105 Ratgeber für Jugendliche in Holz- und Metallberufen - BGHM-Information 105
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105 BGHM-Information 105 BGHM-Information 105 Ratgeber für Jugendliche in Holz- und Metallberufen Oktober 2018
Impressum Herausgeberin Berufsgenossenschaft Holz und Metall Isaac-Fulda-Allee 18 55124 Mainz Telefon: 0800 9990080-0 Fax: 06131 802-20800 E-Mail: service@bghm.de Internet: www.bghm.de Servicehotline bei Fragen zum Arbeitsschutz: 0800 9990080-2 Medien Online: bestellung@bghm.de Eine entgeltliche Veräußerung oder eine andere gewerbliche Nutzung bedarf der schriftlichen Einwilligung der BGHM. Ausgabe: Oktober 2018/Nachdruck März 2020
Inhaltsverzeichnis Vorwort.....................................................................................................................................................................6 1 Ein erfolgreicher „Erster Tag“............................................................................................................................8 2 Auf Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz achten........................................................................................9 3 Arbeitskleidung, persönliche Schutzausrüstung..............................................................................................10 4 Sicherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnung am Arbeitsplatz...............................................................11 5 Erste Hilfe – Verhalten bei Unfällen..................................................................................................................16 6 Elektrische Betriebsmittel...............................................................................................................................18 7 Gefahrstoffe....................................................................................................................................................19 8 Bohrmaschinen...............................................................................................................................................22 9 Drehmaschinen...............................................................................................................................................23 10 Fräsmaschinen................................................................................................................................................24 11 Holzbearbeitungsmaschinen...........................................................................................................................25 12 Schleifmaschinen...........................................................................................................................................27 13 Tafelscheren...................................................................................................................................................28 14 Pressen...........................................................................................................................................................29 15 Hebezeuge......................................................................................................................................................30 16 Flurförderzeuge...............................................................................................................................................31 17 Schweißen......................................................................................................................................................32 18 Farbspritzen....................................................................................................................................................33 19 Der Arbeitsweg...............................................................................................................................................34 20 Kommmitmensch Sicher Gesund Miteinander.................................................................................................35 21 bghm.de plus..................................................................................................................................................36 Abbildungsverzeichnis............................................................................................................................................37 5
Vorwort Sie wollen es doch auch: einen sicheren Arbeitsplatz bekommen, Ihre Fähigkeiten entwickeln, fachliche Qualifikation erwerben und auf sicheren We- gen zwischen dem Arbeitsplatz und dem Zuhause pendeln. Den ersten Schritt haben Sie mit Ihrer Berufswahl getan. Mit dem zweiten Schritt gilt es, Informationen darüber zu sammeln, was Sie in Ihrer Ausbildung und später in Ihrem Job erwartet. In Ihrer Ausbildung erwerben Sie Fachqualifikationen, die ihrem Beruf das entsprechende Profil verleihen. Der „rote Faden“ dieser Broschüre verbindet die Themen „Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit“, die in Ihrer Ausbildung Teil der Kernqua- lifikationen sind. Die Qualifikationen kommen dann zum Einsatz, wenn Gefährdungen am Arbeitsplatz festgestellt, beurteilt und Maßnahmen zu deren Verhütung ergriffen werden müssen. Die berufsbezogenen Arbeitsschutzvorschriften zu kennen und anzuwenden ist ebenfalls ein Teil der Kernqualifikationen. Ei- ne gute Kommunikation innerhalb des Arbeitsteams, mit Vorgesetzten, Kundinnen und Kunden unterstützt den Informations- fluss. Und auf den kommt es an, in unserem beruflichen, aber auch im privaten Alltag. Mit dieser BGHM-Information erhalten Sie einen ersten Überblick über wichtige Links, Gesetze und Vorschriften. Weitere Text- beiträge und Videos auf unserer Internetseite, die Rubrik Jugend-will-sich-er-leben, das TOP-Prinzip und der „Schlaue Fuchs“ sind nur ein kleiner Ausschnitt einer breit angelegten Präventionskultur der BGHM, speziell für Auszubildende. 18 unter- schiedliche Bereiche in der Holz- und Metallbranche, in denen Sie achtsam unterwegs sein sollten, sind hier zusammenge- fasst, damit Sie sicher in Ihr Berufsleben starten. Über bghm.de plus können Sie sich Ihre eigene Seite mit den für Sie wichtigen Informationen zusammenstellen. Erfahrene Kolleginnen und Kollegen begleiten Sie durch Ihre Ausbildung, damit Sie Gefahren am Arbeitsplatz erkennen und die richti- gen Präventionsmaßnahmen einleiten. Mit Sicherheit ein gutes Gefühl. Herzlich willkommen in der Holz- und Metallbranche. www.bghm.de - Webcode: 2440 e sl.d .jw www 6
Vorwort g ! u n r t ist o w ng nt stu r a srü ig! Ve au ht t t s ch nsw u z ic äg S be r t in le e D u De 7
1 Ein erfolgreicher „Erster Tag“ Eine erfolgreiche und unfallfreie Zusammenarbeit hängt auch Und was können Sie tun? von einem guten Start ab. Damit der „Erste Tag“ erfolgreich • Informieren Sie sich bereits im Vorfeld Ihrer Ausbildung verläuft und Sie sich im Betrieb willkommen fühlen, sollten über die Bedeutung der Sicherheitskennzeichen. Mit wel- Sie wissen, was Sie dort erwartet. chen Gefährdungen müssen Sie in Ihrem Ausbildungsbe- trieb rechnen? Vorbereitungen des Betriebs: • Ermitteln Sie bereits vorab eine entspannte Route zwi- 1. Sie haben ein Schreiben Ihres Ausbildungsbetriebs erhal- schen Ihrem Ausbildungsplatz und Ihrem Zuhause. ten, in dem Ihre Sozialdaten und Ihre Körpermaße erfasst • Nutzen Sie die Filme der BGHM, um sich über das Thema wurden, damit Sie rechtzeitig über die entsprechende Persönliche Schutzausrüstung zu informieren. Arbeitskleidung und die Persönliche Schutzausrüstung an • Die wichtigsten Themen und Links für einen erfolgreichen Ihrem ersten Einsatzort verfügen. Start sind in dieser Schrift zusammengefasst. 2. Sie erhalten einen „Ausbildungsplan“. 3. Um Ihnen die Einarbeitung zu erleichtern, werden Ihnen Patinnen und Paten zur Seite gestellt, die Sie bereits am ersten Tag kennenlernen. Weitere Informationen: 4. Während eines Betriebsrundgangs lernen Sie Ihren Ar- beitsplatz und das –umfeld kennen. Dazu gehört auch: www.bghm.de – Webcode: 219 Welches sind die Flucht- und Rettungswege, wo hängen (Checklisten zu unterschiedlichen Themenbereichen) Feuerlöscher, wo finde ich das Erst-Hilfe-Material, wie „Sicherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnung“ funktioniert eine Unfallmeldung? Sie lernen Kolleginnen (s. Technische Regeln für Arbeitsstätten ASR A1.3) und Kollegen, Vorgesetzte, Sicherheitsbeauftragte, Erst- helferinnen und Ersthelfer kennen. Videos: www.bghm.de - Webcode: 1776 5. Eine wichtige Vorbereitung sind die allgemeine und die ar- beitsplatzspezifische Arbeitsschutz-Unterweisung. 6. Eine ärztliche Vorsorge kann in Anspruch genommen wer- den. Wir wünschen allen Auszubildenden 8 einen guten Start.
