50 Jahre - Die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker Sonntag 09.01.22
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Großer Saal Die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker Ludwig Quandt Bruno Delepelaire Dietmar Schwalke Nikolaus Römisch Christoph Igelbrink Olaf Maninger Martin Menking Knut Weber Rachel Helleur-Simcock Stephan Koncz David Riniker Solène Kermarrec Martin Löhr Sonntag, 09.01.22, 20 Uhr AUSSERGEWÖHNLICHER KLANG – EINZIGARTIGES ERLEBNIS Kirill Petrenko Tauchen Sie ein in die C. Bechstein Welt und begeben Sie sich Chefdirigent und künstlerischer auf eine Klangreise in unser C. Bechstein Centrum Berlin. Leiter der Berliner Philharmoniker Andrea Zietzschmann Intendantin der Stiftung Berliner P hilharmoniker C. Bechstein Centrum Berlin · Kantstraße 17 · 10623 Berlin Telefon +49 (0)30 2260 559 100 · berlin@bechstein.de · bechstein-berlin.de
Inhalt 50 Jahre 12 Cellisten der B erliner Philharmoniker Jubiläumskonzert Glückwunsch7 Julius Klengel (1859–1933) Akustische Haute Couture8 Hymnus op. 57 50 Jahre 12 Cellisten für zwölf Violoncelli (1920) Zwischen Blacher und Bossa nova20 Über die Werke des Abends Boris Blacher (1903–1975) Die Mitglieder der 12 Cellisten28 Blues, Espagnola und Rumba philharmonica Konzerttipps36 für 12 Violoncelli soli (1972/73) 1. Blues 2. Espagnola 3. Rumba philharmonica Rentarō Taki (1879–1903) Kōjō no tsuki (1901) (Arrangement: Shigeaki Saegusa) John Williams (geb. 1932) Catch Me If You Can (2002) (Arrangement: David Riniker) Digital Concert Hall Fotoaufnahmen, Bild- und Tonaufzeich Dieses Konzert wird live in der Digital nungen sind nicht gestattet. Concert Hall übertragen und wenige Tage Bitte schalten Sie vor dem Konzert Ihre später als Mitschnitt im Archiv veröffentlicht. Mobiltelefone aus. digitalconcerthall.com Die Stiftung Berliner Philharmoniker wird gefördert durch: 2 Saison 2021/22 3 Programm
Nino Rota (1911–1979) Hubert Giraud (1920–2016) La Strada (1954) »Sous le ciel de Paris« (1951) (Arrangement: Wilhelm Kaiser-Lindemann) (Arrangement: Wilhelm Kaiser-Lindemann) George Gershwin (1898–1937) Horacio Salgán (1916–2016) Clap Yo’ Hands (1926) A Don Agustín Bardi (1947) (Arrangement: Michael Zigutkin) (Arrangement: David Riniker) George Shearing (1919–2011) Wilhelm Kaiser-Lindemann (1940–2010) Lullaby of Birdland (1952) Die 12 in Bossa nova (2006) (Arrangement: Wilhelm Kaiser-Lindemann) Variações brasileiras Juan Tizol (1900–1984)/ Astor Piazzolla (1921–1992) Duke Ellington (1899–1974) Fuga y Misterio (1968) Caravan (1936) (Arrangement: José Carli) (Arrangement: Wilhelm Kaiser-Lindemann) John Lennon (1940–1980)/ Pause Paul McCartney (geb. 1942) Yesterday (1965) Brett Dean (geb. 1961) Twelve Angry Men (1996, revidiert 2001) (Arrangement: Werner Müller) für zwölf Violoncelli soli Zum 25-jährigen Bestehen der 12 Cellisten der Berliner P hilharmoniker 1. Very agitated. Agressive. Tense 2. Adagio. Slow and spacious – 3. Unhurried, but very free and flexible throughout. Molto rubato – Lively, robust and confrontational – Cadenza – Calm – Slow, peaceful 4 Saison 2021/22 5 Programm
Liebes Publikum, das Spielen in Kammermusikensembles ist eine große Tradition der Berliner Philharmoniker, wie unterschiedlichste Formatio- nen aus den Reihen der Orchestermitglieder zeigen. Die 12 Cellisten haben diese Tradition um eine aufregende Facette bereichert: durch eine innovative Besetzung, die völlig neue Klangerfahrungen ermöglichte. Man kann es sich heute kaum mehr vorstellen, wie mutig eine Kombination aus 12 Celli zur Zeit der Gründung erschien. Dass diese Idee nicht nur originell war, sondern sich über J ahrzehnte als künstlerisch tragfähig erwiesen hat, ist das Verdienst aller Musikerinnen und Musiker, die seither an den 12 Cellisten mitgewirkt haben. Neugierig und couragiert haben sie zahllose Die 12 Cellisten 1972 in ihrer Ursprungsbesetzung: musikalische Areale für sich erobert, mit einem starken Fokus hinten (v. l. n. r.): Klaus Häussler, Jörg Baumann, auf Neuer Musik und ohne Scheu vor Entertainment. Auch das Alexander Wedow; vorne (v. l. n. r.): Heinrich Majowski, heutige Geburtstagskonzert macht diese programmatische Götz Teutsch, Christoph Kapler, Gerhard Woschny, Rudolf Weinsheimer, Eberhard Finke, Ottomar Borwitzky, Flexibilität erfahrbar. Wolfgang Boettcher, Peter Steiner Mit ihrem vielfarbigen Repertoire und großen Können wurden die 12 Cellisten nicht zuletzt Botschafter der Berliner Philharmo- niker – als ein Ensemble, dessen Stimme faszinierend individuell ist und doch unverkennbar dem Gesamtklang des Orchesters entstammt. Darüber hinaus sind die 12 Cellisten Pioniere der Idee, einfallsreich und einladend ein neues Publikum für klas- sische Musik zu gewinnen. Dieses Anliegen hat an Aktualität nichts verloren. Umso schöner ist es, dass sich die Gruppe auch nach fünf Jahrzehnten frisch und unternehmungslustig prä- sentiert – begeistert und begeisternd, immer das nächste Ufer schon im Blick. Zum 50. Geburtstag gratulieren wir den 12 Cellisten sehr herz- lich und wünschen ihnen Glück und Erfolg für ihre weiteren musikalischen Abenteuer. Kirill Petrenko Andrea Zietzschmann Chefdirigent und künstlerischer Intendantin der Stiftung Leiter der Berliner Philharmoniker Berliner Philharmoniker 6 Saison 2021/22 7 Glückwunsch
