086052/EU XXVII.GP Eingelangt am 11/01/22 - Parlament
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086052/EU XXVII.GP Eingelangt am 11/01/22 EUROPÄISCHE KOMMISSION Brüssel, den 11.1.2022 COM(2022) 1 final BERICHT DER KOMMISSION AN DAS EUROPÄISCHE PARLAMENT UND DEN RAT über die Verwendung, die Wirksamkeit und das Funktionieren der Domäne oberster Stufe .eu von April 2019 bis April 2021 DE DE www.parlament.gv.at
INHALTSVERZEICHNIS 1. EINFÜHRUNG ...............................................................................................2 2. ZUSAMMENFASSUNG ................................................................................2 3. DER .EU-RECHTSRAHMEN ........................................................................3 4. DAS .EU-REGISTER .....................................................................................3 4.1. EURid ....................................................................................................3 4.2. Finanzielle Ergebnisse ...........................................................................4 4.3. Einhaltung der vertraglichen Bestimmungen ........................................4 4.4. Auswahl des nächsten .eu-Registers......................................................5 5. DIE .EU-DOMÄNE ........................................................................................5 5.1. Allgemeine Tendenzen ..........................................................................5 5.2. Auswirkungen der COVID-19-Pandemie .............................................7 5.3. Auswirkungen des Austritts des Vereinigten Königreichs aus der EU .7 5.4. Beziehungen zu den Registrierstellen ...................................................7 5.5. Vermarktung und Kommunikation........................................................8 5.6. Mehrsprachigkeit ...................................................................................9 6. VERTRAUEN UND SICHERHEIT ...............................................................9 6.1. Stabilität, Sicherheit und Betriebskontinuität ........................................9 6.2. Sicherheit der .eu-Domänennamen .....................................................10 6.3. Datenqualität und Verhinderung missbräuchlicher Registrierungen ..10 6.4. Zusammenarbeit bei der Bekämpfung der Cyberkriminalität .............11 6.5. Schutz der Rechte des geistigen Eigentums ........................................12 7. GEMEINSCHAFTSARBEIT UND INTERNATIONALES ENGAGEMENT .......................................................................................................................12 8. UMWELTAUSWIRKUNGEN .....................................................................13 9. FAZIT ............................................................................................................13 1 www.parlament.gv.at
1. EINFÜHRUNG Dieser Bericht betrifft die länderspezifische Domäne oberster Stufe (ccTLD) der Europäischen Union und ihre Varianten in kyrillischer und griechischer Schrift, die von der Vereinigung ohne Gewinnerzielungsabsicht EURid1 (im Folgenden das „.eu- Register“) auf Grundlage eines Dienstleistungskonzessionsvertrags mit der Europäischen Kommission organisiert und verwaltet werden. Nach Artikel 8 der Verordnung (EG) Nr. 733/2002 vom 22. April 20022 zur Einführung der Domäne oberster Stufe „.eu“ muss die Kommission dem Europäischen Parlament und dem Rat alle zwei Jahre einen Bericht über die Verwendung, die Wirksamkeit und das Funktionieren der .eu-Domäne vorlegen. Dieser Bericht bezieht sich auf den Zeitraum vom 1. April 2019 bis zum 31. März 2021 (im Folgenden „Berichtszeitraum“)3. 2. ZUSAMMENFASSUNG Mit 3,7 Millionen registrierten .eu-Domänennamen (Stand April 2021) ist die .eu- Domäne weltweit die achtgrößte länderspezifische Domäne oberster Stufe. Wie auch auf dem weltweiten und europäischen Markt für Domänennamen ist das Wachstum der .eu-Domäne abgeflaut. Das Negativwachstum aufgrund einer anhaltenden Sättigung und Konsolidierung des Marktes für Domänennamen und der Auswirkungen des Austritts des Vereinigten Königreichs aus der EU wurde durch einen Anstieg der Nachfrage nach Domänennamen während der COVID-19- Pandemie kompensiert, da Organisationen und Unternehmen mehr auf Online- Präsenz setzten. Im Berichtszeitraum konnten die EU-Bürgerinnen und -Bürger über das .eu-Register unabhängig von ihrem Wohnort .eu-Domänennamen registrieren. Die europäische Sprachenvielfalt und die Mehrsprachigkeit wurden in der .eu-Domäne durch die Einführung von .