105 Ratgeber für Jugendliche in Holz- und Metallberufen - BGHM-Information 105

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                       BGHM-Information 105

BGHM-Information 105

Ratgeber für Jugendliche
in Holz- und Metallberufen

Oktober 2018
105 Ratgeber für Jugendliche in Holz- und Metallberufen - BGHM-Information 105
Impressum

Herausgeberin

Berufsgenossenschaft Holz und Metall
Isaac-Fulda-Allee 18
55124 Mainz

Telefon: 0800 9990080-0
Fax:      06131 802-20800
E-Mail: service@bghm.de
Internet: www.bghm.de

Servicehotline bei Fragen zum Arbeitsschutz: 0800 9990080-2
Medien Online: bestellung@bghm.de

Eine entgeltliche Veräußerung oder eine andere gewerbliche Nutzung bedarf der schriftlichen Einwilligung der BGHM.

Ausgabe: Oktober 2018/Nachdruck März 2020
105 Ratgeber für Jugendliche in Holz- und Metallberufen - BGHM-Information 105
Ratgeber für Jugendliche in
Holz- und Metallberufen

BGHM-Information 105
105 Ratgeber für Jugendliche in Holz- und Metallberufen - BGHM-Information 105
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Inhaltsverzeichnis

Vorwort.....................................................................................................................................................................6

1      Ein erfolgreicher „Erster Tag“............................................................................................................................8

2      Auf Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz achten........................................................................................9

3      Arbeitskleidung, persönliche Schutzausrüstung..............................................................................................10

4      Sicherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnung am Arbeitsplatz...............................................................11

5      Erste Hilfe – Verhalten bei Unfällen..................................................................................................................16

6      Elektrische Betriebsmittel...............................................................................................................................18

7      Gefahrstoffe....................................................................................................................................................19

8      Bohrmaschinen...............................................................................................................................................22

9      Drehmaschinen...............................................................................................................................................23

10     Fräsmaschinen................................................................................................................................................24

11     Holzbearbeitungsmaschinen...........................................................................................................................25

12     Schleifmaschinen...........................................................................................................................................27

13     Tafelscheren...................................................................................................................................................28

14     Pressen...........................................................................................................................................................29

15     Hebezeuge......................................................................................................................................................30

16     Flurförderzeuge...............................................................................................................................................31

17     Schweißen......................................................................................................................................................32

18     Farbspritzen....................................................................................................................................................33

19     Der Arbeitsweg...............................................................................................................................................34

20     Kommmitmensch Sicher Gesund Miteinander.................................................................................................35

21     bghm.de plus..................................................................................................................................................36

Abbildungsverzeichnis............................................................................................................................................37

                                                                                                                                                                                5
105 Ratgeber für Jugendliche in Holz- und Metallberufen - BGHM-Information 105
Vorwort

Sie wollen es doch auch:

einen sicheren Arbeitsplatz bekommen, Ihre Fähigkeiten entwickeln, fachliche Qualifikation erwerben und auf sicheren We-
gen zwischen dem Arbeitsplatz und dem Zuhause pendeln. Den ersten Schritt haben Sie mit Ihrer Berufswahl getan. Mit dem
zweiten Schritt gilt es, Informationen darüber zu sammeln, was Sie in Ihrer Ausbildung und später in Ihrem Job erwartet.

In Ihrer Ausbildung erwerben Sie Fachqualifikationen, die ihrem Beruf das entsprechende Profil verleihen. Der „rote Faden“
dieser Broschüre verbindet die Themen „Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit“, die in Ihrer Ausbildung Teil der Kernqua-
lifikationen sind. Die Qualifikationen kommen dann zum Einsatz, wenn Gefährdungen am Arbeitsplatz festgestellt, beurteilt
und Maßnahmen zu deren Verhütung ergriffen werden müssen.

Die berufsbezogenen Arbeitsschutzvorschriften zu kennen und anzuwenden ist ebenfalls ein Teil der Kernqualifikationen. Ei-
ne gute Kommunikation innerhalb des Arbeitsteams, mit Vorgesetzten, Kundinnen und Kunden unterstützt den Informations-
fluss. Und auf den kommt es an, in unserem beruflichen, aber auch im privaten Alltag.

Mit dieser BGHM-Information erhalten Sie einen ersten Überblick über wichtige Links, Gesetze und Vorschriften. Weitere Text-
beiträge und Videos auf unserer Internetseite, die Rubrik Jugend-will-sich-er-leben, das TOP-Prinzip und der „Schlaue Fuchs“
sind nur ein kleiner Ausschnitt einer breit angelegten Präventionskultur der BGHM, speziell für Auszubildende. 18 unter-
schiedliche Bereiche in der Holz- und Metallbranche, in denen Sie achtsam unterwegs sein sollten, sind hier zusammenge-
fasst, damit Sie sicher in Ihr Berufsleben starten.

Über bghm.de plus können Sie sich Ihre eigene Seite mit den für Sie wichtigen Informationen zusammenstellen. Erfahrene
Kolleginnen und Kollegen begleiten Sie durch Ihre Ausbildung, damit Sie Gefahren am Arbeitsplatz erkennen und die richti-
gen Präventionsmaßnahmen einleiten.

Mit Sicherheit ein gutes Gefühl.
Herzlich willkommen in der Holz- und Metallbranche.

www.bghm.de - Webcode: 2440

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Vorwort

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1       Ein erfolgreicher „Erster Tag“

Eine erfolgreiche und unfallfreie Zusammenarbeit hängt auch     Und was können Sie tun?
von einem guten Start ab. Damit der „Erste Tag“ erfolgreich     • Informieren Sie sich bereits im Vorfeld Ihrer Ausbildung
verläuft und Sie sich im Betrieb willkommen fühlen, sollten       über die Bedeutung der Sicherheitskennzeichen. Mit wel-
Sie wissen, was Sie dort erwartet.                                chen Gefährdungen müssen Sie in Ihrem Ausbildungsbe-
                                                                  trieb rechnen?
Vorbereitungen des Betriebs:                                    • Ermitteln Sie bereits vorab eine entspannte Route zwi-
1. Sie haben ein Schreiben Ihres Ausbildungsbetriebs erhal-       schen Ihrem Ausbildungsplatz und Ihrem Zuhause.
   ten, in dem Ihre Sozialdaten und Ihre Körpermaße erfasst     • Nutzen Sie die Filme der BGHM, um sich über das Thema
   wurden, damit Sie rechtzeitig über die entsprechende           Persönliche Schutzausrüstung zu informieren.
   Arbeitskleidung und die Persönliche Schutzausrüstung an      • Die wichtigsten Themen und Links für einen erfolgreichen
   Ihrem ersten Einsatzort verfügen.                              Start sind in dieser Schrift zusammengefasst.
2. Sie erhalten einen „Ausbildungsplan“.
3. Um Ihnen die Einarbeitung zu erleichtern, werden Ihnen
   Patinnen und Paten zur Seite gestellt, die Sie bereits am
   ersten Tag kennenlernen.                                     Weitere Informationen:
4. Während eines Betriebsrundgangs lernen Sie Ihren Ar-
   beitsplatz und das –umfeld kennen. Dazu gehört auch:          www.bghm.de – Webcode: 219
   Welches sind die Flucht- und Rettungswege, wo hängen          (Checklisten zu unterschiedlichen Themenbereichen)
   Feuerlöscher, wo finde ich das Erst-Hilfe-Material, wie       „Sicherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnung“
   funktioniert eine Unfallmeldung? Sie lernen Kolleginnen       (s. Technische Regeln für Arbeitsstätten ASR A1.3)
   und Kollegen, Vorgesetzte, Sicherheitsbeauftragte, Erst-
   helferinnen und Ersthelfer kennen.                            Videos: www.bghm.de - Webcode: 1776
5. Eine wichtige Vorbereitung sind die allgemeine und die ar-
   beitsplatzspezifische Arbeitsschutz-Unterweisung.
6. Eine ärztliche Vorsorge kann in Anspruch genommen wer-
   den.

