2020 GESCHÄFTSBERICHT - JOBCENTER STÄDTEREGION AACHEN
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Vorwort des Geschäftsführers Sehr geehrte Damen und Herren, in unserem diesjährigen Geschäftsbericht zeigen wir auf, wie sich in unserer Region wich- tige arbeitsmarktliche und soziale Parameter in der Grundsicherung entwickelt haben. Das Jahr 2020 war durch die Corona-Pan- demie sehr geprägt und hat uns regelmäßig vor neue Herausforderungen gestellt. Unsere persönliche Betreuung und Kontaktaufnahme musste immer wieder den Gegebenheiten an- gepasst werden. Besonders wichtig war in die- sem Jahr die dauerhafte Sicherstellung der ma- teriellen Grundversorgung. Trotz der schwierigen Gesamtumstände konnte das Jobcenter nah an liche und junge Erwachsene, die Leistungen der den Menschen bleiben und hat gute Integra- Grundsicherung erhalten. tionsergebnisse erzielt. Unser vorrangiges Ziel ist die Integration von Das Jobcenter StädteRegion Aachen ge- hilfebedürftigen Menschen in den Arbeitsmarkt währt Hilfebedürftigen die Grundsicherung für sowie die Ermöglichung sozialer Teilhabe. Auch Arbeitsuchende, berät, fördert und vermittelt in Vermeidung von Arbeitslosigkeit und Schaffung eine Beschäftigung oder Ausbildung. Vertreten sowie Wiederherstellung der Erwerbsfähigkeit ist das Jobcenter an acht Standorten im Gebiet haben für uns hohe Priorität. der StädteRegion Aachen, welche organisato- risch fünf Geschäftsstellen zugehörig sind. Dabei spielen in immer größerem Umfang auch die kommunalen Eingliederungsleistungen Die Grundsicherung für Arbeitsuchende (Ar- Schuldnerberatung, psycho-soziale Betreuung beitslosengeld II) setzt sich aus der Regelleistung, sowie Suchtberatung eine Rolle. Mehrbedarfen sowie den Kosten für Unterkunft und Heizung und ggf. weiteren laufenden oder Der Geschäftsbericht dient der Information, einmaligen Bedarfen zusammen. Das durch das um u. a. eine sachorientierte lokale Fortent- Jobcenter ausgezahlte Arbeitslosengeld II ist eine wicklung des Grundsicherungssystems zu er- Leistung, die aus Steuermitteln finanziert wird. möglichen und weitere Ansatzpunkte für unse- re Zusammenarbeit auf vielfältigen Ebenen zu Gerade die Pandemieauswirkungen zeigen unterstützen. die vielfältigen Facetten der Kinderarmut mit ihren weitreichenden Folgen auf. Mit Leistungen Ihr aus dem Bildungs- und Teilhabepaket unter- Stefan Graaf stützt und fördert das Jobcenter Kinder, Jugend- Geschäftsführer 3
Impressum/Herausgeber/Bildnachweise Jobcenter StädteRegion Aachen Bildnachweis Titelfoto und Rückseite: Gut-Dämme-Straße 14 Jobcenter StädteRegion Aachen, Zentrale 52070 Aachen © Bernd Held, Aachen Stefan Graaf, Geschäftsführer Foto Stefan Graaf © Brigitte Averdung-Häfner Druck: Hausdruckerei der StädteRegion Aachen Gesamtgestaltung: Bernd Held, Aachen 4
Inhalt Vorwort des Geschäftsführers Seite 3 Impressum Seite 4 Inhaltsverzeichnis Seite 5 Arbeitsmarkt und Arbeitslosigkeit Seite 6 Integrationen und Weiterbildung Seite 15 ALG II – Empfänger mit Einkommen Seite 18 Entwicklung und Zusammensetzung von Bedarfsgemeinschaften Seite 20 Entwicklung und Zusammensetzung der Leistungsberechtigten Seite 25 Entwicklung der Langzeitleistungsbeziehenden Seite 31 Schuldnerberatung Seite 35 Leistungen zum Lebensunterhalt Seite 37 Bildungs- und Teilhabepaket Seite 43 Eingliederungsleistungen Seite 46 Ausblick und Förderstrategie Seite 52 5
Arbeitsmarkt und Arbeitslosigkeit 6
Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung Die Auswirkungen der Corona-Pandemie und sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungen die Maßnahmen zu deren Eindämmung machen nun erstmals, wenn auch moderat, wieder rück- sich, trotz erleichtertem Zugang zum Bezug von läufig. Kurzarbeitergeld, auch in der Beschäftigungs- situation der StädteRegion Aachen bemerkbar. Die Gesamtzahl der sozialversicherungs- Im September 2020 waren 220.856 Arbeitneh- pflichtigen Beschäftigungsverhältnisse in Höhe mer/innen und Auszubildende, darunter 120.216 von 220.856 und deren Veränderungen gegen- Männer und 100.640 Frauen, sozialversiche- über dem Vorjahr teilen sich wie folgt auf: Wäh- rungspflichtig beschäftigt, 2.724 oder 1,2 % rend die Vollzeitbeschäftigung im September weniger als im Vorjahresquartal. Von Septem- 2020 gegenüber dem Vorjahr um ca. 1,9 % bzw. ber 2018 auf September 2019 war zwar schon 2.901 auf 153.551 gesunken ist, stieg die Teil- eine konjunkturelle Eintrübung erkennbar, trotz- zeitbeschäftigung um ca. 0,3 % bzw. 177 auf dem stiegen die Zahlen hier noch um 3.902 bzw. 67.305 Beschäftigungsverhältnisse an. 1,8 %. Im Corona-Jahr 2020 hingegen sind die 230.000 223.580 219.678 220.856 220.000 213.646 208.737 210.000 203.676 211.103 199.212 207.590 208.495 200.000 196.342 201.872 197.047 190.000 192.112 187.516 180.000 184.655 SvB mit Azubi SvB ohne Azubi 170.000 Sep. 2013 Sep. 2014 Sep. 2015 Sep. 2016 Sep. 2017 Sep. 2018 Sep. 2019 Sep. 2020 Datenstand: März 2021 7
Entwicklung und Bestand an gemeldeten offenen Arbeitsstellen Im Zusammenhang mit den wirtschaftlichen offene Stellen weniger, als im vergleichbarem Einschränkungen durch die Corona-Pandemie Vorjahreszeitraum. Von Januar bis Dezember ging die Arbeitskräftenachfrage im Jahr 2020 2020 gab es insgesamt 13.104 Stellenabgänge, massiv zurück. Sowohl das Ausbleiben von Stel- im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das eine lenneumeldungen, als auch die zurückhaltende Abnahme von 2.239 oder 20,6 %. Stellenbesetzung schlugen bei dem Rückgang der Arbeitskräftenachfrage im Zusammenhang Im Dezember 2020 wurden in der StädteRegion mit Corona zu Buche. Für die StädteRegion Aa- Aachen 3.850 gemeldete offene Arbeitsstellen chen verzeichnete die Agentur für Arbeit im Jahr im Bestand registriert. Gegenüber dem Vorjah- 2020 einen Gesamtstellenzugang in Höhe von resmonat bedeutet dies eine Abnahme von 940 9.985, dies sind 2.405 bzw. 19,4 % gemeldete Stellen bzw. 19,6 %. 6.000 Gemeldete Arbeitsstellen im Bestand 5.640 5.705 5.713 5.640 5.554 5.522 5.517 5.435 5.500 5.263 5.328 5.340 5.313 5.534 5.563 5.588 5.140 5.422 5.432 5.312 5.181 5.261 5.268 5.000 5.218 5.104 5.257 5.107 5.259 5.293 5.071 5.117 4.944 5.108 5.067 4.997 4.970 4.790 4.500 4.621 4.687 4.624 4.155 4.073 3.955 4.000 3.819 3.738 3.902 3.907 3.893 3.850 3.500 3.000 2017 2018 2019 2020 Jan. Feb. Mrz. Apr. Mai Jun. Jul. Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. 20.000 18.000 16.000 14.000 12.000 10.000 8.000 6.000 4.000 2.000 0 Dez. 2015 Dez. 2016 Dez. 2017 Dez. 2018 Dez. 2019 Dez. 2020 Dez. 2015 Dez. 2016 Dez. 2017 Dez. 2018 Dez. 2019 Dez. 2020 Bestand Arbeitslose SGB III 5.301 5.167 5.703 5.713 5.962 8.042 Veränderung zum Vorjahresmonat -9,9 % -2,5 % 10,4 % 0,2 % 4,3 % 34,9 % Bestand Arbeitslose SGB II 18.362 17.043 16.151 13.913 14.419 16.004 Veränderung zum Vorjahresmonat -1,7 % -7,2 % -5,2 % -13,9% 3,6 % 11,0 % Bestand offene Stellen gesamt 4.995 5.066 5.432 5.522 4.790 3.850 Veränderung zum Vorjahresmonat 34,8 % 1,4 % 7,2 % 1,7 % -13,3 % -19,6 % Datenstand: Dezember 2020 8