ευ gestärkt. Damit wurde die Arbeit an der Unterstützung aller nicht- lateinischen Schriften in der Domäne oberster Stufe .eu vollendet. Das .eu-Register arbeitete durch die Schaffung des Frühwarnsystems zur Vorbeugung von missbräuchlicher Nutzung („Abuse Prevention Early Warning System“, APEWS), des Projekts zur Kundenlegitimationsprüfung („Know-Your-Customer“, KYC) und des Sicherungsdienstes „Registrar Lock Service“ im Jahr 2020 weiter an einer vertrauenswürdigen .eu-Umgebung. Es führte während der Pandemie systematische Kontrollen bei Registrierungen von Domänennamen mit Bezug zu COVID-19 durch. Die Partnerschaften mit Strafverfolgungsbehörden und anderen öffentlichen Stellen auf nationaler und europäischer Ebene zur Bekämpfung von illegalen Aktivitäten im Zusammenhang mit .eu-Domänennamen wurden gestärkt. 2021 legten das .eu- Register und das Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) einen 1 https://eurid.eu/ 2 Ab dem 13. Oktober 2022 gilt Artikel 16 Absatz 4 der Verordnung (EU) 2019/517 mit ähnlichem Inhalt. 3 Der vorangegangene Bericht COM(2020) 63 ist unter https://eur-lex.europa.eu/legal- content/DE/ALL/?uri=CELEX:52020DC0063 einsehbar. 2 www.parlament.gv.at
gemeinsamen Aktionsplan für die Bekämpfung der missbräuchlichen und spekulativen Domänennamenregistrierung vor. Insgesamt unterhielt das .eu-Register eine sehr resiliente und solide technische Infrastruktur und gewährleistete die 100 %-ige Verfügbarkeit der .eu-Domäne, auch während des verteilten Denial-of-Service-Angriffs auf die Plattformen und Dienste des .eu-Registers im Frühjahr 2020. 3. DER .EU-RECHTSRAHMEN Die Domäne oberster Stufe .eu wird durch die Verordnung (EG) Nr. 733/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. April 2002 zur Einführung der Domäne oberster Stufe „.eu“4 und die Verordnung (EG) Nr. 874/2004 zur Festlegung von allgemeinen Regeln für die Durchführung und die Funktionen der Domäne oberster Stufe „.eu“ und der allgemeinen Grundregeln für die Registrierung5 geregelt. Die Verordnung (EU) 2019/517 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 19. März 2019 über die Durchführung und Funktionsweise der Domäne oberster Stufe .eu6 trat am 18. April 2019 in Kraft. Die Verordnung wird ab dem 13. Oktober 2022 anwendbar und wird durch die Delegierte Verordnung (EU) 2020/1083 der Kommission7 und die Durchführungsverordnung (EU) 2020/857 der Kommission8 ergänzt. 4. DAS .EU-REGISTER 4.1. EURid Das Europäische Register für Internetdomänen (EURid) ist der Betreiber des .eu- Registers und damit verantwortlich für Organisation, Verwaltung und Management der .eu-Domäne und ihrer Varianten in anderen Schriften. EURid erhielt von der Kommission 2004 einen ersten Dienstleistungskonzessionsvertrag und 2014 einen zweiten Vertrag, der später bis zum 12. Oktober 2022 verlängert wurde. 4 Geändert durch die Verordnung (EG) Nr. 1137/2008 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. Oktober 2008. 5 Geändert durch die Verordnungen (EG) Nr. 1654/2005 vom 10. Oktober 2005, (EG) Nr. 1255/2007 vom 25. Oktober 2007, (EG) Nr. 560/2009 vom 26. Juni 2009 und (EU) 516/2015 vom 26. März 2015 der Kommission. 6 Verordnung (EU) 2019/517 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 19. März 2019 über die Durchführung und Funktionsweise der Domäne oberster Stufe .eu, zur Änderung und Aufhebung der Verordnung (EG) Nr. 733/2002 und zur Aufhebung der Verordnung (EG) Nr. 874/2004 der Kommission (Text von Bedeutung für den EWR). 7 Delegierte Verordnung (EU) 2020/1083 der Kommission vom 14. Mai 2020 zur Ergänzung der Verordnung (EU) 2019/517 des Europäischen Parlaments und des Rates durch Festlegung der Zulassungsvoraussetzungen und der Auswahlkriterien sowie des Verfahrens für die Benennung des Registers für die Domäne oberster Stufe .eu. 8 Durchführungsverordnung (EU) 2020/857 der Kommission vom 17. Juni 2020 zur Festlegung der Grundsätze, die in den gemäß der Verordnung (EU) 2019/517 des Europäischen Parlaments und des Rates zu schließenden Vertrag zwischen der Europäischen Kommission und dem Register für die Domäne oberster Stufe .eu aufzunehmen sind. 3 www.parlament.gv.at