                                Wir wünschen
                                allen Auszubildenden
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                                einen guten Start.
105 Ratgeber für Jugendliche in Holz- und Metallberufen - BGHM-Information 105
2        Auf Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz achten

Der Arbeitsplatz                                                 • Bei längeren Haaren ein Haarnetz benutzen oder die
Wer in einem Betrieb für die Auszubildenden zuständig ist          Haare zusammenbinden.
und sie während dieser Zeit begleitet, hat die Aufgabe, die      • Auf lose Bänder oder Gürtel verzichten.
einzelnen Arbeitsprozesse vorzustellen und auf Gefahren-         • Schmuck jeglicher Art vor Arbeitsbeginn ablegen. Es be-
quellen hinzuweisen.                                               steht die Gefahr, an einem Maschinenteil hängenzublei-
                                                                   ben und dann von der Maschine erfasst zu werden.
Es sollte deutlich werden, dass Arbeitssicherheit und Ge-
sundheitsschutz zum täglichen Handwerk dazugehören.              Verantwortung tragen
                                                                 Zu einer Persönlichen Schutzausrüstung (PSA) gehören zum
Auf Wissen und Erfahrung aufbauen                                Beispiel Sicherheitsschuhe, eine Schutzbrille und ein Schutz-
Fremde Arbeitsbereiche sowie Ma­schinen oder andere betrieb-     anzug. Die oder der Vorgesetzte gibt detaillierte Anweisungen,
liche Einrich­tun­gen, an denen die Auszubildenden noch nicht    welche PSA für welchen Arbeitseinsatz vorgeschrieben ist. Es
unter­wiesen worden sind, ­enthalten Gefährdungspotential.       empfiehlt sich, nicht nur während der Ausbildung, sondern
                                                                 während des gesamten Berufslebens, die Arbeitssicherheit
Im Anschluss an eine Einweisung dürfen Einrichtungen im          und den Gesundheitsschutz im Fokus zu behalten.
Betrieb nur auf die vermittelte Art und Weise benutzt werden.
                                                                 Alkohol und Drogen
Betriebsanweisungen und Sicherheitshinweise lesen                Um sich selbst und andere nicht bei der Arbeit und im Privat-
Für den Umgang mit bestimmten Maschinen, Einrichtungen           leben zu gefährden, gilt: Alkohol und Drogen – Nein danke!
oder Arbeitsstoffen gibt es zusätzlich schriftliche Anwei­sun­
gen. Diese Betriebsanweisungen hängen in den Werkstätten         Unfallverhütungsvorschriften
aus oder können für den eigenen Bedarf angefordert werden.       Maschinen, Anlagen und andere betriebliche Einrichtungen
                                                                 sind so gebaut, dass Gesundheitsgefahren vermieden wer-
Jede neue Tätigkeit müssen die Vorgesetzten mit den zugehöri-    den und es nicht zu Unfällen kommt. Aber durch die Bauwei-
gen Sicherheits- und Gesundheitsschutzhinweisen begleiten.       se allein lassen sich Sicherheit und Gesundheitsschutz
                                                                 nicht erreichen.
Störungen und Mängel sofort melden
Wenn an einer Maschine oder an anderen Betriebseinrich-          Das Wesentliche über den Umgang mit Maschinen, Anla-
tungen etwas nicht richtig läuft, stockt, schleift, sich un­     gen und Einrichtungen steht in den DGUV Vorschriften und
gewöhnlich anhört, empfiehlt sich folgender Ablauf:              in den DGUV Informationen. Meister und Meisterinnen oder
• Die Benutzung einstellen.                                      Sicherheitsbeauf­trag­te sind darüber informiert, an welcher
• Den Vorgesetzten Bescheid geben.                               Stelle im Betrieb die Schriften ausliegen und welche davon
• Nie ohne Auftrag selbst etwas reparieren.                      sich speziell auf den aktuellen Arbeitsprozess bezieht.

Verkehrswege freihalten                                          Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren
Alle Wege sollen sauber und frei von Öl, Fett oder Gegenstän-    Erfolgreiches Arbeiten – auch noch nach ­Jahren – setzt voraus,
den sein, um das Ausrutschen oder Stolper­n zu verhindern.       dass wir körperlich und geistig fit bleiben. Die Anforderungen
Auch kleinste Gegenstände, die auf dem Fußboden liegen,          in unserer modernen Arbeitswelt sind hoch und werden künftig
gefährden die Sicherheit.                                        noch zunehmen. Wer auf gesunde Ernährung und ausreichend
                                                                 Bewegung achtet, ist bereits auf einem guten Weg. Sollte die
In vielen Betrieben sind die Wege und sogar die Ein- und         Gesundheit dennoch arbeitsbedingt beeinträchtigt sein, ist der
Ausgänge für Personen, die fußläufig oder mit dem Fahrzeug       oder die Vorgesetzte die richtige Ansprechperson. Die Vorge-
unterwegs sind, getrennt. Die Wege, die gefahrlos zu benut-      setzten wiederum holen sich fachärztlichen Rat oder schalten
zen sind, werden entsprechend gekennzeichnet.                    Fachleute der Berufsgenossenschaft in die Problemlösung ein.

Auf die richtige Kleidung kommt es an
Wie leicht kommen lange Haare in drehende Maschinenteile           Weitere Informationen:
oder man knickt auf unebenem Boden um!
                                                                   Betriebsanweisung		 www.bghm.de – Webcode: 568
Zum Thema Arbeits- und Schutzkleidung gibt es in jedem Be-         Erster Arbeitstag				 www.bghm.de – Webcode: 1915
trieb spezielle Regelungen. Bei Arbeiten in Produktionsberei-      Sucht am Arbeitsplatz www.bghm.de – Webcode: 614
chen empfehlen wir, folgende Dinge zu berücksichtigen:
• Eng anliegende Kleidung tragen.
• Festes Schuhwerk oder Sicherheitsschuhe tragen.

                                                                                                                                9
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3        Arbeitskleidung, Persönliche Schutzausrüstung

Geeignete Arbeitskleidung                                        Persönliche Schutzausrüstung
Wo gehobelt wird, fallen Späne, wo geschweißt oder ge-           Für bestimmte Tätigkeiten ist eine Persön­liche Schutzausrüs-
schliffen wird, fliegen ­Funken. Deshalb sorgt geeignete Klei-   tung erforderlich, die vom Betrieb gestellt wird.
dung am Arbeitsplatz für Sicherheit.                             Je nach Art der Gefährdung sind das:
                                                                 • Schutzkleidung
Es ist Teil des Lehrplans zu vermitteln, welche Kleidung für     • Schutzbrillen
welchen Einsatz geeignet ist. Arbeitskleidung steht entweder     • Gesichtsschutzschirme
allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Unternehmen zur       • Schutzhandschuhe
Verfügung oder ist im Berufskleidungs-Fachhandel erhältlich.     • Schutzhelme
                                                                 • Sicherheitsschuhe
Der Tipp:                                                        • Atemschutzgeräte
Als Grundelemente der Arbeitskleidung gelten zum Beispiel:       • Gehörschutz
• festes Schuhwerk                                               • Hautschutz
• Arbeitsanzug
• Synthetische Fasern meiden!                                    Auszubildende, die eine Korrekturbrille benötigen, erhalten
   Das gilt in bestimmten Arbeitsbereichen, in denen die         eine Schutzbrille, die über die Korrekturbrille gesetzt wird.
   Kleidung durch Flammen oder Funken Feuer fangen kann.         Ideal wäre hingegen eine Schutzbrille mit einge­arbeiteten
   Die auf der Haut schmelzende Kunstfaser verursacht nur        Korrekturgläsern.
   schwer zu heilende Wunden. Naturfasern, wie Baumwolle,
   sind dagegen besser geeignet.                                 Die notwendigen Teile einer PSA werden vom Unternehmen
                                                                 gestellt. Der Einsatz dieser Ausrüstung ist Pflicht, wenn die
Wenn es im Betrieb nicht anders geregelt ist, müssen sich        Sicherheit am Arbeitsplatz gewährleistet werden soll. Für die
die Auszubildenden selbst um die erfoderliche Arbeitsklei-       korrekte Nutzung einer PSA gibt es ebenfalls eine gesonderte
dung kümmern.                                                    Einweisung, die unbedingt befolgt werden muss.