Akustische Haute Couture Man kann nur mutmaßen, warum die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker von Südamerika 50 Jahre 12 Cellisten bis Japan so enthusiastisch gefeiert werden. Vielleicht weil die Musikerinnen und Musiker einerseits die Qualitäten des Cellotons – seine Wärme, seine Schönheit – in Perfektion zum Leuchten bringen und andererseits kontinuierlich überraschen: durch eine aufregende Klangviel- falt, wie man sie von einem so homogen besetzten Ensemble nie erwarten würde. Zum 50. Geburtstag der 12 Cellisten blicken wir zurück auf eine beispiellose Erfolgsgeschichte. Rudolf Weinsheimer, von 1956 bis Lautschrift aufschreiben lassen«, 1996 Cellist der Berliner Philhar- berichtet Rudolf Weinsheimer moniker, hat im Juli 2021 seinen bei Kaffee und Kuchen in seiner 90. Geburtstag gefeiert. Wenn es Zehlendorfer Dachgeschoss- allerdings um die von ihm initiier- wohnung. »Die übte ich dann bei ten 12 Cellisten geht, erzählt er den täglichen Saunabesuchen im mit geradezu jugendlichem Elan. Hotel – mit tatkräftiger Hilfe der Und er kann sich an jedes Detail anwesenden Muttersprachler.« Als erinnern. An die Sache mit dem der Cellist während des Schluss- Kaiser von Japan zum Beispiel. applauses dann den links oben im Seine Hoheit Akihito spielte selbst Saal sitzenden Kaiser ansprach, Cello und besuchte darum jeden erhob sich sofort das gesamte Auftritt der zwölf Berliner in Tokio. Publikum und verbeugte sich in 1992 beschloss Weinsheimer, bei Richtung Akihitos. »Unser japani- einem Konzert in der Suntory Hall scher Manager bekam fast einen ein paar Worte direkt an den Ohnmachtsanfall«, sagt Weins- Tenno zu richten, um die Zugabe heimer lächelnd, »der Kaiser aber anzukündigen. Statt Yesterday, wie lobte mich hinterher: Er habe jedes sonst üblich, sollte Kōjō no tsuki er- meiner Worte verstanden.« klingen, ein populäres japanisches Lied, in dem der Mond über einer Für gekrönte Häupter oder bedeu- Burgruine besungen wird. tende Staatsmänner zu spielen er- füllte den Gründer der 12 Cellisten »Von meinem Schwiegervater, stets mit Stolz. Dafür schreckte er der Japanologe war, hatte ich mir auch nicht vor unkonventionellen einige Sätze formulieren und in Aktionen zurück. Als seine Tochter 9 50 Jahre 12 Cellisten
beim sommerlichen Familienurlaub komponiert hatte. Die Besetzung: auf der griechischen Insel Skiathos 12 Celli. Dieses Kuriosum sollte Hans-Dietrich Genscher entdeckte, aufgenommen werden – und der sprintete er sofort los und rief dem Redakteur dachte sparsam: Weil überraschten FDP-Politiker ein die Berliner Philharmoniker zu lautes »Mein Außenminister!« ent- Karajans Osterfestspielen ohnehin gegen. Nach einem kurzen Small- nach Salzburg kommen würden, talk hatte Rudolf Weinsheimer ging die ORF-Anfrage nicht an die für sein Ensemble eine Einladung Wiener Philharmoniker, sondern zur nächsten OSZE-Konferenz in an deren deutsche Konkurrenten. der Tasche. Weinsheimer kann seine Stimm- Während der 24 Jahre, die Weins- gruppe für den Nebenjob be- heimer die 12 Cellisten managte, geistern. Am 25. März führen sie wurden sie zu deutschen Kultur- Klengels Hymnus öffentlich im botschaftern, spielten auf Schloss Mozarteum auf – zu ihrem eigenen Augustusburg, beim NATO-Gipfel Vergnügen und zur Begeisterung und bei der Weltbanktagung, be- des Publikums. Noch auf der Rück- gleiteten Bundespräsident Richard fahrt nach Berlin beschließt Rudolf von Weizsäcker nach Schweden, Weinsheimer, aus dieser Eintags- traten im Fernsehen auf, in der Are- fliege eine ganz große Sache na di Verona – und immer wieder zu machen. Die 12 Cellisten der in Japan, wo man das glorreiche Berliner Philharmoniker sollen zu Dutzend aus Berlin ganz beson- einem festen Ensemble mit eige- Rudolf Weinsheimer in Tokio mit Kaiser Akihito und Kaiserin Michiko ders schätzt. nem Repertoire werden. von Japan, 1992 Ein weiterer Zufall hilft ihm dabei: Eine Tramperin Tausendmal hat der Gründer die ermöglicht das Anekdote schon erzählt, doch seine Augen leuchten auch jetzt erste für die wieder, als wäre es gerade erst 12 Cellisten passiert, dass er bei strömendem Regen in Dahlem eine Tramperin in geschriebene sein Auto einsteigen lässt – die sich Werk. als Tochter des Komponisten Boris Blacher entpuppt. Auf die Frage der 15-jährigen Tatjana, wie sie Aus einem Zufallsfund war eine sich erkenntlich zeigen könne, ent- globale Erfolgsgeschichte gewor- gegnet der Cellist geistesgegen den. Zu Beginn des Jahres 1972 wärtig: »Indem Sie Ihren Vater hatte Rudolf Weinsheimer einen überreden, ein Werk für die 12 Anruf von einem befreundeten Cellisten zu schreiben.« Was der ORF-Redakteur aus Salzburg er- auch prompt tut. halten, der auf ein kurioses Werk gestoßen war. Auf einen Hymnus Als der Salzburger Komponist nämlich, den der Cellovirtuose Helmut Eder ein weiteres Stück Julius Klengel 1920 dem Dirigenten beisteuert, ist Weinsheimer seinem Arthur Nikisch zum 65. Geburtstag Ziel eines abendfüllenden Pro- 10 Saison 2021/22 11 50 Jahre 12 Cellisten
gramms ganz nahe. Er fügt den erden. Darum lassen sich die w drei Originalwerken noch Heitor Auftritte oft nur zwischen zwei Villa-Lobos’ Bachianas Brasileiras Orchesterproben quetschen: Am Nr. 1 hinzu, die 1930 für immerhin Tag des Konzerts geht es nachmit- acht Celli geschrieben wurden, tags los für die Zwölf zum Zielort, sowie das Arrangement einer Suite manchmal sogar mit einem Privat- des böhmischen Barockkomponis- flugzeug, am nächsten Morgen ten David Funck. Und dann kann, heißt es, in aller Herrgottsfrühe wiederum in Salzburg, 1974 der aufstehen, denn um zehn Uhr war- erste Abend der 12 Cellisten über ten die Kollegen bereits wieder in die Bühne gehen, in Anwesenheit der Philharmonie. eines nachhaltig beeindruckten Herbert von Karajan. Die Musiker Jeder der Zwölf hat haarsträu- sitzen dabei im Halbkreis, ganz bende Anekdoten auf Lager über links die Solo-Cellisten Eberhard haarscharf kalkulierte Zeitpläne Finke, Ottomar Borwitzky und und gerade noch geglückte Auf- Wolfgang Boettcher, dann folgen tritte. Martin Menking, der 1996 nach der Dauer der Orchesterzu- nach Rudolf Weinsheimers Pensio- Zwei Auftritte vor Präsidenten im Jahr 2013: gehörigkeit Peter Steiner, Heinrich nierung die Position des Cello Nr. 7 auf Einladung von B undespräsident Joachim Gauck und Daniela Schadt im Schloss Bellevue ... Majowski, Gerhard Woschny, übernommen hat, und damit auch Rudolf Weinsheimer, Christoph die Geschäftsführung der 12 Cellis- Kapler, Alexander Wedow, Klaus ten, staunt ungläubig beim Gedan- Häussler, Jörg Baumann und ken daran, dass diese organisatori- schließlich Götz Teutsch. schen Meisterleistungen auch ohne Computer, Handy und WhatsApp- Gruppe möglich waren. Schubbern, schaben, kratzen, Aber es ging irgendwie – und das Publikum war jedes Mal aufs Neue klopfen, rufen hingerissen, wenn der Himmel und pfeifen: All wieder voller Celli hing. Denn diese zwölf Kniegeiger können einfach das können die alles: sich in lichte Violin-Regionen 12 Cellisten. aufschwingen und in Bass-Tiefen wildern, wie eine knarrende Tür klingen oder wie eine singende »Hier ist Cello Nummer sieben«, Säge. Zusätzlich zu den klassischen wird sich Weinsheimer künftig oft Spieltechniken beherrscht das am Telefon melden. Und er tele- Virtuosendutzend eben auch das foniert viel, wirbt bei der Presse Schubbern, Schaben und rauchige ... und bei einem Empfang für US-Präsident Barack Obama hartnäckig um Aufmerksamkeit, Bogenrutschen, das Kratzen, Klop- und First Lady Michelle Obama im Charlottenburger Schloss. nimmt Anfragen von Veranstal- fen, Rufen und Flageolett-Pfeifen. tern entgegen, kommuniziert mit Vor allem aber können die Celli mit Komponisten, kümmert sich vor einer ganz und gar menschlichen allem um die komplizierte Logistik. Stimme singen. Selbst die schlich- Denn die 12 Cellisten können ja nur testen Melodien tragen hier ganz dann auftreten, wenn sie nicht bei große Abendrobe, gewisserma- den Philharmonikern gebraucht ßen akustische Haute Couture. 12 Saison 2020/21 13 50 Jahre 12 Cellisten
