Adama-Pressespiegel - Lagerhaus

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Adama-Pressespiegel

                                           Juli 2014

Wachstum am Biokraftstoffmarkt verlangsamt sich
Die Produktion von Biokraftstoffen wird bis 2023 zunehmen, vor allem aufgrund der höheren
Nachfrage, steigender Rohölpreise und entsprechender Regierungspolitiken. Das Wachstum wird
allerdings langsamer verlaufen als im vergangenen Jahrzehnt, melden die Landwirtschafts-
organisation der Vereinten Nationen, FAO, und die Organisation für wirtschaftliche Zusammen-
arbeit und Entwicklung, OECD, in einem gemeinsamen Bericht. Danach werden im Jahr 2023
158 Milliarden Liter Ethanol und 40 Milliarden Liter Biodiesel erzeugt werden. Für beide Seg-
mente sagen die Organisationen ein Wachstum um mehr als 50 Prozent voraus; zwischen 2004
und 2013 hatte sich die Produktion allerdings verdoppelt. Laut Bericht sollen im Zieljahr 12
Prozent des Getreides, 28 Prozent des Zuckerrohrs und 14 Prozent des Pflanzenöls in die Kraft-
stoffproduktion fließen.
(FAO, 16. Juli 2014)

Erste Zulassungen für Basissubstanzen
Die Europäische Kommission hat die ersten EU-Zulassungen in der neuen Kategorie der „Basis-
substanzen“ bestätigt. Die Genehmigungen für die Stoffe Chitosan Hydrochlorid und Equisetum
arvense (Ackerschachtelhalm) sind am 1. Juli 2014 in Kraft getreten und gelten für unbestimmte
Zeit. Basissubstanzen werden nicht in erster Linie in der Landwirtschaft genutzt, gelten aber als
„nützlich“ für den Pflanzenschutz. Chitosan Hydrochlorid kann als Botenstoff in allen Kulturen
eingesetzt werden. Equisetum arvense wirkt entwässernd und induzierend und verfügt auch über
einige fungizide Bestandteile.
(Agrow Nr. 690, 5. Juni 2014, S. 11)

Knapp 8 Millionen Tonnen Wintergerste in Frankreich
Frankreich wird in diesem Jahr laut Schätzungen des Agrarministeriums 7,9 Millionen Tonnen
Wintergerste einfahren, das wäre ein Anstieg um 8,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die
Erträge werden im Durchschnitt bei 65,4 Dezitonnen je Hektar liegen. Für Raps wird eine Ernte
von 5,2 Millionen Tonnen und damit ein Anstieg um 19 Prozent erwartet. Die Hektarerträge sollen
bei durchschnittlich 34,3 Dezitonnen liegen.
(La France Agricole, 13. Juni 2014, S. 9)

Großbritannien: Herbizidresistenzen in breitblättrigen Unkräutern nicht unterschätzen
In Schottland ist der erste Fall einer Resistenz gegen Sulfonylharnstoff-Herbizide in Acker-
Hundskamille bekannt geworden. Auch bei Mohn und Vogelmiere gibt es bereits entsprechende
Resistenzen. Das Problem werde jedoch häufig unterschätzt, meint Unkrautexperte Richard Hull
vom britischen Hertfordshire-Forschungsinstitut. Durch den kürzeren Lebenszyklus der Pflanzen
sei es schwer, brauchbare Proben zu sammeln, um den Resistenzzustand zu untersuchen.
(Farmers Weekly, 20. Juni 2014, S. 60)

Mehr Weizen in Australien
Australien wird in der Anbausaison 2014/2015 voraussichtlich 13,8 Millionen Hektar Winterweizen
und damit 2,4 Prozent mehr als in der Vorjahressaison anbauen. Dies geht aus ersten Vorher-
sagen der Agrarbehörde Abares hervor. Danach sollen Winterkulturen insgesamt um 0,5 Prozent
auf knapp 22,6 Millionen Hektar steigen. Für Raps wird ein Zuwachs um etwas über 3 Prozent
auf 2,7 Millionen Hektar, für Gerste hingegen ein Rückgang um etwas über 4 Prozent auf 3,8
Millionen Hektar erwartet.
(Agrow Nr. 690, 5. Juni 2014, S. 23)

