"Zurück nach Hause" - UBA
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APRIL 2021 «Zurück nach Hause» Franziska Heuberger hat ein grosses Ziel vor Augen: Sie möchte so bald als mög- lich wieder bei ihren Kindern sein. Trotz körperlicher Einschränkungen, die sie in den Rollstuhl zwingen, macht sie täglich Sport und kann dank TIXI an den Wochen- + FOKUS enden ihre Tochter abholen. Soziale Isolation in Heimen Die 48-jährige Mutter + SERVICE einer achtjährigen Tochter und eines Spezialfahrten vierjährigen Sohnes mit TIXI Zürich wohnt vorübergehend in einem Wohnheim. →
Editorial / Reportage Editorial Liebe Freunde von Tixi Schon ein Jahr hat die Pandemie mit ihren Konsequenzen die Gesell- schaft fest im Griff. Neben vielem anderen haben Wohn- und Altershei- me Kontaktverbote ausgesprochen. Für Betroffene und ihre Angehörigen bedeutet dies Einsamkeit, Verlust von Beziehungen zu wichtigen Bezugspersonen und psychische Belastungen. Wir haben eine Mutter und ihr Kind getroffen, die sich dank einer Aus- nahmeregelung immerhin einmal in der Woche sehen können. Die Mutter holt ihr Kind alle sieben Tage mit dem TIXI zu Hause ab. Das Wochenende verbringen sie im Wohnheim. Das Dank freiwilligen TIXI Fahrern wie Beat Senn- ermöglicht Nähe, ungestörten Aus- hauser, kann Franziska Heuberger ihre Tochter tausch und ein paar Momente der regelmässig sehen. gelebten Zuneigung. Nähe, aus der beide Kraft schöpfen für die Zeit der solvierte berufsbegleitend die Schule Trennung. für Soziale Arbeit in Luzern. So hilft TIXI, Menschen zusammenzu- bringen. Mit Ihrer Unterstützung er- Operation mit schwerwiegenden möglichen Sie solch innige Momente. Folgen Dafür danken wir Ihnen! Ihre Krankheit, die Multiple Skle- «Dank TIXI rose, blieb lange unerkannt. Mit 23 Herzlichst Ihr erhalte ich Jahren wurde das Fatigue-Syndrom viele Freiheiten. diagnostiziert. Es äussert sich durch Die Fahrer sind eine signifikante Müdigkeit und ist Hans-Peter Nägeli sehr dienstleis- eine Begleiterscheinung verschiede- Präsident tungsorientiert ner chronischer Erkrankungen. «Ich TIXI Zürich und fahren dachte, ich hätte eine Depression», sicher.» erzählt sie rückblickend. Erst mit 28 → Jahren erhielt sie die Diagnose MS, Für sie, die seit ihrer Jugend die als sie den ersten und bisher einzigen Unabhängigkeit liebt, ist das nicht Schub erlitt. einfach. Mit 16 Jahren zog sie nach Basel, machte dort eine Lehre als «Mit TIXI bleibe ich autonom» Telefonistin bei der ehemaligen Die Krankheit verschwand wieder PTT und lebte danach in Lausanne. vollständig. Den Vater ihrer Kinder Beruflich wollte sie mehr erreichen lernte sie 2009 kennen und wurde und holte im Fernstudium die Er- relativ spät Mutter. 2019 ging sie wachsenenmatur nach. Sie arbeitete zu einem Neurologen wegen Ge- danach bei der Swisscom und ab- fühlslosigkeit im Arm. Es wurde ein
Reportage Kavernom, eine Gefässmissbildung, im Stammhirn entdeckt. Durch das schnelle Wachstum bestand die Ge- fahr eines Schlaganfalls und eine daraus resultierende starke Behin- derung. Im November 2019 wurde sie operiert. Es war ein schwieriger Eingriff. Als sie aufwachte, konnte sie weder sehen noch aufrecht gehen. Für Franziska Heuberger war es ein massiver Rückschlag in ihrem Le- ben. Obwohl sie heute wieder normal Ein Moment der Nähe, bevor die Fahrt weitergeht. sehen kann und sich ihr Zustand ver- bessert hat, kämpft die starke Frau sie nicht auf, geht hochmotiviert in für ihre Genesung. die Physiotherapie und kämpft sich täglich zurück in ein autonomes Le- «Die Kinder bedeuten mir alles» ben. Sie vermisst ihre Kinder unend- Die zwei wichtigsten Anliegen in lich, möchte sie aufwachsen sehen ihrem Leben sind für Franziska Heu- und mit ihnen den Alltag teilen. berger der Zugang zu ihren Kindern und eine angemessene Therapie. «Es braucht «Ich lasse mich nicht behindern» Viele Heime sind seit dem ersten Energie, die ich für «Die Leute meinen, ich sei geistig Lockdown im März 2020 nicht mehr meine Genesung behindert. Da ich eine klare Meinung offen für Besucher. Auch