AK OÖ Dr. Nikolaus Kowall

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AK OÖ Dr. Nikolaus Kowall
Dr. Nikolaus Kowall                                 AK OÖ
FH des BFI für Wirtschaft, Management und   „Wirtschaftsstandort in wessen Interesse?“
               Finance, Wien                            26. Mai 2021, Linz
                                                                                         1
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Früher:
▪ Wirtschaftliche Tätigkeit primär im Rahmen der Nation
▪ Kapitalverkehrskontrollen
▪ Eine politische Maßnahme trifft alle Unternehmen
  gleichermaßen
Heute:
▪ Unternehmen müssen international konkurrenzfähig sein
   ➢ Standortwettbewerb

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▪ Unterbietungswettbewerb: Höhere soziale oder
  ökologische Standards sind Kostennachteil für heimische
  Unternehmen
▪ Im Extremfall: Schließung oder Abwanderung von
  Betrieben
   ➢ Kapital hat globale Bewegungsfreiheit (scheues Reh)

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„Kapitalmobilität gibt
                             Arbeitgebern ein
                             glaubwürdiges
                             Druckmittel: Akzeptiert
                             geringere Löhne oder
                             wir wandern ab”

Harvard-Ökonom Dani Rodrik
          (2017)

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Arbeitskosten in der Sachgütererzeugung:

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                                     (2019)
     Deutschland                     41 EUR
     Österreich                      39 EUR
     Polen                           11 EUR
     Bulgarien                       6 EUR

     Quellen: WKÖ

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„Das heißt, der verschustert die Hälfte von seinem
Preisvorteil, also Lohnvorteil, den er hätte, indem
er im Ablauf zu patschert ist.“

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                                                                  10
▪ Verhältnis von Kosten und Produktivität
▪ Österreichisches Unternehmen ist doppelt so
  teuer aber dreimal so produktiv
   ➢ Lohnstückkosten: Was kostet mich die
     Herstellung eines Stücks Output

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Arbeitskosten in der Sachgütererzeugung:

                     Kosten pro Stunde     Lohnstückkosten
                          (2019)               (2018)
  Deutschland             41 EUR               100
  Österreich              39 EUR               94%
  Polen                   11 EUR               84%
  Bulgarien               6 EUR                90%

  Quellen: WKÖ, IW

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45%
40%
35%
30%
25%
20%
15%
10%
5%
0%
      Technik   Kunden   Nische   Preis

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▪ Preis ist kein dominanter Faktor für den Exporterfolg
  mittelständischer österreichischer Industriebetriebe
▪ Die Unternehmen verfolgen prinzipiell die Strategie,
  sich durch Technik, Kundenorientierung und Einnistung
  in Nischen Spielräume bei der Preisgestaltung zu
  verschaffen
▪ Standortwettbewerb, aber nicht primär
  Kostenwettbewerb!

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➢ MAN
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▪ Solange Kostenwettbewerb nicht           ➢ Swarovski
  überhand nimmt:                          ➢ AVL List
   ➢ Relativ gute Position in              ➢ FAAC
     internationaler Wertschöpfungskette   ➢ Isovolta
   ➢ Relativ viele gute Jobs               ➢ Doka
   ➢ Relativ hohe Bezahlung                ➢ Voestalpine
   ➢ Relativ gute Streuung der Jobs        ➢ Mayr-Melnhof
                                           ➢ BWT
                                           ➢ Agrana
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„(...)absolut wettbewerbsfähig. Steyr ist einer der
besten Standorte in Mitteleuropa“,
Prof. Friedrich Schneider in MOMENT am 7.4.2021

"Eine Fortführung wird allerdings nicht funktionieren,
wenn man so weitermacht wie bisher“... „Man muss
den Standort wettbewerbsfähig machen“
Wirtschaftsministerin Schramböck in den OÖN vom 1.10. 2020 und
der TT vom 1.10.2020

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„(...)absolut wettbewerbsfähig. Steyr ist einer der
besten Standorte in Mitteleuropa“,
Prof. Friedrich Schneider in MOMENT am 7.4.2021

"Eine Fortführung wird allerdings nicht funktionieren,
wenn man so weitermacht wie bisher“... „Man muss
den Standort wettbewerbsfähig machen“
Wirtschaftsministerin Schramböck in den OÖN vom 1.10. 2020 und
der TT vom 1.10.2020

„Es hat mittelfristig wenig Sinn, in einem
Hochlohnland Laster mit ihrem hohen Blech-zu-
Software-Verhältnis zusammenzuschrauben, selbst
wenn das noch so effizient geschieht“.
Eric Frey im Standard vom 11.4. 2021
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▪ Mercedes-Benz: Werk Wörth, Deutschland
  (10.000 MA)
▪ DAF: Werk Eindhoven (7.000 MA)
▪ Iveco: Iveco-Werk in Brescia, Italien (2.100
  MA)
▪ Renault: Werk in Blainville, Frankreich
  (2.000)
▪ Volvo: Tuve-Werk in Göteborg, Schweden
  (1.900 MA)
▪ „Ich hätte mir vorgestellt, dass es nicht
                               nur Appelle der heimischen Politiker
                               gibt“
                             ▪ „es muss auch ein Verhandlungsdruck da
                               sein, damit eine Bewegung entsteht.“
                             ▪ „Soll die ÖBAG auch ein Instrument zur
                               Krisenvorsorge werden“

Reinhold Mitterlehner
  in ORF III, zitiert nach
       kontrast.at
Wert des Werks in…
▪ …Arbeitsplätzen
▪ …Lohnhöhe
▪ …Sozialplänen
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„Marktkonforme
                Demokratie“

Angela Merkel
   (2013)

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▪ Lebensmittelproduktion – Ernährungssouveränität
▪ Energieversorgung – Energieautarkie
▪ Pharmazeutische Erzeugnisse – COVID 19

                     oder

▪ MAN?
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▪ Marktversagen: Der Markt kann keine ökologische
  Transformation der Wirtschaft herbeiführen
   ➢ Staat legt fest in welche Branchen die Investitionen
     fließen sollen, weil der Markt das von selbst nicht
     tut.
   ➢ USA unter Biden: ökologische Transformation z.B.
     im Energiesektor, gewaltige Expansion in
     Pflegebranche.
▪ MAN: Strategie um Werk zu einem Innovationszentrum
  im Bereich ökologischer Mobilität weiterzuentwickeln

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▪ Andere Branchen: Schneeketten, Beschichtungen
  oder Aluminiumverpackungen

   ➢ Kein strategisches Staatsinteresse

   ➢ Kein staatliches Interesse an spezifischer
     industriepolitischer Entwicklung

▪ Dennoch Problem im Unterbietungswettbewerb!

   ➢ Wie lassen sich diese Branchen vor ruinösem
     Wettbewerb schützen?

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▪ Löhne

▪ Arbeitsbedingungen

▪ Ökologische Normen

▪ Steuerhinterziehung

▪ Steuerwettbewerb

▪ Menschenrechte und
  lokaler Umweltschutz
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