Adama-Pressespiegel 7/2014                                                                     1
Gute Prognosen für globalen Pflanzenschutzmittelmarkt
Der globale Pflanzenschutzmittelmarkt belief sich im Erntejahr 2013 auf Hersteller-Ebene auf
einen Wert von knapp über 57,25 Milliarden US-Dollar; im Erntejahr 2014 wird er voraussichtlich
die 60-Milliarden-Dollar-Grenze überschreiten. Dies geht aus einer Analyse der Kleffmann Group
hervor. Für seine Untersuchung hat das Marktforschungsunternehmen Daten aus 70 Ländern
herangezogen, darunter aus Schwellenländern wie China, Brasilien und Indien.
Das indische Beratungsunternehmen Mordor Intelligence schätzt, dass der globale Pflanzen-
schutzmittelmarkt sich im Jahr 2019 auf 3,2 Millionen Tonnen und einen Wert von 75,9 Milliarden
US-Dollar belaufen wird. Während Nordamerika weiterhin den Markt anführe, sei das größte
Wachstum (+ 7,9 % jährlich) in der Asien-Pazifik-Region zu erwarten. Zu den Wachstumsfaktoren
zählen die Abnahme der verfügbaren Ackerfläche, das globale Bevölkerungswachstum und die
Notwendigkeit der Ertragssteigerung. Auf der anderen Seite nehmen Einschränkungen im
Pflanzenschutzmitteleinsatz aufgrund der sich verschärfenden Umweltgesetzgebung ebenso zu
wie Verbraucherbedenken. Dies werde dazu führen, dass die Nachfrage nach synthetischen
Pflanzenschutzmitteln langsamer steigt als diejenige nach Biopestiziden. Letztere werden zu-
nehmend auch durch Regierungsmaßnahmen unterstützt, so das Unternehmen.
(Agropages.com, 15. Juli 2014 und 18. Juli 2014)

Black Sigatoka kehrt nach Mato Grosso zurück
In einigen Regionen des brasilianischen Bundesstaats Mato Grosso wurde ein erneuter Befall mit
der Bananenkrankheit Black Sigatoka (Mycosphaerella fijiensis) ermittelt. Das Agrarministerium
hatte dem Bundesstaat im Jahr 2008 den Status der Befallsfreiheit zugeschrieben. Dieser wurde
nun zurückgenommen.
(Agrow Nr. 691, 2. Juli 2014, S. 20)

GV-Anbau: England gibt grünes Licht, Schottland und Wales bleiben zurückhaltend
Nach der jüngsten Entscheidung der EU-Umweltminister, die Zulassung für den Anbau von gen-
technisch veränderten (GV) Kulturen den Mitgliedstaaten zu überlassen, hat die englische Regio-
nalregierung grünes Licht für den Anbau gegeben. Für die Landwirte in Schottland und Wales gilt
weiterhin ein Verbot. Agrarminister Owen Paterson befürwortet die EU-Entscheidung als „wich-
tigen Fortschritt“. Die Mitgliedstaaten dürfen allerdings nur Sorten anbauen, die zuvor von Brüssel
zugelassen wurden.
(Farmers Weekly, 20. Juni 2014, S. 10)

Bio-Landbau in Frankreich und USA im Aufwind
Frankreichs Bio-Landwirte haben im Jahr 2013 die symbolische Grenze von 1 Million Hektar
überschritten – wenn die 130.000 Hektar Umstellungsfläche zur zertifizierten Fläche von 932.000
Hektar hinzugezählt werden. Sowohl die Anbaufläche als auch der Verbrauch von Bio-Lebens-
mitteln stiegen im vergangenen Jahr um neun Prozent, meldet die Agentur Agence Bio. Laut
Agrarminister Stéphane Le Foll stehen für die Förderung der Branche jährlich 160 Millionen Euro
zur Verfügung. Künftig sollen Bio-Produkte auch in die Gemeinschaftsverpflegung Einzug halten.
Für den US-amerikanischen Markt für Bio-Lebensmittel meldet die Organic Trade Organisation
zwischen 2012 und 2013 einen Anstieg der Umsätze um 11,5 Prozent; seit 2010 lege der Sektor
jährlich um zehn Prozent zu. 0,6 Prozent der US-amerikanischen Anbaufläche sind bio-zertifiziert.
(La France Agricole, 30. Mai 2014, S. 11 und 13. Juni 2014, S. 18)