Jahresdurchschnittliche Entwicklung der SGB-II-Arbeits- losigkeit im 10-Jahresrückblick Die Folgen der Corona-Pandemie lassen SGB II im Jahresdurchschnitt um 1.337 Perso- sich auch in der Entwicklung der Arbeitslo- nen bzw. 9,1 % über dem Wert des Vorjahres.2 sigkeit feststellen. Nachdem die jahresdurch- Infolgedessen stieg die jahresdurchschnittliche schnittliche Arbeitslosigkeit seit 2015 rückläufig Arbeitslosenquote1 im SGB II von 4,8 % im Jahr war, ist im Corona-Jahr 2020 erstmals wieder 2019 auf 5,2 % im Jahr 2020.2 ein Anstieg zu verzeichnen. Neben schlechte- ren Integrationschancen machte sich das Aus- Im Jahr 2020 waren die Auswirkungen der setzen von arbeitsmarktpolitischen Maßnah- Corona-Krise stärker in der Arbeitslosenversi- men in der Grundsicherung besonders negativ cherung als in der Grundsicherung zu spüren. Die in der Arbeitslosenentwicklung bemerkbar. Mit Gesamtarbeitslosenquote (SGB II + III)1 wuchs 15.988 Personen lag die Arbeitslosenzahl im im gleichen Zeitraum von 6,9 % auf 7,9 % an. 10,0 % 26.000 9,0 % 8,8 % 8,9 % 8,6 % 8,5 % 9,0 % 8,1 % 7,9 % 7,8 % 8,0 % 24.000 6,7 % 7,0 % 6,9 % 6,4 % 6,5 % 6,6 % 6,4 % 7,0 % 22.000 6,1 % 5,7 % 6,0 % 5,2 % 20.000 5,0 % 18.889 18.943 4,8 % 5,0 % 18.458 18.652 17.785 17.954 18.000 4,0 % 16.735 15.988 3,0 % 16.000 15.054 14.651 2,0 % 14.000 1,0 % 12.000 0,0 % 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Arbeitslose im SGB II (JD) Arbeitslosenquote im SGB II (JD) Arbeitslosenquote gesamt im SGB II und III (JD) 1) Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen (= Summe losengeld auch Arbeitslosengeld II beziehen, vermittlerisch aus abhängigen zivilen Erwerbstätigen sowie Selbstständi- durch die Arbeitsagenturen im Rechtskreis SGB III betreut. gen und mithelfenden Familienangehörigen) Ab Januar 2017 werden die Aufstocker deshalb auch statis- tisch nicht mehr im Rechtskreis II, sondern im Rechtskreis 2) Hinweis: Seit dem 01.01.2017 werden die sogenann- III erfasst. Vorjahresvergleiche sind damit eingeschränkt aus- ten „Aufstocker“, also Personen die zusätzlich zum Arbeits- sagekräftig. Datenstand: Dezember 2020 9
Jahresdurchschnittliche Entwicklung der SGB-II-Arbeits- losigkeit U25 im 10-Jahresrückblick Auch bei jungen Menschen zeigte sich, wenn- des Vorjahres. Die jahresdurchschnittliche Jugend- gleich moderater, diese unerfreuliche Entwicklung. arbeitslosenquote im SGB II1 stieg von 3,1 % im Nahm die Anzahl der jungen Arbeitslosen unter 25 Jahr 2019 auf 3,3% im Jahr 2020.2 Jahre seit 2015 kontinuierlich ab, wurde im Coro- na-Jahr 2020 ein leichter Zuwachs festgestellt. Mit Die gesamte jahresdurchschnittliche Jugend- 1.229 Personen lag die Jugendarbeitslosenzahl im arbeitslosenquote1 (Arbeitslosen- und Grundsiche- Jobcenter StädteRegion Aachen im Jahresdurch- rung) nahm im gleichen Zeitraum von 4,8 % auf schnitt um 97 Personen bzw. 8,6 % über dem Wert 5,4 % zu. 8,0 % 2.500 7,3 % 7,1 % 7,0 % 6,9 % 7,0 % 5,9 % 2.000 6,0 % 5,3 % 5,4 % 5,4 % 5,1 % 5,0 % 4,9 % 4,8 % 4,8 % 4,6 % 5,0 % 1.500 4,2 % 3,8 % 1.667 3,7 % 1.623 3,5 % 4,0 % 1.611 3,1 % 3,3 % 1.550 1.424 1.000 1.296 1.285 3,0 % 1.234 1.229 1.132 2,0 % 500 2,0 % 0 0,0 % 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Alo SGB II U25 Alo SGB-II-Quote U25 Alo-Quote (II + III) U25 1) Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen in der be- durch die Arbeitsagenturen im Rechtskreis SGB II betreut. Ab treffenden Altersgruppe (15 bis unter 25 Jahre). Januar 2017 werden die Aufstocker deshalb auch statistisch nicht mehr im Rechtskreis SGB II, sondern im Rechtskreis 2) Hinweis: Seit dem 01.01.2017 werden die sogenann- SGB III erfasst. Vorjahresvergleiche sind damit eingeschränkt ten „Aufstocker“, also Personen die zusätzlich zum Arbeits- aussagekräftig. losengeld auch Arbeitslosengeld II beziehen, vermittlerisch Datenstand: Dezember 2020 10
Entwicklung und Zusammensetzung erwerbsfähige Leistungsberechtigte (ELB) Nicht jede/r erwerbsfähige Leistungsberech- Zusätzlich kamen noch etwa 13.700 Per- tigte ist auch arbeitslos. Weniger als die Hälfte, sonen hinzu, die ebenfalls nicht als arbeitslos nämlich 46 %, der erwerbsfähigen Leistungs- gelten. Diese Personengruppe ging beispiels- berechtigten galten 2020 als arbeitslos. Zu den weise einer ungeförderten Erwerbstätigkeit von registrierten 16.004 Arbeitslosen im Dezember mindestens 15 Wochenstunden nach (ca. 3.600 2020 sind noch rund 5.000 Personen hinzuzu- ELB), betreuten Kleinkinder bzw. pflegten An- zählen, die nicht arbeitslos waren, weil sie an gehörige (ca. 2.800 ELB), gingen zur Schule, einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme teil- studierten, befanden sich in einer ungeförderten nahmen (ca. 3.500 ELB) oder unter die Son- Ausbildung (ca. 3.900) oder waren arbeitsunfä- derregelung für Ältere gemäß § 53a SGB II (ca. hig erkrankt (ca. 2.500 ELB). 1.500 ELB) fielen. 41.000 36.000 38.905 38.553 36.406 34.645 31.000 26.000 23.129 22.329 21.014 20.952 20.162 21.000 16.000 17.043 16.151 16.004 11.000 13.913 14.419 6.000 1.000 Dez. 16 Feb. 17 Apr. 17 Jun. 17 Aug. 17 Okt. 17 Dez. 17 Feb. 18 Apr. 18 Jun. 18 Aug. 18 Okt. 18 Dez. 18 Feb. 19 Apr. 19 Jun. 19 Aug. 10 Okt. 19 Dez.19 Feb. 20 Apr. 20 Jun. 20 Aug. 20 Okt. 20 Dez.20 Arbeitslose Arbeitslose erwerbsfähige + Teilnehmende an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen Leistungsberechtigte (ELB) + Personen gem. Sonderregelung für Ältere Datenstand: Dezember 2020 11