2 Auf Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz achten Der Arbeitsplatz • Bei längeren Haaren ein Haarnetz benutzen oder die Wer in einem Betrieb für die Auszubildenden zuständig ist Haare zusammenbinden. und sie während dieser Zeit begleitet, hat die Aufgabe, die • Auf lose Bänder oder Gürtel verzichten. einzelnen Arbeitsprozesse vorzustellen und auf Gefahren- • Schmuck jeglicher Art vor Arbeitsbeginn ablegen. Es be- quellen hinzuweisen. steht die Gefahr, an einem Maschinenteil hängenzublei- ben und dann von der Maschine erfasst zu werden. Es sollte deutlich werden, dass Arbeitssicherheit und Ge- sundheitsschutz zum täglichen Handwerk dazugehören. Verantwortung tragen Zu einer Persönlichen Schutzausrüstung (PSA) gehören zum Auf Wissen und Erfahrung aufbauen Beispiel Sicherheitsschuhe, eine Schutzbrille und ein Schutz- Fremde Arbeitsbereiche sowie Maschinen oder andere betrieb- anzug. Die oder der Vorgesetzte gibt detaillierte Anweisungen, liche Einrichtungen, an denen die Auszubildenden noch nicht welche PSA für welchen Arbeitseinsatz vorgeschrieben ist. Es unterwiesen worden sind, enthalten Gefährdungspotential. empfiehlt sich, nicht nur während der Ausbildung, sondern während des gesamten Berufslebens, die Arbeitssicherheit Im Anschluss an eine Einweisung dürfen Einrichtungen im und den Gesundheitsschutz im Fokus zu behalten. Betrieb nur auf die vermittelte Art und Weise benutzt werden. Alkohol und Drogen Betriebsanweisungen und Sicherheitshinweise lesen Um sich selbst und andere nicht bei der Arbeit und im Privat- Für den Umgang mit bestimmten Maschinen, Einrichtungen leben zu gefährden, gilt: Alkohol und Drogen – Nein danke! oder Arbeitsstoffen gibt es zusätzlich schriftliche Anweisun gen. Diese Betriebsanweisungen hängen in den Werkstätten Unfallverhütungsvorschriften aus oder können für den eigenen Bedarf angefordert werden. Maschinen, Anlagen und andere betriebliche Einrichtungen sind so gebaut, dass Gesundheitsgefahren vermieden wer- Jede neue Tätigkeit müssen die Vorgesetzten mit den zugehöri- den und es nicht zu Unfällen kommt. Aber durch die Bauwei- gen Sicherheits- und Gesundheitsschutzhinweisen begleiten. se allein lassen sich Sicherheit und Gesundheitsschutz nicht erreichen. Störungen und Mängel sofort melden Wenn an einer Maschine oder an anderen Betriebseinrich- Das Wesentliche über den Umgang mit Maschinen, Anla- tungen etwas nicht richtig läuft, stockt, schleift, sich un gen und Einrichtungen steht in den DGUV Vorschriften und gewöhnlich anhört, empfiehlt sich folgender Ablauf: in den DGUV Informationen. Meister und Meisterinnen oder • Die Benutzung einstellen. Sicherheitsbeauftragte sind darüber informiert, an welcher • Den Vorgesetzten Bescheid geben. Stelle im Betrieb die Schriften ausliegen und welche davon • Nie ohne Auftrag selbst etwas reparieren. sich speziell auf den aktuellen Arbeitsprozess bezieht. Verkehrswege freihalten Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren Alle Wege sollen sauber und frei von Öl, Fett oder Gegenstän- Erfolgreiches Arbeiten – auch noch nach Jahren – setzt voraus, den sein, um das Ausrutschen oder Stolpern zu verhindern. dass wir körperlich und geistig fit bleiben. Die Anforderungen Auch kleinste Gegenstände, die auf dem Fußboden liegen, in unserer modernen Arbeitswelt sind hoch und werden künftig gefährden die Sicherheit. noch zunehmen. Wer auf gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung achtet, ist bereits auf einem guten Weg. Sollte die In vielen Betrieben sind die Wege und sogar die Ein- und Gesundheit dennoch arbeitsbedingt beeinträchtigt sein, ist der Ausgänge für Personen, die fußläufig oder mit dem Fahrzeug oder die Vorgesetzte die richtige Ansprechperson. Die Vorge- unterwegs sind, getrennt. Die Wege, die gefahrlos zu benut- setzten wiederum holen sich fachärztlichen Rat oder schalten zen sind, werden entsprechend gekennzeichnet. Fachleute der Berufsgenossenschaft in die Problemlösung ein. Auf die richtige Kleidung kommt es an Wie leicht kommen lange Haare in drehende Maschinenteile Weitere Informationen: oder man knickt auf unebenem Boden um! Betriebsanweisung www.bghm.de – Webcode: 568 Zum Thema Arbeits- und Schutzkleidung gibt es in jedem Be- Erster Arbeitstag www.bghm.de – Webcode: 1915 trieb spezielle Regelungen. Bei Arbeiten in Produktionsberei- Sucht am Arbeitsplatz www.bghm.de – Webcode: 614 chen empfehlen wir, folgende Dinge zu berücksichtigen: • Eng anliegende Kleidung tragen. • Festes Schuhwerk oder Sicherheitsschuhe tragen. 9
3 Arbeitskleidung, Persönliche Schutzausrüstung Geeignete Arbeitskleidung Persönliche Schutzausrüstung Wo gehobelt wird, fallen Späne, wo geschweißt oder ge- Für bestimmte Tätigkeiten ist eine Persönliche Schutzausrüs- schliffen wird, fliegen Funken. Deshalb sorgt geeignete Klei- tung erforderlich, die vom Betrieb gestellt wird. dung am Arbeitsplatz für Sicherheit. Je nach Art der Gefährdung sind das: • Schutzkleidung Es ist Teil des Lehrplans zu vermitteln, welche Kleidung für • Schutzbrillen welchen Einsatz geeignet ist. Arbeitskleidung steht entweder • Gesichtsschutzschirme allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Unternehmen zur • Schutzhandschuhe Verfügung oder ist im Berufskleidungs-Fachhandel erhältlich. • Schutzhelme • Sicherheitsschuhe Der Tipp: • Atemschutzgeräte Als Grundelemente der Arbeitskleidung gelten zum Beispiel: • Gehörschutz • festes Schuhwerk • Hautschutz • Arbeitsanzug • Synthetische Fasern meiden! Auszubildende, die eine Korrekturbrille benötigen, erhalten Das gilt in bestimmten Arbeitsbereichen, in denen die eine Schutzbrille, die über die Korrekturbrille gesetzt wird. Kleidung durch Flammen oder Funken Feuer fangen kann. Ideal wäre hingegen eine Schutzbrille mit eingearbeiteten Die auf der Haut schmelzende Kunstfaser verursacht nur Korrekturgläsern. schwer zu heilende Wunden. Naturfasern, wie Baumwolle, sind dagegen besser geeignet. Die notwendigen Teile einer PSA werden vom Unternehmen gestellt. Der Einsatz dieser Ausrüstung ist Pflicht, wenn die Wenn es im Betrieb nicht anders geregelt ist, müssen sich Sicherheit am Arbeitsplatz gewährleistet werden soll. Für die die Auszubildenden selbst um die erfoderliche Arbeitsklei- korrekte Nutzung einer PSA gibt es ebenfalls eine gesonderte dung kümmern. Einweisung, die unbedingt befolgt werden muss. 10
