2018|19 Unser Qualitätsverständnis - Median Kliniken
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INHALT MEDIAN QUALITÄTSBERICHT 2018 | 19 MEDIAN QUALITÄTSBERICHT 2018 | 19 INHALT Inhalt 1. EDITORIAL DER GESCHÄFTSFÜHRUNG 7 4. ERGEBNISSE 40 4.5 Innere Medizin 88 4.8 Psychiatrie 144 Schwerpunkte / Subdisziplinen 90 Schwerpunkte 146 4.1 Einführung 41 2. EINLEITUNG 10 Interview: „Mit anderen wieder sprechen 91 Interview: „Die anderen brauchen dich doch“ 147 4.2 Neurologie 42 zu können, ist das Beste” Behandlerstatement zum Fall 149 2.1 Vorstellung von MEDIAN 11 Schwerpunkte 44 Behandlerstatement zum Fall 93 Soziodemografische Daten 150 2.2 Unsere Qualitätsphilosophie 12 Interview: „Aufgeben war nie eine Option” 46 Soziodemografische Daten/ Kennzahlen zur Prozess- und Ergebnisqualität 152 2.3 MEDIAN Medical Boards 14 Kennzahlen zur Prozess- und Ergebnisqualität Soziodemografische Daten 48 2.4 Ziele und Aufbau des Qualitätsberichts 16 Onkologie 94 4.9 Pädiatrie 156 Kennzahlen zur Prozess- und Ergebnisqualität 50 Geriatrie 98 Schwerpunkte 159 Studie: Wirksamkeit der medizinisch- 56 Gynäkologie 100 beruflichen Rehabilitation Interview: Mut zum Leben 160 HTS 102 3. METHODE 18 Gastroenterologie 104 Soziodemografische Daten 162 4.3 Orthopädie 58 Pneumologie 106 Kennzahlen zur Ergebnisqualität 164 3.1 Population 19 Schwerpunkte 60 Rheumatologie 110 Beschreibung der soziodemografischen Daten 19 Interview: „Ich kann wieder laufen” 61 4.10 Soziotherapie 166 Studie: Medizinische Rehabilitation 112 Soziodemografische Daten aller 20 Behandlerstatement zum Fall 63 bei Endometriose Schwerpunkte 168 Patienten bei MEDIAN Interview: „Seit drei Jahren und 169 Soziodemografische Daten 64 4.6 Psychosomatik 114 vier Monaten abstinent” 3.2 Wege in die Rehabilitation 22 Kennzahlen zur Prozess- und Ergebnisqualität 66 Schwerpunkte 116 Behandlerstatement zum Fall 171 Heilverfahren und Anschlussheilbehandlungen 22 Studie: Aufbau eines Versorgungskonzepts 72 Interview: Definition des Burnout im 118 Klientel und Indikationen der sozio- 172 Sektorübergreifende Behandlungspfade 23 bei Majoramputation ICD-11 ist unzureichend therapeutischen Einrichtungen Zentrale Reservierungsservices 26 4.4 Kardiologie 74 Soziodemografische Daten 120 Kennzahlen zur Ergebnisqualität 173 3.3 Datenerhebungsinstrumente 28 Schwerpunkte 76 Kennzahlen zur Prozess- und Ergebnisqualität 122 Krankenhausinformationssystem (KIS) 29 Interview: „Ich fühle mich schon 77 Studie: Affektive Instabilität bei 126 wieder richtig fit” Angststörungen – eine elektronische Fragebogenportal 30 5. DISKUSSION 174 Behandlerstatement zum Fall 79 Tagebuch-Studie MEDIAN App 32 Soziodemografische Daten 80 4.7 Abhängigkeitserkrankungen 128 Unternehmensweite Reporting-Plattform 34 Kennzahlen zur Prozess- und Ergebnisqualität 82 Schwerpunkte 130 Literaturverzeichnis 178 3.4 Beschreibungen der Variablen 35 Studie: Effektivität der kardiologischen 86 Interview: Wenn Glücksspiel 132 Glossar 180 Prozessqualität 35 Rehabilitation bei Herzinsuffizienz unglücklich macht Abkürzungsverzeichnis 181 Ergebnisqualität 38 Soziodemografische Daten 134 Impressum 183 Kennzahlen zur Prozess- und Ergebnisqualität 136 Studie: Epidemiologische Untersuchung in 142 zwei Behandlungsstandorten 4 5
MEDIAN im Überblick Geschäftsführung EDITORIAL DER GESCHÄFTSFÜHRUNG Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Patientinnen und Patienten, mit Freude präsentieren wir Ihnen unseren aktuellen MEDIAN Qualitätsbericht. Es ist der dritte in Folge und wir sind stolz, darüber berichten zu können, wie sich die Qualität der Versorgung unserer Patienten1 erneut verbessert hat. Gleichzeitig ist dieser dritte Qualitätsbericht ein Meilenstein auf unserem strategischen Weg zur Entwicklung neuer, individueller Behandlungspfade, die evidenzbasiert sind und deren Ergebnisqualität messbar ist. Ergebnisqualität im Fokus Wir möchten unseren Patienten die für sie beste Therapie zukommen lassen – welche das aber konkret ist, unter- scheidet sich von Patient zu Patient. Immer jedoch gilt, dass jedem Einzelnen eine möglichst umfassende Teilhabe ermöglicht werden soll, indem wir ihm Fähigkeiten zur Bewältigung des Arbeits- und Lebensalltags (wieder-)vermit- 1. EDITORIAL DER teln. Bei einem älteren Patienten mit einem neuen Hüftgelenk kann dies beispielsweise bedeuten, dass er, nach der Rehabilitation wieder schmerzfrei einkaufen oder mit den Enkelkindern im Garten spielen kann. Bei einem Patienten GESCHÄFTSFÜHRUNG nach Schlaganfall kann es beispielsweise darum gehen, nicht pflegebedürftig zu werden und stattdessen selbststän- dig in der eigenen Wohnung den Alltag zu bewältigen, auch wenn Einschränkungen bleiben. Bei einem Patienten mit Alkoholsucht könnte es das Ziel sein, nach der Rehabilitation wieder einer geregelten Arbeit nachgehen zu können und den Versuchungen im Alltag zu widerstehen. Anhand dieser individuellen und messbaren Fähigkeiten lässt sich die Ergebnisqualität der Rehabilitation darstellen. Um die Ergebnisqualität darzustellen, erfassen wir seit einigen Jahren in unseren Kliniken systematisch indikations- abhängige Parameter und zwar mehrfach im Therapieverlauf: zu Beginn, während und zum Ende der Rehabilita- tion. Größtenteils werden die Daten von unseren Ärzten oder Therapeuten gesammelt und sie ermöglichen es, die individuelle Entwicklung des Patienten zwischen Aufnahme und Entlassung nachzuvollziehen, auch, um zum Beispiel während des Aufenthalts, Therapiepfade zu adjustieren. Aufgrund unserer Aktivitäten der vergangenen Jahre sind wir nun zunehmend in der Lage, den tatsächlichen Erfolg unserer medizinisch-therapeutischen Ansätze nachzuwei- sen. Dieser lässt sich direkt an den Zahlen dieses Qualitätsberichts ablesen, da wir – im Vergleich zum Vorjahr – die Anzahl der erhobenen Parameter nochmals verdoppeln konnten. So erfassen wir zusätzlich zu den unmittelbar für den therapeutischen Einsatz relevanten Daten 32 unterschiedliche Ergebnisparameter.2 Dies drückt sich auch in den für diesen Qualitätsbericht berücksichtigen Datenpunkten aus. Am deutlichsten ist das in unseren orthopä- dischen Kliniken zu erkennen, denn dort ist die Erfassung der Ergebnisparameter am weitesten fortgeschritten. So lässt sich zum Beispiel darstellen, dass wir auch bei Patienten, die älter als 80 Jahre sind, deutlichere Verbesserun- gen in ihrem Leistungsvermögen erzielen können als allgemein erwartet – ein starkes Argument für den systemati- schen Ausbau der Rehabilitation bis ins hohe Alter. Zusammenhänge erfassen und sichtbar machen Die systematisch in über 120 MEDIAN Einrichtungen erfassten Ergebnisparameter kombinieren wir mit Informatio- nen zu den angewandten Behandlungspfaden sowie mit den soziodemografischen Daten unserer Patienten. Diese Verfahrensweise ermöglicht es uns – als einzigem Rehabilitationsunternehmen in Deutschland und darüber hinaus – systematisch und regelhaft aus dem normalen Behandlungsverlauf heraus, und nicht nur auf Basis einzelner eng umrissener Studien, Zusammenhänge zwischen den individuell gewählten Behandlungspfaden und der erreichten Ergebnisqualität wissenschaftlich zu beurteilen. Diese Form der Evaluation hat großes Potenzial. So lassen sich zum Beispiel systematische Muster daraus ableiten, welche Versorgungspfade bei welchen Patienten die größte Wirksamkeit entfalten. Ebenso kann skizziert werden, 6 1 Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im Text verallgemeinernd das generische Maskulinum verwendet. Diese Formulierungen umfassen selbstverständlich alle Geschlechteridentitäten. 7 2 Stand 31. Dezember 2018
