Wahlprogramm für die Wahlen 2015 zum 54. Studierendenparlament - www.jusos-uni-giessen.de
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Wahlprogramm für die Wahlen 2015 zum 54. Studierendenparlament www.jusos-uni-giessen.de
Wahlprogramm Juso Hochschulgruppe 2014/2015 Die Juso-Hochschulgruppe ist die älteste hochschulpolitische Liste an der Uni Gießen. Sie ist ein bundesweit organisierter Jugendverband, der zur SPD in einem Verhältnis der kritischen Solidarität steht. Wir sind bereits seit Jahrzehnten in vielfältigen politischen Gremien an der Uni tätig: z.B. dem Studierendenparlament (StuPa), dem AStA und dem Senat, dem obersten beschlussfassenden Gremium an der Uni. Im Vordergrund unseres Engagements an der Uni steht dabei der Wille, die Interessen aller Studierenden zu vertreten und zu schützen. Wir setzen uns aus Studierenden aller Fachbereiche zusammen. Das Leitbild unseres politischen Handelns – sei es an der Uni oder in anderen gesellschaftlichen Bereichen – ist das Streben nach sozialer Gerechtigkeit, Chancengleichheit, Solidarität und insbesondere der Kampf um die Freiheit jedes und jeder einzelnen. 1. Gute Bildung braucht eine solide Hochschulfinanzierung Die Folgen mangelhafter Hochschulfinanzierung erleben wir an unserer Universität tagtäglich: Überfüllte Hörsäle und Seminarräume, überarbeitete Dozierende und Kämpfe um Jobs im Bereich der wissenschaftlichen Mitarbeiter und studentischen Hilfskräfte. Wir fordern: Eine deutliche Anhebung der Grundfinanzierung, um ein breites Lehrangebot zu sichern, Stellenabbau zu verhindern und prekärer Beschäftigung im Bereich der wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen und Lehrkräften für besondere Aufgaben entgegenzuwirken. Für studentische Hilfskräfte fordern wir einen angemessenen Lohn von mindestens 10€ pro Stunde und einen eigenen Tarifvertrag. Auch Helfer*innen des AStAs sollen vernünftig entlohnt werden. Wir werden für eine Anhebung des AStA-Helfer*innenlohns auf ebenfalls 10€ eintreten. Ca. 28.000 Studierende sind derzeit an der Uni Gießen eingeschrieben. Um dringend benötigte finanzielle Mittel aus dem Topf des Hochschulpaktes (HSP2020, Vertrag zwischen Bund und Länder zur Hochschulfinanzierung) zu erhalten, müssen die Studierendenzahlen der Universität weiter wachsen. Wir sagen: Es reicht! Wachstum ist nur in begrenztem Maße möglich, die Kapazitäten der JLU sind bis an ihre Grenzen ausgeschöpft. Daher fordern wir die Entkopplung der HSP2020 Zahlungen vom Studierendenaufwuchs, die Gelder werden auch so dringend benötigt! Es darf keine Einsparungen bei Studium und Lehre geben. Wir kämpfen um den Erhalt jeder Professur, jeder Mitarbeiter*innenstelle und studentischen Hilfskraft. 2. Anwesenheitspflichten abschaffen Wir kämpfen im AStA, als Fachbereichsräte und Senatsmitglieder permanent gegen Anwesenheitspflichten. Anwesenheitspflichten stehen konträr zum Ideal eines selbstbestimmten Studiums, sie bevormunden uns Studierende. Darüber hinaus benachteiligen sie jene, die sich ihren Lebensunterhalt durch Arbeit neben dem Studium verdienen müssen oder aufgrund von Kindern oder anderen familiären Verpflichtungen auf Flexibilität im Studium angewiesen sind. Wir sprechen uns daher klar gegen Anwesenheitspflichten und für ein selbstbestimmtes Studium aus.