4 Sicherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnung am Arbeitsplatz Verbotszeichen P001 Allgemeines P002 Rauchen verboten P003 Keine offene Flamme; P004 Für Fußgänger verboten P005 Kein Trinkwasser Verbotszeichen *) Feuer, offene Zündquelle und Rauchen verboten P006 Für Flurförderzeuge P007 Kein Zutritt für Personen mit P010 Berühren verboten P011 Mit Wasser löschen ver- P012 Keine schwere Last verboten Herzschrittmachern oder implan- boten tierten Defibrillatoren P013 Eingeschaltete Mobiltele- P014 Kein Zutritt für Personen P015 Hineinfassen verboten P020 Aufzug im Brandfall P021 Mitführen von Hunden fone verboten mit Implantaten aus Metall nicht benutzen verboten P022 Essen und Trinken verboten P023 Abstellen oder Lagern P024 Betreten der Fläche P027 Personenbeförderung P028 Benutzen von Handschu- verboten verboten verboten hen verboten P031 Schalten verboten D-P006 Zutritt für Unbefugte P016 Mit Wasser spritzen ver- D-P022 Besteigen für Unbefugte verboten boten verboten 11
Sicherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnung am Arbeitsplatz Warnzeichen W001 Allgemeines W002 Warnung vor W003 Warnung vor W004 Warnung vor W005 Warnung vor nicht ionisie- Warnzeichen *) explosionsgefährlichen Stoffen radioaktiven Stoffen oder Laserstrahl render Strahlung ionisierender Strahlung W006 Warnung vor W007 Warnung vor W008 Warnung vor W009 Warnung vor W010 Warnung vor magnetischem Feld Hindernissen am Boden Absturzgefahr Biogefährdung niedriger Temperatur/Frost W011 Warnung vor W012 Warnung vor W014 Warnung vor W015 Warnung vor W016 Warnung vor Rutschgefahr elektrischer Spannung Flurförderzeugen schwebender Last giftigen Stoffen W017 Warnung vor W018 Warnung vor W019 Warnung vor Quetschgefahr W021 Warnung vor W023 Warnung vor heißer Oberfläche automatischem Anlauf feuergefährlichen Stoffen ätzenden Stoffen W024 Warnung vor W025 Warnung vor W026 Warnung vor W027 Warnung vor W028 Warnung vor Handverletzungen gegenläufigen Rollen Gefahren durch das optischer Strahlung brandfördernden Stoffen Aufladen von Batterien W029 Warnung vor DW021 Warnung vor Gasflaschen explosionsfähiger Atmosphäre 12
Sicherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnung am Arbeitsplatz Gebotszeichen M001 Allgemeines M003 Gehörschutz benutzen M004 Augenschutz benutzen M008 Fußschutz benutzen M009 Handschutz benutzen Gebotszeichen*) M010 Schutzkleidung benutzen M011 Hände waschen M012 Handlauf benutzen M013 Gesichtsschutz benutzen M014 Kopfschutz benutzen M015 Warnweste benutzen M017 Atemschutz benutzen M018 Auffanggurt benutzen M020 Rückhaltesystem benutzen M021 Vor Wartung und Reparatur freischalten M022 Hautschutzmittel benutzen M023 Übergang benutzen M024 Fußgängerweg benutzen *) Dieses Zeichen darf nur in Verbindung mit einem Zusatzzeichen verwendet werden, das Aussagen über das Gebot macht. 13
Sicherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnung am Arbeitsplatz Rettungszeichen E01 Rettungsweg/ E02 Rettungsweg/ E03 Erste Hilfe E04 Notruftelefon E07 Sammelstelle Notausgang (links)*) Notausgang (rechts)*) E08 Notausgangsvorrichtung, die E09 Arzt E10 Automatisierter Externer E11 Augenspüleinrichtung E12 Notdusche nach Zerschlagen einer Scheibe Defibrillator zu erreichen ist E13 Krankentrage E16 Notausstieg mit Fluchtleiter E17 Rettungsausstieg E18 Öffnung durch E19 Öffnung durch Rechtsdrehung Linksdrehung Zusatzzeichen Pfeil **) Zusatzzeichen Pfeil **) Beispiel 1 Beispiel 2 Rettungsweg mit Pfeil Rettungsweg mit Pfeil *) Nur in Verbindung mit einem Richtungspfeil. **) Nur in Verbindung mit einem weiteren Rettungszeichen oder Hinweisschild (siehe Beispiele) Brandzeichen Richtungspfeil *) Richtungspfeil *) F01 Feuerlöscher F02 Löschschlauch F03 Leiter F04 Mittel und Geräte zur F05 Brandmelder F06 Brandmeldetelefon Brandbekämpfung (manuell) *) Dieser Richtungspfeil darf nur in Verbindung mit einem weiteren Brandschutzzeichen verwendet werden. 14
Sicherheits- und Gesundheitsschutzkennzeichnung am Arbeitsplatz 15
5 Erste Hilfe – Verhalten bei Unfällen Unfälle vermeiden. Jeden Unfall melden. Moderne Technik, Wissen und Erfahrung und die Achtsam- Jede Verletzung, jeder Gesundheitsschaden durch einen keit jeder einzelnen Person werden eingesetzt, um Unfälle zu Arbeitsunfall müssen Sie den unmittelbaren Vorgesetzten verhindern. Kommt es dennoch zu einem Unfall, zählt jede melden, damit die Unfallursache geklärt werden kann. Nur Sekunde. vor diesem Hintergrund können in Zukunft ähnliche Unfälle vermieden werden. Was ist nach einem Arbeitsunfall zu tun? • Die Arbeit unterbrechen, „Durchgangsarzt/Durchgangsärztin“ • für Erste Hilfe sorgen, Ist aufgrund einer Verletzung mit Arbeitsunfähigkeit zu rech- • den Arbeitsunfall melden. nen, müssen Sie einen Durchgangsarzt oder eine Durch- gangsärztin aufsuchen. Es kommt darauf an, dass der folgende Handlungsablauf al- len geläufig ist. Unfall auf dem Arbeitsweg Erste Hilfe Hier gilt das Gleiche wie bei einem Unfall im Betrieb. Im Not- Bei jeder Verletzung kommt es darauf an, dass sie so bald fall müssen Sie sich sofort einen ärztlichen oder durchgangs- wie möglich fachgerecht versorgt wird. Bei schweren Un- ärztlichen Rat einholen und anschließend sofort im Betrieb fällen kann Erste Hilfe das Leben retten. Weitere Rettungs die Vorgesetzten benachrichtigen. schritte, wie die notärztliche Betreuung oder die Behandlung im Krankenhaus, sind auf diesen wichtigen ersten Schritt Verbandbuch angewiesen. Jede Verletzung wird im Verbandbuch festgehalten, um eine Grundlage zu haben, falls Folgen der Verletzung erst später Erste Hilfe – wer? wo? was? auftreten. Alle sind verpflichtet, zur Ersten Hilfe beizutragen. Auch die Weitergabe richtiger Informationen rettet Leben! Wer leistet in meinem Betrieb, in der Nähe meines Arbeitsplatzes Erste Hilfe? Jeder Betrieb hat ausgebil- dete Ersthelfer und Ersthelferinnen. Die Ausbildung ist kostenlos und bietet mehr als die für den Erwerb des Führerscheins erforderliche Ausbildung „Sofortmaß- nahmen am Unfallort“. Auszubildende können sich zu Ersthelferinnen und Ersthelfern ausbilden lassen. In jedem Fall muss man wissen: Wo sind Ersthelferinnen und Ersthelfer anzutreffen, wo arbeiten sie, wo halten sie sich auf ? Größere Betriebe haben oft auch eine Erste-Hilfe-Station. Was ist bei der Ersten Hilfe zu tun? In jedem Betrieb hängen die grünen Tafeln der Be- rufsgenossenschaften „Erste Hilfe“ aus. Sie enthalten in knapper Form alles Wesentliche, was nach einem Arbeitsunfall zu beachten ist. Dazu gehören auch die Anschriften der zuständigen Ärztinnen und Ärzte. Es ist gut, sich anhand dieser Tafeln darauf vorzubereiten, was im Ernstfall zu tun ist. 16