EURid ist eine Vereinigung ohne Gewinnerzielungsabsicht, die nach belgischem Recht gegründet wurde und ihre Hauptgeschäftsstelle in Diegem9 hat. EURid hat den Auftrag, durch operative Exzellenz auf nachhaltige Weise einen vertrauenswürdigen .eu-Raum für die Endnutzerinnen und -nutzer zu schaffen und den zugelassenen Registrierstellen Dienste von herausragender Qualität zu bieten. EURid hat zwei Gründungsmitglieder, DNS Belgium (das .be-Register) und das Istituto di Informatica e Telematica (das .it-Register) sowie neun weitere Mitglieder und ein Strategisches Komitee aus 13 Vertretern. Zum Ende des Berichtszeitraums hatte EURid 56 Mitarbeitende. 2019 erhielt EURid den CENTR-Preis „Register des Jahres“ („Registry of the Year Award“).10 4.2. Finanzielle Ergebnisse Im Berichtszeitraum war die Finanzlage des .eu-Registers ähnlich wie in vorangegangenen Jahren. Die Einnahmen bzw. Ausgaben lagen im Geschäftsjahr 2019 bei 12,5 Mio. EUR bzw. 11,6 Mio. EUR und im Geschäftsjahr 2020 bei 12,3 Mio. EUR bzw. 11,0 Mio. EUR. Die Reserven11 beliefen sich Ende 2020 auf 6 Mio. EUR. Nach Genehmigung der Abschlüsse und der Reserven belief sich der gemäß dem Dienstleistungskonzessionsvertrag an den Haushalt der Europäische Union übertragene Überschuss im Geschäftsjahr 2019 auf 533 775 EUR und im Geschäftsjahr 2020 auf 2 119 017 EUR. Der für das Geschäftsjahr 2020 übertragene Überschuss war aufgrund einer Verringerung sowohl der Ausgaben als auch der Reserven deutlich höher. 4.3. Einhaltung der vertraglichen Bestimmungen Die Kommission überwacht die Finanzlage des .eu-Registers sowie die Einhaltung der vertraglichen Bestimmungen genau und übt ihre Aufsichtsfunktion aus, indem sie die geprüften Jahresabschlüsse, die halbjährlichen und jährlichen Finanzberichte, die Haushaltsvorschläge sowie die Strategie- und Betriebspläne des .eu-Registers überprüft. Finanzielle, betriebliche und andere Belange werden in halbjährlich stattfindenden Sitzungen sowie in Ad-hoc-Sitzungen erörtert. Nach einem Ad-hoc-Audit 2018, das Verwaltungs- und Finanzaspekte des Managements der .eu-Domäne zum Gegenstand hatte, setzte das .eu-Register im Berichtszeitraum sämtliche Empfehlungen um, um die Strategie und die Regeln des Registers in Bezug auf die Auftragsvergabe, die Vermeidung von Interessenkonflikten, die Haushaltsführung und andere Punkte zu verbessern. Seit 2019 werden die Tätigkeiten des .eu-Registers jährlich von externen Auditoren bewertet, die vom .eu-Register im Wege eines offenen Vergabeverfahrens ausgewählt werden. 2019 und 2020 wurden in den Audits die Robustheit und die Redundanz der technischen Infrastruktur des .eu-Registers anerkannt, und das Register setzte die 9 Die Hauptgeschäftsstelle befand sich bis 2019 in Brüssel. 10 https://www.centr.org/events/centr-awards.html 11 Die Finanzreserven sind für Abschreibungen, Investitionen, Sozialverbindlichkeiten, Haftpflicht, Betriebskapital sowie für auslaufende Verträge vorhanden. 4 www.parlament.gv.at
Empfehlungen der Auditoren um, indem es einschlägige Strategien und Verfahren nachbesserte. 4.4. Auswahl des nächsten .eu-Registers Am 1. März 2021 veröffentlichte die Kommission im Einklang mit der Verordnung (EU) 2019/517 und der Delegierten Verordnung (EU) 2020/1083 die Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen für die Auswahl des nächsten Registers für die Domäne oberster Stufe .eu12. Das Ergebnis dieser Aufforderung war die Benennung von EURid als nächstes .eu-Register für den Zeitraum 2022–2027 am 25. Oktober 202113. 5. DIE .EU-DOMÄNE 5.1. Allgemeine Tendenzen Mit 3,7 Millionen registrierten Domänennamen war die .eu-Domäne zum Ende des ersten Quartals 2021 die zwölftgrößte Domäne oberster Stufe, die achtgrößte länderspezifische Domäne oberster Stufe weltweit14 und das sechstgrößte Mitglied von CENTR (siehe Abbildung 1). .pl 2.488.300 .ca 3.072.749 .au 3.239.582 .it 3.404.013 .eu 3.648.525 .fr 3.727.275 .ru 4.991.923 .nl 6.160.189 .uk 10.922.477 .de 16.798.080 0 5.000.000 10.000.000 15.000.000 20.000.000 Abbildung 1: Die zehn größten länderspezifischen Domänen oberster Stufe mit CENTR- Mitgliedschaft, Stand Ende des 1. Quartals 202115 Im Berichtszeitraum wurde das Negativwachstum, das auf eine anhaltende Sättigung und Konsolidierung des Marktes für Domänennamen und die Auswirkungen des Austritts des Vereinigten Königreichs aus der EU zurückzuführen ist, durch einen Anstieg der Nachfrage nach Domänennamen während der COVID-19-Pandemie 12 https://digital-strategy.ec.europa.eu/en/funding/call-selection-registry-eu-top-level-domain 13 Durchführungsbeschluss (EU) 2021/1878 der Kommission vom 25. Oktober 2021 zur Benennung des Registers für die Domäne oberster Stufe.eu (Text von Bedeutung für den EWR). 14 Verisign Industry Brief, Q1 2021 (https://www.verisign.com/assets/domain-name-report-Q12021.pdf). 15 Quelle: CENTRstats Global TLD Report 2021/1 (https://centr.org/library/library/statistics- report/global-tld-report-2021-1.html); Anmerkung 1: Die .eu-Domäne steht auf Rang 6, da die größeren Domänen .cn (China) und .br (Brasilien) keine CENTR-Mitglieder sind und nicht berücksichtigt werden. Anmerkung 2: Die Zahlen von CENTR und EURid zu den Registrierungen unter der Domäne .eu insgesamt unterscheiden sich geringfügig, da unterschiedliche Zählmethoden angewandt wurden. 5 www.parlament.gv.at
