Aktualisierte Schaubilder zur Kriminalitätsentwicklung im Hellfeld nach Daten der PKS und der Strafverfolgungsstatistik
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KONSTANZER INVENTAR KRIMINALITÄTSENTWICKLUNG Aktualisierte Schaubilder zur Kriminalitätsentwicklung im Hellfeld nach Daten der PKS und der Strafverfolgungsstatistik Bearbeitungsstand: 11/2023 mit Daten der Strafverfolgungsstatistik 2021 (Quelle: Statistisches Bundesamt Wiesbaden, ) und der Polizeilichen Kriminalstatistik 2022, soweit diese zum Bearbeitungs- zeitpunkt bereits verfügbar waren (Daten: Bundeskriminalamt Wiesbaden www.bka.de; Bevölkerungszahlen: Statistisches Bundesamt ). Auf diesen Seiten finden sich aktualisierte Schaubilder zu Publikationen im Konstanzer Inventar, insb. zu: Spiess, G.: Jugendkriminalität in Deutschland - zwischen Fakten und Dramatisierung Kriminalstatistische und kriminologische Befunde - Bearbeitungsstand: 2/2012, zu älteren Publikationen zur Jugend-, Senioren- und Gewaltkriminalität, zu Jugendkriminalität in Deutschland. Zentrale empirische Befunde. Siegen:Sozial 18 (2), 2013, 4-13; Spiess, G.: Methodische Herausforderungen altersdifferenzierter Kriminalitätsstatistiken, in: Pohlmann, S. (Hrsg.): Alter und Devianz. Ein Handbuch. Stuttgart 2022, 37-52, ferner zu: Spiess, G.: Sanktionspraxis in Deutschland – Entwicklung und Struktur, Bewährung und Probleme. In: Drenkhahn / Geng / Grzywa-Holten / Harrendorf / Morgenstern /Pruin (Hrsg.): Kriminologie und Kriminalpolitik im Dienste der Menschen- würde (Festschrift Dünkel), Forum Verlag Godesberg, Mönchengladbach 2020, 485–506 [PDF]; Spiess, G.: Jugend als Straf- schärfungsgrund? Zur Rechtswirklichkeit der jugendstrafrechtlichen Sanktionspraxis. In: Haverkamp / Kilchling / Kinzig / Ober- wittler / Wössner (Hrsg.): Unterwegs in Kriminologie und Strafrecht. Festschrift für Hans-Jörg Albrecht, Duncker & Humblot, Berlin 2021, S. 1035 – 1048 [PDF] sowie aus dem Unterricht im Masterstudiengang für den höheren Polizeivollzugsdienst, insb. Modul 6 – Kriminalwissenschaften - Ausgewählte Erkenntnisgrundlagen und Methoden der Kriminologie; Subjektive und objektive Sicherheit als Planungsgrößen. Für Legenden und ausführlichere Erläuterungen s. die o.g. veröffentlichten Textfassungen sowie die Quellen- hinweise im Text. Eine umfassende Darstellung des Systems der deutschen Kriminal- und Rechtspflegestatistiken und deren Erhebungsgrundsätze findet sich im Konstanzer Inventar Sanktionsforschung KIS in den Übersichtsartikeln von W. Heinz: Das strafrechtliche Sanktionensystem und die Sanktionierungspraxis in Deutschland sowie Kriminalität und Kriminalitätskontrolle in Deutschland. - Frei zugänglich ist auch die ausführliche Interpretations- hilfe zur Strafverfolgungsstatistik von Kerner, H.-J. (2021): Strafverfolgungsstatistik (StVerfStat) – Interpretationshilfe zu den Begriffen. TüKrim Band 46, Juni 2021 sowie die Broschüre Strafrechtspflege in Deutschland - Fakten und Zahlen von J.-M. Jehle, hrsgg. v. Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz, 7. Auflage 2019. Interpretationshilfen zur Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) finden sich auf den Seiten des Bundeskriminalamtes . Die Schaubilder sind frei zur Verwendung für Lehr- und Informationszwecke, für eigene Veröffentlichungen mit Quellenangabe (Konstanzer Inventar: Aktualisierte Schaubilder zur Kriminalitätsentwicklung, Stand 4/2023). Belegexemplar oder (bei online-Publikation) Link erbeten; Schaubilder in höherer Auflösung auf Anfrage. Im November 2023 Gerhard Spiess . www.uni-konstanz.de/rtf/gs/AktualisierteSchaubilderKriminalitaetsentwicklung.pdf This work is licensed under a Creative Commons License. Weitergabe und Nutzung, auch einzelner Schaubilder, für nichtkommerzielle, insbesondere wissenschaftliche und Lehrzwecke, gestattet. Reproduktionsfähige Vorlagen auf Anfrage. Es gilt die Datenlizenz Deutschland - Namensnennung - Version 2.0 dl-de/by-2-0 Aktualisierte Schaubilder zur Kriminalitätsentwicklung im Hellfeld – Stand 11/2023 (PKS 2022; StV-Stat. 2021)
ÜBERSICHT: Aktualisierte Schaubilder 1. Entwicklung von Umfang und Struktur der registrierten Kriminalität in Deutschland - Datenquellen und statistische Größenordnungen im strafrechtlichen Selektionsprozess ............................................2 101 Datenquellen und erfasste Größenordnungen im strafrechtlichen Selektionsprozess: Stufen der Ausfilterung Datenstand: Statistikjahr 2021 2 103 Entwicklung der absoluten Zahl polizeilich registrierter Fälle seit 1963. Nach Daten der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS), Bundeskriminalamt Wiesbaden 3 105 Entwicklung der Gesamthäufigkeitszahl polizeilich registrierter Fälle (bezogen auf je 100.000 der Wohnbevölkerung) und relative 5-Jahres-Zunahme in %. 1955..2000 Westdeutschland und Berlin, ab 2001 BRD. Nach Daten der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS), Bundeskriminalamt Wiesbaden 3 106 Entwicklung der absoluten Zahl registrierter deutscher und nichtdeutscher Tatverdächtige, 2000-2022 Nach Daten der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS), Bundeskriminalamt Wiesbaden 4 107 Absolute Zahlen polizeilich registrierter Fälle, Tatverdächtiger und Verurteilter ab 1963 in Westdeutschland und Berlin. Nach Daten der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS), Bundeskriminalamt Wiesbaden und der Strafverfolgungsstatistik des Statistischen Bundesamtes Wiesbaden 4 121 Lange Zeitreihe: Häufigkeitszahlen formell und informell Sanktionierter, Deutschland 1882 – 2021 5 141 Die Entwicklung der Sanktionspraxis seit 1882; Anteile (%) bezogen auf im jew. Jahr formell Sanktionierte. Gebiet: Deutsches Reich; ab 1950 Früheres Bundesgebiet und Westberlin; ab 2010: Bundesrepublik 5 2. Die Entwicklung der Gewaltkriminalität nach Definition der PKS..........................................................6 201 Entwicklung der Häufigkeitszahlen polizeilich registrierter Fälle seit 1963. Nach Daten der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS), Bundeskriminalamt Wiesbaden 6 205 Entwicklung der registrierten Gewaltkriminalität nach Definition der PKS (SZ 