Wegraine und Gewässerrandstreifen als Teil des kommunalen Biotopverbundes - Ein Analyseleitfaden zur Kartierung und ökologischen Aufwertung ...
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Wegraine und Gewässerrandstreifen als Teil des kommunalen Biotopverbundes Ein Analyseleitfaden zur Kartierung und ökologischen Aufwertung landwirtschaftlich übernutzter Saumbiotope
Praxisleitfaden, erstellt im Rahmen des verbändeübergeifenden Forschungs- und Entwicklungsvorhabens „Entwicklung von priorisierten, umsetzungsorientierten Konzepten und Umsetzungsstrategien zur Stärkung der Zielerreichung der Naturschutz-Offensive 2020 des Bundesumweltministeriums“. Forschungskennziffer (FKZ) 351 681 010 A Gefördert vom Bundesamt für Naturschutz Stand Mai 2019 BUND – Freunde der Erde Friends of the Earth Germany Kaiserin-Augusta-Allee 5 10553 Berlin Die Erde braucht Freunde: www.bund.net www.facebook.com/BUND.Bundesverband http://twitter.com/BUND_net Telefon +49 (0)30 275 86 495 Fax +49 (0)30 275 86 440 Mail Milan.Fanck@bund.net Titelbild Elke Freese, CC BY-SA 3.0 Layout Matthias Fanck
Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 4 1.1 Warum Saumbiotope? 4 2 Rechtliche Lage 6 2.1 Rechtliche Stellung im Sinne des BNatSchG 7 2.2 Verpflichtungen der Eigentümer 7 2.2.1 Zivilrechtlicher Schutz des Wegeeigentums nach BGB 8 2.3 Wasserhaushaltsgesetz (WhG) 8 2.4 Agrarzahlungen-Verpflichtungenverordnung 8 Exkurs: Verschiedene Referenzsysteme 10 2.5 Pflanzenschutzgesetz (PfSchG) 10 2.6 Landesnaturschutzgesetz NRW (LNatSchG) 11 3 Die Suche nach den verlorenen Randstreifen 11 3.1 Draußen 12 3.2 Am Computer 12 3.3 Was nun? 14 3.3.1 Wo ist die Grenze? 14 3.3.2 Was, wenn keine Einigung erzielt werden kann? 15 3.3.3 Der Grenzverlauf ist festgestellt – was nun? 15 Literatur 16 Anhang 1: Technische Anleitungen für Geodatenviewer 17 Baden-Württemberg 18 Bayern 19 Berlin 20 Brandenburg 21 Bremen 22 Hamburg 23 Hessen 24 Mecklenburg-Vorpommern 25 Niedersachsen 26 Nordrhein-Westfalen 28 Rheinland-Pfalz 29 Saarland 30 Sachsen 32 Sachsen-Anhalt 33 Schleswig-Holstein 34 Thüringen 36 Anhang 2: Übersicht Länderregelungen zu Gewässerrandstreifen – Stand Juni 2018 37 Anhang 3: Protokoll Rückgewinnung Wegerand- oder Gewässerrandstreifen, Ortstermin 43
1 Einleitung 1.1 Warum Saumbiotope? Noch zur Mitte des letzten Jahrhunderts bot die Feld- und Wegraine sowie Gewässerrandstreifen Kulturlandschaft Mitteleuropas ausreichend Diver- können hierfür ein wichtiger Bestandteil sein und sität, um Habitate für eine große Zahl von Tier- und bieten großes Potential, da sich entlang jedes öf- Pflanzenarten zu bieten. Mit der zunehmenden In- fentlichen Weges beidseitig ein Streifen öffent- dustrialisierung der Landwirtschaft und der damit licher Flächen befindet. Eine grobe Abschätzung einhergehenden Ausbreitung großflächiger Mono- ergibt sich aus dem Datensatz von OpenStreetMaps kulturen sowie dem Verlust kleiner Landschafts- (OSM). Aus diesem ergibt sich eine Länge des land- elemente wurden diese Habitate jedoch stark wirtschaftlichen Wegenetzes in Deutschland von dezimiert. Insbesondere die Flurbereinigung rich- 1.099.795 km. Nimmt man einen 2 m breiten Weg- tete diesbezüglich oftmals mehr Schaden als Nut- rain auf jeder Seite des Weges an, ergibt das bereits zen an. Ein besonderes Problem stellt in diesem 4.399 km². Zählt man hierzu noch Gewässerrand- Zusammenhang die Verinselung der verbleiben- streifen von 5 m beidseitig (der laut §38 WHG ge- den Habitate dar, wodurch tägliche und saisonale setzliche Mindestabstand landwirtschaftlicher Wanderbewegungen sowie genetischer Austausch Nutzung zu Gewässern) der 140.000 km Gewässer innerhalb von Arten weiter eingeschränkt werden. (Fließgewässer mit einem Einzugsgebiet größer als Für bedrohte Populationen kann dies schnell kritisch 10 Quadratkilometer), kommen noch 1.400 km² hin- werden (Frobel et al., 2018). Um in dieser „aufge- zu. Zusammen ergibt dies 5.799 km², was immerhin räumten“ Kulturlandschaft ein Überleben gefährde- 1,6% der Landesfläche Deutschlands (357.386 km²) ter Arten gewährleisten zu können, ist der Auf- und entspricht! Ausbau sowie der Erhalt eines engmaschigen, klein- räumigen und auf kommunaler Ebene beginnenden Biotopverbundnetzwerks dringend notwendig. Abbildung 1: Der Wegrain: Ein Lebensraum für eine Vielzahl von Arten Oliver Kwetschlich 4
Trotz der häufig geringen Breite dieser Streifen- Unterschlupf, z.B. blattlausfressenden Käfern und biotope sind sie von herausragender Bedeutung als Wespen, die von den Wegrändern aus Schädlingen lokaler Beitrag zum Biotopverbund in der Kultur- in den Kulturflächen nachstellen. Der Randstreifen landschaft. Durch ihre langgezogene Form und ihre leistet so einen wichtigen Beitrag zur ökologischen Verteilung im Raum bilden sie ein ideales Netz für Schädlingsbekämpfung. Wanderbewegungen verschiedenster Tiere und die Ausbreitung von Pflanzen. Gewässerrandstreifen erfüllen aus ökologischer Sicht gleich mehrere wichtige Funktionen, wenn sie Sie bieten außerdem vielfältige Lebensräume für di- in ausreichender Breite vorhanden sind: Einerseits verse Tier- und Pflanzenarten. Weil auf den Äckern sind sie Lebensraum, Wander- und Ausbreitungs- gepflügt, gedüngt und mit Pestiziden gespritzt wird, korridor für terrestrische und aquatische Arten, sind die ungenutzten, ganzjährig verfügbaren Weg- andererseits ein wichtiger Puffer für stoffliche raine besonders wichtig als Lebensräume, soweit sie Einträge aus der Landwirtschaft in das Gewässer- nicht auch vom Pestizid- und Düngereinsatz betrof- netz. Insbesondere mit Blick auf die schlechte öko- fen sind. Eine vielfältige Struktur aus Gräsern, Stau- logische Gewässerqualität in Deutschland und die den, kleinen Gebüschen oder Einzelbäumen schafft Forderungen der EU-Wasserrahmenrichtlinie sind dort Nischen für eine große Artenvielfalt. Des Wei- durchgehende und ausreichend breite Randstreifen teren mindern dauerhaft bewachsene Wegraine die für Gewässer von außerordentlicher Bedeutung (Ar- Bodenerosion durch abfließendes Niederschlags- nold et al., 2015). wasser. Sie bieten einer Vielzahl von „Nützlingen“ Abbildung 2: Häufig traurige Realität: Bis direkt an den Weg geackert und Pestizid auf den verbleibenden Randstreifen ausgebracht Jürgen Kruse 5