EU-Zulassungen für weitere fünf Wirkstoffe verlängert
Die Ständige Kommission der EU für die Lebensmittelkette und Tiergesundheit hat vorge-
schlagen, die Zulassungen für das Herbizid Clopyralid, die Fungizide Cyprodinil, Fosetyl und Pyri-
methanil sowie für den Wachstumsregulator Trinexapac-Ethyl bis zum 30. April 2018 zu
verlängern. Dies soll den Unternehmen die Möglichkeiten geben, den Wiederzulassungsprozess
abzuschließen. Die Mittel waren 2007 für einen Zeitraum von zehn Jahren zugelassen worden.
(Agrow Nr. 690, 5. Juni 2014, S. 8)

Adama-Pressespiegel 7/2014                                                                       2
Lockstoff für marmorierte Baumwanze
Forscher des US-Landwirtschaftsministeriums haben die chemischen Signale entschlüsselt, die
die marmorierte Baumwanze nutzt, um andere Wanzen anzulocken. Bei ihren Untersuchungen
entdeckten sie zwei chemische Stoffe, die ausschließlich von männlichen erwachsenen Tieren
produziert werden, um ihren Mitstreitern den Weg zu Futterplätzen zu weisen. Feldversuche mit
synthetischen Varianten dieser Lockstoffe haben ergeben, dass diese männliche und weibliche
adulte Tiere sowie Larven in Fallen locken können. Die Wanzen stammen ursprünglich aus
Asien. Sie ernähren sich von 300 verschiedenen Pflanzen und befallen neben Äpfeln, Pfirsichen,
Mais und Soja zahlreiche weitere wichtige Kulturpflanzen. Die Studie wurde im Journal of Natural
Products veröffentlicht.
(USDA, 17. Juli 2014)

Frankreich will Flugzeugausbringung verbieten
Die französische Umweltministerin Ségolène Royal hat angekündigt, in Kürze eine Verordnung
zu unterzeichnen, mit der die Flugzeugausbringung von Pflanzenschutzmitteln verboten wird. Für
einige Kulturen soll es Übergangsfristen geben. Diese soll etwa für Reis und einige Wein-
baugebiete 18 Monate betragen, um die Suche nach Alternativen zu ermöglichen. Für andere
Kulturen wie Zuckermais und Bananen soll das Verbot sofort in Kraft treten.
(La France Agricole, 6. Juni 2014, S. 10)

Mit Süßstoff gegen Fruchtfliegen
Wissenschaftler der Drexel-Universität in Philadelphia/USA haben ermittelt, dass der Süßstoff
Erythritol als für den Menschen unschädliches Insektizid geeignet wäre. Sie fanden heraus, dass
der Stoff auf Fruchtfliegen (Drosophila melanogaster) toxisch wirkt und ihre Lebensdauer je nach
Dosis herabsetzt. Erythritol ist Hauptbestandteil des Süßstoffs Truvia, der für Menschen selbst in
großen Mengen unschädlich ist, so die Wissenschaftler. Sie glauben zwar nicht, dass der Wirk-
stoff großflächig als Insektizid eingesetzt werden wird; als Lockstoff in Verbindung mit Fallen sei
er jedoch gut geeignet. Einzelheiten der Studie wurden in der Zeitschrift Plos One veröffentlicht.
(Agrow Nr. 691, 2. Juli 2014, S. 17)