892000) seit 1963 Nach Daten der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS), Bundeskriminalamt Wiesbaden 7 209 Entwicklung registrierter Tötungsdelikte seit 1971. Eigene Berechnung nach Daten der PKS 7 211 Entwicklung registrierter Sexualmorde an Kindern seit 1971 (absolute Zahlen der Opfer und Häufigkeitszahlen je 100.000 Kinder) 8 212 Entwicklung registrierter Sexualmorde an Kindern (SZ 0120, seit 1971: absolute Zahlen der Opfer vollendeter Sexualmorde und Häufigkeitszahlen je 100.000 Kinder), rechts: ergänzt um die ab 1999 neu ausgewiesenen Fälle nicht-vorsätzlicher Tötung SZ 1115/1119 Sexueller Übergriff, sexuelle Nötigung und Vergewaltigung mit Todesfolge § 178 StGB; SZ 1318 Sexueller Missbrauch von Kindern mit Todesfolge § 176b StGB 8 221 Anteil und Zusammensetzung der 2022 registrierten Fälle von ‚Gewaltkriminalität‘ nach Definition der PKS (SZ 892000) 9 223 Entwicklung der registrierten Gewaltkriminalität (SZ 892000) und – seit 1987 in der PKS ausgewiesen - der vorsätzlichen leichten Körperverletzung (SZ 224000) 1963 - 2022 9 3. Immer jünger - immer schlimmer? Die Entwicklung der altersabhängigen Belastung in der Tatverdächtigen- und der Verurteiltenstatistik ................................................................................... 10 301 Altersstruktur der Tatverdächtigen insgesamt, absolute Zahlen und Veränderung seit 2005 10 302 Altersstruktur der Tatverdächtigen (%) 10 311 Die Altersverteilung der Tatverdächtigenbelastung 1987 – 1995 – 2000 – 2005 - In der PKS sind Straftaten im Straßenverkehr nicht erfasst. Nach Daten der PKS Tab. 40 11 312 Die Altersverteilung der Tatverdächtigenbelastung ab 1987 bis 2005 und danach - In der PKS sind Straftaten im Straßenverkehr nicht erfasst. Nach Daten der PKS Tab. 40 11 321 Die Altersverteilung der Verurteiltenbelastungszahlen von 1886/95 bis 2005 12 322 Die Altersverteilung der Verurteiltenbelastungszahlen von 1886/95 bis 2005 und danach. Nach Daten der Reichskriminalstatistik und des Statistischen Bundesamtes . 12 331 Zeitreihe der Tatverdächtigen- und Verurteiltenbelastungszahlen der Altersgruppen je 100.000 der altersgleichen deutschen Wohnbevölkerung, 1984 ff. 13 4. Kriminalität - kein seltenes Ereignis, weder bei den Jungen noch bei den Erwachsenen ....................... 14 401 Altersabhängige Belastung männlicher und weiblicher Tatverdächtiger im Hellfeld der PKS 2022 14 402 Altersabhängige Belastung männlicher und weiblicher Tatverdächtiger im Hellfeld der PKS 2022 14 403 Vergleich der Belastung weiblicher, männlicher und heranwachsender männlicher deutscher Tatverdächtiger. Berechnung nach Daten der PKS 2022 T40 u. des Statistischen Bundesamtes 15 411 Altersabhängige Verteilung der Belastung männlicher Tatverdächtiger und Anteile der Altersgruppen an den registrierten Tatverdächtigen. Berechnung nach Daten der PKS 2022 T40 und Bevölkerungszahlen des Statistischen Bundesamtes 15 5. Senioren – besonders gefährdet? ....................................................................................................... 16 501 Tatverdächtigenbelastung bei Aggressionsdelikten im öffentlichen Raum nach Altersgruppen 16 502 Altersabhängige Tatverdächtigenbelastung bei Aggressionsdelikten im öffentlichen Raum, Zeitreihe ab 1973 17 503 Altersabhängige Opferbelastung bei Aggressionsdelikten im öffentlichen Raum, Zeitreihe ab 1973 17 511 Entwicklung der altersabhängigen Opferbelastung bei vollendetem Raubmord, Zeitreihe ab 2000. 18 512 Entwicklung der altersabhängigen Opferbelastung bei Handtaschenraub, Zeitreihe ab 2000. 18 Aktualisierte Schaubilder zur Kriminalitätsentwicklung im Hellfeld – Stand 11/2023 (PKS 2022; StV-Stat. 2021)
1. Entwicklung von Umfang und Struktur der registrierten Kriminalität in Deutsch- land - Datenquellen und statistische Größenordnungen im strafrechtlichen Selektionsprozess 101 Datenquellen und erfasste Größenordnungen im strafrechtlichen Selektionsprozess: Stufen der Ausfilterung Datenstand: Statistikjahr 2021 Aussagen über die Kriminalitätsentwicklung stützen sich meist auf die – von den Landeskriminalämtern und dem Bundeskriminalamt jährlich veröffentlichte - polizeiliche Kriminalstatistik (PKS). Die PKS misst nicht „die Kriminalität“. Sie erfasst die Fälle, die der Polizei (ganz überwiegend: durch Anzeigen von Geschädigten) bekannt wurden. Als „aufgeklärt“ gilt ein Fall, wenn ihm ein namentlich bekannter „Tatver- dächtiger“ zugeordnet wird. Ob es sich um eine Straftat handelt, ob die Voraussetzungen für Anklage und Verurteilung des Verdächtigten überhaupt vorliegen, entscheiden Staatsanwaltschaft und Gericht. Tatsächlich werden zwei von drei als tatverdächtig Registrierten nicht verurteilt. Zur Beurteilung der Kriminalitätsentwicklung müssen deshalb auch die staatsanwaltschaftlichen und gerichtlichen Statistiken (Strafverfolgungsstatistik) herangezogen werden. Die PKS erfasst nur das sog. „Hellfeld“ der (überwiegend) angezeigten oder (seltener) polizeilich ermittelten Delikte und Verdächtigten. Da ein er- heblicher Teil von strafbaren Handlungen nicht entdeckt oder nicht angezeigt wird (und so im „Dunkelfeld“ bleibt), können neben selektiven polizeilichen Kontrollstrategien (auf bestimmte Delikts- oder Personengruppen gerichtet) vor allem Veränderungen des Anzeigeverhaltens der Bevölkerung unabhängig von der tatsächlichen Entwicklung zu Änderungen der Zahlen im Hellfeld führen. So wird die zeitweilig starke Zunahme der angezeigten Eigentumsdelikte (Schaubild 201) auf die zunehmende Verbreitung von Versicherungen zurückgeführt, die eine Anzeige bei der Polizei als Voraussetzung der Schadensregulierung verlangen. Änderungen im Anzeigeverhalten, etwa infolge der zunehmenden Sensibilisierung gegen Gewaltdelikte, haben zu einer stärkeren Aufhellung des Dunkelfelds und damit einer entsprechenden Zunahme der Zahl registrierten Fälle geführt, ebenso wie zuletzt die unzureichend trennscharfe Neufassung von Tatbeständen wie § 184b (Verbreitung, Erwerb und Besitz kinderpornographischer Inhalte) zu extensiver Mehrregistrierung von Kindern und Jugendlichen führte. Nicht in der PKS erfasst sind insbesondere Straftaten im