Mit der Nationalen Strategie zur biologischen Viel- dung beigetragen. Eine Wiederherstellung und Auf- falt von 2007 hat sich die Bundesregierung u.a. auch wertung von Säumen dient dem Insektenschutz und dem Schutz von Feld- und Wegrainen verpflichtet: einer Verbesserung der Landschaftsvernetzung. Be- „Bis 2015 nimmt der Flächenanteil naturschutz- sonders gefordert sind die Kommunen, wenn öffent- fachlich wertvoller Agrarbiotope (hochwertiges liche Flächen von der Landwirtschaft in Anspruch Grünland, Streuobstwiesen) um mindestens zehn genommen werden. Ein Vorreiter ist der Kreis Soest, Prozent gegenüber 2005 zu. 2010 beträgt in ag- der diese Praxis beendet hat.“ (BMU, 2018) rarisch genutzten Gebieten der Anteil naturnaher Landschaftselemente (zum Beispiel Hecken, Raine, Neben der Zerstörung der Artenvielfalt auf Wegrai- Feldgehölze, Kleingewässer) mindestens fünf Pro- nen und Gewässerrandstreifen durch Überdüngung, zent.“ (BMUB, 2007) falsche Mahd und Pestizideinsatz ist die illegale Überackerung und landwirtschaftliche Nutzung von Auch im Entwurf für das „Aktionsprogramm In- Wegrainen durch die Anlieger ein häufiges Problem. sektenschutz“ (Stand Juni 2018) hat das BMU die Dieses ist jedoch schwer quantifizierbar und oft- herausragende Rolle von Strukturelementen wie mals vor Ort ohne Zugang zum Liegenschaftskatas- Wegrainen und Feldrainen erkannt. In 1.4 heißt es: ter kaum festzustellen. „Der Bund wird bis 2022 dazu beitragen, die Potenzi- ale von Säumen entlang landwirtschaftlicher Wege Dieser Leitfaden soll für verschiedene Anwender- für den Insektenschutz zu nutzen. gruppen (Privatpersonen, Verbände, Kommunen) Dazu gehört: Vorgehensweisen bei der Ermittlung fehlender oder • Eine repräsentative, naturraumbezogene Stich- zu schmaler Randstreifen und Feldraine darstellen, probe auf Gemeindeebene in ausgewählten Test- im Idealfall als Ausgangspunkt für eine Wiederher- gebieten mit einer Analyse der Veränderungen des stellung des Artenreichtums und der Habitatquali- Wegenetzes sowie einer Potenzialabschätzung täten der gefundenen Saumbiotope. • Entwicklung von konkreten Handlungsempfehlun- gen 2 Rechtliche Lage • Einsatz bei Kommunen und ihren Spitzenverbän- Wegraine, Feldraine und Gewässerrandstreifen sind den dafür, entsprechende Flächen in kommunalem Bestandteil verschiedener Gesetze und Verordnun- Eigentum für den Insektenschutz zu nutzen gen. Dazu zählen das Bundesnaturschutzgesetz (BNatschG), das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB), das Beschreibung: Säume entlang ländlicher Wege wur- Wasserhaushaltsgesetz (WHG), die Agrarzahlun- den in der Vergangenheit durch Einbeziehung in die gen-Verpflichtungenverordnung (AgrarZahlVerpflV) Nutzung erheblich verringert. Teilweise sind land- und das Pflanzenschutzgesetz (PflSchG). Außerdem wirtschaftlicher Wege vollständig verschwunden sind die jeweiligen Landesgesetze relevant, insbe- und in landwirtschaftliche Nutzflächen überführt sondere die Breite von Gewässerrandstreifen ist in worden. Durch diese zum Teil nicht legale, aber viel- jedem Bundesland anders geregelt (Siehe Anhang 1). fach geduldete Praxis gingen Insektenlebensräume verloren und es wurde zur Landschaftszerschnei- beide Oliver Kwetschlich 6
2.1 Rechtliche Stellung im Sinne des So liegen in diesem Sinne Verstöße gegen das BNat- Bundesnaturschutzgesetzes SchG vor (Petersen, 2017): • bei der Nutzung von Wegerändern als Ackerfläche, • § 5 Abs. 2: Nr. 3 BNatSchG: Im Rahmen der • bei deren Einbeziehung in Weideland Landwirtschaft Gebot der Erhaltung/Vermeh- • bei Zerstörung bzw. Beschädigung z.B. durch den rung der zur Vernetzung von Biotopen er- Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, Abbrennen von forderlichen Landschaftselemente (einschl. Stauden, häufiges Mähen oder Mulchen. Erfüllung ihrer ökologischen Funktionen). • §21 Abs. 5: Unbeschadet des § 30 sind die 2.2 Verpflichtungen der Eigentümer oberirdischen Gewässer einschließlich ihrer Hier ist es wichtig festzustellen, dass die Grund- Randstreifen, Uferzonen und Auen als Lebens- stückseigentümer in der Regel aufgrund öffentlicher stätten und Biotope für natürlich vorkom- Vorschriften verpflichtet sind, die ihnen gehörenden mende Tier- und Pflanzenarten zu erhalten. Wegeränder zu erhalten und gegen Übergriffe Drit- Sie sind so weiterzuentwickeln, dass sie ihre ter zu schützen. In der Regel ist die Eigentümerin großräumige Vernetzungsfunktion auf Dauer von Feldwegen die Gemeinde und damit zuständig erfüllen können. für den Erhalt der Wegränder. • Abs. 6: Auf regionaler Ebene sind zur Ver- netzung von Biotopen erforderliche linea- Ist der Eigentümer Bund, Land oder Kreis, hat der re Elemente, insbesondere Feldraine sowie jeweilige Träger der Straßenbaulast für die Erhal- Trittsteinbiotope, zu erhalten und zu schaffen tung des ordnungsgemäßen Zustandes zu sorgen. (Biotopvernetzung). Rechtsgrundlage für Straßen in der Baulast des • § 39, Abs. 5, Nr. 1 BNatSchG: Verbot, nicht Bundes sind die §§ 3 ff. des Fernstraßengesetzes landwirtschaftlich genutzte Flächen so zu (FStrG). Für Straßen im Eigentum von Land oder behandeln, dass die Tier- und Pflanzenwelt Kreis sind die jeweiligen Landesgesetzgebungen re- erheblich beeinträchtigt wird levant. Eventuell kommt die Einleitung eines Ord- • § 44 BNatSchG: Bei Vorkommen besonders nungswidrigkeitenverfahrens gegen den Schädiger geschützter Arten strenge Verbotsregelun- in Betracht, wobei Wiederherstellungs- bzw. Scha- gen. denersatzansprüche geltend gemacht werden kön- Abbildung 3: Ein buntblühender Gewässerrandstreifen neben einem Maisfeld Oliver Kwetschlich 7
