Abstimmungsmonitor Analyse der Medienberichterstattung zu den Vorlagen vom 10. Juni 2018 - UZH

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Abstimmungsmonitor
Analyse der Medienberichterstattung zu den Vorlagen vom 10. Juni 2018

Vorlagen: Geldspielgesetz, Vollgeld-Initiative

Zwischenbericht (Stand 13.5.2018)

Zürich, 18. Mai 2018

                                                  Abstimmungsmonitor - Zwischenbericht | 18/05/18 | Seite 1
I. Zusammenfassung – das Wichtigste in Kürze

Bis zum Sonntag 13.5.2018 wurden die zwei Abstimmungsvorlagen vom 10. Juni 2018 in ausgewählten Medien der
Deutschschweiz und der Suisse romande wie folgt thematisiert:
• Die Vollgeld-Initiative findet rund ein Drittel weniger Medienbeachtung als das Geldspielgesetz. In beiden
  Sprachregionen ist die Tonalität gegenüber der Vollgeld-Initiative klar negativ und die Tonalität gegenüber
  dem Geldspielgesetz knapp negativ.
• Das Geldspielgesetz wird in den Medien etwas mehr beachtet als eine durchschnittliche Vorlage; untypisch
  für eine Behördenvorlage ist das Übergewicht der ablehnenden Stimmen. Die Tonalität ist schon zu Beginn
  der «heissen Phase» negativ und entwickelt sich nach einem kleinen «Zwischenhoch» wieder negativ.
• Beim Geldspielgesetz prägen Parteien die Diskussion. Besonders die FDP ist medial präsent, vor allem mit
  ablehnenden Voten. Konflikte zwischen Jung- und Mutterparteien sorgen für Aufmerksamkeit.
• Bei der Vollgeld-Initiative ist das Volumen der Berichterstattung durchschnittlich. Auch dass sie in den
  Medien überwiegend Kritik erfährt, ist für eine Volksinitiative typisch. Die Ablehnung wird aber über die Zeit
  hinweg nicht stärker.
• Bei der Vollgeld-Initiative treten vor allem die Initianten selbst in Erscheinung. Konflikte innerhalb von
  Parteien finden nur schwache Resonanz.

                                                                                  Abstimmungsmonitor - Zwischenbericht | 18/05/18 | Seite 2
II. Beachtung und Tonalität

• Das Geldspielgesetz wird in den Medien etwas mehr          Resonanz und Tonalität: Total
                                                                                                             Tonalität     Anzahl Beiträge
  beachtet als eine durchschnittliche Vorlage;               19.03.2018 – 13.05.2018

  untypisch für eine Behördenvorlage ist das
  Übergewicht der ablehnenden Stimmen (-10).                                                                         negativ positiv

• Die Aufmerksamkeit für die Vollgeld-Initiative ist
  durchschnittlich und auch die überwiegende Kritik (-
  32) ist für eine Volksinitiative typisch.                  Geldspielgesetz                 201                         -10

• Das Geldspielgesetz scheint mehr Resonanz-
  Kriterien zu erfüllen als die Vollgeld-Initiative. Beim
  Geldspielgesetz spielt das Ausland (Frage, ob

                                                                                                                                         © fög / Universität Zürich
  ausländische Casinos profitieren) eine grössere
                                                            Vollgeld-Initiative        136                               -32
  Rolle und offenbar ist auch das Kampagnenbudget
  relativ hoch. Beide Faktoren – identitätspolitische
  Aufladung (z.B. Ausländerthemen, nationale
  Identität etc.), hohe Werbeausgaben – hängen
  nachweislich regelmässig mit stärkerer                    Die Darstellung zeigt die Medienresonanz und die Tonalität der Beiträge. Der
  Medienresonanz zusammen.                                  Tonalitätsindex kann maximal die Werte +100 (ausschliesslich positiv) bis -100
                                                            (ausschliesslich negativ) annehmen (n = 337 Beiträge).