Straßenverkehr (obwohl auf diese weit mehr Todesfälle und schwerwiegende Verletzun- gen zurückgehen als auf die in der PKS erfasste Gewaltdelinquenz), ferner Straftaten, die unmittelbar bei der Staatsanwaltschaft angezeigt werden und Delikte, die nicht zum Aufgabenbereich der Polizei gehören, insbesondere Finanz- und Steuerdelikte Zudem ist ein großer Teil der Rechtsverstöße (von. z.T. erheblicher Sozialschädlichkeit) aus dem Bereich von Wirtschaft, Handel, Landwirtschaft und Umweltdelikten zu Ordnungswidrigkeiten herabgestuft und deshalb weder in der PKS noch in den Justizstatistiken erfasst. Die Daten aus den verschiedenen Datenquellen sind wegen unterschiedlicher Erfassungsgrundsätze nur begrenzt vergleichbar. Nach der Echttäter- zählung der PKS ist in der Gesamtzahl der Tatverdächtigen eine Person in einem Jahr nur einmal zu zählen. In der Strafverfolgungsstatistik werden auch mehrere Entscheidungen gegen dieselbe Person in einem Jahr nachgewiesen; in einem Strafverfahren können mehrere Taten (auch aus mehreren staatsanwaltschaftlichen Ermittlungsverfahren) zusammen abgeurteilt sein. Zudem beziehen sich Verurteilungen eines Berichtsjahres großenteils auf in früheren Jahren der PKS oder der StA-Statistik erfasste Personen. Zum System der deutschen Kriminalstatistiken, zu Unterschieden in Zählweise und statistischer Zuordnung und zur Hellfeld-Dunkelfeld- Problematik s. neben den eingangs genannten Veröffentlichungen insb. die Hinweise in Heinz, W.: Kriminalität von Deutschen nach Alter und Geschlecht im Spiegel von Polizeilicher Kriminalstatistik und Strafverfolgungsstatistik. Konstanz 2004 sowie, jeweils mit weiteren Nachweisen, die Artikel von Wolfgang Heinz: Soziale und kulturelle Grundlagen der Kriminologie – der Beitrag der Kriminalstatistik. Wirtschaft und Statistik 3/2004, S. 346-363 (download von www.destatis.de, Stand 7/2022); Kriminalität und ihre Messung in den amtlichen Kriminalstatistiken. Ein Überblick über einige vermeidbare Fehler. Kriminalistik 2007, 61, 301–308;Defizite des bestehenden kriminalstatistischen Systems in Deutschland: Einführung und Überblick, in: Dessecker, Axel; Egg, Rudolf (Hrsg.): Kriminalstatistiken im Lichte internationaler Erfahrungen. KUP Kriminologie und Praxis, Bd. 57, Wiesbaden 2009, 17-72; ferner in Dölling, D.; Jehle, J.-M. (Hrsg.): Täter - Taten - Opfer : Grundlagenfragen und aktuelle Probleme der Kriminalität und ihrer Kontrolle, Mönchengladbach 2013: Cramer, C.; Mischkowitz, R.: Die Aussagekraft der Polizeilichen Kriminalstatistik, S. 715-735; Die deutschen Rechtspflegestatistiken - Probleme und Möglichkeiten der Weiterentwicklung, S. 736-758 in: Dörmann, U.: Zahlen sprechen nicht für sich., München 2004 (download von www.bka.de Stand 7/2022). Aktualisierte Schaubilder zur Kriminalitätsentwicklung im Hellfeld – Stand 11/2023 (PKS 2022; StV-Stat. 2021)
abs. Zahl der in der PKS Millionen __6,8 Mio registrierten Fälle (Millionen) 6 ausl.rechtl. Verstöße 6 BRD gesamt (ab 1993) __ 5,6 Mio mit ____ 5,4 Mio ohne . Westdeutschland 5,3 Mio__ ausl.rechtl. 5 5 Konstanzer Verstöße Inventar Kriminalitätsentwicklung KIK:ZR Fall abs 1963..2022 4 4 3 3 2 2 _ 1,7 Mio 1 1 0 0 90 1963 1970 1980 1993 2000 2010 2022 Gebiet: Alte Bundesländer und Westberlin, ab 1991 mit Gesamtberlin. Ab 1993 BRD gesamt (mit Neuen Ländern) 103 Entwicklung der absoluten Zahl polizeilich registrierter Fälle seit 1963. Nach Daten der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS), Bundeskriminalamt Wiesbaden Entwicklung der Gesamthäufigkeitszahl polizeilich registrierter Fälle 8000 je 100.000 der jew. Wohnbevölkerung und relative 5-Jahres-Zunahme in %. 1955 .. 2000 Westdeutschland, ab 2001 BRD - 8% (**) Konstanzer +14% Inventar Kriminalitätsentwicklung 6000 KIK:ZR KBZ5y.1955..2022 2022 vs. 2017:- 4% +28% 4000 +33% +15% +18% +23% 2000 (*) 2013: Effekt der Zensuskorrektur der Bevölkerungszahlen (< +2%) (**) Effekt der ausl.rechtl. Statusdelikte 2016: +8% 2017 ff.: +3..+4% * ab 1963 ohne Straftaten im Straßenverkehr. Gebiet: BRD alt; ab 1991 mit Berlin-Ost, ab 2001 BRD. Ab 2012 zensuskorrigierte Bevölkerungszahlen Verschiebungen (Minder-/Übererfassung) 1971..1972 und 1991..1993 . 1990 Sonderentwicklung in Berlin-West. HZ je 100.000 der Wohnbevölkerung 0 * 1955 1963 2022 *1991 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 * 2013 105 Entwicklung der Gesamthäufigkeitszahl polizeilich registrierter Fälle (bezogen auf je 100.000 der Wohn- bevölkerung) und relative 5-Jahres-Zunahme in %. 1955..2000 Westdeutschland und Berlin, ab 2001 BRD. Nach Daten der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS), Bundeskriminalamt Wiesbaden Aktualisierte Schaubilder zur Kriminalitätsentwicklung im Hellfeld – Stand 11/2023 (PKS 2022; StV-Stat. 2021)
106 Entwicklung der absoluten Zahl registrierter deutscher und nichtdeutscher Tatverdächtige, 2000-2022 Nach Daten der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS), Bundeskriminalamt Wiesbaden Millionen Fälle / TV / Verurteilte (Westdeutschland) abs. Zahlen ________________________ 2004: 5,5 Mio Konstanzer Inventar 5 Kriminalitätsentwicklung KIKZR AL: F/TV/ABG/VU 1963/2022 - - - 2022: 4,8 Mio * * 4,6 Mio ohne ausl.-/asy l- rechtl. Verstöße 4 polizeilich registrierte Fälle 3 Aufgeklärte * Fälle 2 polizeilich 1,7 Mio--- * registrierte Tatverdächtige 1 Serie11 2021: 0,4 Mio Verurteilte (ohne Verkehr) 0 FÄLLE OHNE AUFGEKL OHNE TV OHNE 1963 1970 75 1980 *) 85 1990 95 2000 05 2010 15 20 2022 Gebiet: Westdeutschland und Westberlin, ab 1991 (PKS) bzw. ab 1995 (StVStat) mit Gesamtberlin. *) 1983 Umstellung der Zählweise der PKS auf sog. Echttäterzählung auf Landesebene 107 Absolute Zahlen polizeilich registrierter Fälle, Tatverdächtiger und Verurteilter ab 1963 in Westdeutschland und Berlin. Nach Daten der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS), Bundeskriminalamt Wiesbaden und der Strafverfolgungsstatistik des Statistischen Bundesamtes Wiesbaden Aktualisierte Schaubilder zur Kriminalitätsentwicklung im Hellfeld – Stand 11/2023 (PKS 2022; StV-Stat. 2021)