10
4          Sicherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnung
           am Arbeitsplatz

Verbotszeichen

       P001 Allgemeines               P002 Rauchen verboten             P003 Keine offene Flamme;       P004 Für Fußgänger verboten        P005 Kein Trinkwasser
       Verbotszeichen *)                                               Feuer, offene Zündquelle und
                                                                            Rauchen verboten

    P006 Für Flurförderzeuge      P007 Kein Zutritt für Personen mit     P010 Berühren verboten         P011 Mit Wasser löschen ver-      P012 Keine schwere Last
           verboten               Herzschrittmachern oder implan-                                                 boten
                                       tierten Defibrillatoren

P013 Eingeschaltete Mobiltele-     P014 Kein Zutritt für Personen      P015 Hineinfassen verboten         P020 Aufzug im Brandfall       P021 Mitführen von Hunden
        fone verboten               mit Implantaten aus Metall                                                nicht benutzen                      verboten

P022 Essen und Trinken verboten      P023 Abstellen oder Lagern          P024 Betreten der Fläche        P027 Personenbeförderung       P028 Benutzen von Handschu-
                                             verboten                           verboten                         verboten                      hen verboten

    P031 Schalten verboten          D-P006 Zutritt für Unbefugte       P016 Mit Wasser spritzen ver-   D-P022 Besteigen für Unbefugte
                                            verboten                             boten                           verboten

                                                                                                                                                                     11
Sicherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnung am Arbeitsplatz

Warnzeichen

      W001 Allgemeines            W002 Warnung vor                 W003 Warnung vor              W004 Warnung vor         W005 Warnung vor nicht ionisie-
       Warnzeichen *)       explosionsgefährlichen Stoffen      radioaktiven Stoffen oder          Laserstrahl                  render Strahlung
                                                                 ionisierender Strahlung

     W006 Warnung vor            W007 Warnung vor                  W008 Warnung vor              W009 Warnung vor               W010 Warnung vor
     magnetischem Feld         Hindernissen am Boden                Absturzgefahr                 Biogefährdung             niedriger Temperatur/Frost

      W011 Warnung vor            W012 Warnung vor                 W014 Warnung vor              W015 Warnung vor               W016 Warnung vor
       Rutschgefahr             elektrischer Spannung              Flurförderzeugen              schwebender Last                giftigen Stoffen

      W017 Warnung vor            W018 Warnung vor           W019 Warnung vor Quetschgefahr      W021 Warnung vor               W023 Warnung vor
      heißer Oberfläche         automatischem Anlauf                                          feuergefährlichen Stoffen         ätzenden Stoffen

      W024 Warnung vor           W025 Warnung vor                  W026 Warnung vor             W027 Warnung vor                W028 Warnung vor
      Handverletzungen          gegenläufigen Rollen              Gefahren durch das            optischer Strahlung          brandfördernden Stoffen
                                                                 Aufladen von Batterien

      W029 Warnung vor           DW021 Warnung vor
        Gasflaschen               explosionsfähiger
                                    Atmosphäre

12
Sicherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnung am Arbeitsplatz

Gebotszeichen

       M001 Allgemeines           M003 Gehörschutz benutzen       M004 Augenschutz benutzen         M008 Fußschutz benutzen      M009 Handschutz benutzen
       Gebotszeichen*)

 M010 Schutzkleidung benutzen         M011 Hände waschen             M012 Handlauf benutzen       M013 Gesichtsschutz benutzen   M014 Kopfschutz benutzen

   M015 Warnweste benutzen         M017 Atemschutz benutzen        M018 Auffanggurt benutzen     M020 Rückhaltesystem benutzen     M021 Vor Wartung und
                                                                                                                                   Reparatur freischalten

M022 Hautschutzmittel benutzen      M023 Übergang benutzen        M024 Fußgängerweg benutzen

*) Dieses Zeichen darf nur in Verbindung mit einem Zusatzzeichen verwendet werden, das Aussagen über das Gebot macht.

                                                                                                                                                            13
Sicherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnung am Arbeitsplatz

Rettungszeichen

         E01 Rettungsweg/​              E02 Rettungsweg/                    E03 Erste Hilfe                 E04 Notruftelefon                 E07 Sammelstelle
        Notausgang (links)*)           Notausgang (rechts)*)

E08 Notausgangs­vorrichtung, die              E09 Arzt                E10 Automatisierter Externer       E11 Augenspüleinrichtung              E12 Notdusche
 nach Zerschlagen einer Scheibe                                               Defibrillator
         zu erreichen ist

         E13 Krankentrage          E16 Notausstieg mit Fluchtleiter      E17 Rettungsausstieg               E18 Öffnung durch         E19 Öffnung durch Rechtsdrehung
                                                                                                              Linksdrehung

       Zusatzzeichen Pfeil **)         Zusatzzeichen Pfeil **)                         Beispiel 1                                        Beispiel 2
                                                                                 Rettungsweg mit Pfeil                              Rettungsweg mit Pfeil
*)           Nur in Verbindung mit einem Richtungspfeil.
**)          Nur in Verbindung mit einem weiteren Rettungszeichen oder Hinweisschild (siehe Beispiele)

Brandzeichen

          Richtungspfeil *)               Richtungspfeil *)                 F01 Feuerlöscher                F02 Löschschlauch                     F03 Leiter

      F04 Mittel und Geräte zur           F05 Brandmelder               F06 Brandmeldetelefon
         Brandbekämpfung                     (manuell)
*) Dieser Richtungspfeil darf nur in Verbindung mit einem weiteren Brandschutzzeichen verwendet werden.

14
Sicherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnung am Arbeitsplatz

                                                             15
5        Erste Hilfe – Verhalten bei Unfällen

Unfälle vermeiden.                                               Jeden Unfall melden.
Moderne Technik, Wissen und Erfahrung und die Achtsam-           Jede Verletzung, jeder Gesundheits­scha­den durch einen
keit jeder einzelnen Person werden eingesetzt, um Unfälle zu     Arbeitsunfall müssen Sie den un­mit­tel­baren Vorgesetzten
verhindern. Kommt es dennoch zu einem Unfall, zählt jede         melden, damit die Unfallursache geklärt werden kann. Nur
Sekunde.                                                         vor diesem Hintergrund können in Zukunft ähnliche Unfälle
                                                                 vermieden werden.
Was ist nach einem Arbeitsunfall zu tun?
• Die Arbeit unterbrechen,                                       „Durchgangsarzt/Durchgangsärztin“
• für Erste Hilfe sorgen,                                        Ist aufgrund einer Verletzung mit Arbeitsunfähigkeit zu rech-
• den Arbeitsunfall melden.                                      nen, müssen Sie einen Durchgangsarzt oder eine Durch-
                                                                 gangsärztin aufsuchen.
Es kommt darauf an, dass der folgende Handlungsablauf al-
len geläufig ist.
                                                                 Unfall auf dem Arbeitsweg
Erste Hilfe                                                      Hier gilt das Gleiche wie bei einem Unfall im Betrieb. Im Not-
Bei jeder Verletzung kommt es darauf an, dass sie so bald        fall müssen Sie sich sofort einen ärztlichen oder durchgangs-
wie möglich fachgerecht versorgt wird. Bei schweren Un-          ärztlichen Rat einholen und anschließend sofort im Betrieb
fällen kann Erste Hilfe das Leben retten. Weitere Rettungs­      die Vorgesetzten benachrichtigen.
schritte, wie die notärztliche Betreuung oder die Behandlung
im Krankenhaus, sind auf diesen wichtigen ersten Schritt         Verbandbuch
ange­wiesen.                                                     Jede Verletzung wird im Verbandbuch fest­gehalten, um eine
                                                                 Grundlage zu haben, falls Folgen der Verletzung erst später
Erste Hilfe – wer? wo? was?                                      auf­treten.
Alle sind verpflichtet, zur Ersten Hilfe beizutragen. Auch die
Weitergabe richtiger Informationen rettet Leben!

Wer		 leistet in meinem Betrieb, in der Nähe meines
      Arbeitsplatzes Erste Hilfe? Jeder Betrieb hat ausgebil-
      dete Ersthelfer und Ersthelferinnen. Die Ausbildung ist
      kostenlos und bietet mehr als die für den Erwerb des
      Führerscheins erforderliche Ausbildung „Sofortmaß-
      nahmen am Unfallort“.
      Auszubildende können sich zu Ersthelferinnen und
      Ersthelfern ausbilden lassen. In jedem Fall muss man
      wissen:

Wo		 sind Ersthelferinnen und Ersthelfer anzutreffen,
     wo arbeiten sie, wo halten sie sich auf ?
     Größere Betriebe haben oft auch eine
     Erste-Hilfe-Station.