Erste Hilfe – Verhalten bei Unfällen 17
6 Elektrische Betriebsmittel Achtung! Lebensgefahr Reparaturen nur durch Elektrofachkraft Hier geht es um das sichere Bedienen elektrischer Anlagen Elektrische Betriebsmittel dürfen nur von einer Elektrofach- und Betriebsmittel, die sowohl ortsfest als auch ortsverän- kraft oder einer elektrotechnisch unterwiesenen Person un- derlich sein können. Mängel und unsachgemäße Benutzung ter Leitung und Aufsicht einer Elektrofachkraft geändert und bedeuten hier: Lebensgefahr! Zu den elektrischen Betriebs- instand gehalten werden. mitteln gehören: Handschleifmaschinen, Bohrmaschi- nen und sonstige Elektrowerkzeuge, aber auch Anschluss- Der Tipp: Verlängerungsleitungen mit ihren Steckvorrichtungen. Steckverbindungen nicht durch Ziehen an der Anschlusslei- tung lösen. Vor Einsatz prüfen. Elektrowerkzeuge, elektrische Geräte, Handlampen müssen Lassen Sie Leitungen nie zur Stolperfalle werden und schüt- Sie vor jeder Benutzung auf offenkundige Mängel, wie Schä- zen Sie die Leitungen auf Fahrwegen gegen Schäden durch den an Steckern, Zuleitungen und Gehäuseschäden, prüfen. Überfahren. Schutzgläser an Handlampen dürfen nicht ent- Fehlerhafte Geräte gehen nicht in Betrieb. fernt und zerbrochene Gläser müssen ersetzt werden. Mängel sofort melden. Stellt sich erst während des Maschineneinsatzes heraus, dass ein Mangel vorliegt, schalten Sie das Gerät ab und in- formieren Ihre Vorgesetzte oder Ihren Vorgesetzten. 18
7 Gefahrstoffe Achtung bei Gefahrenpiktogrammen! • Gesundheitsgefahren: z. B. akut giftig, ätzend, sensibilisierend, Eigenschaften von Gefahrstoffen krebserzeugend, erbgutschädigend, Im Betrieb kommen Stoffe, Gemische und Erzeugnisse zum fortpflanzungsgefährdend Einsatz, die in unterschiedlichen Graden gefährlich sein • Umweltgefahren: können. z. B. gewässergefährdend Wenn die Arbeitsstoffe eine oder mehrere Eigenschaften ha- Hinweis auf Verpackung ben, die Gefahren verursachen können, werden sie Gefahr- Auf der Verpackung eines Gefahrstoffs sind Gefahrenpikto- stoffe genannt und mit entsprechenden Piktogrammen* ver- gramme abgebildet (eins oder mehrere). Beachten Sie die sehen, die auf die Gefahr/Gefahren hinweisen. dort stehenden Hinweise auf die Gefahren (H-Sätze) und die Sicherheit (P-Sätze). Mögliche Gefahren sind: • physikalisch-chemische Gefahren: Auszubildende erhalten bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen ei- z. B: explosiv, entzündbar, brandfördernd, ne Unterweisung durch die Vorgesetzten oder Ausbildenden. Gase unter Druck Die neuen GHS-Gefahrstoffpiktogramme GHS01 GHS02 GHS03 EXPLODIERENDE BOMBE FLAMME FLAMME ÜBER EINEM explosiv entzündbar durch Fremd- KREIS einwirkung (z. B. Energie, brandverursachend oder Luft, Wasser) oder selbst- brandverstärkend entzündbar GHS04 GHS05 GHS06 GASFLASCHE ÄTZWIRKUNG TOTENKOPF MIT unter Druck stehende Schwere Verätzungen! GEKREUZTEN KNOCHEN Gase: Zerbersten der Schwere Augenschäden! Sofort lebensbedrohliche Behälter möglich Vergiftung, auch durch Tiefgekühlt verflüssigte kleine Mengen Gase: Kälteverletzung bei Berührung GHS07 GHS08 GHS09 AUSRUFEZEICHEN GESUNDHEITSGEFAHR UMWELT Reizwirkung auf Haut, Zeitversetzt schwere gewässergefährdend Augen oder Atemwege. Gesundheitsschäden Gesundheitsschädlich. möglich, z. B. Krebser- Kann Hautallergie auslö- krankung, Organschäden, sen. Betäubende Dämpfe Allergie bei Einatmen Lungenschäden bei Ver- schlucken möglich Zusätzlich wurden die Signalwörter Gefahr (für schwerwiegende Gefahrenkategorien) und Achtung (für weniger schwer- wiegende Gefahrenkategorien) eingeführt. * Die alten orangenen Gefahrstoffsymbole sind seit dem 01.06.2015 endgültig durch die neuen, weltweit einheitlichen Gefahrstoffpiktogramme nach GHS (Global Har- monisiertes System) ersetzt worden, ebenso wurden die vorher verwendeten R- und S-Sätze durch H- und P-Sätze ersetzt. In Europa ist dies durch die CLP (Classification, Labelling and Packaging)-Verordnung umgesetzt (allerdings besteht eine zweijährige Abverkaufsfrist, sodass sowohl im Vertrieb als auch in den Unternehmen noch alte Gefahrensymbole anzutreffen sein können). Näheres zur CLP-Verordnung siehe z. B: http://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/378/publikationen/das_neue_einstufungs-und_kennzeichnungssystem_ghs_neu.pdf https://www.bghm.de/uploads/tx_ttproducts/datasheet/213_034_03.pdf 19
Gefahrstoffe Gefahrstoffe Schriftliche Betriebsanweisung beachten. Ottokraftstoff enthält: Benzin, Benzolgehalt 0,1 - 1 % Für Tätigkeiten mit den jeweiligen Gefahrstoffen gibt es schriftliche Betriebsanweisungen, die sich aus der entspre- chenden Gefährdungsbeurteilung ergeben. Persönliche Schutzausrüstungen benutzen. In der Betriebsanweisung steht auch, welche Schutzausrüs- Gefahrenhinweise: tungen bei einem bestimmten Gefahrstoff erforderlich sind, H-Sätze H224 – Flüssigkeit und Dampf extrem entzündbar wie zum Beispiel Schutzhandschuhe bei Tätigkeiten mit ät- H350 – Kann Krebs erzeugen zenden Gemischen. H340 – Kann genetische Defekte verursachen H361fd – Kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Kann vermutlich das Kind im Mutterleib schädigen So wenig und so kurz wie möglich. H304 – Kann bei Verschlucken und Eindringen in die Atemwege tödlich sein Halten Sie während der Arbeit die Dauer des Umgangs und H315 – Verursacht Hautreizungen die Gefahrstoffmenge am Arbeitsplatz so gering wie möglich, H336 – Kann Schläfrigkeit und Benommenheit um einer Schädigung vorzubeugen. verursachen H411 – Giftig für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung Sicherheitshinweise: P-Sätze P102 – Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen P201 – Von Hitze/Funken/offener Flamme/heißen Oberflächen fernhalten. Nicht rauchen P301 + P310 – BEI VERSCHLUCKEN: Sofort GIFTINFORMATIONSZENTRUM oder Arzt anrufen P331 – KEIN Erbrechen herbeiführen P261 – Einatmen von Dampf vermeiden P302+ P352 – Bei Berührung mit der Haut: Mit viel Wasser und Seife waschen P308+ P313 – Bei Exposition oder falls betroffen: Ärztlichen Rat einholen/ ärztliche Hilfe hinzuziehen P273 – Freisetzung in die Umwelt vermeiden. ABC-Chemie GmbH, Röntgenstraße 12, 12345 Musterstadt, Telefon: 01234/5555 31 BGHMI-105 Jan_2018.indd 31 07.02.2018 10:29:44 20
