Charles Darwin - Revolutionär wider Willen?
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Charles Darwin – Revolutionär wider Willen? 1
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On the Origin of Species by M Means off Natural N t l Selection, S l ti or the Preservation of Favoured Races in the Struggle for Life Über den Ursprung der Arten durch natürliche Auslese, Auslese oder die Erhaltung der begünstigten Rassen im Kampf ums Dasein 3
"Schließlich Schließlich kamen Lichtschimmer, und ich bin fast überzeugt (ganz im Gegenteil zu der Ansicht, Ansicht mit der ich begonnen hatte), dass Arten nicht (es i wie ist i einen i Mord M d gestehen) unveränderlich sind". Darwin an J. D. Hooker, Januar 1844 4
1809 12. Februar: Charles Robert Darwin wird in Shrewsbury geboren 1817 8 15. Juli: J li TTod ddder M Mutter ((geb. b 1765) 6 ) 1825 Studium der Medizin an der Universität Edinburgh (abgebrochen 1827) 1828 Studium der Theologie am Christ’s College in Cambridge 1831 Abschluss des Theologiestudiums; (27. Dezember) T il h Teilnahme an d der Beagle‐Expedition B l E diti als l unbezahlter Naturforscher und gentleman companion des Kapitäns 1836 2. Oktober: Ende der Reise, 2 Reise Ankunft in Falmouth
1837 Umzug nach London; Ordnen der Sammlungen; März: Darwin ist von der E l i der Evolution d A Arten überzeugt; üb er wird id Privatgelehrter 1838 September: Darwin liest Malthus’ Essay on the principle of population (1826) und entdeckt das Prinzip der natürlichen Auslese 1839 29. Januar: Darwin und seine Cousine Emma Wedgwood heiraten; Veröffentlichung des Reiseberichts 1841 2. März: Geburt der Tochter Annie (gest. 1851) 1842 Mai bis Juni: Darwin verfasst eine Skizze seiner Evolutionstheorie (35 S.); Umzug nach Down
1844 Essay der Evolutionstheorie (230 S.) 1846 Beginn der Studien über Cirripedien (Rankenfußkrebse) (bis 1854) 1848 13. November: Tod des Vaters in Shrewsbury; 13 Verschlechterung des Gesundheitszustandes 1856 Juli: Beginn der Arbeit am ‚Big species book‘ (abgebrochen im Juni 1858) 1858 18. Juni: Brief von Wallace mit dessen Manuskript ‚On the tendency of varieties to depart indefinitely from the original type’
1859 22. November: Veröffentlichung von Origin of species (1250 Ex.) 1868 The variation of animals and plants under domestication 1871 The descent of man, man and selection in relation to sex 1872 The expression of the emotions in man and animals 1876 Darwin schreibt an seiner Autobiographie 1882 19. April: Charles Darwin stirbt in Down House; 19 26. April: feierliche Beisetzung in der Westminster Abbey
During the voyage of the „Beagle“ ¾ I had been deeply impressed by discovering in the Pampean formation great fossil animals covered with armour like that on the existing armadillos; ¾ secondly, by the manner in which closely allied animals replace one another in proceeding southwards over the Continent; ¾ and thirdly, by the South American character of most of the productions of the Galapagos archipelago, and more especially by the manner i which in hi h they h differ diff slightly li h l on each h island i l d off the h group; none of the islands appearing to be very ancient in a geological sense“ (Darwin 1958).