Was ist bei der Ersten Hilfe zu tun?
    In jedem Betrieb hängen die grünen Tafeln der Be-
    rufsgenossenschaften „Erste Hilfe“ aus. Sie enthalten
    in knapper Form alles Wesentliche, was nach einem
    Arbeits­unfall zu beachten ist. Dazu gehören auch die
    Anschriften der zuständigen Ärztinnen und Ärzte. Es ist
    gut, sich anhand dieser Tafeln darauf vorzubereiten,
    was im Ernstfall zu tun ist.

16
Erste Hilfe – Verhalten bei Unfällen

                                 17
6       Elektrische Betriebsmittel

Achtung! Lebensgefahr                                         Reparaturen nur durch Elektrofachkraft
Hier geht es um das sichere Bedienen elektrischer Anlagen     Elektrische Betriebsmittel dürfen nur von einer Elektrofach-
und Betriebsmittel, die sowohl ortsfest als auch ortsverän-   kraft oder einer elektrotechnisch unterwiesenen Person un-
derlich sein können. Mängel und unsachgemäße Benutzung        ter Leitung und Aufsicht einer Elektrofachkraft geändert und
bedeuten hier: Lebensgefahr! Zu den elektrischen Betriebs-    instand gehalten werden.
mitteln gehören: Hand­schleif­maschinen, Bohrmaschi-
nen und son­s­tige Elektrowerkzeuge, aber auch Anschluss-     Der Tipp:
Verlängerungs­leitungen mit ihren Steckvorrich­tungen.        Steckverbindungen nicht durch Ziehen an der Anschlusslei-
                                                              tung lösen.
Vor Einsatz prüfen.
Elektrowerkzeuge, elektrische Geräte, Handlampen müssen       Lassen Sie Leitungen nie zur Stolperfalle werden und schüt-
Sie vor jeder Benutzung auf offenkundige Mängel, wie Schä-    zen Sie die Leitungen auf Fahrwegen gegen Schäden durch
den an Steckern, Zuleitungen und Gehäuseschäden, prüfen.      Überfahren. Schutzgläser an Handlampen dürfen nicht ent-
Fehlerhafte Geräte gehen nicht in Betrieb.                    fernt und zerbrochene Gläser müssen ersetzt werden.

Mängel sofort melden.
Stellt sich erst während des Maschineneinsatzes heraus,
dass ein Mangel vorliegt, schalten Sie das Gerät ab und in-
formieren Ihre Vorgesetzte oder Ihren Vorgesetzten.

18
7           Gefahrstoffe

Achtung bei Gefahrenpiktogrammen!                                                     • Gesundheitsgefahren:
                                                                                        z. B. akut giftig, ätzend, sensibilisierend,
Eigenschaften von Gefahrstoffen                                                         krebserzeugend, erbgutschädigend,
Im Betrieb kommen Stoffe, Gemische und Erzeugnisse zum                                  fortpflanzungsgefährdend
Einsatz, die in unterschiedlichen Graden gefährlich sein                              • Umweltgefahren:
können.                                                                                 z. B. gewässergefährdend

Wenn die Arbeitsstoffe eine oder mehrere Eigenschaften ha-                            Hinweis auf Verpackung
ben, die Gefahren verursachen können, werden sie Gefahr-                              Auf der Verpackung eines Gefahrstoffs sind Gefahrenpikto-
stoffe genannt und mit entsprechenden Piktogrammen* ver-                              gramme abgebildet (eins oder mehrere). Beachten Sie die
sehen, die auf die Gefahr/Gefahren hinweisen.                                         dort stehenden Hinweise auf die Gefahren (H-Sätze) und die
                                                                                      Sicherheit (P-Sätze).
Mögliche Gefahren sind:
• physikalisch-chemische Gefahren:                                                    Auszubildende erhalten bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen ei-
  z. B: explosiv, entzündbar, brandfördernd,                                          ne Unterweisung durch die Vorgesetzten oder Ausbildenden.
  Gase unter Druck

Die neuen GHS-Gefahrstoffpiktogramme

                        GHS01                                                   GHS02                                                   GHS03
                        EXPLODIERENDE BOMBE                                     FLAMME                                                  FLAMME ÜBER EINEM
                        explosiv                                                entzündbar durch Fremd-                                 KREIS
                                                                                einwirkung (z. B. Energie,                              brandverursachend oder
                                                                                Luft, Wasser) oder selbst-                              brandverstärkend
                                                                                entzündbar

                        GHS04                                                   GHS05                                                   GHS06
                        GASFLASCHE                                              ÄTZWIRKUNG                                              TOTENKOPF MIT
                        unter Druck stehende                                    Schwere Verätzungen!                                    GEKREUZTEN KNOCHEN
                        Gase: Zerbersten der                                    Schwere Augenschäden!                                   Sofort lebensbedrohliche
                        Behälter möglich                                                                                                Vergiftung, auch durch
                        Tiefgekühlt verflüssigte                                                                                        kleine Mengen
                        Gase: Kälteverletzung bei
                        Berührung

                        GHS07                                                   GHS08                                                   GHS09
                        AUSRUFEZEICHEN                                          GESUNDHEITSGEFAHR                                       UMWELT
                        Reizwirkung auf Haut,                                   Zeitversetzt schwere                                    gewässergefährdend
                        Augen oder Atemwege.                                    Gesundheitsschäden
                        Gesundheitsschädlich.                                   möglich, z. B. Krebser-
                        Kann Hautallergie auslö-                                krankung, Organschäden,
                        sen. Betäubende Dämpfe                                  Allergie bei Einatmen
                                                                                Lungenschäden bei Ver-
                                                                                schlucken möglich

Zusätzlich wurden die Signalwörter Gefahr (für schwerwiegende Gefahrenkategorien) und Achtung (für weniger schwer-
wiegende Gefahrenkategorien) eingeführt.

* Die alten orangenen Gefahrstoffsymbole sind seit dem 01.06.2015 endgültig durch die neuen, weltweit einheitlichen Gefahrstoffpiktogramme nach GHS (Global Har-
monisiertes System) ersetzt worden, ebenso wurden die vorher verwendeten R- und S-Sätze durch H- und P-Sätze ersetzt. In Europa ist dies durch die CLP (Classification,
Labelling and Packaging)-Verordnung umgesetzt (allerdings besteht eine zweijährige Abverkaufsfrist, sodass sowohl im Vertrieb als auch in den Unternehmen noch alte
Gefahrensymbole anzutreffen sein können).

Näheres zur CLP-Verordnung siehe z. B:
http://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/378/publikationen/das_neue_einstufungs-und_kennzeichnungssystem_ghs_neu.pdf
https://www.bghm.de/uploads/tx_ttproducts/datasheet/213_034_03.pdf

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Gefahrstoffe

                                                                                                                                                          Gefahrstoffe

Schriftliche Betriebsanweisung beachten.                                 Ottokraftstoff                 enthält: Benzin, Benzolgehalt 0,1 - 1 %
Für Tätigkeiten mit den jeweiligen Gefahrstoffen gibt es
schriftliche Betriebsanweisungen, die sich aus der entspre-
chenden Gefährdungsbeurteilung ergeben.