Durch die weitgehende Entkriminalisierung der Verkehrsdelikte, die nach ihrer Herabstufung zu Ordnungs- widrigkeiten nicht mehr in der PKS erfasst werden, sowie durch den Ausbau der informellen Erledigungs- alternativen im Strafverfahren ohne förmliche Verurteilung (‚Diversion‘ durch Opportunitätseinstellungen mit oder ohne Auflagen) verblieb die Häufigkeit förmlicher Verurteilungen auf dem Niveau der Häufigkeitszahlen zu Ende des 19. und zur Mitte des 20. Jahrhunderts. 121 Lange Zeitreihe: Häufigkeitszahlen formell und informell Sanktionierter, Deutschland 1882 – 2021 *Häufigkeitszahlen bez. auf je 100.000 der strafmündigen Wohnbevölkerung (ab 14 J.; vor 1923: ab 12 J.) Sanktionierte (Verurteilte, einschl. Straftaten im Straßenverkehr) sowie ab 1980 informell Sanktionierte Gebiet: Deutsches Reich bzw. Westdeutschland und Westberlin, 1995 bis 2006 einschl. Berlin, ab 2007 Bundes- republik. Berechnung nach Daten der Strafverfolgungs- und Staatsanwaltschaftsstatistik und der Bevölkerungs- statistik . Ältere Daten nach Oberwittler, Kriminalität, in: Rahlf (Hrsg.), Deutschland in Daten. Zeitreihen zur Historischen Statistik, Bonn 2015, 130-141; Datenfile: GESIS Datenarchiv , histat Studiennummer 8603. Unter den förmlichen Verurteilungen wurde die unbedingte Freiheitsstrafe (nach allg. Strafrecht; nach JGG: unbedingte Jugendstrafe, Jugendarrest) weitgehend zurückgedrängt durch den Ausbau der bedingt (zur Bewährung) verhängten Freiheitsstrafen und im allg. Strafrecht insbesondere durch den Ausbau der Geldstrafen im Tagessatzsystem: 100% 100% Sonstige (ambulante Zuchtmittel, Erziehungsmaßregeln) nach JGG 90% 90% 80% 80% 77%--- 70% Geldstrafe 70% 60% 60% 50% 50% 40% 40% 30% 30% 20% KONSTANZER 20% INVENTAR SANKTIONSFORSCHUNG bedingte Freiheitsstrafen 10% 10% Unbedingte Freiheitsstrafen -- 6,3% -- 5,5% 0% 0% 1882 1900 10 20 30 1950 60 70 80 90 2000 10 2021 Nicht dargestellt: Todesstrafe (0.01..0.03%). Früheres Bundesgebiet BRD : 141 Die Entwicklung der Sanktionspraxis seit 1882; Anteile (%) bezogen auf im jew. Jahr formell Sanktionierte. Gebiet: Deutsches Reich; ab 1950 Früheres Bundesgebiet und Westberlin; ab 2010: Bundesrepublik Aktualisierte Schaubilder zur Kriminalitätsentwicklung im Hellfeld – Stand 11/2023 (PKS 2022; StV-Stat. 2021)
2. Die Entwicklung der Gewaltkriminalität nach Definition der PKS Die Entwicklung des Mengengerüsts der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) ist wesentlich von der registrierten Eigentums- delinquenz bestimmt; Gewaltkriminalität nach Definition der PKS (s. Infokasten dazu) macht ca. 3,5 % der registrierten Fälle aus. Während die PKS bei den polizeilich registrierten Delikten insgesamt und (wie unten in den Schaubildern zu sehen) bei der (schweren/gefährlichen und der leichten) Körperverletzung erhebliche Steigerungen verzeichnet, zeigt sich bei schwerwiegend- sten Deliktsgruppen – den Tötungsdelikten, die von Änderungen im Anzeigeverhalten weniger beeinflusst sind –langfristig eine teils erhebliche Abnahme der Häufigkeitszahlen im Vergleich zum Bezugsjahr 1971, so insbesondere bei den Morden in Zusam- menhang mit Sexualdelikten. Zu langjährigen Zunahme im Bereich der Gewaltdelikte hat – auch nach den Befunden von Dunkel- feldstudien - insbesondere die zunehmende Anzeigebereitschaft auch bei minderschweren Fällen und eine entsprechend stärkere Aufhellung des Dunkelfelds zurückgeführt. Der Summenschlüssel "892000 Gewaltkriminalität" der PKS (erfasste Fälle 2007: 217.923, 2021: 164.646, 2022: 197.202) umfasst die folgenden Straftatenschlüssel (SZ, Schlüsselzahl): 010000 Mord ; 020000 Totschlag und Tötung auf Verlangen; 111000 Vergewaltigung und besonders schwere Fälle der sexuellen Nötigung (§§ 177 Abs. 2, 3 und 4), Vergewaltigung/sexuelle Nötigung mit Todesfolge (§ 178 StGB) 210000 Raub, räuberische Erpressung und räuberischer Angriff auf Kraftfahrer; 221000 Körperverletzung mit Todesfolge 222000 Gefährliche und schwere Körperverletzung (nicht jedoch die fahrlässige leichte Körperverletzung SZ 224000); ferner (2021 zusammen 95 Fälle, im Schaubild nicht darstellbar): 233000 Erpresserischer Menschenraub; 234000 Geiselnahme; 235000 Angriff auf den Luft- und Seeverkehr. Der weitaus größte Teil – mehr als 2/3 - der Gewaltkriminalität nach Definition der PKS - entfällt auf die Summengruppe "Gefährliche und schwere Körperverletzung, Verstümmelung weiblicher Genitalien (SZ 222000). Dabei handelt es sich im Regelfall jedoch nicht, wie die an §§ 224 und 226 StGB angelehnte Bezeichnung suggeriert, um gefährliche Fallkonstellationen oder schwerwiegende Verletzungsfolgen, denn diese (aus kriminologischer Sicht sehr heterogen gefasste) Strafvorschrift umfasst neben schwerwiegenden irreparablen Verletzungen (StGB § 226) oder der Begehung "mittels einer Waffe oder eines anderen gefährlichen Werkzeugs" insbesondere auch die "gemeinschaftliche" Begehung mit "anderen Beteiligten" (§ 224 Abs. 1 Nr. 4), also gerade die jugendtypische Konstellation bei Raufhändeln unter Gruppen Gleichaltriger ("gemeinschaftlich"), die sich im Regelfall gerade nicht durch die von der Tatbestandsbezeichnung suggerierte besonders gefährliche Tatintention oder -ausführung auszeichnet. Unter der Schlüsselzahl SZ 222000 (2021: 122.341 Fälle) sind neben der gefährlichen Körperverletzung (§ 224 StGB, (2021: 121.768) auch Körperverletzung mit Todesfolge (2021: 71 Fälle) und schwere Körperverletzung (§ 226, 226a StGB, (2021: 545 Fälle) zusammengefasst, ferner seit 2014 der 2013 neu eingeführte § 226a StGB (Verstümmelung weiblicher Genitalien) (2021: 4 Fälle). Das StGB definiert Gefährliche (§ 224) und Schwere (§ 226) Körperverletzung folgendermaßen: § 224 Gefährliche Körperverletzung: (1) Wer die Körperverletzung 1. durch Beibringung von Gift oder anderen gesundheitsschädlichen Stoffen, 2. mittels einer Waffe oder eines anderen gefährlichen Werkzeugs, 3. mittels eines hinterlistigen Überfalls, 4. mit einem anderen Beteiligten gemeinschaftlich oder 5. mittels einer das Leben gefährdenden Behandlung begeht, wird mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren, in minder schweren Fällen mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft. (2) Der Versuch ist strafbar. § 226 Schwere Körperverletzung: (1) Hat die