Zukunftsorientierte Ansätze für den globalen Einsatz von grünen Technologien - Partnerschaften für eine nachhaltige Entwicklung - GIZ
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Zukunftsorientierte Ansätze für den globalen Einsatz von grünen Technologien Partnerschaften für eine nachhaltige Entwicklung
Die „Exportinitiative Umwelttechnologien“ des Bundesumweltministeriums Der globale Beitrag der GIZ • Ziel des Globalvorhabens: Unterstützung förderlicher Rahmen- Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit bedingungen für den Einsatz von Umwelt- und Klimaschutz- (GIZ) GmbH setzt im Auftrag des BMU Projekte der Export- technologien in ausgewählten Partnerländern initiative Umwelttechnologien weltweit um. • Partnerländer: Jordanien, Thailand, Malaysia, Indonesien, Ukraine, Indien, Ägypten und globale Module Die geförderten Maßnahmen bauen technisches und institutionelles • Auftraggeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz Know-how auf und schaffen die Grundlagen für die Einführung und und nukleare Sicherheit (BMU) den Einsatz von Umwelt- und Klimaschutztechnologien. Im Fokus • Projektlaufzeit: 2019 bis 2023 stehen Wissenstransfer, Pilotprojekte, nachhaltige Geschäfts- modelle, Kompetenzaufbau, Umweltbildung und Sensibilisierung. Innovationen im Umwelt- und Klimaschutz sowie Ressourcenef- fizienz bieten erhebliche Potenziale, die Umwelt zu entlasten und Die Ländermaßnahmen werden in Zusammenarbeit mit bilateralen gleichzeitig Chancen für eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung. Projekten der GIZ in den Partnerländern, aber auch auf globaler Ebene durchgeführt. Die geförderten Aktivitäten sind in die Strate- Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare gien der Zielländer eingebettet und unterstützen die Lösung Sicherheit (BMU) gründete 2016 die „Exportinitiative Umwelt- zentraler Umweltprobleme, z.B. in den Themenfeldern Kreislauf- technologien“. Ziel ist es, in ausgewählten Partnerländern grüne wirtschaft, Ressourceneffizienz, Abwasserbehandlung, nachhaltige Technologien aufzubauen und zu verbreiten und einen konkreten Stadt- und Regionalentwicklung, nachhaltiger Konsum, umwelt- Beitrag zur Erreichung der Nachhaltigkeitszielen der Vereinten freundliche Mobilität und Luftreinhaltung. Nationen (SDGs) und damit zu besseren Lebensbedingungen vor Ort zu leisten. Dafür werden förderliche, rechtliche, politische und verwaltungstechnische Rahmenbedingungen geschaffen und Märkte entwickelt, sodass auch in Deutschland vorhandenes Wissen und Technologien für eine nachhaltige Entwicklung welt- weit eingesetzt werden können.
Übersicht der Projektaktivitäten Inhaltsverzeichnis Ägypten: Erweiterte Produzentenverantwortung im Tourismussektor → Global: Kooperation mit der Global Solutions Initiative → Global: Leitfaden zur industriellen Abwasserbehandlung → Indien: Umweltstandards im Textilsektor → Indien: Reduzierung von Luftverschmutzung in drei Städten Indiens → Indien: Management organischer Abfälle in Indien → Jordanien: Einführung eines Systems der erweiterten Produzentenverantwortung für Verpackungen → Thailand und Malaysia (CAP SEA): Gemeinsame Maßnahmen zur Vermeidung von Einwegplastik in Südostasien → Ukraine: Verbesserung der regionalen Zusammenarbeit im Abfall- und Ressourcenmanagement in der Region Poltawa →
Erweiterte Produzentenverantwortung im Tourismussektor Hintergrund Mit einer Bevölkerung von ca. 100 Millionen Einwohnern hat Ägypten Das Projekt leistet somit einen Beitrag ein Wirtschaftssystem, das abhängig ist von Landwirtschaft, Tourismus zur Entwicklung nachhaltiger Städte und und Rücküberweisungen aus dem Ausland. Der größte Anteil der Gemeinden (Nachhaltigkeitsziel 11) – arbeitenden Bevölkerung ist im Dienstleistungssektor beschäftigt, insbesondere dem Unterziel 11.6: „Bis zum welcher den Hauptanteil des ägyptischen Bruttosozialprodukts Jahr 2030 soll die von den Städten ausgehende trägt (UNDP, 2018)1. Auch der Tourismus am Roten Meer und Nil Umweltbelastung pro Kopf gesenkt werden, trägt signifkant zur Wirtschaftsleistung des Landes bei. Jedes Jahr unter anderem mit besonderer Aufmerksamkeit auf der Luftqualität wird mehr als 20 Millionen Tonnen an häuslichem Abfallaufkommen und der kommunalen und sonstigen Abfallbehandlung“. generiert, was zu einer stetig wachsenden Überbelastung der Abfall- entsorgungsinfrastruktur führt. Nur etwa 60 % des Abfalls werden Was wir tun gesammelt und weniger als 20 % davon ordnungsgemäß deponiert oder wiederverwertet. Der Großteil des Abfalls landet entlang von • Dialog mit Akteur*innen: Wir fördern den fachlichen Austausch Kanälen und Flüssen, auf Straßen und freien Flächen, was Mensch zur Einführung eines EPR-Systems für Verpackungsabfall sowie und Umwelt erheblichen Schaden zufügt. Dies hat auch negative den Austausch von Erfahrungen und „Best Practices“ rund um Auswirkungen auf wirtschaftliche Sektoren, insbesondere den die Einführung von EPR-Systemen für Verpackungen in Touris- Tourismus (GIZ, 2020)2. musregionen weltweit. Dieser erfolgt über die Plattform Waste Portal Egypt3, die eigens für diesen Zweck aufgebaut wurde. • Pilotprojekte: Wir entwickeln Pilotmaßnahmen zur Einführung Ziel der Zusammenarbeit eines EPR-Systems. Ziel ist die Reduktion der unkontrollierten Müllentsorgung durch Förderung kreislaufwirtschaftlicher Strukturen und die Einführung 1 http://hdr.undp.org/en/countries/profles/EGY eines Systems der erweiterten Produzentenverantwortung (EPR- 2 https://www.giz.de/en/worldwide/22230.html System) für Verpackungen. 3 https://wasteportalegypt.com