Gefahrstoffe Nr.: Stand: 28.08.2018 (Firma) B ET RI EB SA N WEISU N GSEN T WU RF Unterschrift: G E F A H R S T O F F B E Z E I C H N U N G / TÄT I G K E I T / A R B E I T S P L AT Z wassergemischte Kühlschmierstoffe (Gebrauchsemulsion) gilt für: (Arbeitsplatz, Tätigkeit, ggf. Betrieb, Gebäude) G E F A H R E N F Ü R M E N S C H U N D U M W E LT – Einatmen, Verschlucken oder Hautkontakt kann zu Gesundheitsschäden führen. Einige Inhaltsstoffe von Kühlschmierstoffen können bei empfindlichen Personen zu Reizungen und allergischen Reaktio- nen führen. Bestimmte Biozide oder von Werkstücken eingetragene Metallionen können allergische Hautreaktionen verursachen. Enthaltene Metallspäne können die Haut mechanisch schädigen. Mikro- biell belastete wassergemischte Kühlschmierstoffe können auch bei kleinen Schnittverletzungen zu In- fektionen führen. Das Einatmen von Bioaerosolen (Tröpfchen oder Staub mit angelagerten Mikroorga- nismen oder deren Bestandteile = Endotoxine) kann allergische Atemwegserkrankungen verursachen. Das Risiko von Hautreaktionen steigt besonders bei kleinen Hautverletzungen. S C H U T Z M A S S N A H M E N U N D V E R H A LT E N S R E G E L N – Spritzschutzvorrichtungen anbauen und verwenden. Kühlschmierstoffstrom optimal einstellen. Geeignete Hilfswerkzeu- ge verwenden, z. B. Zangen zum Entnehmen von Werkstücken und Reingungstauchkörbe. Maschinen nicht mit Druckluft abblasen. Spänehaken verwenden. Zur Vermeidung der Freisetzung von Kühlschmierstoff-Dämpfen Spänebehälter ab- decken. Beim Ab- und Umfüllen Verspritzen und Nachlauf vermeiden. – Nicht essen, trinken oder rauchen. Eine Berührung mit Augen, Haut und Kleidung vermeiden. Die Hände nicht mit Kühl- schmierstoffen reinigen. Zum Abtrocknen der Hände saubere Textil- oder Papierhandtücher verwenden – keine Druck- luft. Starke Verschmutzungen oder mechanische Beanspruchung durch scharfkantige Partikel können die Haut schä- digen. Vorbeugender Hautschutz ist erforderlich. Vorbeugend Hautschutzsalbe auftragen, um die Hautreinigung zu erleichtern. Vor jeder Pause und nach Arbeitsende Hände und andere verschmutzte Körperstellen gründlich reinigen. Nach der Arbeit Hautpflegemittel verwenden. Mit wassergemischtem Kühlschmierstoff benetzte Putzlappen nicht in die Taschen der Arbeitskleidung stecken. Nach Arbeitsende Kleidung wechseln. Die Straßenkleidung getrennt von der Ar- beitskleidung aufbewahren. Separate Putzlappen und Reinigungstücher für Haut und Maschinen oder Geräte verwenden. Vorratsmenge am Arbeitsplatz: ...(Bitte eintragen oder ganze Zeile löschen.) Augenschutz: Gestellbrille mit Seitenschutz! Handschutz: Handschuhe aus: ...(Bitte wählen Sie aus dem GisChem-Datenblatt oder dem SDB Abschnitt 8 unter Be- rücksichtigung der Tätigkeit einen geeigneten Schutzhandschuh aus und geben ihn an.) Beim Tragen von Schutzhandschuhen sind Baumwollunterziehhandschuhe empfehlenswert. Beachten Sie die Tragezeiten von Schutzhandschuhen. Bei Arbeiten an Maschinen mit rotierenden Werkstücken oder Werkzeugen keine Schutzhand- schuhe tragen. V E R H A LT E N I M G E F A H R F A L L Feuerwehr 112 – Bei der Beseitigung von ausgelaufenem/verschüttetem Produkt immer eine Schutzbrille und Handschuhe tragen. Das Verschüttete mit Flüssigsauger aufnehmen und die Stelle mit Bindemittel abstreuen. Entsorgen Sie das Bindemittel nach dem Aufsaugen. Vorsicht! Es besteht Rutschgefahr durch ausgelaufene Lösung. – Produkt ist nicht brennbar. Bei Brand entstehen gefährliche Dämpfe (z. B. Kohlenmonoxid, Stickoxide und Schwefeldioxid). – Das Eindringen in den Boden, Gewässer und Kanalisation muss verhindert werden! – Beachten Sie Alarm-, Flucht- und Rettungspläne. Zuständiger Arzt/Ärztin: ...(Bitte eintragen.) Unfalltelefon: ...(Bitte eintragen.) ERSTE HILFE Notruf 112 Erste-Hilfe-Maßnahmen: Selbstschutz beachten, den Vorgesetzen oder die Vorgesetzte informieren, in der Regel umge- hend eine Ärztin oder einen Arzt hinzuziehen. Nach Augenkontakt: Sofort unter Schutz des unverletzten Auges ausgiebig (mind. 10 Minuten), bei geöffneten Lidern, mit Wasser spülen. Nach Hautkontakt: Bei Hautveränderungen, z. B. raue Haut, Juckreiz, Brennen, Bläschen, Schuppen, Schrunden, die auf- sichtführende Person und das betriebsärztliche Fachpersonal informieren. Hautverletzungen fachgerecht versorgen lassen. Nach Verschlucken: Mund sofort kräftig ausspülen. Wasser in kleinen Schlucken trinken lassen. Ersthelferin/Ersthelfer:...(Bitte eintragen oder auf Liste der Verantwortlichen verweisen und/oder hier löschen.) SACHGERECHTE ENTSORGUNG Nicht in Ausguss oder Mülltonne schütten! Stoff/Produkt-Abfälle zur Entsorgung sammeln in: ...(Abfallbehälter/Sammelstelle/Ansprechperson angeben.) Verunreinigtes Aufsaugmaterial und Putzlappen sammeln in: ...(Abfallbehälter/Sammelstelle/Ansprechperson angeben.) 21