Körperverletzung zur Folge, daß die verletzte Person 1. das Sehvermögen auf einem Auge oder beiden Augen, das Gehör, das Sprechvermögen oder die Fortpflanzungsfähigkeit verliert, 2. ein wichtiges Glied des Körpers verliert oder dauernd nicht mehr gebrauchen kann oder 3. in erheblicher Weise dauernd entstellt wird oder in Siechtum, Lähmung oder geistige Krankheit oder Behinderung verfällt, so ist die Strafe Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren. In der Definition der Gewaltkriminalität nicht enthalten ist die „(Vorsätzliche leichte) Körperverletzung § 223 StGB“ (Tab. 1 der PKS: „Vorsätzliche einfache Körperverletzung § 223 StGB“). Wie bei der gefährlichen Körperverletzung wird die Zunahme insbesondere auf Änderungen des An- zeigeverhaltens und damit auf eine stärkere Aufhellung des Dunkelfelds auch (und insbesondere) bei weniger schwerwiegenden Fällen zurückgeführt, während Dunkelfeldstudien nicht für eine tatsächliche Zunahme, sondern im Gegenteil schon länger als im Hellfeld erkennbar für eine längerfristige Abnahme von Gewaltdelikten insb. unter jungen Menschen sprechen. Entwicklung der Häufigkeitszahl 8000 polizeilich registrierter Fälle je 100.000 der jew . Wohn- bevölkerung 1963 .. 2022 Straftaten (ohne Verkehr) insgesamt * 6000 * ohne ausl.-/asylrechtl. Verstöße 4000 Eigentumsdelinquenz (ohne Raub- und andere Gewaltdelikte): Diebstahl, Betrug, Sachbeschädigung, Unterschlagung 2000 Konstanzer Betrug Inventar Kriminalitätsentwicklung KIK: ZR HZBRD5y/1963/2022 Gewaltkriminalität 0 1963 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 02 04 06 08 10 12 14 16 18 20 2022 +23 29 20 21 25 33 31 30 17 8 0 3 -6 -7 -2 +5 -1 -7 -6 -4 +2 +6 -9 -18 -3 5-Jahres-Zu/Abnahme bei Straftaten insg. (%) Daten der PKS, Bundeskriminalamt Tab. 01; ab 1963 ohne Straftaten im Straßenverkehr u.ohne Staatsschutzdelikte. 1971 Änderungen der Erfassung 1990 Sonderentwicklung in Berlin-West. 1992: durch Erfassungsfehler überhöht. Gebiet: BRD alt; ab 1991 mit Berlin-Ost, ab 1993 BRD gesamt. Häufigkkeitszahlen bezogen auf je 100.000 der Wohnbevölkerung. (ab 1993: nach Zensus 2011) 201 Entwicklung der Häufigkeitszahlen polizeilich registrierter Fälle seit 1963. Nach Daten der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS), Bundeskriminalamt Wiesbaden Aktualisierte Schaubilder zur Kriminalitätsentwicklung im Hellfeld – Stand 11/2023 (PKS 2022; StV-Stat. 2021)
Häufigkeitszahlen polizeilich registrierter Fälle von Gewaltkriminalität % v on Fällen gefährliche/schwere Körperverletzung insg.: 250 250 Raub, räub.Erpressung --3,5% Vergewaltigung; sexuelle Nötigung* Mord, Totschlag, 200 200 KV mit Todesfolge Konstanzer Inventar Kriminalitätsentwicklung 150 150 KIK: ZRHZGEW2021 BRDi Daten der PKS T 01 100 100 50 50 __ 0,25% __ 0,04% 0 0 1963 65 1970 1975 1980 1985 1990 | 1995 2000 2005 2010 2015 2022 1971 Änderungen der Erfassung 1990 Sonderentwicklung in Berlin-West. 1992: durch Erfassungsfehler überhöht. *Vergewaltigung: Durch gesetzliche und PKS-Änderungen (Definition u.a. 1998, 2017 erweitert) keine Vergleichbarkeit mit Vorjahren Gebiet: BRD alt; ab 1991 mit Berlin-Ost, ab 1993 mit neuen Ländern. HZ bezogen auf je 100.000 der Wohnbev ölkerung 205 Entwicklung der registrierten Gewaltkriminalität nach Definition der PKS (SZ 892000) seit 1963 Nach Daten der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS), Bundeskriminalamt Wiesbaden Für die Bewertung der Entwicklung unterschiedlich häufiger, insb. seltener Kategorien eignet sich die Index- Darstellung: Hier wird die relative Entwicklung der unterschiedlich häufigen Kategorien im Verhältnis zu den jeweiligen Werten in einem Ausgangsjahr (hier: 1971 = 100) dargestellt wird; ein Indexwert von 200 entspricht einer Verdoppelung, ein Indexwert von 50 einer Halbierung gegenüber dem Wert im Ausgangsjahr. Entwicklung der Kriminalitätsbelastung je 100.000 der Bevölkerung; Index (1971= 100) Nach Daten des Bundeskriminamts Wiesbaden , PKS Tabelle 01; Bundesgebiet (ab 1991 mit Gesamtberlin; ab 1993 einschl. der neuen Länder) Konstanzer 250 Inventar Kriminalitätsentwicklung + 142 % Gewalt- KIK Fallindex 1971..2022 225 kriminalität SZ 8920 200 (a) + 70 % GESAMT 175 (a) Straftaten insges. (b) Mord/Totschlag 150 insgesamt (c) Raubmord 125 (d) Mord in Zus.hang mit Sexualdelikten 100 SZ8920 75 (b) - 35% 50 (c) - 79% 25 (d) - 92% 0 1971 75 1980 85 1990 95 2000 05 2010 15 2022 209 Entwicklung registrierter Tötungsdelikte seit 1971. Eigene Berechnung nach Daten der PKS Aktualisierte Schaubilder zur Kriminalitätsentwicklung im Hellfeld – Stand 11/2023 (PKS 2022; StV-Stat. 2021)
Die Darstellung von gleitenden Mittelwerten über mehrere Jahre ist vorzuziehen, wenn bei relativ kleinen absoluten Zahlen mit entsprechend starker Streuung eine kleinräumige Veränderung der Werte (wie in der veröffentlichten PKS leider häufig: zum jeweiligen Vorjahr) nicht aussagekräftig ist. Die Niveauveränderung der Häufigkeit polizeilich registrierter Sexualmorde an Kindern wird deutlich (und gegen kurzfristige Schwankungen abgesichert), wenn der Zehn-Jahre-Gleitmittelwert dargestellt wird: HZ Opfer je 100.000 Kinder 0,12 Sexualmorde an Kindern (abs. Opferzahlen) HZ: Opfer je 100.000 Kinder (Opfergefährdungszahl) HZ: gleitender 10 J.-Mittelwert 0,10 0,08 - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 0.08 Konstanzer Inventar 13 Kriminalitätsentwicklung KIKopfer: Sexualmord Kinder T91 1971..2021 0,06 12 11 10 10 9 9 0,04 8 7 7 7 7 6 6 6 - - - - - - - - - - - - 0.03 5 5 5 5 5 0,02 4 4 4 3 3 3 3 3 3 3 3 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 0.01 1 1 1 1 1 1 0,00 0 0 0 0 1971 75 1980 85 1990 95 2000 05 2010 15 20 2022 Sexualmord an Kindern (SZ 012000) Eigene Berechnung nach Daten des Bundeskriminamts Wiesbaden www.bka.de, PKS Tabelle 91 (vollendet) 211 Entwicklung registrierter Sexualmorde an Kindern seit 1971 (absolute Zahlen der Opfer und Häufigkeitszahlen 0,18 je 100.000 Kinder) 0,16 Sexualmorde an Kindern (abs. Opferzahlen) HZ: Opfer je 100.000 Kinder 0,14 (Opfergefährdungszahl) HZ: Sexualmorde an Kindern (SZ 0120) HZ gleitender 5 J.-Mittelwert 0,12 HZ gleitender 10 J.