»Eines unserer besten Stücke«, schwärmt Weinsheimer. Als die 12 Cellisten Yesterday an- Als die erste Schallplatte der 12 Cellisten 1978 in der ZDF-Sen- stimmten, kamen dung Verliebt in Musik vorgestellt Ronald Reagan werden soll, in der auch Caterina Valente und Roberto Blanco auf- Tränen der treten, kommen solche gewagten Rührung. Neutönereien natürlich nicht infrage. »Meine Frau und meine Tochter sagten: ›Nehmt doch Der Fantasie der Arrangeure sind was von den Beatles‹«, so Rudolf also keine Grenzen gesetzt, wenn Weinsheimer. Er kannte – unglaub- sie aus einem komplexen Geflecht lich, aber wahr! – den von ihnen der Einzelstimmen polyphone vorgeschlagenen Song Yesterday Dialoge konzipieren, mit tausend zwar nicht, beauftragte aber raffinierten Details, unterschwel- dennoch den Big-Band-Leader ligen Gegenbewegungen und Werner Müller mit einem Arrange- Kommentaren aus dem Off, mit ment. »Es wurde ein Dauerbren- verrückten Klangeffekten, deren ner«, sagt er lachend, »den wir von Erzeugungsmethoden rätselhaft da an immer als Zugabe spielten.« bleiben. Doch die Konzerte der Ronald Reagan soll sogar Tränen Zwölf sind nicht nur eine Freude für der Rührung vergossen haben, die Ohren, sondern auch Cinema- als die 12 Cellisten bei seinem scope fürs Auge. Wie basisdemo- Staatsbesuch in Bonn Yesterday kratisch die Nummern angelegt anstimmten. sind, wie gerecht die Soli durch die Stimmen wandern, das erschließt Lange waren die Cellisten eine Art sich tatsächlich nur, wenn man die Männerchor der Berliner Philhar- Zwölf nicht nur hört, sondern auch moniker: Denn während andere sieht. Stimmgruppen bereits seit den 1980er-Jahren weibliche Verstär- Zu Beginn spielten sie vor allem kung bekamen, dauerte es bei Neue Musik. »Wenn uns eine Stadt ihnen bis zum Jahr 2006, ehe mit engagieren wollte, habe ich stets der Französin Solène Kermarrec gesagt: ›Wir kommen gerne, aber die erste Frau dazustieß. Seit 2009 eine Uraufführung müssen wir ma- steht ihr die Britin Rachel Helleur- chen‹«, berichtet der Gründerva- Simcock zur Seite. Inhaltlich hatte Autogrammstunde in Peking, 2011 ter. Und die Kompositionsaufträge sich das Ensemble da bereits kom- müssen natürlich die Einladenden plett neu ausgerichtet. Während finanzieren. Für Bonn beispiels- sich Martin Menking als Weins- weise komponierte Iannis Xenakis heimer-Erbe in die Verwaltungs- mit Windungen einen fulminanten arbeit hineinfuchste, entwickelte Klangrausch, bei dem die Cellisten Solocellist Georg Faust neue Kon- die unerhörtesten Sounds produ- zepte für die Repertoireauswahl. zieren, teilweise sogar wie dröh- Zur Feuertaufe der neuen 12 Cellis- nende Motorrad-Motoren klingen. ten wurde eine Tango-CD, die sie 14 Saison 2021/22 15 50 Jahre 12 Cellisten
selbstbewusst bei der Südamerika- die wir bis jetzt gefragt haben, tournee der Philharmoniker 2000 wollte sich gern der Herausforde- in Buenos Aires vorstellten. rung stellen, für 12 gleiche Instru- mente zu schreiben.« Aus Rudolf Weinsheimers verrückter Idee, an »Wir Cellisten die zunächst selbst seine Cellisten brauchen traurige kollegen nicht recht glauben mochten, ist eine generationsüber- Musik, um glück- greifende Erfolgsstory geworden. lich zu sein.« Ludwig Quandt Frederik Hanssen Ihre Programmlinie mit stilistischen Cross-overs haben die 12 Cellisten seitdem konsequent ausgebaut. Zum 30-jährigen Jubiläum be- schenkten sie sich mit einem Jazz- Album, an dem der Trompeter Till Brönner beteiligt war, und auch Sir Simon Rattle – als Rapper! Für das Album Angel Dances arbeiteten sie mit der Gospel-Spezialistin Jocelyn B. Smith und dem Rundfunkchor Berlin zusammen, dann folgte französisches Repertoire aus Klas- sik und Chanson in Fleur de Paris. Mit Jazz-Trompeter Till Brönner, 2013 2016, für ihre neunte CD, kehrten sie zum Tango zurück, weil der besonders gut zu ihren Instrumen- ten passt: »Wir Cellisten sind nun mal Melancholiker«, findet Ludwig Quandt. »Wir brauchen traurige Musik, um glücklich zu sein.« Auf diese Weise ist fast nebenbei ein ganz neuer Repertoire-Schatz entstanden. Mit überraschenden Arrangements und einem be- Weitere Einblicke in die Geschichte trächtlichen Fundus an zeitge- der 12 Cellisten erhalten Sie in nössischen Werken. »Ein bisschen einer Ausstellung im Foyer der haben wir durchaus das Gefühl, Philharmonie. Sie zeigt Fotos und Musikgeschichte zu schreiben«, Dokumente aus dem Archiv der sagt Martin Menking, »dadurch, Berliner Philharmoniker und aus dass so viele Stücke explizit für uns privaten Beständen. Die Ausstel- entstanden sind.« Und er fügt nicht lung ist bis zum Ende der Saison ohne Stolz hinzu: »Wirklich jeder 2021/22 geöffnet. Komponist und jede Komponistin, 16 Saison 2021/22 17 50 Jahre 12 Cellisten
Die 12 Cellisten im Jahr 2020