Brasiliens Pflanzenschutzmittelmarkt übersteigt 11-Milliarden-Dollar-Grenze
Vor allem der Verkauf von Insektiziden hat Brasiliens Pflanzenschutzmittelmarkt im Jahr 2013 um
insgesamt 18 Prozent auf über 11,45 Milliarden US-Dollar klettern lassen. Nach Angaben des
brasilianischen Pflanzenschutzmittel-Industrieverbands Sindiveg ist das Hauptwachstum auf eine
Vergrößerung der Anbaufläche zurückzuführen. Hinzu kam das Auftreten neuer Schädlinge.
Insektizide stellten mit einem Umsatz von 4,55 Milliarden US-Dollar den größten Marktanteil,
dieser kletterte von 37 Prozent im Jahr 2012 auf 40 Prozent im Jahr 2013. Die Umsätze mit
Herbiziden stiegen um 19 Prozent auf 3,74 Milliarden US-Dollar, Fungizide nahmen mit einem
Wachstum von 5 Prozent und einem Umsatz von 2,59 Milliarden US-Dollar den dritten Platz ein.
Akarizide und andere Produkte konnten mit einem Plus von 18 bzw. 13 Prozent einen Umsatz
von 119 Millionen US-Dollar bzw. 450 Millionen US-Dollar erreichen.
(Agropages.com, 30. Juni 2014)

England: Vogelschutz wird ausgedehnt
Das britische Agrarministerium hat angekündigt, das geltende Verbot für den Heckenschnitt um
einen Monat zu verlängern. Hierdurch sollen EU-Auflagen zum Schutz spät brütender Vögel
umgesetzt werden. Mit Beginn des kommenden Jahres dürfen die Landwirte zwischen dem 1.
März und 31. August keinen Heckenschnitt mehr vornehmen. Sie befürchten eine Verschärfung
der Arbeitsspitzen; zudem müsste der Heckenschnitt dann häufig unter schlechten Witterungs-
bedingungen durchgeführt werden. Ein hierfür nötiges Befahren von Ackerflächen im September
könnte bei feuchten Bedingungen zu Bodenverdichtungen führen, so die Sorge der Farmer.
(Farmers Weekly, 20. Juni 2014, S. 6)

Adama-Pressespiegel 7/2014                                                                       3
Vier neue Wirkstoffe erhalten EU-Zulassung
Die EU-Kommission hat mit Wirkung vom 1. September 2014 vier neue Wirkstoffe zugelassen:
das Akarizid Acequinocyl, das Biofungizid Bacillus pumilus QST 2808, das Insektizid Fluben-
diamid und das Fungizid Ipconazol. Die Mitgliedstaaten haben bis zum 29. Februar 2016 Zeit,
eventuell nötige Anpassungen bei bestehenden Produktzulassungen vorzunehmen.
(Agrow Nr. 691, 2. Juli 2014, S. 7)

Frankreichs Bodenpreise um mehr als sechs Prozent gestiegen
Ein Hektar Agrarland kostete in Frankreich im vergangenen Jahr durchschnittlich 5.750 Euro, das
sind 6,2 Prozent mehr als im Jahr 2012. Laut französischem Statistikamt sind die Bodenpreise
seit 2009 um 15 Prozent gestiegen. Allerdings gibt es starke Schwankungen: Während die
Flächen im Norden des Landes durchschnittlich 6.500 Euro je Hektar kosten (Maximum: 20.000
Euro/ha), liegt der Durchschnittspreis im Süden bei 4.500 Hektar (Maximum: 10.000 Euro/ha). Im
Zentrum des Landes werden durchschnittlich 3.500 Euro je Hektar verlangt. Für Weideflächen
liegt der Landesdurchschnitt bei 4.400 Euro je Hektar, für Ackerflächen bei 6.670 Euro je Hektar.
(La France Agricole, 30. Mai 2014, S. 16)