8 Bohrmaschinen Starke Rotation Sicherung des Werkstücks Beim Bohren besteht die Gefahr, dass weite Kleidungsstücke Spannen Sie die Werkstücke fest ein oder legen Sie mit ei- oder lange, offene Haare erfasst werden. Durch die starke nem Anschlag fest. Lose Werkstücke können durch den Boh- Rotation der Spindel werden Finger, Hände und Arme in die rer mitgerissen werden und herumschlagen. Dabei treten Maschine gezogen. Erfasst der Bohrer das Haar und der Kopf Kräfte auf, die mit der bloßen Hand nicht mehr zu regulieren gerät in die Maschine, besteht unmittelbar Lebensgefahr. sind. Die Prävention: Sicherheit beim Werkstückwechsel • Eng anliegende Kleidung tragen, Ärmel nur nach innen Vor jedem Werkstückwechsel wird die Maschine stillgesetzt. aufkrempeln. Warten Sie den Auslauf des Bohrers ab. • Lange Haare durch Haarnetz oder Mütze schützen. • Ringe oder anderen Schmuck vor Arbeitsbeginn ablegen. Vorsicht bei Spänen! • Beim Bohren keine Handschuhe tragen, weil sie beson- Bohrspäne dürfen nur mit geeigneten Hilfsmitteln entfernt ders leicht erfasst werden. werden. Dazu gehören zum Beispiel Besen, Spänehaken mit glattem Griff und Handschutz, denn Späne sind messerscharf. Der Tipp: Beim Ausblasen von Spänen aus Sacklöchern oder beim Bohren spröder Werkstoffe wie Messing: Schutzbrille aufsetzen! Handbohrmaschinen Vor dem Anschließen einer Bohrmaschine prüfen Sie folgende Eigenschaften: • Eignet sich die Maschine für den geplanten Einsatzbereich? • Ist sie äußerlich in Ordnung (Stecker, Isola- tion der Leitung usw.)? Bohrmaschinen mit hoher Leistung besitzen einen zweiten Handgriff. Sie müssen diese Maschinen an beiden Handgriffen führen. Werden Bohrlöcher zu Beginn des Arbeits- gangs angekörnt, verläuft der Bohrer nicht so leicht. Kurz vor Bohrerdurchtritt sollte der An- druck des Bohrers verringert werden, damit er beim Durchtritt nicht verklemmt. Andernfalls besteht die Gefahr, dass Werkstück oder Ma- schine aus der Fassung geraten und herum- schleudern. 22
9 Drehmaschinen Geeignete Arbeitskleidung Begleitende Arbeiten Beim Arbeiten an Drehmaschinen gelten ähnliche Schutzvor- Schleif-, Schmirgel- und Entgratarbeiten von Hand werden kehrungen gegen das Erfasstwerden wie beim Arbeiten an ausschließlich mit den dafür bereitgestellten Hilfswerkzeu- Bohrmaschinen: eng anliegende Kleidung tragen, Ärmel nur gen ausgeführt. Es ist wichtig, dabei auf die richtige und nach innen krempeln, lange Haare mit Haarnetz oder Mütze sichere Handhaltung zu achten, wie beim Entgraten mit der abdecken. Ihren Schmuck sollten Sie vor Arbeitsbeginn able- Feile: Den Feilengriff nehmen Sie dabei in die linke Hand und gen. die Feile führen Sie mit der rechten Hand. Bei unsachgemä- ßer Ausführung besteht die Gefahr, erfasst und über die Ma- Ein wichtiger Aspekt: Handschuhe gehören bei der Arbeit an schine geschleudert zu werden. Drehmaschinen ebenfalls nicht zur Schutzkleidung. Deshalb gilt: Handschuhe aus! Denn sie werden besonders leicht von Vor den Einrichtarbeiten müssen Sie die Maschine gegen der Maschine erfasst. Einschalten sichern. Vor Inbetriebnahme Auch Drehspäne sind messerscharf. Deshalb dürfen sie nur Bevor die Dreharbeiten beginnen, sollten Sie für den siche- mit geeigneten Hilfsmitteln, wie Handbesen oder Späneha- ren Betrieb folgende Hinweise beachten: ken mit glattem Handgriff und Handschutz, entfernt werden. • Werkstück sorgfältig einspannen. • Stehen Spannbacken zu weit über, das Futter wechseln. Die Maschine wird ausschließlich mit speziellen, für den • Spannschlüssel abziehen nicht vergessen. jeweiligen Arbeitsgang geeigneten, Mitteln gereinigt. Her- • Der aus der Spindel herausragende Teil von Stangen oder kömmliche Reiniger können zwar wirksam sein, aber im Zu- Rohren muss mit einem fest stehenden Rohr als Schutz ge- sammenwirken mit den bearbeiteten Materialien gefährliche gen das Erfasstwerden und Abknicken umgeben werden. Eigenschaften entwickeln. • Beim Bearbeiten spröder Werkstoffe benutzen Sie eine Schutzbrille oder einen fest montierten Späneschutz. 23
10 Fräsmaschinen Festes Einspannen Verhalten während des Betriebs Werkstücke müssen fest eingespannt sein, denn die schnel- Fräser besitzen über den gesamten Umfang scharfe Schnei- len Drehbewegungen des Fräsers könnten sie sonst weg- den. Schon beim Anfassen und beim Ein- und Ausbauen schleudern. besteht die Gefahr, sich schwere Schnittwunden zuzuziehen. Wärend des Betriebs wächst die Gefahr. Gesichtsschutz Sie müssen bei der Arbeit mit kurzspanenden Werkstoffen ei- Der Tipp ne Schutzbrille oder einen Gesichtsschutz tragen, denn flie- Greifen Sie nicht um den laufenden Fräser herum, um den gende Späne können schwerwiegende Augenverletzungen Kühlflüssigkeitszulauf zu regulieren, ihn nachzustellen oder verursachen. Späne zu entfernen! Schutzeinrichtungen Hauterkrankungen vorbeugen. Bedienpersonen an einer Fräse bringen vor dem Ingangset- Kühlschmiermittel können Stoffe enthalten, die zu Hauter- zen der Maschine die vorhandenen Schutzeinrichtungen, wie krankungen führen. Verkleidungen und Verdeckungen, in Stellung. Der Grund da- für: Vom laufenden Fräser kann Kleidung erfasst werden und Deshalb gelten die Präventionsmaßnahmen: es kann zu schweren Verletzungen kommen. Darüber hinaus • Vermeiden Sie Hautkontakt. fangen die Schutzeinrichtungen weggeschleudernde Späne • Wechseln Sie durchnässte Kleidung. ab. • Verwenden Sie die im Betrieb bereitgestellten –– Hautschutzmittel, –– Hautreinigungsmittel und –– Hautpflegemittel. 24
11 Holzbearbeitungsmaschinen Regelung für Jugendliche Sichere Handhaltung und Werkstückführung (älter als 15, jünger als 18 Jahre) Sie arbeiten sicher an der Kreissäge, der Tischfräse, der Wer noch keine 15 Jahre alt ist, darf nicht an oder mit Holzbe- Bandsäge und am Abrichthobel, wenn die Schutzeinrichtun- arbeitungsmaschinen arbeiten, weil es zu gefährlich ist. Von gen richtig eingestellt sind und die Hände einen sicheren dieser gesetzlichen Regelung gibt es k e i n e Ausnahme! Abstand zum Werkzeug haben (z. B.: 12 cm bei Kreissägen). Bei kleinen Werkstücken funktioniert das nur dann in vorge- Wer älter als 15 Jahre alt ist und eine Ausbildung im Holzbe- gebener Weise, wenn die richtigen Hilfsmittel zum Einsatz reich begonnen hat, erhält vor dem Arbeiten an Holzbear- kommen: beitungsmaschinen eine „Unterweisung“: Ihr Ausbilder oder • An der Kreissäge sind deshalb Schiebestock, Nachschie- Ihre Ausbilderin zeigt Ihnen, was an diesen Maschinen in Be- beholz und Sägehilfe „Fritz und Franz“ immer griffbereit. zug auf die Sicherheit