Er zeigte, wie 1)) die Arten di A t der d Lebewesen, 2) ihre Zweckmäßigkeit, 3) ihre Schönheit,, 4) ihre geistigen Fähigkeiten auf natürliche Weise entstanden t t d sind.i d 11
Wie kann die Entstehung der Arten der Lebewesen a f natürliche Weise erklärt auf werden? 12
~ 1750 erste Spekulationen 1809 Lamarck: Philosophie Zoologique erste ausgearbeitete Evolutionstheorie 1859 Charles Darwin: Origin of Species Beginn der modernen Evolutionstheorie l h 1924‐47 Synthetischer Darwinismus (Verb m (Verb. m. Genetik u. u Systematik) 1953 Aufklärung der DNA‐Struktur 13
Lukrez (1906‐1864 v.D.) Vom Wesen des Weltalls Wenn man erkennt, "daß nichts aus dem Nichts sich g gestalten läßt, dann vermögen wir schon mit größerer Aussicht auf Wahrheit das, was wir suchen, zu finden: den Ursprung allen Entstehens und den Verlauf auch desselben – ohne das Wirken von Göttern!" Die Lebewesen sind "auf ganz natürliche Weise entstanden entstanden", indem "Urkörper sich von allein und zufällig trafen, vielfältig, blindlings, unnütz, vergeblich zusammen sich ballten, schließlich nach jäher Vereinigung miteinander verwuchsen". 14
Die Theorie der Abstammung mit Abänderung durch natürliche Auslese Evolution durch Selektion 15
1. ALLES, was auf der Erde vorkommt, fällt unter den Namen der Elemente und der Naturkörper. Naturkörper Die Elemente sind einfach, die Naturkörper durch göttliche Kunst zusammengefügt. 2. NATURKÖRPER Ö werden in die drei Reiche der Natur eingeteilt: das steinerne, das pflanzliche, das tierische. (1751) 16
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Der Esel „scheint nichts als ein entartetes Pf d“ zu sein: Pferd“ i Die „vollkommene Ähnlichkeit der Bildung in Hirn, Hirn Lungen, Lungen Magen, Magen Darm Darm, Herz, Herz Leber und anderen Eingeweiden, die große Ähnlichkeit des Körpers […] scheinen diese Meinung zu stärken; stärken man könnte die leichten Unterschiede […] dem längst vergangenen Einfluss des Klimas, der Nahrung […] zuschreiben“. 18
„Sind die „verborgenen Ähnlichkeiten nicht viel wunderbarer als die augenfälligen Unterschiede“? Erklärung 1: Einfachheit der Schöpfungsidee Gottes „dass das höchste Wesen bei der Schöpfung der Tiere i nur eine i Idee d h hat verwendend wollen, ll um sie zu gleicher Zeit auf alle möglichen Weisen abzuwandeln, damit der Mensch gleicherweise die G ß ti k it der Großartigkeit d Ausführung A füh als l die di Einfachheit Ei f hh it des Planes bewundern könne“. 19
Wenn man zugibt, „dass der Mensch und der Affe einen gemeinsamen i Ursprung U gehabt h b haben wie das Pferd und der Esel“, dann könnte man auch annehmen, ¾ dass „alle Tiere von einem einzigen Tier hergekommen seien, das im Laufe der Zeit, Zeit durch Vervollkommnung und Entartung, alle Rassen der anderen Tiere h hervorgebracht b h h hat“. 20
Wenn der Esel nur ein entartetes Pferd wäre, dann "gäbe es keine Grenzen mehr für die Allmacht der Natur, und man hätte nicht unrecht, zu vermuten, dass sie mit der Zeit aus einem einzigen Wesen alle anderen organisierten Wesen herauszuziehen wusste" (Buffon 1753).