• Wissensmanagement: Wir bereiten die im Rahmen der Pilot- Abfall ins Leben gerufen, die verschiedene Akteur*innen projekte gewonnenen Ergebnisse und Erfahrungen auf und teilen miteinander vernetzt und auch in diesem Projekt als Wissens- sie mit allen relevanten privaten und öffentlichen Akteur*innen. HUB fungiert. Wichtige Ergebnisse Projektpartner*innen • Die Black Forest Solutions GmbH und die Landbell AG haben • Umweltministerium, Aufsichtsbehörde für den Abfallbereich eine Basisstudie4 zum Umgang mit Verpackungsmüll und zu • Black Forest Solutions GmbH möglichen Ansatzpunkten für die Einführung eines EPR-Systems • Landbell AG in einem ausgewählten Tourismusgebiet durchgeführt. • Mit dem „Waste Portal Egypt“ wurde eine Austauschplattform rund um das Management, den Handel und die Verwertung von 4 “Extended Producer Responsibility Scheme for Packaging Waste in Egypt” Impressum Herausgeber Druck Deutsche Gesellschaft für Braun & Sohn, Maintal Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH Gedruckt auf FSC-zertifziertes Papier Globalvorhaben „Unterstützung der Exportinitiative Umwelttechnologien“ (BMU) Bildnachweise © GIZ & Shutterstock Köthener Str. 2 10963 Berlin Stand Tel. +49 (0) 30 338 424 646 März 2021 E markus.luecke@giz.de Die GIZ ist verantwortlich für den Inhalt dieser Publikation. I www.giz.de Im Auftrag Mehr Informationen Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz https://www.giz.de/de/weltweit/78869.html und nukleare Sicherheit (BMU) Redaktion Stresemannstraße 128 - 130 Markus Lücke 10117 Berlin Dr. Vanesa Rodriguez Osuna I www.exportinitiative-umweltschutz.de Gestaltung creative republic, Frankfurt am Main
Kooperation mit der Global Solutions Initiative Hintergrund Ziel der Zusammenarbeit Die Global Solutions Initiative (GSI) hat sich 2017 im Rahmen der Die GSI-Plattform soll zur Verbreitung umwelttechnologischer deutschen G20-Präsidentschaft als eine internationale Plattform Lösungsansätze aus der BMU-Exportinitiative Umwelttechnolo- etabliert. Seither unterstützt sie den „Think20“-Prozess für Think- gien genutzt werden und dadurch nachhaltige Transformations- Tanks, im Vorfeld des G20-Gipfels. Hier werden, komplementär prozesse wie das Pariser Klimaabkommen und die Agenda 2030 zu G20-Themenschwerpunkten, Konzepte zu globalen Problem- unterstützen. und Fragestellungen wie z.B. Kreislaufwirtschaft und nachhaltige Lieferketten mit renommierten Think-Tanks erarbeitet und Das Modul leistet einen direkten Beitrag zum Politikempfehlungen vorgelegt, die auch für Schwellen- und Ent- Ausbau globaler Partnerschaften für nachhal- wicklungsländer relevant sind. tige Entwicklung (Nachhaltigkeitsziel 17). Insbesondere das Unterziel 17.16, das vorsieht, Im Mittelpunkt der GSI steht bislang der Global Solutions Summit, die globale Partnerschaft für nachhaltige der als „Sprungbrett“ innerhalb des G20-Prozesses verstanden wird. Entwicklung auszubauen, steht dabei im Er fndet jeweils vor dem Think-Tank-Gipfel „T20“ und dem daran Fokus. Ergänzt wird das Modul durch Multi-Akteurs-Partnerschaften anschließenden G20-Gipfel statt. Der gute Ruf des Global Solutions zur Mobilisierung und zum Austausch von Wissen, Fachkenntnissen Summit hat sich stets verbessert und nicht zuletzt dank Repräsen- zu Technologien und fnanziellen Ressourcen, um alle Länder, ins- tant*innen aus 112 Staaten seine Sichtbarkeit deutlich erhöht. Unter besondere die Schwellen- und Entwicklungsländer, beim Erreichen den 1.300 Teilnehmer*innen beim Global Solutions Summit im Früh- der Nachhaltigkeitsziele zu unterstützen. jahr 2018 waren unter anderem die Bundeskanzlerin Angela Merkel (bereits zum dritten Mal), dazu sieben Minister*innen aus dem In- und Ausland. Das Bundesumweltministerium (BMU) war sowohl auf dem Summit 2019 als auch auf dem digitalen Summit 2020 durch Bundesumweltministerin Svenja Schulze prominent vertreten.
Was wir tun • Policy-Dialoge: Gemeinsam mit unseren internationalen • Sichtbarkeit: Damit wird eine Sichtbarkeit der BMU-Export- Partner*innen arbeiten wir die Ergebnisse der Maßnahmen initiative Umwelttechnologien und ihrer Ergebnisse im Rahmen aus den Partnerländern auf und stellen sie den GSI-Plattformen der Think20- und G20-Gipfel auf- und ausgebaut. zur Verfügung. • Wissensmanagement: Wir bringen die Ergebnisse und Erfah- Wichtige Ergebnisse rungen aus den Partnerländern über die GSI-Summits in den G20-Prozess ein. • Die Kontakte zur GSI sind etabliert, die Grundzüge der Kooperation • Policy-Empfehlungen: Hierzu erfassen wir die Erfahrungen defniert und bestehende Kooperationsbeziehungen gefestigt. aus der BMU-Exportinitiative Umwelttechnologien über einen Scaling-Up-Prozess und arbeiten sie auf, um sie als Projektpartner*innen Policy-Empfehlungen einbringen und ihre Breitenwirksamkeit • Global Solutions Initiative vergrößern zu können. Impressum Herausgeber Druck Deutsche Gesellschaft für Braun & Sohn, Maintal Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH Gedruckt auf FSC-zertifziertes Papier Globalvorhaben „Unterstützung der Exportinitiative Umwelttechnologien“ (BMU) Bildnachweise © GIZ & Shutterstock Köthener Str. 2 10963 Berlin Stand Tel. +49 (0) 30 338 424 646 März 2021 E markus.luecke@giz.de Die GIZ ist verantwortlich für den Inhalt dieser Publikation. I www.giz.de Im Auftrag Mehr Informationen Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz https://www.giz.de/de/weltweit/78869.html und nukleare Sicherheit (BMU) Redaktion Stresemannstraße 128 - 130 Markus Lücke 10117 Berlin Dr. Vanesa Rodriguez Osuna I www.exportinitiative-umweltschutz.de Gestaltung creative republic, Frankfurt am Main