-Mittelwert rechts: ab 1999 um SZ 1115/1119 und 1318 erweiterter Schlüssel (HZ je 100.000) 0,10 HZ gleitender 5 J .-M ittelwert HZ gleitender 10 J .-M ittelwert Konstanzer Inventar 0,08 Kriminalitätsentwicklung KIK Opfer: Sexualmorde an Kindern 1971.. Datenquelle: www.bka.de PKS T ab. 91 13 0,06 12 11 10 10 9 9 9 0,04 8 7 7 7 7 7 6 6 6 66 6 5 5 55 5 0,02 4 4 4 4 4 3 3 3 3 3 3 3 3 33 23 3 2 222 2 222 2 22 2 2 22 1 1 1 1 1 1 1 11 1 1 0 0,00 0 0 0 0 0 0 1971 75 1980 85 1990 95 2000 2005 2010 2015 2022 1999 2005 2010 2015 2022 Sexualm ord an Kindern (SZ 0120) erw eiterter neuer Schlüssel vollendete Fälle (PKS Tab. 91) SZ0120+1115/1119+1318 212 Entwicklung registrierter Sexualmorde an Kindern (SZ 0120, seit 1971: absolute Zahlen der Opfer vollendeter Sexualmorde und Häufigkeitszahlen je 100.000 Kinder), rechts: ergänzt um die ab 1999 neu ausgewiesenen Fälle nicht-vorsätzlicher Tötung SZ 1115/1119 Sexueller Übergriff, sexuelle Nötigung und Vergewaltigung mit Todesfolge § 178 StGB; SZ 1318 Sexueller Missbrauch von Kindern mit Todesfolge § 176b StGB Aktualisierte Schaubilder zur Kriminalitätsentwicklung im Hellfeld – Stand 11/2023 (PKS 2022; StV-Stat. 2021)
Anteil der Gewaltkriminalität nach Defintion der PKS sowie der leichten und fahrlässigen Körperverletzungen (SZ 2240, 2250) Zusammensetzung der an registriertenStraftaten insgesamt 'Gewaltkriminalität' (SZ 8920) Raub u.a. * Vergewaltigung** 0,2% 0,7% Tötungsdelikte* 0,04% 89,0% 3,5% Gewalt- kriminalität 7,5% leichte+fahrlässige 2,6% 'Gefährliche und schwere Körperverletzung' Körperverletzung (SZ 2220); darin: schwere Körperverl.: 0,01% kik.pr4 PKS 2022T01 (jew . % von Straftaten insgesam t) * Raub, räuberische Erpressung, räuberischer Angriff auf Kraftfahrer, Erpresserischer Menschenraub, Geiselnahme ** Vergewaltigung und sexuelle Nötigung §§ 177 Abs. 2, 3 und 4, 178 StGB *** Tötungsdelikte: Mord einschl. Raubmord, Totschlag, Körperverletzung mit Todesfolge 221 Anteil und Zusammensetzung der 2022 registrierten Fälle von ‚Gewaltkriminalität‘ nach Definition der PKS (SZ 892000) Häufigkeitszahlen polizeil. registrierter Fälle von Gewaltkriminalität SZ 892000 sowie vorsätzl. leichter Körperverletzung SZ 224000 700 700 vorsätzl. leichte Körperverletzung § 223 StGB 600 gefährliche/schwere Körperverletzung 600 Raub, räub.Erpressung Vergewaltigung; sexuelle Nötigung* 500 500 Mord, Totschlag, KV mit Todesfolge 400 Konstanzer 400 Inventar Kriminalitätsentwicklung KIK: ZR HZGEW+LKV2022 BRDi 300 300 200 200 100 100 0 0 196365 1970 1975 1980 1987 1990 | 1995 2000 2005 2010 2015 2022 1971 Änderungen der Erfassung 1990 Sonderentwicklung in Berlin-West. 1992: durch Erfassungsfehler überhöht. Zunahme *Vergewaltigung: Durch gesetzliche und PKS-Änderungen (Definition u.a. 1998, 2017 erweitert) keine Vergleichbarkeit mit Vorjahren vs. 1987 Gebiet: BRD alt; ab 1991 mit Berlin-Ost, ab 1993 mit neuen Ländern. HZ bezogen auf je 100.000 der Wohnbevölkerung 223 Entwicklung der registrierten Gewaltkriminalität (SZ 892000) und – seit 1987 in der PKS ausgewiesen - der vorsätzlichen leichten Körperverletzung (SZ 224000) 1963 - 2022 Aktualisierte Schaubilder zur Kriminalitätsentwicklung im Hellfeld – Stand 11/2023 (PKS 2022; StV-Stat. 2021)
3. Immer jünger - immer schlimmer? Die Entwicklung der altersabhängigen Belastung in der Tatverdächtigen- und der Verurteiltenstatistik TV insgesamt BRD ab 1993, abs. Zahlen Altersgruppe der TV 2.000.000 40 u. älter 25 bu 40 18 bu 25 1.500.000 Jgdl Kinder 1.000.000 500.000 Veränderung der abs. Zahl der TV seit 2005: gesamt: - 392.000 darin: 0 1993 95 2000 2005 2010 2015 2022 b.u.18 J.: -127.000 18 b.u.25 J.:-193.000 Veränderung seit 2005 insg.: 25 u. älter: - 71.000 Gebiet: Bundesgebiet insgesamt Daten der PKS T20. Ab 2005 ohne nur wg. ausl.r.Verstöße Registrierte 301 Altersstruktur der Tatverdächtigen insgesamt, absolute Zahlen und Veränderung seit 2005 TV insgesamt, BRD, 1993 .. 2021: Anteile der Altersgruppen in % 100% 100% Altersgruppe der TV 80% 80% RESTY2( ) u21% Y2 40 u. älter 60% 60% 25 bu 40 40% 40% 18 bu 25 20% 20% unter 21 J. jkrim.pr4 TViBRD1993..2022% Jgdl 0% 0% Kinder 1993 2000 2005 2010 2015 2022 Daten der PKS T20 . Ab 2005 ohne ausschließlich w g. ausländerrechtlicher Verstöße Registrierte. 302 Altersstruktur der Tatverdächtigen (%) Altersabhängige Verteilung der Tatverdächtigenbelastungszahlen (ab 1987) und der Verurteiltenbelastungs- zahlen (ab 1886/95) der Deutschen: Aktualisierte Schaubilder zur Kriminalitätsentwicklung im Hellfeld – Stand 11/2023 (PKS 2022; StV-Stat. 2021)
311 Die Altersverteilung der Tatverdächtigenbelastung 1987 – 1995 – 2000 – 2005 - In der PKS sind Straftaten im Straßenverkehr nicht erfasst. Nach Daten der PKS Tab. 40 Während die Tatverdächtigenbelastungszahlen der jüngeren Altersgruppen unter 30 J. im Hellfeld der PKS über lange Zeit erheblich zunahmen, zeigt sich nach 2005 ein deutlicher Rückgang: TVBZ (je 100.000 der deutschen Wohnbevölkerung) 8.000 ------- 2005 2000 -------------- Konstanzer Inventar 7.000 --------- 2010 Kriminalitätsentwicklung 1995 --------- KIK ZR T VBZd 1987 2022 1987 1990 6.000 ----------- 2015 1995 2000 5.000 1990 - - - - - - 2005 1987 - - - - - - - - - 2010 4.000 2015 2022 3.000 2022 2.000 1.000 TVBZ - deutsche Tatverdächtige, Straftaten insgesamt nach Daten der PKS Tab. 40 und des Statist. Bundesamtes 0 Alter ab 8 b.u.10 12 14 16 18 21 23 25 b.u.30 b.u.40 b.u.50 b.u.60 älter Gebiet: ab 1993 Bundesgebiet insgesamt. Seit 1993 'Echttäterzählung' auf Landes-, seit 2009 auf Bundesebene. 312 Die Altersverteilung der Tatverdächtigenbelastung ab 1987 bis 2005 und danach - In der PKS sind Straftaten im Straßenverkehr nicht erfasst. Nach Daten der PKS Tab. 40 Aktualisierte Schaubilder zur Kriminalitätsentwicklung im Hellfeld – Stand 11/2023 (PKS 2022; StV-Stat. 2021)