kompensiert16. Der .eu-Bestand verzeichnete 2019 ein Negativwachstum von -2 %, 2020 jedoch ein Wachstum von 2,2 %; dies ist mit dem weltweiten und europäischen Markt für Domänennamen vergleichbar.17 Insgesamt war das Wachstum des .eu- Registers im Berichtszeitraum weiterhin leicht positiv (siehe Abbildung 2). 4.000.000 3.500.000 3.000.000 2.500.000 2.000.000 1.500.000 1.000.000 500.000 0 Q2 2009 Q2 2012 Q4 2006 Q2 2007 Q4 2007 Q2 2008 Q4 2008 Q4 2009 Q2 2010 Q4 2010 Q2 2011 Q4 2011 Q4 2012 Q2 2013 Q4 2013 Q2 2014 Q4 2014 Q2 2015 Q4 2015 Q2 2016 Q4 2016 Q2 2017 Q4 2017 Q2 2018 Q4 2018 Q2 2019 Q4 2019 Q2 2020 Q4 2020 Abbildung 2: .eu-Registrierungen nach Quartal bis Ende des 1. Quartals2021 (Quelle: EURid) Unter allen EU-Ländern hatte Deutschland zum Ende des ersten Quartals 2021 den größten Anteil an den .eu-Registrierungen (siehe Abbildung 3). Die drei Länder, die im Berichtszeitraum das größte Wachstum verzeichneten, waren Portugal (124,2 %), Irland (78,7 %) und Lettland (33,3 %). 1.200.000 1.000.000 800.000 600.000 400.000 200.000 0 Abbildung 3: Die zehn EU-Länder mit der höchsten Anzahl an .eu-Registrierungen, Stand Ende des 1. Quartals 2021 (Quelle: EURid) 16 CENTR, Is the lockdown driving domain registrations? (https://www.centr.org/news/blog/is-the- lockdown-driving-domain-registrations.html). 17 CENTR quarterly Global TLD Reports, vom 2. Quartal 2019 bis zum 2. Quartal 2021 (https://centr.org/library/library.html). 6 www.parlament.gv.at
5.2. Auswirkungen der COVID-19-Pandemie Trotz der verheerenden Folgen der Pandemie erhielt das .eu-Register seine Dienste mit gleicher Qualität aufrecht. Es bestanden somit keine Auswirkungen auf die .eu- Domäne. Ein Nebeneffekt der Pandemie war eine höhere Nachfrage auf dem Markt für Domänennamen, da Organisationen und Unternehmen mehr auf Online-Präsenz setzten. Während der Pandemie kam es jedoch auch zu mehr böswilligen oder anderweitig kriminellen Online-Aktivitäten.18 Um die .eu-Domäne vor missbräuchlichen oder böswilligen Registrierungen im Zusammenhang mit COVID- 19 zu schützen, einigten sich die Kommission und das .eu-Register auf die Einführung von zusätzliche Überprüfungsmaßnahmen für bestehende und neu registrierte Domänennamen auf der Grundlage von Stichwörtern mit COVID-Bezug wie „Corona“ oder „Impfung“ in allen EU-Sprachen.19 Von April 2020 bis zum Ende des ersten Quartals 2021 wurden fast 9000 Kontrollen durchgeführt, aufgrund derer über 6500 Domänennamen ausgesetzt wurden. 5.3. Auswirkungen des Austritts des Vereinigten Königreichs aus der EU Seit dem 1. Januar 2021 können Personen mit Wohnsitz im Vereinigten Königreich und dort niedergelassene Unternehmen und Organisationen nicht mehr Inhaber eines .eu-Domänennamens sein. 2019 und 2020 informierten die Kommission und das .eu- Register Registranten im Vereinigten Königreich und die entsprechenden Registrierstellen regelmäßig über diese anstehende Änderung.20 Am 1. Januar 2021 setzte das .eu-Register die verbleibenden Domänennamen im Vereinigten Königreich aus, sodass diese nicht mehr zu einer Website führen oder E-Mail-Dienste unterstützen konnten. Der Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU hat sich erheblich auf die .eu- Domäne ausgewirkt. Waren 2018 noch 240 000 Domänennamen im Vereinigten Königreich registriert, so sank diese Zahl zunächst auf 190 000 zum Ende des ersten Quartals 2019 und lag zum 1. Januar 2021 bei 81 000 verbleibenden Domänennamen, die dann ausgesetzt wurden. 5.4. Beziehungen zu den Registrierstellen Das .eu-Register verstärkte und verbesserte weiterhin seine Beziehungen zu den Registrierstellen, die für die Vermarktung der .eu-Domänennamen und für das Zusammenwirken mit den einzelnen Registranten von erheblicher Bedeutung sind. Die Erhebung zur Zufriedenheit der Registrierstellen 201921 ergab, dass 97 % der Registrierstellen insgesamt zufrieden mit dem .eu-Register sind. Zum Ende des ersten Quartals 2021 waren 718 Registrierstellen zugelassen. Diese Zahl ist in den letzten Jahren relativ stabil geblieben. Die Zunahme der zugelassenen 18 How COVID-19-related crime infected Europe during 2020, Europol (europa.eu) (https://www.europol.europa.eu/publications-documents/how-covid-19-related-crime-infected-europe- during-2020). 19 https://eurid.eu/en/news/doteu-covid19-measures/ 20 https://ec.europa.eu/info/sites/default/files/file_import/eu_domain_names_de_0.pdf. https://eurid.eu/en/register-a-eu-domain/brexit-notice/ 21 https://eurid.eu/en/news/2020-registrar-survey/ 7 www.parlament.gv.at