Zwischen Blacher und Bossa nova Über die Werke des Abends »Sowohl musikalisch als auch technisch hervorragend. Er wirkt mehr durch die Subtilität seiner Akzentuierung als durch starke Kontraste oder emotionale Höhepunkte. Technisch gesehen wird er wahrscheinlich von niemandem übertroffen.« So be- schrieb die 1927 herausgegebene dritte Ausgabe des Grove Dictionary of Music and Musicians die Fähigkeiten von Julius Klengel, Cellovirtuose, -pädagoge und -komponist sowie über vier Jahrzehnte Solocellist beim Leipziger Gewandhausorches- ter. Vor allem aber war Klengel der Schöpfer jenes Hymnus, mit dem die Geschichte der 12 Cellisten 1972 begann und der sich seitdem wie ein Rondothema durch ihr halbes Jahrhundert musikalischer Zwölfsamkeit zieht. Erstaunlich, dass der beim eigenen Spiel im Ausdruck offensichtlich eher zurückhaltende Klengel in seiner wohl bekanntesten Komposition von 1920 (sein Werkverzeichnis zählt immerhin bis Opus 63) eine derart Der erste Auftritt der 12 Cellisten: Rundfunkaufnahme von Julius Klengels emotionale Tiefenwirkung zu entfesseln vermag. Hymnus am 25. März 1972 im Salzburger Mozarteum »Guten Morgen, lieber Herr Weinsheimer, hier Blacher!« Mit diesem Anruf des berühmten Komponisten beim Gründer der 12 Cellisten war das zweite gewichtige Werk im Repertoire des »Es gibt einen sehr grundlegenden menschlichen, nonverbalen Ensembles sozusagen klargemacht. Eine erdenklich glückliche Aspekt in unserem Bedürfnis, Musik zu machen und sie als Teil Fügung: Damals schon zeigte Boris Blachers Rumba philhar- unseres menschlichen Ausdrucks zu nutzen«, so der große Film- monica, der er 1973 noch einen Blues und eine Espagnola vor- musikkomponist John Williams. »Das hat nichts mit Körperbewe- anstellte, mit komplexer Rhythmik, ungewohnten Klangeffekten gungen zu tun, es hat nichts mit der Artikulation einer Sprache und virtuosen Soli geradezu visionär viele der musikalischen zu tun, sondern mit etwas Geistigem.« Diese Einschätzung wirft und spieltechnischen Möglichkeiten, mit denen das Ensemble ein bezeichnendes Licht auf John Williams’ Schaffen, das auf dann 50 Jahre cellistische Erfolgsgeschichte schreiben sollte. absolut souveräner Beherrschung des musikalischen und instru mentalen Materials beruht und gleichzeitig auf der Fähigkeit, »Burgeshöh’ in Frühlingsnacht / Trinken wir den Wein!« lauten sich ganz in die geistige und emotionale Welt der Leinwand die ersten Zeilen von Kōjō no tsuki (Ruine im Mondschein) hineinzudenken. Trotzdem ist seine Musik immer von höchstem des japanischen Dichters Doi Bansui (1871–1952). Die Melodie Eigenwert. Man kann sie wunderbar ohne Film genießen, aber dazu schrieb sein Landsmann Rentarō Taki (1879–1903), dem die Filme ohne seine Musik …? Eines seiner Meisterwerke ist in Leipzig ein Denkmal gesetzt wurde und der im Land der der Soundtrack zu Steven Spielbergs Catch Me If You Can. Die aufgehenden Sonne wegen seines umfassenden Liedschaffens raffinierte Fassung für die 12 Cellisten schuf David Riniker, der als »japanischer Schubert« gilt. Die Melodie inspirierte nicht eifrigste Arrangeur aus den eigenen Reihen. nur den zeitgenössischen japanischen Komponisten Shigeaki Saegusa zu dieser Version für 12 Celli, sondern beispielsweise Wilhelm Kaiser-Lindemann war lange Zeit so etwas wie der auch Thelonious Monk oder die Scorpions. Hofarrangeur der 12 Cellisten. »Bei seinen Arrangements sind 20 Saison 2021/22 21 Die Werke des Abends
virtuosen Soli – das Arrangement von George Gershwins Clap Yo’ Hands aus dem Musical Oh Kay! leitet heute eine Folge von jazzigen Celloarrangements ein, deren rhythmische, harmoni- sche und klangliche Raffinessen so manche original besetzte Fassung verblassen lassen. »Jedes Stück, das ich ihnen geschrieben habe, kriegt sofort ein Eigenleben, und hinterher habe ich den Eindruck, es stammt nur noch die Hälfte von mir.« Die perfekte Synthese zwischen Kaiser-Lindemann und den 12 Cellisten zeigt sich einmal mehr beim Jazz-Standard Lullaby of Birdland, den George Shea- ring als Hommage an den legendären New Yorker Jazzclub komponierte, der seinerseits mit seinem Namen Charlie »Bird« Parker ehrte. »Caravan zum Beispiel ist richtig schwer geworden, ich habe ihnen Arrangements in die Hand geschrieben, also Improvisa- tionen für sie in Noten fixiert, und da wurde es wirklich haarig«, meinte Wilhelm Kaiser-Lindemann über die 12-Cello-Fassung des Jazz-Klassikers von Juan Tizol und Duke Ellington, Ersterer Posaunist in der Band von Letzterem. Für den Arrangeur geriet es zu einer Mischung aus »Jazz, Jam-Session und Dschungel«. »Es ist nicht gut, sein Messer in anderen Leuten stecken zu lassen. Besonders nicht in Verwandten.« So heißt es zutreffend in Sidney Lumets mit vielen Preisen bedachtem Filmklassiker Die 12 Cellisten 1996, kurz vor ihrem 25-jährigen Jubiläum. Twelve Angry Men, in deutschen Kinos gelaufen als Die zwölf In den 1990er-Jahren kamen viele neue Mitglieder ins Ensemble, Geschworenen. In Brett Deans gleichnamigem Werk, das die von denen die meisten noch heute dabei sind. 12 Cellisten zu ihrem 25-jährigen Bestehen in Auftrag gaben Hinten (v. l. n. r.): Jan Diesselhorst, Georg Faust; mittlere Reihe: Alexander Wedow, Rudolf Weinsheimer, Götz Teutsch, Olaf Maninger, und im Februar 1997 uraufführten, geht es somit nicht etwa um Christoph Igelbrink; vordere Reihe: Richard Duven, Ludwig Quandt, zwölf wütende Musiker. Vielmehr lässt sich Dean, der zu den Dietmar Schwalke, David Riniker, Christoph Kapler international meistaufgeführten Tonschöpfern seiner Genera- tion gehört, in seinen Werken oft von literarischen, politischen oder visuellen Impulsen anregen. Das erwähnte Justizdrama verwandelt der australische Komponist, Dirigent und Bratschist viele Eigenschöpfungen integriert. Diese entwickeln eine Kraft (15 Jahre lang Mitglied der Berliner philharmonischen Brat- und Dynamik, die ganz von ihm stammen.« So formulierte es schensektion!) in eine kleine Oper für zwölf Celli, in der deut- der ehemalige Solocellist der Berliner Philharmoniker Georg lich hörbar ist, wie – analog zur Filmgeschichte – eine einzelne Faust. Bei der Titelmelodie zu Fellinis poetisch-bizarrer Tragödie Stimme eine abweichende Meinung äußert und nach und nach La Strada, komponiert von Nino Rota, gelang es Kaiser-Linde alle anderen überzeugt. mann in typischer Weise, den cellistischen Gesamtklang so zu »transzendieren«, dass man seine gestrichene Herkunft nur »Wir wollten schon lange eine CD mit rein französischer Musik noch erahnen kann. aufnehmen«, erzählt Solocellist Ludwig Quandt – 2009/2010 taten die 12 Cellisten genau das, und neben Fauré, Ravel, »In Clap Yo’ Hands geht es um nichts als Partys. Unser Freund Debussy, Satie und Poulenc durfte natürlich auch das Chanson Michael Zigutkin hat diese amerikanische Philosophie von Ver- nicht fehlen. Hubert Giraud, der seine Musikerkarriere als gnügen und angenehmem Leben für uns eingerichtet«, erzählte Mundharmonikaspieler bei Jazzgitarrist Django Reinhardt Georg Faust. Und vom groovig gezupften Walking Bass bis zu begonnen hatte, brachte Sous le ciel de Paris 1951 zu Papier. 22 Saison 2021/22 23 Die Werke des Abends