EDITORIAL DER GESCHÄFTSFÜHRUNG EDITORIAL DER GESCHÄFTSFÜHRUNG welche Patienten innerhalb der herkömmlichen Muster und innerhalb der Vorgaben von Renten- und Krankenver- Wertbeitrag der Rehabilitation stärken sicherung ihr medizinisch-therapeutisches Optimum noch nicht erreichen. Hier wollen wir, basierend auf unseren Als MEDIAN sind wir überzeugt, dass die Nutzung der Daten zur Ergebnisqualität in Verbindung mit unseren Prozess- Daten, in den kommenden Jahren neue spezifische Behandlungspfade entwickeln beziehungsweise bestehende daten und den soziodemografischen Daten die Versorgung jedes einzelnen Patienten verbessern, ohne das Sozial- Behandlungspfade weiter individualisieren. versicherungssystem weiter zu belasten. Auf diese Weise wollen wir unserem gesellschaftlichen Auftrag, die Arbeits- Um diese noch feingliederige Behandlung weiter voranzutreiben, haben wir uns 2018 entschlossen, die Menge der fähigkeit der uns anvertrauten Patienten zu erhalten, die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen und zu erfassenden Ergebnisparameter in einigen Disziplinen erneut auszuweiten. Unter anderem werden zukünftig in Pflegebedürftigkeit zu verhindern, noch besser nachkommen. Somit senken wir durch die Arbeit mit den Daten volks- der Neurologie auch Parameter erhoben, die beispielsweise Gehfähigkeit oder Ausdauer der Patienten erfassen, an wirtschaftliche Kosten und stärken die Rehabilitation als kostenreduzierende und qualitätssteigernde dritte Säule des denen wir während der Rehabilitation gezielt arbeiten. Gesundheitssystems in der Versorgungskette neben den niedergelassenen Ärzten und der stationären Akutmedizin. Neues Tool misst Qualität der Prozesse Qualität wird von Menschen gemacht Um die bestehenden Pfade nicht nur zu vermessen, sondern auch aktiv zu steuern, haben wir in diesem Jahr mit Zur Verbesserung der Behandlungsqualität investiert MEDIAN umfassend in die Digitalisierung, um unsere Mitarbei- der Erweiterung des Business-Intelligence-Tools (BI) um Medizin- und Qualitätskennzahlen in Form eines Qualitäts- ter bei der Auswahl der richtigen Therapieansätze und der Durchführung der Therapien zu unterstützen. Das Wich- reportings Neuland betreten: Dieses Instrument erlaubt es, nicht nur kaufmännische Kennzahlen nachzuvollziehen, tigste in der Weiterentwicklung unserer Qualität sind unsere Mitarbeiter, denn ohne ihren unermüdlichen Einsatz für sondern auch die individuellen Therapiekombinationen jedes Patienten. Dies sichert durch die akkurate Steuerung ihre Patienten könnten wir nicht diese beeindruckenden Zahlen vorweisen. Daher möchten wir uns an dieser Stelle unserer Patientenpfade die operative Umsetzung von Standardtherapie-Pfaden und Varianzen davon. bei denjenigen bedanken, die diesen Erfolg jeden Tag ermöglichen. Wie sehen uns unsere Patienten? Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre. Ein nächster Schritt wird sein, bei der Betrachtung der Ergebnisqualität noch stärker die Sicht unserer Patienten zu berücksichtigen. Lag der Fokus aus Patientensicht bislang primär auf den Zufriedenheitsdaten, rücken künftig die Patient-Reported-Outcome-Measures (PROMs) verstärkt ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Anhand von PROMs lässt sich die klinische Wirksamkeit von Therapien aus Patientensicht darstellen, beispielsweise in Bezug auf die Mobilität oder auf die individuelle Fähigkeit, wieder am sozialen oder beruflichen Leben teilzunehmen. Diese Parameter wer- den wir aber nicht nur in der Klinik zum Ende der Rehabilitation erfassen, sondern darüber hinaus noch mehrere Monate, nachdem der Patient unsere Klinik verlassen hat. Rehabilitationserfolg durch App verstetigen Entscheidend ist nicht nur der Erfolg der Behandlung in der Klinik, sondern auch langfristig nach dem Rehabilita- tionsaufenthalt. Dafür ermöglicht es insbesondere die MEDIAN App, die Wirksamkeit der Rehabilitation nicht nur vom Anfang bis zum Ende des Klinikaufenthalts zu betrachten, sondern auch darüber hinaus. Aus den uns bereits vorliegenden ersten Daten lässt sich herleiten, dass die Weiterversorgung über Apps den individuellen Rehabilita- tionserfolg sichert oder sogar noch ausbauen kann. Daher soll die App-basierte Nachbetreuung für die Patienten in allen Kliniken ausgebaut werden. Zuwachs an Erfahrung und Know-how Jede Übernahme einer neuen Klinik ist in vielfacher Hinsicht eine Bereicherung. So nutzte die MEDIAN Klinik Mühlen- grund Bad Wildungen bereits vor Übernahme in 2018 eine Nachsorge-App im Bereich der Adipositas-Behandlung, um den Rehabilitationserfolg in der Phase nach dem Aufenthalt fortzuführen. Von den Erfahrungen, die diese Klinik bei Pilotprojekten mit der Rentenversicherung Knappschaft Bahn-See sammelte, können nun alle MEDIAN Kliniken profitieren. Dieses Know-how wollen wir in den Jahren 2019 und 2020 sukzessive weiteren Kliniken zur Verfügung stellen – ganz im Sinne unserer Strategie, das Wissen und die Erfahrungen einzelner Klinken in die gesamte Gruppe einzubringen, um allen Rehabilitanden die überlegenen therapeutischen Ansätze zugänglich machen. Roland Seebauer Dr. Florian Frensch Dr. André M. Schmidt Dr. Benedikt Simon Geschäftsführer (CFO) Geschäftsführer (COO) Vorsitzender der Geschäftsführer (CDO) Geschäftsführung (CEO) 8 9
Median im Überblick Patientenzufriedenheit 2.1 VORSTELLUNG VON MEDIAN 2. EINLEITUNG MEDIAN – ein neues Unternehmen mit langer Tradition 2. EINLEITUNG Als zentraler Ausgangspunkt der MEDIAN Philosophie Die Fusion und Übernahme zahlreicher Kliniken und kann das Jahr 2011 gesehen werden. In diesem Jahr Klinikgruppen machte MEDIAN in den letzten Jahren suk- übernahm das heutige Management der MEDIAN Unter- zessive zum größten privaten Betreiber von Rehabilita- nehmensgruppe die Verantwortung für die traditions- tions- und Teilhabeeinrichtungen in Deutschland. Durch reichen RHM-Kliniken, welche damals cirka 1.850 Betten die Größe der Organisationsstruktur gelang es einerseits, und Behandlungsplätze in 26 Einrichtungen umfassten. die MEDIAN Qualitätsphilosophie in der Breite durchzu- Die strategische Grundausrichtung der heutigen MEDIAN setzen. Andererseits wurde es durch die Größe auch Kliniken mit den Bereichen stationärer und ambulanter möglich, Investitionen zur Steigerung der Behandlungs- Rehabilitation, Akut-Psychiatrie und Soziotherapie wur- qualität vorzunehmen, insbesondere durch Synergien de auf dieser Basis kontinuierlich weiterentwickelt. Im und Kosteneinsparungen in patientenfernen Bereichen, Zuge dessen ist seitdem ein modernes Unternehmen z. B. durch die Generierung von Einsparpotenzialen im mit aktuell über 120 Kliniken und Einrichtungen entstan- Einkauf. den, welches durch die Verschmelzung mit renommier- ten Klinikgruppen und die Integration einzelner hoch MEDIAN stellt heute somit ein neues und modernes Unter- spezialisierter Kliniken, über höchste Fachkompetenz nehmen dar, welches seinen zahlreichen traditionsrei- und jahrzehntelange Erfahrung in der Rehabilitation chen Kliniken und Einrichtungen gemeinsame Wege und verfügt. neue Möglichkeiten bietet, die Qualität der Patientenver- sorgung an erste Stelle zu setzen. 10 11