Italienischer Pflanzenschutzmittelmarkt sinkt auf unter 800 Millionen Euro
Italiens Markt für Pflanzenschutzmittel erreichte im Jahr 2013 einen Wert von rund 795 Millionen
Euro. Wie der italienische Agrarchemie-Industrieverband Agrofarma meldet, bedeutet dies einen
Umsatzverlust von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Rund 47 Millionen Euro wurden für
Forschung und Entwicklung aufgewandt, so der Verband. Seine Mitglieder bestreiten nach
eigenen Angaben 95 Prozent des Marktes.
(Agrow Nr. 690, 5. Juni 2014, S. 13)

Britische Farmer vor Phoma-Befall gewarnt
Der Erreger Leptosphaeria biglobosa könnte in der Krankheitsentwicklung der Wurzelhals- und
Stängelfäule eine größere Rolle spielen als bisher angenommen. Dies zeigen neueste Untersu-
chungen an der Universität Hertfordshire/England. Danach könnte der Erreger ebenso bedeutend
sein wie der Stamm Leptosphaeria maculans, der bisher hauptsächlich für die Krankheit verant-
wortlich gemacht wird. In Laborstudien wurde zudem deutlich, dass Fungizide gegen L. biglobosa
weniger wirksam sind als gegen L. maculans; ob dies auch unter Feldbedingungen gilt, müsse
sich allerdings noch zeigen, sagen die Wissenschaftler.
(Farmers Guardian, 30. Juni 2014)

Rostresistenz in Sonnenblumen entdeckt
Wissenschaftler des US-Landwirtschaftsministeriums USDA haben in Sonnenblumen zwei Gene
entdeckt, die die Pflanzen gegen Rost schützen. Sie fanden heraus, dass die Gene mit Namen
R13a und R13b Resistenz gegen alle bisher bekannten Roststämme verleihen. Das R13a-Gen
fanden sie in der Sorte HA-R6, die für die Herstellung von Sonnenblumenkernen genutzt wird;
das R13-Gen entdeckten sie in der für die Ölherstellung genutzten Sorte RHA 397. Vor allem in
der Sonnenblumenkern-Produktion stellt Rost ein Problem dar, da die Saat befallener Pflanzen
aufgrund der hohen Standards der Ernährungsindustrie nicht mehr verwendet werden kann.
(USDA, 18. Juli 2014)

Vorläufige Zulassungen für Meptyldinocap und Pinoxaden verlängert
Die EU-Kommission hat den Mitgliedstaaten gestattet, die vorläufigen Zulassungen für zwei neue
Wirkstoffe bis 31. Mai 2016 zu verlängern. Es handelt sich um das Fungizid Meptyldinocap und
das Herbizid Pinoxaden. Damit wurden die dreijährigen vorläufigen Zulassungen für die Mittel
zum dritten Mal verlängert.
(Agrow Nr. 690, 5. Juni 2014, S. 8)

Adama-Pressespiegel 7/2014                                                                     4
Neuer Zulassungsstatus für Bacillus thuringiensis
Die EU-Kommission will den aus dem Jahr 2002 datierenden Zulassungsbescheid für Stämme
des Bacillus thuringiensis (Bt) ändern. Im Bescheid von 2002 war das aus Bt stammende Delta-
Endotoxin als einer von 320 Wirkstoffen aufgelistet, dessen Zulassung 2003 zurückgenommen
werden sollte. Dies könnte allerdings zu Verwirrung führen, da seitdem verschiedene Bt-Stämme
als Wirkstoffe im Agrarbereich zugelassen worden sind, so die Kommission. Sie schlägt deshalb
vor, Delta-Endotoxin aus der Gesetzgebung von 2002 zu streichen.
(Agrow Nr. 690, 5. Juni 2014, S. 11)