Registrierstellen infolge von Informationsmaßnahmen des .eu-Registers glich deren Rückgang aufgrund der zunehmenden Konzentration in diesem Sektor aus. Das .eu-Register stützte sich weiterhin auf die Beratung durch den Registrierstellenbeirat, der dem Register Beiträge zu politischen Angelegenheiten und Initiativen zur Unterstützung der .eu-Domäne lieferte. 5.5. Vermarktung und Kommunikation Im Einklang mit seinem Auftrag, nämlich dazu beizutragen, die Identität der Union im Internet zu stärken und die Werte der Union zu fördern sowie .eu als eindeutig mit der EU verknüpfte Marke zu etablieren, führte das .eu-Register die folgenden Vermarktungs- und Kommunikationsaktivitäten durch: – einen Aktionsplan22, der 2020 in Zusammenarbeit mit FundingBox, dem Europäischen Unternehmensnetzwerk (European Enterprise Network, EEN), dem EUIPO und SMEunited ausgearbeitet wurde, um KMU beim Ausbau ihrer Online- Präsenz zu unterstützen, – zwei Informationskampagnen pro Jahr mit der Startseite trust.eurid.eu, auf der die Endnutzerinnen und Endnutzer Informationen über die Registrierung von .eu- Domänennamen und die Sicherheit sowie die Markenmerkmale erhalten können, die das .eu-Produkt auszeichnen, – die Partnerschaft mit zugelassenen .eu-Registrierstellen über das kofinanzierte Marketingprogramm des .eu-Registers, in dessen Rahmen Registrierstellen bis zu 100 % der förderfähigen Kosten für Werbemaßnahmen für .eu-Domänennamen erstattet werden; im Berichtszeitraum wurden 134 Kampagnen über das Programm kofinanziert, – die Fortsetzung des Systems für Ermäßigungen für Registrierstellen, über das Registrierstellen eine Ermäßigung der Gebühren für neue Registrierungen erhalten; Ende 2020 nahmen 330 Registrierstellen an dem System für Ermäßigungen teil, das damit auf 98 % aller neuen .eu-Registrierungen angewandt wurde, – die Fortsetzung der jährlichen Verleihung der „Web Awards“ als Anerkennung für Innovation und Exzellenz unter den Nutzerinnen und Nutzern von .eu- Domänennamen, – die Beteiligung an der „CodeWeek“23 und die Entwicklung des Kunstwettbewerbs „SAFEonLINE“24 zur Ergänzung der Bildungs- und Sensibilisierungsmaßnahmen des .eu-Registers im Bereich der Online-Sicherheit durch eine einzigartige kreative Perspektive und – die strukturierte Verwaltung der Präsenz des .eu-Registers in den sozialen Medien, insbesondere über sein Twitter-Konto und seinen YouTube-Kanal, der 2020 über 3 Millionen Mal aufgerufen wurde. 22 https://eurid.eu/en/news/eurid-supports-smes/ 23 Eine Basisinitiative, die allen das Programmieren und digitale Kompetenz auf spielerische Weise näherbringen will, https://codeweek.eu/. 24 https://eurid.eu/en/artcompetition/ 8 www.parlament.gv.at
5.6. Mehrsprachigkeit Das .eu-Register nimmt in Bezug auf die europäische Sprachenvielfalt und die Mehrsprachigkeit weiterhin eine Vorreiterrolle ein und bietet einen der größten IDN25-Räume der Welt. Zum Ende des ersten Quartals 2021 waren über 42 000 IDN registriert; 1300 bzw. 2700 Domänennamen waren unter .ею, dem .eu-Äquivalent in kyrillischer Schrift, und .ευ, dem .eu-Äquivalent in griechischer Schrift, registriert (siehe Abbildung 4). Mit der Einführung des Länderkürzels .ευ am 14. November 2019 wurde der langwierige Genehmigungsprozesses innerhalb der ICANN26 für die beiden .eu- Länderkürzel in nicht lateinischen Buchstaben erfolgreich abgeschlossen. Zur Vermeidung einer möglichen Verwechslungsgefahr zwischen .ευ und anderen Domänen oberster Stufe begann das .eu-Register entsprechend den bewährten Verfahren in der Branche zeitgleich einen Übergangszeitraum für die Umstellung aller bestehenden Domänennamen in griechischer Schrift auf das neue Länderkürzel .ευ, der am 13. November 2022 enden soll. 80000 4.500.000 70000 4.000.000 60000 3.500.000 3.000.000 50000 2.500.000 40000 2.000.000 30000 1.500.000 20000 1.000.000 10000 500.000 0 0 Q2 2016 Q4 2019 Q4 2009 Q2 2010 Q4 2010 Q2 2011 Q4 2011 Q2 2012 Q4 2012 Q2 2013 Q4 2013 Q2 2014 Q4 2014 Q2 2015 Q4 2015 Q4 2016 Q2 2017 Q4 2017 Q2 2018 Q4 2018 Q2 2019 Q2 2020 Q4 2020 Q2 2021 IDN Registrierungen insgesamt Abbildung 4: IDN-Registrierung bis zum Ende des 1. Quartals 2021 (Quelle: EURid) 6. VERTRAUEN UND SICHERHEIT 6.1. Stabilität, Sicherheit und Betriebskontinuität Das .eu-Register stellte im Berichtszeitraum die 100 %-ige Verfügbarkeit der Domänen .eu, .ею und .ευ sicher, insbesondere durch verteilte, redundante DNS- Infrastruktur, die von hoher Qualität und auf dem Stand der Technik ist. Zwei autoritative Namensserver in Amsterdam und Ljubljana werden zum Zwecke der Redundanz und Resilienz durch drei externe Anycast-Diensteanbieter27 unterstützt. 25 Internationalisierte Domänennamen mit nicht lateinischen Buchstaben. 26 Zentralstelle für die Vergabe von Internet-Namen und -Adressen (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers, ICANN), die Organisation ohne Gewinnerzielungsabsicht, die das System für Namen und Adressen im Internet koordiniert, https://www.icann.org/. 27 DENIC, NetNod und RcodeZero. 9 www.parlament.gv.at