Wie entsteht die Zweckmäßigkeit der Organismen (Anpassungen)? 22
"Da jedes Werkzeug seinen Zweck hat und ebenso jjedes Glied des Körpers, p , dieser Zweck aber in einer Verrichtung besteht, so ist klar, daß auch der ganze Leib als Zweck eine umfassende Tätigkeit hat" (De partibus animalium). 23
„Wegen des Kampfes ums Leben wird jede Variation [...], wenn sie in irgendeinem Grade nützlich für ein Individuum [...] ist,, dazu tendieren, dieses Individuum zu erhalten und im Allgemeinen von seinen Nachkommen hk ererbt b werden. Ich habe dieses Prinzip […] [ ] mit dem Namen natürliche Auslese bezeichnet“ (Darwin 1859) 24
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"Folglich kann man von jeder Einzelheit der Struktur in jedem lebenden Geschöpf […] annehmen, dass sie entweder von besonderem Nutzen für einen Vorfahren war oder dass sie jetzt von besonderem Nutzen für die Nachkommen dieser Form ist, ist entweder direkt oder indirekt durch die komplexen Gesetze des Wachstums" (Darwin 1859). 1859)
Wie erklärt Darwin a) die Schönheit, b) die Intelligenz und c) die Entstehung der Menschen? 27
"Derjenige, der nicht zufrieden damit ist, die Phänomene der Natur wie ein Wilder als unverbunden zu sehen, kann nicht länger glauben, glauben dass der Mensch das Produkt eines getrennten Schöpfungsaktes ist." (1871) ¾ Die "hauptsächliche Schlussfolgerung" ist, "dass der Mensch von einer weniger hoch organisierten Form abstammt" (Darwin 1871) 28
"Da die Menschen aus genealogischer Sicht zu den Catarrhini [d.h. den Altwelt‐Affen Afrikas und Asiens] g gehören, , müssen wir schließen, so sehr die Schlussfolgerung unseren Stolz verletzen mag, dass unsere frühen Vorfahren korrekterweise so bezeichnet werden müssten” (Darwin 1871) 30
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"Durch die Evolutionstheorie wird es "zu einer bemerkenswerten Revolution in der Naturwissenschaft kommen … Die Psychologie wird auf die neue Grundlage gestellt." (Darwin 1859) 59 33
¾ 1871 diskutiert er auf über 150 Seiten die geistigen Kräfte (‚mental ( mental powers’) der Menschen und vergleicht sie mit den Fähigkeiten anderer Tiere. Gefühle, Neugierde, Nachahmung, Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Vorstellungskraft, Verstand, Werkzeuggebrauch, Abstraktion, Selbstbewusstsein Sprache Selbstbewusstsein, Sprache, Schönheitssinn Schönheitssinn, Glauben an Gott und Geister, Aberglauben, moralischen Sinn. 34
"Die Entstehung der künstlerischen Fähi k it ob Fähigkeit, b sie i sich i h iin Bildh Bildhauerei,i Malerei oder Architektur äußern, sind offensichtlich Resultate des menschlichen Geistes, die keinen unmittelbaren Einfluss auf das Überleben der Individuen oder Stämme haben, oder auf den Erfolg der Nationen in ihrem Kampf um V h Vorherrschaft h ft oder d Existenz.” E i t ” (Wallace 1889)
Die Darwinsche Theorie "zeigt uns, wie sich der Körper der Menschen aus dem eines niederen Tieres durch das Gesetz der natürlichen Auslese entwickelt haben mag; aber b es llehrt h uns auchh ,dass d wir i geistige i ti und d moralische Fähigkeiten besitzen, die nicht auf diese Weise entstanden sind können, sondern die einen anderen Ursprung gehabt haben müssen; g können wir eine und für diesen Ursprung ausreichende Ursache nur im unsichtbare Universum des Geistes finden ” (Wallace 1889)
Wie entsteht ‚Schönheit‘ ( ffälli für (auffällige, fü das d Überleben Üb l b nicht notwendige Eigenschaften)? 37
1)) Kampf p der Männchen 2) Weibliche Wahl 3) Kampf der Weibchen 4) Männliche Wahl
"Ich Ich gestehe gerne zu, zu dass viele männliche Tiere […] um der Schönheit willen schön wurden. … dies wurde durch die sexuelle Selektion bewirkt, d.h. nicht zum Vergnügen der Menschen, Menschen sondern weil die schöneren Männchen kontinuierlich von den Weibchen bevorzugt wurden." (Darwin 1866)
"Bei den höheren Tieren ist es eine sehr h allgemeine ll i Tatsache, T t h d dass di die Männchen gegeneinander um den Besitz der Weibchen kämpfen [...]. [Daraus] ergibt sich notwendigerweise eine Form der natürlichen ü li h Auslese, l die di di die Vitalität und die Kampfkraft der männlichen Tiere erhöht [...].”
