Jürgen Osterbrink - Die Bedeutung der Pflege für die interprofessionelle Schmerztherapie

 
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Jürgen Osterbrink - Die Bedeutung der Pflege für die interprofessionelle Schmerztherapie
Die Bedeutung der Pflege für die interprofessionelle
                Schmerztherapie

            Jürgen Osterbrink
Jürgen Osterbrink - Die Bedeutung der Pflege für die interprofessionelle Schmerztherapie
Gründe für schlechte Noten von
     Patienten (n=864)
   Vorhandensein von Schmerzen

    Unwirksamkeit der Medikamente
    Keine Behandlung
    Unzureichend Medikamente
    Unerwünschte und nicht erklärte Nebenwirkungen
    (Benommenheit, Übelkeit, „ruhig gestellt sein“)
Jürgen Osterbrink - Die Bedeutung der Pflege für die interprofessionelle Schmerztherapie
Gründe für schlechte Noten von
     Patienten (n=864)
   Diagnostik
    Warten auf Untersuchungen
   Aufklärung und Beratung
    Wenig Information, Aufklärung zu:
    Schmerztherapiemöglichkeiten, Medikamenten,
    Wirkweisen, Nebenwirkungen und zu Hintergründen
    der Schmerzen
    Von Ärzten und Pflegenden
Jürgen Osterbrink - Die Bedeutung der Pflege für die interprofessionelle Schmerztherapie
Gründe für schlechte Noten von
     Patienten (n=864)
   Haltung der Professionellen
    Wenig Aufmerksamkeit
    Fehlendes Interesse an Schmerzen/es wird nicht
    auf Schmerzen eingegangen
    Keine Nachfrage
    Mangelnde Hilfe bei Bewegungen bei der Diagnostik
    Bitte nach Schmerzmitteln übergangen
Gründe für schlechte Noten von
     Patienten (n=864)
   Aussagen zum eigenen Erleben
     Sich nicht verstanden fühlen
     Sich betrogen fühlen
     Sich nicht ernst genommen fühlen

   Strukturelle Mängel
     Zeitmangel beim Personal
     Personal zu selten anwesend
Anregungen der Patienten (n=864)
 Â   Gestaltung der Schmerztherapie
     Schmerzfreiheit durch angemessene/ausreichende
     Medikamente
     Andauernde Schmerzlinderung
     Tipps/Handlungsanweisungen, um Schmerzen
     zu reduzieren
(A) Konservativ behandelte Patienten                         (B) Operativ behandelte Patienten

    3,5                                                           3,5
                        effektiv                                                      effektiv
                        entfällt                                                      entfällt
      3                                                             3
                        ineffektiv                                                    ineffektiv

    2,5                                                           2,5

      2                                                             2

    1,5                                                           1,5

      1                                                             1
          NOTE Pflege             NOTE Klinik                           NOTE Pflege               NOTE Klinik
                        NOTE Arzt    NOTE Schmerzbehandlung                           NOTE Arzt      NOTE Schmerzbehandlung

Schulnoten (1 sehr gut bis 6 ungenügend ) für Ärzte,
      Pflegende und für die jeweilige Klinik
Ist chronischer Schmerz
    postoperativ voraussehbar ?

Präop. bestehender                     Schmerz
Schmerz                                Angst
                                       Depression

                     Perkins & Kehlet, Anes, 2000
Rücklauf der Fragebögen von
                  Pflegenden

                    ausgegeben: 4102

                   Rücklauf: 2224 (54%)

konservativ: 52%          operativ: 54%   gemischt: 71%
Nicht - Sicherung der Schmerztherapie
    100%
     90%
     80%
     70%                           tags
     60%
     50%                           nachts
     40%
     30%
     20%
     10%
      0%
           Pflegende   Ärzte
Wie erfahren Sie von den Schmerzen eines Patienten?
    100%                                   regl. Nachfragen
     90%
     80%                                   Mimik, Gestik

     70%                                   Pat.-Meldung
     60%
                                           Angehörige
     50%
     40%                                   Mitpatienten
     30%
                                           Ärzte
     20%
     10%                                   Physio-,
                                           Ergotherap.
      0%
           kons. Abtlg.   operat. Abtlg.
In welchen der folgenden Situationen ist die Schmerztherapie
                  sehr verbesserungswürdig?