Die ältesten für Deutschland verfügbaren Kriminalstatistiken beruhen auf Daten der Reichskriminalstatistik 1886/95. Aus Gründen der Vergleichbarkeit mit der PKS: Daten der Strafverfolgungsstatistik der Bundes- republik ohne Vergehen im Straßenverkehr; HZ bezogen auf je 100.000 der gleichaltrigen deutschen Wohn- bevölkerung. Wie bei den Tatverdächtigenbelastungszahlen zeigt sich auch bei den Verurteiltenbelastungszahlen nach 2005 ein deutlicher Rückgang bei den jüngeren Altersgruppen: - - - - - - - 2005 1886/95 Konstanzer Inventar 1900 2500 1886/95 - - - - - Kriminalitätsentwicklung KIK ZR: VZ..2005 DoV BRD 1960 1900 - - - - - - - - - - - - - - 2000 1970 1980 2000 1990 1970 _ _ _ _ _ _ _ 2000 1960 - - - - - - - - - - - - - - 1980 - - - - - - - - - 2005 1500 1990 - - - - - - - - - - - - - - - 1900 ---------- 1886/95 1000 500 Wegen Verbrechen und Vergehen Verurteilte (ohne Vergehen im Straßenverkehr; ab 1980: ohne Nichtdeutsche) Gebiet (1960 ff.): Alte Länder und Westberlin/Berlin; ab 2010: BRD Datenquelle: Reichskrim inalstatistik; 1960 ff.: Statistisches Bundesam t 0 Alter b. u. 18 21 25 30 40 50 50 u.älter 321 Die Altersverteilung der Verurteiltenbelastungszahlen von 1886/95 bis 2005 - - - - - - - 2005 1886/95 Konstanzer - - - - - - - 2010 Inventar 1900 2500 1886/95 - - - - - Kriminalitätsentwicklung KIK ZR: VZ..2021 DoV BRD 1960 1900 - - - - - - - - - - - - - - 2000 1970 - - - - - - 2015 1980 2000 1990 1970 _ _ _ _ _ _ _ 2000 1960 - - - - - - - - - 2005 1980 - - - - - - - - - - - - - 1500 1990 - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 2020 2010 ------------------ 2021 2015 2020 2021 2021 1000 ---1886/95 -----1900 500 Wegen Verbrechen und Vergehen Verurteilte (ohne Vergehen im Straßenverkehr; ab 1980: ohne Nichtdeutsche) Gebiet (1960 ff.): Alte Länder und Westberlin/Berlin; ab 2010: BRD Datenquelle: Reichskrim inalstatistik; 1960 ff.: Statistisches Bundesam t 0 Alter b. u. 18 21 25 30 40 50 50 u.älter 322 Die Altersverteilung der Verurteiltenbelastungszahlen von 1886/95 bis 2005 und danach. Nach Daten der Reichskriminalstatistik und des Statistischen Bundesamtes . Aktualisierte Schaubilder zur Kriminalitätsentwicklung im Hellfeld – Stand 11/2023 (PKS 2022; StV-Stat. 2021)
Zeitreihen- oder Regionalvergleiche wie auch Vergleiche zwischen den Altersgruppen sind wegen Unterschieden und Veränderungen in Bevölkerungszahl und -struktur nur möglich, wenn eine geeignete Bezugsgröße verwendet wird. Dies geschieht durch die Berechnung von Häufigkeitszahlen. Die Tatverdächtigenbelastungszahl (TVBZ) setzt die Zahl der Tatverdächtigen in Relation zu je 100.000 der altersgleichen Wohnbevölkerung. Anders als in der PKS sind in der Bevölkerungs- statistik jedoch Nichtdeutsche nicht vollständig erfasst. Auch sind die Angaben der PKS zum Aufenthaltsstatus der Nichtdeutschen häufig nicht überprüft und nicht zuverlässig. Deshalb werden hier, soweit dies möglich ist, Belastungszahlen für die deutsche Wohn- bevölkerung berechnet (deutsche Tatverdächtige je 100.000 der entsprechenden deutschen Wohnbevölkerung, bis 2010 für West- deutschland und Berlin, ab 2010 für die BRD insgesamt). „Reelle Tatverdächtigenbelastungszahlen können für die nichtdeutschen Tatverdächtigen nicht errechnet werden, weil in der Einwohnerstatistik die amtlich nicht gemeldeten Ausländer fehlen, die sich hier legal (z. B. als Touristen, Geschäftsreisende, Besucher, Grenzpendler, Stationierungsstreitkräfte oder Diplomaten) oder illegal auf- halten. Außerdem sind die Fortschreibungszahlen für die amtlich gemeldete ausländische Wohnbevölkerung erfahrungsgemäß äußerst unzuverlässig.“ (Bundeskriminalamt , PKS 2013, S. 103). „Zu berücksichtigen ist .., dass sich die deutsche Wohnbevölkerung von den sich in Deutschland aufhaltenden Personen ohne deutsche Staatsangehörigkeit strukturell unterscheidet (..). Bei den nichtdeutschen Tatverdächtigen sind die Anteile männlicher Erwachsener höher als bei den deutschen. Kinder, Jugend- liche und Heranwachsende weisen dagegen an den deutschen Tatverdächtigen einen höheren Prozentanteil auf als an den nicht- deutschen.“ (PKS 2013, S. 52) - Für die Berichtsjahre ab 2017 veröffentlicht das Bundeskriminalamt jeweils ein Bundeslagebild ‚Kriminalität im Kontext von Zuwanderung‘. 8000 Tatverdächtige (TV) und Verurteilte (VU) je 100.000 der deutschen Wohnbevölkerung Straftaten insgesamt (ohne Verkehrsdelikte) 7000 Konstanzer Inventar Kriminalitätsentwicklung Tatverdächtige 6000 KIK: DTVDVU #3584TV22VU21J/H/JE 5000 J: Jugendliche (14 b.u. 18 J.) 4000 H: Heranwachsende (18 b.u. 21) JE: Jungerwachsene (21 b.u. 25) VE: Vollerwachsene (25 u. älter) 3000 Verurteilte 2000 1000 0 1984 1990 1995 2000 Westdeutschland 2010 2010 BRD 2015 2021 | TV 2022 J 37 VU:100 TV 22 17 20 22 22 22 19 17 13 H 43 32 29 30 32 31 31 30 25 23 JE 50 44 46 44 45 43 44 42 41 36 VE 39 34 32 31 33 31 30 29 29 28 331 Zeitreihe der Tatverdächtigen- und Verurteiltenbelastungszahlen der Altersgruppen je 100.000 der altersgleichen deutschen Wohnbevölkerung, 1984 ff. Aktualisierte Schaubilder zur Kriminalitätsentwicklung im Hellfeld – Stand 11/2023 (PKS 2022; StV-Stat. 2021)
4. Kriminalität - kein seltenes Ereignis, weder bei den Jungen noch bei den Erwachsenen Tatverdächtigenbelastungszahlen (je 100.000 der entspr. Altersgruppe) für Deutsche, nach Geschlecht und Alter. PKS 2022 8000 Konstanzer Inventar 6000 Kriminalitätsentwicklung jkrim.pr4 TVBZDmw2022 nach Daten der PKS 2022 Tab. 40 Bevölkerungszahlen: Statist, Bundesamt 4000 männliche weibliche deutsche TV _m.: 2.692 2000 _w.: 969 0 Alter b.u. 6 8 10 12 14 16 18 21 23 25 .. 30 .. 40 .. 50 .. 60 65 70 75 80 80++ insg. m/w 2,8 3,8 1,7 2,6 3,0 2,8 2,6 2,6 2,6 2,6 2,7 2,7 2,7 3,1 2,8 401 Altersabhängige Belastung männlicher und weiblicher Tatverdächtiger im Hellfeld der PKS 2022 Tatverdächtigenbelastungszahlen je 100.000 Deutsche, nach Geschlecht und Altersgruppe. 2022 8000 männliche Konstanzer Inventar weibliche Kriminalitätsentwicklung deutsche TVBZDmw2022 T40 (mit TV unter 6 J.) ber. nach Daten der PKS 2022 T40 Tatverdächtige Bevölkerung: Statist. Bundesamt 6000 4000 m.: 2.692__ 2000 w.: 969___ 0 DTV 0 b.u. 6 .. 8 .. 10 .. 12 .. 14 .. 16 .. 18 .. 21 .. 23 .. 25 .. 30 .. 40 .. 50 .. 60 .. 65 .. 70 .. 75 .. 80 80++ DTV insg. 402 Altersabhängige Belastung männlicher und weiblicher Tatverdächtiger im Hellfeld der PKS 2022 Aktualisierte Schaubilder zur Kriminalitätsentwicklung im Hellfeld – Stand 11/2023 (PKS 2022; StV-Stat. 2021)