3. Master für Alle Im Senat haben wir durchgesetzt, dass bei vielen Mastern die Prädikatsnotenregelung gestrichen wurde. Absurd: Viele Masterstudiengänge waren bisher nicht ausgelastet, da Universitätsexterne Studierende nur mit einer Note
Handicap initiieren, um dieser Personengruppe die notwendige Zeit für die Wohnungssuche zu verschaffen, die es auf dem Wohnungsmarkt besonders schwer hat. 8. Solifonds Der im Jahr 2008 auf Initiative der Jusos gegründete Solifonds, der unverschuldet in finanzielle Not geratene Studierende unterstützt, hat sich nach 6 Jahren des Verwaltungsaufbaus in die bestehenden Hilfestrukturen von Gießen integriert. Wir wollen daher nun die Entscheidung über dessen Förderkriterien zurück in die Studierendenparlamente von JLU und THM verlagern, um deren demokratische Legitimation zu erhöhen. 9. Wohnen und Stadtentwicklung Wir werden uns weiter für eine stärkere soziale Durchmischung Gießens und ausreichend bezahlbaren Wohnraum einsetzen. Dafür werden wir uns in das Entwicklungsverfahren des Gießener Wohnraumversorgungskonzepts aktiv einbringen. Wir werden uns dafür einsetzen, dass Studierende perspektivisch nicht mehr am Stadtrand in Heimen untergebracht werden, sondern geförderter studentischer Wohnraum in Form normaler Wohnungen in alle Gießener Stadtquartiere integriert wird. 10. Mensen und Cafeterien Wir setzen uns für preiswertes Essen in den Mensen und Cafeterien ein. Das vegetarische und vegane Speisenangebot möchten wir weiter ausweiten. Um allen Studierenden ein gefahrloses Essen in der Mensa zu garantieren, setzen wir uns für die Ausweisung von Allergenen in den Speisen des Studentenwerks ein. Schon lange sind die Cafeterien am Campus Naturwissenschaften überlastet. Wir fordern an dieser Stelle daher einen Mensaneubau mit mindestens 1000 Sitzplätzen. 11. Studentenwerk Wir werden uns für die Etablierung einer Mietermitbestimmung in der Satzung des Studentenwerks Gießen stark machen, damit die Interessen der Mieterschaft effektiv vertreten werden. 12. Ökologisch erneuert und Mobil - Die neue JLU Die Universität muss vor sich dringend an die Realität anpassen. Dazu gehören ein durchdachter Umweltschutz, ein solides Nachhaltigkeitskonzept und die Eigenversorgung der Universität durch regenerative Energien. Gleichzeitig muss die Forschung in diesem Bereich ausgebaut werden und Geld in diese Forschung investiert werden. 13. Uni & Mobilität Dringend muss die Universität darauf hinarbeiten, die prekäre Bussituation von und zur Uni zu verbessern. Überfüllte Busse sind im Moment an der Tagesordnung und zusätzliche Busse sind dringend erforderlich. Gleichzeitig muss unsere durchdachte Semesterticketerweiterung im Interesse aller Studierenden fortgesetzt werden. Im Bereich der Fahrradmobilität müssen dringend neue Fahrradständer vor den Universitätsgebäuden installiert werden und der Ausbau von geeigneten Rad- und Fußwegen vorangetrieben werden.
14. Kultur Nach der von uns Jusos erfolgreich durchgesetzten Abstimmung zum Theater-Ticket letztes Jahr, wollen wir uns weiterhin dafür einsetzen, dass universitäre und studentische kulturelle Projekte gefördert werden. Außerdem wollen wir eine Plattform schaffen, die eine Vernetzung zwischen studentischen und städtischen Kulturschaffenden von der Garagenband bis zum Stadttheater ermöglicht und fördert. Zudem wollen wir im Rahmen unserer eigenen Veranstaltungen eine Plattform schaffen 15. Für Weltoffenheit an der Uni Als antifaschistische und antirassistische Hochschulgruppe lehnen wir jedwede Form rechten Gedankenguts an der Uni ab. Hierzu gehört auch der Kampf gegen die in Gießen vertretenen Burschenschaften und Studentenverbindungen. Gleichzeitig muss die Situation für Studierende, die nicht deutsche Staatsbürger*innen sind dringend verbessert werden. Hierzu gehört eine Ausweitung des Beratungsangebotes für ausländische Studierende, auch im Bereich der Diskriminierung aufgrund ihrer Herkunft oder ihrer Religion. Darüber hinaus darf die Aufenthaltsgenehmigung nicht länger auf die Zeit des Studiums in Deutschland begrenzt werden. Außerdem fordern wir eine Förderung von Menschen mit Migrationshintergrund bei der Besetzung von Uni-Stellen, da diese dort deutlich unterrepräsentiert sind. 16. Gleichstellung der Geschlechter Die Universität ist nach wie vor ein stark männlich dominierter Lebensbereich. Die vorhandenen Strukturen erschweren vielen Menschen den Zugang zur Wissenschaft und sind äußerst diskriminierend. So machen bspw. Frauen* prozentual die besseren Abschlüsse, sind jedoch in den leitenden Positionen und Professor*innenstellen viel weniger vertreten. Wir Jusos setzen uns gegen die strukturelle Diskriminierung von Frauen* in der Wissenschaft und im universitären Alltag generell ein. Die Gleichstellung der Geschlechter bildet für uns die Basis einer demokratischen und wirklich gerechten Gesellschaft. Daher fordern wir eine Quotierung bei der Besetzung von Professuren und leitenden Funktionen der Universität. Dabei müssen aber auch sowohl die Rahmenbedingungen im Zugang zur Forschung und Lehre als auch die Arbeitsanforderungen geändert werden. So darf bspw. Familie keine Hindernisse mehr darstellen. Als Juso Hochschulgruppe werden wir die kritisch konstruktive Begleitung der autonomen AStA-Referate in diesem für uns elementaren Bereich fortführen und ausbauen. Die rechtliche und gesellschaftliche Gleichstellung für LGBTIQ*-Menschen muss vorangetrieben werden auch an unserer Universität! 17. Außerdem… …fordern wir eine bogenförmige Fußgängerbrücke für einen unkomplizierten Übergang zwischen Phil I und Phil II …fordern wir eine Campus-U-Bahn, die von Campus zu Campus und zu wichtigen Einrichtungen der Stadt, wie etwa dem Bahnhof, fährt um die Verkehrssituation in Gießen zu entlasten …kämpfen wir dafür, dass unser Semesterticket in Zukunft auch uneingeschränkt für Flüge vom Regionalflughafen Kassel-Calden gilt …fordern wir einen Boxclub in der Weststadt mit dazugehörigen Boxhandschuhen, der der Selbstverteidigung der Studierenden dienen soll
Sie können auch lesen