Leitfaden zur industriellen Abwasserbehandlung Hintergrund Industriesektoren benötigen große Mengen Frischwasser für die Beitrag zur Umsetzung des Nachhaltigkeits- Kühlung von Produkten oder Anlagen und für andere Verfahren. Das ziels 6, das sich für sauberes Wasser und Abwasser dieser industriellen Verfahren enthält hohe Mengen an Zugang zu Sanitäreinrichtungen einsetzt. Es Schadstoffen. Eine unbehandelte Freisetzung oder mangelhafte Auf- geht insbesondere auf das Unterziel 6.3 ein: bereitung dieser Schadstoffe verursacht schwere Umweltbelastungen „Bis 2030 soll die Wasserqualität durch Ver- und daraus resultierende Risiken für die öffentliche Gesundheit. Die ringerung der Verschmutzung, Beendigung Lösungen, Technologien und Wissensstrukturen, um Abwasser aufzu- des Einbringens und Minimierung der Freisetzung gefährlicher bereiten, zu recyceln und wiederzuverwenden sind zwar vorhanden, Chemikalien und Stoffe, Halbierung des Anteils unbehandelten in vielen Regionen der Welt jedoch nicht weit verbreitet. Abwassers und eine beträchtliche Steigerung der Wiederaufbereitung und gefahrlosen Wiederverwendung weltweit verbessert werden.“ Entscheidungsträger*innen in Partnerländern (Indien und der MENA-Region) brauchen klare Kriterien zur Identifzierung und Was wir tun Nutzung der besten verfügbaren industriellen Wasseraufbereitungs- technologien, die sowohl ökologische als auch wirtschaftliche • Technologien zur industriellen Wasseraufbereitung: Die German Aspekte berücksichtigen. Water Partnership e.V. (GWP) entwickelt einen Leitfaden zur in- dustriellen Wasseraufbereitung in Indien und der MENA-Region, das zudem das Fachwissen der GWP Netzwerkpartner bündelt. Ziel der Zusammenarbeit • Wissensmanagement: GWP organisiert außerdem Workshops, Ziel ist es, ein Industriewasserkompendium zur Ermittlung und um Erfahrungen auszutauschen, Möglichkeiten für künftige Anwendung der Besten Verfügbaren Techniken (BVT) bei der Aufbe- Zusammenarbeit aufzuzeigen und das Netzwerken mit relevanten reitung und dem Management von Industrieabwässern in Sektoren, Projektpartner*innen auf dem Gebiet der Industrieabwasserauf- die für die Zielländer (Indien und die MENA-Region) besonders bereitung in Deutschland und den Zielregionen zu ermöglichen. relevant sind, zu entwickeln. Dieses Modul leistet einen direkten • Multiplikatoren: Wir teilen das im Leitfaden zur industriellen Wasseraufbereitung zusammengetragene Wissen mit relevanten öffentlichen und privaten Institutionen.
Wichtige Ergebnisse Projektpartner*innen • Zwei hochrangige Engagement-Workshops zu Erfahrungen bei • German Water Partnership e.V. der industriellen Wasseraufbereitung in Indien und der MENA- Region wurden durchgeführt. Impressum Herausgeber Druck Deutsche Gesellschaft für Braun & Sohn, Maintal Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH Gedruckt auf FSC-zertifziertes Papier Globalvorhaben „Unterstützung der Exportinitiative Umwelttechnologien“ (BMU) Bildnachweise © GIZ & Shutterstock Köthener Str. 2 10963 Berlin Stand Tel. +49 (0) 30 338 424 646 März 2021 E markus.luecke@giz.de Die GIZ ist verantwortlich für den Inhalt dieser Publikation. I www.giz.de Im Auftrag Mehr Informationen Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz https://www.giz.de/de/weltweit/78869.html und nukleare Sicherheit (BMU) Redaktion Stresemannstraße 128 - 130 Markus Lücke 10117 Berlin Dr. Vanesa Rodriguez Osuna I www.exportinitiative-umweltschutz.de Gestaltung creative republic, Frankfurt am Main
Umweltstandards im Textilsektor Hintergrund Industrielles Wachstum spielt in Indiens Entwicklungsstrategien Die in diesem Modul umgesetzten Maßnahmen eine wichtige Rolle. Zunehmende Urbanisierung und Industriali unterstützen die Initiativen der indischen sierung führen zu einer Vielzahl von Risiken für Mensch und Umwelt. Regierung und leisten unter anderem einen Im Textilsektor fnden sich die größten Arbeitgeber Indiens. Diese direkten Beitrag zum Aufbau einer belastbaren besonders wasserintensive Industrie verursacht eine hohe Umwelt Infrastruktur, der Förderung einer inklusiven belastung durch Abwasser, Abfallstoffe und den großfächigen und nachhaltigen Industrialisierung und Inno Einsatz von Chemikalien. Viele dieser Chemikalien schaden der vationen (Nachhaltigkeitsziel 9) – insbesondere dem Unterziel 9.4: Umwelt langfristig. „Bis 2030 die Infrastruktur modernisieren und die Industrien nachrüsten, um sie nachhaltig zu machen, mit effzienterem Res Innerhalb der Europäischen Union (EU) defniert das Merkblatt zur sourceneinsatz und unter vermehrter Nutzung sauberer und umwelt „Besten Verfügbaren Technik“ (BVT) wichtige Standards für die Textil verträglicher Technologien und Industrieprozesse, wobei alle Länder industrie und andere Sektoren. Zudem dient es Behörden als Leit Maßnahmen entsprechend ihren jeweiligen Kapazitäten ergreifen.“ faden bei der Erarbeitung von Umweltrichtlinien und Industrien als Ratgeber bei der Umsetzung. Die in der EU und besonders in Deutsch Was wir tun land gesammelten Erfahrungen dienen als Basis für die Erstellung eines vergleichbaren BVTMerkblatts für den indischen Textilsektor. • Vorbereitung der BVT-Dokumente: Wir unterstützen die Erarbeitung eines BVTMerkblattes in Zusammenarbeit mit Expert*innen des Umweltbundesamtes (UBA). Ziel der Zusammenarbeit • Wissensmanagement: Wir fördern den Informationsaustausch Ziel ist es, ein BVTMerkblatt zu erstellen, das zugeschnitten ist auf zwischen allen relevanten Behörden und Akteur*innen. den indischen Kontext, um die Einhaltung der Umweltrichtlinien im • Kapazitätsaufbau: Wir ermöglichen Maßnahmen zum Kapazi Textilsektor zu stärken und die damit verbundene Umweltverschmut tätsaufbau für Industrie und unsere Partner*innen, um die zung einzudämmen. Sensibilisierung für den BVTProzess zu fördern und erworbenes Fachwissen weiterzugeben.