2. EINLEITUNG 2.2 UNSERE QUALITÄTSPHILOSOPHIE 2.2 UNSERE QUALITÄTSPHILOSOPHIE 2. EINLEITUNG MEDIAN – die neue Qualität in der Rehabilitation Die MEDIAN Kliniken in ihrer heutigen Struktur sind aus der Philosophie entstanden, dass die Rehabilitation in Deutschland maßgeblich verbessert werden kann, wenn sich qualitativ hochwertig arbeitende Rehabilitationskliniken zusammenschließen und ihr medizinisch-therapeutisches Know-how bündeln. Entsprechend besteht der grundlegende Ansatz von MEDIAN in einem stetigen Austausch und breitem Know-how-Transfer zwischen unseren Klini- ken und Einrichtungen. Auf diesem Wege wurde in den vergangenen Jahren durch diverse Übernahmen von Kliniken eine Klinikgruppe gestaltet, welche das Ziel verfolgt, die besten Reha- bilitationskliniken Deutschlands unter einem Dach zu vereinigen und stetig weiterzuentwickeln. Um das Know-how aller Kliniken der Unternehmens- Experten aus Pflege, Hygiene sowie Ernährung ein, Standards werden kontinuierlich auf den neuesten Dank der Arbeit in diesen Gremien ist die MEDIAN Unter- gruppe zu bündeln und zugleich den Wissenstransfer erarbeiten gruppenweite Standards Stand gebracht und allen Mitarbeitern in der Pflege zur nehmensgruppe in vielfacher Hinsicht bestens für die zwischen den einzelnen Einrichtungen zu fördern, wurde In regelmäßigen Sitzungen der Qualitätsmanagement Verfügung gestellt. So wurde zum Beispiel ein Dokumen- Zukunft als ein modernes Unternehmen aufgestellt, das je Fachrichtung ein Medical Board gegründet. Die Medi- (QM) Boards, bestehend aus den QM-Leitungen der Ge- tationsleitfaden durch das Pflegeboard erarbeitet und in seinen Kliniken und Einrichtungen neue Wege und Mög- cal Boards sind Kerngremien der Unternehmensgruppe schäftsbereiche und dem zentralen Qualitätsmanage- allen MEDIAN Kliniken eingeführt. lichkeiten bietet, um die Versorgung der Patienten als und Kristallisationspunkte für die Entwicklung neuer me- ment, werden Best Practice-Modelle und Instrumente wichtigste Aufgabe immer besser zu erfüllen. dizinisch-therapeutischer Versorgungsansätze. In die- für ein funktionierendes Qualitätsmanagement in den Im Hygieneboard initiieren Hygienefachkräfte, Kranken- sen klinikübergreifenden Gremien erörtern Ärzte und Einrichtungen geschaffen. Auch die Rückmeldungen ex- haushygieniker, hygienebeauftragte Ärzte und hygiene- Therapeuten Neuerungen in der Rehabilitationsmedi- terner Zertifizierungsaudits werden erfasst und disku- beauftragte Pflegekräfte unterschiedliche Projekte zur zin und diskutieren fach- und indikationsspezifische Be- tiert, um daraus konkrete Maßnahmen abzuleiten. Das Umsetzung von Standards sowie zur Weiterentwicklung handlungspfade, zunehmend anhand von gruppenweit QM-Board profitiert vom Austausch und den Erfahrun- von Qualitätskennzahlen. Ein zentraler Punkt ist nach wie erhobenen Parametern der Ergebnisqualität. Gerade gen der beteiligten QM-Experten und unterstützt das vor die Sensibilisierung von Patienten, Besuchern und anhand der Ergebnisparameter wollen wir, verbunden Unternehmen MEDIAN dabei, den Know-how-Transfer im Mitarbeitern für die Thematik der Händehygiene, denn mit soziodemografischen Variablen und Daten zum Be- Qualitätsmanagement zu bündeln und zu kanalisieren. diese gilt auch nach Empfehlungen des Robert Koch-Insti- handlungsprozess, neue Behandlungspfade in unseren tuts (RKI) als wichtigste Einzelmaßnahme zur Prävention Kliniken ableiten. Hierbei ist es unser Anspruch in der Um die Qualität in der Pflege kontinuierlich weiterzuent- nosokomialer Infektionen (Kramer et al., 2016). medizinisch-therapeutischen Arbeit, dass wir uns in der wickeln, wurde Anfang 2017 das MEDIAN Pflegeboard ins Entscheidungsfindung an wissenschaftlichen Standards Leben gerufen. Die Empfehlungen des Gremiums von orientieren. Pflegeexperten fließen in die tägliche Arbeit der Kliniken 12 13
2. EINLEITUNG 2.3 MEDIAN MEDICAL BOARDS 2.3 MEDIAN MEDICAL BOARDS 2. EINLEITUNG MEDIAN Medical Boards Standortübergreifende Expertise Um die Erfahrungen unserer Kliniken zu bündeln sowie Kliniken stetig zu verbessern, wobei auch Ergebnisse der auf zukünftige Herausforderungen im Gesundheitswe- externen Qualitätssicherung analysiert und interpretiert sen gemeinsam und professionell reagieren zu können, werden, beispielsweise Auswertungen der Deutschen wurden in den letzten Jahren Medical Boards für die Rentenversicherung Bund. Die Medical Boards treten Fachbereiche Orthopädie, Neurologie, Innere Medizin, mehrmals jährlich zusammen, um Ergebnisqualität, wich- Kardiologie, Psychosomatik, Psychiatrie, Abhängigkeits- tige Strukturvoraussetzungen für die Patientenversor- MEDICAL BOARD PSYCHOSOMATIK erkrankungen, Soziotherapie sowie Kinder- und Jugend- gung oder Behandlungsprozesse zu diskutieren. Die auf Sprecher: Dr. Dr. Stefan Nagel, Dr. Monika Vogelgesang medizin etabliert. Ihnen gehören die Chefärzte der ent- Basis dieser Zusammenarbeit entwickelten Best Practice- sprechenden Fachabteilungen aus allen Kliniken an. Modelle werden mit den Kollegen der jeweiligen Fach- Als ein wichtiges Instrument zur Weiterentwicklung des richtungen vor Ort ausgetauscht und entwickelt. Dieses Angebots und der Versorgungsqualität dient dieses Gre- Vorgehen ermöglicht es unseren Mitarbeitern, die mit mium dem Erfahrungsaustausch sowie dem Transfer von vielen Erfahrungen untermauerten Behandlungskonzep- Wissen und Methoden zwischen den einzelnen Stand- te an allen Standorten auf identisch hohem Niveau um- orten. Im Kern geht es darum, die Leistungsfähigkeit der zusetzen. MEDICAL BOARD NEUROLOGIE MEDICAL BOARD ORTHOPÄDIE MEDICAL BOARD ABHÄNGIGKEITSERKRANKUNGEN MEDICAL BOARD KINDER- UND JUGENDREHABILITATION Sprecher: Prof. Dr. Michael Sailer, PD Dr. Christian Dohle Sprecher: Dr. Johannes Schröter, Dr. Barbara Schmitt Sprecher: Dr. Konstant Miehe, Prof. Dr. Wilma Funke Sprecher: Dr. Milan J. Meder MEDICAL BOARD KARDIOLOGIE MEDICAL BOARD INNERE MEDIZIN MEDICAL BOARD PSYCHIATRIE MEDICAL BOARD SOZIOTHERAPIE Sprecher: Dr. Christoph Altmann, Sprecher: Dr. Olaf Kellner, Dr. Sinan Cilaci Sprecher: Dr. Andreas Friebe, Dr. Tobias Hornig Sprecher: Michael Glaubrecht, Imke Dreckmann Prof. h.c. Dr. Stephan Eddicks 14 15