beachtet werden muss. Nicht verges- Wie Sie sicher damit arbeiten, zeigen die Filme für Azubis: sen! Die Maschine darf nur dann einschaltet werden, wenn www.bghm.de/azubis/filme/ die Ausbildenden es vorher ausdrücklich genehmigt haben. • An der Abrichthobelmaschine ist das Bearbeiten von ei- In der Ausbildung und als Jugendliche unter 18 Jahren dürfen nem schmalen oder kurzen Werkstück gefährlich. Sicherer Sie niemals alleine die Maschine einschalten oder ohne Auf- wird es mit Hilfsanschlag oder Abrichtlade. sicht daran arbeiten. Der Tipp Holzbearbeitungsmaschinen erzeugen starken Lärm (bis Kollegen und Kolleginnen, die gerade an einer Maschine 105 dB(A)!). Ohne Gehörschutz wird bereits nach 10 Minu- arbeiten, niemals erschrecken oder unerwartet berühren. ten das Gehör irreparabel geschädigt. Manchmal führt schon eine kurze Ablenkung zum Unfall. Ei- ne Ablenkung durch akustische Signale des Smartphones ge- Besonders Jugendliche dürfen diesem Lärm nicht ausgesetzt hört ebenfalls zu diesen Gefahrensituationen! werden. Daher gilt: Das Tragen von Gehörschutz ist Pflicht. Nicht Rauchen! Schutzeinrichtungen Trockene Hölzer, vor allem Holzspäne und Holzstäube, bren- Schutzeinrichtungen an Holzbearbeitungsmaschinen verhin- nen nicht nur gut, aufgewirbelter Holzstaub kann auch explo- dern, dass Sägeblätter, Fräser und Hobelwellen zufällig (z. B. dieren. Rauchen und offenes Feuer sind deshalb in allen Räu- wenn man aus- oder abrutscht), also unbeabsichtigt, berührt men, in denen Holz verarbeitet oder lackiert wird, verboten. werden können. Keinen Holzstaub einatmen. Die Einrichtungen sind verstellbar und müssen vor dem Ein- Holzstaub kann Allergien, gefährliche und tödliche Krankhei- schalten der Maschine so eingestellt werden, dass nur noch ten auslösen. Holzbearbeitungsmaschinen sind deshalb im- der Teil des Werkzeugs zu sehen ist, der zum Sägen, Fräsen mer an eine Absauganlage angeschlossen. Vor Arbeitsbeginn oder Hobeln gebraucht wird. Eine Maschine darf erst dann müssen Sie darauf achten, dass die Absauganlage einge- eingeschaltet werden, wenn das Werkzeug richtig befes- schaltet wurde und Erfassungselemente (z. B. Schutzhaube) tigt wurde und alle Schutzeinrichtungen optimal eingestellt optimal eingestellt worden sind. Nur unter diesen Vorausset- worden sind. Wer sich nicht sicher ist, schaut auf das Ma- zungen werden Staub und Späne gut abgesaugt. schinenplakat, das immer in der Nähe der entsprechenden Maschine aufgehängt ist, oder fragt seinen Ausbilder/seine Für Werkstücke, die von Hand geschliffen werden, benötigen Ausbilderin. Sie absaugbare Schleifklötze und einen Industriestaubsau- ger. 25
Holzbearbeitungsmaschinen Reinigung der Werkstätte Zum Reinigen der Werkstätte darf keine Druckluft eingesetzt werden. In diesem Fall kommt nutzen sie ebenfalls einen Staubsauger. Persönliche Schutzausrüstung (siehe auch Abschnitt 2) • Hautschutzcreme vor Arbeitsbeginn auftragen (Holzstaub kann zu Entzündungen der Haut führen), • Gehörschutz verwenden, • Schutzbrille gegen Augenverletzungen aufsetzen, • Sicherheitsschuhe tragen. Bitte beachten Sie! An rotierenden Werkzeugen besteht Einzugsgefahr: • Keine Handschuhe, Schmuck, z. B. Ringe, tragen. • Eng anliegende Kleidung anziehen. 26
12 Schleifmaschinen Augenschutz Eine weitere Gefahrenquelle birgt der Funkenflug. Sie dürfen Späne, Funken und wegfliegende Splitter verursachen beim keine leicht entzündbare Kleidung tragen und benachbarte Schleifen erhebliche Augenverletzungen. Sicherheit bieten Arbeitsbereiche müssen Sie ebenfalls schützen (z. B. durch Brillen mit Seitenschutz oder Gesichtsschutzschirme. Stellwände oder Vorhänge), denn neben der Verletzungsge- fahr für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besteht Brand- Schleifbock und Explosionsgefahr, wenn Funken auf entzündliche Stoffe Ist der Abstand zwischen Schleifscheibe und Schutzhaube in der näheren Umgebung treffen. oder Werkstückauflage richtig eingestellt? Folgende Werte sollten vor dem Einsatz der Schleifmaschine geprüft werden: Scheibenwahl • Es besteht höchstens ein Abstand von 5 mm zwischen Auf die richtige Scheibe kommt es an. Für Trennschnitte kom- Schutzhaube und Schleifscheibe, denn: Im Falle eines men immer nur Trennscheiben zum Einsatz, zum Putzen und Schleifscheibenbruchs, werden die Bruchstücke in die- Schleifen immer nur Schruppscheiben. sem Fall in Richtung der Werkstückauflage gelenkt und treffen nicht direkt den Körper. Trennscheiben sind empfindlich gegen seitliche Belastun- • Es besteht höchstens ein Abstand von 3 mm zwischen gen, die vor allem beim Verkanten oder Einklemmen auftre- Werkstückauflage und Schleifscheibe, denn: Das Werk- ten und zum Bruch der Scheibe führen können. stück könnte sonst in den Spalt hineingezogen werden und die Finger gegen die Schleifscheibe drücken. Außer- Wichtiger Hinweis: dem könnte die Schleifscheibe dabei zerbrechen. Die Scheibengröße, die für den Winkelschleifer zulässig ist, muss eingehalten werden. Es darf keine größere Scheibe auf- Winkelschleifer gespannt werden, denn zum einen passt eine größere Schei- Ein Winkelschleifer ist stets mit beiden Händen zu führen, be nicht in die Schutzhaube, zum anderen verträgt sie die den Ein-Hand-Winkel-Schleifer gibt es nicht! Drehzahl der Maschine nicht und kann bersten. Beim Schleifen muss das Werkstück, zum Beispiel durch ei- ne Einspannung, stets stabil fixiert sein, es darf nicht in der Ablegen Hand gehalten werden! Wenn die Scheibe noch nachläuft, besteht Verletzungsge- fahr, besonders für die Arme und die Beine. Deshalb emp- Ein Winkelschleifer erzeugt so starken Lärm, dass bereits bei fiehlt es sich, den Winkelschleifer erst nach dem Stillstand weniger als 10 Minuten täglicher Arbeit ein Gehörschutz er- der Scheibe abzulegen. forderlich ist. 27