Wichtige Ergebnisse Projektpartner*innen • In enger Zusammenarbeit mit den verantwortlichen Behörden • Ministerium für Umwelt, Wald und Klimawandel wurde ein Leitfaden zur Vorbereitung von Umweltvorschriften • Zentrale Umweltregulierungsbehörde entwickelt, die umweltfreundlichere Produktionsprozesse fördern und auf den indischen Kontext zugeschnitten sind. • Schulungen für Fachpersonal der Partner*innen zu den Inhalten und zur Anwendung der Richtlinien. Impressum Herausgeber Druck Deutsche Gesellschaft für Braun & Sohn, Maintal Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH Gedruckt auf FSCzertifziertes Papier Globalvorhaben „Unterstützung der Exportinitiative Umwelttechnologien“ (BMU) Bildnachweise © GIZ & Shutterstock Köthener Str. 2 10963 Berlin Stand Tel. +49 (0) 30 338 424 646 März 2021 E markus.luecke@giz.de Die GIZ ist verantwortlich für den Inhalt dieser Publikation. I www.giz.de Im Auftrag Mehr Informationen Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz https://www.giz.de/de/weltweit/78869.html und nukleare Sicherheit (BMU) Redaktion Stresemannstraße 128 130 Markus Lücke 10117 Berlin Dr. Vanesa Rodriguez Osuna I www.exportinitiativeumweltschutz.de Gestaltung creative republic, Frankfurt am Main
Reduzierung von Luftverschmutzung in drei Städten Indiens Hintergrund Steigende Luftverschmutzung ist in vielen indischen Städten eine Das Ministerium für Umwelt, Forstwirtschaft und Klimawandel ernstzunehmende Gefahr für Mensch und Umwelt geworden. (MoEFCC) hat das „National Clean Air Programme“ (NCAP) als eine Menschen in Gebieten mit hoher Luftverschmutzung entwickeln nationale Strategie ins Leben gerufen, um Aktionspläne zur Luft- Krankheitsbilder wie Schlaganfall, Herzerkrankung, Lungenkrebs, reinhaltung in 122 indischen Städten vorzubereiten. Damit soll die chronisch obstruktive Lungenerkrankung, Ateminfektion sowie Feinstaubbelastung durch Fein- und Grobpartikel bis 2024 um 20 Lungenentzündung. Zu den Hauptquellen der Luftverschmutzung bis 30 % im Vergleich zu 2017 reduziert werden. Das vom Ministerium in indischen Städten gehören Fahrzeugabgase, Industrie- und für Wohnungswesen und Stadtentwicklung (MoHUA) konzipierte Bauemissionen, Verbrennung von Abfall und Ernterückständen und „Climate Smart City Assessment Framework“ soll indischen Städten Straßenstaub. Des Weiteren verbrennen Bauern ihre Erntereste in als Orientierungsrahmen dienen, damit sie nachhaltiger, wider- angrenzenden ländlichen Gebieten, was ebenfalls zur Luftverschmut- standsfähiger und weniger anfällig für die Folgen des Klimawandels zung beiträgt, wie auch der Staub, der auf freien Flächen aufgewirbelt sind. Die Evaluierung ist ein Schritt für die Städte, gut funktionie- wird. In 122 indischen Städten haben die Luftverschmutzungswerte rende Methoden und Maßnahmen in den folgenden fünf Bereichen in den vergangenen fünf Jahren kontinuierlich die geltenden Richt- einzuführen und umzusetzen: Energie und nachhaltige Gebäude, linien zur Luftqualität überschritten.1 Stadtplanung, städtische Grünfächen und Biodiversität, Mobilität und Luftqualität, Wasser- und Abfallmanagement.2 Es besteht der Bedarf nach technisch soliden und umsetzbaren Lösungen für die Bestandsaufnahme, Luftqualitätsmessung in Ziel der Zusammenarbeit indischen Städten und Kontrolle von Emissionen in relevanten Sektoren, einschließlich Transport, Abfall und Industrie. Weiterhin Ziel ist es, behördliche Kapazitäten in drei ausgewählten Städten sind Lösungsansätze für rechtliche, regulatorische Aspekte sowie stärken, um sicherzustellen, dass das NCAP effektiv umgesetzt wird. der Aufbau von Strukturen und Kapazitäten gefragt. Die indische Die in diesem Modul umgesetzten Maßnahmen unterstützen die Regierung hat das Thema Luftverschmutzung zur Priorität erklärt. 1 National Clean Air Programme (NCAP). 2019. Central Pollution Control Board. Ministry of Environmental Forests and Climate Change, The Government of India 2 National Institute of Urban Affairs (NIUA). 2019. Climate Smart Cities 2.0., https: www.niua.org/csc/index.html
• Modernisierung von Ziegelbrennereien: Wir ermitteln passende Lösungsansätze für die Modernisierung der Ziegelindustrie. • Sensibilisierung: Wir sensibilisieren und fördern den Erfahrungs- austausch zwischen drei ausgewählten Städten und unterstützen die Nachahmung in weiteren Städten. • Kapazitätsaufbau: Wir organisieren Schulungen, um die Kapazi- Initiativen der indischen Regierung und leisten einen Beitrag zu den täten von Regierungsvertreter*innen und anderen Akteur*innen Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen: der Gestaltung von in- zu stärken. klusiven, sicheren, widerstandsfähigen und nachhaltigen Städten und • Wissensmanagement: Wir fördern mit Webinaren den Austausch Gemeinden (Ziel 11), der Bekämpfung des Klimawandels und seinen zwischen Indien, Deutschland und anderen GIZ-Projekten zur Folgen (Ziel 13) sowie ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Luftqualität in Mexiko und Vietnam. Im Mittelpunkt stehen Luft- Alters zu gewährleisten und ihr Wohlergehen zu fördern (Ziel 3). qualitätsmanagement und die Zusammenarbeit mit verschiedenen internationalen Organisationen, welche die NCAP-Aktivitäten in verschiedenen indischen Städten unterstützen. Was wir tun • Wissensmanagement: Wir dokumentieren die gewonnenen • Aktionspläne für Luftreinhaltung: Wir unterstützen die Um- Erkenntnisse und identifzieren das Replikationspotential. setzung der Aktionspläne für Luftreinhaltung, um die Luftver- schmutzung zu reduzieren. • Monitoring der Luftqualität: Wir identifzieren und unterstützen Wichtige Ergebnisse die Installation von geeigneten sensorbasierten Technologien • In drei Städten wurde ein Konzept zur Umsetzung