2. EINLEITUNG 2.4ZIELE 2. III. ZIELEUND UNDAUFBAU AUFBAU 2. EINLEITUNG Ziele und Aufbau des Qualitätsberichts Es ist unser Anspruch, dass wir uns in den Behandlungs- Der Ergebnisteil beschreibt im weiteren Verlauf die Re- pfaden an wissenschaftlichen Standards orientieren. habilitandenstruktur mittels soziodemografischer Daten Daher ist es nur folgerichtig, dass wir den diesjährigen sowie die Ergebnisqualität mithilfe spezifischer medizini- Qualitätsbericht entlang der Struktur von wissenschaft- scher Ergebnisparameter für die einzelnen Indikations- lichen Veröffentlichungen ausrichten. Wir haben diesen gebiete. Bericht in vier thematische Bereiche untergliedert, be- stehend aus Einleitung, Methode, Ergebnissen und ab- Im Diskussionsteil werden die wichtigsten Erkenntnisse schließender Diskussion, wie es auch in wissenschaftli- aus dem Ergebnisteil dargestellt sowie ein Ausblick auf chen Arbeiten der Fall ist. die Vorhaben in den kommenden Jahren gegeben. Der Qualitätsbericht 2018/19 schließt mit einem Fazit. In der Einleitung werden das Unternehmen MEDIAN vor- gestellt und die Ziele des Unternehmens sowie der Auf- bau des Qualitätsberichts dargestellt. Innerhalb des Methodenteils finden sich Informationen zur versorgten Population, zu Versorgungsansätzen, zu Instrumenten der Datenerfassung sowie zum Vorgehen bei der Datenanalyse. 16 17
Median im Überblick Patientenzufriedenheit 3.1 POPULATION 3. METHODE Beschreibung der soziodemografischen Daten Unsere Population wird mit sechs Kennzahlen beschrieben: Geschlechterverteilung, Altersstruktur, Verteilung der Hauptdiagnosen, Verweildauer, Verteilung der Leistungsträger und Patientenzufriedenheit. Im Ergebnisteil des Qualitätsberichts werden diese Kennzahlen indikationsspezifisch zu Beginn der Indikationskapitel dargestellt. Im Folgenden werden die Variablen kurz beschrieben und danach indikationsübergreifend abgebildet. 3. METHODE Geschlecht Verweildauer Erstmals wird bei der Verteilung der Geschlechter in Die Verweildauer beschreibt die Zeit in Tagen, die ein diesem Jahr auch das neue offizielle dritte Geschlecht Patient in einer Rehabilitationsklinik verbringt. Sie wurde „divers“ ausgewiesen. Zwar gab es bereits Patienten, die anhand der Tage zwischen An- und Abreise berechnet, diese Option wählten, aber aufgrund der geringen An- wobei der An- und Abreisetag jeweils als ein halber Tag zahl liegt ihr Anteil in dieser Kategorie bei null Prozent. gezählt werden. Altersstruktur Leistungsträger Für die Berechnung des Alters wurde das Datum der An- Der Begriff Leistungsträger beschreibt jene Institution, reise zugrunde gelegt. Die Einteilung der Altersgruppen welche die Rehabilitationsleistungen vergütet. Bei den ist indikationsübergreifend gleich. Lediglich bei den In- Leistungsträgern wurden vier große Gruppen unter- dikationen Pädiatrie und Geriatrie wurden zur besseren schieden: gesetzliche Rentenversicherung, gesetzliche Darstellung andere Alterseinteilungen gewählt. Krankenversicherung, Selbstzahler/Private Krankenver- sicherung und Sonstige. Hauptdiagnosen Eine Hauptdiagnose beschreibt jene Diagnose, die haupt- Patientenzufriedenheit sächlich den Rehabilitationsaufenthalt eines Patienten Jeder unserer Patienten bekommt im Rahmen seines begründet. Es werden pro Indikation die fünf häufigsten Rehabilitationsaufenthalts die Möglichkeit an, unserer Hauptdiagnosen abgebildet, um die Schwerpunkte der Patientenzufriedenheitsbefragung teilzunehmen. jeweiligen Fachabteilung darzustellen. 18 19
3. METHODE 3.1 POPULATION 3.1 POPULATION 3. METHODE Soziodemografische Daten aller Patienten bei MEDIAN Nachfolgend wird die Patientenstruktur aller MEDIAN Rehabilitationskliniken unter anderem in einer Indikations-, Leistungsträger- und Altersverteilung dargestellt. Darüber hinaus zeigt die Auswertung der Patientenzufriedenheit, wie einzelne medizinische Faktoren 3.2.4 Verteilung der Verweildauer Durchschnitt: 22 Tage von über 85.000 Rehabilitanden im Jahr 2018 bewertet wurden. n = alle vollstationären Patienten 40 % Die Übersicht der Verweildauer zeigt, dass der Großteil n = alle vollstationären Fälle 31% 3.1.1 Patientenpopulation nach Geschlecht der Rehabilitanden im Berichtsjahr 2018 21 bis 23 Tage 30 % 26 % in den MEDIAN Kliniken verblieb. Zwischen den Anteil Patienten Im Jahr 2018 wurden bei MEDIAN insgesamt 186.819 einzelnen Indikationen gab es deutliche Unterschiede 18 % 20 % stationäre Patienten behandelt. Davon waren 53 % in der Verweildauer, welche in den indikationsspezifi- 13 % weiblich und 47 % männlich. schen Kapiteln detaillierter dargestellt werden. 10 % 7% 3% 2% 53 % weiblich 0% 47 % männlich 0–14 15–17 18–20 21–23 24–26 27–41 42+ 0 % divers Verweildauer in Tagen 3.2.5 Verteilung der Leistungsträger Die erbrachten Leistungen wurden im Jahr 2018 von unterschiedlichen Leistungsträgern übernommen. 3.1.2 Verteilung der Altersstruktur Die gesetzliche Rentenversicherung machte dabei mit n = alle vollstationären Patienten 48 % den größten Anteil aus. 40 % Die Übersicht der Altersverteilung zeigt, dass im 48 % gesetzliche Rentenversicherung Jahr 2018 über die Hälfte aller Patienten in den 45 % gesetzliche Krankenversicherung 4 % Selbstzahler/Private Krankenversicherung 30 % MEDIAN Kliniken älter als 60 Jahre waren. 25 % 3 % sonstige Anteil Patienten 23 % 21 % 20 % 11 % 11 % 10 % 3.2.6 Patientenzufriedenheit 5% 2% 2% 0% Die Patientenzufriedenheit befand sich im Jahr 2018 zeigte sich jeweils ein sehr hohes Zufriedenheitslevel 0–19 20–29 30–39 40–49 50–59 60–69 70–79 80+ Alter in Jahren erneut auf einem konstant hohen Niveau. Gerade in den unserer Patienten. Bereichen therapeutische und pflegerische Versorgung 3.1.3 Verteilung der Indikationen Gesamtzufriedenheit 90 % Die Grafik zeigt, dass sich die Patientenpopulation auf Weiterempfehlung 86 % neun Indikationen verteilt. Behandlungserfolg 89 % 38 % Orthopädie therapeutische Versorgung 97 % 15 % Psychosomatik 14 % Neurologie pflegerische Versorgung 94 % 14 % Innere Medizin* ärztliche Betreuung 90 % 9 % Kardiologie 4 % Sucht- und Abhängigkeitserkrankungen Reha-Ziele 82 % 4 % Psychiatrie 1 % Kind 0% 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 70 % 80 % 90 % 100 % n = alle vollstationären Patienten 1 % Soziotherapie Anteil zufriedener Patienten 2018 (n = 85.710 Patienten) 20 *Der Fachbereich Innere Medizin setzt sich aus folgenden Subindikationen zusammen: Onkologie, Geriatrie, Pulmologie, Rheumatologie, Gastroenterologie, HTS, Gynäkologie. 21
