trans- BMWi Förderung; Start: 1.1.19 • raster based 10m–1km Uptake formation • hourly calculations N-Leaching Capillary Rise 2.2.2017 # 18 © VISTA 2019 No. 14
Simulation der zeit-räumlichen Nährstoffdynmaik im Boden mit PROMET und unter Nutzung von Satelliteninformationen Quelle: T. Hank, LMU © VISTA 2019 No. 15
Zusammenfassung und Fazit • Satelliten und Simulationen können die Effizienz der Stickstoffdüngung deutlich erhöhen • Ziel ist eine 100% Nährstoffeffizienz und kein Eintrag ins Grundwasser • Angebote zur teilflächenspezifischer Düngung sind für Landwirte verfügbar aber mit variabler Güte / Nachvollziehbarkeit • Einführungshürden in der Praxis sind klar erkennbar, auch wenn vorgestellte Techniken minimale Investitionskosten erfordern. • Integration in normale Geschäftsprozesse der Landwirte essentiell. • Aber: die Verfahren sind (noch?) nicht akkreditiert und somit besteht eine Gefahr, dass der Landwirt nicht rechtlich abgesichert ist, wenn er optimal Stickstoff düngen will. © VISTA 2019 No. 16
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