des nationalen zum Monitoring der Luftqualität. Programms zur Bekämpfung von Umweltverschmutzung in be- • Zertifzierung von Fahrzeugen und die Infrastruktur in Städten: stimmten Sektoren (Transport, Abfallmanagement und Ziegeleien) Wir entwickeln und implementieren technisch ausgereifte und f- ausgerollt. nanziell tragfähige Lösungen sowohl zur Umweltverträglichkeits- prüfung von Fahrzeugen als auch für den Straßenverkehr und die Projektpartner*innen Verkehrsinfrastruktur. • Dezentrale Abfallwirtschaft und -trennung: Wir identifzieren • Ministerium für Umwelt, Wald und Klimawandel passende, dezentralisierte Lösungen für Abfallmanagement und • Ministerium für Wohnungswesen und Stadtentwicklung setzen Pilotprojekte um. Impressum Herausgeber Druck Deutsche Gesellschaft für Braun & Sohn, Maintal Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH Gedruckt auf FSC-zertifziertes Papier Globalvorhaben „Unterstützung der Exportinitiative Umwelttechnologien“ (BMU) Bildnachweise © GIZ & Shutterstock Köthener Str. 2 10963 Berlin Stand Tel. +49 (0) 30 338 424 646 März 2021 E markus.luecke@giz.de Die GIZ ist verantwortlich für den Inhalt dieser Publikation. I www.giz.de Im Auftrag Mehr Informationen Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz https://www.giz.de/de/weltweit/78869.html und nukleare Sicherheit (BMU) Redaktion Stresemannstraße 128 - 130 Markus Lücke 10117 Berlin Dr. Vanesa Rodriguez Osuna I www.exportinitiative-umweltschutz.de Gestaltung creative republic, Frankfurt am Main
Management organischer Abfälle in Indien Hintergrund In Indien fallen jährlich 62 Millionen Tonnen feste Siedlungsabfälle der Regierung die Verwertung von Kompost und die fnanzielle an, 75 % davon werden gesammelt und nur 20 % davon verwertet Tragfähigkeit der städtischen Kompostproduktion als Geschäfts- (CPCB, 2017-2018)1. Der Großteil der gesammelten Abfälle bleibt modell zu fördern und Anreize zur Abnahmen des Kompost durch somit unbehandelt. Etwa 80 % davon landen auf Mülldeponien, was die Landwirte zu schaffen, steht das Management von organischen erheblich zur Umweltverschmutzung beiträgt und Gesundheitsrisiken Abfällen vor vielen Herausforderungen. Dazu gehören: die organi- birgt (MoUD, 2016)2. Es wird geschätzt, dass sich das Abfallaufkom- schen Abfälle werden von Anfang an schlecht oder gar nicht getrennt, men des Landes bis 2030 mehr als verdoppeln und auf 165 Tonnen Fremdmaterialien sind enthalten, Geruchsprobleme treten auf und pro Jahr ansteigen wird (Weltbank, 2018)3. die Anwendung ist im Vergleich zu anderen Produkten unsicher Indien hat das Potenzial, jährlich 5,4 Millionen Tonnen Kompost oder mit höheren Kosten verbunden. Außerdem ist das Wissen der aus städtischen-Abfällen zu gewinnen, da diese zu ca. 50 % aus indischen Regierung zu erfolgreichen Kompostmaßnahmen und organischen Abfällen bestehen. Nach Angaben des Ministeriums damit verknüpften Anreizen für Kommunen begrenzt. Es fehlen für Wohnungswesen und Stadtentwicklung (MoHUA, 2018-2019)4 derzeit Demonstrationsfächen, die dabei helfen könnten, das Miss- gibt es im Land fast 700 funktionsfähige Kompostierungsanlagen trauen gegenüber Stadtkompost und Biodünger zu überwinden. mit einer jährlichen Produktionskapazität von 18,9 Millionen Ton- nen. Da die meisten Anlagen jedoch nicht ausgelastet sind, wird Ziel der Zusammenarbeit derzeit nur ein Bruchteil des Stadtkomposts verwertet. Die 2014 vom MoHUA ins Leben gerufene „Swachh Bharat Ausgewählte Städte, Bundesstaaten und die nationale Ebene führen Mission Urban“ widmet sich zwei der wichtigsten urbanen Heraus- verbesserte Verfahren für eine nachhaltigere Bewirtschaftung orga- forderungen des Landes – der ordnungsgemäßen Entsorgung von nischer Abfälle ein. Die in diesem Modul durchgeführten Aktivitäten Siedlungsabfällen und der Abwasserentsorgung. Das Ministerium für Umwelt, Forstwirtschaft und Klimawandel (MoEFCC) veröffent- 1 Central Pollution Control Board (CPCB) (2017-18). Annual report. Ministry of Envi- ronment, Forest, and Climate Change. Government of India lichte 2016 eine überarbeitete Fassung der Regeln zur Abfallwirt- 2 Ministry of Urban Development (2016). Municipal Solid Waste Management Manual. schaft, die einen integrierten Ansatz gemäß der internationalen Government of India 3 World Bank (2018). What a Waste 2.0. A Global Snapshot of Solid Waste Manage- Abfallbewirtschaftungshierarchie verfolgt. Trotz zahlreicher Initiativen ment to 2050. Urban Development Series. World Bank Group. 4 Ministry of Housing and Urban Affairs (2019). Annual Report 2018-19. Government of India
sind als Begleitmaßnahmen des Projekts • Auf nationale Ebene (MoHUA): „Städte gegen Plastik im Meer“ vorgesehen. Wir beraten zur Implementierung der nachhaltigen Bioabfallwirt- Sie tragen direkt zu den Nachhaltigkeitszielen schaft auf nationaler Ebene, in den Bundesstaaten und Städten. der Vereinten Nationen bei, Städte und Sied- Wir führen Ausbildungs- und Kapazitätsaufbaumaßnahmen durch. lungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und Darüber hinaus entwickeln wir auf städtischer und bundesstaatlicher nachhaltig zu gestalten (Nachhaltigkeitsziel Ebene Sensibilisierungsmaßnahmen für die Bioabfallwirtschaft sowie 11, Unterziel 11.06.). Standardarbeitsanweisungen. In Planung sind Delegationsbesuche nach Deutschland von Beamt*innen (auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene), die die Umsetzungsmaßnahmen begleiten. Was wir tun Die Projektaktivitäten, die auf städtischer, bundesstaatlicher und Wichtige Ergebnisse Landesebene durchgeführt werden, setzen den Fokus auf die Abfall- trennung an der Quelle, Qualitätskontrolle von Kompost, vorläufge • Richtlinien, digitale Werkzeuge, Standardarbeitsanweisungen