3. METHODE 3.2 WEGE IN DIE REHABILITATION 3.2 WEGE IN DIE REHABILITATION 3. METHODE Heilverfahren und Anschlussheilbehandlungen Sektorübergreifende Behandlungspfade Historisch gewachsen bestehen relativ starre Grenzen zwischen den Anbietern der stationären und der ambulanten Gesundheitsversorgung, wie zum Beispiel zwischen Akutkliniken und Rehabilitationskliniken. Primär konzentrieren sich die einzelnen Akteure darauf, die Behandlungsabläufe und somit die Versorgungsqualität innerhalb ihrer originären Verantwortungsbereiche, auch Versorgungs- sektor genannt, zu verbessern. Die Betrachtung der Versorgungsqualität über den eigenen Verantwortungsbereich und die Sektorgrenzen hinaus erfolgt in der Regel nicht. Eine abgestimmte und ganzheitliche Prozesskette birgt jedoch enorme Potenziale zur Steigerung der Behandlungsqualität. Gleichzeitig ist der suboptimal organisierte Übergang zwischen den Versorgungsbereichen immer noch eine Hauptursache für die unnötig lange Verweildauer in Akutkrankenhäusern. Modelle der Zusammenarbeit zwischen Akut- und Rehabilitationsmedizin Status Quo Zwischenstufe Zielbild definierte Schnittstelle sektorübergreifende Akutbehandlung und regelt den Übergang zwischen Versorgungspfade zwischen Rehabilitation als disjunkte, Akutkrankenhaus und Akutkrankenhaus und eigenständige Pfade Rehabilitationsklinik Rehabilitationsklinik medizinisch unkoordinierte Patienten werden an einer ein zwischen Akutkrankenhaus und ungesteuerte Verlegung abgestimmten Schnittstelle und Rehabilitationsklinik von Patienten übergeben. abgestimmter Behandlungspfad mit einheitlichen, übergreifenden Therapiestandards, unterstützt durch Belegungspersonal Akutklinik Rehaklinik Zum einen gibt es das sogenannte Heilverfahren (HV), Zum anderen gibt es die sogenannte Anschlussheilbe- Vorteile für Patienten Betreuung und kontinuierliche Überwachung der Opera- welches ohne vorherigen Krankenhausaufenthalt mög- handlung (AHB), die sich als ambulante oder stationäre Um dem Anspruch unserer Patienten auf eine optimale tions- und Behandlungsergebnisse sowie die engmaschi- lich ist und vom zuständigen Kostenträger beantragt Rehabilitationsmaßnahme unmittelbar beziehungsweise Behandlung über die Sektorgrenzen hinweg gerecht zu ge Kommunikation zwischen den Gesundheitsexperten wird. Dafür entscheidet zunächst der Haus- oder Fach- spätestens nach zwei Wochen an einen akutstationären werden, entwickelt MEDIAN gemeinsam mit Akutkran- bei MEDIAN und kooperierenden Leistungserbringern arzt des Patienten, ob ein Heilverfahren sinnvoll ist, und Krankenhausaufenthalt anschließt. Der Patient darf auch kenhäusern im Rahmen der Anschlussheilbehandlung sorgen nicht zuletzt für einen verbesserten und kürzeren füllt dann mit dem Patienten den Rehabilitationsantrag hier seine Wunschklinik angeben. Ob eine AHB erforder- sektorübergreifende medizinische Behandlungspfade. Genesungsprozess. der Krankenkasse oder der Rentenversicherung aus. Der lich ist, stellt das Krankenhaus fest. In einem solchen Fall Wichtigstes Ziel hierbei ist eine messbare Steigerung der Patient darf bei einem Heilverfahren außerdem seine hilft der Sozialdienst des Krankenhauses dem Patienten Versorgungsqualität. Gleichzeitig wird eine für Patien- Abgestimmte Behandlungsabläufe und Schnittstellen Wunschklinik angeben. Ein Heilverfahren hat verschie- dabei, den benötigten Antrag zu stellen. Eine AHB soll ten optimale Verweildauer im Akutkrankenhaus und bei Innerhalb der sektorübergreifenden Behandlungspfade dene Ziele: Es soll die Gesundheit des Patienten erhal- dem Patienten dabei helfen, verloren gegangene Funk- MEDIAN angestrebt. sind die Abläufe und Schnittstellen zwischen den Be- ten, seine Genesung fördern und dem Patienten dabei tionen und Fähigkeiten wiederzuerlangen und ihn wieder handlungspartnern klar definiert. Ärzte, Pflegekräfte und helfen, seine körperlichen und psychischen Fähigkeiten an die Belastungen des Alltags- und Berufslebens heran- Für die Patienten bringen sektorübergreifende Behand- Therapeuten legen gemeinsam fachliche Standards für wiederzuerlangen. zuführen. lungspfade zahlreiche Vorteile mit sich. Die gemeinsame Aufnahme, Operation und Behandlung im Akutkranken- 22 23
3. METHODE 3.2 WEGE IN DIE REHABILITATION 3.2 WEGE IN DIE REHABILITATION 3. METHODE Erhebungspropzess von Ergebnisqualitätsparametern Akuthaus post-stationärer stationärer Patient stationärer Patient Patient haus sowie die Beantragung der Rehabilitationsmaßnah- in der Rehabilitationsnachsorge verstetigt. Durch eine Kontinuierliche Messung der Behandlungsergebnisse me und die Verlegung in eine MEDIAN Klinik fest. Diese innovative App, die eigens von MEDIAN entwickelt wurde, Um den Erfolg der Behandlung zu sichern, sollen die Be- werden an den individuellen Gesundheitszustand und erhalten Patienten darüber hinaus wertvolle Unterstüt- handlungsergebnisse im Akutkrankenhaus, während der die Bedürfnisse der Patienten angepasst, um eine opti- zung und Informationen vor, während und nach ihrem Rehabilitation, am Ende der Rehabilitation und in der male Behandlung sowie einen reibungslosen Übergang Behandlungsaufenthalt. Nachsorge der Patienten anhand festgelegter Ergebnis- vom Akutkrankenhaus zur MEDIAN Klinik zu gewährleis- qualitätsparameter gemessen werden. Hierfür definiert ten. Die Behandlung endet jedoch nicht mit dem Auf- MEDIAN gemeinsam mit Akutkrankenhäusern einheit- enthalt in der Rehabilitationsklinik. Vielmehr wird der liche Kriterien und Messzeitpunkte. Die Messungen bil- Behandlungserfolg durch weiterführende Maßnahmen den die Basis für eine kontinuierliche Verbesserung der sektorenübergreifenden Behandlungspfade und da- durch einer Optimierung der medizinischen Ergebnis- qualität, welche den Patienten zugutekommt. 24 25
3. METHODE 3.2 WEGE IN DIE REHABILITATION 3. 2. WEGE IN DIE REHABILI- 3. METHODE Zentrale Reservierungsservices bei den MEDIAN Kliniken Um den Zugang zur Rehabilitation zu erleichtern, wurden deutschlandweit fünf zentrale Stellen eingerichtet, über die Betten in den MEDIAN Kliniken der Region belegt werden können – unsere Zentralen Reservierungsservices. In den Callcentern der Zentralen Reservierungsservices Die Zentralen Reservierungsservices können darüber Aufgaben und Funktion der Zentralen Reservie- Datenfernübertragung. Patienten mit der Maßnahme stehen kompetente Mitarbeiter für alle Fragen zu einem hinaus adäquate Auskunft über spezielle Wünsche der rungsservices Heilverfahren haben die Möglichkeit, den Rehabeginn möglichen Rehabilitationsaufenthalt in einer MEDIAN Kli- Patienten geben, wie zum Beispiel zu rollstuhlgerechten Die Aufgaben und die damit verbundenen Prozesse der aufgrund von beruflichen oder familiären Gegebenhei- nik zur Verfügung. Anmeldungen und Anfragen zu einer Zimmern oder zu behandelnden Nebendiagnosen, um Zentralen Reservierungsservices unterscheiden sich ten zu verschieben. voll- oder teilstationären Rehabilitation oder Anschluss- somit die ideale Klinik für den individuellen Patienten zu nach der Art der Rehabilitationsmaßnahme: heilbehandlung von Patienten werden über die Zentra- finden. Bei beiden Verfahren werden die Stammdaten der Pa- len Reservierungsservices erfasst und bearbeitet. Dies