Umwelt- und Klimaprobleme durch europäische Biokraftstoff-Ziele befürchtet
Für die geplante Verdopplung des Einsatzes von Kraftstoff aus Ackerkulturen und Holz in Europa
wird Land im Umfang von der dreifachen Fläche Großbritanniens benötigt. Wissenschaftler der
Universität Wien haben in einer Studie ermittelt, dass die EU-Ziele, bis 2013 20 Prozent der
Energie aus erneuerbaren Quellen zu gewinnen, mit einer zusätzlichen Landfläche von 70
Millionen Hektar verbunden wären. Der Anbau von Energiepflanzen müsste nahezu verdreifacht
werden. Die Autoren der Studie warnen vor möglichen indirekten Landnutzungsänderungen, die
sich aus der nötigen Produktion von Biomassepflanzen ergeben würden. Negative Umwelteffekte
wie Bodendegradierung, Verschmutzung durch Nährstoffeinträge und ein Anstieg der globalen
Erwärmung könnten die Folge sein.
(Farmers Weekly, 6. Juni 2014, S. 13)

US-Präsident drängt auf Bienenschutz
US-Präsident Barack Obama hat seine Regierung aufgefordert, eine neue Strategie zu entwi-
ckeln, um dem Rückgang von Bienenvölkern und anderen Bestäubern entgegenzuwirken. Eine
Task Force unter Leitung der Umweltbehörde EPA und des Agrarministeriums USDA soll inner-
halb von sechs Monaten einen entsprechenden Plan entwerfen. Die EPA soll zudem die Wirkun-
gen von Pflanzenschutzmitteln, vor allem von Neonicotinoid-Insektiziden, auf Bienen und andere
Bestäuber ermitteln. Das Agrarministerium hat außerdem einen Plan zur Förderung von Be-
stäuber-Habitaten vorgelegt. Das mit 8 Millionen US-Dollar ausgestattete Programm soll Anreize
für Landwirte in den Bundesstaaten Minnesota, North Dakota, South Dakota und Wisconsin
schaffen, auf ihren Feldern einen bienenfreundlichen Anbau zu betreiben. Die Bienenpopula-
tionen seien hier in den vergangenen Jahren signifikant gesunken, so Agrarminister Tom Vilsack.
(Agrow Nr. 691, 2. Juli 2014, S. 15)

Italien: Landwirtschaft nicht Hauptverursacher für Nitratbelastung der Gewässer
Eine Studie des italienischen Instituts für Umweltschutz hat ermittelt, dass Nitrat aus der landwirt-
schaftlichen Produktion je nach Region lediglich für 10 bis 19 Prozent der Nitratbelastung in Ge-
wässern verantwortlich ist. Da der Agrarsektor der einzige ist, der sich zu Emissionsminderungen
verpflichten musste, rechnen die Bauernverbände nun damit, dass die bestehende Festlegung
der nitratsensiblen Zonen überarbeitet wird.
(La France Agricole, 6. Juni 2014, S. 18)

Glyphosatresistenz in Westaustralien kritisch
Farmer im Bundesstaat Westaustralien sollen Maßnahmen ergreifen, um die Ausbreitung von
Glyphosatresistenz im Weidelgras Lolium rigidum zu verhindern. Eine jüngste Erhebung hatte
gezeigt, dass 60 Prozent der untersuchten Pflanzen gegen das Herbizid resistent sind, in
früheren Untersuchungen waren es 40 Prozent. Das Ministerium für Primärindustrie fordert die
Landwirte auf, Weidelgras, das eine Glyphosatbehandlung überstanden hat, strikt zu bekämpfen.
Es empfiehlt eine Behandlung mit Bipyridin-Herbizden, zudem sollten die eingesetzten Mittel
variiert und die Grassamen bedeckt bzw. eingearbeitet werden. Vor kurzem wurde in West-
australien Glyphosatresistenz auch bei der Trespe Bromus rubens bestätigt. Dies ist weltweit das
erste Auftreten, meldet das Ministerium.
(Agrow Nr. 690, 5. Juni 2014, S. 23)