Entwicklung der (Langzeit-)Arbeitslosigkeit Die Zahl der Personen, die langzeitarbeits- ger arbeitslos.) Dies entspricht einem Anteil von los waren, hat sich im Jahr 2020 erhöht. Im De- rund 54 %. Im Vorjahreszeitraum wurden 14.419 zember 2020 zählten von 16.004 Arbeitslosen im Arbeitslose und davon 7.089 Langzeitarbeitslose SGB II der StädteRegion Aachen 8.632 Personen registriert. Die Quote der Langzeitarbeitslosen zu den Langzeitarbeitslosen (= 1 Jahr und län- betrug im Vorjahresmonat rund 49 %. 20.000 18.448 18.674 18.362 17.374 17.443 17.043 15.000 16.151 16.004 13.913 14.419 10.000 9.852 10.268 9.949 9.656 9.445 9.285 (= 55,0 %) 9.032 (= 54,4 %) (= 53,2 %) (= 53,4 %) (= 54,2 %) (= 56,7 %) 8.632 (= 55,9 %) 7.518 5.000 7.089 (= 53,9 %) (= 54,0 %) (= 49,2 %) 0 Mrz Jun Sep Dez Mrz Jun Sep Dez Mrz Jun Sep Dez Mrz Jun Sep Dez Mrz Jun Sep Dez Mrz Jun Sep Dez Mrz Jun Sep Dez Mrz Jun Sep Dez Mrz Jun Sep Dez Mrz Jun Sep Dez 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Arbeitslose SGB II in der StädteRegion Aachen davon Langzeitarbeitslose in der StädteRegion Aachen Langzeitarbeitslosigkeit ist eine wesentliche He- Jahr 2020 gesenkt werden. Im Jahresdurch- rausforderung für das Jobcenter. Der jahresdurch- schnitt 2020 befanden sich unter den 15.988 schnittliche Anteil der Langzeitarbeitslosen konnte nur Arbeitslosen 7.917 Langzeitarbeitslose. noch leicht von 49,7 % im Jahr 2019 auf 49,5 % im Während sich innerhalb eines Jahres die jah- resdurchschnittliche Arbeitslosigkeit um 1.337 Jahresdurchschnittliche Entwicklung Personen bzw. 9,1 % erhöhte, stieg die jahres- 20.000 durchschnittliche Anzahl der Langzeitarbeits- losen nur um 634 Personen bzw. 8,7 % an. 18.888 18.943 18.652 18.458 17.954 17.785 16.735 15.000 Die Zahl der jahresdurchschnittlichen 15.988 15.054 14.651 Langzeitarbeitslosen setzte sich 2020 zu 10.000 41 % (3.224) aus Personen zusammen, die 10.243 (54,1 %) 10.044 (53,8 %) bis zu 2 Jahren arbeitslos gemeldet sind, zu 9.971 (55,5 %) 9.951 (52,7 %) 9.654 (52,3 %) 9.406 (52,9 %) 9.416 (56,3 %) 18 % (1.442) aus jenen, die 2 bis unter 3 Jah- 8.276 (55,0 %) 7.917 (49,5 %) Datenstand: Dezember 2020 7.283 (49,7 %) 5.000 re arbeitslos sind und zu 11 % (888) aus je- nen, deren Arbeitslosigkeit 3 bis unter 4 Jahre anhält. Bei 30 % aller Langzeitarbeitslosen 0 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 (2.363) dauert die Arbeitslosigkeit schon 4 Arbeitslose im SGB II darunter Langzeitarbeitslose (Jahresdurchschnittswert) (Jahresdurchschnittswert) Jahre oder länger an. 12
Schulabschluss und Arbeitslosigkeit Der Hauptgrund von Arbeitslosigkeit im Damit lag dieser sowohl unter dem NRW- SGB II ist eine fehlende bzw. unzureichende Schnitt von 30 %, als auch unter dem Schnitt in Qualifikation. Je geringer die schulische und be- Deutschland von 26 %. Im Jobcenter Städte-Re- rufliche Qualifikation, desto höher ist das Risiko, gion Aachen konnten allerdings bei 9 % der Ar- arbeitslos zu sein bzw. zu werden. beitslosen, u. a. aufgrund fehlender Unterlagen oder unschlüssiger Kundenangaben, keine An- Im Jobcenter StädteRegion Aachen lag im gaben zum Schulabschluss festgelegt werden. Dezember 2020 der Anteil der Arbeitslosen ohne Schulabschluss, gemessen an allen Arbeitslo- sen, mit 4.027 Personen bei 25 %. Im Vorjahres- monat waren es 22 % bzw. 3.150 Arbeitslose. Alle 100 % 11 % 9% 12 % 9% 8% 10 % 80 % 4% 5% 7% 17 % 13 % 14 % 60 % 32 % 33 % 35 % 40 % 20 % 30 % 25 % 25 % 0% Deutschland NRW SR Aachen keine Angabe / keine Zuordnung Mittlere Reife Abitur / Hochschulreife Hauptschulabschluss Fachhochschule kein Schulabschluss Datenstand: Dezember 2020 13
Berufsausbildung und Arbeitslosigkeit Neben einem fehlenden Schulabschluss stellt lose ohne abgeschlossene Berufsausbildung. die fehlende Berufsausbildung eines der größ- Im Vorjahresmonat betrug diese Quote ebenfalls ten Risiken für Arbeitslosigkeit dar. Durch eine 74 %, allerdings mit 10.676 Arbeitslosen. Ausbildung verbessern sich die Aussichten auf langfristige Beschäftigungsverhältnisse, höhere Infolge der vielfältigen Integrationsbemühun- Entlohnung und berufliche Weiterbildung bzw. gen sind in der StädteRegion Aachen die Kun- Aufstiegsmöglichkeiten. Zudem wird im Ver- den mit Berufsausbildung weitestgehend in den gleich zu Personen ohne Berufsausbildung das Arbeitsmarkt integriert. Im Bestand verbleiben Risiko deutlich gesenkt, arbeitslos zu werden. daher verstärkt Arbeitslose ohne abgeschlos- sene Berufsausbildung. Der Anteil der Arbeits- Auffällig hoch ist der Anteil der Arbeitslosen losen ohne Berufsausbildung liegt im Jahr 2020 ohne abgeschlossene Berufsausbildung. Im De- mit 74 % über dem Schnitt in NRW mit 73 % als zember 2020 befanden sich im Jobcenter Städ- auch über dem Schnitt in Deutschland mit 66 %. teRegion Aachen rund 74 % bzw. 11.826 Arbeits- Alle 1% 1% 0% 5% 4% 5% 100 % 22 % 21 % 28 % 80 % 60 % 40 % 73 % 74 % 66 % 20 % 0% Deutschland NRW SR Aachen keine Angabe / keine Zuordnung Betriebliche / schulische Ausbildung Akademische Ausbildung Ohne abgeschlossene Berufsausbildung Datenstand: Dezember 2020 14
Integration und Weiterbildung 15
Arbeitsintegrationen im Jahr 2020 Die Entwicklungen im Zuge der Corona-Pan- Von Januar bis Dezember 2020 mündeten demie spiegeln sich auch in den Integrationen insgesamt 7.107 Personen in sozialversiche- wider. Neben dem allgemeinen Anstieg bei den rungspflichtige Beschäftigung, Ausbildung oder Zugangs- und Bestandsdaten der Kunden bzw. Selbstständigkeit ein, darunter 4.515 Männer erwerbsfähigen Leistungsberechtigten, ist ein und 2.592 Frauen. Hierunter fallen auch 3.458 deutlicher Abfall in den Abgangszahlen erkenn- Integrationen von Langzeitleistungsbeziehenden bar. Im Jahr 2020 konnten trotz der Corona-Kri- (erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in den se und der Maßnahmen zu deren Eindämmung letzten 24 Monaten mindestens 21 Monate hilfe- aber immer noch 20,0 % des Durchschnitts- bedürftig waren). Knapp 60 % der Integrationen bestands erwerbsfähiger Leistungsberechtigter gehen auf erwerbsfähige Leistungsberechtigte der vergangenen 12 Vormonate (Dez. 2019 bis mit deutscher Staatsangehörigkeit zurück, 40 % Nov. 2020) integriert werden. Allerdings waren es auf Ausländer. 1.851 erwerbsfähige Leistungsberechtigte weni- ger als noch im Vorjahr. Konnte in den Jahren 5.871 Integrationen erfolgten in sozialversi- 2017 bis 2019 noch rund jeder Vierte erwerbsfä- cherungspflichtige Beschäftigung, 196 in selbst- hige Leistungsberechtigte integriert werden, war ständige Erwerbstätigkeit und 1.040 in vollquali- es im Corona-Jahr 2020 nur jeder Fünfte. fizierende Berufsausbildung. 9.500 9.286 9.000 9.062 24,5 % 8.958 8.720 23,0 % 8.500 24,8 % 22,4 % 8.338 8.000 21,4 % 7.797 7.714 7.500 21,2 % 7.483 20,6 % 19,7 % 7.107 7.000 20,0 % 6.500 6.000 5.500 5.000 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Datenstand: März 2021 16