Bei Anschlussheilverfahren nach einem akutstationären tienten sowie weitere relevante Behandlungsdaten des bietet sowohl für Patienten und Angehörige als auch für Für den Sozialdienst der Akutkrankenhäuser besteht ein Aufenthalt in einem Krankenhaus setzt sich der Sozial- Patienten direkt im Krankenhausinformationssystem er- Krankenhäuser und Sozialdienste einige Vorteile. Vorteil darin, dass die rehabilitationsbedürftigen Patien- dienst noch während des Aufenthalts des Patienten im fasst. Hierauf haben die behandelnden Ärzte, Therapeu- ten mit einem Anruf im Zentralen Reservierungsservice Akuthaus mit dem Zentralen Reservierungsservice der ten und das pflegerische Personal der relevanten Klinik Durch die Zentralen Reservierungsservices hat MEDIAN an die individuell passenden Rehabilitationskliniken wei- MEDIAN Kliniken in Verbindung. Die Anfragen und An- ebenfalls Zugriff. Nach finaler Terminierung des Patien- die Möglichkeit, den Patienten einen möglichst effizien- tergegeben werden können. Hierfür genügt ein Anruf meldungen gehen dabei telefonisch, per Datenaus- ten erhält dieser ein Einladungsschreiben von der jewei- ten und schnellen Übergang vom Akutkrankenhaus in und der Mitarbeiter des Reservierungsservice kann alle tausch, per E-Mail oder Fax ein. Beim Heilverfahren ligen MEDIAN Klinik. die Rehabilitationsklinik zu bieten. Sollte die vom Pa- Betten in der Region prüfen, Anrufe bei den einzelnen wird der Rehabilitationsaufenthalt von dem zuständigen tienten präferierte Klinik bereits für den gewünschten Kliniken entfallen hierdurch. Kostenträger, z. B. der Krankenkasse oder der Renten- Rehabilitationsbeginn ausgebucht sein, prüft der Zen- versicherung beantragt. In diesem Fall erhält der Zent- trale Reservierungsservice in allen relevanten MEDIAN rale Reservierungsservice die Kostenübernahme für eine Kliniken, wo schnellstmöglich beziehungsweise im ge- Rehabilitationsleistung vom Kostenträger per Fax oder wünschten Zeitraum ein freies Bett verfügbar ist. 26 27
3. METHODE 3.3 DATENERHEBUNGSINSTRUMENTE 3.3 DATENERHEBUNGSINSTRUMENTE 3. METHODE Datenerhebungsinstrumente Krankenhausinformationssystem (KIS) Qualität bei MEDIAN bedeutet, dass wir unseren Erfassung medizinischer Qualitätsparameter. Für die Patienten jene Therapie zukommen lassen, die für Erfassung der Daten nutzen wir drei verschiedene sie die besten Ergebnisse verspricht. Um dieses Ver- Systeme: Das Krankenhausinformationssystem (KIS), sprechen einzuhalten, nutzen wir die systematische das Fragebogenportal und die MEDIAN App. Vorbereitung Website Datentransfer über Schnittstelle zu Akuthäusern oder Vorbereitung über niedergelassenen MEDIAN App Ärzten Online-Information Buchung über über MEDIAN integriertes Buchungsportal Elektronischer Datentransfer in Patientenakte Aufenthalt KIS Kommunikation über MEDIAN App Krankenhaus- informations- Das Krankenhausinformationssystem (KIS) ist zur Daten- Drittens erfassen unsere Ärzte, Therapeuten und Pflege- system erhebung für unsere Behandlung aus mehreren Grün- kräfte im KIS jene unterschiedlichen medizinisch-thera- � den relevant: peutische Variablen der einzelnen Patienten, die im Be- handlungsprozess relevant sind. Weiterhin können über Therapie auf Grundlage evidenzbasierter Zum einen bildet das KIS die Behandlungspfade aller diese Funktion auch Ergebnisparameter der Patienten $$*&(%& &!&!* $ '&!&! Standards, abgeleitet aus MEDIAN Daten unserer Patienten ab. Daher erlaubt es uns das KIS, den durch unser Personal erfasst werden. Dies kann zum $*&* $&&"! ! " %% Weg und die einzelnen Therapien jedes einzelnen Patien- Beispiel die Leistung auf einem Fahrradergometer bei &'! *' Nachversorgung ten nachzuverfolgen. In Summe sind dies die Patienten- einem kardiologischen Patienten sein. Die Erfassung pfade aller unserer Patienten, aufbauend auf einzelnen dieser Ergebnisparameter ist notwendig, um den Erfolg $$*&(%& &!&!* $ Therapieeinheiten. im Behandlungsverlauf abzubilden, dient aber sekundär Zugang zu Nachsorgeangeboten '&!&! $*&* $&&"! und Fragebögen zum Rehabili- auch dazu, die Ergebnisqualität zu messen. tationserfolg über Fragebogen- Zweitens enthält das KIS auch die soziodemografischen )%"&$# !* $&$ %% portal &'! *' Daten unserer Patienten, wie z. B. Alter oder Geschlecht. Dies erlaubt uns zu erkennen, welche Behandlungswege von welchen Patientengruppen eingeschlagen wurden. $$*&(%& &!&!* $ '&!&! $*&* $&&"! )%"&$# !* $&$ %% &'! *' 28 29
3. METHODE 3.3 DATENERHEBUNGSINSTRUMENTE 3. 3. DATENERHEBUNGSINSTRUMENTE 3. METHODE Fragebogenportal Qualitätssteigerung durch die Messung der Versorgungs- qualität aus Sicht der Patienten Es ist unser Ziel, das Qualitätsempfinden unserer Patienten zu erfassen, um hieraus Verbesserungen in den Therapieansätzen abzuleiten. Zur Erfassung der Ergebnisqualität aus Patientensicht haben wir ein Fragebogenportal entwickelt, über welches sogenannte „Patient-Reported-Outcome-Measures“ (PROMs) abgebildet werden. Digitales Portal zur Qualitätsmessung Die Inhalte der hierfür bei MEDIAN verwendeten Patien- Im Fragebogenportal wollen wir den medizinisch-thera- tenfragebögen werden durch die Medical Boards fest- peutischen Zustand des Patienten aus seiner Sicht erfas- gelegt, die aus jeweils allen Chefärzten der Kliniken mit sen, ergänzt durch die Erfassung seiner Fähigkeit zur Teil- entsprechendem Fachbereich bestehen. Die gewähl- habe am beruflichen und sozialen Leben – diese Daten ten Fragebögen sind zumeist international anerkannt werden auch als Patient-Reported-Outcome-Measures und validiert. Zukünftig sollen subjektive medizinische (PROMs) bezeichnet. In der Regel erfolgt diese Erfas- Outcome Parameter in den gesamten Rehabilitations- sung durch Fragebögen, welche vor, während und auch prozess eingebettet werden. nach der Behandlung ausgefüllt werden. Das Portal ist über sämtliche internetfähigen Endgeräte oder auch die Patientenzufriedenheitsbefragung MEDIAN App zu erreichen. So hat der Patient bereits vor Über das Fragebogenportal wird auch die Patienten- der Rehabilitation die Möglichkeit, über das Portal seine zufriedenheit abgefragt, denn die Zufriedenheit unse- Einschätzung zum Gesundheitszustand einzugeben oder rer Patienten ist eine ebenso wichtige Messlatte wie z. B. auch sechs Monate nach dem Aufenthalt ein Feed- der Rehabilitationserfolg. Wir wollen unseren Patienten back zu seinem Gesundheitszustand und damit zum erstklassige medizinische Versorgung und Betreuung in Behandlungserfolg zu geben. Während des Klinikauf- einem komfortablen Ambiente mit herausragendem Ser- enthalts haben die Patienten ohne eigenes Smartphone vice bieten. Was können wir anders oder besser machen? zukünftig die Möglichkeit, die Fragebögen an einem Com- Als Qualitätsexperten in eigener Sache sind die Patienten puter auszufüllen oder sich ein Tablet zu leihen. unsere besten Ratgeber. Denn nur im offenen und ehr- lichen Austausch können wir eine Verbesserungskultur etablieren, die allen zugute kommt. 30 31