                                                                                       Abstimmungsmonitor - Zwischenbericht | 18/05/18 | Seite 3
III. Unterschiede zwischen den Sprachregionen

• Das Geldspielgesetz findet, auch gemessen an der          Resonanz und Tonalität: nach Sprachregionen
                                                            19.03.2018 – 13.05.2018
  Grösse der beiden Sprachregionen, in den Medien                                                                        Tonalität     Anzahl Beiträge
  der Deutschschweiz mehr Beachtung als in der
  Suisse romande. In der Suisse romande tritt die                                                                                      negativ positiv

  Pro-Kampagne kaum in Erscheinung; dies ist ein

                                                          Deutschschweiz
  Grund, warum dort die Tonalität etwas negativer                           Geldspielgesetz                 143                             -9

  ausfällt (-14) als in der Deutschschweiz (-9).
• Die Vollgeld-Initiative erzeugt in beiden                                Vollgeld-Initiative        88                                 -38
  Sprachregionen weniger Medienresonanz. In der
  Suisse romande fällt sie im Vergleich zu anderen

                                                          Suisse romande

                                                                                                                                                         © fög / Universität Zürich
                                                                            Geldspielgesetz      58                                       -14
  Vorlagen aber nicht so schwach aus. Dazu passt,
  dass auch die Initiative für ein bedingungsloses
  Grundeinkommen dort relativ gesehen mehr                                 Vollgeld-Initiative   48                                       -21
  Beachtung gefunden hatte als in der
  Deutschschweiz. Ins Muster passt auch, dass die
  Vollgeld-Initiative als wirtschaftspolitische Vorlage   Die Darstellung zeigt die Medienresonanz und die Tonalität der Beiträge über die «No
  etwas weniger Kritik erfährt (-21) als in der           Billag»-Initiative. Der Tonalitätsindex kann maximal die Werte +100 (ausschliesslich positiv)
                                                          bis -100 (ausschliesslich negativ) annehmen (n = 337 Beiträge).
  Deutschschweiz (-38).
                                                                                                           Abstimmungsmonitor - Zwischenbericht | 18/05/18 | Seite 4
IV. Geldspielgesetz: Unterschiede zwischen den Medien

• Bei der Hälfte der untersuchten Medien überwiegt    Resonanz und Tonalität: nach Medien                           Tonalität     Anzahl Beiträge
                                                      19.03.2018 – 13.05.2018 (Geldspielgesetz)
  die Ablehnung des Geldspielgesetzes relativ                                                                                   negativ    positiv

  deutlich. Bei rund einem Viertel überwiegt die                       Luzerner Zeitung                        19                -16
                                                                              24-Heures                       18                  -11
  Zustimmung und bei rund einem Viertel ist die
                                                                              Le Temps                        17                 -24
  Tonalität nur knapp negativ oder ambivalent.                    Neue Zürcher Zeitung                       16                  -19
  Wegen der z.T. schwachen Resonanz sind die                            Tages-Anzeiger                       16                            13
  Tonalitäts-Werte zurückhaltend zu interpretieren.   SRF (Tagesschau, 10vor10, srf.ch)                      16                   -13
                                                                       Aargauer Zeitung                  14                                0
• Bei den meisten Medien liegt die unterschiedliche                  Die Südostschweiz                   14                     -36
  Tonalität an unterschiedlichen Akzent-Setzungen,            Schweiz am Wochenende                      13                           -8
  welchen Partei-Parolen Beachtung geschenkt wird.                        Basler Zeitung                11                            -9

                                                                                                                                                     © fög / Universität Zürich
                                                                     Tribune de Genève              8                           -25
• Wenn Medien selber bewerten und einordnen, sind                RTS (Le journal, rts.ch)           8                             -13
  besonders die Basler Zeitung und Le Temps                              Berner Zeitung         6                                              17
  kritisch gegenüber dem Gesetz. Der Tages-                                  20 minuten         6                                          0
                                                                                      …
  Anzeiger hingegen problematisiert auch die Gegner
  des Gesetzes, die Spenden aus dem Ausland
                                                       Die Darstellung zeigt die Resonanz und die Tonalität, welche das Geldspielgesetz pro
  annehmen; allerdings problematisiert er auch das     Medium erzielt. Der Tonalitätsindex kann maximal die Werte +100 (ausschliesslich positiv)
  hohe Kampagnen-Budget der Befürworter.               bis -100 (ausschliesslich negativ) annehmen (n = 201 Beiträge). Dargestellt sind nur
                                                       diejenigen Medien, die mindestens 5 Beiträge veröffentlicht haben.