Förderung beruflicher Weiterbildung (FbW) Mit dem Ziel der Erhöhung des Fachkräftepo- abschlussorientierte betriebliche Einzelumschu- tentials wurden im Jahr 2020 im Bereich Förde- lung, in 122 Fällen eine abschlussorientierte rung beruflicher Weiterbildung (inklusive Reha- Gruppenumschulung bei einem Träger, in 19 Fäl- Förderung beruflicher Weiterbildung) insgesamt len eine umschulungsbegleitende Hilfe, in 182 5,9 Mio. Euro verausgabt, dies entspricht einem Fällen eine Teilqualifikation, in 525 Fällen eine Anteil von 13,5 % des Eingliederungsbudgets. Fortbildung, in 53 Fällen eine Schulung in Grund- kompetenzen und in 5 Fällen ein Vorbereitungs- Dabei wurden insgesamt 966 Bildungsgut- lehrgang für Externenprüfungen. scheine ausgegeben. In 60 Fällen erfolgte eine Grundkompetenzen Vorbereitungslehrgang für Externenprüfungen 53 (5 %) 5 (1 %) Teilqualifikationen 182 (19 %) Umschulungs- begleitende Hilfen 19 (2 %) Fortbildungen Einzel- 525 (54 %) umschulungen 60 (6 %) Gruppenumschulungen 122 (13 %) Datenstand: Dezember 2020 17
ALG-II-Empfänger mit Einkommen 18
ALG-II-Empfänger mit Einkommen aus Erwerbstätigkeit Personen, die Einkünfte aus abhängiger oder lichkeiten insbesondere im Gaststätten-, Hotelle- selbstständiger Arbeit beziehen und trotzdem rie-, Tourismusgewerbe, nur noch 23 %. ihren Bedarf nicht aus eigenem Einkommen si- cherstellen können, erhalten ergänzende Leistun- 22 % gingen einer abhängigen Beschäftigung gen des Jobcenters. Im Jobcenter StädteRegion und rund 1 % ausschließlich oder zusätzlich ei- Aachen waren dies im Jahresdurchschnitt der ner selbstständigen Tätigkeit nach. Arbeitsum- vergangenen Jahre rund ein Viertel der erwerbs- fang und erzieltes Bruttoeinkommen variieren, fähigen Leistungsberechtigten, im Jahr 2020 sind die Spanne reichte von Minijobs unter 450 Euro es mit dem Wegbrechen der Beschäftigungsmög- bis zu Vollzeitjobs, in der Regel über 1.300 Euro. Jahresdurchschnittliche Entwicklung der ELB mit Einkommen aus Erwerbstätigkeit 10.000 576 629 710 829 964 998 918 546 885 868 8.000 2.411 2.582 2.748 2.857 2.910 3.003 3.105 3.271 3.285 3.088 6.000 4.000 6.115 6.067 5.822 5.813 5.814 5.492 5.366 5.176 4.895 4.512 2.000 660 712 661 649 684 708 674 582 509 445 0 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Einkommen aus abhängigem Erwerb > 1.300 Euro Einkommen aus abhängigem Erwerb > 450 Euro bis < 1.300 Euro Einkommen aus abhängigem Erwerb
Entwicklung und Zusammensetzung von Bedarfsgemeinschaften 20
Bedarfsgemeinschaften Leider setzte sich der rückläufige Trend der entspricht gegenüber 2019 einer jahresdurch- Vorjahre bei der Anzahl der Bedarfsgemeinschaf- schnittlichen Abnahme um 424 Personen bzw. ten im Corona-Jahr 2020 auf niedrigerem Niveau 217 Bedarfsgemeinschaften. Im Jahresdurch- fort. Im Jobcenter StädteRegion Aachen wurden schnitt 2020 lebten in den 26.417 Bedarfsge- im Jahresdurchschnitt 2020 51.762 Personen meinschaften durchschnittlich 2 (1,96) Personen. in 26.417 Bedarfsgemeinschaften betreut. Dies 30.000 29.500 29.000 28.500 28.629 28.479 28.000 28.342 28.075 27.500 27.000 27.408 27.014 26.500 26.798 26.000 26.424 25.775 25.500 25.845 25.000 Mrz. 11 Jun. 11 Sep. 11 Dez. 11 Mrz. 12 Jun. 12 Sep. 12 Dez. 12 Mrz. 13 Jun. 13 Sep. 13 Dez. 13 Mrz. 14 Jun. 14 Sep. 14 Dez. 14 Mrz. 15 Jun. 15 Sep. 15 Dez. 15 Mrz. 16 Jun. 16 Sep. 16 Dez. 16 Mrz. 17 Jun. 17 Sep. 17 Dez. 17 Mrz. 18 Jun. 18 Sep. 18 Dez. 18 Mrz. 19 Jun. 19 Sep. 19 Dez. 19 Mrz. 20 Jun. 20 Sep. 20 Dez. 20 Jahresdurchschnittliche Entwicklung Im Jahresdurchschnitt 2020 waren 56 % (14.769) der Bedarfs- 29.500 29.052 28.794 gemeinschaften Single-Bedarfsge- 29.000 28.705 meinschaften, d. h. Haushalte be- 28.500 stehend aus nur einer Person. 16 % 28.060 28.000 27.920 (4.310) der Bedarfsgemeinschaften 27.517 waren Haushalte von Alleinerzie- 27.500 27.080 henden mit einem oder mehreren 27.000 26.831 26.634 minderjährigem Kind/ern, 10 % 26.500 26.417 (2.508) Partner-Haushalte ohne 26.000 Kind/er und 16 % (4.286) Partner- 25.500 Haushalte mit minderjährigen Kind/ ern. 2 % (544) der Bedarfsgemein- 25.000 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 schaften zählten zu den sonstigen Bedarfsgemeinschaften (Jahresdurchschnittswert) Bedarfsgemeinschaften, in der Re- gel Alleinerziehende- bzw. Partner- Bedarfsgemeinschaften mit voll- jährigem Kind/ern. Datenstand: März 2021 21
Jahresdurchschnittliche Zusammensetzung der Bedarfsgemeinschaften im 10-Jahresrückblick Im Vorjahresvergleich zeichnete sich von 2019 Die Anzahl der Single-Bedarfsgemeinschaften mit jahresdurchschnittlich 26.634 Bedarfsgemein- veränderte sich um -21 bzw. -0,1 %, die der Al- schaften zu 2020 mit jahresdurchschnittlich leinerziehende-Bedarfsgemeinschaften um -103 26.417 Bedarfsgemeinschaften eine Abnahme bzw. -2,3 %, die der Partner-Bedarfsgemein- von 0,8 % bzw. 217 Bedarfsgemeinschaften ab. schaften ohne Kind/ern um -63 bzw. -2,4 % und die der Partner-Bedarfsgemeinschaften mit Innerhalb der einzelnen Bedarfsgemein- Kind/ern um -9 bzw. -0,2 %. Die geringe Anzahl schaft-Typen ist analog zur Gesamtentwicklung der sonstigen Bedarfsgemeinschaften veränder- in allen Bereichen ein Rückgang festzustellen. te sich um -21 bzw. -3,7 %. 30.000 671 645 639 672 704 601 614 637 565 544 4.537 4.465 4.558 25.000 4.397 4.468 4.464 4.572 4.331 4.296 4.286 3.154 3.078 2.987 3.107 3.141 2.778 20.000 3.138 3.095 2.571 2.508 5.188 5.070 4.897 4.623 5.098 5.134 4.413 4.310 4.987 4.968 15.000 15.535 15.971 15.454 14.614 15.155 14.790 14.769 13.770 13.798 14.244 10.000 5.000 0 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Single-BG Alleinerziehende-BG Partner-BG ohne Kinder Partner-BG mit Kinder Sonstige BG Datenstand: März 2021 22
Personen in Bedarfsgemeinschaften Einhergehend mit dem leichten Rückgang 51.762 gesunken. Während, wie in den Vorjah- der Bedarfsgemeinschaften ist im Jahresdurch- ren, die Zahl deutscher Personen abnahm, stieg schnitt 2020 die Zahl der Personen, die Leis- die Anzahl ausländischer Personen. 2020 betrug tungen zur Sicherung des Lebensunterhalts für der jahresdurchschnittliche Ausländeranteil 36 Arbeitsuchende nach dem SGB II bezogen, auf %, im Jahr zuvor waren es 35 %. 57.000 56.000 55.000 55.372 55.376 55.363 55.057 54.000 54.127 53.000 52.908 52.618 52.000 52.484 51.000 50.678 50.675 50.000 Mrz. 11 Jun. 11 Sep. 11 Dez. 11 Mrz. 12 Jun. 12 Sep. 12 Dez. 12 Mrz. 13 Jun. 13 Sep. 13 Dez. 13 Mrz. 14 Jun. 14 Sep. 14 Dez. 14 Mrz. 15 Jun. 15 Sep. 15 Dez. 15 Mrz. 16 Jun. 16 Sep. 16 Dez. 16 Mrz. 17 Jun. 17 Sep. 17 Dez. 17 Mrz. 18 Jun. 18 Sep. 18 Dez. 18 Mrz. 19 Jun. 19 Sep. 19 Dez. 19 Mrz. 20 Jun. 20 Sep. 20 Dez. 20 Die leicht gesunkene Zahl der leistungsberech- zog im Jahr 2020 noch rund jeder neunte Haushalt tigten Personen macht sich auch in der Entwick- in der StädteRegion Aachen Leistungen zur Grund- lung der Hilfequote bemerkbar. Die SGB-II–Hilfe- sicherung. Im Jahresdurchschnitt 2020 betrug die quote, die Auskunft über den Anteil der Personen SGB-II-Hilfequote in der StädteRegion Aachen bei in SGB-II-Bedarfsgemeinschaften an der Gesamt- durchschnittlich 51.762 Personen in SGB-II-Be- bevölkerung im Alter von 0 bis 65 Jahren (bzw. darfsgemeinschaften 11,0 % (Vorjahr: 11,1 %). Regelaltersgrenze) in der zu betrachtenden Region Das Risiko, hilfebedürftig zu sein, betrug im selben gibt, konnte leicht reduziert werden. Die Hilfequote Zeitraum in NRW 11,1 % (Vorjahr: 11,2 %) und in liegt zwar unter dem Vorjahresniveau, trotzdem be- Deutschland 8,3 % (Vorjahr: 8,4 %). 60.000 55.136 56.145 55.852 56.258 55.157 53.086 54.229 54.417 40,0 % 52.186 51.762 50.000 33,5 % 34,8 % 35,9 % 35,0 % 32,3 % 28,6 % 30,0 % 40.000 26,6 % 24,4 % 23,9 % 24,0 % 24,8 % 25,0 % 30.000 20,0 % 20.000 18.183 18.225 18.143 18.601 15,0 % 14.959 15.984 13.227 12.704 13.020 13.662 10,0 % 10.000 5,0 % 0 0,0 % 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Personen in BG (JDW) davon Ausländer (JDW) Ausländeranteil (JDW) Datenstand: März 2021 23