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Mehr Soja und weniger Mais in den USA
Laut jüngsten Zahlen des Agrarministeriums USDA haben die US-amerikanischen Farmer in
diesem Jahr mit 34 Millionen Hektar und einem Anstieg um 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr
einen Rekordwert im Soja-Anbau erreicht. Die Maisfläche nahm dagegen um 4 Prozent auf etwas
über 38 Millionen Hektar ab. Rund ein Drittel der US-Sojaernte wird nach China exportiert, wo es
hauptsächlich in den Futtertrögen der Milchvieh-, Schweine- und Geflügelproduzenten landet. Die
hohe Nachfrage, verbunden mit sinkenden Maispreisen und steigenden Sojapreisen, sind für den
Anbau-Anstieg verantwortlich, meldet das USDA.
(ABC, 3. Juli 2014)

Chinas Glyphosatpreise bleiben niedrig
China hat kürzlich eine erste Liste von vier Glyphosatherstellern bekannt gegeben, die den neuen
Umweltauflagen im Land genügen. Die Liste ist das Ergebnis einer Evaluierung sämtlicher
Hersteller, die helfen soll, Umweltschäden aufgrund des bei der Glyphosatproduktion anfallenden
Zwischenproduktes N-(Phosphonomethyl)-Iminodiacetsäure zu verringern. Die Preise für den
Wirkstoff sind im Land nach wie vor niedrig, sie belaufen sich laut China Security Journal auf rund
4.300 US-Dollar je Tonne, Anfang des Jahres waren es noch 5.800 US-Dollar je Tonne Wirkstoff.
Damit liege der Preis nur knapp über den Herstellungskosten.
(Agrow Nr. 691, 2. Juli 2014, S. 20 und S. 21)

Bienenschonendes Pflanzenschutzmittel aus Spinnengift
Ein Team der britischen Universität Newcastle hat eine Studie zu einem neuen Pflanzenschutz-
mittel veröffentlicht, das zurzeit erarbeitet wird und das für Bienen ungefährlich sein soll. Als
Basis dienen das Gift von Spinnen der Familie der Hexathelidae – die zu den giftigsten
bekanntesten Vogelspinnen zählen – und ein Protein der Schneeglöckchen. Die Wissenschaftler
sehen das Mittel als gute Alternative zu Neonicotinoiden.
(University of Newcastle, 4. Juni 2014)

Aus für Metiram in Kanada
Die kanadische Pflanzenschutzmittelbehörde PMRA hat vorgeschlagen, die Zulassung für sämt-
liche Nutzungen des Ethylen-Bisdithiocarbamat(EBDC)-Fungizids Metiram auslaufen lassen.
Grund sind Gesundheits- und Umweltbedenken. Das Mittel kommt vor allem zum Einsatz, um Ap-
felschorf (Venturia inaequalis), Dürrfleckenkrankheit (Alternaria solani) und Kraut- und Knollen-
fäule (Phytophthora infestans) in Kartoffeln sowie Spargelrost (Puccinia asparagi) zu bekämpfen.
(Agrow Nr. 691, 2. Juli 2014, S. 16)

Vergilbungsvirus bedroht Rapsproduzenten in Südaustralien
Rund 7.000 Hektar Raps sind in diesem Jahr in Südaustralien von einem Befall mit dem Raps-
vergilbungsvirus (BWYV) bedroht, das wäre die höchste jemals befallene Fläche. Das Virus wird
über die Grüne Pfirsichblattlaus verbreitet, die sich aufgrund der warmen Witterung in der Saison
stark vermehrt hat. Einige Bestände wiesen Befallsraten von bis zu 90 Prozent auf. Australien ist
weltweit der zweitgrößte Rapsproduzent, ein Großteil der Exporte geht nach Europa.
(Abc.net.au, 9. Juli 2014)

Brasilien lässt Schlupfwespe im Ökolandbau zu
Die brasilianische Gesundheitsüberwachungsbehörde Anvisa hat den Einsatz der Schlupfwespe
Trichogramma platneri in Bio-Kulturen zugelassen. Sie darf damit in der Bekämpfung der Schäd-
linge Tuta absoluta, Helicoverpa zea, Spodoptera frugiperda, Anticarsia gemmatalis und Pseudo-
plusia includens eingesetzt werden.
(Agrow Nr. 690, 5. Juni 2014, S. 20)

Adama-Pressespiegel 7/2014                                                                       6
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