„Wir haben … keinen Grund, den Weibchen […] ästhetische Geschmacksurteile [zu unterstellen], die sie dazu veranlassen würden,, das Männchen aufgrund von geringfügigen Unterschieden der Formen Farben oder Muster zu Formen, wählen ” (Wallace 1889)
¾ Welchen Vorteil soll es bringen, ein Männchen zu wählen, wählen das sich durch seinem eigenen Federschmuck gefährdet und dessen Söhne und nd zukünftige künftige Generationen dieses Schicksal teilen? ¾ Darwin hatte keine Antwort.
"Die Präsentation der Federn und die Existenz der Federn selbst wäre das hauptsächliche Anzeichen für die Reife und die Vitalität des Männchens und ist von daher notwendigerweise attraktiv für d Weibchen” das W ib h ” (W (Wallace ll 1889). 88 ) ¾ Warum aber sind einige auffällige bi l i h Merkmale biologische M k l nicht i h nur nutzlos, l sondern vermitteln den Anschein, als bestehe ihr eigentlicher g Zweck gerade g darin, das Überleben der Tiere zu gefährden oder knappe Ressourcen zu verschwenden?
¾ Qualitäts‐Signale können betrügerisch sein ¾ Da sich Signale ohne Kosten zum Missbrauch anbieten, werden sich solche durchsetzen, die schwierig zu produzieren sind (Handikaps). 44
Genetische Qualität wird signalisiert durch: • den Organismus selbst (Phänotyp) • das "Erweiterte Erweiterte Ich" Ich (("Extended Extended Phenotype"): z. B. Wohnung, Auto, W k Werkzeug, Waffen, W ff Kleidung, Kl id Haare, Schmuck, Freunde, Kunstobjekte ¾ Notwendigkeit der ästhetischen Bearbeitung aller wahrnehmbaren körperlichen und geistigen Merkmale! 45
Wallace verneint a)) die evolutionäre Bedeutung g der Partnerwahl b) die natürliche Erklärung geistiger Ei Eigenschaften h ft b beim i Menschen M h Darwin erklärt a) (viele) geistige Eigenschaften der Menschen auf natürliche Weise b) durch sexuelle Wahl 46
"Ich persönlich folgere, dass von allen Ursachen, Ursachen die zu den Unterschieden im äußeren Erscheinungsbild der Menschenrassen führten, und zu einem gewissen Ausmaß zu denen zwischen Menschen und den niederen Tieren, die sexuelle Auslese mit Abstand die effektivste war" (Darwin 1871). 47
1. Das Buch über die Entstehung der Arten (1859) gab den Anstoß zur Entwicklung der neuen Wissenschaft der Evolution. Evolution 2. Erstmals gelang es hier überzeugend nachzuweisen, dass es möglich ist, die Existenz, die Eigenschaften und die Zweckmäßigkeit der Organismen auf natürliche Weise zu erklären. 3. Damit wurden einige der auffälligsten und zugleich rätselhaftesten Phänomene der Natur,, die sich der biologischen Forschung über Jahrhunderte hinweg hartnäckig entzogen g hatten, wissenschaftlich verstehbar. 48
4. Dies macht die Entstehung der Arten zu einem der wichtigsten Werke der Menschheitsgeschichte g und Darwin zu einem der bedeutendsten Biologen aller Zeiten. 5. Darwin war aber nicht nur ein hervorragender Wissenschaftler, sondern auch eine beeindruckende Persönlichkeit Die Unbestechlichkeit Persönlichkeit. und Konsequenz, mit der er seine Ideen verfolgte und erfolgreich vermittelte lassen ihn bis heute als vermittelte, Namensgeber für die Evolutionsbiologie geeignet e sc e e erscheinen. 49
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