Persönliche Schutzausrüstungen benutzen.
In der Betriebsanweisung steht auch, welche Schutzausrüs-
                                                                         Gefahrenhinweise:
tungen bei einem bestimmten Gefahrstoff erforderlich sind,               H-Sätze H224    –      Flüssigkeit und Dampf extrem entzündbar
wie zum Beispiel Schutzhandschuhe bei Tätigkeiten mit ät-                        H350    –      Kann Krebs erzeugen
zenden Gemischen.                                                                H340 –         Kann genetische Defekte verursachen
                                                                                 H361fd –       Kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen.
                                                                                                Kann vermutlich das Kind im Mutterleib schädigen
So wenig und so kurz wie möglich.                                                   H304    –   Kann bei Verschlucken und Eindringen in die
                                                                                                Atemwege tödlich sein
Halten Sie während der Arbeit die Dauer des Umgangs und
                                                                                    H315    –   Verursacht Hautreizungen
die Gefahrstoffmenge am Arbeitsplatz so gering wie möglich,                         H336    –   Kann Schläfrigkeit und Benommenheit
um einer Schädigung vorzubeugen.                                                                verursachen
                                                                                    H411    –   Giftig für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung

                                                                         Sicherheitshinweise:
                                                                         P-Sätze P102     – Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen
                                                                                 P201     – Von Hitze/Funken/offener Flamme/heißen Oberflächen
                                                                                                     fernhalten. Nicht rauchen
                                                                                 P301 +
                                                                                 P310     – BEI VERSCHLUCKEN: Sofort GIFTINFORMATIONSZENTRUM
                                                                                            oder Arzt anrufen
                                                                                 P331     – KEIN Erbrechen herbeiführen
                                                                                 P261     – Einatmen von Dampf vermeiden
                                                                                 P302+
                                                                                 P352     – Bei Berührung mit der Haut: Mit viel Wasser und Seife waschen

                                                                                    P308+
                                                                                    P313    – Bei Exposition oder falls betroffen: Ärztlichen Rat einholen/
                                                                                              ärztliche Hilfe hinzuziehen
                                                                                    P273    – Freisetzung in die Umwelt vermeiden.

                                                                         ABC-Chemie GmbH, Röntgenstraße 12, 12345 Musterstadt, Telefon: 01234/5555

                                                                                                                                                                      31

                                                              BGHMI-105 Jan_2018.indd 31                                                                      07.02.2018 10:29:44

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Gefahrstoffe

                                                                                                           Nr.:
                                                                                                           Stand: 28.08.2018
(Firma)              B ET RI EB SA N WEISU N GSEN T WU RF                                                  Unterschrift:

            G E F A H R S T O F F B E Z E I C H N U N G / TÄT I G K E I T / A R B E I T S P L AT Z
                             wassergemischte Kühlschmierstoffe (Gebrauchsemulsion)
                              gilt für: (Arbeitsplatz, Tätigkeit, ggf. Betrieb, Gebäude)
          G E F A H R E N F Ü R M E N S C H U N D U M W E LT
          – Einatmen, Verschlucken oder Hautkontakt kann zu Gesundheitsschäden führen. Einige Inhaltsstoffe
            von Kühlschmierstoffen können bei empfindlichen Personen zu Reizungen und allergischen Reaktio-
            nen führen. Bestimmte Biozide oder von Werkstücken eingetragene Metallionen können allergische
            Hautreaktionen verursachen. Enthaltene Metallspäne können die Haut mechanisch schädigen. Mikro-
            biell belastete wassergemischte Kühlschmierstoffe können auch bei kleinen Schnittverletzungen zu In-
            fektionen führen. Das Einatmen von Bioaerosolen (Tröpfchen oder Staub mit angelagerten Mikroorga-
            nismen oder deren Bestandteile = Endotoxine) kann allergische Atemwegserkrankungen verursachen.
            Das Risiko von Hautreaktionen steigt besonders bei kleinen Hautverletzungen.
          S C H U T Z M A S S N A H M E N U N D V E R H A LT E N S R E G E L N
          – Spritzschutzvorrichtungen anbauen und verwenden. Kühlschmierstoffstrom optimal einstellen. Geeignete Hilfswerkzeu-
            ge verwenden, z. B. Zangen zum Entnehmen von Werkstücken und Reingungstauchkörbe. Maschinen nicht mit Druckluft
            abblasen. Spänehaken verwenden. Zur Vermeidung der Freisetzung von Kühlschmierstoff-Dämpfen Spänebehälter ab-
            decken. Beim Ab- und Umfüllen Verspritzen und Nachlauf vermeiden.
          – Nicht essen, trinken oder rauchen. Eine Berührung mit Augen, Haut und Kleidung vermeiden. Die Hände nicht mit Kühl-
            schmierstoffen reinigen. Zum Abtrocknen der Hände saubere Textil- oder Papierhandtücher verwenden – keine Druck-
            luft. Starke Verschmutzungen oder mechanische Beanspruchung durch scharfkantige Partikel können die Haut schä-
            digen. Vorbeugender Hautschutz ist erforderlich. Vorbeugend Hautschutzsalbe auftragen, um die Hautreinigung zu
            erleichtern. Vor jeder Pause und nach Arbeitsende Hände und andere verschmutzte Körperstellen gründlich reinigen.
            Nach der Arbeit Hautpflegemittel verwenden. Mit wassergemischtem Kühlschmierstoff benetzte Putzlappen nicht in die
            Taschen der Arbeitskleidung stecken. Nach Arbeitsende Kleidung wechseln. Die Straßenkleidung getrennt von der Ar-
            beitskleidung aufbewahren. Separate Putzlappen und Reinigungstücher für Haut und Maschinen oder Geräte verwenden.

          Vorratsmenge am Arbeitsplatz: ...(Bitte eintragen oder ganze Zeile löschen.)

          Augenschutz: Gestellbrille mit Seitenschutz!
          Handschutz: Handschuhe aus: ...(Bitte wählen Sie aus dem GisChem-Datenblatt oder dem SDB Abschnitt 8 unter Be-
                                          rücksichtigung der Tätigkeit einen geeigneten Schutzhandschuh aus und geben ihn an.)
          Beim Tragen von Schutzhandschuhen sind Baumwollunterziehhandschuhe empfehlenswert. Beachten Sie die Tragezeiten
          von Schutzhandschuhen. Bei Arbeiten an Maschinen mit rotierenden Werkstücken oder Werkzeugen keine Schutzhand-
          schuhe tragen.
          V E R H A LT E N I M G E F A H R F A L L                                                         Feuerwehr 112
          – Bei der Beseitigung von ausgelaufenem/verschüttetem Produkt immer eine Schutzbrille und Handschuhe tragen. Das
            Verschüttete mit Flüssigsauger aufnehmen und die Stelle mit Bindemittel abstreuen. Entsorgen Sie das Bindemittel
            nach dem Aufsaugen. Vorsicht! Es besteht Rutschgefahr durch ausgelaufene Lösung.
          – Produkt ist nicht brennbar. Bei Brand entstehen gefährliche Dämpfe (z. B. Kohlenmonoxid, Stickoxide und Schwefeldioxid).
          – Das Eindringen in den Boden, Gewässer und Kanalisation muss verhindert werden!
          – Beachten Sie Alarm-, Flucht- und Rettungspläne.
          Zuständiger Arzt/Ärztin: ...(Bitte eintragen.)
          Unfalltelefon: ...(Bitte eintragen.)
          ERSTE HILFE                                                                                      Notruf 112
          Erste-Hilfe-Maßnahmen: Selbstschutz beachten, den Vorgesetzen oder die Vorgesetzte informieren, in der Regel umge-
          hend eine Ärztin oder einen Arzt hinzuziehen.
          Nach Augenkontakt: Sofort unter Schutz des unverletzten Auges ausgiebig (mind. 10 Minuten), bei geöffneten Lidern, mit
          Wasser spülen.
          Nach Hautkontakt: Bei Hautveränderungen, z. B. raue Haut, Juckreiz, Brennen, Bläschen, Schuppen, Schrunden, die auf-
          sichtführende Person und das betriebsärztliche Fachpersonal informieren. Hautverletzungen fachgerecht versorgen lassen.
          Nach Verschlucken: Mund sofort kräftig ausspülen. Wasser in kleinen Schlucken trinken lassen.
          Ersthelferin/Ersthelfer:...(Bitte eintragen oder auf Liste der Verantwortlichen verweisen und/oder hier löschen.)
          SACHGERECHTE ENTSORGUNG
          Nicht in Ausguss oder Mülltonne schütten!
          Stoff/Produkt-Abfälle zur Entsorgung sammeln in: ...(Abfallbehälter/Sammelstelle/Ansprechperson angeben.)
          Verunreinigtes Aufsaugmaterial und Putzlappen sammeln in: ...(Abfallbehälter/Sammelstelle/Ansprechperson angeben.)