Die Verwaltungsabläufe des Registers werden durch redundante technische Infrastruktur in Amsterdam und Luxemburg unterstützt. Im vierten Quartal 2019 kam das belgische Institut für Postdienste und Telekommunikation (BIPT), die nationale Regulierungsbehörde für den Markt für elektronische Kommunikation in Belgien, zu dem Schluss, dass das .eu-Register ein Betreiber wesentlicher Dienste gemäß der NIS-Richtlinie28 in ihrer Umsetzung in belgisches Recht ist. Zuvor hatte das .eu-Register sich auf ISO-Normen und seine Cybersicherheitszertifizierungen29 gestützt und damit die Grundlage für die Befolgung seiner neuen rechtlichen Verpflichtungen im Rahmen der NIS-Richtlinie geschaffen. Im Frühjahr 2020 kam es zu einem schweren verteilten Denial-of-Service-Angriff auf die Plattformen und Websites des .eu-Registers. Die Dienste für die Registrierung und die WHOIS-Abfrage blieben, mit Ausnahme kurzer Zeiträume, dank der Zusammenarbeit zwischen dem .eu-Register und seinen Konnektivitätspartnern verfügbar und der böswillige Datenverkehr konnte an den Grenzen des Netzes gestoppt werden. Die .eu-Domäne selbst war von diesem Angriff nicht betroffen. 6.2. Sicherheit der .eu-Domänennamen Zum Ende des ersten Quartals 2021 gab es mehr als 577 000 .eu-Domänennamen mit DNSSEC-Signatur30, die fast ein 16 % des gesamten .eu-Bestands ausmachen. Dieser Anteil nimmt durch Gebührennachlässe und Webinare für Registrierstellen, in denen über die Bedeutung von DNSSEC informiert wird, nach und nach zu. Im Jahr 2020 wurde auch der „Registrar Lock Service“ eingeführt, ein zusätzlicher Schutz, der versehentliche oder nicht autorisierte und potenziell böswillige Änderungen des Eigentums an .eu-Domänennamen verhindert. 6.3. Datenqualität und Verhinderung missbräuchlicher Registrierungen Genaue, vollständige und aktuelle Registrierungsdaten sind für die Aufrechterhaltung der Sicherheit und Stabilität der .eu-Domäne von entscheidender Bedeutung. Daher setzte das .eu-Register seine Bemühungen um die Verbesserung der Qualität seiner Registrierungsdaten im Rahmen des „WHOIS Quality project“ fort, das im Berichtszeitraum31 zur Aussetzung von 27 000 Domänennamen führte. Um für eine größtmögliche Wirkung der ergriffenen Maßnahmen zu sorgen, setzte das .eu-Register wenn möglich automatisierte Verfahren zur Beschleunigung der Datenprüfverfahren und für die Registrierstellen und Registranten niederschwellige Methoden ein, um Nutzungshemmnisse zu verringern. 28 Die Richtlinie zur Netz- und Informationssicherheit. 29 ISO/IEC 27001:2013 zum Informationssicherheitsmanagement und ISO 22301:2012 zum Betriebskontinuitätsmanagement, siehe auch https://eurid.eu/en/welcome-to-eurid/cyber-security/. 30 Domain Name System Security Extension, eine Sicherheitserweiterung für das Domänennamensystem DNS, mit dem sichergestellt wird, dass die Nutzerinnen und Nutzer mit der richtigen Website kommunizieren es nicht zu Man-in-the-Middle-Angriffen durch gefälschte Websites kommt. 31 Von April 2017 bis April 2019 wurden insgesamt etwa 79 000 Registrierungen nach der Überprüfung der Gültigkeit der Registrierungsdaten ausgesetzt. 10 www.parlament.gv.at
Das Frühwarnsystem zur Vorbeugung von missbräuchlicher Nutzung (APEWS)32 wurde im zweiten Halbjahr 2020 eingeführt, um auf der Grundlage einer innovativen Methodik unter Nutzung des maschinellen Lernens, die in Zusammenarbeit mit der Universität Löwen entwickelt wurde, Muster bei der Registrierung von Domänennamen zu erkennen. Das System trifft Vorhersagen darüber, ob ein Domänenname möglicherweise missbräuchlich verwendet werden könnte, verzögert daraufhin die Übertragung bei verdächtigen Registrierungen33 und löst ein Überprüfungsverfahren aus, bei dem die Domänennameninhaber ihre Registrierungsdaten bestätigen müssen, die im Anschluss manuell überprüft werden. Auf dieser Grundlage wird der Domänenname übertragen oder ausgesetzt. Im Berichtszeitraum wurden 11 000 Registrierungen über das APEWS-System überprüft. Das System wird von Branchenkollegen positiv anerkannt und erhielt 2019 die Auszeichnung „eco://award“34. Im ersten Quartal 2021 lief das Projekt zur Kundenlegitimationsprüfung (KYC)35 an, das es den Registranten ermöglicht, ihre Identität mithilfe automatisierter Systeme über das EURid-Portal nachzuweisen, unter anderem durch die Nutzung ihrer eID36. So ist potenziell leistungsstarke, schnelle und benutzerfreundliche Identifizierung und Authentifizierung möglich. Das .eu-Register wird dieses Projekt weiterentwickeln und dabei auch die Entwicklung einer vertrauenswürdigen und sicheren europäischen