                                                                                            Abstimmungsmonitor - Zwischenbericht | 18/05/18 | Seite 5
V. Vollgeld-Initiative: Unterschiede zwischen den Medien

• In zwei Dritteln der untersuchten Medien überwiegt       Resonanz und Tonalität: nach Medien                         Tonalität    Anzahl Beiträge
                                                           19.03.2018 – 13.05.2018 (Vollgeld-Initiative)
  die Ablehnung der Vollgeld-Initiative klar. Bei rund                                                                              negativ    positiv

  einem Drittel ist die Tonalität nur knapp negativ        SRF (Tagesschau, 10vor10, srf.ch)                      16                     -25
  oder ambivalent. Wegen der z.T. schwachen                                        24-Heures                  14                    -57
  Resonanz sind die Tonalitäts-Werte zurückhaltend                          Luzerner Zeitung                 12                      -42
  zu interpretieren.                                                   Neue Zürcher Zeitung                  12                    -92

• Nur beim Blick und bei RTS fällt die Zustimmung                         Tribune de Genève                  11                                0

  etwas höher aus als die Ablehnung. Der Blick (+14)                        Aargauer Zeitung             10                          -40

  schenkt z.B. Pfarrern Resonanz, die der Vorlage                                  Le Temps              9                               -11
  Unterstützung verleihen. RTS (+25) berichtet z.B.                   RTS (Le journal, rts.ch)           8                                         25

                                                                                                                                                         © fög / Universität Zürich
  über die Vorwürfe der Initianten, die Behörden                               Basler Zeitung            8                               -25
  würden Fehlinformationen verbreiten.                                                   Blick       7                                         14
                                                                          Die Südostschweiz
• Während bei mehreren Regionalmedien die                                                            6                               -33
                                                                                           …
  Tonalität auch wegen der Resonanz für Partei-
  Parolen negativ ist, liegt die klar negative Tonalität
                                                            Die Darstellung zeigt die Resonanz und die Tonalität, welche das Geldspielgesetz pro
  bei der NZZ (-92) eher an den eigenen Bewertungen         Medium erzielt. Der Tonalitätsindex kann maximal die Werte +100 (ausschliesslich positiv)
  und Kommentierungen.                                      bis -100 (ausschliesslich negativ) annehmen (n = 136 Beiträge). Dargestellt sind nur
                                                            diejenigen Medien, die mindestens 5 Beiträge veröffentlicht haben.

                                                                                                 Abstimmungsmonitor - Zwischenbericht | 18/05/18 | Seite 6
VI. Berichterstattungsdynamik

• Die Resonanz der beiden anstehenden Vorlagen setzt
                                                           Resonanz pro Woche: Vorlagen im Vergleich
  (erst) rund drei Monate vor dem Urnengang ein und        19.03.2018 – 13.05.2018 (Geldspielgesetz)
  steigt dann zunächst langsam und kontinuierlich an.      19.03.2018 – 13.05.2018 (Vollgeld-Initiative)
                                                           11.12.2017 – 25.02.2018 (No Billag)
  Dies ist bei vielen Vorlagen typisch. Der «No Billag»-   200
  Abstimmungskampf hingegen war ausserordentlich.                       Geldspielgesetz               Vollgeld-Initiative             No Billag

• Untypisch bei den anstehenden Vorlagen ist, dass die     150

  Resonanz in den letzten Wochen nicht mehr zunimmt.

                                                                                                                                                       © fög / Universität Zürich
                                                           100
• Nur wenige Ereignisse treiben die Berichterstattung
  jenseits der üblichen Kampagnen-Aktivitäten an. Dazu
                                                            50
  gehören die (überraschende) Nein-Position der FDP und
  der «Aufstand der Jungparteien» (Geldspielgesetz)
                                                             0
  sowie punktuell die Intervention der Nationalbank                -11    -10      -9      -8     -7      -6      -5        -4   -3       -2      -1
  (Vollgeld-Initiative).
• Tonalitäts-Dynamiken: Beim Geldspielgesetz startet die   Die Abbildung zeigt die Beachtung für die drei ausgewählten Abstimmungs-
  Tonalität negativ und entwickelt sich nach einem         vorlagen (Anzahl Medienbeiträge) im Wochenverlauf. Der Startpunkt ist jeweils
                                                           knapp 12 Wochen vor Abstimmungsdatum, der Endpunkt bei der «No Billag»-
  kleinen «Hoch» ab Mitte April wieder negativ; bei der    Initiative der Sonntag eine Woche vor Abstimmungsdatum.
  Vollgeld-Initiative bleibt die Tonalität negativ.