Anteil deutscher und ausländischer Personen in der Bevölkerung und im Jobcenter Während in der StädteRegion Aachen der An- Personen im Jobcenter StädteRegion Aachen teil ausländischer Bürger/innen in der Altersklas- deutlich höher. Im Jobcenter wurden im Jahres- se von 0 bis unter 66 Jahren in der Bevölkerung durchschnitt 2020 36 % Ausländer betreut. rund 17 % betrug, lag der Anteil ausländischer Bevölkerung (0 bis U66) in der Personen (0 bis U66) StädteRegion Aachen im Jobcenter in der (Stichtag: 31.12.2019) StädteRegion Aachen (Jahresdurchschnittswerte 2020) 76.774 17 % 18.872 36 % 372.973 32.890 83 % 64 % Deutsche Ausländer Quelle: IT.NRW, Düsseldorf, 2020 und Statistik der BA, Auft.-Nr. 211497 Datenstand: März 2021 24
Entwicklung und Zusammensetzung der Leistungsberechtigten 25
Erwerbsfähige Leistungsberechtigte (ELB) 15–65 Jahre + x = Regelaltersgrenze, § 7a SGB II Trotz der Corona-Krise ging die jahresdurch- Tatsächlich wurden aber im Jahresdurch- schnittliche Anzahl der erwerbsfähigen Leis- schnitt 2020 mit 35.571 erwerbsfähigen Leis- tungsberechtigten leicht zurück, ohne die Co- tungsberechtigten durchschnittlich 338 bzw. rona-Krise wäre der prognostizierte Rückgang 0,9 % weniger Menschen betreut als im ver- aber deutlich höher ausgefallen. Im Jahr 2019 gleichbaren Vorjahreszeitraum mit 35.909 er- ging man aufgrund der guten stabilen Arbeits- werbsfähigen Leistungsberechtigten. marktsituation für 2020 noch von einem Rück- gang in Höhe von 4,5 % aus. 40.000 39.000 38.905 38.000 38.553 38.290 37.994 37.000 37.068 37.187 36.000 36.458 36.406 36.207 35.000 34.645 34.727 34.000 Mrz. 10 Jun. 10 Sep. 10 Dez. 10 Mrz. 11 Jun. 11 Sep. 11 Dez. 11 Mrz. 12 Jun. 12 Sep. 12 Dez. 12 Mrz. 13 Jun. 13 Sep. 13 Dez. 13 Mrz. 14 Jun. 14 Sep. 14 Dez. 14 Mrz. 15 Jun. 15 Sep. 15 Dez. 15 Mrz. 16 Jun. 16 Sep. 16 Dez. 16 Mrz. 17 Jun. 17 Sep. 17 Dez. 17 Mrz. 18 Jun. 18 Sep. 18 Dez. 18 Mrz. 19 Jun. 19 Sep. 19 Dez. 19 Mrz. 20 Jun. 20 Sep. 20 Dez. 20 Jahresdurchschnittliche Entwicklung Die Hilfequote der erwerbsfähi- gen Leistungsberechtigten verän- 40.000 39.448 derte sich nur leicht und liegt nur 39.003 38.988 unmerklich unterhalb des Vorjah- 39.000 resniveaus. Im Jahresdurchschnitt 38.114 2020 betrug die Hilfequote der 38.000 37.800 37.431 erwerbsfähigen Leistungsberech- 37.168 tigten im Jobcenter StädteRegion 37.000 36.731 Aachen 9,4 % (Vorjahr = 9,5 %). 35.909 Im Vergleich dazu stagnierte die 36.000 35.571 Hilfequote in NRW bei 9,4%. In Deutschland ging ebenfalls die Hil- 35.000 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 fequote mit 7,1 % (Vorjahr = 7,2 %) erwerbsfähige Leistungsberechtigte (Jahresdurchschnittswert) zurück. Datenstand: März 2021 26
Erwerbsfähige Leistungsberechtigte als dynamisches System Die zu betreuenden Personen im Jobcenter Leistungsberechtigte zu, darunter 26,4 %* die können nicht als eine feste Personengruppe ver- sich in den letzten 3 Monaten schon im Leis- standen werden, sondern unterliegen zu einem tungsbezug eines Jobcenters befanden. Dem- großen Teil einer Bewegungsdynamik. Es gehen gegenüber standen Abgänge von insgesamt dem Jobcenter ständig neue Menschen zu, wäh- 12.693 erwerbsfähigen Leistungsberechtigten. rend andere aus dem Regelleistungsbezug des Innerhalb von 3 Monaten kehrten davon jedoch SGB II ausscheiden. 20,6 % erneut als erwerbsfähige Leistungsbe- rechtigte (ELB) ins Jobcenter StädteRegion Aa- Im Jahr 2020 gingen dem Jobcenter Städte- chen zurück. Region Aachen insgesamt 12.799 erwerbsfähige Zugänge ELB Bestand ELB Abgänge ELB Jahressumme = 12.799 Jahresdurchschnitt = 35.571 Jahressumme = 12.693 In den letzten 3 Mon. ELB gewesen Innerhalb von 3 Monaten wieder ELB Hinweis: Als Bewegungen werden alle Ein-/Austritte in/aus dem ELB-Bestand gezählt, die länger als 7 Tage dauern. *Die Zugänge beinhalten auch noch Statuswechsel zwischen nicht erwerbsfähigen Leistungsberechtigten und erwerbsfähigen Leistungsberechtigten. Quelle: Statistik der BA, Auftrags-Nr. 222551 Datenstand: März 2021 27
Nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte Nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte sind Jahr 2020 befanden sich jahresdurchschnittlich vor allem Kinder unter 15 Jahre. Ihr Anteil an die- 12.781 Kinder unter 15 Jahre, 171 Kinder weniger ser Gruppe belief sich in 2020 auf 96 Prozent. Im als in 2019, in SGB-II–Bedarfsgemeinschaften. 14.500 14.204 14.000 14.058 13.866 13.819 13.627 13.691 13.512 13.500 13.479 13.374 13.228 13.000 13.151 13.063 13.015 13.024 12.982 12.845 12.720 12.588 12.500 12.446 12.302 12.000 Mrz. 11 Jun. 11 Sep. 11 Dez. 11 Mrz. 12 Jun. 12 Sep. 12 Dez. 12 Mrz. 13 Jun. 13 Sep. 13 Dez. 13 Mrz. 14 Jun. 14 Sep. 14 Dez. 14 Mrz. 15 Jun. 15 Sep. 15 Dez. 15 Mrz. 16 Jun. 16 Sep. 16 Dez. 16 Mrz. 17 Jun. 17 Sep. 17 Dez. 17 Mrz. 18 Jun. 18 Sep. 18 Dez. 18 Mrz. 19 Jun. 19 Sep. 19 Dez. 19 Mrz. 20 Jun. 20 Sep. 20 Dez. 20 Nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte darunter Kinder U15 Die SGB-II-Hilfequote der Kinder unter 15 Jah- StädteRegion Aachen im SGB-II-Leistungsbe- re lag im Jahr 2020 in der StädteRegion Aachen zug. In Deutschland lag die Hilfequote der unter bei durchschnittlich 17,9 % (Vorjahr = 18,3 %.) 15-Jährigen bei durchschnittlich 13,1 % (Vor- Auch wenn sich die Quote leicht verbessert hat, jahr = 13,5 %) und in NRW bei durchschnittlich ist noch immer beinahe jedes fünfte Kind in der 17,9 % (Vorjahr = 18,2 %). Jahresdurchschnittliche Entwicklung 15.000 14.000 14.249 14.108 13.968 13.899 13.910 13.741 13.553 13.505 13.465 13.000 13.418 13.394 13.274 13.244 13.188 12.988 12.930 12.952 12.781 12.000 12.435 12.704 11.000 10.000 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte (Jahresdurchschnittswert) darunter Kinder U15 (Jahresdurchschnittswert) Datenstand: März 2021 28