Franziska benötigen würde.» habe und auch betone, dass man Heuberger war vom Besuchsver- normal mit mir reden kann, werde ich bot betroffen und erreichte mit der mehr respektiert.» Schwierig sei es Unterstützung der Unabhängigen für Menschen mit einer kognitiven Beschwerdestelle für das Alter und Beeinträchtigung. Sie seien mehr anderer Organisationen eine Ausnah- ausgeliefert. Die Schweiz habe Nach- meregelung, die bei Härtefällen zum holbedarf in Sachen Gleichstellung Tragen kommt. «Es braucht Energie, von Menschen mit Behinderung, sei die ich für meine Genesung benötigen es bezüglich Barrierefreiheit im ÖV, würde», erzählt sie. Seit Beginn gibt des Zugangs zu Freizeiteinrichtun- gen oder anderer Grundrechte. Den Fahrdienst von TIXI Zürich schätzt Franziska Heuberger sehr. Der Sohn kann aufgrund seines Alters über das Wochenende nicht im Wohnheim blei- ben. Bis sie wieder vereint sind, übt Franziska Heuberger die täglichen Handgriffe. Sie wäscht selbst, kocht kleine Mahlzeiten und wünscht sich mit den entsprechenden Unterstüt- zungsleistungen eine baldige Rück- kehr in die Normalität. Für sie heisst das ein Leben mit ihren Kindern in Gemeinsame Zeit ist gelebte Zeit. einer rollstuhlgängigen Wohnung. –
Fokus Menschen in Heimen sind speziell betroffen Vor gut einem Jahr schlossen die Alters-, Pflege- und Wohnheime ihre Türen zum Schutz von Corona hat die Isolation in besonders gefährdeten Personengruppen. Die Heimen verstärkt Heime blieben im Unterschied zu anderen Institutionen teilweise dauerhaft geschlossen. Dieser Umstand drückt auf das Gemüt von Besondere Tragik: TIXI steht mit seiner gesamten Bewohnern und deren Angehörigen. Infrastruktur bereit und darf hier zum Leidwesen der Betroffenen nicht helfen. «Die häufigsten TIXI Zürich fährt viele Tagesheime für Menschen Probleme aufgrund von Corona ergaben sich we- mit Behinderung oder auch Altersheime an. Die gen des Besuchs- und Ausgehverbots in Heimen Anzahl Fahrten nahm 2020 auch aufgrund ge- während des ersten Lockdowns», beschreibt Ruth schlossener Heime ab. Das Besuchs- und Aus- Mettler. Für alle bedeuteten die Einschränkungen gehverbot und der somit fehlende Kontakt mit schon seit längerer Zeit den Verzicht auf den ge- der Aussenwelt führen oft zu sozialer Isolation wohnten Lebensstil und Freiheiten. Gleichzeitig und Einsamkeit. «Anhand der Auswertung unse- wolle man speziell gefährdete Personen vor dem rer Fälle, vor allem während des ersten Lock- Virus schützen. Dieses Dilemma sei im Heimwe- downs, haben wir Kenntnis erhalten von der sen besonders stark. «Die einen wollen während grossen Einsamkeit, unter der Betagte leiden», des Besuchs- und Ausgangsverbots Lockerungen erklärt Ruth Mettler von der Unabhängigen Be- und die anderen wollen mit Massnahmen vor der schwerdestelle für das Alter (UBA). Dieser Verein Krankheit geschützt werden.» Es gilt abzuwägen vermittelt und schlichtet bei Konflikten in allen zwischen Sicherheitsaspekten und der Möglich- Lebensbereichen von älteren Menschen und keit, in ungewohnten Zeiten liebgewonnene Ge- Menschen mit Behinderung. wohnheiten pflegen zu können. TIXI Zürich als Teil der Unabhängige Beschwerdestelle für das wöchentlichen Rituale Alter (kostenlos): www.uba.ch Nicht nur Fahrgäste wie Franziska Heuberger, die Hilfsangebote: dank TIXI regelmässig ihre Tochter abholen kann, www.bag-coronavirus.ch/hilfe profitieren vom Fahrdienst. Sei es ein Mittages- sen in einem Treff für Menschen mit Behinderung, der ersehnte Coiffeurbesuch oder das Zusam- menkommen mit einem geliebten Menschen, TIXI bewegt die Fahrgäste. Für die Fahrgäste beginnt die Reise bereits mit der Fahrtenbestellung. Die persönliche Beratung durch die Disponenten bietet eine erste Kontaktmöglichkeit mit der Aus- senwelt. Die Reise geht weiter mit der Fahrt mit persönlicher Betreuung durch die ehrenamtlichen Fahrer und Fahrerinnen. Während der Fahrt bietet sich die Gelegenheit zum Austausch. Sicher und bequem kommen die Fahrgäste dann am Zielort an, wo das eigentliche Erlebnis beginnt.