nen. Da dies in der Praxis tatsächlich geschieht, wasserstandes, bei Gewässern mit ausgeprägter werden diese zu öffentlichen Straßen gehörenden Böschungsoberkante ab der Böschungsoberkante. Grünstreifen meist respektiert. Außerdem legt das WHG eine Mindestbreite von Ist die Gemeinde Eigentümerin des Weges – was für 5m für Gewässerrandstreifen fest, mit möglichen Feldwege in den häufigsten Fällen zutreffend sein abweichenden Länderregelungen von bis zu 10m. dürfte – hat diese die Pflicht, diesen „Vermögensge- Siehe hierzu Anhang 2. genstand“ pfleglich zu behandeln und so zu nutzen dass das Wohl ihrer Einwohnerinnen und Einwohner Relativ genau geregelt ist außerdem die zulässige gefördert wird. Hierzu gehören nicht nur materielle Nutzung bzw. verpflichtende Pflege der Eigentümer Interessen sondern auch Erholungswerte. Die Ge- oder Nutzer: meinde darf einer widerrechtlichen Überackerung oder sonstigen Zerstörung also nicht tatenlos zu- (4) Eigentümer und Nutzungsberechtigte sollen sehen, sondern ist verpflichtet Maßnahmen zur Si- Gewässerrandstreifen im Hinblick auf ihre Funk- cherung zu treffen. Rechtliche Grundlagen hierfür tionen nach Absatz 1 erhalten. Im Gewässerrand- sind die jeweiligen Kommunalverfassungsgesetze streifen ist verboten: der Länder. 1. die Umwandlung von Grünland in Ackerland, Zur pfleglichen Behandlung gehört auch eine ord- 2. das Entfernen von standortgerechten Bäumen nungsgemäße Ermittlung und Abmarkung des und Sträuchern, ausgenommen die Entnahme im Grenzverlaufs sowie anschließend eine deutlich Rahmen einer ordnungsgemäßen Forstwirtschaft, sichtbare Markierung (z. B. durch Pflöcke, An- sowie das Neuanpflanzen von nicht standortge- pflanzungen oder Wegeseitengraben). Gesetzliche rechten Bäumen und Sträuchern, Grundlage ist das BGB: § 919 Grenzabmarkung und 3. der Umgang mit wassergefährdenden Stoffen, § 920 Grenzverwirrung. ausgenommen die Anwendung von Pflanzen- schutzmitteln und Düngemitteln, soweit durch 2.2.1 Zivilrechtlicher Schutz des Landesrecht nichts anderes bestimmt ist, und der Wegeeigentums nach BGB: Umgang mit wassergefährdenden Stoffen in und Unberechtigte Übergriffe auf naturbelassene, im im Zusammenhang mit zugelassenen Anlagen, fremden Eigentum stehende Grundstücke lösen zi- 4. die nicht nur zeitweise Ablagerung von Gegen- vilrechtliche Ansprüche nach dem Bürgerlichen Ge- ständen, die den Wasserabfluss behindern kön- setzbuch (BGB) aus: nen oder die fortgeschwemmt werden können. § 985 Herausgabeanspruch § 1004 Beseitigungs- und Unterlassungsanspruch Genaueres regeln die Wassergesetze der Länder. § 823 Schadensersatzpflicht und Siehe hierzu Anhang 2. §§ 812 ff. Ungerechtfertigte Bereicherung. 2.3 Wasserhaushaltsgesetz (WHG) 2.4 Agrarzahlungen-Verpflichtungenverordnung Artikel 38 des Wasserhaushaltsgesetzes behandelt Als Kernelement der gemeinsamen EU-Agrarpolitik explizit Gewässerrandstreifen. erhalten landwirtschaftliche Betriebe flächenbe- zogene Direktzahlungen. Diese sind jedoch an die (1) Gewässerrandstreifen dienen der Erhaltung und Einhaltung bestimmter EU-rechtlicher Standards Verbesserung der ökologischen Funktionen ober- bezüglich Umweltschutz, Tierschutz und Gesund- irdischer Gewässer, der Wasserspeicherung, der heit geknüpft (sog. „Cross Compliance“). Rechtli- Sicherung des Wasserabflusses sowie der Vermin- che Grundlage in der Bundesrepublik ist hierfür die derung von Stoffeinträgen aus diffusen Quellen. Agrarzahlungen-Verpflichtungenverordnung (Ag- (2) Der Gewässerrandstreifen umfasst das Ufer und rarZahlVerpflV). Zwei Paragraphen sind hierbei von den Bereich, der an das Gewässer landseits der Linie besonderer Relevanz für Randstreifen: des Mittelwasserstandes angrenzt. Der Gewässer- randstreifen bemisst sich ab der Linie des Mittel- 8
§ 2 Schaffung von Pufferzonen entlang von c) andere mit Buchstabe b vergleichbare Feucht- Wasserläufen. Wer landwirtschaftliche Flächen gebiete, entlang von Wasserläufen bewirtschaftet, hat 5. Einzelbäume: Bäume, die als Naturdenkmäler im zur Erhaltung des guten landwirtschaftlichen und Sinne von § 28 des Bundesnaturschutzgesetzes ge- ökologischen Zustands die Anforderungen des § 5 schützt sind, Absatz 2 Satz 1 Nummer 1 in Verbindung mit Satz 6. Feldraine: überwiegend mit gras- und kraut- 2, Absatz 2 Satz 3 und 4 und Absatz 3, jeweils artigen Pflanzen bewachsene, schmale, lang ge- in Verbindung mit Absatz 4, der Düngeverordnung streckte Flächen mit einer Gesamtbreite von mehr zu beachten, soweit sich die Anforderungen auf als zwei Metern, die innerhalb von oder zwischen stickstoffhaltige Düngemittel beziehen. Soweit landwirtschaftlichen Nutzflächen liegen oder an die Landesregierungen durch Rechtsverordnungen diese angrenzen und auf denen keine landwirt- nach § 13 Absatz 2 Satz 1 in Verbindung mit Satz schaftliche Erzeugung stattfindet, 4 Nummer 5 der Düngeverordnung abweichende 7. Trocken- und Natursteinmauern: Mauern aus Vorschriften erlassen, die sich auf stickstoffhaltige mit Erde oder Lehm verfugten oder nicht verfugten Düngemittel beziehen, sind – außer im Falle des § Feld oder Natursteinen von mehr als fünf Metern 13 Absatz 3 und 4 der Düngeverordnung – abwei- Länge, die nicht Bestandteil einer Terrasse nach chend von Satz 1 die Anforderungen nach Landes- Nummer 10 sind, recht zu beachten. 8. Lesesteinwälle: Aufschüttungen von Lesesteinen von mehr als fünf Metern Länge, § 8 Keine Beseitigung von Landschaftselementen 9. Fels- und Steinriegel sowie naturversteinte Flä- (1) Landschaftselemente dürfen nicht beseitigt chen mit einer Größe von höchstens 2 000 Quad- werden. Landschaftselemente im Sinne von Satz ratmetern, 1 sind: 10. Terrassen: von Menschen unter Verwendung 1. Hecken oder Knicks: lineare Strukturelemente, von Hilfsmaterialien angelegte, linear-vertikale die überwiegend mit Gehölzen bewachsen sind Strukturen in der Agrarlandschaft, die dazu be- und eine Mindestlänge von 10 Metern sowie eine stimmt sind, die Hangneigung von Nutzflächen zu Durchschnittsbreite von bis zu 15 Metern aufwei- verringern. sen, wobei kleinere unbefestigte Unterbrechungen (2) Trocken- und Natursteinmauern im Sinne von unschädlich sind, Absatz 1 Nummer 7, die zugleich Bestandteil einer 2. Baumreihen: mindestens fünf linear angeord- Terrasse im Sinne von Absatz 1 Nummer 10 sind, nete, nicht landwirtschaftlich genutzte Bäume dürfen nicht beseitigt werden. entlang einer Strecke von mindestens 50 Metern (3) § 39 Absatz 5 Satz 1 Nummer 2 und Satz 2 bis Länge, 4 des Bundesnaturschutzgesetzes in Verbindung 3. Feldgehölze: überwiegend mit gehölzarti- mit dem darauf gestützten Landesrecht gilt ent- gen Pflanzen bewachsene Flächen, die nicht der sprechend bei landwirtschaftlichen Erzeugung dienen, mit ei- 1. Hecken und Knicks, ner Größe von mindestens 50 Quadratmetern bis 2. Bäumen in Baumreihen, höchstens 2 000 Quadratmetern; Flächen, für die 3. Feldgehölzen und eine Beihilfe zur Aufforstung oder eine Auffor- 4. Einzelbäumen. stungsprämie gewährt worden ist, gelten nicht als (4) Die Landesregierungen können durch Rechts- Feldgehölze, verordnung ergänzend zu Absatz 1 weitere Land- 4. Feuchtgebiete mit einer Größe von höchstens schaftselemente festlegen, die im Sinne von Absatz 2 000 Quadratmetern: 1 Satz 1 nicht beseitigt werden dürfen, soweit dies a) in Biotopen, die nach § 30 Absatz 2 Satz 1 erforderlich ist, um besonderen regionalen Gege- Nummer 1 und 2 des Bundesnaturschutzgesetzes benheiten Rechnung tragen zu können. oder weitergehenden landesrechtlichen Vorschrif- (5) Mit dem Beseitigungsverbot der Absätze 1 und ten geschützt und über die Biotopkartierung er- 2, auch in Verbindung mit einer Rechtsverordnung fasst sind, nach Absatz 4, ist eine Pflicht zur Pflege nicht ver- b) Tümpel, Sölle, Dolinen und bunden. 9