                                                                                                                                  21
8       Bohrmaschinen

Starke Rotation                                              Sicherung des Werkstücks
Beim Bohren besteht die Gefahr, dass weite Kleidungsstücke   Spannen Sie die Werkstücke fest ein oder legen Sie mit ei-
oder lange, offene Haare erfasst werden. Durch die starke    nem Anschlag fest. Lose Werkstücke können durch den Boh-
Rotation der Spindel werden Finger, Hände und Arme in die    rer mitgerissen werden und herumschlagen. Dabei treten
Maschine gezogen. Erfasst der Bohrer das Haar und der Kopf   Kräfte auf, die mit der bloßen Hand nicht mehr zu regulieren
gerät in die Maschine, besteht unmittelbar Lebensgefahr.     sind.

Die Prävention:                                              Sicherheit beim Werkstückwechsel
• Eng anliegende Kleidung tragen, Ärmel nur nach innen       Vor jedem Werkstückwechsel wird die Maschine stillgesetzt.
  aufkrempeln.                                               Warten Sie den Auslauf des Bohrers ab.
• Lange Haare durch Haarnetz oder Mütze schützen.
• Ringe oder anderen Schmuck vor Arbeits­beginn ablegen.     Vorsicht bei Spänen!
• Beim Bohren keine Handschuhe tragen, weil sie beson-       Bohrspäne dürfen nur mit geeigneten Hilfsmitteln entfernt
  ders leicht erfasst werden.                                werden. Dazu gehören zum Beispiel Besen, Spänehaken mit
                                                             glattem Griff und Handschutz, denn Späne sind messerscharf.

                                                                           Der Tipp:
                                                                           Beim Ausblasen von Spänen aus Sacklöchern
                                                                           oder beim Bohren spröder Werk­stoffe wie
                                                                           Messing: Schutzbrille aufsetzen!

                                                                           Handbohrmaschinen
                                                                           Vor dem Anschließen einer Bohrmaschine
                                                                           ­prüfen Sie folgende Eigenschaften:
                                                                            • Eignet sich die Maschine für den geplanten
                                                                               Einsatzbereich?
                                                                            • Ist sie äußerlich in Ordnung (Stecker, Isola-
                                                                               tion der Leitung usw.)?

                                                                           Bohrmaschinen mit hoher Leistung besitzen
                                                                           einen zweiten Handgriff. Sie müssen diese
                                                                           Maschinen an beiden Handgriffen führen.

                                                                           Werden Bohrlöcher zu Beginn des Arbeits-
                                                                           gangs angekörnt, verläuft der Bohrer nicht so
                                                                           leicht. Kurz vor Bohrerdurchtritt sollte der An-
                                                                           druck des Bohrers verringert werden, damit er
                                                                           beim Durchtritt nicht verklemmt. Andernfalls
                                                                           besteht die Gefahr, dass Werkstück oder Ma-
                                                                           schine aus der Fassung geraten und herum-
                                                                           schleudern.

22
9       Drehmaschinen

Geeignete Arbeitskleidung                                     Begleitende Arbeiten
Beim Arbeiten an Drehmaschinen gelten ähnliche Schutzvor-     Schleif-, Schmirgel- und Entgratarbeiten von Hand werden
kehrungen gegen das Erfasstwerden wie beim Arbeiten an        ausschließlich mit den dafür bereitgestellten Hilfswerkzeu-
Bohrmaschinen: eng anliegende Kleidung tragen, Ärmel nur      gen ausgeführt. Es ist wichtig, dabei auf die richtige und
nach innen krempeln, lange Haare mit Haarnetz oder Mütze      sichere Handhaltung zu achten, wie beim Entgraten mit der
abdecken. Ihren Schmuck sollten Sie vor Arbeitsbeginn able-   Feile: Den Feilengriff nehmen Sie dabei in die linke Hand und
gen.                                                          die Feile führen Sie mit der rechten Hand. Bei unsachgemä-
                                                              ßer Ausführung besteht die Gefahr, erfasst und über die Ma-
Ein wichtiger Aspekt: Handschuhe gehören bei der Arbeit an    schine geschleudert zu werden.
Drehmaschinen ebenfalls nicht zur Schutzkleidung. Deshalb
gilt: Handschuhe aus! Denn sie werden besonders leicht von    Vor den Einrichtarbeiten müssen Sie die Maschine gegen
der Maschine erfasst.                                         Einschalten sichern.

Vor Inbetriebnahme                                            Auch Drehspäne sind messerscharf. Deshalb dürfen sie nur
Bevor die Dreharbeiten beginnen, sollten Sie für den siche-   mit geeigneten Hilfsmitteln, wie Handbesen oder Späneha-
ren Betrieb folgende Hinweise beachten:                       ken mit glattem Handgriff und Handschutz, entfernt werden.
• Werkstück sorgfältig einspannen.
• Stehen Spannbacken zu weit über, das Futter wechseln.       Die Maschine wird ausschließlich mit speziellen, für den
• Spannschlüssel abziehen nicht vergessen.                    jeweiligen Arbeitsgang geeigneten, Mitteln gereinigt. Her-
• Der aus der Spindel herausragende Teil von Stangen oder     kömmliche Reiniger können zwar wirksam sein, aber im Zu-
   Rohren muss mit einem fest stehenden Rohr als Schutz ge-   sammenwirken mit den bearbeiteten Materialien gefährliche
   gen das Erfasstwerden und Abknicken umgeben werden.        Eigenschaften entwickeln.
• Beim Bearbeiten spröder Werkstoffe benutzen Sie eine
   Schutzbrille oder einen fest montierten Späneschutz.

                                                                                                                         23
10 Fräsmaschinen

Festes Einspannen                                              Verhalten während des Betriebs
Werkstücke müssen fest eingespannt sein, denn die schnel-      Fräser besitzen über den gesamten Umfang scharfe Schnei-
len Drehbewegungen des Fräsers könnten sie sonst weg-          den. Schon beim Anfassen und beim Ein- und Ausbauen
schleudern.                                                    besteht die Gefahr, sich schwere Schnittwunden zuzuziehen.
                                                               Wärend des Betriebs wächst die Gefahr.
Gesichtsschutz
Sie müssen bei der Arbeit mit kurzspanenden Werkstoffen ei-    Der Tipp
ne Schutzbrille oder einen Gesichtsschutz tragen, denn flie-   Greifen Sie nicht um den laufenden Fräser herum, um den
gende Späne können schwerwiegende Augenverletzungen            Kühlflüssigkeitszulauf zu regulieren, ihn nachzustellen oder
verursachen.                                                   Späne zu entfernen!

Schutzeinrichtungen                                            Hauterkrankungen vorbeugen.
Bedienpersonen an einer Fräse bringen vor dem Ingangset-       Kühlschmiermittel können Stoffe enthalten, die zu Hauter-
zen der Maschine die vorhandenen Schutzeinrich­tungen, wie     krankungen führen.
Verkleidungen und Verdeckungen, in Stellung. Der Grund da-
für: Vom laufenden Fräser kann Kleidung erfasst werden und     Deshalb gelten die Präventionsmaßnahmen:
es kann zu schweren Verletzungen kommen. Darüber hinaus        • Vermeiden Sie Hautkontakt.
fangen die Schutzeinrichtungen weg­geschleudernde Späne        • Wechseln Sie durchnässte Kleidung.
ab.                                                            • Verwenden Sie die im Betrieb bereitgestellten
                                                                 –– Hautschutzmittel,
                                                                 –– Hautreinigungsmittel und
                                                                 –– Hautpflegemittel.