3. METHODE 3.3 DATENERHEBUNGSINSTRUMENTE 3.3 DATENERHEBUNGSINSTRUMENTE 3. METHODE MEDIAN App Als MEDIAN Klinikgruppe wollen wir die Qualität der Ver- Möglichkeit einzuräumen, Rückmeldungen zum Behand- Bereits vor Beginn der Rehabilitation erhalten unsere sorgung in unseren Kliniken nachhaltig verbessern. Ein lungserfolg zu geben. Die App ist darauf ausgerichtet, Patienten über die App konkrete Informationen, damit wichtiger Baustein in diesem Ansatz, der zukünftig noch Patienten nach Verlassen der Klinik in Bezug auf ihre sie sich gezielt auf ihren Klinikaufenthalt vorbereiten mehr an Bedeutung gewinnen wird, sind die Sicherung weitere gesundheitliche Entwicklung zu befragen. Diese können. Während des Aufenthalts ist es dem Patienten und der Ausbau des Erfolgs der Rehabilitation über den Informationen zum Gesundheitszustand lange nach der möglich, individuelle Therapiepläne minutenaktuell ab- stationären Klinikaufenthalt hinaus. Rehabilitation sind für uns von unschätzbarem Wert, da zurufen oder auch den aktuellen Speiseplan einzusehen. sie uns helfen zu verstehen, welche Therapiekombinatio- Dies ist nicht nur für den Patienten eine Erleichterung. Hierfür haben die MEDIAN Kliniken eine eigene App ent- nen bei welchen Patienten langfristig den größten Erfolg wickelt, welche als digitaler Begleiter unsere Patienten ermöglichen. bereits vor der Rehabilitation begrüßt und bis über die Rehabilitation hinaus begleitet. Die MEDIAN App hat be- Im Rahmen unserer Strategie zur digitalen Nachversor- reits eine stabile Nutzerzahl mit positiven Patientenreso- gung unserer Patienten ist die MEDIAN App der Träger Die App können sich alle Patienten der nanzen gewonnen und ist mit knapp 6.000 Usern eine von Übungsprogrammen, welche wir individuell auf un- MEDIAN Kliniken im Internet auf der größten Patienten-Apps im Bereich der Klinikbetrei- sere Patienten adaptieren können. In den ersten Pilot- www.median-kliniken.de/app herunter- ber. kliniken können somit Patienten durch die MEDIAN App laden. Sie ist für iOS und Android verfügbar. auch orts- und zeitunabhängig an ihrem Therapieerfolg Im Rahmen unserer Datenstrategie dient die MEDIAN arbeiten. Dies gilt sowohl während der Rehabilitation, App auch als Instrument, um über den Rehabilitations- um mit dem Instrument vertraut zu werden, als auch im aufenthalt hinaus auch während des weiteren Gene- Speziellen nach der Rehabilitation. Die digitalen Übungs- sungsprozesses Kontakt zu unseren Patienten zu halten, programme umfassen z. B. Sport-, Physio- oder Entspan- um so auch Monate nach Entlassung den Patienten die nungstherapien, die ohne Begleitung des Therapeuten durchgeführt werden können. 32 33
3. METHODE 3.3 DATENERHEBUNGSINSTRUMENTE 3.4 BESCHREIBUNG DER VARIABLEN 3. METHODE Unternehmensweite Reporting-Plattform Prozessqualität Zentrales Instrument zur Qualitätsentwicklung Qualitätssicherung der Deutschen Rentenversicherung Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) ist neben der gesetzlichen Krankenversicherung wichtigster Träger der Rehabilitation und damit für MEDIAN ein entscheidender Partner in der Erbringung hochwertiger rehabilitativer Leistungen. Als Träger der Rehabilitation in Deutschland hat die DRV verschiedene Instrumente und Verfahren der Reha-Qualitätssicherung in Bezug auf die Strukturqualität und die Prozessqualität entwickelt. Alle rentenversicherungs- eigenen sowie die von der Deutschen Rentenversicherung federführend belegten Rehabilitationseinrichtun- gen nehmen an diesen Verfahren teil, daher sind diese Prozessqualitätsstandards auch für die Behandlung in den MEDIAN Kliniken maßgeblich. Um auf Basis der in den Kliniken erhobenen Daten die Maßnahmen einzuleiten. Die Diskussion der Kennzahlen Die Ergebnisse in Bezug auf die Prozessqualität werden Leistungsspektrum analysiert, dargestellt und qualitativ Leistungsqualität weiterzuentwickeln, wurde die Busi- erfolgt dabei auf allen Ebenen des Unternehmens: von den Rehabilitationseinrichtungen regelmäßig zurückge- beurteilt werden, da sie in Summe die Leistungen abbil- ness-Intelligence-Plattform, welche allen Kliniken bis dato ärztlichen, therapeutischen und kaufmännischen Füh- meldet. Dadurch werden das einrichtungsinterne Quali- det, die ein Patient im Verlauf seines Rehabilitationsauf- vor allem kaufmännische Kennzahlen bereitstellte, um rungskräften in den Kliniken über die Geschäftsbereichs- tätsmanagement gefördert und die Transparenz des enthaltes erhält. Die Klassifikation der erbrachten thera- medizinisch-qualitative Kennzahlen erweitert. leitungen, die Geschäftsführung und die QM-Verantwort- Leistungsgeschehens erhöht. peutischen Leistungen erfolgt anhand von elf Kapiteln, lichen. Mittels rollenabhängiger Reporting-Sichtweisen die die Leistungsgruppen der Rehabilitation darstellen. Durch diesen Schritt wurde die Möglichkeit geschaffen, können Entwicklungen und eventuelle Planabweichun- Folgende Qualitätssicherungsverfahren werden unter Diese orientieren sich systematisch an den therapeuti- Daten aus den unterschiedlichen Quellen und Vorsys- gen systemübergreifend und multidimensional im Blick anderem hierbei eingesetzt: schen Inhalten der medizinischen Rehabilitation. Das temen zu konsolidieren und in einen einheitlichen Da- behalten werden. Bei Bedarf können Top-Down-Analyse- Leistungsspektrum reicht von den physiotherapeuti- tenspeicher zu überführen. Aus diesem Datenspeicher pfade genutzt werden, wodurch es möglich ist, auf immer Therapeutische Versorgung schen, funktions- und aktivitätsorientierten Leistungen heraus werden interaktive Reports und Dashboards ge- granularerer Ebene über einzelne Patientenkohorten bis Reha-Therapiestandard über edukative und psychologische Leistungen bis zu neriert, welche die lokalen Entscheidungsträger in den zum einzelnen Patienten vorzudringen. Rehabilitandenbefragung solchen der Pflege, Pädagogik und Ernährungsmedizin. Kliniken befähigen, jederzeit datenfundierte Entschei- Peer Review Beispielsweise steht die KTL mit der Schlüsselnummer dungen zu treffen. Durch interne Benchmarks ist ein Vergleich der Kliniken B572 für die physiotherapeutische Behandlung von und Fachabteilungen untereinander möglich. Dabei kön- Die Verfahren weisen einen Bewertungsbereich von 0 bis Herz-Kreislauf-Krankheiten in der Gruppe. Nach der Re- Medizinisch-qualitative Kennzahlen wie die Anzahl der nen durch den Erfahrungsaustausch in unterschiedlichs- 100 Qualitätspunkten (QP) auf, wobei 100 QP das Opti- habilitation eines jeden Patienten erhält die DRV einen therapeutischen Leistungen pro Woche und Patient ten Gremien, insbesondere den indikationsspezifischen mum darstellen. Diese Verfahren werden regelmäßig ein- Entlassungsbericht. Darüber gelangt sie an die benötig- oder auch die Patientenzufriedenheit werden systema- Medical Boards, Best Practice-Modelle vorgestellt wer- gesetzt, aber