WIE WEITER NACH CANCÚN? - COP16/CMP6, CANCUN - BVEK
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27/05/2011 CoP16/CMP6, Cancun Wie weiter nach Cancún? Tagung des Auswärtigen Amtes und des Bundesverband Emissionshandel und Klimaschutz Berlin, 26. Mai 2011 Artur Runge-Metzger Direktor, GD Klimapolitik Europäische Kommission Überblick • Was wurde in Cancun erreicht ? • Was sollte 2011 geschehen? – International: Cancun umsetzen und mehr – In der EU • EU Vision zum internationalen Emissionshandel • Schlussfolgerungen 1
27/05/2011 Die Cancun Vereinbarungen: ein ausgewogenes Paket • Wichtige Entscheidungen zu allen Schlüsselthemen – ‘Konvention’ (LCA): 2° Grad Ziel, Verankerung der Zusagen zur Reduktion der Klimagase, Monitoring, Berichterstattung & Verifizierung, Anpassung, Finanzen, Technologietransfer and Kapazitätsaufbau, Erfolgskontrolle – ‘Kyoto-Protokoll’ (KP): Verankerung der Zusagen zur Reduktion der Klimagase, Basisjahr 1990, Landnutzung • Markstein für multilaterale Klimapolitik – Integriert die politischen Ergebnisse des Kopenhagen Akkord in die offiziellen UN Verhandlungen – Erheblicher Fortschritt zu bestehendem und neuem Regelwerk – Gute Basis für konkrete Projekte und Programme – Anpassung, Technologie, Entwaldung, Kapazitätsaufbau unterstützt mit ‘Fast Start’ Finanzierung’ – Weiterentwicklung des globalen Klimaregimes (insbesondere neue Ausschüsse, Grüner Klimafonds) Die Cancun Vereinbarungen : Lücken (1) • Schlüsselthema langfristige Rechtsform offen gelassen in Cancun – “Legal options with the aim to complete an agreed outcome” – 2te Verpflichtungsperiode unter dem Kyoto Protokoll • sowie – Neue Marktinstrumente – Internationaler Luft- und Schiffsverkehr – Fluorkohlenwasserstoffe / HFC – Landwirtschaft – Langfristige Finanzierung (im Anschluss an das ‘Fast Start’ Finanzpaket 2010-2012) 2
27/05/2011 Die Cancun Vereinbarungen: Lücken (2) • Anspruchsniveau: UNEP - 60% des Notwendigen • Scheitelpunkt vor 2020 (IPCC) • Globale Emissionen in 2050: 50% von 1990 (IPCC) 60 60 60 Global emissions (Gt CO2eq) Global emissions (Gt CO2eq) 56 Global emissions (Gt CO2eq) 56 56 52 52 52 48 48 48 2ºC range 44 2ºC range 2ºC range 44 44 40 40 40 Emissions after Emissions after Emissions after implementation implementation implementation 36 36 36 pledges pledges pledges 32 32 32 1990 2000 2010 2020 1990 2000 2010 2020 1990 2000 2010 2020 Impact high end pledges under the Uncertainties: accounting, double Additional efforts on top of existing Copenhagen accord counting, conditionality CPH pledges Was sollte 2011 geschehen? Cancun umsetzen…. • Internationale Zusagen in nationale Politik und Gesetze umsetzen • Nationale Niedrig-Emissionsstrategien entwickeln • Nationales Monitoring, Berichtswesen und Verifizierungsysteme (Kapazitätsaufbau!) & Internationales Register aufbauen • ‘Internationale Konsultation and Analyse’ (ICA) definieren • Grünen Klimafonds strukturieren (‘Transitional Committee’) • Einrichten des Anpassungs- und des Technologieausschusses • CO2 Markt verbessern: z.B. CDM einschliesslich C- Speicherung (CCS - carbon capture and storage) • ‘Fast Start’ Finanzierung zur Umsetzung von Cancun nutzen 3