Exkurs: Verschiedene Referenzsysteme Je nach Verwendungszweck und Bundesland werden verschiedene Referenzsysteme zur Darstellung landwirtschaftlich genutzter Flächen verwendet. Grundlage aller Daten ist das jeweilige Liegenschaftskataster der Bundesländer. Hier sind die Eigen- tumsverhältnisse in der Fläche dargestellt. Jedes Bundesland hat hier einen eigenen online-Geoviewer (siehe Anhang), in dem man sich diese Daten, allerdings ohne Informationen zum Eigentümer, anzeigen lassen kann. Die kleinste Flächeneinheit ist hierbei das Flurstück welchem eine eindeutige Flurstück- nummer zugeordnet ist. Diese Informationen kann man auch bei der jeweiligen Gemeinde abfragen. Rechtliche Grundlage ist die Grundbuchordnung (GBO). Landwirtschaftliche Flächen werden oftmals in von den jeweiligen Eigentumsgrenzen unabhängigen räumlichen Einheiten bewirtschaftet. Die genaue Regelung und Bezeichnung variiert jedoch von Bun- desland zu Bundesland: Tabelle 1: Verschiedene landwirtschaftliche Referenzsysteme in Deutschland Bezeichnung Erklärung Bundesland Feldblock Eine von dauerhaften Grenzen umgebene Berlin, Brandenburg, zusammenhängende landwirtschaftliche Bremen, Hamburg, Fläche eines oder mehrerer Betriebsinhaber Niedersachsen, Meck- und einer oder mehreren Kulturarten lenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein, Thüringen Schlag/ Zusammenhängende, landwirtschaftli- Hessen, Saarland Landwirt- che Fläche eines Betriebsinhabers, die schaftliche mit der gleichen Kulturart genutzt wird Parzelle Feldstück Zusammenhängende, landwirtschaftliche Bayern Fläche eines Betriebsinhabers Flurstück Im Liegenschaftskataster abgegrenzte Fläche Rheinland-Pfalz, mit einem Besitzer. Ein Grundstück Baden-Württemberg Einerseits unterliegen die oben genannten Land- der Flurstücke. Das bedeutet, dass u.a. für einen schaftselemente also einem strikten Beseitigungs- überackerten Wegrain oder einen verschwundenen verbot, andererseits müssen sie beim Förderantrag Gewässerrandstreifen Prämien gezahlt werden kön- zwingend mit angegeben werden, da sie zu beihil- nen, was einen klaren Fall von Subventionsbetrug fefähigen Fläche zählen, d.h. Landwirtinnen und darstellt. Landwirte auch für Landschaftselemente Direktzah- lungen erhalten. 2.5 Pflanzenschutzgesetz (PfSchG) An dieser Stelle ist auch wichtig zu erwähnen, dass § 12 (2) Pflanzenschutzmittel dürfen nicht auf Landwirte Direktzahlungen in der Regel für die tat- befestigten Freilandflächen und nicht auf sonsti- sächlich von ihnen bewirtschaftete Feldblöcke/ gen Freilandflächen, die weder landwirtschaftlich Schläge erhalten – unabhängig von den Grenzen noch forstwirtschaftlich oder gärtnerisch genutzt 10
werden, angewendet werden. Sie dürfen jedoch Ähnliche Regelungen finden sich in den meisten nicht in oder unmittelbar an oberirdischen Ge- Landesnaturschutzgesetzen. wässern und Küstengewässern angewandt wer- den. Die zuständige Behörde kann Ausnahmen 3 Die Suche nach den verschwundenen von den Sätzen 1 und 2 für die Anwendung zuge- Randstreifen lassener Pflanzenschutzmittel genehmigen, wenn Im Folgenden wird schematisch die Vorgehensweise der angestrebte Zweck vordringlich ist und mit bei der Beschaffung von frei verfügbaren Geodaten zumutbarem Aufwand auf andere Art nicht er- der Länder als Ausgangspunkt für eine Überprü- zielt werden kann und überwiegende öffentliche fung der Gegebenheiten im Feld beschrieben. Da Interessen, insbesondere des Schutzes der Ge- der Zugang zu diesen Daten für jedes Bundesland sundheit von Mensch und Tier oder des Natur- unterschiedlich geregelt ist, muss die technische haushaltes, nicht entgegenstehen. (...) Vorgehensweise auch bundeslandspezifisch be- schrieben werden. Diese Anleitungen finden sich im 2.6 Landesnaturschutzgesetze Anhang. Beispielhaft für die Naturschutzgesetze der einzel- nen Bundesländer sei hier das LNatschG NRW ge- In der Regel wird lediglich ein Computer mit Inter- nannt: netzugang benötigt, um die Daten online einzuse- § 4 Abs. 1 Nr. 3 LNatSchG NRW: Verbot, „…Säume, hen bzw. abzurufen und zu drucken. Fachspezifische … Feldraine … als naturbetonte Strukturelemente Kenntnisse und spezielle Software (z.B. GIS) sind für der Feldflur zu beeinträchtigen; eine solche Be- eine erste Überprüfung der Grenzen nicht vonnöten. einträchtigung ist jede Schädigung oder Minde- rung der Substanz dieser Elemente, insbesondere 3.1 Draußen das Unterpflügen oder Verfüllen (…)“. Oftmals ist zuallererst eine Beobachtung vor Ort der Abbildung 5: Grenzfeststellung vor Ort Oliver Kwetschlich 11
Ausgangspunkt: Gibt es Stellen, an denen Wegraine Zusätzlich können in einigen Bundesländern auch sehr schmal oder ganz verschwunden sind und der die sogenannten Agrarantragsdaten eingesehen Acker oder die Weide bis direkt an den Weg reicht? werden. Hier sind die Grenzen der aktuell bewirt- Oder ist der Wegrain vorhanden, jedoch eindeutig schafteten Schläge/Feldblöcke für die EU-Direkt- mit Pflanzenschutzmittel behandelt? Das Gleiche zahlungen eingetragen. Da hierfür, außer in gilt für Gewässer: Gibt es Bereiche, in denen direkt Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg, nicht bis an ein Fließgewässer geackert wird? das amtliche Kataster sondern die Grenzen der tat- sächlich bewirtschafteten Fläche als Referenz ge- 3.2 Am Computer nommen werden, lassen sich in Verbindung mit dem Um eine Überprüfung der tatsächlichen Eigentums- offiziellen Liegenschaftskataster Fehlnutzungen verhältnisse durchzuführen, genügt in der Regel ein einfach feststellen. Dies gilt sowohl für Wegraine Blick in das jeweilige Kataster samt Luftbild, welche als auch für Gewässerrandstreifen. sich im Internet abrufen lassen. Im Anhang finden sich hierfür die „Klickanleitungen“ für jedes Bun- desland. Schematische Vorgehensweise beim Suchen fehlender Randstreifen: Das Luftbild bildet die Grundlage der Nachfor- schung. Zu beachten ist jedoch, dass die gezeigten Luftbilder selten aktuell sind sondern meist schon 1-2 Jahre alt. Hinweise dazu finden sich in den Metadaten. Das Liegenschaftskataster zeigt die amtlichen Gren- zen der Flurstücke, also die Grundstücksgrenzen. Da auch Wege und Gewässer Grundstücke mit Eigen- tümer sind, sind diese auch hier verzeichnet. Die Grenzlinien kommen jedoch häufig von digitalisierten (gescannten) Papierkarten und weisen daher Unge- nauigkeiten von teilweise mehreren Metern auf. Die Überlagerung der beiden Ebenen zeigt, wo Randstreifen verschwunden sind, wie hier auf der linken Seite des dunklen Feldes. So klar wie in die- sem Fall ist die Lage jedoch nicht immer. Achtung! Wichtig ist hierbei jedoch, dass nicht überall wo ein Feld einen Weg scheinbar überlagert auch eine tatsächliche Überackerung vorliegen muss. Oftmals sind die Liegenschaftskataster veraltet oder schlecht digitalisiert, so dass der Weg nur lageverschoben ist, aber in voller Breite existiert. Außerdem kann es vorkommen, dass die Luftbilder bereits mehrere Jahre alt sind und die aktuelle Bewirtschaftung ganz anders aussieht. Eine genaue Überprüfung sowohl am Rechner als auch im Feld ist also vor der Kon- taktaufnahme mit der Kommune unbedingt erforderlich. 12
Mögliche Schwierigkeiten und Probleme: Der Weg hat einen anderen Verlauf als im Kataster angegeben. Er ist um mehrere Meter nach Süden verrutscht. Die zweifelsfreie Feststellung einer Überackerung ist schwierig und nur bei einer Bege- hung im Feld möglich. Auch hier ist keine eindeutige Überackerung zu sehen, sondern ein verschobener Verlauf des Weges. Hier stimmt die Liegenschaftskarte nicht mehr mit der Lage vor Ort überein. Die Wege sind vollständig verschwunden und die Feldblöcke repräsentieren die Eigentumsverhältnisse kaum. Möglicherweise ist die Karte stark veraltet. Es lohnt sich dennoch nachzufragen. Gleiches gilt hier. Möglicherweise wurden alle Flurstücke vom selben Pächter gepachtet und zusammengelegt. Sofern der eingezeichnete Weg im kommunalen Eigentum ist, muss er trotzdem erhalten bleiben. Hier sieht es so aus als wäre ein Feldrain oder eine Hecke verschwunden. Im unteren Teil des Bildes ist zu sehen, dass der Weg ursprünglich breiter war. Auch ein Blick in die Agrarantragsdaten (Feldblock- finder) könnte Aufschluss über eventuell fehlende Landschaftselemente geben. Hier ist mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Wegrain überackert und in die landwirtschaftliche Nutzung genommen worden. 13
3.3 Was nun? 3.3.1 Wo ist die Grenze? Ist ein fehlender Randstreifen festgestellt, gilt es In der Regel lässt sich bei einer Begehung vor Ort die Kommune zu kontaktieren, die gerade bei Feld- mit allen Beteiligten (Kommunale Vertreter, Land- wegen häufig selbst die Eigentümerin ist. Sie ist wirt oder andere Landnutzer, Verbandsvertreter) der dafür verantwortlich, dass ihre Wegränder erhal- ursprüngliche Verlauf auch bei fehlenden Grenz- ten bleiben. Oftmals scheuen sich die geschädigten steinen anhand der Luftbilder feststellen, bzw. eine Eigentümer oder Nutzungsberechtigten aus ver- Einigung unter allen Beteiligten erzielen. schiedensten Gründen, von ihren Rechten zur Wie- derherstellung des vormaligen Zustands Gebrauch Sinnvoll ist es, vorher bereits einige wichtige Ent- zu machen. Rechtliche Hilfestellung finden Sie in fernungen (Weg-Feldrand u.ä.) im Geodatenviewer Kapitel 2. Die Gemeinde ist in jedem Fall verpflich- auszumessen und aufzuschreiben. Werkzeuge hier- tet, ihr Eigentum pfleglich zu behandeln und für die für sind in jedem Viewer vorhanden. Im Feld kann Allgemeinheit zu erhalten. dann anhand von Referenzpunkten (z.B. Kreuzun- gen, Entfernung zum Wegrand, Bäume, Felsen o.ä.) Wichtig ist es an dieser Stelle alle Beteiligten früh- der katasteramtliche Grenzverlauf festgestellt und zeitig mit einzubinden. Betroffene Landwirte sollten mit dem Grenzverlauf vor Ort abgeglichen werden. möglichst bereits bei der kartographischen Betrach- Sofern Grenzsteine vorhanden und auffindbar sind, tung, spätestens aber bei der Begehung vor Ort an- sind diese natürlich die erste Wahl. wesend sein. Achten Sie jedoch darauf dass die Gemeinde verantwortlich für die Kontaktaufnahme Die Ergebnisse dieser Begehung sind in jedem Fall in und den reibungslosen Ablauf des Vorgangs ist. Eine einem Protokoll und mit Fotos und Skizzen festzu- Kontaktaufnahme und der Versuch einer Lösung in halten (eine Vorlage für ein Protokoll findet sich im Eigenregie kann schnell zu Verbitterung und gegen- Anhang) und idealerweise im Feld mit Pflöcken zu seitigen Beschuldigungen führen. markieren. Hierbei ist zu beachten, dass dem Land- nutzer je nach Landesrecht eventuell ein sogenann- tes Schwengelrecht zusteht. Das bedeutet, dass er Abbildung 6: Vom Landwirt angelegte Blühstreifen lassen sich sehr gut mit vorhandenen Wegrainen kombinieren Oliver Kwetschlich 14
eine gewissen Breite des Randstreifens befahren behörde fragen!), hat sie mehrere Vorteile: Der darf (beispielsweise Niedersachsen 60 cm). Umge- Grenzverlauf muss nur an einer Seite des Feldes neu pflügt werden darf dieser Streifen allerdings nicht. abgemarkt werden und es entstehen breitere Rand- streifen, die ökologisch wertvoller als viele schmale 3.3.2 Was, wenn keine Einigung Streifen sein können. erzielt werden kann? Ist eine Einigung im Feld unter den Beteiligten nicht Was wird im Feld benötigt? möglich muss ein Vermesser hinzugezogen werden. Da auch dieser auf Grundlage der Liegenschaftskar- • Ausgedruckte Katasterkarte mit Luftbild in te arbeitet, gelten die möglichen Ungenauigkeiten ausreichender Auflösung dieser auch für seine Arbeit. Bei der Grenzanzeige • Maßband lassen sich die Koordinaten der Grenzpunkte mit • GPS Hilfe von GPS-Empfängern leicht in die Örtlich- • Protokoll in mehrfacher Ausführung keit übertragen und mit Pflöcken kennzeichnen. • Holzpflöcke und Hammer Die Kosten eines Vermessungsingenieurs orientieren • Eventuell Werkzeug zum Freilegen von Grenz- sich an der Kostenordnung für das amtliche Ver- steinen messungswesen. Idealer Ablauf Führt die Grenzanzeige zu keiner Einigung unter den Beteiligten, lässt sich im nächsten Schritt eine Erste Beobachtung in der Landschaft. Wo sind amtliche Grenzauskunft einholen. Diese wird durch Randstreifen von Wegen oder Gewässern beson- einen öffentlich bestellten Vermessungsingenieur ders schmal oder gar nicht vorhanden? oder das Katasteramt eingeholt. Führen beide o.g. Verfahren zu keiner Einigung, Überprüfung der Eigentumsverhältnisse anhand ließen sich theoretisch im Rahmen einer Grenz- des Katasters und Luftbildern im Internet. Siehe feststellung fehlende Grenzsteine ersetzen. Dieses hierzu Kapitel 3.2 sowie Anhang 1-16 Verfahren ist jedoch wesentlich teurer. 