100%
 90%
 80%                                          Krankengymnastik

 70%                                          Legen/Entfernen v. Drainagen
                                              Punktionen
 60%                                          Mobilisation
 50%                                          Lagerungswechsel
                                              Verbandswechsel
 40%                                          Klinikaufnahme
 30%                                          nach OP
                                              akute Krankheitsphase
 20%                                          Finalphase
 10%
  0%
        kons. Abtlg.      operat. Abtlg.
Welche Prozesse sind sinnvoll ?
Der Schmerzstandard

1.   Schmerzerfassung
2.   Verfahrensregelung zur medikamentösen
     Schmerzbehandlung
3.   Prophylaxe von Nebenwirkungen
4.   Nichtmedikamentöse Therapieansätze
5.   Beratung und Schulung
    www.dnqp.de
    State of the art für alle 980.000 Pflegenden in D
1. Schmerzeinschätzung

 Pflegende verfügen über das notwendige
  Wissen zur systematischen
  Schmerzeinschätzung
 ...erheben + dokumentieren in individuell
  festzulegenden aber regelmäßigen
  Zeitabständen
 ...Belastungs- und Ruheschmerz

                        Nationaler Schmerzstandard, 2004
Schmerzerhebung und systematische
    Schmerzeinschätzung (in %)
100

80

60

40                86,9                        88,4

20

 0
      E1.1 Erhebung von Schmerzen       E1.2 Vorliegen einer
         und schmerzbedingten       systematischen Schmerz-
             Problemen (n=780)       ersteinschätzung (n=657)

                                                            DNQP, 2005
Systematische Verlaufskontrolle (in %)
 100

 80

 60

                    92,2                               95,4
 40

 20

  0
             E1.3 Vorliegen der            E1.4 Regelmäßige Frage nach
       systematischen Verlaufskontrolle   Schmerzen u. schmerzbedingten
                  (n=786)                 Problemen (Pat./Angeh.) (n=741)

                                                                            DNQP, 2005
Interventionsphase des Forschungsprojektes
„Schmerzfreies Krankenhaus“ - Operative Abteilungen
Schmerzerfassung
Wann messe ich Schmerzen?
• bei Aufnahme aller Patienten (ggf. erwei terte Erfassung)
• nach neu auftretenden Schmerzen
• bei Wechsel der Schm erzquali tät (z.B. von dumpfem nach stechendem Schmerz)
Wie oft messe ich Schmerzen?
• Zu Begi nn des Di enstes erfragen der Schmerzstärke
• zusätzli ch: nach Bedarfsm edi kationen, nach ni cht-medi kamentösen Interventionen,
  nach besonders schm erzhaften Maßnahm en
Wie messe ich Schmerzen?
• Verbal e Rangskal a (VRS)
• Gesi chter-Skal a (bei Kindern, bei ni cht deutschsprachigen Pati enten)
• Sofern keine Antwort m ögli ch, erfol gt ei ne Frem deinschätzung mi t ECPA/Dol oplus
Ansonsten gilt: Selbsteinschätzung v or Fremdeinschätzung!

Verfahre nsw eisen zur medikamentösen Schmerzthe ra pie
nach interner Absprache durch Klinik zu formulierende Vorschläge:
• Ei nl ei ten oder Anpassen der Schm erztherapi e bei Schm erz > VRS 2 (si ehe
  Stufenschema)
• Zuständigkei t für die Basi sschm erztherapie bei den Stati onsärzten
• Zuständigkei t für spezi ell e Verfahren (Katheter, PCA) bei der Anästhesi e

Information bei Problemen oder Komplikationen:
Telefon Stationsarzt:             Telefon Anästhesie/ASD:
                                               (i m Berei tsc hafts di ens t)

Dokumentation S chmerzerfassung
Di e Dokum entation der Ersterhebung erfolgt i n der Pfl egedokumentati on.
Di e Verl aufserhebung (Stärke) erfolgt i n der medi zi ni schen Kurve.