24
11 Holzbearbeitungsmaschinen

Regelung für Jugendliche                                          Sichere Handhaltung und Werkstückführung
(älter als 15, jünger als 18 Jahre)                               Sie arbeiten sicher an der Kreissäge, der Tischfräse, der
Wer noch keine 15 Jahre alt ist, darf nicht an oder mit Holzbe-   Bandsäge und am Abrichthobel, wenn die Schutzeinrichtun-
arbeitungsmaschinen arbeiten, weil es zu gefährlich ist. Von      gen richtig eingestellt sind und die Hände einen sicheren
dieser gesetzlichen Regelung gibt es k e i n e Ausnahme!          Abstand zum Werkzeug haben (z. B.: 12 cm bei Kreissägen).
                                                                  Bei kleinen Werkstücken funktioniert das nur dann in vorge-
Wer älter als 15 Jahre alt ist und eine Ausbildung im Holzbe-     gebener Weise, wenn die richtigen Hilfsmittel zum Einsatz
reich begonnen hat, erhält vor dem Arbeiten an Holzbear-          kommen:
beitungsmaschinen eine „Unterweisung“: Ihr Ausbilder oder         • An der Kreissäge sind deshalb Schiebestock, Nachschie-
Ihre Ausbilderin zeigt Ihnen, was an diesen Maschinen in Be-         beholz und Sägehilfe „Fritz und Franz“ immer griffbereit.
zug auf die Sicherheit beachtet werden muss. Nicht verges-           Wie Sie sicher damit arbeiten, zeigen die Filme für Azubis:
sen! Die Maschine darf nur dann einschaltet werden, wenn             www.bghm.de/azubis/filme/
die Ausbildenden es vorher ausdrücklich genehmigt haben.          • An der Abrichthobelmaschine ist das Bearbeiten von ei-
In der Ausbildung und als Jugendliche unter 18 Jahren dürfen         nem schmalen oder kurzen Werkstück gefährlich. Sicherer
Sie niemals alleine die Maschine einschalten oder ohne Auf-          wird es mit Hilfsanschlag oder Abrichtlade.
sicht daran arbeiten.
                                                                  Der Tipp
Holzbearbeitungsmaschinen erzeugen starken Lärm (bis              Kollegen und Kolleginnen, die gerade an einer Maschine
105 dB(A)!). Ohne Gehörschutz wird bereits nach 10 Minu-          arbeiten, niemals erschrecken oder unerwartet berühren.
ten das Gehör irreparabel geschädigt.                             Manchmal führt schon eine kurze Ablenkung zum Unfall. Ei-
                                                                  ne Ablenkung durch akustische Signale des Smartphones ge-
Besonders Jugendliche dürfen diesem Lärm nicht ausgesetzt         hört ebenfalls zu diesen Gefahrensituationen!
werden. Daher gilt: Das Tragen von Gehörschutz ist Pflicht.
                                                                  Nicht Rauchen!
Schutzeinrichtungen                                               Trockene Hölzer, vor allem Holzspäne und Holzstäube, bren-
Schutzeinrichtungen an Holzbearbeitungsmaschinen verhin-          nen nicht nur gut, aufgewirbelter Holzstaub kann auch explo-
dern, dass Sägeblätter, Fräser und Hobelwellen zufällig (z. B.    dieren. Rauchen und offenes Feuer sind deshalb in allen Räu-
wenn man aus- oder abrutscht), also unbeabsichtigt, berührt       men, in denen Holz verarbeitet oder lackiert wird, verboten.
werden können.
                                                                  Keinen Holzstaub einatmen.
Die Einrichtungen sind verstellbar und müssen vor dem Ein-        Holzstaub kann Allergien, gefährliche und tödliche Krankhei-
schalten der Maschine so eingestellt werden, dass nur noch        ten auslösen. Holzbearbeitungsmaschinen sind deshalb im-
der Teil des Werkzeugs zu sehen ist, der zum Sägen, Fräsen        mer an eine Absauganlage angeschlossen. Vor Arbeitsbeginn
oder Hobeln gebraucht wird. Eine Maschine darf erst dann          müssen Sie darauf achten, dass die Absauganlage einge-
eingeschaltet werden, wenn das Werkzeug richtig befes-            schaltet wurde und Erfassungselemente (z. B. Schutzhaube)
tigt wurde und alle Schutzeinrichtungen optimal eingestellt       optimal eingestellt worden sind. Nur unter diesen Vorausset-
worden sind. Wer sich nicht sicher ist, schaut auf das Ma-        zungen werden Staub und Späne gut abgesaugt.
schinenplakat, das immer in der Nähe der entsprechenden
Maschine aufgehängt ist, oder fragt seinen Ausbilder/seine        Für Werkstücke, die von Hand geschliffen werden, benötigen
Ausbilderin.                                                      Sie absaugbare Schleifklötze und einen Industriestaubsau-
                                                                  ger.

                                                                                                                              25
Holzbearbeitungsmaschinen

Reinigung der Werkstätte
Zum Reinigen der Werkstätte darf keine Druckluft eingesetzt
werden. In diesem Fall kommt nutzen sie ebenfalls einen
Staubsauger.

Persönliche Schutzausrüstung
(siehe auch Abschnitt 2)
• Hautschutzcreme vor Arbeitsbeginn auftragen (Holzstaub
   kann zu Entzündungen der Haut führen),
• Gehörschutz verwenden,
• Schutzbrille gegen Augenverletzungen aufsetzen,
• Sicherheitsschuhe tragen.

Bitte beachten Sie!
An rotierenden Werkzeugen besteht Einzugsgefahr:
• Keine Handschuhe, Schmuck, z. B. Ringe, tragen.
• Eng anliegende Kleidung anziehen.

26
12 Schleifmaschinen

Augenschutz                                                       Eine weitere Gefahrenquelle birgt der Funkenflug. Sie dürfen
Späne, Funken und wegfliegende Splitter verursachen beim          keine leicht entzündbare Kleidung tragen und benachbarte
Schleifen erhebliche Augenverletzungen. Sicherheit bieten         Arbeitsbereiche müssen Sie ebenfalls schützen (z. B. durch
Brillen mit Seitenschutz oder Gesichtsschutzschirme.              Stellwände oder Vorhänge), denn neben der Verletzungsge-
                                                                  fahr für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besteht Brand-
Schleifbock                                                       und Explosionsgefahr, wenn Funken auf entzündliche Stoffe
Ist der Abstand zwischen Schleifscheibe und Schutzhaube           in der näheren Umgebung treffen.
oder Werkstückauflage richtig eingestellt? Folgende Werte
sollten vor dem Einsatz der Schleifmaschine geprüft werden:       Scheibenwahl
• Es besteht höchstens ein Abstand von 5 mm zwischen              Auf die richtige Scheibe kommt es an. Für Trennschnitte kom-
    Schutzhaube und Schleifscheibe, denn: Im Falle eines          men immer nur Trennscheiben zum Einsatz, zum Putzen und
    Schleifscheibenbruchs, werden die Bruchstücke in die-         Schleifen immer nur Schruppscheiben.
    sem Fall in Richtung der Werkstückauflage gelenkt und
    treffen nicht direkt den Körper.                              Trennscheiben sind empfindlich gegen seitliche Belastun-
• Es besteht höchstens ein Abstand von 3 mm zwischen              gen, die vor allem beim Verkanten oder Einklemmen auftre-
    Werkstückauflage und Schleifscheibe, denn: Das Werk-          ten und zum Bruch der Scheibe führen können.
    stück könnte sonst in den Spalt hineingezogen werden
    und die Finger gegen die Schleifscheibe drücken. Außer-       Wichtiger Hinweis:
    dem könnte die Schleifscheibe dabei zerbrechen.               Die Scheibengröße, die für den Winkelschleifer zulässig ist,
                                                                  muss eingehalten werden. Es darf keine größere Scheibe auf-
Winkelschleifer                                                   gespannt werden, denn zum einen passt eine größere Schei-
Ein Winkelschleifer ist stets mit beiden Händen zu führen,        be nicht in die Schutzhaube, zum anderen verträgt sie die
den Ein-Hand-Winkel-Schleifer gibt es nicht!                      Drehzahl der Maschine nicht und kann bersten.

Beim Schleifen muss das Werkstück, zum Beispiel durch ei-
ne Einspannung, stets stabil fixiert sein, es darf nicht in der   Ablegen
Hand gehalten werden!                                             Wenn die Scheibe noch nachläuft, besteht Verletzungsge-
                                                                  fahr, besonders für die Arme und die Beine. Deshalb emp-
Ein Winkelschleifer erzeugt so starken Lärm, dass bereits bei     fiehlt es sich, den Winkelschleifer erst nach dem Stillstand
weniger als 10 Minuten täglicher Arbeit ein Gehörschutz er-       der Scheibe abzulegen.
forderlich ist.