3.3.3 Der Grenzverlauf ist festgestellt – was Gibt es Hinweise darauf dass ein Randstreifen nun? landwirtschaftlich genutzt wird? Strittige Berei- Ist der Grenzverlauf einwandfrei festgestellt, sollten che markieren, Karte ausdrucken und die Kom- bei der anschließenden Suche nach Lösungen zur mune darauf ansprechen. Wiederherstellung der Saumbiotope auch Vertreter der Naturschutzbehörden und Naturschutzverbän- de (z.B. BUND oder NABU) sowie eventuell Jäger Nach Kontaktaufnahme der Kommune mit dem und Imker mit von der Partie sein. Da diese Natur- Eigentümer oder Pächter auf einen Ortstermin schutzmaßnahmen stark standortangepasst erfol- bestehen und mit allen Beteiligten den eigentli- gen müssen, lassen hierfür sich keine bundesweit chen Grenzverlauf feststellen und markieren. einheitlichen Vorschläge geben. Denkbar ist auch die Kombination mit einem Blühstreifen im anlie- genden Feld, um einen möglichst breiten Streifen Die Umsetzung der Maßnahmen und Einhaltung der zu erhalten. Auch Vertragsnaturschutzprogramm Grenzlinie in den nächsten Jahren kontrollieren. oder Agrarumweltmaßnahmen sind denkbar. In der Praxis hat es sich außerdem manchmal bewährt, dem Landwirt eine Zusammenlegung fehlender Gemeinsam mit Kommune, Landwirt, eventuell Randstreifen an einer Seite des Feldes anzubieten. UNB und Landschaftspflegeverein ein standort- Erscheint diese Vorgehensweise aus naturschutz- angepasstes Konzept zur ökologischen Aufwer- fachlichen Gründen sinnvoll (Untere Naturschutz- tung des Randstreifens erstellen. 15
Literatur Arnold, B., Reiss, J., Schneider, A., Büro am Fluss e.V., 2015. Gewässerrandstreifen in Baden-Württem- berg. WBW Fortbildungsgesellschaft für Gewäs- serentwicklung mbH, Karlsruhe. BMUB, 2007. Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt. BMUB, Berlin. BMU, 2018. Aktionsprogramm Insektenschutz der Bundesregierung. Diskussionsvorschläge des BMU für Maßnahmen. Abrufbar unter: https://www.bmu. de/fileadmin/Daten_BMU/Download_PDF/Arten- schutz/massnahmen_insektenschutz_bf.pdf Frobel, K., Wessel, M., Klein, D., 2018. Handbuch Biotopverbund Deutschland - Vom Konzept bis zur Umsetzung einer Grünen Infrastruktur. B.U.N.D. e.V., Berlin. Petersen, F., 2017. Erhalt von Feld- und Wegerand- streifen. Beitrag Aus Dem Recht Nat.-Schnellbr., IDUR. Hilfreiche Informationen zur Wiederherstellung von Randstreifen (Weg- und Gewässer-) bieten folgende Veröffentlichungen: Wegraine und Gewässerrandstreifen. Bedeutung und rechtliche Grundlagen. Radtke 2014 (BUND) Wegerandstreifen – gemeinsam zum Ziel. Leitfaden der Region Börde Oste-Wörpe Petersen, F., 2017. Erhalt von Feld- und Wegerand- streifen. Beitrag Aus Dem Recht Nat.-Schnellbr., IDUR. ProSaum vom Saatguthersteller Rieger-Hofmann Praxisleitfaden zur Etablierung und Aufwertung von Säumen und Feldrainen. Kirmer et al. 2014 Naturschutzgemäße Pflege von gemeindeeigenen Wegrainen im Landkreis Uelzen. Klusmeyer 2004 16
Anhang 1: Diese Daten sind in sogenannten „Geodatenvie- Technische Anleitungen für wern“ mit unterschiedlichsten Namen für jedes Geodatenviewer Bundesland zu finden. Sie lassen sich im Browser aufrufen, nach der Auswahl der gewünschten Kar- Katasteramtliche Grenzen und hochaufgelöste Luft- tenebene und des Ausschnitts können die Karten bilder zur Überprüfung von Weg- und Gewässer- entweder als PDF exportiert und gedruckt werden, breiten lassen sich für jedes Bundesland im Internet oder aber ein Screenshot (Bildschirmfoto) erstellt abrufen. So wird das Auffinden verlorengegange- werden. Da jedes Bundesland in Deutschland einen ner Randstreifen auch für Privatpersonen einfach eigenen Geodatenviewer mit eigener Bedienstruktur durchführbar. hat, finden sich im Anhang 16 verschiedene Anlei- tungen zur Bedienung. 17
Baden-Württemberg Mit Klick auf das Rad links oben öffnet sich eine BW verfügt über ein gut zugängliches Geoportal Werkzeugleiste, mit der sich Strecken und Flächen (https://www.geoportal-bw.de) in dem sich Katas- messen lassen. In dieser Werkzeugleiste befindet terdaten mit einem Klick über ein Luftbild legen las- sich auch eine Druckfunktion, mit der sich der aktu- sen. Hierzu links unten auf das Quadrat „Basiskarte elle Ausschnitt als .pdf exportieren lässt. auswählen“ klicken und „Hybrid“ wählen. Nun wird das Luftbild mit den Katastergrenzen bereits an- Da Baden-Württemberg als landwirtschaftliches gezeigt. Über den Regler „Transparenz Relief“ lässt Referenzsystem das Flurstück auf Basis der Kata- sich zusätzlich ein Digitales Höhenmodell einblen- sterkarte verwendet, ist eine weitere Überprüfung den. Mit Klick auf die Leiste „Kartenkatalog“ auf der der Gegebenheiten anhand eines Feldblocks o.ä. rechten Seite lassen sich verschiedene Themenbe- nicht nötig bzw. möglich. reiche hinzuschalten, u.a. Biotoptypenkartierung, Schutzgebiete und das Liegenschaftskataster als einzelner Layer. 18
Bayern Geodaten zu Biotopverbundkorridoren und regiona- Bayern hat ein Geoportal, in dem eine große An- len Grünzügen zuschalten sowie Flächennutzungs- zahl von frei verfügbaren Geodaten gesammelt und pläne, Bebauungspläne und Schutzgebiete. Unter abrufbar sind. Dieser BayernAtlas ist unter https:// dem Thema „Umwelt“ lassen sich u.a. Biotopkartie- geoportal.bayern.de/bayernatlas abrufbar. rungen zuschalten. Um das Kataster anzuzeigen links auf „Themen Das Feld „Zeichnen und Messen auf der Karte“ (links) wechseln“ klicken, „Geobasisdaten“ auswählen öffnet einen kleinen Werkzeugkasten, über den sich und dann bei „Luftbild + Parzellenkarte“ ein Häk- einerseits Markierungen auf die Karte setzen lassen, chen setzen (funktioniert erst ab einer bestimmten andererseits Distanzen und Flächen messen las- Zoomstufe). Es wird ein Luftbild des ausgewählten sen. Über das Feld „Drucken“ lässt sich der aktuelle Ausschnitts mit den zugehörigen Katasterdaten an- Ausschnitt als .pdf exportieren. Wer eine EU-Be- gezeigt. triebsnummer besitzt, kann sich unter https://www. stmelf.bayern.de/ einloggen und dort die bewirt- Weitere interessante Daten finden sich unter dem schafteten Feldblöcke einsehen. Thema „Planen und Bauen“. Hier lassen sich u.a. 19