und Tests und eine Vernetzung mit städtischen und stadtnahen Gebieten: ein Fahrplan für den Ausbau werden gemeinsam mit dem MoHUA • Auf Stadtebene (Kochi, Kanpur und Port Blair): und den Stadtentwicklungsabteilungen der Bundesstaaten Kerala, Wir stellen die laufende Bioabfallwirtschaft auf den Prüfstand Uttar Pradesh und dem Unionsterritorium der Andamanen und und fördern die Entwicklung einer eigenen städtischen Strategie Nikobaren entwickelt. Dazu zählen auch Aktivitäten zum Aufbau zur Bioabfallwirtschaft, inklusive Empfehlungen und einem von Kapazitäten und Sensibilisierungskampagnen. Fahrplan für die Umsetzung. Wir entwickeln und implementieren • In drei Städten sowie auf Bundesstaatebene wird eine technische Maßnahmen zur Kapazitätsentwicklung. Maßnahme zur nachhaltigen Bioabfallwirtschaft durchgeführt. • Auf Bundesstaatsebene (Kerala, Uttar Pradesh sowie den Insel- • Die Kapazitäten der Partner*innen in den unterschiedlichen Be- gruppen Andamanen und Nikobaren): Wir überprüfen die beste- reichen der Bioabfallwirtschaft werden durch maßgeschneiderte hende Strategie des Bundesstaates und entwickeln sie weiter, Ausbildungs- und Kapazitätsaufbaumaßnahmen gestärkt. identifzieren Lücken, geben Empfehlungen und konzipieren für die drei Bundesstaaten einen Fahrplan zur Einführung einer nach- Projektpartner haltigen Bioabfallwirtschaft samt Umsetzung einer ausgewählten Maßnahme. Wir entwickeln zwei Ausbildungs-module für die • Ministerium für Wohnungswesen und Stadtentwicklung Bioabfallwirtschaft und Maßnahmen zur Kapazitätsentwicklung für Behörden (basierend auf der Strategie des Bundesstaates). Impressum Herausgeber Druck Deutsche Gesellschaft für Braun & Sohn, Maintal Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH Gedruckt auf FSC-zertifziertes Papier Globalvorhaben „Unterstützung der Exportinitiative Umwelttechnologien“ (BMU) Bildnachweise © GIZ & Shutterstock Köthener Str. 2 10963 Berlin Stand Tel. +49 (0) 30 338 424 646 März 2021 E markus.luecke@giz.de Die GIZ ist verantwortlich für den Inhalt dieser Publikation. I www.giz.de Im Auftrag Mehr Informationen Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz https://www.giz.de/de/weltweit/78869.html und nukleare Sicherheit (BMU) Redaktion Stresemannstraße 128 - 130 Markus Lücke 10117 Berlin Dr. Vanesa Rodriguez Osuna I www.exportinitiative-umweltschutz.de Gestaltung creative republic, Frankfurt am Main
Einführung eines Systems der erweiterten Produzentenverantwortung für Verpackungen Hintergrund Ziel der Zusammenarbeit Jordanien hat in den letzten Jahrzehnten eine intensive wirtschaftliche Ziel ist es, den Aufbau des EPR-Systems zu Entwicklung sowie ein konstantes Bevölkerungswachstum erlebt. unterstützen, indem institutionelle und Dies hat unter anderem zunehmende Verpackungsabfälle und die operative Rahmenbedingungen entsprechend damit zusammenhängenden Umweltprobleme zur Folge. Die jorda- angepasst und geschaffen werden. Das Modul nische Regierung hat mit technischer Unterstützung der deutschen leistet einen direkten Beitrag zu den Nach- Beratungsfirma cyclos GmbH einen gesetzlichen Rahmen als Grund- haltigkeitszielen der Vereinten Nationen, wie lage für die Einführung eines Systems zur erweiterten Produzenten- zum Beispiel zu der Entwicklung nachhaltiger Städte und Siedlungen verantwortung (EPR-System) vorbereitet. Damit soll die langfristige (Nachhaltigkeitsziel 11), insbesondere dem Unterziel 11.6: „Bis zum Finanzierung eines kreislaufwirtschaftlichen Sammel- und Verwer- Jahr 2030 soll die von den Städten ausgehende Umweltbelastung tungssystems für Verpackungen sichergestellt werden. Das System pro Kopf gesenkt werden, unter anderem mit besonderer Aufmerk- soll privatwirtschaftlich organisiert und von der Industrie finanziert samkeit auf der Luftqualität und der kommunalen und sonstigen werden. Im Rahmen der BMU-Exportinitiative Umwelttechnologien Abfallbehandlung.“ wurde im März 2019 der „Jordanische Verein zum Recycling von Verpackungsmaterialien“1 durch neun internationale Unternehmen Was wir tun und Organisationen gegründet. Ziel des Vereins ist es, gemeinsam mit dem jordanischen Umweltministerium die Grundlagen für ein • Institutionelle Rahmenbedingungen: In Zusammenarbeit mit EPR-System zu schaffen. internationalen Experten der cyclos GmbH unterstützen wir die lokalen Partner*innen bei der Erstellung des gesetzlichen Rahmens und der Zuweisung der Verantwortlichkeiten für die Einführung eines industriefinanzierten EPR-Systems für Jordanien. 1 http://epr-jordan.com
Wichtige Ergebnisse • Administrative Rahmenbedingungen: Wir unterstützen die • Im August 2020 führte das jordanische Umweltministerium Partner*innen bei der Entwicklung einer Betreiberorganisation gemäß Artikel (7) Absatz (c) des Rahmengesetzes zur Abfall- für das EPR-System und bei der Übernahme seiner satzungs- wirtschaft Nr. 16 von 2020 ein EPR-System in die allgemeine mäßigen Aufgaben durch den Aufbau der erforderlichen Abfallverordnung ein. Derzeit entwickelt das jordanische operativen und administrativen Kapazitäten. Umweltministerium spezifische EPR-Regulierungen, ein- • Politische Beratung: Das jordanische Umweltministerium schließlich Anweisungen für Verpackungsabfälle. unterstützen wir beim Aufbau der erforderlichen institutionellen • Wir unterstützen unsere Partner*innen und das Umweltmini- und personellen Kapazitäten zur Umsetzung seiner Aufgaben sterium fortlaufend beim Austausch von Informationen, dem als zentrale Aufsichtsbehörde für die Registrierung und den Überwinden von Hindernissen und der Etablierung eines zunächst ordnungsgemäßen Betrieb des EPR-Systems. freiwilligen EPR-Systems für Verpackungsmaterial. • Pilotprojekte: Gemeinsam mit unseren