Vorschläge für Abschlussarbeiten im Arbeitsbereich Sportmanagement (Erstbetreuer: Dr. Lev Esipovich)

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Vorschläge für Abschlussarbeiten im Arbeitsbereich
Sportmanagement (Erstbetreuer: Dr. Lev Esipovich)

Stand: 24.06.2021

Die aufgeführten Themen sind als Anregungen zu verstehen. Die Vorgehensweise und die
Akzentsetzungen können mit Herrn Esipovich individuell abgesprochen werden.

1. Wie inklusiv sind Thüringens Sportvereine?
Der Organisationsgrad der Menschen mit Behinderungen, speziell geistiger Behinderungen,
ist im Sport gering (derzeit ca. 8 %). Die Gründe dafür sind vielschichtig. Grundlage für eine
Mitgliedschaft von Menschen mit geistiger Behinderung in einem Sportverein sind zunächst
Angebote und eine generelle Bereitschaft zur Inklusion in den Vereinen.
Die Abschlussarbeit soll anhand einer Umfrage die Bedeutung der Zielgruppe Menschen mit
geistiger Behinderung als Mitglieder für Thüringer Sportvereine herausarbeiten. Weiterhin
sollen Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie sich Sportvereine für Menschen mit geistiger
Behinderung attraktiver gestalten können und welchen Nutzen Sportvereine durch diese der-
zeit noch unterrepräsentierte Zielgruppe haben.
Diese Abschlussarbeit wird durch Special Olympics Deutschland in Thüringen e.V. als An-
sprechpartner unterstützt.

2. Kommunikationsmanagement im Behindertensport
Die öffentliche Wahrnehmung der sportlichen Leistungen von Menschen mit Behinderung
liegt weit hinter denen nichtbehinderter Sportlerinnen und Sportler zurück. Alle zwei Jahre
tritt durch die Paralympics der Behindertensport in den Fokus der Medien, bevor dieser wie-
der fast gänzlich verschwindet. Über Sportlerinnen und Sportler mit geistiger Behinderung
wird sogar noch weniger berichtet.
In dieser Abschlussarbeit soll am konkreten Beispiel des Special Olympics Deutschland in
Thüringen e.V. ein Kommunikationskonzept entwickelt werden, wie der Behindertensport in
der Öffentlichkeit eine größere Reputation erfahren kann. Dabei sind die Besonderheiten der
Kommunikation der Sportvereine im allgemeinen und der Sportvereine für Menschen mit
geistiger Behinderung im speziellen zu berücksichtigen.
Diese Abschlussarbeit wird durch Special Olympics Deutschland in Thüringen e.V. als An-
sprechpartner unterstützt.

3. Optimale Betriebsgröße für ein Fitnessstudio
Bereits zu Anfang des 20. Jahrhunderts beschäftigten sich die Betriebswirte mit der
Frage, ob es eine optimale Betriebsgröße gibt. Das betriebswirtschaftliche Problem
bestand zu dem Zeitpunkt darin, die Abweichungen von der optimalen Betriebsgröße zu er-
kennen und eine optimale Betriebsgröße möglichst genau zu bestimmen. Auch
aktuelle Entwicklungen in der Fitnessbranche bieten Anlass sich mit der Frage nach der op-
timalen Betriebsgröße auseinander zu setzen. Zum einen erweitern die zwei größten Fit-
nessketten „clever fit“ und „McFit“ systematisch ihre Standorte. Demgegenüber können an-
dere Fitnessanbieter der Konkurrenzsituation nicht mehr standhalten und melden
Insolvenz an (wie beispielsweise die Elexia-Fitnesskette 2010, Fitnesskette „Hard Candy“
2016, Fitnessstudio-Kette Asporta 2017). In der Regel werden die Größe und die Ausstat-
tung der insolventen Fitnessstudios als entscheidende Ursachen für die
finanziellen Probleme ausgemacht.
Im Rahmen dieser Abschlussarbeit sind die theoretischen Ansätze zur Bestimmung der op-
timalen Betriebsgröße anhand allgemeiner Erkenntnisse der Betriebswirtschaftslehre zu er-
arbeiten und auf die Fitnesseinrichtungen zu übertragen. Außerdem sind die
Vorgehensweisen aus der Praxis in die Analyse mit einzubeziehen. Hierbei geht es um
folgende Fragen: Nach welchen Parametern wird die Betriebsgröße in der Praxis
gemessen? Wie wird die optimale Betriebsgröße in den Fitnessstudios bestimmt?