                                                                                        Abstimmungsmonitor - Zwischenbericht | 18/05/18 | Seite 7
VII. Akteure Geldspielgesetz

• Parteien dominieren die Debatte: Vor allem die FDP     Resonanz und Akzeptanz: Akteure                           Akzeptanz             Prozent
                                                         19.03.2018 – 13.05.2018 (Geldspielgesetz)
                                                                                                                       negativ      positiv
  (30%), die SVP (12%), die Grünliberalen (6%) und die
  Grünen (4%, v.a. in der Suisse romande) mit                                FDP                  30%                  -40

  ablehnenden Voten und CVP (8%) und SP (5%, v.a. in                         SVP          12%                            -29

  der Deutschschweiz) mit Zustimmung.                                        CVP      8%                                                      91
                                                                    Grünliberale     6%                         -100
• Die Konflikte zwischen Jungparteien und                                     SP     5%                                                       87
  Mutterparteien sind medial präsent und erhöhen vor     Wissenschaft / Experten     4%                                             8
  allem die Resonanz der FDP.                                            Casinos     4%                                                       100
                                                                 Zivilgesellschaft   4%                                        -8
• Obwohl die Vorlage ökonomisch primär Casinos und
                                                                           Grüne     4%                             -64

                                                                                                                                                    © fög / Universität Zürich
  Lotterie-Gesellschaften betrifft, ist deren Resonanz                       BDP 3%                                      -33
  nicht besonders stark (4% resp. 3%). D.h. andere           Kantonale Lotterien 3%                                                           89
  sprechen über sie, aber sie sprechen selber kaum.         Wirtschaftsverbände 3%                                 -75

• Auch Stimmen aus der Bevölkerung (z.B. auch                      Unternehmen 3%                                                             100

  Spielsüchtige) erhalten weniger Resonanz (4%).           Die Darstellung zeigt die bedeutendsten Akteure, die in den untersuchten Medien
                                                           Stellung beziehen, sowie deren Akzeptanz der Vorlage gegenüber. Der Akzeptanzindex
• Anders als bei vielen Behördenvorlagen tritt der         kann maximal die Werte +100 (ausschliesslich positiv) bis -100 (ausschliesslich negativ)
                                                           annehmen (n = 289 Aussagen).
  Bundesrat (1%) medial kaum in Erscheinung.
                                                                                            Abstimmungsmonitor - Zwischenbericht | 18/05/18 | Seite 8
VIII. Akteure Vollgeld-Initiative

• Die Befürworter (30%) sind in der Diskussion präsent,    Resonanz und Akzeptanz: Akteure                          Akzeptanz               Prozent
                                                           19.03.2018 – 13.05.2018 (Vollgeld-Initiative)
  erhalten aber mit ihrer Vorlage insgesamt keine starke                                                                 negativ   positiv

  Resonanz und auch kaum Unterstützung. Wie bei                      "Befürworter"                 30%                                        100
  vielen Initiativen, die von nur kleinen Organisationen   Wissenschaft / Experten      11%                                        5
  lanciert werden, kommen fast alle anderen                          Unternehmen        8%                              -54
  prominenten Akteursgruppen mit ablehnenden
                                                                                SP     7%                            -67
  Positionen zu Wort.
                                                                               SVP     6%                            -64
• Wissenschaftler und Experten (11%) finden teilweise                          FDP     5%                        -100
  auch mit zustimmenden Voten Beachtung (+5) –                           Bundesrat     5%                        -100
  obwohl die Medien vermerken, dass solche Experten

                                                                                                                                                      © fög / Universität Zürich
                                                                          "Gegner"     5%                        -100
  in ihrem Feld in der Minderheit seien.
                                                                     Nationalbank      5%                        -100

• Auffallend ist die Resonanz der Nationalbank (5%),               Zivilgesellschaft   4%                                              29
  denn sie ist bei anderen wirtschaftspolitischen                              CVP 4%                            -100
  Vorlagen kaum präsent. Die kritischen Äusserungen
  von SNB-Direktor Thomas Jordan treiben punktuell die       Die Darstellung zeigt die bedeutendsten Akteure, die in den untersuchten Medien
                                                             Stellung beziehen, sowie deren Akzeptanz der Vorlage gegenüber. Der Akzeptanzindex
  Resonanz an, allerdings nur in der Deutschschweiz.         kann maximal die Werte +100 (ausschliesslich positiv) bis -100 (ausschliesslich negativ)
                                                             annehmen (n = 128 Aussagen).

                                                                                             Abstimmungsmonitor - Zwischenbericht | 18/05/18 | Seite 9
IX. Methode (I)

INHALTSANALYSE
Basis dieser Untersuchung bildet eine Inhaltsanalyse der Medienberichterstattung von 21 Pressetiteln und 5 Titeln der SRG aus
der Deutschschweiz und der Suisse romande zu den Vorlagen der Eidgenössischen Abstimmung vom 10.6.2018. Zum Vergleich
wird die letzte resonanzstarke Abstimmungsvorlage mitberücksichtigt („No Billag“-Initiative). Dabei werden die Resonanz
(Medienbeachtung) und die Akzeptanz (Tonalität der Medienberichterstattung) der Vorlagen sowie die Resonanz der Akteure
(maximal 3 pro Beitrag) und deren Positionierung gegenüber der Vorlage erfasst.