Relation der 8000 Tatverdächtigenbelastungszahlen je 100.000 der deutschen Wohnbevölkerung 2022 7591 7000 von weiblichen zu männlichen / männlichen heranwachsenden TV 6000 nach Daten der PKS T40 5000 4000 3000 2692 2000 1000 969 0 weibl. ab 0 J. männl. ab 0 J. männl. Heranw. Relation 1 Serie7 : 3 : 8 403 Vergleich der Belastung weiblicher, männlicher und heranwachsender männlicher deutscher Tatverdächtiger. Berechnung nach Daten der PKS 2022 T40 u. des Statistischen Bundesamtes 8.000 Männliche deutsche Tatverdächtige 2022: Tatverdächtigenbelastung der Altersgruppen und % -Anteil am Tatverdächtigenaufkommen ------------ Jugendliche: Heranwachsende TVBZ männliche Deutsche 6.000 10%---------- (18 bis unter 21 J.): Balken 9% Balken Konstanzer Inventar Balken Kriminalitätsentwicklung KIK TVBZDm+%TV2022 PKS T40 Fläche 4.000 Balken 2.000 Erwachsene ab 21: darin: Kinder: 77% 50 b.u. 60: 60++ 4,5% ---------- 4,5% 10% 9% 13% 11% 0 Kinder 14 18 25 30 40 50 60 70 b.u. 80 80++ 0 b.u. 14 b.u.18 b.u.21 411 Altersabhängige Verteilung der Belastung männlicher Tatverdächtiger und Anteile der Altersgruppen an den registrierten Tatverdächtigen. Berechnung nach Daten der PKS 2022 T40 und Bevölkerungszahlen des Statistischen Bundesamtes Der weitaus größte Teil der registrierten Delinquenz geht nicht auf die jungen, sondern auf die erwachsenen Tatverdächtigen zurück. Die über 50-Jährigen stellen – aufgrund ihres größeren Bevölkerungsanteils – inzwischen bereits mehr Tatverdächtige als die bis unter 21-Jährigen, die ab 60-jährigen mehr Tatverdächtige als die Heranwachsenden. Beachtlich sind zudem die qualitativen Unterschiede: Als Kinder- und Jugend- Kriminalität werden in weit höherem Maße als bei erwachsenen Tatverdächtigen Bagatelldelikte erfasst, während schwerwiegende, planmäßig begangene Delikte mit hoher Gemeinschädlichkeit - etwa der Wirtschafts- und Umweltkriminalität – typischerweise von Erwachsenen begangen werden. Die hohe Belastung junger Menschen im Hellfeld der polizeilich erfassten Delikte kann deshalb zu einem großen Teil gerade auf das jugendtypisch ‚opportunistische‘, durch Tatgelegenheiten ausgelöste, aber nicht professionell- planvolle Agieren junger Menschen zurückgeführt werden. Auch im weiteren Gang der Strafverfolgung sind junge Beschuldigte häufiger aussage- und geständnisbereit, im Gegensatz zu anwaltlich vertretenen Beschuldigten bei erwachsenentypischer und schwerer Kriminalität. Aktualisierte Schaubilder zur Kriminalitätsentwicklung im Hellfeld – Stand 11/2023 (PKS 2022; StV-Stat. 2021)
5. Senioren – besonders gefährdet? Die ältesten Bevölkerungsgruppen sind nicht nur im Hellfeld der als tatverdächtig Registrierten nur gering belastet. Auch die veröffentlichten Daten zur Opferbelastung (hier als Häufigkeitszahlen je 100.00 der entsprechenden Wohnbevölkerung insgesamt) betätigen nicht den bisweilen medial geschürten Eindruck einer besonderen oder dramatisch gestiegenen Gefährdung der Senioren und Seniorinnen. Tatsächlich sind die jüngeren Altersgruppen – selbst die der Kinder – deutlich häufiger als Opfer von Gewaltdelikten erfasst als die Altersgruppe der Senioren ab 60 Jahren. Gefährliche und schwere Körperverletzung auf öffentl. Straßen und Plätzen' SZ 222100 Opfergefährdungszahlen je 100.000 der entspr. Altersgruppe (Opfer insg., einschl. Versuche) Datenquelle: PKS2022 Tabelle 91 400 388 337 Konstanzer Inventar Kriminalitätsentwicklung JKRIM T91 SZ2221 2022 300 200 117 100 41 11 0 Kinder Jugendl. Heranw. 2022 21 b.u. 60 Senioren 60++ 501 Tatverdächtigenbelastung bei Aggressionsdelikten im öffentlichen Raum nach Altersgruppen Wie die Gegenüberstellung von Niveaus und Verlauf der Belastungszahlen der verschiedenen Altersgruppen als Tatverdächtige und als Opfer zeigt, ereignen sich Aggressionsdelikte im öffentlichen Raum sich die ganz überwiegend innerhalb der jeweiligen Altersgruppe: Aktualisierte Schaubilder zur Kriminalitätsentwicklung im Hellfeld – Stand 11/2023 (PKS 2022; StV-Stat. 2021)
Entw icklung der TVBZ* 'Gefährliche u. schw ere Körperverletzung auf Straßen, Wegen od. Plätzen' SZ 222100 Tatverdächtigenbelastungszahlen je 100.000 der entspr. Wohnbevölkerung insg. ber. nach Datender PKS T20; Bundesgebiet * Deutsche und Nichtdeutsche insg.; TVBZ deshalb überschätzt 600 Konstanzer Inventar Kriminalitätsentwicklung JKRIM T20 SZ2221 1993.2022 500 400 Jugendl. Heranw . TV insgesamt 300 Kinder Jugendliche Heranwachsende 200 21 b.u. 60 60++ 100 21 bu 60 - - insg. Kinder 0 60++ 1993 95 2000 2005 2010 2015 2020 2022 502 Altersabhängige Tatverdächtigenbelastung bei Aggressionsdelikten im öffentlichen Raum, Zeitreihe ab 1973 Entw icklung der Opferbelastung (OGZ)* 'Gefährliche und schw ere Körperverletzung auf Straßen, Wegen, Plätzen' SZ 222100 Häufigkeitszahlen je 100.000 der entspr. 600 Wohnbevölkerung insg.,ber. nach Daten Konstanzer der PKS T91; Bundesgebiet Inventar * Deutsche und Nichtdeutsche insgesamt; Kriminalitätsentwicklung OGZ deshalb überschätzt JKRIM T91 SZ2221 1993.2022 500 400 Heranw . Jugendl. 300 Opfer insgesamt Kinder Jugendliche 200 Heranwachsende 21 b.u. 60 60++ 21 bu 60 100 - - insg. Kinder 60++ 0 1993 95 2000 2005 2010 2015 2020 2022 503 Altersabhängige Opferbelastung bei Aggressionsdelikten im öffentlichen Raum, Zeitreihe ab 1973 Gleichwohl sind in einzelnen Deliktsbereichen ältere Menschen aufgrund ihrer höheren Vulnerabilität überdurchschnittlich gefährdet. Dies gilt insbesondere für Raubmord, wo sich der langfristige Rückgang der Belastungszahlen auch bei der stärker belasteten Gruppe der Senioren zeigt, ebenso wie in den zurückliegenden Jahren beim Handtaschenraub (Berechnung jeweils nach Daten der PKS-Tabellen zur Opferbelastung, www.bka.de). Aktualisierte Schaubilder zur Kriminalitätsentwicklung im Hellfeld – Stand 11/2023 (PKS 2022; StV-Stat. 2021)
511 Entwicklung der altersabhängigen Opferbelastung bei vollendetem Raubmord, Zeitreihe ab 2000. 512 Entwicklung der altersabhängigen Opferbelastung bei Handtaschenraub, Zeitreihe ab 2000. > Wird fortgesetzt (Bearbeitungsstand: 11/2023) < Aktualisierte Schaubilder zur Kriminalitätsentwicklung im Hellfeld – Stand 11/2023 (PKS 2022; StV-Stat. 2021)
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