4. Status Quo der Digitalisierung in Sportverbänden
   (insbesondere für Master- und Diplomarbeiten geeignet)
Das Zeitalter, in dem wir leben, wird stark durch die Digitalisierung bestimmt. Die digitale
Transformation ist allumfassend und allgegenwärtig. Sie beeinflusst das Denken der Men-
schen und damit die ganze Gesellschaft; sie verändert Märkte und Unternehmen. Auch auf
den Sport wirkt sich das Aufkommen mobiler Endgeräte, der 3D-Technologie, intelligenter
Computersysteme,        digitaler   Netzwerke,     Virtual-Reality,     Wearables      usw.
immens aus.
Die Entwicklung digitaler Technologien und Produkte soll zum Anlass genommen
werden, sich im Rahmen dieser Abschlussarbeit mit dem Status Quo der digitalen Transfor-
mation in Sportverbänden auseinanderzusetzen. Hierzu ist eine Umfrage in Sportvereinen
durchzuführen und deren Ergebnisse auszuwerten.
5. Aktives und passives Sportverhalten der Flüchtlinge
(insbesondere für Master- und Diplomarbeiten geeignet)
Seit 2011 herrscht in Syrien ein blutiger Krieg und die Bevölkerung muss
Kriegsverbrechen      sowie     Menschenrechtsverletzungen       von     staatlichen   und
nicht-staatlichen Gruppen erfahren. Um dem zu entkommen, sind in den letzten Jahren etwa
5,5 Millionen Menschen aus Syrien geflohen. Seit 2014 stellen Syrer die größte Gruppe unter
den Schutzsuchenden in Deutschland.
Im Rahmen der Arbeit ist das Sportverhalten der Flüchtlinge aus Syrien empirisch zu
untersuchen. Dabei ist das aktive und passive Sportverhalten zu berücksichtigen sowie die
Situation vor der Flucht und nach der Flucht zu vergleichen.

6. Sponsoring im Behindertensport
Immer mehr Firmen entdecken Menschen mit Handicap als Zielgruppe und Unternehmen
engagieren sich als Sponsoren und Förderer im Behindertensport. So wird seit einigen Jah-
ren der Behindertensport von Großkonzernen wie Allianz und Deutsche
Telekom unterstützt. Auch führende Unternehmen aus der Gesundheitsbranche wie die Otto
Bock Healthcare GmbH und die B. Braun Melsungen AG treten als Sponsoren der Sportler
mit Handicaps auf. Das Hauptmotiv dieser Unternehmen bilden vor allem
Marketing-Aspekte.
Diese Entwicklung gibt den Anlass, sich im Rahmen einer Abschlussarbeit mit dem Sponso-
ring-Markt im Bereich des Behindertensports aus Sicht der Wirtschaft, Medien und des
Sports auseinanderzusetzen. Hierbei sind die Fragen nach der aktuellen
Entwicklung sowie nach den Chancen und Risiken zu beantworten.

7. Herausforderungen des Profisports in der Corona-Krise und ihre Lösungsmöglich-
   keiten
Die Corona-Krise traf die Ligen und die einzelnen Clubs im deutschen Profisport hart. Die
Sportveranstaltungen in den deutschen Profi-Ligen sind ausgesetzt bzw. verschoben. Sai-
sons sind unterbrochen. Den vielen Clubs wurde damit die Geschäftsgrundlage genommen,
was in letzter Konsequenz auch zu zahlreichen Insolvenzen führen kann. Was sind bzw. wa-
ren die Herausforderungen während der Corona-Krise und wie werden bzw. wurden diese in
der Sportmanagementpraxis gelöst? Diese Fragen sind im Rahmen der Abschlussarbeit am
konkreten Beispiel einer Liga bzw. mehrerer konkreter Clubs zu erläutern. Als Forschungs-
methode ist die Durchführung qualitativer Interviews und/oder Dokumentenanalyse der öf-
fentlich zugänglichen Unterlagen empfehlenswert.
8. Herausforderungen des Vereinssports in der Corona-Krise am Beispiel konkreter
   Sportvereine und ihre Lösungsmöglichkeiten
Auch der Vereinssport kämpft um seine Existenz aufgrund der Corona-Krise. Um die Ver-
breitung des Virus zu stoppen, musste unter anderem auch der Vereinssport pausieren. Ge-
schlossene Sporthallen und Vereinsheime, gesperrte Fußballfelder und abgesagte Turniere
sind die Folgen. Das führte aber auch dazu, dass beispielsweise Kinder und Jugendliche
keinen Vereinssport ausüben können, womit die sozialen Folgen insbesondere in den sog.
sozialen Brennpunkten zu erwarten sind. Was sind die aktuellen Herausforderungen auf-
grund der Corona-Krise im Vereinssport und wie werden diese in der Vereinsmanagement-
praxis gelöst? Diese Fragen sind im Rahmen der Abschussarbeit am Beispiel mehrerer kon-
kreter Vereine zu erläutern. Als Forschungsmethode ist die Durchführung qualitativer Inter-
views empfehlenswert.