27/05/2011 Was sollte 2011 geschehen? …PLUS • Lücken angehen – Emissionsscheitel, Langfristziel, Anspruchniveau – CO2 Markt: neue Sektormechanismen entwickeln – HFCs, Internationaler Flug- und Schiffsverkehr – Landwirtschaft – Langfristfinanzierung, insbesondere innovative Finanzierungsquellen erschliessen • Langfristige Rechtsform – EU wie viele andere für eine rechtlich bindende Vereinbarung - aber dies bleibt umstritten – Auf dem Kyoto Regelwerk aufbauen – Kyoto-Protokoll: 2. Verpflichtungsperiode • Revision in 2013 definieren Die Zukunft von Kyoto: EU im Rampenlicht • EU für ‘eine’ globale rechtlich bindende Vereinbarung, aber Entwicklungsländer drängen auf 2. Verpflichtungsperiode • EU ist bereit 2. Verpflichtungsperiode zu erwägen, falls – Mängel der Umweltwirksamkeit beseitigt werden • Übertragung der AAU (Emissionsrechte): etwa 11Gt ~ das 2.5 fache der jährlichen EU27 Emissionen • Landnutzung und -änderung – andere grosse Volkswirtschaften vergleichbare Anstrengungen unternehmen • Ohne Japan, Russland und Canada deckt Kyoto nur ca. 15% der globalen Emissionen ab 4
27/05/2011 Was geschieht in 2011 in der EU? Cancun umsetzen und… • EU auf Kurs um das Kyotoziel zu erreichen (2008-2012) • Umfassende Gesetzgebung für 2020 verabschiedet, die vollständig umgesetzt werden muss, einschliesslich – In Umsetzung: EU Emissions-Handelssystem (3. Phase in Vorbereitung, z.B. Benchmarks für die Industrie, Versteigerungsplattform; Lastenteilungsentscheidung (in Vorbereitung auf 2013-2020); Energieeeffizienz; Richtlinie zur Kraftstoffqualität – Vorschläge: Weissbuch Transport (März); Aktionsplan Energieeffizienz (März); Mehrjähriger Finanzieller Rahmen 2014-2020 (Mitte 2011), Landnutzung (Mitte 2011), Revision der Ratsentscheidung zum EU Monitoring Mechanismus (Mitte 2011) – Vorberetende Arbeit: LKW, Schiffsverkehr – Überprüfung: Fluorinierte Gase – Berichte: Fast Start Finanzierung (Mai); Fortschrittsbericht (Oktober) • Über 20% hinaus reduzieren? Analyse (Juni) • Zusammenarbeit mit internationalen Partnern (Anpassung, Technologie, REDD+, Kapazitätsaufbau, CO2-Zertifikatehandel) Was geschieht in 2011 in der EU? …weiterdenken - EU Fahrplan 2050 80% innereuropäische 100% 100% Reduktion in 2050 ist machbar Mit gegenwärtig 80% Power Sector 80% verfügbaren Technologien Current policy Mit preisinduzierten Verhaltensänderungen Residential & Tertiary 60% 60% Wenn alle Sektoren in verschiedener Weise Industry beitragen 40% 40% Effizienter Pfad: Transport -25% in 2020 20% 20% -40% in 2030 Non CO2 Agriculture -60% in 2040 Non CO2 Other Sectors 0% 0% 1990 2000 2010 2020 2030 2040 2050 5
27/05/2011 Internationaler Emissionshandel: Die EU Vision Bilateral verknüpfte Handelssysteme Weltweite Gesamtemissionen Emissionen außerhalb von Emissionshandels- systemen Sektoraler Mechanismus Reformierter CDM Zeit Internationaler Emissionshandel: Zielsetzungen • Soweit wie möglich einen internationalen CO2 Preis erreichen • Ein stabiler Markt: – Liefert Anreize für ambitionierte Anstrengungen in Entwicklungsländern – Wichtige Quelle für die Finanzierung von Klimaschutzmassnahmen in Entwicklungsländern • Erhöht mit ‘linking’ die Liquidität, und reduziert die CO2 Kursschwankungen, vermehrt Möglichkeiten für kostengünstige Treibhausgasminderung • Parallel zum UN Verhandlungsprozess und diesen unterstützend 6