Partner*innen entwickeln wir Getrenntsammelsysteme für Verpackungsmaterialien und Projektpartner*innen setzen diese pilothaft in der Hauptstadt Amman um. • Jordanisches Umweltministerium • Wissensmanagement: Wir arbeiten die Ergebnisse und Erfah- • Jordanische Industriekammer rungen des Demonstrationsprojektes auf und bringen diese aktiv • Jordanischer Verein zum Recycling von Verpackungsmaterialien bei relevanten Akteur*innen in unseren Partnerländern ein. • Stadtverwaltung für den Großraum Amman • cyclos GmbH Impressum Herausgeber Druck Deutsche Gesellschaft für Braun & Sohn, Maintal Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH Gedruckt auf FSC-zertifiziertes Papier Globalvorhaben „Unterstützung der Exportinitiative Umwelttechnologien“ (BMU) Bildnachweise © GIZ, cyclos GmbH & Shutterstock Köthener Str. 2 10963 Berlin Stand Tel. +49 (0) 30 338 424 646 März 2021 E markus.luecke@giz.de Die GIZ ist verantwortlich für den Inhalt dieser Publikation. I www.giz.de Im Auftrag Mehr Informationen Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz https://www.giz.de/de/weltweit/78869.html und nukleare Sicherheit (BMU) Redaktion Stresemannstraße 128 - 130 Markus Lücke 10117 Berlin Dr. Vanesa Rodriguez Osuna I www.exportinitiative-umweltschutz.de Gestaltung creative republic, Frankfurt am Main
Gemeinsame Maßnahmen zur Vermeidung von Einwegplastik in Südostasien Hintergrund Ziel der Zusammenarbeit Die bestehenden Produktions- und Konsummuster in südostasiati- Ziel ist es, den Einwegplastikabfall zu verringern, schen Ländern basieren auf einer größtenteils linearen Rohstoff- im Wesentlichen durch Vermeidung und Aufberei- wirtschaft, in der Plastik mangelhaft verwertet und bereits nach tung für die Wiederverwendung. Dabei verfolgt kurzem Gebrauch entsorgt wird. Der weit verbreitete Gebrauch von das Projekt einen kombinierten Ansatz, bestehend Einwegplastik trägt erheblich zur Verschmutzung von Wasser und aus: Beratung der Politik zur Kreislaufwirtschaft, Meeren bei. Geringe Rohstoffkosten, kontraproduktive Anreizsysteme, der Erweiterung der Produzentenverantwortung (nur in Malaysia), mangelnde Sensibilisierung und fehlende Alternativen sind Haupt- Kapazitätsaufbau für die wichtigsten Akteur*innen, lokale Pilotpro- gründe für den rapide wachsenden Berg an Einwegplastik. Politiker- jekte der Regierung und Förderung innovativer Geschäftsmodelle *innen in Thailand und Malaysia haben erkannt, dass die Einführung zur Prävention von Einwegplastik. Das Projekt leistet einen direkten kreislaufwirtschaftlicher Strukturen in Produktion und Handel Beitrag zur Umsetzung des Nachhaltigkeitsziels um nachhaltige entlang der Abfallhierarchie (zum Beispiel Vermeidung, Reduktion, Konsum- und Produktionsmuster sicherzustellen (Ziel 12), insbe- Wiederverwendung, Recycling) eine essenzielle Lösung darstellen sondere zum Unterziel 12.5 „Bis 2030 das Abfallaufkommen durch kann – und das, obwohl Präventionsstrategien erst seit Kurzem im Vermeidung, Verminderung, Wiederverwertung und Wiederverwen- politischen Fokus stehen. Das Projekt trägt Malaysias bevorstehenden dung deutlich verringern.“ zwölften Fünfjahresplan (2021-2025) und Thailands „Plastic Road- map“ (2018-2030) Rechnung. Bei beiden Strategien liegt der Schwer- Was wir tun punkt auf der Reduktion oder dem Verbot von Einwegplastik- • Institutionelle Rahmenbedingungen: Wir beraten und unter- produkten und dem Ersatz durch langlebigere, reparierbare und stützen unsere lokalen Partner*innen und andere Schlüssel- umweltfreundlichere Alternativen. akteur*innen bei der Entwicklung von Recyclingmärkten und
der Implementierung von Systemen zur erweiterten Produzen- • Thailändischer Wirtschaftsrat für nachhaltige Entwicklung tenverantwortung (EPR-System) in Malaysia. Weiterhin beraten • Thailändisches Industrie-Institut wir zu produktbezogenem Umweltschutz wie beispielsweise der • Vereinigung Thailändischer Industrien Erarbeitung von Öko-Design und Richtlinien und Materialeffizi- • PPP Plastics Thailand enzkriterien. Diese können dann mit Umweltzeichen zertifiziert • ÖKO Institut e.V. und durch nachhaltige öffentliche Beschaffung gefördert werden. • Neue Geschäftslösungen: Wir unterstützen thailändische, Malaysia: malaysische und internationale Partner*innen bei der Entwick- • Wirtschaftsplanungseinheit, Abteilung des Premierministers lung innovativer und nachhaltiger Geschäftsmodelle zur • Ministerium für Umwelt und Wasser Vermeidung von Einwegplastik und/oder seiner Aufbereitung • Ministerium für Wohnen und Kommunalverwaltung zur Wiederverwendung. • Malaysisches Zentrum für Umwelttechnologien und Klimawandel • Pilotprojekte: Mit lokalen Gemeinden (z.B. auf Phuket) entwickeln • Standard und industrielles Forschungsinstitut Malaysia wir Pilotprojekte zur Einwegplastikreduktion und setzen diese um. • ÖKO Institut e.V. • Wissensmanagement: Wir analysieren gewonnene Erkenntnisse • ENVIU und präsentieren relevanten Institutionen unsere „Best Practices“. • cyclos GmbH Wichtige Ergebnisse • Mithilfe des Design-Thinking-Ansatzes (Lab of Tomorrow #8) haben wir innovative Lösungen und Geschäftsmodelle zur Verminderung von Kunststoffabfällen entwickelt. Die Auswahl möglicher Lösungsansätze erfolgte durch Expert*innen. Projektpartner*innen Thailand: • Nationale Agentur für Wissenschaft und Technologie • Thailändisches Umweltinstitut • Umweltbehörde Impressum Herausgeber Druck Deutsche Gesellschaft für Braun & Sohn, Maintal Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH Gedruckt auf FSC-zertifiziertes Papier Globalvorhaben „Unterstützung der Exportinitiative Umwelttechnologien“ (BMU) Bildnachweise © GIZ & Shutterstock Köthener Str. 2 10963 Berlin Stand Tel. +49 (0) 30 338 424 646 März 2021 E markus.luecke@giz.de Die GIZ ist verantwortlich für den Inhalt dieser Publikation. I www.giz.de Im Auftrag Mehr Informationen Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz https://www.giz.de/de/weltweit/78869.html und nukleare Sicherheit (BMU) Redaktion Stresemannstraße 128 - 130 Markus Lücke 10117 Berlin Dr. Vanesa Rodriguez Osuna I www.exportinitiative-umweltschutz.de Gestaltung creative republic, Frankfurt am Main