Als Titelmusik zum gleichnamigen Film (bei uns als Unter dem Himmel von Paris bekannt) wurde der Walzer weltberühmt, und die 12 Cellisten reihen sich damit in eine Liste von Interpretinnen und Interpreten ein, die von Édith Piaf, Michel Legrand oder Zaz bis zu den Drei Tenören reicht. »Tango ist der vertikale Ausdruck eines horizontalen Verlan- gens«, meinte George Bernard Shaw einmal. Als Kunstform ist er sicher noch viel mehr. A Don Agustín Bardi ist einer der be- rühmtesten Tangos von Horacio Salgán, dem großen argenti- nischen Tango-Pianisten, -Komponisten, -Orchesterleiter. Hört man sich Originalaufnahmen von Salgán mit seinem Orchester an, dann verblüfft, wie sehr die 12 Cellisten in David Rinikers Arrangement nicht nur den gesamten Streicherklang (inklusive Violinen) einfangen, sondern auch den des unverzichtbaren Tango-Instruments, des Bandoneons. Nur dass bei ihnen dank brillanter und vom Schabegeräusch bis zum schmelzenden Legato final ausgereizter Bogentechnik alles noch feuriger, rhythmisch knackiger, kantabel-wehmütiger klingt. »Aus meiner Sicht passt der Tango am allerbesten zu unserem Ensemble«, Tango bei den Osterfestspielen Baden-Baden mit dem Tanzpaar Laura Fernández und Daniel Orellana, 2016 so David Riniker. »Weil man bei dem Genre einerseits Biss braucht und weil da andererseits diese Melancholie ist, der wir Cellisten uns sehr nahe fühlen.« »Die Vorgabe an mich war, dass es in lateinamerikanischem »Yesterday, all my troubles seemed so far away« – in klima Fluidum auf klassisch-symphonischem Boden stehen und dabei krisenhaften und pandemischen Zeiten bekommen Paul für alle 12 Spieler hochvirtuos sein sollte.« So schrieb Wilhelm McCartneys Worte einen durchaus aktuellen Unterton. Der Kaiser-Lindemann über Die 12 in Bossa nova – diesmal kein Megahit der Beatles ist mit über 3000 Versionen der wohl Arrangement, sondern eine originale Auftragskomposition für meistgecoverte Song der Welt und mit seiner originalen Be- die 12 Cellisten, die unter dem Titel Variações brasileiras er- gleitung von akustischer Gitarre und Streichquartett für ein schienen ist. Die Hommage an den brasilianischen Bossa nova Celloensemble natürlich eine Steilvorlage. Das Arrangement besteht aus einem 24-taktigen Thema, dem zwei Variationen vom Gründer und damaligen Leiter des RIAS-Tanzorchesters folgen, und ist von Pizzikato über Kunstflageolett, Cello-Percus- Werner Müller – die jazzige Harmonik und das Rumba-Fee- sion bis zu einem kleinen Vokaleinwurf ein weiteres Beispiel für ling verraten sofort seine Handschrift – erschien bereits 1978 die auf diese Besetzung zugeschnittene Instrumentationskunst auf dem zweiten Album der 12 Cellisten. Und egal, ob Liebes- ihres Schöpfers. kummer oder Weltschmerz, mehr Trost als mit diesen herrlichen Klängen geht nicht. »Leider haben 99 Prozent aller Tango-Komponisten, Tango- Musiker und -Interpreten keine solide musikalische Ausbildung«, Jochen Rudelt klagte der Vater des Tango nuevo Astor Piazzolla 1986. Ihm kann geholfen werden, man braucht nur die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker und dazu den Tango- und Tangoarran- gement-Spezialisten José Carli. Das Ergebnis dieser Konstel- lation kann man in Fuga y Misterio aus Piazzollas Oper María de Buenos Aires bewundern – mit einer kraftvoll akzentuierten, vierstimmigen Fuge und dem kurzen Mysterium aus schönster Cellokantilene über zartem Flageolett. Der Meister hätte sicher seine Freude daran. 24 Saison 2021/22 25 Die Werke des Abends
Bei einem Konzert des Education-Programms der Berliner Philharmoniker, 2007
Die Mitglieder der Sein erstes Konzert mit den Zwölfen gab Dietmar Schwalke noch vor seinem offiziellen 12 Cellisten Beginn bei den Berliner Philharmonikern – als Einspringer für einen erkrankten Cellisten. »Für mich war das ein toller Start: Ich konnte sozusagen schon mal testen, wie sich eine Mitgliedschaft anfühlt.« Der Schüler von Arthur Troester, Wolfgang Boettcher und Ludwig Quandt ist als langjähriger Erster Pierre Fournier wurde als 12-Jähriger durch Solocellist der Berliner Philharmoniker der einen Cello spielenden Freund angeregt, das Instrument zu ler- künstlerische Kopf der 12 Cellisten. In dieser nen. Nachdem er in nur vier Monaten den Freund spieltechnisch Rolle versteht er sich vor allem als Moderator eingeholt hatte, war der Berufsweg vorgezeichnet. Dieser führte zwischen den Veranstaltern einerseits und nach dem Studium zunächst zum Radio-Sinfonieorchester Stutt- den Musikerinnen und Musikern andererseits. gart, ehe Dietmar Schwalke 1994 zu den Berliner Philharmoni- »Die größte Herausforderung ist allerdings kern und somit auch zu den 12 Cellisten kam. Das Ensemble hätte die oftmals fehlende Probenzeit und die sich – so der Musiker – enorm weiterentwickelt, die Arrangements manchmal noch kurzfristig wechselnde seien immer raffinierter und herausfordernder geworden, auch Besetzung.« Darüber hinaus teilt er sich mit Bruno Delepelaire sei das Klangbild inzwischen sehr viel breiter gefächert. die Positionen 1 und 2 im Ensemble sowie die Probenleitung und führt gelegentlich als Moderator durch die Konzerte. Als Als gebürtiger Berliner träumte Nikolaus Ludwig Quandt, der in einer Musikerfamilie aufwuchs und Römisch schon als Kind davon, bei den schon als Kind ein Faible für tiefe Töne hatte, 1991 Mitglied der Berliner Philharmonikern zu spielen. Der philharmonischen Cellogruppe wurde, spürte er sofort: »Die Traum erfüllte sich für ihn im Jahr 2000. Die 12 Cellisten sind so etwas wie eine große Familie: individuell zweigleisige Arbeit als Orchester- und Kam- und trotzdem mit einem Familiensinn, den unser gemeinsamer mermusikgruppe empfand er von Anfang Stammbaum – das Cello – uns mitgegeben hat.