13 Tafelscheren Handschutz Hände weg vom Blech. Finger und Hände gehören nicht in den Andruck- und Schnei- Vor dem Auslösen des Arbeitshubs üssen die Hände vom zu debereich des Blechs. Es besteht Quetsch- und Schnittge- schneidenden Blech entfernt werden. fahr. Zwischen dem Blech und dem Auflagetisch besteht ebenfalls Quetschgefahr. Auch hier müssen Sie mit höchster Achtsam- Der an der Maschine angebrachte Handschutz gibt nur einen keit arbeiten. flachen Spalt zum N iederhalter und Messerbalken frei. Schutzhandschuhe Dieser Handschutz wird so eingestellt, dass der Spalt mög- Blechteile können rasiermesserscharfe Schnittgrate haben. lichst niedrig ist. Der freie Spalt darf auf keinen Fall höher als Deshalb müssen Sie unbedingt, schnittfeste Schutzhand- 8 mm sein, da die Finger sonst hineingeraten können. schuhe benutzen. 28
14 Pressen Regelung für Jugendliche son, ob die Sicherheit am Arbeitsplatz gewährleistet ist. (Die Jugendliche dürfen in der Regel nicht an Pressen arbeiten. Person muss ebenfalls in der Presseneinrichtung ausgebildet Laut Jugendarbeitsschutzgesetz gibt es eine Ausnahme für und schriftlich beauftragt worden sein.) Jugendliche über 16 Jahren, wenn sie Ihr Ausbildungsziel sonst nicht erreichen können. In diesem Ausnahmefall muss Schutzeinrichtungen niemals manipulieren. eine aufsichtführende Person (eine erfahrene Vorgesetzte Schutzeinrichtungen an Pressen dürfen niemals umgangen, oder ein erfahrener Vorgesetzter mit guten Pressen-Kenntnis- niemals unwirksam gemacht oder entfernt werden. sen) den Schutz der Jugendlichen gewährleisten. Außerdem müssen entweder allseitig verkleidete Werkzeuge Betriebsanweisung beachten. (Werkzeuge, in die nicht eingegriffen werden kann) aufge- Vor der Arbeit an einer Presse werden alle daran Beschäftig- spannt werden oder der Werkzeugeinbauraum ist besonders ten mit dem Inhalt der Betriebsanweisung vertraut gemacht. aufwendig gesichert. Die Betriebsanweisung enthält unter anderem auch Hinweise auf die Schutzmaßnahmen. Im Fokus steht dabei der Hand- Einrichten von Pressen schutz. Das Einrichten von Pressen ist Sache von ausgebildeten und beauftragten Einrichtern und Einrichterinnen. Sie wechseln Störungen die Werkzeuge, wählen die Betriebsart, stellen die Schutz- Jede Unregelmäßigkeit im Betrieb einer Presse muss sofort einrichtungen ein und schließen danach den Wahlschalter der oder dem Vorgesetzten mitgeteilt werden. Der Betrieb der ab (und lassen keinesfalls den Schlüssel stecken). Nach dem Presse muss bis zur Beseitigung festgestellter Mängel einge- 4-Augen-Prinzip kontrolliert danach eine weitere Kontrollper- stellt werden. 29
15 Hebezeuge Das Befestigen von Lasten dürfen nur Personen ausführen, Bevor Anschlagmittel benutzt werden dürfen, müssen sie die entsprechend ausgebildet wurden. Wichtig dabei ist, gründlich auf Schäden kontrolliert werden. dass die maximale Belastbarkeit des Hebezeugs und der Ket- ten, Seile, Hebebänder etc. nicht überschritten wird, damit Wenn eine Last von A nach B bewegt wird, besteht die Ge- die Last nicht durch einen Riss oder Bruch abstürzt. fahr, zum Beispiel durch abrutschende Seile oder durch aus- hängende Ketten, dass sie aus der Halterung herausrutscht Informationen zum Thema „Tragfähigkeit von Anschlagmit- und herunterfällt. teln“ sind in Tabellenform zusammengestellt worden und können unter „DGUV Information 209-221“ als handliche Krane bedienen, Lasten führen Kartensammlung bestellt werden, Titel: „Belastungstabellen Zum selbstständigen Bedienen von Kranen sind Personen für Anschlagmittel aus Rundstahlketten, Stahldrahtseilen, berechtigt, die: Rundschlingen, Chemiefaserhebebändern, Chemiefasersei- • mindestens 18 Jahre alt sind, len, Naturfaserseilen“. In dieser Form sind die Tabellen auch • ausreichend ausgebildet wurden, unterwegs verfügbar. • die Eignung nachweisen, • die Erlaubnis haben, entsprechende Arbeiten auszuführen. Zu beachten ist, dass die Last: • nicht über Personen gehoben werden darf, • möglichst tief hängt, • nicht schaukelt/schwankt, • nirgends anstößt. Je tiefer die Last hängt, desto unwahr- scheinlicher ist die Gefahr, umstehende Personen zu verletzen. Durch schwingen- de Lasten kann es zu Unfällen mit Perso- nenschäden kommen. Aufenthalt von Personen Unter schwebenden Lasten darf sich grundsätzlich niemand aufhalten, und ebenso wenig dürfen Personen auf der Last mitfahren. Während des Betriebs gilt es darauf zu achten, dass niemand zwischen der Last und Wänden, Säulen oder sonstigen fes- ten Bauteilen steht. Es besteht Quetsch- gefahr beim Auspendeln und durch das Verrutschen der Last beim Anheben oder Absetzen. 30
16 Flurförderzeuge Flurförderzeuge mit Sitz oder Stand Keine Zweckentfremdung für die Fahrerin oder den Fahrer Ein Gabelstapler ist keine Hebebühne und kein Personen- (z. B. Elektrokarren und Gabelstapler) transportmittel. Personen dürfen deshalb auf den Gabeln weder mitfahren noch hochfahren, außer sie befinden sich Für die Benutzung eines Flurförderzeugs gelten besondere in einem für diesen Zweck zugelassenen Korb. Begleitperso- Anforderungen. Wer ein Flurförderzeug führt: nen dürfen nur mitgenommen werden, wenn es ausdrücklich • muss mindestens 18 Jahre alt sein, zugelassen ist. • eine spezielle Ausbildung absolviert haben, • eine Befähigung nachweisen, Mitgängerflurförderzeuge • eine schriftliche Beauftragung vom Unternehmer oder von Flurförderzeuge mit kraftbetriebenem Fahrwerk, die nicht der Unternehmerin erhalten haben. vom Steuersitz aus, sondern von Hand fortbewegt werden, wie Hebelroller, Hubwagen, Handgabelstapler, dürfen Ju- Der Kraftfahrzeug-Führerschein kann den Führerschein für gendliche in der Ausbildung nutzen, wenn sie im Umgang ein Flurförderzeug nicht ersetzen. Denn im Vergleich zu ei- damit unterwiesen wurden. Wir empfehlen, während dieser nem normalen Kraftfahrzeug haben zum Beispiel Gabelstap- Tätigkeit Sicherheitsschuhe zu tragen. ler eine sonst nicht ü bliche Hinterachslenkung. Die Fahr bewegungen unterscheiden sich deshalb erheblich von de- Vorgesehene Verkehrswege benutzen. nen eines Kraftfahrzeugs. Mit kraftbetriebenen Flurförderzeugen dürfen ausschließich die dafür freigegebenen Verkehrswege befahren werden. Beim Heben und Senken von Lasten mit dem neigbaren Hub- gerüst verändert sich der Schwerpunkt des Gabelstaplers – eine ä ußerst kritische Situation für nicht ausgebildete Fahre- rinnen und Fahrer. 31
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