MEDIENSAMPLE
Abonnementszeitungen: 24heures, Aargauer Zeitung, Basler Zeitung, Berner Zeitung, Le Temps, Luzerner Zeitung, Neue
Zürcher Zeitung, Südostschweiz, Tages-Anzeiger, Tribune de Genève
Boulevard-/Pendlerzeitungen: 20 Minuten, 20 minutes, Blick, Blick am Abend, Le Matin, Le Matin Dimanche, SonntagsBlick
Sonntagszeitungen/Magazine: NZZ am Sonntag, SonntagsZeitung, Schweiz am Wochenende, Weltwoche
Titel SRG: 10vor10, Le Journal, rts.ch/info (Online), srf.ch/news (Online), Tagesschau

                                                                                         Abstimmungsmonitor - Zwischenbericht | 18/05/18 | Seite 10
IX. Methode (II)

AUSWAHL DER BEITRÄGE
Erfasst werden alle redaktionellen Beiträge, die sich zentral mit den Abstimmungsvorlagen befassen und die im Zeitraum 19.
März 2018 – 13. Mai 2018 erschienen sind. Reine Agentur-Beiträge und Kurzformen (z.B. «In Kürze») werden nicht
berücksichtigt. Ausgewertet werden 201 Beiträge zum Geldspielgesetz und 136 Beiträge zur Vollgeld-Initiative.

TONALITÄT DER BEITRÄGE UND URHEBER DER TONALITÄT
Die Akzeptanz gegenüber den Abstimmungsvorlagen wird über die Tonalität gemessen, die sich im Artikel insgesamt
beobachten lässt. Dabei wird zwischen einer «positiven», einer «negativen», einer «kontroversen (ambivalenten)» und
einer «neutralen» Tonalität unterschieden. Der Tonalitäts-Index kann Werte zwischen -100 (nur negative Beiträge) und +100
(nur positive Beiträge) annehmen.
Für jeden Beitrag wird zudem bestimmt, ob die Tonalität primär über Akteure bestimmt wird , die in den Medien zu Wort kommen
(«Akteure») (z.B. bei Gastbeiträgen oder bei nüchternen Artikeln über Stellungnahmen von Akteuren), oder mindestens
gleichgewichtig oder sogar primär über die Medien selbst («Medium») (z.B. in Kommentaren oder Hintergrundberichten mit
Bewertungen).

                                                                                       Abstimmungsmonitor - Zwischenbericht | 18/05/18 | Seite 11
IX. Methode (III)

AKTEURE UND AKZEPTANZ
Für jeden Beitrag und pro Vorlage werden die maximal drei resonanzstärksten Akteure sowie deren Positionierung gegenüber
der Vorlage bestimmt (Akzeptanz). Der Akzeptanz-Wert, der sich zwischen -100 und +100 bewegen kann, wird wie folgt
berechnet: (Anzahl Aussagen Akteur A mit positiver Positionierung minus Anzahl Aussagen Akteur A mit negativer
Positionierung) geteilt durch Anzahl alle Aussagen Akteur A multipliziert mit 100. In der Grafik werden nur die wichtigsten
Akteursgruppen dargestellt; daher ergeben die Prozentwerte (Resonanz) der dargestellten Akteure aufsummiert nicht 100%.

WEITERE INFORMATIONEN
Ein detaillierterer Methodenbeschrieb findet sich in den Schlussberichten auf http://www.foeg.uzh.ch/de/analyse/dossier.html#3
Der ausführliche Bericht zum Abstimmungsmonitor, der die Berichterstattung bis und mit 1 Woche vor Abstimmungsdatum
umfasst, wird wie üblich einige Tage vor Abstimmungsdatum veröffentlicht.

                                                                                        Abstimmungsmonitor - Zwischenbericht | 18/05/18 | Seite 12
Kontakte

fög – Forschungsinstitut Öffentlichkeit und
Gesellschaft / Universität Zürich
Andreasstrasse 15
CH-8050 Zürich

Tel. +41 44 635 21 17

linards.udris@foeg.uzh.ch
daniel.vogler@foeg.uzh.ch

                                              Abstimmungsmonitor - Zwischenbericht | 18/05/18 | Seite 13
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