« Und diesen an als hilfreich. »So habe ich sehr schnell die Familiensinn habe sich das Ensemble, so Ludwig Quandt, bis gesamte Bandbreite der Spielmöglichkeiten heute bewahrt. kennengelernt. Das hat mir den Prozess des Einfügens in das bestehende Kollektiv deutlich erleichtert.« Bruno Delepelaire ist der jüngste der 12 Der Schüler von Reinhild Oelmüller, Dietmar Schwalke, Wolf- Cellisten, gleichwohl führt er – gemeinsam gang Boettcher und Ivan Monighetti, der als Fünfjähriger das mit Ludwig Quandt – die Cellogruppe der Cello für sich entdeckte, sammelte erste Orchestererfahrung in Berliner Philharmoniker seit 2013 als Erster verschiedenen Jugendorchestern sowie im Orchester der Deut- Solocellist an. Die Liebe zu seinem Instru- schen Oper Berlin, ehe er ein Berliner Philharmoniker wurde. ment verdankt er seiner Großmutter, einer Was seiner Meinung nach den großen Erfolg der 12 Cellisten begeisterten Amateurcellistin. Ihr wollte der ausmacht? »Die Mischung aus Ernsthaftigkeit und Unterhaltung damals Fünfjährige nacheifern; sein großes verbunden mit unserer – nach 50 Jahren immer noch – exoti- musikalisches Talent wurde bald entdeckt. schen Erscheinung.« Nach Studien am Pariser Conservatoire bei Philippe Muller und bei Jens-Peter Maintz an der Universität der Künste Berlin kam Als Christoph Igelbrink 1989 bei den Ber- er an die Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker. Als liner Philharmonikern anfing, war Herbert deren Stipendiat spielte er auch erstmals bei den 12 Cellisten von Karajan noch Chefdirigent des Orches- mit: »Mich beeindruckte die Einheit und die Ausdruckskraft ters. Dessen Maxime lautete: »Es gibt keine dieses Ensembles«, erinnert er sich. Er liebt die stilistische Vielfalt schlechte Musik, nur schlechte Interpreta- des Repertoires und genießt die gemeinsamen Auftritte, die tionen.« Dieser Satz könne, so Christoph die Gruppe, so Bruno Delepelaire, menschlich und musikalisch Igelbrink, auch für die Arbeit der 12 Cellisten zusammenbringt. gelten. Viele Werke, die anfangs zu »leicht- gewichtig« schienen, wurden durch intensive 28 Saison 2021/22 29 Musikerinnen und Musiker
Auseinandersetzung zu Highlights des Repertoires. »Davon »Ich bin durch dieses Ensemble mit elf Kolle- habe ich auch persönlich sehr profitiert.« Christoph Igelbrink, ginnen und Kollegen am selben Instrument der bereits Klavier spielte, begann als Elfjähriger Cello zu sehr geprägt worden«, meint Knut Weber, lernen, um das Hausmusikquartett seiner Familie zu vervoll- Cellist und Orchestervorstand der Berliner ständigen. Die Freude am Spiel in diversen Jugendorches- Philharmoniker. »Durch die individuelle Art tern bestärkte seinen Wunsch, Cellist zu werden. Bei den 12 jedes einzelnen Mitglieds konnte ich unglaub- Cellisten konnte er gelegentlich auch sein pianistisches Ta- lich viel sehen und lernen – cellistisch und mu- lent einsetzen: Anlässlich eines Auftritts vor dem japanischen sikalisch.« Der gebürtige Klagenfurter wollte Kaiserpaar begleitete er seine Kollegen beim Vortrag von als Fünfjähriger nur ein Instrument lernen, bei Saint-Saëns’ Schwan auf dem Klavier – ein für ihn unvergess- dem man während des Spielens nicht stehen muss. Da schien liches Erlebnis. ihm das Cello geradezu ideal. Er studierte bei Miloš Mlejnik, Claus Kanngiesser und Wolfgang Boettcher, war Stipendiat und Musiker und Manager – Olaf Maninger Solocellist des Gustav Mahler Jugendorchesters sowie Grün- vereint zwei Begabungen. Nachdem er dungsmitglied des Mahler Chamber Orchestra, ehe er 1998 ein 1995 zu den Philharmonikern kam, konnte Berliner Philharmoniker wurde. Zu seinen schönsten Erlebnissen er beide an führender Stelle einbringen: zählt er das Konzert zur Veröffentlichung der CD South American als Solocellist sowie als Medienvorstand, Getaway in Buenos Aires, zu dem viele ehemalige Kollegen von Mitglied des Stiftungsvorstands und als Astor Piazzolla kamen. »Ich habe selten eine so große Aufregung Initiator der Digital Concert Hall, deren bei vielen meiner sonst stressresistenten Kollegen gesehen.« Geschäftsführer er seit 2008 ist. In Reckling- hausen geboren, studierte Olaf Maninger Rachel Helleur-Simcock hörte als Kind eine zunächst bei János Starker und Maria Kliegel in Essen, später Aufnahme der 12 Cellisten der Berliner Phil- bei Armin Fromm, Antonio Meneses und Boris Pergamenschi harmoniker und entschied: »Das will ich auch kow sowie beim Amadeus-Quartett. Seine Laufbahn als Or- machen!« Im Alter von sechs Jahren erhielt sie chestermusiker begann er 1994 als Solocellist beim Sinfonie- den ersten Cellounterricht. Nach ihrer Ausbil- orchester des Hessischen Rundfunks, bis er wenige Monate dung unter anderem an der Royal Academy später zu den Berliner Philharmonikern wechselte. of Music in London, der Berliner Hochschule für Musik »Hanns Eisler« und der Karajan- Martin Menking kam 1996 als Nachfolger Akademie der Berliner Philharmoniker sowie von Rudolf Weinsheimer in die philharmo- zwei Jahren in der Position der Solocellistin der Deutschen Oper nische Cellogruppe. Von ihm übernahm Berlin war es dann soweit: 2009 wurde sie Mitglied der Berliner er bei den 12 Cellisten nicht nur Platz 7, Philharmoniker und saß in ihrer ersten Probe mit den 12 Cellis- sondern auch die organisatorischen Auf- ten. »Ich war sehr nervös«, erinnert sie sich, »bis ich erleichtert gaben. Die größte Herausforderung dabei feststellte, dass die Atmosphäre bei den Proben tatsächlich sehr sei – so Martin Menking –, für die Proben entspannt ist.« In diesem Ensemble habe sie – so die Musikerin – und die Konzerte zwölf Cellistinnen und ihre solistische Seite entwickeln können. Gänsehautmomente Cellisten zusammenzubekommen. »Bis- bescherten ihr die Auftritte vor dem japanischen Kaiserpaar lang hat es immer geklappt.« Martin Menking lernte Cello, und ein Konzert auf dem Markusplatz in Venedig: »Das war der weil dieses Instrument im familiären Streichquartett noch schönste Blick von einer Bühne, an den ich mich erinnern kann.« fehlte. Der Schüler von Heinrich Schiff und David Geringas begann seine Laufbahn 1994 als stellvertretender Solocellist Stephan Koncz weiß noch genau, wie ihn des NDR-Sinfonieorchesters Hamburg, ehe er zwei Jahre als Jugendlicher die unglaublich virtuos ge- später zu den Berliner Philharmonikern wechselte. Durch das spielte Filmmusik der 12 Cellisten begeisterte: Ensemble sei die Cellogruppe des Orchesters nach Martin »Was vor 50 Jahren so unerhört begann, hat Menkings Worten sehr zusammengewachsen. »Diese Homo- nach und nach auch die junge Cellogenera- genität zeichnet auch den Klang der Gruppe aus.« tion in Erstaunen versetzt und als Inspiration für viele Celloensembles gedient.« Der Spross einer österreichisch-ungarischen Musiker 30 Saison 2021/22 31 Musikerinnen und Musiker