Dokumentation medikamentöse Schmerztherapie
Di e Dokum entation erfolgt _________________________________________________

Dokumentation nicht- medikamentöse Schmerztherapie
Di e Dokum entation erfolgt _________________________________________________

   Das Skript zur Interventionsphas e finden Sie im Intranet Ihres Haus es
               Wei tere Informati onen finden Sie i m Internet unter
                      www.schm erzfreies- krankenhaus.de
                          Ini ti i ert und gefördert von MUNDIPHARMA
2. Medikamentöse
       Schmerzbehandlung (1)
 Die Einrichtung verfügt über eine interprofessionell
  geltende Verfahrensregelung zur medikamentösen
  Schmerztherapie
 Pflegende überprüfen bei Neueinstellung bzw.
  Anpassung der Medikation den Behandlungserfolg
 ...sorgt dafür, dass bei zu erwartenden Schmerzen
  präventiv ein Analgesieverfahren erfolgt

                         Nationaler Schmerzstandard, 2004
Wann ist die Schmerzbehandlung
            in Ihrer Klinik gesichert?
          (Ärzte: 1210; Pflegende 2180)

          1

         0,8

         0,6
Anteil
         0,4

         0,2

          0
               1 3 5 7 9 11 13 15 17 19 21 23
         Ärzte     Pflegende   Uhrzeit
Beginn der medikamentösen
        Schmerzbehandlung (in %)
100

80

60

                  91,1                            94,8
40

20

 0
           E2.1 Unverzügliche         E2.4 Unverzüglicher Beginn der
      Schmerzbehandl. bei >3/10 NRS       med. Schmerztherapie
                (n=706)                   (Pat./Angeh.) (n=698)

                                                              DNQP, 2005
Überprüfung der Wirksamkeit (in %)
100

80

60

                                                   93,3
40                 83,2

20

 0
      E2.2 Überprüfung der Wirksamkeit E2.5 Wirksamkeit (Pat./Angeh.)
      med. Schmerzbehandlung (n=744)              (n=687)

                                                                        DNQP, 2005
Präventive Analgesieverfahren (in %)
  100

  80

  60

  40              75,9                           71,2

  20

   0
             E2.3 Präventives                E2.6 Präventive
        Analgesieverfahren (n=415)         Schmerzmedikation
                                     (Patienten/Angehörige) (n=420)

                                                                 DNQP, 2005
4. Nicht-Medikamentöse
        Schmerzbehandlung

 ...Pflegende wenden in Absprache mit dem
  Patienten als Ergänzung zur medikamentösen
  Schmerztherapie nicht-medikamentöse
  Maßnahmen an und überprüfen ihre Wirkung...

                      Nationaler Schmerzstandard, 2004
Osterbrink, 2002
Angebot nicht-medikamentöser
         Schmerztherapien (in %)
100

80

60

40
                55,7                          56,6
20

 0
          E4.1 Angebot nicht-           E4.2 Angebot nicht-
       medikamentöser Schmerz-   medikamentöser Schmerztherapie
            therapie (n=718)      (Patienten/Angehörige) (n=668)

                                                               DNQP, 2005
5. Beratung und Schulung
 Pflegende bieten Patienten und ggfs. ihren
  Angehörigen eine gezielte Schulung und
  Beratung an, um sie zu befähigen, Schmerzen:
     einzuschätzen,
     mitzuteilen und
     zu beeinflussen

                        Nationaler Schmerzstandard, 2004
Der Score
Mehrdimensionaler Score

Diagnose/             Fachkompetenz           Wahrnehmung /
Rückmeldung                                  Informationssuche
(Pat.)              Interprofessionelle     Schmerzmess.&Doku.
Kommunikation            Strategien           durch Pflegende
(Personal)
                    Kontext des Patienten
 Arbeits-
 organisation
                    Case-Management
 Externe                                       Methodenwahl
 informationen
                    Entscheidungsregeln
 Vorschriften /                             - Medikament. Maßn.
                    Handlungsbefugnis
 Handlungsan-                                 - Nicht-med. Maßn.
 leitungen                                  -Beratung und Schul.   Intervention
                       Schnittstellen        - spezifische Maßn.
 Entscheidungen
 von Verantwortl.
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