Erwerbsfähige Leistungsberechtigte nach Staatsangehörigkeit Der Anteil ausländischer erwerbsfähiger Leis- mit 12.909 ausländischen ELB bei 37,3 %. In der tungsberechtigter an allen erwerbsfähigen Leis- Vergangenheit war der Anteil der erwerbsfähigen tungsberechtigten lag im Dezember 2020 mit Leistungsberechtigten mit ausländischer Staats- 13.115 bei 37,8 %. Im Dezember 2019 lag dieser angehörigkeit Jahr für Jahr stetig angestiegen. 40.000 11.555 12.832 13.737 35.000 13.178 12.909 13.115 30.000 25.000 26.963 26.031 24.785 20.000 23.186 21.674 21.540 15.000 10.000 5.000 0 Mrz. 15 Jun. 15 Sep. 15 Dez. 15 Mrz. 16 Jun. 16 Sep. 16 Dez. 16 Mrz. 17 Jun. 17 Sep. 17 Dez. 17 Mrz. 18 Jun. 18 Sep. 18 Dez. 18 Mrz. 19 Jun. 19 Sep. 19 Dez. 19 Mrz. 20 Jun. 20 Sep. 20 Dez. 20 ELB mit ausländischer Staatsangehörigkeit ELB mit deutscher Staatsangehörigkeit Gut jeder dritte erwerbsfähige Hartz-IV-Bezie- Staatsangehörigkeiten erklärt sich der Ausländer- her im Jobcenter StädteRegion Aachen besitzt anteil mit der seit 2014/2015 erfolgten Zuwande- mittlerweile eine ausländische Staatsangehörig- rung von geflüchteten Personen aus den wichtigs- keit. Neben der Vielzahl der unterschiedlichen ten acht nichteuropäischen Asylherkunftsländern. Jahresdurchschnittliche Entwicklung 40.000 40 % 39.448 39.003 38.988 35.000 38.114 37.800 37.431 37.168 36.731 37,6 % 35.909 36,8 % 35.571 36,0 % 30.000 34,6 % 31,4 % 30 % 25.000 27,4 % 29,5 % 26,4 % 26,1 % 26,4 % 20.000 20 % 15.000 10.000 13.648 13.598 13.367 10 % 13.223 12.236 11.495 10.447 9.898 9.802 9.597 5.000 0 0% 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Erwerbsfähige Leistungsberechtigte (Jahresdurchschnittswert) davon Ausländer Ausländeranteil Datenstand: Dezember 2020 29
Erwerbsfähige Leistungsberechtigte aus den acht stärksten nichteuropäischen Asylherkunftsländern Der starke Anstieg der nichteuropäischen fähigen Leistungsberechtigten aus den acht erwerbsfähigen Leistungsberechtigten aus den nichteuropäischen Asylherkunftsländern stel- Jahren 2015 bis 2017 setzte sich im Jahr 2018 len mit jahresdurchschnittlich 5.250 Personen nur moderat fort, nach der Stagnation im Jahr im Jahr 2020, nicht mehr 14 % wie im Vorjahr, 2019 stiegen die Zahlen 2020 erneut leicht an. sondern mittlerweile 15 % aller erwerbsfähigen Ihr Anteil an den erwerbsfähigen Leistungsbe- Leistungsberechtigten im Jobcenter Städte- rechtigten ist ebenfalls gestiegen. Die erwerbs- Region Aachen dar. 6.000 5.172 5.091 5.098 5.003 5.000 3.738 4.000 3.000 2.179 2.000 1.000 0 Dez. 15 Mrz. 16 Jun. 16 Sep. 16 Dez. 16 Mrz. 17 Jun. 17 Sep. 17 Dez. 17 Mrz. 18 Jun. 18 Sep. 18 Dez. 18 Mrz. 19 Jun. 19 Sep. 19 Dez. 19 Mrz. 20 Jun. 20 Sep. 20 Dez. 20 Afghanistan Eritrea Irak Isl. Republik Iran Nigeria Pakistan Somalia Arab. Republik Syrien Jahresdurchschnittliche Zusammensetzung 11 % Aus den acht nichteuropäischen Asylher- 3% kunftsländern (Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Ni- geria, Pakistan, Somalia, Syrien) stellten im Jah- 14 % resdurchschnitt 2020 den größten Anteil mit 58 % 58 % (3.064) die Syrer, gefolgt von den Irakern mit 14 % (743) und den Afghanen mit 11% (563) dar. Iraner 6% gingen mit 6 % (328), Nigerianer mit 4 % (208) 4% und Eritreer mit 3 % (180) ein. Den geringsten An- 2% teil machten die Pakistaner mit 2 % (110) und die 1% Somalier mit 1 % (61) aus. Datenstand: Dezember 2020 30
Entwicklung der Langzeitleistungs- beziehenden 31
Nichtarbeitslose Arbeitsuchende im SGB II in nicht geförderter Erwerbstätigkeit mit kurzer Meldedauer Im Corona-Jahr 2020 hat die gestiegene suchende in nicht geförderter Erwerbstätigkeit, Arbeitsmarktanspannung aber auch die rechtli- in den Fokus der Betreuung durch das Jobcenter chen Änderungen (Sozialschutzpaket) dazu ge- gerückt. führt, dass mehr Personen Anspruch auf Leis- tungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende Verstärkte Zugänge spielten vor allem im April hatten bzw. noch haben. Mit „Solo“-Selbststän- und Mai eine Rolle. Danach hat sich der Zugang digen und hilfebedürftig abhängig Beschäftigten deutlich abgeschwächt. Auch der Teil-Lockdown in Kurzarbeit, sind coronabedingt zusätzliche im November und Dezember hat nicht zu einem Personen, sogenannte Nichtarbeitslose Arbeit- wesentlich verstärken Zugang geführt. 457 Höchste Zugänge im April und Mai 2020 376 175 154 158 163 153 148 185 153 148 133 132 132 139 128 131 122 124 128 115 114 107 104 111 Dez. 18 Jan. 19 Feb. 19 Mrz. 19 Apr. 19 Mai 19 Juni 19 Juli 19 Aug. 19 Sep. 19 Okt. 19 Nov. 19 Dez. 19 Jan. 20 Feb. 20 Mrz. 20 Apr. 20 Mai 20 Juni 20 Juli 20 Aug. 20 Sep. 20 Okt. 20 Nov. 20 Dez. 20 Datenstand: Dezember 2020 32
Herkunft „Solo“-Selbstständige nach Berufssegmenten im Jobcenter StädteRegion Aachen (Betrachtungszeitraum: April 2020 bis Dezember 2020) Medizinische und nichtmedizinische Gesundheitsberufe (z. B. Körperpflege- und Wellnessberufe) Lebensmittel- und 17 % Gastgewerbeberufe 19 % Sonstiges 11 % Handelsberufe (z. B. Vertriebs- und Ein- kaufsberufe) Bau- und 17 %) Ausbauberufe 8% Fertigungsberufe 7% Soziale und kulturelle Dienstleistungsberufe Berufe in der (z. B. darstellende und unterhaltende Unternehmensführung Berufe) 8% 14 % Vom Beginn der Corona-Krise im April 2020 ten-, Tourismus- und Hotelgewerbe, gefolgt mit bis Dezember 2020 konnten annäherend 800 jeweils einem Anteil von 17 % aus den Berei- Zugänge Soloselbstständiger, also jener Per- chen medizinische und nicht medizinische Ge- sonen, die eine reduzierte selbstständige Er- sundheitsberufe sowie den Handelsberufen. Die werbstätigkeit ausüben und hilfebedürftig sind, viertgrößten Zugänge mit rund 14 % sind dem nachgewiesen werden. Der größte Anteil mit Bereich der sozialen und kulturellen Dienstleis- 19 % stammt aus dem Lebensmittel-, Gaststät- tungsberufen zuzuordnen. Datenstand: Dezember 2020 33
Langzeitleistungsbeziehende Ein wesentliches Ziel ist die Verringerung gegenüber dem Vorjahr um 5,6 % abnahm, ist derjenigen Leistungsberechtigten, die bereits die Anzahl ausländischer Langzeitleistungsbe- länger im Leistungsbezug stehen. Langzeitleis- ziehenden nur um 0,6 % gesunken. Im Jahr 2020 tungsbeziehende sind erwerbsfähige Leistungs- besaßen 37,8 % der Langzeitleistungsbeziehen- berechtigte, die in den vergangenen 24 Mona- den keine deutsche Staatsangehörigkeit. ten mindestens 21 Monate auf Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende angewiesen Langzeitleistungsbeziehende stellen nach waren. Im Jahr 2020 ist die Anzahl der Langzeit- wie vor mit durchschnittlich 70 % die größte leistungsbeziehenden weiter gesunken. Gruppe der erwerbsfähigen Leistungsberechtig- ten dar. Während die Anzahl Langzeitleistungsbe- ziehenden mit deutscher Staatsangehörigkeit 27.000 26.500 26.437 26.383 26.335 26.222 26.402 26.212 26.152 26.156 26.141 26.253 26.101 26.182 26.172 26.146 26.000 25.964 26.095 26.125 26.097 25.637 25.724 25.516 25.665 25.500 25.612 25.000 24.917 24.907 24.888 24.932 24.825 24.500 Mär. 14 Jun. 14 Sep. 14 Dez. 14 Mär. 15 Jun. 15 Sep. 15 Dez. 15 Mär. 16 Jun. 16 Sep. 16 Dez. 16 Mär. 17 Jun. 17 Sep. 17 Dez. 17 Mär. 18 Jun. 18 Sep. 18 Dez. 18 Mär. 19 Jun. 19 Sep. 19 Dez. 19 Mär. 20 Jun. 20 Sep. 20 Dez. 20 Bestand Langzeitleistungsbeziehende (Jahresdurchschnittswert) Datenstand: März 2021 34