nicht jährlich erhoben. Aus diesem Grund ten Daten, wertet sie systematisch aus und meldet den tisch ausgewertet und analysiert, um im Anschluss daran den, damit die Guten von den Besten lernen. sowie wegen Umstellungen im Verfahren selbst existie- Fachabteilungen ihre Leistungsstrukturen zurück. ren keine aktuellen Peer Review-Berichte. Die Ergebnisse dieser Berichte können deshalb im vorliegenden Quali- In den Auswertungen werden dabei nur Rehabilitations- tätsbericht nicht dargestellt werden. einrichtungen berücksichtigt, für die eine bestimmte Anzahl an Rehabilitations-Entlassberichten mit gültigen Therapeutische Versorgung (KTL) KTL-Codierungen im jeweiligen Analysezeitraum erfasst Die Dokumentation der während der Rehabilitation er- wurde. brachten Leistungen erfolgt nach der „Klassifikation the- rapeutischer Leistungen in der medizinischen Rehabili- Als Qualitätsindikatoren werden neben der Leistungs- tation“ (KTL). Mittels der KTL kann so das therapeutische menge (Anzahl der Leistungen pro Woche) und -dauer 34 35
3. METHODE 3.4 BESCHREIBUNG DER VARIABLEN 3.4 BESCHREIBUNG DER VARIABLEN 3. METHODE Instrumente der Qualitätssicherung der Deutschen Rentenversicherung: Peer Review-Verfahren Reha-Therapiestandards (RTS) Rehabilitationsergebnis. Für einen Die Begutachtungsergebnisse des Die Auswertung zu den Reha-The- Zeitraum von zwei Jahren nach Re- Peer Review-Verfahrens auf Grund- rapiestandards stellt dar, inwieweit habilitation wird aufgezeigt, wie viele lage von Rehabilitations-Entlassbe- Rehabilitanden mit entsprechen- Rehabilitanden im Erwerbsleben richten und Therapieplänen sind ein der Diagnose gemäß den in den verbleiben oder durch Berentung Instrument, um Verbesserungsmög- Reha-Therapiestandards formu- (Alters-, Erwerbsminderungsrente) lichkeiten im Rehabilitationsprozess lierten Qualitätsanforderungen der beziehungsweise Tod ausscheiden. zu identifizieren. Deutschen Rentenversicherung behandelt werden. Rehabilitandenstruktur Therapeutische Versorgung (KTL) Informationen zu soziodemo- Die Auswertung zu den therapeuti- Rehabilitandenbefragung grafischen (z. B. Alter, Bildung oder schen Leistungen verdeutlicht das Die Ergebnisse der Rehabilitanden- Erwerbsstatus) sowie krankheitsbe- (Dauer der Leistungen pro Woche in Stunden) auch des Rehabilitationsaufenthalts dar. Zudem wird angege- Leistungsgeschehen, indem sie befragung informieren über die zogenen (z. B. Diagnosen, Leistungs- die Leistungsverteilung (Vielfältigkeit der erbrachten ben, welcher Prozentsatz an Rehabilitanden mindestens Informationen zu Leistungsmenge, Zufriedenheit der Rehabilitanden fähigkeit oder Nachsorgeempfeh- KTL-Leistungen) herangezogen. Um die Ergebnisse der Leistungen aus dem jeweiligen ETM in der angegebenen -dauer und -verteilung darstellt. mit der Behandlung sowie ihre Ein- lungen) Merkmalen verdeutlichen verschiedenen Qualitätsindikatoren vergleichbar zu ma- Menge erhalten soll, um den Mindestanforderungen ent- Diese Angaben werden zu einem schätzung des Behandlungserfolgs. das Rehabilitandenspektrum und chen, werden diese mithilfe von indikationsspezifischen sprechend rehabilitiert zu sein. Qualitätsindikator zusammenge- können zur Einordnung der Ergeb- Zielkorridoren zu einem einheitlichen Maß in Qualitäts- fasst. Überdies erhält die Rehabilita- Sozialmedizinischer Verlauf nach nisse der Reha-Qualitätssicherung punkte umgerechnet. Der Qualitätsindikator, der den Als Qualitätsmerkmal bewertet die DRV, inwieweit eine tionseinrichtung Anhaltspunkte zu medizinischer Rehabilitation genutzt werden. Gesamtqualitätspunktewert für die Bewertung der the- Rehabilitationsklinik ihren Patienten Leistungen gemäß ihrer Dokumentationsqualität. Auswertungen zum sozialmedizini- rapeutischen Versorgung einer Fachabteilung darstellt, der DRV-Standards zukommen lässt. Berücksichtigt schen Verlauf geben Hinweise zum wird aus dem Mittelwert der drei Kennzahlen berechnet. werden nur Rehabilitationseinrichtungen, für die eine bestimmte Anzahl an Entlassungsberichten für Rehabili- Reha-Therapiestandards (RTS) tanden der DRV mit einer entsprechenden Erstdiagnose Die DRV als Leistungsträger der Rehabilitation hat für und KTL-Daten vorliegen. Derzeit gibt es Reha-Therapie- verschiedene Indikationen Reha-Therapiestandards standards für die folgenden neun wesentlichen Indikatio- festgelegt. Jeder Therapiestandard setzt sich aus ver- nen der medizinischen Rehabilitation: schiedenen evidenzbasierten Therapiemodulen (ETM) zusammen, die auf der Basis des Therapiekonzepts der Alkoholabhängigkeit MEDIAN-eigene Berechnung der KTL und RTS Hinweise zur Darstellung in diesem Qualitätsbericht medizinischen Rehabilitation und den Ergebnissen wis- Brustkrebs Im Sinne der bestmöglichen Rehabilitation unserer Pati- Sowohl die von der DRV als auch die von MEDIAN ermit- senschaftlicher Literaturrecherchen zur Wirksamkeit Chronischer Rückenschmerz enten erfasst MEDIAN sämtliche, von der DRV zur Ermitt- telten KTL und RTS Ergebnisse werden indikationsspezi- formuliert wurden. Jedes ETM enthält wiederum eine Depressive Störungen lung der QP im Bereich KTL und RTS verwendeten Daten fisch und – soweit möglich – im zeitlichen Verlauf darge- Auflistung aller infrage kommenden beziehungsweise Diabetes mellitus Typ 2 in Echtzeit. Orientiert an der Berechnungslogik der DRV, stellt. Bei den angegebenen Werten handelt es sich um möglichen Interventionen in Form von KTL-Codierungen. Hüft- und Knie-TEP werden diese unmittelbar ausgewertet und in Qualitäts- den Durchschnitt der von den einzelnen MEDIAN Kliniken Darüber hinaus sind die Mindestdauer sowie gegebenen- Koronare Herzkrankheit punkte umgerechnet. Da für das Jahr 2018 zum Zeit- im jeweiligen Erfassungsjahr erreichten QP. Das jeweils falls die Mindesthäufigkeit von KTL-Leistungen festgelegt. Schlaganfall – Phase D punkt der Erstellung dieses Qualitätsberichts noch keine angegebene „n“ bezeichnet demnach die Anzahl der zur Die Angaben beziehen sich auf „pro Woche” oder „pro Kinder und Jugendliche beziehungsweise noch nicht hinreichend Daten der DRV Bildung des Durchschnitts berücksichtigten Kliniken. Im Rehabilitation”. Der zeitliche Bezugsrahmen „pro Wo- vorlagen, werden die Ergebnisse der MEDIAN-eigenen Rahmen der MEDIAN-eigenen Analyse finden wiederum che“ ist dabei als rechnerische Größe zu verstehen, d. h. Für die Ermittlung der Qualitätspunkte einer Fachab- Berechnung der QP für die genannten Zeiträume farblich nur Kliniken Berücksichtigung, aus denen mindestens 25 die angegebene Mindestdauer/Mindesthäufigkeit stellt teilung werden alle evidenzbasierten Therapiemodule hervorgehoben neben den Daten der DRV im zeitlichen Patienten pro Jahr in die nach DRV Kriterien durchgeführ- einen Durchschnittswert bezogen auf die Gesamtdauer (ETM) gleichgewichtet. Verlauf dargestellt. te Ermittlung der QP mit einbezogen werden können. 36 37
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