                                                                                                                                 27
13 Tafelscheren

Handschutz                                                           Hände weg vom Blech.
Finger und Hände gehören nicht in den Andruck- und Schnei-           Vor dem Auslösen des Arbeitshubs üssen die Hände vom zu
debereich des Blechs. Es besteht Quetsch- und Schnittge-             schneidenden Blech entfernt werden.
fahr.                                                                Zwischen dem Blech und dem Auflagetisch besteht ebenfalls
                                                                     Quetschgefahr. Auch hier müssen Sie mit höchster Achtsam-
Der an der Maschine angebrachte Handschutz gibt nur einen            keit arbeiten.
flachen Spalt zum N
                  ­ iederhalter und Messerbalken frei.
                                                                     Schutzhandschuhe
Dieser Handschutz wird so ein­gestellt, dass der Spalt mög-          Blechteile können rasiermesserscharfe Schnittgrate haben.
lichst niedrig ist. Der freie Spalt darf auf keinen Fall höher als   Deshalb müssen Sie ­unbedingt, schnittfeste Schutzhand-
8 mm sein, da die Finger sonst hineingeraten können.                 schuhe benutzen.

28
14 Pressen

Regelung für Jugendliche                                        son, ob die Sicherheit am Arbeitsplatz gewährleistet ist. (Die
Jugendliche dürfen in der Regel nicht an Pressen arbeiten.      Person muss ebenfalls in der Presseneinrichtung ausgebildet
Laut Jugendarbeitsschutzgesetz gibt es eine Ausnahme für        und schriftlich beauftragt worden sein.)
Jugendliche über 16 Jahren, wenn sie Ihr Ausbildungsziel
sonst nicht erreichen können. In diesem Ausnahmefall muss       Schutzeinrichtungen niemals manipulieren.
eine aufsichtführende Person (eine erfahrene Vorgesetzte        Schutzeinrichtungen an Pressen dürfen niemals umgangen,
oder ein erfahrener Vorgesetzter mit guten Pressen-Kenntnis-    niemals unwirksam gemacht oder entfernt werden.
sen) den Schutz der Jugendlichen gewährleisten.

Außerdem müssen entweder allseitig verkleidete Werkzeuge        Betriebsanweisung beachten.
(Werkzeuge, in die nicht eingegriffen werden kann) aufge-       Vor der Arbeit an einer Presse werden alle daran Beschäftig-
spannt werden oder der Werkzeugeinbauraum ist besonders         ten mit dem Inhalt der Betriebsanweisung vertraut gemacht.
aufwendig gesichert.                                            Die Betriebsanweisung enthält unter anderem auch Hinweise
                                                                auf die Schutzmaßnahmen. Im Fokus steht dabei der Hand-
Einrichten von Pressen                                          schutz.
Das Einrichten von Pressen ist Sache von ausgebildeten und
beauftragten Einrichtern und Einrichterinnen. Sie wechseln      Störungen
die Werkzeuge, wählen die Betriebsart, stellen die Schutz-      Jede Unregelmäßigkeit im Betrieb einer Presse muss sofort
einrichtungen ein und schließen danach den Wahlschalter         der oder dem Vorgesetzten mitgeteilt werden. Der Betrieb der
ab (und lassen keinesfalls den Schlüssel stecken). Nach dem     Presse muss bis zur Beseitigung festgestellter Mängel einge-
4-Augen-Prinzip kontrolliert danach eine weitere Kontrollper-   stellt werden.

                                                                                                                           29
15 Hebezeuge

Das Befestigen von Lasten dürfen nur Personen ausführen,        Bevor Anschlagmittel benutzt werden dürfen, müssen sie
die entsprechend ausgebildet wurden. Wichtig dabei ist,         gründlich auf Schäden kontrolliert werden.
dass die maximale Belastbarkeit des Hebezeugs und der Ket-
ten, Seile, Hebebänder etc. nicht überschritten wird, damit     Wenn eine Last von A nach B bewegt wird, besteht die Ge-
die Last nicht durch einen Riss oder Bruch abstürzt.            fahr, zum Beispiel durch abrutschende Seile oder durch aus-
                                                                hängende Ketten, dass sie aus der Halterung herausrutscht
Informationen zum Thema „Tragfähigkeit von Anschlagmit-         und herunterfällt.
teln“ sind in Tabellenform zusammengestellt worden und
können unter „DGUV Information 209-221“ als handliche           Krane bedienen, Lasten führen
Kartensammlung bestellt werden, Titel: „Belastungstabellen      Zum selbstständigen Bedienen von Kranen sind Personen
für Anschlagmittel aus Rundstahlketten, Stahldrahtseilen,       berechtigt, die:
Rundschlingen, Chemiefaserhebebändern, Chemiefasersei-          • mindestens 18 Jahre alt sind,
len, Naturfaserseilen“. In dieser Form sind die Tabellen auch   • ausreichend ausgebildet wurden,
unterwegs verfügbar.                                            • die Eignung nachweisen,
                                                                • die Erlaubnis haben, entsprechende Arbeiten
                                                                   auszuführen.

                                                                                  Zu beachten ist, dass die Last:
                                                                                  • nicht über Personen gehoben werden
                                                                                     darf,
                                                                                  • möglichst tief hängt,
                                                                                  • nicht schaukelt/schwankt,
                                                                                  • nirgends anstößt.

                                                                                  Je tiefer die Last hängt, desto unwahr-
                                                                                  scheinlicher ist die Gefahr, umstehende
                                                                                  Personen zu verletzen. Durch schwingen-
                                                                                  de Lasten kann es zu Unfällen mit Perso-
                                                                                  nenschäden kommen.

                                                                                  Aufenthalt von Personen
                                                                                  Unter schwebenden Lasten darf sich
                                                                                  grundsätzlich niemand aufhalten, und
                                                                                  ebenso wenig dürfen Personen auf der
                                                                                  Last mitfahren.

                                                                                  Während des Betriebs gilt es darauf zu
                                                                                  achten, dass niemand zwischen der Last
                                                                                  und Wänden, Säulen oder sonstigen fes-
                                                                                  ten Bauteilen steht. Es besteht Quetsch-
                                                                                  gefahr beim Auspendeln und durch das
                                                                                  Verrutschen der Last beim Anheben oder
                                                                                  Absetzen.

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16 Flurförderzeuge

Flurförderzeuge mit Sitz oder Stand                               Keine Zweckentfremdung
für die Fahrerin oder den Fahrer                                  Ein Gabelstapler ist keine Hebebühne und kein Personen-
(z. B. Elektrokarren und Gabelstapler)                            transportmittel. Personen dürfen ­deshalb auf den Gabeln
                                                                  weder mitfahren noch hochfahren, außer sie befinden sich
Für die Benutzung eines Flurförderzeugs gelten besondere          in einem für diesen Zweck zugelassenen Korb. Begleitperso-
Anforderungen. Wer ein Flurförderzeug führt:                      nen dürfen nur mitgenommen werden, wenn es ausdrücklich
• muss mindestens 18 Jahre alt sein,                              zuge­lassen ist.
• eine spezielle Ausbildung absolviert haben,
• eine Befähigung nachweisen,                                     Mitgängerflurförderzeuge
• eine schriftliche Beauftragung vom Unternehmer oder von         Flurförderzeuge mit kraftbetriebenem Fahrwerk, die nicht
   der Unternehmerin erhalten haben.                              vom Steuersitz aus, sondern von Hand fortbewegt werden,
                                                                  wie Hebelroller, Hubwagen, Hand­gabelstapler, dürfen Ju-
Der Kraftfahrzeug-Führerschein kann den Führerschein für          gendliche in der Ausbildung nutzen, wenn sie im Umgang
ein Flurförderzeug nicht ersetzen. Denn im Vergleich zu ei-       damit unterwiesen wurden. Wir empfehlen, während dieser
nem normalen Kraftfahrzeug haben zum Beispiel Gabelstap-          Tätigkeit Sicherheitsschuhe zu tragen.
ler eine sonst nicht ü
                     ­ bliche Hinterachslenkung. Die Fahr­
bewe­gungen unterscheiden sich deshalb erheblich von de-          Vorgesehene Verkehrswege benutzen.
nen eines Kraftfahrzeugs.                                         Mit kraftbetriebenen Flurförderzeugen dürfen ausschließich
                                                                  die dafür freigegebenen Verkehrs­wege befahren werden.
Beim Heben und Senken von Lasten mit dem neigbaren Hub-
gerüst verändert sich der Schwerpunkt des Gabelstaplers –
eine ä
     ­ ußerst kritische Situation für nicht ausgebildete Fahre-
rinnen und Fahrer.

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