9.   Entwicklung des eSport-Marktes in Deutschland
Auch im eSport ist die Corona-Krise zu spüren. Neben negativen Auswirkungen (z. B. Um-
satzeinbußen wegen des Ausfalls von Live-Events) gibt es aber auch viele positive. In Zeiten
der Corona-Pandemie greifen immer mehr traditionelle Sportarten auf den eSport zurück.
Während der Amateur- und Profi-Sport in der Corona-Krise pausiert, rückt der eSport noch
mehr in den Fokus. Generell ist der eSport-Markt einer der wenigen Märkte, die insgesamt
von der Corona-Pandemie profitieren konnten. Im Rahmen dieser Abschlussarbeit soll zu-
nächst der Markt allgemein charakterisiert (nach Leistungsart, Transaktionsrichtung, Zu-
gangsbarrieren, ‚Spielregeln‘ etc.). und dann seine aktuelle Entwicklung analysiert werden.
Unter anderem sollen die Strukturen des E-Sport-Marktes sowie die Marktsituation selbst in
Bezug auf die unterschiedlichen Angebote (z. B. Events, Sponsorship etc.) unter die Lupe
genommen werden.

10. Herausforderungen und Chancen fürs Sponsoring im deutschen Frauenfußball
Frauenfußball erfährt in den deutschen Medien allmählich mehr Aufmerksamkeit. Doch viele
potentielle Sponsoren und Werbepartner machen um die professionellen Frauenmannschaf-
ten einen Bogen. Wie kann ein Frauenfußballclub für Unternehmen als Sponsoring-Partner
wertvoll werden? Diese Frage soll im Rahmen der Abschlussarbeit beantwortet werden. Als
Forschungsmethode sind qualitative Interviews mit Expert*innen empfehlenswert.

11. Behindertensport in Deutschland: Struktur, Finanzierung & Herausforderungen
Der Behindertensport leistet einen wichtigen Beitrag zur Inklusion. Daher ist es auch im ge-
sellschaftlichen Interesse wichtig, die Strukturen und das Angebot für den Behindertensport
zu erhalten und weiter auszubauen. Die Existenz und Weiterentwicklung des Behinderten-
sports sind dabei stark von seiner Finanzierung abhängig. Im Rahmen der Abschlussarbeit
sind die Strukturen, Einnahmequellen (u.a. Umfang) und die derzeitigen Herausforderungen
im Behindertensport am Beispiel mehrerer konkreter Behindertensportvereine darzulegen.
Dabei ist die Perspektive des Spitzensports und Breitensports separat zu beleuchten. Als
Forschungsmethode sind quantitative oder qualitative Interviews mit der Vereinsführung (z.
B. Vorstand, Geschäftsführung) empfehlenswert.
12. Leistungen der Sportvereine für die Gesellschaft als Legitimation ihrer öffentli-
    chen Finanzierung
Bei der Finanzierung des Vereinssports durch die öffentlichen Mittel wird als Legitimation auf
die gesellschaftliche Rolle des Sports hingewiesen. Beispielsweise werden Sportvereine als
Träger der gesellschaftlichen Inklusion und Gesundheitsförderung betrachtet. Diese Legiti-
mationsgrundlage ist auch bei der Erschließung weiterer Finanzierungsquellen relevant (z. B.
durch private Spenden, unternehmerische Förderung, Stiftungen). Im Rahmen dieser Ab-
schlussarbeit sollen unterschiedliche gesellschaftliche Funktionen der Sportvereine auch
Basis vorhandener, wissenschaftlich evaluierten (evidenzbasierten) Kenntnisse analysiert
werden. Als Forschungsmethode ist Literaturübersicht zu empfehlen.