Berlin Um die frei verfügbaren Katasterdaten mit einem Berlin hat ein Geodatenportal namens FISBroker, ab- Luftbild zu überlagern, wird wie folgt vorgegangen: rufbar unter https://fbinter.stadt-berlin.de/fb/index.jsp. Klick auf das Feld „Suche“, rechts „Digitale farbige Orthophotos 2017 (DOP20RGB)“ auswählen. Jetzt sollte das Luftbild in der Karte angezeigt wer- felsfall verschieben). Dann auf „Anfrage senden“ den. Dann mittig oberhalb der Karte unter „Über- klicken. Die Katasterinformationen werden erst ab lagern“ auf „Überlagerung von Ebenen“ klicken, einer bestimmten Zoomstufe angezeigt, daher muss „ALKIS Berlin“ auswählen und unter „mögliche Ebe- eventuell noch reingezoomt werden. Mit Klick auf ne“ „Flurstücke“ auswählen. Dann „Ebene hinzufü- „Drucken“ (oberhalb der Karte) kann der gewählte gen“ (darauf achten, dass das Luftbild an unterster Ausschnitt nun als .pdf exportiert werden. Stelle der gewählten Ebenen liegt und im Zwei- 20
Brandenburg anderer Viewer aufgerufen werden. Dieser heißt Brandenburg stellt seine Geodaten im BRANDEN- Geoportal Brandenburg und ist unter https://geo- BURGVIEWER öffentlich zur Verfügung. Dieser ist portal.brandenburg.de/geodaten/suche-nach-geo- unter https://bb-viewer.geobasis-bb.de/ erreichbar. daten/ zu finden (Abb. 6). In der Standardansicht Mit Klick auf „Kartenebenen“ auf der rechten Seite lassen sich rechts ein Luftbild sowie das Liegen- lassen sich unter „Geobasisdaten“ „Digitale Or- schaftskataster einblenden. Mit Klick auf „Themen- thofotos“ ein Luftbild und unter „Liegenschaftska- karten“ auf der linken Seite lassen sich Fachdaten taster“ „Flurstücke und Gebäude“ das Kataster verschiedener Themenbereiche einblenden. Biotop- einblenden (nur in Zoomstufe 1-4). Oberhalb der typen und Schutzgebiete finden sich unter „Umwelt Karte gibt es neben einer Suchfunktion für Orte und und Natur“ ganz unten. einer Koordinateneingabe ein Messwerkzeug. Über den Button „Kartenansicht ausdrucken“ lässt sich Mit Klick auf den Schraubenschlüssel oberhalb der der gewählte Ausschnitt als .pdf exportieren. Karte öffnet sich ein Werkzeugkasten, der das Mes- sen von Flächen und Entfernungen sowie das Expor- Um auf die Daten der Biotoptypenkartierung und/ tieren der Karte als .pdf ermöglicht. oder Schutzgebietsflächen zuzugreifen, muss ein Der Brandenburgviewer mit Luftbild und Flurstücken in der Auswahl. Interesssant ist hierbei die kleinteilige Aufteilung der Eigentumsverhältnisse im Vergleich zur Größe des einheitlich bewirtschafteten Schlages 21
Bremen ches online abrufbar ist. Das Onlinekastater von Bremen verfügt (noch) nicht über ein eigenes öf- Niedersachsen deckt das Bremer Stadtgebiet aller- fentlich zugängliches Liegenschaftskataster, wel- dings mit ab. 22
Hamburg Es lassen sich außerdem Layer mit Schutzgebieten, Für das Land Hamburg gibt es das Geoportal-Ham- Biotoptypen und Flächennutzungsplänen einblen- burg, abrufbar unter https://www.geoportal-ham- den. burg.de/Geoportal/geo-online/. Über den Button „Werkzeuge“ wird ein Werkzeug- Mit Klick auf „Themen“ oben links öffnet sich ein fenster eingeblendet, welches das Zeichnen und Fenster in dem sich Luftbilder („Hintergrundkarten“ Messen von Linien und Flächen ermöglicht, sowie „Luftbilder DOP 20“) einblenden lassen, unter einen .pdf Export des gewählten Ausschnitts (Pop- „Fachdaten“ „Geographie, Geologie und Geoba- ups zulassen!). sisdaten“ „INSPIRE HH Flurstücke/Grundstücke ALKIS“ kann das amtliche Kataster darübergelegt Expertentipp: werden. Damit das Kataster sichtbar wird, unbe- Sowohl die Luftbilder als auch die Katasterdaten dingt darauf achten dass im Fenster „Auswahl der lassen sich als kompletter Datensatz zur Verwen- Themen“ der Kataster-Layer über dem Luftbild liegt. dung in GIS Programmen (z.B. ArcGIS oder QGIS) Hier lässt sich auch die Transparenz der einzelnen herunterladen. Hierfür auf das kleine „i“ neben dem Layer einstellen. Layer klicken und dann auf „Datensatz herunterla- den“. 23
Hessen Im Feld „Werkzeug“ gibt es eine Messfunktion, die Hessen hat das Geoportal Hessen, in dem sich Möglichkeit Koordinaten einzugeben sowie eine Luftbilder und Katasterdaten übereinanderlegen Legende einzublenden. Eine Druckfunktion zum lassen. Dieses ist unter http://www.geoportal. .pdf-Export findet sich darüber. hessen.de/portal/karten.html erreichbar. Ein Klick auf „Kartenebenen“ und dann ein Häkchen bei „DOP_ Über die Suchfunktion oben rechts lassen sich wei- ALK_T“ blendet ein Luftbild mit den Katasterdaten tere Daten suchen (z.B. Schutzgebiete und Biotop- darüber ein. typen) und auf der Karte einblenden. 24
Mecklenburg-Vorpommern in dem sich u.a. auch alle Schutzgebietskategori- Mecklenburg Vorpommern hat ein professionelles en finden) durch Klicken und Ziehen von Links nach Geoportal in dem sich eine große Anzahl frei ver- Rechts hinzugefügt werden können. Anschließend fügbarer Geodaten anzeigen lassen. Sie erreichen noch auf „Übernehmen klicken“ und dann das Fens- es unter: https://www.geoportal-mv.de/portal/Geo- ter schließen. Falls das Luftbild aus der Standardan- datenviewer. Dann oben in der Leiste auf „Geoda- sicht nicht angezeigt wird, kann man es erneut in tenviewer“ klicken und „GAIA-MV professional“ der Themenauswahl hinzufügen. Die Karte aktua- auswählen. lisiert sich nur durch Bewegen oder Zoomen! Be- sonders interessant ist, dass sich auch die von den In der Standardansicht werden administrative Landwirt*innen eingetragenen Feldblöcke anzeigen Grenzen, Topographische Karten und Luftbilder in lassen. Fehlnutzungen lassen sich also besonders der Legende zur Auswahl angezeigt. Um weitere re- schnell herausfinden. levante Daten einzublenden, muss im Themenbaum links im Reiter „Themen“ oben links auf das Plus- Oberhalb des Kartenfensters findet sich ein Mess- zeichen „Themen hinzufügen“ geklickt werden. Es und Zeichenwerkzeug für Linien und Flächen, au- öffnet sich ein neues Fenster (Pop-ups im Brows- ßerdem lässt sich die Karte hier speichern und er müssen zugelassen sein!) in dem die gewünsch- drucken. ten Themen (Kataster ALKIS MV, Feldblockkataster, Das Geoportal Mecklenburg-Vorpommern mit Luftbild, Kataster und Feldblöcken. Auffällig ist die kleinteilige Eigentumsstruktur im Vergleich zur Größe des gleich bewirtschafteten Schlags. Unklar ist, was mit den verschiedenen sichtbaren Wegen passiert ist 25