eID berücksichtigen.37 6.4. Zusammenarbeit bei der Bekämpfung der Cyberkriminalität Das .eu-Register unterstützte weiterhin regelmäßig die Strafverfolgungsbehörden und andere einschlägige Behörden bei der Bekämpfung illegaler Aktivitäten im Zusammenhang mit den .eu-Domänennamen. So arbeitete es mit dem belgischen Wirtschaftsministerium, dem belgischen Zoll („Cybersquad“) und der belgischen Generalstaatsanwaltschaft zusammen, stand in regelmäßigem Dialog mit dem IT- Notfallteam für die EU-Organe (CERT-EU) und kooperierte mit Europol durch den Austausch statistischer Daten und Tendenzen, die Durchführung gemeinsamer Projekte zur Bekämpfung der Cyberkriminalität38 und die Veranstaltung gemeinsamer Seminare39. Das .eu-Register arbeitete auch mit Branchenverbänden und anderen Organisationen zusammen, die an der Bekämpfung missbräuchlicher Registrierungen beteiligt sind. Ein Beispiel hierfür ist die Partnerschaft, die das .eu-Register und die Global Cybercrime Alliance40, eine Organisation ohne Gewinnerzielungsabsicht, die 32 https://eurid.eu/de/registrieren-sie-eine-eu-domain/datenqualitat/#nav_apews 33 Der Domänenname wird zwar registriert, doch damit verbundene Dienste, wie etwa eine Website und/oder ein E-Mail-Dienst, funktionieren nicht. 34 https://international.eco.de/eco-award-2019/nominees-2019/#domains 35 https://eurid.eu/de/registrieren-sie-eine-eu-domain/datenqualitat/#nav_kyc_project 36 Elektronische Identität. 37 Vorschlag für eine Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates zur Änderung der Verordnung (EU) Nr. 910/2014 im Hinblick auf die Schaffung eines Rahmens für eine europäische digitale Identität (SEC(2021) 228 final - SWD(2021) 124 final - SWD(2021) 125 final). 38 https://www.europol.europa.eu/newsroom/news/europol-enhances-cybercrime-and-internet-security- cooperation-signing-mou-eurid 39 https://www.europol.europa.eu/events/eurid-europol-cross-border-collaboration-in-fighting- cybercrime-workshop 40 https://www.globalcyberalliance.org/ 11 www.parlament.gv.at
Programme, Partnerschaften und Instrumente für ein sichereres und vertrauenswürdigeres Internet aufbaut, im ersten Quartal 2021 unterzeichneten. 6.5. Schutz der Rechte des geistigen Eigentums Das .eu-Register setzte seine erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem EUIPO fort, um Markeninhaber zu benachrichtigen, wenn ein .eu-Domänenname registriert wird, der mit einer in der EU eingetragenen Marke übereinstimmt. Die beiden Organisationen intensivierten im Jahr 2020 ihre Zusammenarbeit41, um Marken- und Domänennameninhaber sowie Antragstellende, insbesondere KMU, zu unterstützen. Im Juli 2021 wurde im Anschluss an die Empfehlung aus dem Bericht der Kommission zur Zusammenarbeit des Betreibers des .eu-Registers mit dem EUIPO und anderen Agenturen der Union bei der Bekämpfung missbräuchlicher und spekulativer Domänennamenregistrierungen42 ein Aktionsplan vorgelegt. Über das alternative Streitbeilegungsverfahren für die .eu-Domäne ist es möglich, online eine Beschwerde in jeder Amtssprache der EU bei einem der beiden Anbieter einzureichen, nämlich bei der Schieds- und Schlichtungsstelle der WIPO oder beim Tschechischen Schiedsgericht. Im Berichtszeitraum wurde weiterhin ein Nachlass auf die Grundgebühr für alternative .eu-Streitbeilegungsverfahren gewährt.43 170 Beschwerden wurden eingereicht und 131 Streitfälle beigelegt; davon 87 beim Tschechischen Schiedsgericht und 44 bei der WIPO. 7. GEMEINSCHAFTSARBEIT UND INTERNATIONALES ENGAGEMENT Im Berichtszeitraum setzte das .eu-Register sein Engagement in der internationalen Internet-Gemeinschaft fort, insbesondere durch folgende Maßnahmen und Tätigkeiten: – Als aktiver Teilnehmer an ICANN-Sitzungen führt das .eu-Register seit 2015 den Vorsitz im Strategie- und Betriebsausschuss für ccNSO44, um der ICANN Beratung und Beiträge zu den jährlichen und langfristigen Strategie- und Betriebsplänen zu liefern. – Das .eu-Register trug mit Fachwissen zur Entwicklung eines Protokolls für die Notfallwiederherstellung und Betriebskontinuität bei kleineren Betreibern von Domänen oberster Stufe innerhalb der ICANN bei. Diese Arbeit wurde positiv aufgenommen, insbesondere, da kleine Register nur über begrenzte Ressourcen zur Entwicklung solcher Pläne verfügen. – Im Juni 2020 brachte das .eu-Register innerhalb des Internet-Governance- Forums45 die „Dynamic Coalition on Data and Trust“ auf den Weg. Ziel der 41 https://euipo.europa.eu/ohimportal/en/news/-/action/view/5772664 42 Bericht der Kommission an das Europäische Parlament und den Rat: Bewertung der Zusammenarbeit des Betreibers des .eu-Registers mit dem EUIPO und anderen Agenturen der Union bei der Bekämpfung missbräuchlicher und spekulativer Domänennamenregistrierungen gemäß Artikel 16 der Verordnung (EU) 2019/517. 43 Die Gebühr für alternative Streitbeilegungsverfahren liegen mit dem Nachlass bei 100 EUR pro Beschwerde. 44 Unterstützungsorganisation für länderspezifische Namen, Country Code Names Supporting Organization. 45 Internet Governance Forum (https://www.intgovforum.org/). 12 www.parlament.gv.at