Schuldnerberatung 35
Schuldnerberatung 2020 Neben den arbeitsmarktpolitischen Instru- gegeben. Davon wurden 648 Gutscheine (bzw. menten stehen erwerbsfähigen Leistungsbe- 63,2 %) eingelöst. Die Dauer von der Zuweisung rechtigten kommunale Eingliederungsleistungen bis zur Einlösung des Gutscheins ist von 17 Ta- wie z. B. die Schuldnerberatung zur Verfügung. gen im Vorjahr auf jetzt 21 Tage gestiegen. Die Durch das im Jahr 2012 aufgebaute Steuerungs- durchschnittliche Dauer von der Zuweisung bis system der kommunalen Leistung „Schuldner- zum regulären Ende der Schuldnerberatung liegt beratung“ erhält der erwerbsfähige Leistungs- aktuell bei 254 Tagen, im Vorjahr waren es 209 berechtigte im Jobcenter StädteRegion Aachen Tage. die Möglichkeit, seine Probleme, die bisher einer Arbeitsaufnahme entgegenstanden, mit Hilfe der Die Aufwendungen im Jahr 2020, die das beauftragten Beratungsstellen zu lösen. Jobcenter StädteRegion Aachen für die 648 ein- gelösten Gutscheine bei den 14 beauftragten Im Jahr 2020 wurden insgesamt 1.025 Gut- Beratungsstellen zu leisten hatte, summierten scheine für den Besuch einer Schuldnerbera- sich auf 518.444 Euro. Im Vorjahr waren es mit tungsstelle von den Integrationsfachkräften aus- 912 eingelösten Gutscheinen 634.881 Euro. Ausgegebene Gutscheine im Jahr 2020 Ausgaben für eingelöste (= 1.025 Stück) Gutscheine in 2020 57 320 648 518.444 € eingelöst nicht eingelöst und an Integrationsfachkraft zurückgegeben noch nicht eingelöst Datenstand: Dezember 2020 36
Leistungen zum Lebensunterhalt 37
Der Hartz-IV-Regelsatz am Beispiel Alleinerziehende/r 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 446 € 432 € 424 € 416 € 409 € 404 € 399 € 391 € 382 € 374 € 364 € 364 € 359 € 351 € 347 € 345 € West 231 € Ost Anstieg 2005 zu 2021 um 101,00 € = 29,3 % | Anstieg 2020 zu 2021 um 14,00 € = 3,2 % Regelbedarfsstufen – Veränderungen gegenüber dem Vorjahr Neu ermittelte Veränderung in Neu ermittelte Beträge Veränderung in Regelbedarfsstufe (RBS) 2020 Beträge 1. Stufe Euro 2. Stufe 2021 Euro RBS 1: Volljährige Alleinstehende 432 Euro 439 Euro 7 Euro 446 Euro 14 Euro 3,2 % RBS 2: Volljährige Partner 389 Euro 395 Euro 6 Euro 401 Euro 12 Euro 3,1 % RBS 3: 18 bis 24-jährige im Elternhaus 345 Euro 351 Euro 6 Euro 357 Euro 12 Euro 3,5 % Kinder im Alter von: RBS 4: 14 bis 17 Jahre 328 Euro 367 Euro 39 Euro 373 Euro 45 Euro 13,7 % RBS 5: 6 bis 13 Jahre 308 Euro 308 Euro 0 Euro 309 Euro 1 Euro 0,3 % RBS 6: 0 bis 5 Jahre 250 Euro 278 Euro 28 Euro 283 Euro 33 Euro 13,2 % Datenstand: Dezember 2020 Quelle: Bundesagentur für Arbeit 38
Gesamtausgaben für passive Leistungen Leistungen zum Lebensunterhalt (LLU) und Leistungen für Unterkunft und Heizung (LUH) Im Jobcenter StädteRegion Aachen wurden durchschnittliche Zahlungsansprüche für Unter- im Jahr 2020 insgesamt 268,3 Mio. Euro an pas- kunft und Heizung mit 402 Euro (Vorjahr = 394 siven Leistungen, davon 127,5 Mio. für Leistun- Euro) enthalten. gen für Unterkunft und Heizung und 140,8 Mio. Euro für Leistungen zum Lebensunterhalt, aus- Zusätzlich entfielen ca. 175 Euro (Vorjahr = gegeben. Damit waren die Leistungen für Unter- 170 Euro) auf Sozialversicherungsbeiträge und kunft und Heizung um 1,0 % (1,3 Mio. Euro) und weitere Zahlungsansprüche wie z. B. Leistungen die des Lebensunterhalts um 1,1 % (1,6 Mio. für Auszubildende. Rein rechnerisch wurden 2019 Euro) höher als im Vorjahr. für eine durchschnittliche Bedarfsgemeinschaft somit im Schnitt 1.019 Euro (Vorjahr 995 Euro) Für eine Bedarfsgemeinschaft wurden im aufgewendet. Je nach Bedarfsgemeinschaftstyp Jahresdurchschnitt 2020 im Schnitt 844 Euro variierten die Zahlungsansprüche aber deutlich. (Vorjahr = 825 Euro) an Gesamtleistungen er- Sie reichten von durchschnittlich 815 Euro (Vor- bracht. In diesem Betrag sind durchschnittliche jahr = 792 Euro) für Alleinstehende bis zu durch- Zahlungsansprüche für Leistungen zum Lebens- schnittlich 1.603 Euro (Vorjahr = 1.573 Euro) für unterhalt mit 442 Euro (Vorjahr = 431 Euro) und Paare mit einem oder mehreren Kind/ern. 150 Mio. 140 Mio. 130 Mio. 120 Mio. 110 Mio. 100 Mio. 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Leistungen für Unterkunft und Heizung in Mio. Euro Leistungen zum Lebensunterhalt in Mio. Euro Gesamtregelleistungen Datenstand: März 2021 StädteRegion Aachen 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Leistungen für Unterkunft und 128,7 131,2 131,6 135,1 130,3 126,2 127,5 Heizung in Mio. Euro Leistungen zum Lebensunterhalt 132,9 139,7 141,4 147,8 143,3 139,2 140,8 in Mio. Euro Gesamt in Mio. Euro 261,6 270,9 273,0 283,0 273,6 269,0 268,3 39
Musterberechnungen Ansprüche einer Ein-Personen- Bedarfsgemeinschaft ohne Einkommen (Beispiel-)Berechnung der Leistungen für 2020 Höhe der monatlichen Bedarfe in Euro / Wohnung z. B. in Alsdorf / Alleinstehend, über 24 Jahre Gesamtbedarf Regelbedarf ALG II 432,00 Regelbedarf Sozialgeld -- Grundmiete 300,00 Heizkosten 50,00 Nebenkosten 67,00 Gesamtbedarf 849,00 Die Bedarfe für Unterkunft und Heizung werden zu gleichen Teilen auf die Mitglieder der Haushaltsgemeinschaft aufgeteilt. Geringe Abweichungen sind möglich, wenn der Gesamtbetrag der Bedarfe für Unterkunft und Heizung nicht exakt durch die Personenanzahl teilbar ist. Ansprüche einer Ein-Personen- Bedarfsgemeinschaft mit Einkommen (Beispiel-)Berechnung der Leistungen für 2020 Höhe der monatlichen Bedarfe in Euro / Wohnung z. B. in Alsdorf / Alleinstehend, über 24 Jahre Gesamtbedarf Regelbedarf ALG II 432,00 Regelbedarf Sozialgeld -- Grundmiete 300,00 Heizkosten 50,00 Nebenkosten 67,00 Gesamtbedarf 849,00 Die Bedarfe für Unterkunft und Heizung werden zu gleichen Teilen auf die Mitglieder der Haushaltsgemeinschaft aufgeteilt. Geringe Abweichungen sind möglich, wenn der Gesamtbetrag der Bedarfe für Unterkunft und Heizung nicht exakt durch die Personenanzahl teilbar ist. Zu berücksichtigendes monatliches Einkommen in Euro Gesamtbetrag Einkommen aus Erwerbstätigkeit Erwerbseinkommen 800,00 Abzüglich Freibetrag auf das Erwerbseinkommen 240,00 zu berücksichtigendes Gesamteinkommen 560,00 Restbedarf 289,00 Anzurechnendes Einkommen deckt zunächst die Bedarfe zur Sicherung des Lebensunterhaltes. Das nach dieser Anrechnung verbleibende Einkommen deckt die Bedarfe für Unterkunft und Heizung. 40