13. Digitale Transformation im Breitensport: Chancen und Risiken
Im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung in allen Lebensbereichen müssen sich auch
Breitensportvereine den Herausforderungen der digitalen Transformation stellen. Das birgt
sowohl Chancen als auch Risiken. Das Ziel dieser Abschlussarbeit besteht darin, aufbauend
auf einer detaillierten Beschäftigung mit den Möglichkeiten der digitalen Transformation in
unterschiedlichen Vereinsbereichen (z. B. Kommunikation, Sportstätten, Vereinsorganisati-
on) sich mit den möglichen positiven und negativen Auswirkungen der digitalen Transforma-
tion in Sportvereinen auseinanderzusetzen. Neben der Literaturübersicht sind auch eigene
Erhebungen in Form von qualitativen Interviews empfehlenswert.

14. Eine empirische Analyse der Social-Media-Aktivitäten im Frauenfußball (oder einer
    anderen Sportart)
Social-Media-Plattformen haben sich im Laufe der letzten Jahre zu festen Bestandteilen der
kommunikativen Alltagswirklichkeit im Profisport entwickelt. Mit dem Status Quo des Web 2.0
in solchen Ligen wie die 1. & 2. Fußballbundesliga (Herren) beschäftigten sich bereits einige
Studien. Nun sollen im Rahmen dieser Arbeit mit Hilfe eines zuvor definierten Kriterienkata-
logs Social-Media-Aktivitäten im Frauenfußball (1. & 2. Liga) analysiert werden.

15. Frauen im Sportmanagement
Frauen im Sportmanagement sind weiterhin deutlich unterrepräsentiert. Das betrifft sowohl
den kommerziellen als auch nicht kommerziellen Sport gleichermaßen. In dieser Abschluss-
arbeit soll der aktuelle Status Quo hinsichtlich dieses Themas aufgezeigt werden. Hierfür soll
durch eigene Recherche ermittelt werden, wie ‚klein‘ der Anteil der weiblichen Führungskräf-
te in den Clubs der führenden deutschen Ligen sowohl im Männer- als auch im Frauensport
besteht. Hierbei sind Geschäftsführer- und Vorstandsstellen zu prüfen. Folgende Sportarten
sind relevant (jeweils die höchste Spielklasse): Fußball, Handball, Eishockey, Basketball und
Volleyball. Weiterhin ist der Status Quo auf der Verbandsebene zu analysieren. Hierbei sind
sowohl die Besetzung auf der Vorstands- als auch auf der Ebene der Geschäftsführung zu
prüfen. Für diesen Teil der Analyse sind die 20 größten Bundesfachverbände, der DOSB
sowie alle 16 Landessportbünde zu analysieren. Zudem sollen mögliche Gründe für die Un-
terrepräsentanz der Frauen auf der Führungsebene im Sport, basierend auf der Literatur,
erarbeitet werden. Schließlich sind begründete Vorschläge zur Änderung der Situation zu
machen.

16. Analyse der Hochschulstudienangebote im Bereich Sportmanagement
Derzeit ist seitens der Hochschulen in Deutschland eine zunehmende Intensivierung des
Wettbewerbs um Studienbewerber im Bereich Sportmanagement zu beobachten. Nicht zu-
letzt liegt es an dem wachsenden Angebot sowohl im staatlichen als auch im kommerziellen
Bildungssegment. Das Ziel dieser Abschlussarbeit besteht darin, die Angebote auf dem Bil-
dungsmarkt Sportmanagement im Bachelor- und Masterbereich zu beleuchten und nach den
zuvor festgesetzten Kriterien zu vergleichen.

17. Fundraising-Markt im Sport in Deutschland und in den USA
Finanzierungsprobleme stellen die größte Herausforderung für NPOs im Sport dar und sind
ein häufiger Auslöser für ihre Insolvenz. Eine systematische Erschließung von Spenden kann
helfen, die Finanzsituation zu verbessern und so zum Erhalt der Sportangebote beizutragen.
Diese Arbeit hat zum Ziel, die Situation auf den Spendenmärkten in Deutschland und den
USA im Sportsegment anhand des aktuellen Forschungsstandes einzeln zu beleuchten und
miteinander zu vergleichen.

18. Spendenmotive im Sport
Das Ziel dieser Arbeit besteht darin, auf der Basis des aktuellen Forschungsstandes spezifi-
sche Spendenmotive im Sport zusammenzutragen und zu analysieren. Daran anknüpfend
sind Empfehlungen für das Spendenmarketing der Sportorganisationen zu erarbeiten.
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