familie begann als Achtjähriger sein Studium in Wien. 2006 Die Begeisterung für das Cellospiel wurde wurde er Stipendiat der Karajan-Akademie der Berliner Phil- Martin Löhr schon in die Wiege gelegt – harmoniker. Nach einem Abstecher zum Wiener Staatsopern- durch die Mutter, die auch Cellistin war. orchester kam Stephan Koncz mit Beginn der Spielzeit 2010/11 Zudem liebte er schon immer die tieferen in die Cellogruppe der Berliner Philharmoniker. Was ihn an Töne. So lag es für ihn nahe, das Cello zu den 12 Cellisten so fasziniert? »Abhängig vom Repertoire kann seinem Instrument zu machen. Er studierte dieses Ensemble alle Facetten der Musik zeigen: sämiges Can- an der Musikhochschule seiner Heimatstadt tabile, kratzige Tango-Rhythmen, Big-Band-Groove, chorisches Hamburg bei Wolfgang Mehlhorn, an der Spiel in allen Lagen und Bass-Gegrunze.« New Yorker Juilliard School bei Zara Nelsova sowie an der Berliner Hochschule der Künste bei Wolfgang David Riniker ist seit 1995 dabei und enga- Boettcher. Seit 1996 ist er Solocellist der Berliner Philharmoniker giert sich in zweifacher Hinsicht für die 12 Cel- und Mitglied der 12 Cellisten. Aber nicht nur das: Als leiden- listen: als Musiker und als Arrangeur. Von ihm schaftlicher Kammermusiker spielt Martin Löhr seit fast drei stammen viele der raffinierten Bearbeitun- Jahrzehnten im Trio Jean Paul, mit dem er erste Preise bei den gen. Er weiß, wie er die Instrumente sowie internationalen Kammermusikwettbewerben in Osaka und das technische und musikalische Können Melbourne errang. seiner Kolleginnen und Kollegen wirkungsvoll zur Geltung bringen kann. »Der Tonumfang des Violoncellos ist sehr groß. Das ergibt viel Ehemalige Mitglieder Spielraum und bietet unzählige Möglichkeiten«, meint er. »Wir können daher wie ein Kammerorchester spielen.« David Riniker, Peter Steiner 1948–1994 ein Schüler von Jean-Paul Guéneux und Antonio Meneses, liebt Eberhard Finke 1950–1985 (Erster Solocellist) den vollen warmen Klang des Ensembles, der ihn bei seinen Heinrich Majowski 1950–1989 Arrangements immer wieder inspiriert. »Mehrere Celli zusam- Gerhard Woschny 1951–1985 men klingen immer wunderbar. Dieses Instrument kommt der Ottomar Borwitzky 1956–1993 (Erster Solocellist) menschlichen Stimme nahe. So klingen auch komplexe Chor- Rudolf Weinsheimer 1956–1996 sätze wie Verdis Ave Maria aus Quattro pezzi sacri oder Figure Wolfgang Boettcher 1958–1976 (ab 1963 Solocellist) humaine von Francis Poulenc mit diesem Ensemble wunderbar.« Christoph Kapler 1961–1998 Alexander Wedow 1962–1999 Solène Kermarrec, seit 2006 Mitglied der Klaus Häussler 1963–1995 Berliner Philharmoniker, war die erste Frau Jörg Baumann 1966–1995 (ab 1976 Solocellist) der Cellogruppe und somit auch der 12 Cel- Götz Teutsch 1970–2006 (ab 1976 Solocellist) listen. Sehr schnell stellte sie fest: »Jeden Tag Jan Diesselhorst 1977–2009 neben s olchen Kollegen zu sitzen ist eine Georg Faust 1985–2011 (Erster Solocellist) anspruchsvolle Sache, das hält wach, fit und Richard Duven 1986–2021 inspiriert.« Die gebürtige Französin, Schülerin von Jean-Marie Gamard, Miklós Perényi und Die Jahreszahlen und Solopositionen beziehen sich auf die Wolfgang Boettcher, erzählt, allein durch Mitgliedschaft bei den Berliner Philharmonikern. Beobachtung habe sie viel von den Kollegen lernen können. Immer wieder berührt sie die große Begeisterung, mit der das Ensemble von seinem Publikum in China, Taiwan, Japan und Russland gefeiert wird. Ein Highlight für sie sind auch die Auftritte in der Philharmonie Berlin. Als beglückend empfin- det Solène Kermarrec es immer wieder, »wenn ich plötzlich im Konzert wahrnehme, wie gut diese Gruppe funktioniert, trotz manchmal schwieriger Proben. Am Abend ziehen wir alle am selben Strang!« 32 Saison 2021/22 33 Musikerinnen und Musiker
© Conny Maier, Courtesy of König Galerie © A Gentil Carioca, Maxwell Alexandre Blick auf die Conditio humana "Artists of the Year" 2021 der Deutschen Bank im PalaisPopulaire Die Auszeichnung „Artist of the Year“ der Deutschen Bank wird zehn Jahre alt. Junge Künstler*innen, die mit Papier oder Fotografie arbeiten, werden seit 2010 durch Ankäufe ihrer Werke für die Sammlung Deutsche Bank, einen Katalog und Einzelausstellungen einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht. Anlässlich des Jubiläums werden erstmals drei Künstler*innen ausgezeichnet, die jetzt mit neuen Werken im PalaisPopulaire zu sehen sind. Das gewalt und schwarze Identität. Virtuos in der Farbgebung, kraftvoll und Besondere: Alle drei kamen über ungewöhnliche Wege zur Kunst, nicht ohne Ironie knüpft die Berlinerin Conny Maier an die Traditionen reflektieren elementare Themen wie Gemeinschaft, Spiritualität der französischen Fauvisten und des deutschen Expressionismus an. und Umweltzerstörung. Der 30-jährige Maxwell Alexandre stammt Im Zentrum ihrer Malerei-Installation steht ein riesiges, im wahrsten aus Rio de Janeiros größter Favela. Seine Gemälde, Performances Sinne überwältigendes Triptychon, dem sie den Titel „Dominanz“ und Installationen kreisen um Rassismus, Musik, Religion, Polizei- gegeben hat. Und genau darum geht es auch in ihren Bildern: um den Konflikt zwischen moderner Zivilisation und Natur, die Frage, wer wen beherrscht, die Oberhand behält. Der taiwanesische Künstler Zhang Xu Zhan fertigt für seine Filme und Installationen filigrane Figuren und Landschaften aus Pappmaschee an. Sein immersiver Kosmos ist von märchenhaften Wesen, singenden Tieren und Pflanzen © Zhang Xu Zhan, courtesy of the artist and Project Fulfill Art Space sowie Naturgeistern bevölkert – und transformiert alte Fabeln für das Internetzeitalter. Drei Statements zur Conditio humana, die radikales Um- und Neudenken einfordern. Deutsche Bank „Artists of the Year“ 2021 Maxwell Alexandre – Conny Maier – Zhang Xu Zhan Bis zum 14. März 2022 PalaisPopulaire Unter den Linden 5, 10117 Berlin db-palaispopulaire.de