Service Frühlingserwachen – Spezialfahrten mit TIXI Zürich Endlich wieder einmal raus! Wir freuen uns, unseren Fahrgästen* eine Auswahl an Aus- flügen anbieten zu können. Unsere Spezialangebote beinhalten die Fahrt und die persönliche Begleitung durch eine unserer freiwilligen Fahrerinnen und Fahrer. Gemein sam machen Sie sich auf eine Rundfahrt und werden am Zielort einen circa einstün digen Aufenthalt haben, um je nach Möglichkeit gemeinsam einen Kaffee zu trinken oder die Sehenswürdigkeit zu erkunden. Eine Oase inmitten von Fernweh – Zuschauerterrasse Zürich – Botanischer Garten Flughafen Zürich Der Botanische Garten der Universität Die Zuschauerterrasse B im öffentlichen Zürich ist eine «Arche Noah für bedrohte Bereich am Flughafen Zürich gehört zu den Pflanzenarten», Oase der Stille und Inspira- beliebtesten Ausflugszielen der Schweiz tionsquelle für Pflanzenliebhaber und Foto- und ist weltweit einzigartig. Der Ort bietet grafen. In den Gewächshauskuppeln taucht Spannung und Faszination für kleine und man in exotische Welten ein und begegnet grosse Flughafen-Fans. Auf der Zuschau- blühenden Pflanzen aus tropischen Regen- erterrasse bietet sich die Möglichkeit, die wäldern oder aus Wüstengebieten. Piloten im Cockpit zu beobachten. Spezialangebot Spezialangebot Rundfahrt inklusive Besuch des Botani- Rundfahrt inklusive Besuch der Zuschauer- schen Gartens (Schauhäuser und Freiland, terrasse (Eintritt: CHF 5.–, mit IV-Ausweis Eintritt gratis) und nach Wunsch Einkehr in gratis) und nach Wunsch Einkehr im Restau- der Cafeteria. Rollstuhlgängig, Behinder- rant auf der Zuschauertribüne. Rollstuhl- ten-WC vorhanden. gängig, Behinderten-WC vorhanden. Preis für unsere Fahrgäste: CHF 30.– Preis für unsere Fahrgäste: CHF 30.– Samstag/Sonntag: 10–17 Uhr Samstag/Sonntag *TIXI Fahrgäste sind Vereinsmitglieder. Fahrgast werden kann, wer dauerhaft mobilitätsbehindert ist.
Service Den Blick über den See Tiere und Natur hautnah – schweifen lassen – Halbinsel Au Tierpark Langenberg Ost Die Halbinsel Au in der Mitte des Zürichsee Der Wildnispark Zürich bietet eine einzig- ist ein beliebtes Ausflugsziel mit zahlrei- artige Kombination von Wald, Wildnis und chen Spazierwegen und einem idyllisch ge- Wildtieren in unmittelbarer Nähe der Stadt legenen Restaurant. Zürich. Der Park bietet unvergessliche Be- gegnungen mit Wildtieren in naturnahen Spezialangebot Anlagen. Rundfahrt auf die Halbinsel Au mit wunder- schöner Aussicht auf den Zürichsee und Spezialangebot Restaurant mit schöner Terrasse. Rollstuhl- Rundfahrt inklusive Besuch des Tierparks gängig, Behinderten-WC vorhanden. Langenbergs (Eintritt gratis) und nach Wunsch Einkehr im Restaurant. Begrenzt Spezialangebot: ein Gratiskaffee rollstuhlgängig, Behinderten-WC vorhanden. Preis für unsere Fahrgäste: CHF 30.– Preis für unsere Fahrgäste: CHF 30.– Samstag/Sonntag: 10–22 Uhr Samstag/Sonntag: 11.30–17.30 Uhr «Schenken Sie Impressum Glücksmomente!» Auflage: 13 500 Exemplare Redaktion: TIXI Zürich Eine Rundfahrt (Hin- und Rückfahrt) mit dem TIXI ist mit durchschnittlich 80 Franken aus Spenden zusätzlich zum sehr moderaten Fahrpreis finanziert. Ihre Spende hilft direkt, indem wir jährlich über 60 000 Fahrten für TIXI Zürich Menschen ausführen können, die auf Unter- Fahrdienst für Menschen stützung angewiesen sind, um mobil zu mit Behinderung bleiben. Wir danken Ihnen im Namen unserer Mühlezelgstrasse 15 Fahrgäste von Herzen! 8047 Zürich TIXI 044 404 13 80 Fahrtenbestellung 0848 00 20 60 Spendenkonto 80-14900-0 Webseite www.tixi.ch
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