Musterberechnungen Ansprüche einer Familien-Bedarfsgemeinschaft ohne Einkommen (Beispiel-)Berechnung der Leistungen für 2020 Höhe der monatlichen Bedarfe in Euro / Wohnung z. B. in Alsdorf Gesamtbedarf Vater (32 J.) Mutter (30 J.) Kind (6 J.) Kind (1 J.) Regelbedarf ALG II 778,00 389,00 389,00 --- --- Regelbedarf Sozialgeld 558,00 --- --- 308,00 250,00 Grundmiete 520,00 130,00 130,00 130,00 130,00 Heizkosten 80,00 20,00 20,00 20,00 20,00 Nebenkosten 120,00 30,00 30,00 30,00 30,00 Gesamtbedarf 2.056,00 569,00 569,00 488,00 430,00 Die Bedarfe für Unterkunft und Heizung werden zu gleichen Teilen auf die Mitglieder der Haushaltsgemeinschaft aufgeteilt. Geringe Abweichungen sind möglich, wenn der Gesamtbetrag der Bedarfe für Unterkunft und Heizung nicht exakt durch die Personenanzahl teilbar ist. Zu berücksichtigendes monatliches Einkommen in Euro Gesamtbetrag Vater (32 J.) Mutter (30 J.) Kind (6 J.) Kind (1 J.) sonstiges Einkommen Kindergeld 204,00 204,00 Gesamtbedarf Vater (32 J.) Mutter (30 K.) Kind (6 J.) Kind (1 J.) Restbedarf 1.648,00 569,00 569,00 284,00 226,00 Anzurechnendes Einkommen deckt zunächst die Bedarfe zur Sicherung des Lebensunterhaltes. Das nach dieser Anrechnung verbleibende Einkommen deckt die Bedarfe für Unterkunft und Heizung. Berechnungen und unverbindliche Prüfung von aktuellen Ansprüchen (Stand 2021) können Sie auf der Homepage des Jobcenters (im Bereich E-Service Bedarfsrechner) durchführen. 41
Musterberechnungen Ansprüche einer Familien-Bedarfsgemeinschaft mit Einkommen (Beispiel-)Berechnung der Leistungen für 2020 Höhe der monatlichen Bedarfe in Euro / Wohnung z. B. in Alsdorf Gesamtbedarf Vater (32 J.) Muter (30 J.) Kind (6 J.) Kind (1 J.) Regelbedarf ALG II 778,00 389,00 389,00 --- --- Regelbedarf Sozialgeld 558,00 --- --- 308,00 250,00 Grundmiete 520,00 130,00 130,00 130,00 130,00 Heizkosten 80,00 20,00 20,00 20,00 20,00 Nebenkosten 120,90 30,00 30,00 30,00 30,00 Gesamtbedarf 2.056,00 569,00 569,00 488,00 430,00 Die Bedarfe für Unterkunft und Heizung werden zu gleichen Teilen auf die Mitglieder der Haushaltsgemeinschaft aufgeteilt. Geringe Abweichungen sind möglich, wenn der Gesamtbetrag der Bedarfe für Unterkunft und Heizung nicht exakt durch die Personenanzahl teilbar ist. Zu berücksichtigendes monatliches Einkommen in Euro Gesamtbetrag Vater (32 J.) Muter (30 J.) Kind (6 J.) Kind (1 J.) Einkommen aus Erwerbstätigkeit Einkommen gesamt 1.208,00 Erwerbseinkommen 800,00 Kindergeld 204,00 204,00 abzüglich Freibeträge wegen Erwerbstätigkeit 240,00 nicht übertragbares anzurechnendes Ein- 204,00 204,00 kommen verbleibender Bedarf 542,00 542,00 284,00 226,00 übertragbares Einkommen 542,00 Einkommensverteilung (nach „Bedarfsanteils- 184,29 184,29 96,57 76,85 methode“) Gesamtbetrag Vater (32 J.) Muter (30 J.) Kind (6 J.) Kind (1 J.) Restbedarf 1.514,00 384,71 384,71 391,43 353,16 Bei Erwerbseinkommen bis zu 400,00 Euro werden die Absetzbeträge für Werbungskosten, Versicherungsbeiträge und eine geförderte Altersvorsorge unabhängig von der tatsächlichen Höhe mit einem Betrag in Höhe von 100,00 Euro (Grundabsetzbeitrag) berücksichtigt. Bei Erwerbseinkommen über 400,00 Euro werden die tatsächlichen Absetzbeträge für Werbungskosten, Versicherungsbeiträge und eine geförderte Altersvorsorge, mindestens aber 100,00 Euro berücksichtigt. Auf das monatliche Bruttoeinkommen aus Erwerbstätigkeit über 100 Euro bis 1.000 Euro wird ein Freibetrag in Höhe von 20 Prozent gewährt. Auf das Bruttoeinkommen über 1.000 Euro bis 1.200 Euro ein weiterer Freibetrag in Höhe von 10 Prozent. Wenn Sie ein minderjähriges Kind haben oder mit einem minderjährigen Kind in der Bedarfsgemeinschaft leben wird der Freibetrag in Höhe von 10 Prozent bis zu einem Bruttoeinkommen von 1.500 Euro gewährt. Anzurechnendes Einkommen deckt zunächst die Bedarfe zur Sicherung des Lebensunterhaltes. Das nach dieser Anrechnung verbleibende Einkommen deckt die Bedarfe für Unterkunft und Heizung. Berechnungen und unverbindliche Prüfung von aktuellen Ansprüchen (Stand 2021) können Sie auf der Homepage des Jobcenters (im Bereich E-Service Bedarfsrechner) durchführen. 42
Bildungs- und Teilhabepaket 43
Entwicklung Bildungs- und Teilhabepaket Kindern, Jugendlichen und jungen Schülern Die Leistungen für Bildung und Teilhabe wur- unter 25 Jahren können neben dem Regelbe- den auch im Corona-Jahr 2020 rege in Anspruch darf Leistungen für Bildung und Teilhabe (BuT) genommen. Insgesamt sind im Jobcenter Städte- gewährt werden. Die Leistungen sollen Kindern Region Aachen BuT-Leistungen in Höhe von 3,79 und Jugendlichen bessere Bildungs- und Zu- Mio. Euro gewährt worden. Gegenüber dem Vor- kunftschancen ermöglichen. jahr nahmen die Ausgaben für Bildung und Teil- habe jedoch um 0,4 % ab. Jahresleistungen für Bildung und Teilhabe 4.000.000 € 3.800.704 € 3.787.046 € 3.500.000 € 3.287.901 € 3.244.470 € 3.000.000 € 3.194.762 € 2.860.348 € 2.780.745 € 2.500.000 € 2.465.316 € 2.272.951 € 2.000.000 € 1.500.000 € 1.000.000 € 500.000 € 0€ 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Datenstand: Dezember 2020 44
Bildungs- und Teilhabepaket zum 31.12.2020 Leistungen für Bildung und Teilhabe werden das Jahr 2020 im Bereich Bildung und Teilhabe, unterschieden in einmalige und laufendende besonders im Bereich der Fahrten und Ausflüge Leistungen. Im Jahr 2020 stellten den größten sowie der Mittagsverpflegung durch den Aus- Anteil mit 47 % bzw. 1,79 Mio. Euro die laufen- bruch der Corona-Pandemie erheblich beein- den Leistungen für die Mittagsverpflegung dar. flusst wurde. Viele Fahrten und Ausflüge fanden Den zweitgrößten Anteil mit 38 % bzw. 1,44 Mio. nicht statt und in der Zeit der Betretungsverbote Euro stellten einmalige Leistungen im Bereich für Kitas und Schulen wurde dort, wenn über- Schulbedarf dar, gefolgt von den Aufwendungen haupt, nur im Rahmen der Notbetreuung eine für Lernförderung mit 7 % bzw. 0,25 Mio. Euro. Mittagsverpflegung eingenommen. Zu beachten ist, dass das Ausgabevolumen für Leistungen für Bildung und Teilhabe 2020 = 3,79 Mio. € 250.932 128.348 7% 3% 1.443.476 38 % 1.793.068 47 % 171.221 5% Sonstiges (z. B. Mitgliedsbeiträge, Mehrtägige Mittagsverpflegung Schulbedarf Lernförderung künstlerische/kulturelle Bildung …) Klassenfahrt Datenstand: Dezember 2020 45
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