Konzert- Late Night mit der Artist in Residence Patricia Kopatchinskaja Wenn die Geigerin Patricia Kopatchinskaja zur Late tipps Night lädt, ist eines sicher: Es wird eine ungewöhnliche Nacht. Das Programm mit Werken von Darius Milhaud bis György Ligeti zeigt, wie vielseitig die Musik unserer Zeit ist – mal meditativ, mal witzig, mal subversiv. Und auch ein eigenes Werk unserer Artist in Residence ist zu erleben. Sa 22.01.22 22 Uhr Kammermusiksaal Patricia Kopatchinskaja Violine Mitglieder der Berliner Philharmoniker Karten 20 Euro Bundesjugendorchester und Patricia Kopatchinskaja und das Bundesjugendballett Jack Quartet Im Bundesjugendorchester spielt der musikalische Patricia Kopatchinskaja und das Jack Quartet ver- Nachwuchs: Die besten Instrumentalist*innen Deutsch- bindet die große Leidenschaft für eine zeitgenössi- lands erfahren hier, was es heißt, unter professionellen sche Musik, die neugierig macht und überrascht. In Bedingungen im Orchester zu spielen. Da viele Mit- diesem gemeinsamen Konzert sind Werke zu hören, glieder der Berliner Philharmoniker früher selbst dort die die unendlichen Möglichkeiten von Streichermusik gespielt haben, haben sie 2013 die Patenschaft für erforschen: originell, energiegeladen und stimmungs- den Klangkörper übernommen. Seither gastiert das voll. Patricia Kopatchinskaja ist dabei nicht nur als Bundesjugendorchester jährlich in der Philharmonie Sologeigerin zu erleben, sondern in Galina Ustwol- Berlin. In dieser Saison ist es mit dem Bundesjugendbal- skajas Dies Irae auch als Perkussionistin. Mitglieder der lett sowie mit Werken von Richard Strauss und Maurice Berliner Philharmoniker erweitern das Instrumentarium Ravel zu erleben. des Abends um zusätzliche Farben. Mo 17.01.22 20 Uhr So 23.01.22 18 Uhr Großer Saal Kammermusiksaal Bundesjugendorchester Patricia Kopatchinskaja Violine und Würfel Orchestre Français des Jeunes Jack Quartet Alexander Shelley Dirigent Mitglieder der Berliner Philharmoniker Bundesjugendballett John Neumeier Choreografie Karten von 10 bis 26 Euro Karten von 8 bis 32 Euro 36 Saison 2021/22 37 Konzerttipps
Klavierabend mit Sir András Schiff Sir András Schiff hat uns schon viele spannende Klavier- abende beschert, darunter gefeierte Beethoven- und Bach-Zyklen oder eine Klavierreihe, in der er die jeweils letzten drei Sonaten von Haydn, Mozart, Beethoven und Schubert interpretierte. Auch in dieser Saison dür- fen wir uns auf einen Soloabend mit dem ungarischen Pianisten freuen. Programmatisch ist das Konzert ein Barock- Überraschungspaket, dessen Inhalt bislang nur András Schiff selbst kennt. Aber egal, was er spielt: Er wird es in seiner feinsinnigen, ebenso klugen wie lebendigen Vortragsart präsentieren. Sa 05.02.22 19 Uhr Kammermusiksaal Festival Sir András Schiff Klavier Karten von 20 bis 45 Euro Philharmonischer Salon – Besiegelt von der Liebe Kuss 25.–27. Dieser Philharmonische Salon beleuchtet das Verhält- Februar nis von Richard Wagner und Mathilde Wesendonck. Der wegen seiner revolutionären Umtriebe in Dresden steckbrieflich gesuchte Komponist lernte die verhei- 2022 ratete Frau im Schweizer Exil kennen, wo ihr Ehemann den Flüchtling finanziell unterstützte. Sie wurde seine Anna Prohaska Angebetete und Muse, die ihn nicht nur zu seiner Oper Tristan und Isolde inspirierte, sondern auch die 04.–06. Les Arts Florissants G edichte für den Zyklus seiner Wesendonck-Lieder lie- ferte. Gäste des Salons sind die Sprecher*innen Brigitte Karner und Heikko Deutschmann sowie die Mezzo März William Christie Berliner Barock Solisten sopranistin Nadine Weissmann und das Philharmoni- sche Streichquintett. 2022 Freiburger Barockorchester So 06.02.22 16 Uhr Il pomo d’oro So 13.02.22 16 Uhr Kammermusiksaal Accademia del Piacere Collegium 1704 Brigitte Karner Sprecherin Heikko Deutschmann Sprecher Jupiter-Ensemble Nadine Weissmann Mezzosopran Philharmonisches Streichquintett Jean Rondeau Cordelia Höfer Klavier Götz Teutsch Programmgestaltung Informationen und Tickets unter Karten von 15 bis 35 Euro berliner-philharmoniker.de/ 38 Saison 2021/22 barock
Ticketverkauf online unter berliner-philharmoniker.de t elefonisch unter +49 30 254 88-999 Montag – Freitag 9 –16 Uhr a n der Konzertkasse der Philharmonie Montag – Freitag 15–18 Uhr Samstag, Sonntag und an Feiertagen 11–14 Uhr Hier spielen wir nur für Impressum Newsletter und Social Media Sie Herausgegeben von der Berliner berliner-philharmoniker.de/newsletter Philharmonie gGmbH für die Stiftung instagram.com/BerlinPhil Berliner Philharmoniker facebook.com/BerlinPhil Direktorin Marketing, Kommunikation und twitter.com/BerlinPhil Vertrieb: Kerstin Glasow youtube.com/BerlinPhil Herbert-von-Karajan-Straße 1, 10785 Berlin redaktion@berliner-philharmoniker.de Redaktion: Tobias Möller (V. i. S. d. P.) Mitarbeit: Stephan Kock, Anne Röwekamp, Hendrikje Scholl · Der Artikel von Frederik Hanssen erschien zuerst in Phil – das Maga- zin der Berliner Philharmoniker · Biografien: Nicole Restle · Abbildungen: S. 6, 22 Archiv 12 Cellisten, S. 8 Uwe Arens, S. 11, 21 Archiv Rudolf Weinsheimer, S. 12 (o.) Bundesprä- sidialamt, (u.) Knut Weber, S. 15, 25 Monika Rittershaus, S. 16 Stephan Röhl, S. 18/19, 26/27, 36 Peter Adamik, S. 28 –33 Sebas- tian Hänel, S. 37 (o.) Stefan Höderath, (u.) Beowulf Sheehan, S. 38 (o.) Joanna Bergin, (u.) Martin Kraft · Anzeigenvermarktung: Tip Berlin Media Group GmbH, Michelle Thiede, Telefon +49 30 23 32 69 610, an- zeigen@tip-berlin.de · Artwork: Studio Oliver Helfrich · Layout: Stan Hema · Satz: Jetzt in Bettina Aigner · Herstellung: Reiter-Druck, 12247 Berlin Hi-Res Audio Programm- und Besetzungsänderungen vorbehalten Einzelheftpreis: 3 Euro Offizieller Streaming-Partner PH 33, 2021/22 der Digital Concert Hall digitalconcerthall.com 40 Saison 2021/22
15.9.2021 –14.3.2022 Deutsche Bank “Artists of the Year” MA XWELL ALEXANDRE CONNY © Conny Maier. Courtesy of König Galerie MAIER ZHANG XU ZHAN 4 Saison 2021/22
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