27/05/2011 Internationaler Emissionshandel: Wo stehen wir heute? • Mehr als 80% der Nachfrage wird ausserhalb der UNFCCC durch nationale Rechtssetzung erzeugt • EU Emissionshandel und EU Mitgliedstaaten sorgen für die Hauptnachfrage nach Clean Development Mechanism (CDM) Zertifikaten - EU interne private Investition in Höhe von 80% der CDM und JI Nachfrage • Neue nationale ‘Cap & Trade’ Systeme werden entwickelt – China (6 Pilot ETSs auf Provinz- oder Stadtebene geplant) – Japan (TMG) – Neuseeland, Südkorea, Schweiz – USA (RGGI and WCI) Internationaler Emissionshandel: Reform der UN Offset Mechanismen • CDM wichtiger Katalysator für Maßnahmen in Entwicklungsländern • Reform des CDM: – Umweltwirkung verbessern – Fokus auf zusätzliche Reduktionen mit mittleren Grenzkosten – CDM auf die am wenigsten entwickelten Länder (LDCs) konzentrieren – Emissionsgutschriften auf Basis angemessener Eigenleistungen (nicht „BAU“) • Sektoraler Mechanismus als Zwischenschritt hin zu Emissionshandel in Schlüsselsektoren insbesondere in Schwellenländern und konkurrenzstarken Sektoren • Überschuss an Emissionsrechten verwalten 7
27/05/2011 Internationaler Emissionshandel: EU linking Politik • Linking-Verfahren in EU Recht vorgesehen: gegenseitige Anerkennung der Emissionszertifikate aus kompatiblen, rechtlich verbindlichen ‘cap & trade’ Systemen • EU Recht: bislang keine spezifischen Kriterien fixiert, obwohl relevant für Umweltwirksamkeit (z.B. Anspruchsniveau, Anzahl und Art der handelbaren Zertifikate, Preiskontrollen) • In der Praxis: – frühes indirektes Linking möglich durch gegenseitige Anerkennung derselben internationalen Zertifikate (z.B. CDM Kredite) – Verhandlungen mit der Schweiz International Carbon Action Partnership - ICAP • Öffentliche Verwaltungen die ‘cap & trade’ voranbringen möchten • Fachlicher Austausch zur verbesserten Gestaltung und Kompatibilität verschiedener Systeme ermöglichen Mitglieder: • EU: EU Kommission, DK, FR, DE, GR, IR, IT, NL, PT,ES, UK • Nordamerika: – Regional Greenhouse Gas Initiative (RGGI): Maine, Maryland, Massachusetts, New Jersey, New York – Western Climate Initiative Members (WCI): Arizona, British Columbia, California, Manitoba, New Mexico, Ontario, Oregon, Québec, Washington • Andere: Australien, Neuseeland, Norwegen, Tokyo Metropolitan Government Beobachter: Japan, Korea and Ukraine www.icapcarbonaction.com 8
27/05/2011 Schlussfolgerungen • UN Verhandlungen zurück in der Spur - Cancun aber nur ein Zwischenschritt, einfache Entscheidungen sind gefällt • «Globale Klimapolitik» ist nicht einfacher geworden - EU muss daheim und international weiter entschlossen vorangehen • Jetzt die Cancun Zusagen umsetzen - Die EU ist mit aller Kraft dabei • Klimaproblem ist noch lange nicht gelöst - noch viel Überzeugungsarbeit bis zu einem globalen rechtsverbindichen Abkommen notwendig • Wichtig: Den « Geist von Cancun » erhalten auf dem Weg nach Durban und darüberhinaus, da ein Durchbruch wenig wahrscheinlich • EU muss ihre bilateralen Kontakte intensivieren und neue Allianzen schmieden – Ausbau des Emissionshandels und Linking von ETS Systemen ergänzen die UN Verhandlungen, Klimadiplomatie stärken Weitere Information: http://ec.europa.eu/clima/policies/brief/eu/index_en.htm 18 9
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