Verbesserung der regionalen Zusammenarbeit im Abfall- und Ressourcenmanagement in der Region Poltawa Hintergrund Ziel der Zusammenarbeit In der Ukraine werden fast 98 % aller Siedlungsabfälle auf Deponien Ziel ist es, eine regionalen Abfallstrategie für entsorgt und nicht stofflich verwertet. Nur in wenigen Städten Poltawa mit Fokus auf subregionalen Koopera- gibt es eine Getrenntsammlung von Wertstoffen, die häufig nicht tionsformen in der Region zu entwickeln und ordentlich funktioniert. Lediglich 70 % der Bevölkerung sind über- umzusetzen. haupt an ein öffentliches Entsorgungsnetz angeschlossen. Wilde Das Modul leistet einen direkten Beitrag zur Deponien sind in vielen Gebieten üblich und weder wilde noch Entwicklung nachhaltiger Städte und Sied- kommunale Deponien verfügen über angemessene Abdichtungen, lungen ( Nachhaltigkeitsziel 11) insbesondere dem Unterziel 11.6: Gasverwertungssysteme oder Sickerwassereinrichtungen. „Bis zum Jahr 2030 soll die von den Städten ausgehende Umwelt- belastung pro Kopf gesenkt werden, unter anderem mit besonderer Die städtische Müllentsorgung erfolgt meist durch öffentlich-private Aufmerksamkeit auf der Luftqualität und der kommunalen und Partnerschaften oder private Entsorger. Es mangelt jedoch an ange- sonstigen Abfallbehandlung“. messenen Verwertungstarifen, die es den Entsorgern ermöglichen, Müll getrennt zu erfassen und zu verwerten. Im Rahmen der Dezent- Was wir tun ralisierung im Land wurden einige Kompetenzen an die Regionen und Kommunen übertragen, die jedoch noch nicht über die erforder- • Politische Beratung: Wir beraten unsere lokalen Partner*innen lichen Kapazitäten verfügen, um ihren neuen Aufgaben gerecht zu bei der Bestandsaufnahme und Analyse der Rolle der Unterre- werden. Mit Unterstützung der deutschen Entwicklungszusammen- gionen in der Abfallwirtschaftsplanung, bei der Ermittlung der arbeit wurde eine nationale Abfallstrategie für die Ukraine entwickelt, besten Instrumente der interkommunalen Zusammenarbeit und welche im November 2017 durch die ukrainische Regierung in Kraft bei der Erstellung von Abfallwirtschaftsplänen. trat. Die Strategie sieht die Reformierung der kommunalen Abfall- • Kapazitätsaufbau: Gemeinsam mit deutschen und ukrainischen wirtschaft und die Einführung von regionalen Abfallwirtschaftsplänen Partner*innen unterstützen wir den Aufbau von Kapazitäten auf vor. Ende 2017 wurde daraufhin von der Staatsverwaltung des Oblasts unterschiedlichen Verwaltungsebenen. Poltawa eine regionale Abfallstrategie verabschiedet.
Wichtige Ergebnisse • Pilotprojekte: Die Ergebnisse und Erfahrungen des Pilotprojektes • Die regionale Abfallstrategie für den Westen des Oblasts Poltawa arbeiten wir auf und bringen diese aktiv bei relevanten Akteur- zur Behandlung von Hausmüll wurde hinsichtlich der aktuellen *innen in unseren Partnerländern ein. Implementierung analysiert und Empfehlungen für die weitere • Strategieentwicklung: Mit unseren Partner*innen erarbeiten wir Umsetzung der Pläne zur Verfügung gestellt. eine Strategie zur regionalen Zusammenarbeit. • Ein E-learning Modul (Zero Waste Academy) mit Onlinekursen • Referenzdokumente: Für den abfallwirtschaftlichen Betrieb und zum Thema Abfall vermeiden, verwerten und managen, wurde die Wartung der technischen Ausrüstung erstellen wir Referenz- veröffentlicht. dokumente. • Wissensmanagement: Langfristig fördern wir den fachlichen Projektpartner*innen Austausch mit deutschen Entsorgungsunternehmen. • Ministerium für die Entwicklung von Gemeinden und Territorien der Ukraine • Oblast-Staatsverwaltung Poltawa • Institutionen der kommunalen Selbstverwaltung (Städte und Kommunen) in der Region Poltawa Impressum Herausgeber Druck Deutsche Gesellschaft für Braun & Sohn, Maintal Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH Gedruckt auf FSC-zertifiziertes Papier Globalvorhaben „Unterstützung der Exportinitiative Umwelttechnologien“ (BMU) Bildnachweise © GIZ, Oleksandr Osipov & Shutterstock (Titel links oben) Köthener Str. 2 10963 Berlin Stand Tel. +49 (0) 30 338 424 646 März 2021 E markus.luecke@giz.de Die GIZ ist verantwortlich für den Inhalt dieser Publikation. I www.giz.de Im Auftrag Mehr Informationen Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz https://www.giz.de/de/weltweit/78869.html und nukleare Sicherheit (BMU) Redaktion Stresemannstraße 128 - 130 Markus Lücke 10117 Berlin Dr. Vanesa Rodriguez Osuna I www.exportinitiative-umweltschutz.de Gestaltung creative republic, Frankfurt am Main
Impressum Herausgeber Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH Globalvorhaben „Unterstützung der Exportinitiative Umwelttechnologien“ (BMU) Köthener Str. 2 10963 Berlin Tel. +49 (0) 30 338 424 646 E markus.luecke@giz.de I www.giz.de Mehr Informationen https://www.giz.de/de/weltweit/78869.html Redaktion Markus Lücke Dr. Vanesa Rodriguez Osuna Gestaltung creative republic, Frankfurt am Main Druck Braun & Sohn, Frankfurt am Main Gedruckt auf FSC-zertifiziertes Papier Bildnachweise © Shutterstock Stand März 2021 Die GIZ ist verantwortlich für den Inhalt dieser Publikation. Im Auftrag Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) Stresemannstraße 128 - 130 10117 Berlin I www.exportinitiative-umweltschutz.de
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