Koalition ist es, proaktives Eingreifen und wirksame Selbstregulierung der Branche zu fördern, um die Standards für die Datenqualität anzuheben, minderwertige Daten und Desinformation zu bekämpfen und das Vertrauen der Öffentlichkeit in das Internet zu stärken. 2020 stand die Reaktion der Branche auf die COVID-19-Krise im Mittelpunkt. – Das .eu-Register arbeitete mit der UNESCO, dem Register für die länderspezifische Domäne oberster Stufe .ru und den regionalen Registerorganisationen im Rahmen der ICANN-Arbeitsgruppe für allgemeine Anerkennung zusammen, um die Mehrsprachigkeit im Internet zu fördern und zu unterstützen. Ein Ergebnis war der jährliche „IDN World Report“46. – Das .eu-Register führte die .eu Academy47 weiter, über die Experten des .eu- Registers Schulungen und Kurse zu Registerangelegenheiten, Internet Governance und Cybersicherheitsfragen für Branchenkollegen und Regierungsvertreter an verschiedenen europäischen Universitäten abhielten. – Das .eu-Register unterstützte EuroDIG48-Treffen und das „Youth IGF“49, bei dem es einen Beitrag zur Neugestaltung dessen Fernsehsenders leistete. – 2020 wurde der Jugendausschuss50 eingerichtet, ein Beratungsgremium, das Ratschläge und die Perspektive junger Menschen zum Ansatz des .eu-Registers für die Internet-Governance sowie zu seinen Initiativen und Strategien einbringt. 8. UMWELTAUSWIRKUNGEN Das .eu-Register ist nach wie vor Vorreiter im Bereich der ökologischen Nachhaltigkeit, denn es ist weiterhin EMAS51-zertifiziert, führt jährlich eine Bewertung seiner Umweltziele durch, erfasst die eigenen CO2-Emissionen und erwirbt zum Ausgleich zertifizierte CO2-Gutschriften. In den Jahren 2019 und 2020 wurden die CO2-Gutschriften zur Unterstützung des „Uganda Borehole Project“ und des Projekts „Water is Life“ in Madagaskar52 eingesetzt, und im Jahr 2020 nahm das .eu-Register an der CENTR-Initiative53 zur Förderung einer umweltfreundlichen Branche im Bereich der länderspezifischen Domänen oberster Stufe teil. 9. FAZIT Die .eu-Domäne funktioniert nach wie vor auf effektive und finanziell solide Art und Weise. Sie erleichtert den Zugang zum digitalen Binnenmarkt, ermöglicht den 46 www.idnworldreport.eu 47 https://eurid.eu/en/welcome-to-eurid/initiatives/eu-academy/ 48 European Dialogue on Internet Governance (https://www.eurodig.org/). 49 Youth Internet Governance Forum (https://youthigf.com). 50 https://eurid.eu/de/willkommen-bei-eurid/grundsatze-der-unternehmensfuhrung/ 51 EU-System für Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung, Registrierungsnummer BE-VL- 000016. 52 https://eurid.eu/de/willkommen-bei-eurid/auf-grun-setzen/ 53 https://centr.org/news/blog/reduce-carbon-footprint.html 13 www.parlament.gv.at
Europäerinnen und Europäern den Ausdruck ihrer europäischen Identität im Online- Umfeld und fördert die Online-Präsenz von KMU und die Mehrsprachigkeit. Durch die Konzentration auf die Dienstqualität und die Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit und der Datenqualität, zur Eindämmung missbräuchlicher und spekulativer Registrierungen und zur Zusammenarbeit mit Partnern bei der Bekämpfung von Cyberkriminalität und Verletzungen des geistigen Eigentums wurde ein Beitrag zur Verwirklichung der Ziele der EU in Bezug auf die Verbesserung des Vertrauens und der Sicherheit im Internet geleistet und ein Beispiel für andere DNS-Betreiber gesetzt. Das .eu-Register sollte weiter an einer vertrauenswürdigen .eu-Domäne arbeiten und dafür Sorge tragen, dass illegales Handeln und Missbrauch, wie anderenorts im DNS offenkundig, sich nicht im .eu-Domänenraum ausbreiten. Es sollte die Innovation zur Unterstützung seiner Maßnahmen in diesem Bereich fortsetzen, unter anderem durch die Einbeziehung neuester Technologien wie Cloud, künstlicher Intelligenz, fortschrittlicher Sicherheits- und Verschlüsselungstechnik und eID. Vor dem Hintergrund eines stabilen Kundenstamms, der guten Beziehungen zu den Registrierstellen und der gezielten Maßnahmen für unterversorgte Märkte und EU- Bürgerinnen und -Bürger im Ausland hat die .eu-Domäne das Potenzial, die eigene Position als bevorzugte Domäne für EU-Bürgerinnen und -Bürger und -Unternehmen in Europa und weltweit noch weiter auszubauen. 14 www.parlament.gv.at
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