Niedersachsen den gewählten Ausschnitt zu drucken oder als .pdf Für Niedersachsen gibt es zwei relevante Geo- zu exportieren finden sich im grauen Balken links datenviewer. Einerseits Geolife (www.geolife.de) der Karte. für Luftbilder und Katasterdaten, andererseits das LEA-Portal (http://sla.niedersachsen.de/landent- Im LEA Portal ist das Vorgehen ähnlich, jedoch wicklung/LEA/) für Landesentwicklung und Ag- können hier keine Katasteramtlichen Grenzen an- rarförderung Niedersachsen. gezeigt werden, sondern Feldblöcke. Hierfür muss oben mittig auf „Luftbilder“ umgestellt werden und Die Startseite von Geolife zeigt eine gewöhnliche dann in der Ebenenauswahl links, im Ordner „Ag- Straßenkarte. Mit Klick auf den Pfeil in der rechten rarförderung“ der Layer „Feldblöcke“ ausgewählt oberen Ecke öffnet sich ein Auswahlfenster, in dem werden. Bei ausreichender Zoomstufe werden nun sich eine andere Basiskarte einstellen lässt. „Karte die tatsächlich vom Landwirt gemeldeten und be- und Luftbild“ zeigt ein Luftbild mit den kataster- wirtschafteten Feldblöcke sichtbar. Außerdem las- amtlichen Grenzen in grau. Bei weiterem Heranzoo- sen sich verschiedenste Schutzgebietskategorien men wird die Katasterkarte gelegentlich deckend und Cross-Compliance Maßnahmen einblenden. weiß. Im Fenster darunter („Informations-Layer“) Eine Mess- und Druckfunktion findet sich oben lassen sich Biotoptypen sowie Schutzgebiete zu- rechts. schalten. Ein Messwerkzeug sowie die Möglichkeit 26
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Nordrhein-Westfalen zustellen. Für die Katasterkarte „Geobasisdaten“ NRW hat ein umfangreiches Geoportal, erreichbar „Liegenschaftskataster NRW“ „ALKIS“ „Flur- unter https://www.geoportal.nrw/fachkategorien. stücke“ auswählen. Die Katasterkarte ist erst ab ei- Es stehen umfangreiche Datensätze zur Verfügung, ner Zoomstufe von >1:5000 sichtbar! hierdurch ist auch die Benutzung auf den ersten Blick etwas kompliziert. Die Startseite gibt 14 Fach- In der Kategorie „Umwelt und Klima“ besteht die kategorien zur Auswahl. „Geographie, Geologie und Möglichkeit verschiedene Schutzgebietskategorien Geobasisdaten“ beinhaltet die gewünschten Da- hinzuzuladen. ten. Ein Klick darauf öffnet ein Kartenfenster. Oben links, im Reiter „Karten und Daten“ lässt sich „Inhal- Auf der rechten Seite gibt es verschiedene Möglich- te“ auswählen, daraufhin erscheint links ein Fenster keiten auf den Kartenausschnitt zu zeichnen und zu in dem sich Geobasisdaten und spezielle Fachda- schreiben, Ausschnitte zu speichern und als .pdf zu tenlayer hinzufügen lassen. In „Geobasisdaten“ exportieren. „Luftbilder“ „Digitale Orthophotos – DOP“ aus- wählen, um ein Luftbild als Hintergrundkarte ein- 28
Rheinland-Pfalz terdaten heben sich grafisch nur leicht vom Luftbild Das relativ simpel strukturierte Geoportal Rhein- ab und werden daher erst bei höheren Zoomstufen land-Pfalz ist unter geoportal.rlp.de erreichbar. Die sichtbar. Startseite gibt verschiedene Kartenkombinationen zur Auswahl, „Basis Liegenschaftskarte“ ist die rich- Links oben gibt es über verschiedene Symbole die tige für die benötigten Daten. Nach Klick darauf Möglichkeit, Strecken und Flächen zu messen, die öffnet sich ein Kartenfenster mit der Katasterkarte. Transparenzen der einzelnen Layer anzupassen so- Links unter „Meine Geodaten“ lässt sich ein Luftbild wie den Kartenausschnitt als .pdf zu exportieren. dazu schalten („Luftbild RP Basisdienst“). Die Katas- Startseite des Geoportals Rheinland Pfalz Geoportal Rheinland Pfalz mit Luftbild und Liegenschaftskataster 29
Saarland Mit einem Klick auf „Fachanwendungen“ in der Unter http://geoportal.saarland.de/portal/de/ er- Leiste oberhalb der Karte öffnet sich die Startseite reicht man das Geoportal des Saarlands. Auf der erneut und es lassen sich auf der linken Seite wei- Startseite findet sich links eine Liste mit Fachka- tere Fachdaten (wie z.B. das Schutzgebietskataster tegorien für Geodaten. Unter „Planung/Kataster“ und Biotoptypenkartierung) hinzufügen. „Liegenschaften“ findet sich der Layer „freie Liegenschaftskarte SL“. Dieser hat rechts zwei Glo- Links neben der Karte, oberhalb der Ebenenanzeige, bus-Symbole, „Auf Ebenenausdehnung zoomen“ lassen sich Strecken und Flächen messen sowie der öffnet ein Kartenfenster. Hier werden auf der linken gewählte Ausschnitt drucken. Seite die verschiedenen Ebenen angezeigt, der Lay- er „DOP20“ enthält das Luftbild und kann mit dem Setzen des Häkchens aktiviert werden. 30
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Sachsen rungen sowie die Potentiell Natürliche Vegetation Sachsen hat ein gut strukturiertes Geoportal wel- einblenden. ches sich unter geoviewer.sachsen.de aufrufen lässt. Oben rechts lassen sich über den Button „Hinter- Die Kategorie „Planung“ hält weitere möglicher- grund“ verschiedene Hintergrundkarten einblenden weise interessante Datensätze wie Bebauungs- und (Hybrid oder Luftbild eignen sich für diese Zwecke Flächennutzungspläne bereit. besonders). Unten links lässt sich unter „Karten- inhalt“ ein Menü mit allen verfügbaren Geodaten Unten links unter „Inhaltsbaum“ lassen sich die einblenden. Interessant sind hierbei die Kategorie aktuell sichtbaren Layer sichtbar und unsichtbar „Verwaltung“ wo ein Häkchen bei „Flurstück“ die schalten sowie in ihrer Reihenfolge verändern. Katasterkarte über das Luftbild legt. In der Katego- Am linken Fensterrand geben zwei Buttons (Schrau- rie „Natur“ (nach rechts scrollen) gibt es einen Lay- benschlüssel und Stift) diverse Möglichkeiten zur er namens „Landschaftselemente, Feldblöcke und Bearbeitung und Auswertung der angezeigten Kar- Sperrpunkte Sachsen“ welche zusätzliche die von ten, u.a. dem Zeichnen und Messen von Linien und den Landwirten bearbeiteten Feldblöcke anzeigt. Flächen und dem Druck des ausgewählten Aus- Außerdem lassen sich in der Kategorie „Natur“ di- schnitts. verse Schutzgebietskategorien, Biotoptypenkartie- 32
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